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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet in den Körper implantierbarer medizinischer
Vorrichtungssysteme und insbesondere ein in den Körper implantierbares
medizinisches Vorrichtungssystem, das eine medizinische elektrische
Zuleitung aufweist, die speziell für die Implantation in den Koronarsinus
ausgelegt ist.
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Moderne
elektrische therapeutische und diagnostische Vorrichtungen für das Herz,
wie beispielsweise Schrittmacher, Kardioverter und Defibrillatoren,
benötigen
eine zuverlässige
elektrische Verbindung zwischen der Vorrichtung und einem Bereich des
Herzens. Typischerweise wird eine medizinische elektrische "Zuleitung" für die gewünschte elektrische
Verbindung verwendet.
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Ein
Typ einer weitverbreitet verwendeten implantierbaren Zuleitung bzw.
Leitung ist eine transvenöse
Zuleitung. Transvenöse
Zuleitungen werden durch das Venensystem hindurch positioniert,
um sie an ihrem distalen Ende am Herzen zu befestigen oder elektrisch
damit zu verbinden. Sie sind an ihrem proximalen Ende typischerweise
mit einem implantierbaren Impulsgenerator verbunden. Diese Zuleitungen
nahmen normalerweise die Form eines langen, im wesentlichen geraden,
flexiblen, isolierten Leiters an. Zu den vielen Vorteilen einer
transvenösen
Zuleitung gehört,
daß sie
einen elektrischen Kontakt mit dem Herzen zuläßt, ohne daß das Herz selbst physikalisch
freigelegt wird, so daß eine
größere Thoraxchirurgie
nicht erforderlich ist.
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Die
spezifische Konstruktion einer verwendeten transvenösen Zuleitung ändert sich
häufig
abhängig
von dem Bereich des Herzens, mit dem sie zu verbinden ist. Beispielsweise
ist in US-A-4 402 330 von Lindemans eine in den Körper implantierbare
Zuleitung offenbart, wobei der Zuleitungskörper eine J-Krümmung aufweist
und die distale Elektrode eine permanente Biegung aufweist. Auf
diese Weise ist die Zuleitung konfiguriert, um eine elektrische
Verbindung mit dem rechten Atrium herzustellen.
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Wenngleich
herausgefunden wurde, daß eine
solche Zuleitung annehmbar ist, um eine elektrische Verbindung mit
dem rechten Atrium herzustellen und dieses dadurch zu stimulieren,
besteht ein Bedarf an einer transvenösen medizinischen elektrischen
Zuleitung, die eine elektrische Verbindung mit dem linken Atrium
bereitstellen kann. Natürlich
kann gegenwärtig
mit einer Zuleitung für
eine chronische Implantation infolge der Richtung des Blutflusses
und der gegenwärtigen
Materialbeschränkungen
kein transvenöser
Zugang zum linken Atrium hergestellt werden. Genau gesagt, fließt Blut
durch die rechte Seite des Herzens (Atrium und Ventrikel), durch
die Lungen, durch die linke Seite des Herzens (Atrium und Ventrikel)
und dann durch den Rest des Körpers, einschließlich des
Gehirns, bevor es wieder zur rechten Seite des Herzens zurückkehrt.
Implantierte Objekte bewirken jedoch häufig die Bildung kleinerer Blutgerinnsel
und Thrombi im Blut. Diese können
sich gelegentlich ablösen
und in den Blutstrom abgegeben werden. Weil das Blut direkt vom
linken Atrium und Ventrikel zum Gehirn zirkuliert, könnten Gerinnsel,
selbst wenn sie klein sind, ernste Konsequenzen, wie einen Hirnschlag,
haben, wenn sie das Gehirn erreichen. Dagegen laufen von einem in
die rechte Seite des Herzens implantierten Objekt abgegebene Gerinnsel
einfach zu den Lungen, wo sie sich ohne ein ernstes Risiko anlagern
würden.
Demgemäß können chronische
transvenöse
Zuleitungen gegenwärtig
nicht sicher innerhalb der linken Seite des Herzens implantiert
werden.
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Trotz
der Schwierigkeiten bleibt ein hoher Bedarf daran bestehen, die
linke Seite des Herzens elektrisch stimulieren zu können oder
in dieser elektrisch messen zu können
oder beides auszuführen. Der
offensichtlichste Grund besteht darin, daß die linke Seite des Herzens
für den
größten Teil
des hämodynamischen
Ausstoßes
des Herzens verantwortlich ist. Beispielsweise hat der linke Ventrikel
eine größere Wanddicke
als die rechte Seite (10–20
mm, verglichen mit 1–5
mm). Dies ist natürlich
angesichts der Tatsache, daß die
linke Seite des Herzens Blut durch den ganzen Körper pumpen muß, während die
rechte Seite Blut nur durch die Lungen pumpt, vernünftig.
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Weil
die linke Seite für
den hämodynamischen
Ausstoß wichtiger
ist, ist es nicht überraschend,
daß verschiedene
Pathologien besser durch Stimulation auf der linken Seite des Herzens
behandelt werden können.
Beispielsweise wurde gezeigt, daß bei Patienten mit einer dilatierten
Kardiomyopathie eine elektrische Stimulation sowohl auf der rechten
als auch auf der linken Seite des Herzens von erheblicher Wichtigkeit
ist, um das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern und Herzfehlern
entgegenzuwirken. Es sei beispielsweise auf Cazeau u. a. "Four Chamber Pacing
in Dilated Cardiomyopathy", PACE,
November 1994, S. 1974 – 79
verwiesen. Es sei auch auf Brecker und Fontainem, St. u. a. "Effects Of Dual Chamber
Pacing With Short Atrio ventricular Delay In Dilated Cardiomyopathy", Lancet, November
1992, Band 340, S. 1308–1312,
Xiao H. B. u. a. "Effect
Of Left Bundle Branch Block On Diastolic Function In Dilated Cardiomyopathy", Br. Heart J 1991,
66(6), S. 443–447
und Fontaine G. u. a. "Electrophysiology
Of Pseudofunction",
Cl. Meere (Herausgeber), Cardiac pacing, state of the art, 1979, Pacesymp,
1979, Montreal, verwiesen.
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Es
gibt gegenwärtig
mehrere Techniken zum Implantieren einer Zuleitung auf der linken
Seite des Herzens oder darin. Die erste erfolgt natürlich durch eine
allgemeine Thoraxchirurgie, entweder über eine mediale Sternotomie,
eine interkostale Vorgehensweise oder, bei einer begrenzteren Prozedur,
eine sub-xiphoidale Vorgehensweise. Bei diesen Prozeduren wird jedoch
eine größere Chirurgie
ausgeführt, die
für den
Patienten schmerzhaft und gefährlich
sowie sehr kostspielig sein kann. Die sub-xiphoidale Vorgehensweise ermöglicht jedoch
nur einen begrenzten Zugang zur anterolateralen Fläche des
linken Ventrikels sowie zum linken Atrium. Eine andere Vorgehensweise,
die für
den elektrischen Zugriff auf das linke Atrium verwendet wird, erfolgt
durch den Koronarsinus.
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In
DE-U-9 209 100 ist eine Zuleitung zur Implantation in den AV-Knotenbereich
mit einer positionierbaren Elektrode offenbart.
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Beim
Koronarsinus ergeben sich jedoch Herausforderungen sowohl beim Implantieren
der Zuleitung in der richtigen Position als auch beim Gewährleisten,
daß die
Zuleitung einen ausreichenden elektrischen Kontakt mit dem gewünschten
Gewebe beibehält.
In US-A-5 423 772 von Lurie u. a. ist ein Koronarsinuskatheter mit
drei Abschnitten offen bart. Jeder Abschnitt hat einen anderen Flexibilitätsgrad,
wobei der proximale verstärkte
Abschnitt steifer als ein Mittelabschnitt ist und der Mittelabschnitt
steifer als der erweichte Spitzenabschnitt ist. Der Katheter ist auch
gekrümmt,
wobei die Krümmung
im Mittelabschnitt beginnt und sich weiter in den erweichten Spitzenabschnitt
fortsetzt, wo der Krümmungsradius abnimmt,
so daß der
Katheter an der Spitze enger gekrümmt wird. Ein Nachteil bei
einer solchen Konstruktion besteht jedoch darin, daß die spezielle
Form der Krümmung
nicht ideal geeignet ist, um einen elektrischen Zugang zum linken
Atrium herzustellen. Zusätzlich
ist ein solcher Katheter infolge des erforderlichen Verstärkungsgeflechts
oder anderer Ergänzungen
im proximalen verstärkten
Abschnitt verhältnismäßig kompliziert
herzustellen. Schließlich
ermöglicht
ein solcher Katheter nicht das Einführen eines Mandrins, um bei
der Anordnung des Katheters im Koronarsinus zu helfen.
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Demgemäß besteht
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine medizinische
elektrische Zuleitung bereitzustellen, die geeignet geformt ist,
um eine elektrische Verbindung durch den Koronarsinus zu einer oder
beiden linken Herzkammern bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine medizinische
elektrische Zuleitung mit einer Elektrode bereitzustellen, die so
positioniert ist, daß wenn
die Zuleitung in den Koronarsinus implantiert wird, die Elektrode
gegenüber
der Koronarsinuswand positioniert wird.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine medizinische
elektrische Zuleitung mit einer Elektrode bereitzustellen, die entlang
einem ausgewählten
Abschnitt der Koronarsinuswand, beispielsweise dem unteren Abschnitt
der Koronarsinuswand, so daß sie
in der Lage ist, elektrisch mit dem linken Ventrikel zu kommunizieren, oder
dem oberen Abschnitt der Koronarsinuswand, so daß sie in der Lage ist, elektrisch
mit dem linken Atrium zu kommunizieren, positioniert werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine medizinische
elektrische Zuleitung mit einer Elektrode bereitzustellen, die entlang
einem ausgewählten
Abschnitt der Koronarsinuswand positioniert werden kann, die jedoch
die Verringerung des Blutflusses durch den Koronarsinus minimiert.
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Diese
und andere Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung gelöst. Gemäß einer
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine transvenöse Zuleitung, die spezifisch
für die
Implantation im Koronarsinus ausgelegt ist.
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Gemäß einem
Aspekt sieht die Erfindung vor: eine medizinische elektrische Zuleitung
bzw. Leitung mit
Mitteln zur elektrischen Kopplung mit einem
Impulsgenerator,
einem Zuleitungskörper, der mit den Mitteln zur
elektrischen Kopplung gekoppelt ist, wobei der Zuleitungskörper ein
erstes Ende, ein zweites Ende und einen einen Leiter zwischen dem
ersten Ende und dem zweiten Ende bedeckenden Isolierer aufweist, wobei
der Isolierer einen Isoliererdurchmesser aufweist, und
einem
Elektroden-/Verankerungsabschnitt, der um das zweite Ende des Isolierers
positioniert ist, wobei der Elektroden-/Verankerungsabschnitt eine Elektrode
aufweist, die mit dem zweiten Ende des Leiters gekoppelt ist, wobei
die Elektrode auf einer ersten Seite des Isolierers positioniert
ist,
gekennzeichnet durch
Ringmittel zur Beibehaltung
bzw. Aufrechterhaltung des Kontakts der Elektrode mit einer Blutgefäßwand, wobei
die Ringmittel einen Ringmittelaußendurchmesser aufweisen, wobei
der Ringmittelaußendurchmesser
größer als
der Isoliererdurchmesser ist.
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Der
Ring ist so aufgebaut, daß er
leicht faltbar und biegbar ist. Der Ring bewirkt das Festkeilen oder
Fixieren der Zuleitung innerhalb des Koronarsinus, so daß die Elektrode
gegen die Gefäßwand gedrückt wird.
Weil der Ring ein zentrales Lumen aufweist, ist die Blutströmung durch
das Gefäß jedoch nicht
behindert. Bei alternativen Ausführungsformen ist
die Elektrode am Ring selbst positioniert. Bei weiteren alternativen
Ausführungsformen
weist der distale Abschnitt der Leitung eine vorgebogene Nase auf,
um bei der Positionierung der Leitung im Koronarsinus zu helfen.
Die Nase kann in jeder annehmbaren Weise in bezug auf den Ring orientiert
werden, um zu ermöglichen,
daß der
Ring und die Elektrode geeignet in bezug auf einen Ort entlang der
Koronarsinuswand angeordnet werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt ist vorgesehen: eine medizinische elektrische Zuleitung
mit
Mitteln zur elektrischen Kopplung mit einem Impuls generator,
und
einem Zuleitungskörper,
der mit den Mitteln zur elektrischen Kopplung gekoppelt ist, wobei
der Zuleitungskörper
ein erstes Ende und ein zweites Ende und einen einen Leiter zwischen
dem ersten Ende und dem zweiten Ende bedeckenden Isolierer aufweist,
wobei der Isolierer einen Isoliererdurchmesser aufweist, wobei der
Zuleitungskörper
eine Elektrode aufweist, die mit dem zweiten Ende des Leiters gekoppelt
ist, wobei die Elektrode auf einer ersten Seite des Isolierers positioniert
ist, gekennzeichnet durch
Bogenmittel zur Aufrechterhaltung
eines Kontakts der Elektrode mit einer Blutgefäßwand, wobei die Bogenmittel
ein Paar gegenüberliegend
bzw. entgegengesetzt angeordneter Bögen aufweisen, die sich von einer
Seite des Isolierers in einer Richtung um den Zuleitungskörper erstrecken.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
werden nun nur als Beispiel mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
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1 ist eine Seitenansicht
einer Zuleitung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist eine Endansicht der
in 1 dargestellten Zuleitung.
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3 zeigt das distale Ende
der in 1 dargestellten
Zuleitung bei Implantation in den Koronarsinus und Einzelheiten
der Funktionsweise des Befestigungsrings.
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4 ist eine Endansicht der
in 3 dargestellten Zuleitung.
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5 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 7A und B zeigen
eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 8A und B zeigen
eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 9A und B zeigen
eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die 10A und B zeigen
eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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11 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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12 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Es
sei bemerkt, daß die
Zeichnungsbestandteile nicht notwendigerweise maßstabgerecht sind.
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1 ist eine perspektivische
Ansicht einer Zuleitung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Wie dargestellt ist, weist die Zuleitung 1 im
wesentlichen zwei Abschnitte auf, nämlich einen Verbinderabschnitt 2 und
einen Zuleitungskörperabschnitt 3.
Das distale Ende des Zuleitungs körperabschnitts
weist einen Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4 auf. Der Verbinderabschnitt 2 ist
ein Standard-Stimulationsverbinder
in der Art von IS-1 oder IS BI-2, und er wird verwendet, um die
Zuleitung mit einem Impulsgenerator zu koppeln, wie dargestellt
ist. Natürlich
können auch
andere Verbinderentwürfe
verwendet werden. Der Zuleitungskörperabschnitt 3 ist
vorzugsweise unter Verwendung einer Isolierhülle aus einem biokompatiblen
Polymer, wie Silikon, und einem gewickelten Leiter aus einem biokompatiblen
Material, wie MP35N, hergestellt. Natürlich können auch andere Materialien
und Strukturen, wie ein gebündelter
Litzendrahtleiter, für
jede dieser Komponenten verwendet werden, die noch innerhalb des
Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung liegen. Der Zuleitungskörperabschnitt 3 koppelt
den Verbinderabschnitt 2 mit dem Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4.
Der Zuleitungskörper
kann zusätzlich
eine Stimulations-, Meß- oder Defibrillationselektrode 5 aufweisen.
Wie dargestellt ist, weist der Elektroden-/Verankerungsabschnitt
einen Befestigungsring 5, der auf der ersten Seite der
Zuleitung angeordnet ist, und eine auf der entgegengesetzten Seite
der Zuleitung angeordnete Elektrode 10 auf. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
ist der Befestigungsring unter einem schiefen Winkel 98 zur
Achse des Zuleitungskörpers angeordnet.
Gemäß der dargestellten
Ausführungsform
ist der Ring 5 unter 60 Grad zur Achse des Zuleitungskörpers und
in proximaler Richtung gewinkelt, wenngleich jeder beliebige Winkel
zwischen etwa 90 und 30 Grad ausgewählt werden kann. Dieses Abwinkeln
des Rings ist ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung,
weil es dabei hilft, die Zuleitung in Position zu halten, sobald
sie geeignet angeordnet wurde. Das heißt, daß der Ring in der Art eines
Widerhakens wirkt und dadurch einer proximalen Bewegung der Zuleitung Widerstand
entgegensetzt. Die Elektrode 10 ist unter Verwendung kugelförmigen,
porösen
Platinpulvers aufgebaut, worauf sich weiter eine Galvanisierung
aus Platinschwarz befindet, wie auf dem Fachgebiet der Schrittmacher wohlbekannt
ist. Zusätzlich
kann die Elektrode weiter mit einem Hohlraum versehen sein, in dem
eine monolithisch gesteuerte Abgabevorrichtung angeordnet ist, die
dazu dient, ein Arzneimittel, wie Natriumsalz oder Dexamethason,
von der Elektrode in das umgebende Gewebe zu eluieren oder abzugeben,
wie auf dem Fachgebiet der Schrittmacher wohlbekannt ist. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
kann die Elektrode mit einem in Wasser leicht löslichen Steroid, wie wasserfreiem
Beclomethasondipropionat, behandelt werden. Vorzugsweise wird das
Steroid bei der Implantation auf die Oberfläche der Gewebe kontaktierenden
Elektrode aufgebracht. Weitere Einzelheiten eines solchen Beschichtungsprozesses
können
der US-Patentanmeldung mit der laufenden Nummer 08/605 591 von Williams "Medical Electrical Lead" entnommen werden.
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2 ist eine Endansicht der
in 1 dargestellten Zuleitung,
und es ist darin die Orientierung des Befestigungsrings 5 und
der Elektrode 10 am besten dargestellt. Wie ersichtlich
ist, erstreckt sich der Ring 5 von einer ersten Seite des
Elektroden-/Verankerungsabschnitts 4 zur entgegengesetzten
Seite. Der Ring 5 ist tangential zur Außenfläche des Elektroden-/Verankerungsabschnitts
angeordnet. Der Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4 besteht
vorzugsweise aus Silikon, und der Ring besteht vorzugsweise auch
aus Silikon. Der Ring 5 kann einen Durchmesser 90 zwischen
etwa 0,5 und 3 Millimetern aufweisen, wobei 1 Millimeter bevorzugt
ist, und seine Breite W (in 1 dargestellt)
kann irgendwo zwischen etwa 0,5 und 4 Millimetern liegen, wobei 2
Millimeter bevorzugt sind, und sein Außendurchmesser kann irgendwo
zwischen etwa 6 und 8 Millimetern liegen. Der Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4 kann
einen Außendurchmesser 92 von
irgendwo zwischen etwa 1 und 3 Millimetern aufweisen, wobei 2 Millimeter
bevorzugt sind. Diese kleinen Abmessungen gemäß der vorliegenden Erfindung sind
infolge der geringen Größen der
Herzvenen für den
wirksamen Betrieb der Zuleitung entscheidend. Beispielsweise weist
ein typischer Koronarsinus an seinem größten Durchmesser (in der Nähe des Auslasses
zum rechten Atrium) etwa 10 Millimeter auf, und er verschmälert sich,
bis er einen Durchmesser zwischen etwa 2 und 3 Millimetern aufweist
und in die große
Herzvene übergeht.
Demgemäß könnte erwartet
werden, daß alle
Zuleitungen mit höheren
Größen den
Blutfluß durch
den Koronarsinus in schädlicher Weise
verringern oder sogar vollständig
unterbinden. Die Koronarsinusvene hat eine typische Länge zwischen
4 und 6 Zentimetern. Schließlich
ist die Befestigung einer Zuleitung innerhalb des Koronarsinus dadurch
kompliziert, daß,
anders als bei einer Herzkammer, bei der die Reaktion des fibrotischen
Gewebes verwendet wird, um die Befestigung der Zuleitung zu unterstützen, keine
solche fibrotische Reaktion in der Vene erwartet werden kann. Daher
ist keine Reaktion fibrotischen Gewebes verfügbar, um die Befestigung der
Zuleitung zu unterstützen.
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3 zeigt das distale Ende
der in 1 dargestellten
Zuleitung bei Implantation in den Koronarsinus und Einzelheiten
zur Funktionsweise des Befestigungsrings. Wie ersichtlich ist, weist
der Ring eine solche Größe auf,
daß der
Elektroden-/Verankerungsabschnitt keilförmig gegen die entgegengesetzte
Seite der Koronarsinuswand gedrückt
wird.
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Weiterhin
ermöglicht
das durch den Ring verlaufende Lumen, daß Blut ungehindert fließt, wie durch
Pfeile 12, 13 dargestellt ist. Zusätzlich sind
der Ring und der Elektroden-/Verankerungsabschnitt tangential orientiert,
um das Lumen durch den Ring zu maximieren und die Wahrscheinlichkeit
zu minimieren, daß es
andere Durchgänge
zum Durchfluß von
Blut gibt, sobald die Zuleitung in das Blutgefäß implantiert worden ist. Wie
verständlich
sein wird, kann ein umgeleiteter und unterbrochener Blutfluß möglicherweise
zur Bildung einer Thrombose führen, die
den Blutfluß bis
zu dem Punkt behindern kann, daß in
dem Gefäß ein Stillstand
auftritt. Dadurch würde
die Gesundheit des umgebenden Gewebes beeinflußt werden.
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4 ist eine Endansicht der
in 3 dargestellten Zuleitung.
Wie in dieser Ansicht am besten ersichtlich ist, ist der Ring 5 dafür ausgelegt,
in Kontakt mit der Gefäßwand zu
gelangen und diese zu verformen und dadurch den Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4 und
die daran getragene Elektrode 10 gegen die Gefäßwand elastisch
vorzuspannen. Zusätzlich
ermöglicht
das durch den Ring verlaufende verhältnismäßig große Lumen, daß Blut ungehindert
dadurch fließt.
Wie vorstehend in bezug auf 2 erörtert wurde,
ist der Ring 5 tangential zur Außenfläche des Elektroden-/Verankerungsabschnitts angeordnet.
Dies ist in der Hinsicht wichtig, daß er nur einen einzigen Durchgang
durch die Vene festlegt, sobald der Ring eng anliegend an die Gefäßwand, d.
h. den durch den Ring selbst festgelegten Durchgang, angepaßt wurde.
Hierdurch wird gewährleistet,
daß der
größtmögliche Durchgang
für das Hindurchfließen von
Blut verfügbar
ist, wodurch jede mögliche
Ansammlung oder Stagnation des Bluts, woraus sich eine Thrombusbildung
ergeben kann, minimiert wird.
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5 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Gemäß dieser
Ausführungsform
weist der Elektroden-/Verankerungsabschnitt 4 eine sich
verengende, gebogene, langgestreckte Nase 16 auf. Die Nase
ist vorzugsweise integral mit dem Elektroden-/Verankerungsabschnitt und
kontinuierlich mit diesem aufgebaut. Die Nase 16 kann eine
Verlängerung
des Leiterlumens aufweisen. Die Nase 16 erhöht die Steuerbarkeit
und demgemäß letztendlich
die Fähigkeit,
die Zuleitung auf eine Weise, bei der die Elektroden den Kontakt
mit den gewünschten
Strukturen des Herzens herstellen, richtig im Gefäß zu positionieren.
Insbesondere bestimmt die Vorform der Nase die letztendliche Orientierung der
Zuleitung innerhalb des Gefäßes und
demgemäß die letztendliche
Orientierung der Elektrode innerhalb des Gefäßes. Die Auswahl einer geeignet
geformten Nase sowie der Orientierung des Rings und der Elektrode
zur Nase ermöglicht
demgemäß, daß die Zuleitung
entweder mit dem linken Atrium, dem linken Ventrikel oder sogar
beiden linken Kammern des Herzens in Verbindung steht.
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6 ist eine alternative Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Wie ersichtlich ist, weist der Ring 5 gemäß dieser
Ausführungsform
die Elektrode 10 auf. Auf diese Weise bewirkt der Ring
das Festkeilen des distalen Endes der Zuleitung, und er dient auch
als die Plattform, von der aus der Ring die Gefäßwand kontaktiert.
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Die 7–10 zeigen
alternative Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wobei die Beziehung zwischen der gebogenen,
langgestreckten Nase, dem Ring und der Elektrode variiert sind. Bei
diesen verschiedenen Konfigurationen sind die verschiedenen Kammern
des Herzens durch den Koronarsinus oder die große Herzvene zugänglich.
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Die 7A und 7B zeigen eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die speziell dafür vorgesehen ist, elektrischen
Zugang zum linken Atrium zu erhalten. 7A ist
eine perspektivische Ansicht dieser Ausführungsform, und es ist darin
dargestellt, daß der
Ring 5 weiter zum distalen Ende des Zuleitungskörpers als
die Elektrode 10 angeordnet ist. Weiterhin weist diese
Ausführungsform
zusätzlich
eine sich verengende, gebogene, langgestreckte Nase 16 auf.
Wie am besten in 7B dargestellt
ist, welche eine Schnittansicht der in 7A dargestellten Ausführungsform entlang der Linie
7B–7B
ist, ist der Ring 5 unter einem Winkel von neunzig Grad
zur Nase 16 angeordnet.
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Die 8A und 8B zeigen eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die spezifisch dafür vorgesehen ist, elektrischen
Zugang zum linken Ventrikel zu erhalten. 8A ist eine perspektivische Ansicht dieser
Ausführungsform,
und es ist darin dargestellt, daß der Ring 5 weiter
zum distalen Ende des Zuleitungskörpers hin angeordnet ist als
die Elektrode 10. Wie am besten in 8B dargestellt ist, welche eine Schnittansicht
der in 8A dargestellten
Ausführungsform
entlang der Linie 8B–8B
ist, ist der Ring 5 unter einem Winkel von neunzig Grad
zur Nase 16 und auf der entgegengesetzten Seite als bei
der in 7A dargestellten
Ausführungsform
angeordnet.
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Die 9A und 9B zeigen eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die spezifisch dafür vorgesehen ist, elektrischen
Zugang entweder zum linken Atrium oder zum linken Ventrikel herzustellen,
was genau davon abhängt,
wo und wie die Zuleitung implantiert ist. 9A ist eine perspektivische Ansicht dieser
Ausführungsform,
und sie zeigt, daß der
Ring 5 weiter zum distalen Ende des Zuleitungskörpers als
die Elektrode 10 angeordnet ist. Wie am besten 9B entnommen werden kann,
die eine Schnittansicht der in 9A dargestellten
Ausführungsform
entlang der Linie 9B–9B
ist, ist der Ring 5 auf der entgegengesetzten Seite der Nase 16 angeordnet.
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Die 10A und 10B zeigen eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die spezifisch dafür vorgesehen ist, elektrischen
Zugang entweder zum linken Atrium oder zum linken Ventrikel herzustellen,
was davon abhängt,
wo und wie die Zuleitung genau implantiert ist. 10A ist eine perspektivische Ansicht
dieser Ausführungsform,
und es ist darin dargestellt, daß der Ring 5 weiter
zum distalen Ende des Zuleitungskörpers hin angeordnet ist als
die Elektrode 10. Wie am besten 10B entnommen werden kann, die eine Schnittansicht
der in 10A dargestellten
Ausführungsform
entlang der Linie 10B–10B
ist, ist der Ring 5 auf derselben Seite wie die Nase 16 angeordnet.
Diese Ausführungsform weist
auch die am Ring 5 angeordnete Elektrode 10 auf.
Wie dargestellt ist, kann die Elektrode 10 an jeder beliebigen
Stelle um den Ring, einschließlich
der Positionen 10, 10' oder 10'' angeordnet
werden, um einige Möglichkeiten
zu veranschaulichen. Gemäß dieser
Ausführungsform
wäre der
Ring aus einem Polymer mit einem sich darin befindlichen Leiter
hergestellt. Der Leiter würde
die Elektrode demgemäß mit dem
Leiter des Zuleitungskörpers
und demgemäß mit dem
Impulsgenerator koppeln.
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11 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vor liegenden Erfindung. Wie ersichtlich ist, weist die Zuleitung
gemäß dieser
Ausführungsform weiter
eine am distalen Ende angeordnete Defibrillationselektrode 17 auf.
Wie weiter ersichtlich ist, weist der Zuleitungskörper 3 mehrere
Leiter auf, von denen einer mit der Elektrode 10 gekoppelt
ist und ein zweiter mit der Elektrode 17 gekoppelt ist,
wie auf dem Fachgebiet wohlbekannt ist. Die Defibrillationselektrode 17 ist
auch in einer auf dem Fachgebiet wohlbekannten Weise aufgebaut.
Durch diese Konstruktion ist es beispielsweise möglich, das linke Atrium zu
stimulieren und die Atrien (d. h. sowohl das linke als auch das
rechte Atrium) zu defibrillieren. Es wäre weiter möglich, den linken Ventrikel
zu stimulieren und beide Ventrikel zu defibrillieren (beispielsweise durch
die Verwendung einer Elektrode in der unteren Hohlvene).
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12 zeigt eine alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie ersichtlich ist, ist der Ring 5 gemäß dieser
Ausführungsform
unterbrochen und aus einem ersten Bogen 5-1 und einem entsprechenden
entgegengesetzten zweiten Bogen 5-2 aufgebaut. Diese Bögen wirken
zusammen, um die Zuleitung in Position zu verankern oder festzukeilen,
und sie bewirken, daß die
Elektrode 10 in Kontakt mit der Gefäßwand steht. Jeder Bogen kann
weiterhin zum Zuleitungskörper
schräggestellt
oder gewinkelt werden, wie vorstehend beschrieben wurde, und ihre
Abmessungen ähneln überdies
denjenigen des Rings 5. Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die
Bögen auch
eine oder mehrere hier als 10' dargestellte Elektroden aufweisen.
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Jede
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann weiter mit
einer Oberflächenbehandlung
in der Art einer Beschichtung aus einer oder mehreren verschiedenen
Kompo nenten versehen werden oder einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden,
um die Biokompatibilität
zu erhöhen.
Solche Beschichtungen können
beispielsweise Heparin oder andere antithrombotische Mittel aufweisen,
wie im Cahalan u. a. erteilten US-Patent US-A-5 229 172, das auf
den Erwerber der vorliegenden Erfindung übertragen wurde, offenbart
ist.
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Es
sei bemerkt, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung nur in Stimulationszuleitungen
beschränkt
ist, und daß sie
auch bei der Konstruktion vieler verschiedener Typen therapeutischer
und diagnostischer Vorrichtungen, einschließlich Defibrillationszuleitungen,
die dafür
vorgesehen sind, im Koronarsinus angeordnet zu werden, eingesetzt
werden kann. Tatsächlich
wird der Begriff "Zuleitung" für die Zwecke
dieser Beschreibung und der Ansprüche hier in weitestem Sinne
verwendet und schließt
jede Stimulations- oder Meßzuleitung,
eine Kombination davon oder ein anderes langgestrecktes Element,
wie einen Katheter, ein, der nutzbringend in einen Körper eingeführt werden
kann. Die vorliegende Erfindung wurde jedoch nur zu Erläuterungszwecken
in Zusammenhang mit transvenösen Stimulationszuleitungen
beschrieben. Wenngleich weiterhin der Begriff "Koronarsinus" verwendet wurde, dient dieser nur der
Erläuterung,
und es sei bemerkt, daß die
vorliegende Erfindung bei der Positionierung einer Zuleitung entlang
jedem Abschnitt des Gefäßsystems,
einschließlich
der großen
Herzvene, oder einer der zahlreichen anderen Venen oder sogar Arterien
innerhalb des Körpers,
in die eine Zuleitung implantiert werden kann, verwendbar ist.