DE69822556T2 - Polybenzazolfaser mit hohem Zugelastizitätsmodul und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Polybenzazolfaser mit einem ganz hervorragenden Zugmodul und einer geeigneten Festigkeit als industrielles Material.
  • Eine Polybenzazolfaser hat eine Zugfestigkeit und einen Zugmodul, die/der zweimal oder noch größer als die der Polyparaphenylenterephthalamidfaser sind, die eine repräsentative Superfaser ist, die zur Zeit auf dem Markt erhältlich ist. Deshalb wird erwartet, dass diese Faser eine Superfaser der nächsten Generation wird.
  • Es ist bekannt, dass diese Faser aus einer Polyphosphorsäurelösung eines Polybenzazolpolymers erhalten wird. Die Spinnbedingungen sind, zum Beispiel, technisch in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 und U.S. Patent Nr. 5,385,702 offenbart, das Waschen mit Wasser und Trocknen ist technisch in WO 94/04726 offenbart, und die Wärmebehandlung ist technisch in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 offenbart.
  • Der Zugmodul einer Polybenzazolfaser mit einer hohen Zugfestigkeit, die nach dem vorstehend erwähnten üblichen Herstellungsverfahren hergestellt wurde, erreicht auch durch eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von nicht tiefer als 350°C höchstens 290 GPa, wie in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 offenbart ist. Trotz des berichteten extrem hohen Zugmoduls, der in einem Laboratorium erzielt wurde, kann Garn (vereinte Fäden) mit einer Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa und einem Zugmodul von nicht weniger als 290 GPa in einem industriellen Maßstab nicht leicht hergestellt werden (nicht geprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 325840/1996), außer in einem Einzelfall, wobei eine molekulare Entspannung unter bestimmten Spinnbedingungen unterdrückt wurde.
  • Dem gemäß richtet sich die vorliegende Erfindung auf die Bereitstellung einer Technik, wobei eine leichte Herstellung einer Polybenzazolfaser mit einem größtmöglichen Zugmodul als organisches Fasermaterial ermöglicht wird.
  • Eine bestmögliche Eigenschaft einer Faser wurde unter Verwendung eines harten Polymers, wie eines sogenannten Leiterpolymers, gewonnen. Ein hartes Polymer weist jedoch keine Biegsamkeit auf. Um eine Biegsamkeit und Verarbeitbarkeit einer organischen Faser zu erzielen, sollte im Wesentlichen ein lineares Polymer verwendet werden.
  • Wie von S. G. Wierschke et al. in Material Research Society Symposium Proceedings, Band 134, S. 313/1989) vorgeschlagen, ist ein lineares Polymer mit dem theoretisch größten Zugmodul ein cis-Typ-Polyparaphenylenbenzobisoxazol. Das wurde von Tashiro et al. in Macromolecules, Band 24, S. 3706 (1991) bestätigt. Es wurde angenommen, dass von einer Serie von Polybenzazolpolymeren ein cis-Typ-Polyparaphenylenbenzobisoxazol eine bestmögliche Primärstruktur besitzt, da es einen Kristallmodul von 475 GPa hat (P. Galen et al., Material Research Society Symposium Proceedings, Band 134, Seite 329 (1989)). Deshalb besteht eine theoretische Folgerung darin, Polyparaphenylenbenzobisoxazol als ein Polymer zu verwenden, um einen bestmöglichen Zugmodul zu erzielen.
  • Das Polymer kann durch das in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 und dem U.S. Patent Nr. 5,385,702 beschriebene Verfahren in Form einer Faser hergestellt werden, und eine Wärmebehandlung wird nach dem in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 beschriebenen Verfahren angewendet. Das auf diese Weise erhaltene Garn hat einen Zugmodul von höchstens 290 GPa, was nur 61% des theoretischen Kristallmoduls entspricht. Weitere Studien, die von den Erfindern der vorliegenden Anmeldung in einem Versuch durchgeführt wurden, eine Faser mit Eigenschaften bereitzustellen, die näher bei den theoretischen Werten liegen, haben eine Polybenzazolfaser mit einer höheren Zugfestigkeit und einem höheren Zugmodul sowie ein Verfahren zur leichten Herstellung der Faser in einem industriellen Maßstab ergeben.
  • Die vorliegende Erfindung stellt dem gemäß bereit:
    • (1) Ein Verfahren zur Herstellung einer Polybenzazolfaser, umfassend die Schritte
    • (a) Extrudieren einer Spinnlösung, umfassend ein Polybenzazol-Polymer, das im Wesentlichen eine Polyparaphenylenbenzobisoxazol (PBO)-Komponente in einem Anteil von nicht weniger als 85 Gew.-% enthält, und eine nicht oxidative Säure, die zum Lösen des Polymers in der Lage ist, aus einer Spinndüse in ein nicht koagulierendes Gas, um Spinnlösungsfäden zu ergeben,
    • (b) Einbringen der Fäden in ein Koagulationsbad, um die in den Fäden enthaltende Säure zu extrahieren,
    • (c) Neutralisieren der Fäden,
    • (d) Waschen der Fäden,
    • (e) Einstellen des Wassergehalts der Fäden auf nicht mehr als 100%, und
    • (f) Wärmebehandlung der Fäden bei einer Temperatur von nicht weniger als 500°C unter einer bestimmten Spannung, um die Faser zu ergeben, und einen Schritt, ausgewählt aus Kühlen der Fäden auf eine Temperatur von nicht mehr als 50°C vor dem Einbringen in das Koagulationsbad, Verwendung eines Koagulationsbades, das ein nicht wässriges Koagulationsmittel enthält, und Aussetzen der Fäden einer Spannung von nicht weniger als 1,0 GPa in einer bestimmten Stufe nach dem Einbringen in ein Koagulationsbad und vor der Wärmebehandlung.
    • (2) Verfahren nach vorstehendem Punkt (1), wobei die Fäden vor der Wärmbehandlung einen Wassergehalt von 4–100% aufweisen.
    • (3) Verfahren nach vorstehendem Punkt (2), wobei die Fäden vor der Wärmebehandlung einen Wassergehalt von 10 bis 50% aufweisen.
    • (4) Verfahren nach vorstehendem Punkt (1), wobei die Fäden vor dem Einstellen des Wassergehalts einer Spannung von nicht weniger als 1,0 GPa ausgesetzt werden.
    • (5) Verfahren nach vorstehendem Punkt (4), wobei die Spannung 2,8 bis 4,2 GPa beträgt.
    • (6) Verfahren nach vorstehendem Punkt (1), wobei das nicht wässrige Koagulierungsmittel aus Aldehyd, Keton, Alkohol mit 10 oder weniger Kohlenstoffatomen und einem Mischlösungsmittel daraus ausgewählt ist.
    • (7) Verfahren nach vorstehendem Punkt (6), wobei das nicht wässrige Koagulierungsmittel aus Ethanol, Methanol, Propanol, Butanol, Ethylenglykol, Aceton und einem Mischlösungsmittel daraus ausgewählt ist.
    • (8) Polybenzazolfaser, erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Punkte (1) bis (7), welche einen hohen Zugmodul von nicht weniger als 300 GPa und eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa aufweist, wobei die Faser durch eine Röntgenanalyse einer Feinstruktur derselben, die mindestens eines der folgenden Merkmale (a) und (b) aufweist, gekennzeichnet ist:
    • (a) einen durch ein Weitwinkel-Röntgenbeugungsverfahren bestimmten Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von nicht mehr als 0,009,
    • (b) die Abwesenheit eines äquatorialen Streifens, eines Zweipunkt-Musters oder eines Vierpunkt-Musters bei einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung.
    • (9) Polybenzazolfaser nach vorstehendem Punkt (8), wobei der Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> nicht mehr als 0,007 beträgt.
    • (10) Polybenzazolfaser nach vorstehendem Punkt (8) oder (9), welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Faser vor der Wärmebehandlung einen konvexen Wendepunkt des Quadrats des Streuungsvektors, k2, in einer aus einem äquatorialen Streifen bei der Kleinwinkel-Röntgenstreuung erhaltenen Guinier-Kurve im Bereich von 0,004 bis 0,02 (Å–2) aufweist.
    • (11) Polybenzazolfaser nach vorstehendem Punkt (10), wobei die Faser vor der Wärmebehandlung einen durch ein Weitwinkel-Röntgenbeugungsverfahren bestimmten Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von weniger als 0,025 aufweist.
  • Die 1(a) und 1(b) zeigen Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbilder von niemals getrockneten Polybenzazolfasern vor der Wärmebehandlung, wobei 1(a) die Anwendung einer Spannung und 1(b) die Abwesenheit einer Spannung zeigt.
  • 2 zeigt ein spezifisches Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbild der erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser nach der Wärmebehandlung.
  • 3 zeigt eine Guinier-Kurve, die eine Abhängigkeit des Streuungswinkel in einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung der nach einem üblichen Verfahren hergestellten Polybenzazolfaser nach dem Waschen mit Wasser und vor dem Trocknen (Wassergehalt-Einstellung) zeigt.
  • 4 zeigt eine Guinier-Kurve, die eine Abhängigkeit des Streuungswinkels in einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polybenzolazolfaser nach dem Waschen mit Wasser und vor dem Trocknen (Wassergehalt-Einstellung) zeigt.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlich beschrieben. Die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser betrifft eine Faser, die aus einem Polybenzazol (nachstehend als PBZ bezeichnet)-Polymer hergestellt wurde. Das PBZ-Polymer schließt Polyparaphenylenbenzobisoxazol (nachstehend als PBO bezeichnet)-Homopolymer und statistische, regelmäßig angeordnete und Blockcopolymere mit einer anderen PBZ-Komponente ein, die im Wesentlichen eine PBO-Komponente in einem Verhältnis von nicht weniger als 85 Gew.-% enthalten. Das PBZ-Polymer, wie es hier verwendet wird, ist zum Beispiel in Wolfe et al., Liquid Cristalline Polymer Compositions, Process and Products, US 4,703,103 , 27. Oktober 1987; Liquid Cristalline Polymer Compositions, Process and Products, US 4,533,692 , 6. August 1985; Liquid Cristalline Poly(2,6-Benzothiazole) Composition, Process and Products, US 4,533,724 , 6. August 1985; und Liquid Cristalline Polymer Compositions, Process and Products, US 4,533,693 , 6. August 1985; Evers, Thermooxidatively Stable Articulated p-Benzobisoxazole and p-Benzobisthiazole Polymers, US 4,539,567 , 16. November 1982; Tasi et al., Method for Making Heterocyclic Block Copolymer, US 4,578,432 , 25. März 1986; und in anderen Publikationen offenbart.
  • Die strukturelle Einheit, die in dem PBZ-Polymer enthalten ist, ist vorzugsweise aus lyotropen flüssigkristallinen Polymeren ausgewählt. Dieses Polymer umfasst (eine) Monomereinheit(en), ausgewählt aus den nachstehenden Formeln (a) bis (h), stärker bevorzugt im Wesentlichen die Monomereinheit(en), ausgewählt aus den nachstehenden Formeln (a) bis (d):
  • Figure 00060001
  • Die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser weist einen hohen Zugmodul von 300 GPa, vorzugsweise 350 GPa, und eine hohe Zugfestigkeit von 5,0 GPa, vorzugsweise 6,5 GPa, auf, die auf die besondere, nicht übliche Feinstruktur der Faser zurückzuführen ist. Außerdem wurde die industrielle Herstellung durchführbar gemacht.
  • Die Feinstruktur der erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser ist durch eine beachtlich hohe Kristallorientierung, verglichen mit üblichen Fasern, und eine große Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit gekennzeichnet. Diese Eigenschaften können durch eine Röntgenanalyse bestimmt werden.
  • Die Röntgenanalyse zur Bestimmung der Feinstruktur der erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser kann eine Weitwinkel-Röntgenbeugung oder eine Kleinwinkel-Röntgenstreuung sein.
  • Im Falle der Weitwinkel-Röntgenbeugung hat die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser, die durch Wärmebehandlung erhalten wurde, einen Zugmodul von nicht weniger als 300 GPa, eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa und einen Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ>, der nachstehend erwähnt wird, von nicht größer als 0,009. Der Kristallorientierungs-Parameter wird aus einem Beugungsintensitätsverteilungskoeffizienten entlang der Azimutrichtung auf (200) Flächenbeugung, gemessen durch eine Weitwinkel-Röntgenbeugung, wie nachstehend erwähnt, bestimmt. Ein kleinerer Wert bedeutet eine höhere Kristallorientierung in Richtung der Faserachse.
  • Die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser hat eine große Kristallorientierung, die bisher noch nicht erzielt wurde, und einen Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von vorzugsweise nicht größer als 0,007.
  • Um die hohe Kristallorientierung für die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser zu zeigen, wird die Kristallorientierung der Polybenzazolfaser vor der Wärmebehandlung vorzugsweise so hoch wie möglich eingestellt und der Kristallorientierungs-Parameter der Polybenzazolfaser ist vor der Wärmebehandlung vorzugsweise kleiner als 0,025.
  • Die durch die Wärmebehandlung erhaltene erfindungsgemäße Polybenzazolfaser, die einen Zugmodul von nicht weniger als 300 GPa und eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa hat, zeigt bei der Kleinwinkel-Röntgenstreuung keinen äquatorialen Streifen, kein Zweipunkt-Muster und kein Vierpunkt-Muster. Die Feinstruktur der Faser, die durch die Kleinwinkel-Röntgenstreuung gezeigt wird, ist in Richtung der Faserachse einheitlich und sie zeigt eine hohe Kristallorientierung. Diese Feinstruktur wurde bei üblichen Polybenzazolfasern nicht gefunden und sie ist einzigartig.
  • Die Polybenzazolfaser zeigt vor der Wärmebehandlung vorzugsweise einen konvexen Wendepunkt des Quadrats des Streuungsvektors, k2, in einer aus einem äquatorialen Streifen bei der Kleinwinkel-Röntgenstreuung erhaltenen Guinier-Kurve im Bereich von 0,004–0,02 (Å–2). Die Feinstruktur der Faser, die durch die Kleinwinkel-Röntgenstreuung gezeigt wird, besteht aus Mikrofibrillen mit einem einheitlichen Durchmesser, die die Faser bilden, die regelmäßig und in einer genauen Ordnung in Richtung senkrecht zu der Faserachse, und zwar in Richtung des Durchmessers der Faser, angeordnet sind.
  • Diese Polybenzazolfaser weist eine Feinstruktur mit hoher Orientierung, Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit auf. Deshalb kann sie gut die Eigenschaften eines hohen Zugmoduls und einer hohen Zugfestigkeit zeigen. Die Faser kann einen Zugmodul von nicht weniger als 350 GPa und eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 6,2 GPa erzielen.
  • Ein Verfahren zur Herstellung der besonderen erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser mit einer Feinstruktur und einem hohen Zugmodul wird nachstehend erläutert.
  • Das Herstellungsverfahren für die Polybenzazolfaser schließt grundsätzlich die Schritte des Extrudierens einer Spinnlösung, umfassend ein Polybenzazol-Polymer und eine nicht oxidative Säure, die zum Lösen des Polymers in der Lage ist, aus einer Spinndüse in ein nicht koagulierendes Gas, um gesponnene (Spinnlösungs)Fäden zu erhalten, Einbringen dieser Fäden in ein Koagulations(Extraktions)-Bad, um die in den Fäden enthaltende Säure zu extrahieren, Neutralisieren der Fäden, Waschen der Fäden, Einstellen des Wassergehalts der Fäden (Trocknen) und Wärmebehandlung der Fäden ein.
  • Das Verfahren zur Herstellung einer Polybenzazolfaser mit einer hohen Kristallorientierung, wie durch einen Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von nicht größer als 0,009 gezeigt, wird nachstehend für eine Faser erläutert, die im Wesentlichen aus Polyparaphenylenbenzobisoxazol erzeugt wurde.
  • Ein geeignetes Lösungsmittel zur Herstellung einer Spinnlösung aus dem Polymer, das im Wesentlichen aus PBO besteht, wird durch Kresol und eine nicht oxidative Säure, die zum Lösen des Polymers in der Lage ist, als Beispiel gegeben. Beispiele für eine geeignete Säure als Lösungsmittel schließen Polyphosphorsäure, Methansulfonsäure, hoch konzentrierte Schwefelsäure und Gemische davon ein. Stärker bevorzugt werden Polyphosphorsäure und Methansulfonsäure, am stärksten bevorzugt wird Polyphosphorsäure.
  • Die Konzentration des Polymers in der Spinnlösung beträgt mindestens 7 Gew.-%, stärker bevorzugt mindestens 10 Gew.-%, am stärksten bevorzugt mindestens 14 Gew.-%. Die höchste Konzentration davon ist durch die tatsächlichen Handhabungseigenschaften, wie die Löslichkeit des Polymers und die Viskosität der Spinnlösung, eingeschränkt. Wegen dieser einschränkenden Faktoren ist die Polymerkonzentration der Spinnlösung im Allgemeinen nicht höher als 20 Gew.-%.
  • Ein geeignetes Polymer, Copolymer und eine Spinnlösung werden durch ein bekanntes Verfahren hergestellt. Es werden zum Beispiel die durch Wolfe et al., US 4,533,693 (6. August 1985), Sybert et al., US 4,772,678 (20. September 1988), Harris, US 4,847,350 (11. Juli 1989) und andere beschriebene Verfahren verwendet. Gemäß Gregory et al., US 5,089,591 (18. Februar 1992) kann ein Polymer, das im Wesentlichen aus PBO besteht, mit einem hohen Molekulargewicht bei einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit unter den Bedingungen einer vergleichsweise hohen Temperatur und unter hoher Scherung in einer dehydrierenden Säure als Lösungsmittel hergestellt werden.
  • Die auf diese Weise hergestellte Spinnlösung wird einem Spinnteil zugeführt und von einer Spinndüse im Allgemeinen bei einer Temperatur von nicht tiefer als 100°C in ein nicht-koagulierendes Gas abgeführt. Die Spinndüse enthält im Allgemeinen kleine Löcher, die in einer Vielzahl angeordnet sind, wobei ein Kreis, ein Gitter oder eine andere Form erzeugt wird. Die Anzahl der kleinen Löcher einer Spinndüse ist nicht besonders eingeschränkt, aber die Anordnung der Löcher auf der Oberfläche der Spinndüse muss eine bestimmte Dichte der Löcher haben, sodass kein gegenseitiges Haften der abgeführten Fäden eintritt.
  • Die gesponnenen Fäden benötigen eine genügend lange Streckzone, um ein genügendes Spinn-/Streck-Verhältnis (SDR), wie in dem U.S. Patent Nr. 5,296,185 beschrieben, zu erzielen. Außerdem werden sie vorzugsweise mit ausgetauschter kühlender Luft bei einer relativ hohen Temperatur (höher als die Verfestigungstemperatur der Spinnlösung und tiefer als die Spinntemperatur) einheitlich gekühlt. Die Länge (L) der Streckzone ist die Länge, die zur Beendigung der Verfestigung in einem nicht koagulierenden Gas nötig ist. Sie wird überschlägig durch die abgeführte Menge (Q) durch ein Loch bestimmt. Für überlegene Fasereigenschaften müssen die Fäden auf eine Temperatur von nicht höher als 50°C, vorzugsweise nicht höher als 45°C, gekühlt und in Kontakt mit dem Koagulierungsmittel gebracht werden. Wenn die Temperatur 50°C übersteigt, wird die Kristallorientierung der Faser durch eine Entspannungswirkung nicht genügend verbessert. Außerdem muss die Aufnahmespannung, die in der Streckzone angewendet wird, nicht weniger als 2 g/d bezogen auf das Polymer sein, d. h. wenn das Polymer allein der Spannung unterworfen wird.
  • Die in der Streckzone gestreckten Fäden werden dann zu einem Extraktions(Koagulations)-Bad geführt. Durch die hohe 0Spinnspannung braucht eine Störung in dem Extraktionsbad nicht beachtet zu werden, und es kann ein Extraktionsbad eines jeden Typs angewendet werden. Es kann, zum Beispiel, ein Bad eines Trichter-Typs, Wassertank-Typs, Saugpumpentyps oder Wasserfall-Typs verwendet werden. Die Extraktions(Koagulations)-Lösung ist vorzugsweise eine wässrige Phosphorsäurelösung, Wasser, Methanol, Ethanol, Aceton, Ethylenglykol und dergleichen, die keine wesentliche Kompatiblität mit Polybenzazol haben. Schließlich wird nicht weniger als 99,0%, vorzugsweise nicht weniger als 99,5%, der in den Fäden enthaltenden Phosphorsäure in dem Extraktionsbad extrahiert. Das Extraktions(Koagulations)-Bad kann in mehrere Bäder mit graduell abnehmenden Konzentrationen der wässrigen Phosphorsäurelösung und schließlich Wasser aufgeteilt werden, wobei die Fasern gewaschen werden. Das Fadenbündel (Fäden) wird vorzugsweise mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösung und dergleichen neutralisiert und mit Wasser gewaschen.
  • Die Fäden werden nach dem Waschen mit Wasser sofort getrocknet, wobei der Wassergehalt auf nicht mehr als 100% eingestellt wird, und aufgewickelt. Dabei wird das in den Fäden enthaltende Wasser vorzugsweise auf 100%–4%, stärker bevorzugt 50%–10%, am stärksten bevorzugt 40%–15%, vor der Wärmebehandlung eingestellt, um einen hohen Zugmodul bei der nachfolgenden Wärmebehandlung zu erzielen. Der Wassergehalt der Fäden vor der Wärmebehandlung wird durch Einbringen der Fäden in einen elektrischen Ofen, durch Leiten der Faser auf eine Trockenwalze oder ein anderes Verfahren, das allgemein bekannt ist, eingestellt.
  • Wenn die Fäden vor der Wärmebehandlung 100% oder mehr Wasser enthalten, erhöht sich die stoffliche Temperatur der Fäden nicht genügend während der Wärmebehandlung und die gewünschten Eigenschaften können nicht erhalten werden. Wenn andererseits der Wassergehalt geringer als 4% ist, ist der vorstehende Schritt nicht ausreichend, um die Kristallorientierung genügend zu verbessern. Das Wasser, das nur an der Oberfläche der PBO-Faser haftet, ist nicht wirksam.
  • Es wird angenommen, dass die PBO-Faser aus Polymerkristallen besteht. Es wird angenommen, dass das Wasser in der Faser fein verteilt und in einem amorphen Teil oder in einem Raum, der kapillar genannt wird, zwischen den Kristallen vorliegt. Es wird angenommen, dass es als Weichmacher bei der Wärmebehandlung wirkt und die Kristallorientierung in Richtung der Faserachse fördert.
  • Die auf diese Weise hergestellte Faser hat überraschenderweise einen Kristallorientierungs-Parameter von nicht größer als 0,009, vorzugsweise nicht größer als 0,007, stärker bevorzugt nicht größer als 0,005, wie durch Weitwinkel-Röntgenbeugung bestimmt wurde. Die Ermittlung des Beugungspunktes, der in der Erfindung verwendet wurde, folgte dem von Fratini et al. (Material Research Society Symposium Proceedings, Band 134, Seite 431 (1989)) vorgeschlagenen Kristallmodell.
  • Die einheitliche Feinstruktur mit einer hohen Kristallorientierung, die frei von einem äquaterialen Streifen (streifenähnliche Streuung in senkrechter Richtung zur Faserachse), von einem Zweipunkt-Muster oder einem Vierpunkt-Muster in der Kleinwinkel-Röntgenstreuung ist, kann durch Anwendung einer bestimmten Spannung auf die Fäden erreicht werden. Die Spannung wird in einem wahlweisen Schritt nach dem Einbringen der Fäden in ein Koagulations(Extraktions)-Bad und vor der Wärmebehandlung in den vorstehend erwähnten grundlegenden Schritten angewendet.
  • Die Spannung, die angewendet werden soll, ist nicht geringer als 1,0 GPa, vorzugsweise nicht geringer als 2,8 GPa. Die Spannung wird nach einem allgemeinen industriellen Verfahren angewendet. Eine Spannung wird, zum Beispiel, zwischen Godet-Walzen mit verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten angewendet. Diese Behandlung ist wirksam, wenn sie auf eine trockene Faser angewendet wird, die vollständig frei von Wasser ist, aber wirksamer, wenn sie auf eine Faser vor dem Trocknen angewendet wird, wenn die Faser Wasser, ein Lösungsmittel oder Nichtlösungsmittel enthält. Um es genau auszudrücken wird die Behandlung während oder nach dem Durchgang durch ein Extraktions(Koagulations)-Bad, während oder nach dem Durchgang durch ein Neutralisationsbad, während oder nach dem Durchgang durch einen Schritt des Waschens mit Wasser oder während des Trocknungsschrittes (Wassergehalt-Einstellung) durchgeführt. Die Zeit der Anwendung der Spannung ist beliebig, solange sie nicht weniger als 0,00001 Sekunde beträgt. Diese Behandlung bei einer äußerst kurzen Zeit ist ausreichend, um eine hervorragende Wirkung zur Geltung zu bringen. Die Wirkung ist besonders bemerkenswert, wenn die Anwendung auf gar nicht getrocknete Fäden erfolgt. Im Allgemeinen scheint die notwendige Zeit zur Neuordnung der molekularen Struktur (Änderungen in der Feinstruktur) länger zu sein, wenn die Fäden Wasser verlieren. Die Neuordnung der molekularen Struktur, die mit der Spannungsbehandlung vor der Wärmebehandlung verbunden ist, ist deutlich feststellbar. In einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung verschwindet im Wesentlichen ein starker äquatorialer Streifen, der erscheint, wenn die Faser kapillare Lücken enthält, die im Allgemeinen während des Koagulationsschrittes auftreten. Die notwendige Spannung, die die Neuordnung der molekularen Struktur bewirkt, hat einen Grenzwert. Eine sehr hohe Spannung von nicht weniger als 1,0 GPa, stärker bevorzugt 2,8 GPa–4,2 GPa, wird bevorzugt. 1 zeigt den Vergleich von Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbildern mit oder ohne Anwendung einer Spannung an gar nicht getrocknete Fasern.
  • Die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltene Faser ist eine Polybenzazolfaser, die frei von einem äquatorialen Streifen (streifenähnliche Streuung in Richtung senkrecht zu der Faserachse) in einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung ist und eine Faserdichte von nicht mehr als 1,55 g/cm3 hat. Wenn die Faserdichte größer als 1,55 g/cm3 ist, ist eine einheitliche Ausrichtung der molekularen Ketten in Richtung der Faserachse schwierig zu erzielen. Die Faserdichte ist vorzugsweise 1,52–1,55 g/cm3. Die Faser wird nach der molekularen Neuordnung der Wärmebehandlung unterworfen. Auf diese Weise kann eine Polybenzazolfaser mit einer hohen Zugfestigkeit und einem hohen Zugmodul, die auf übliche Weise nicht erhalten wurden, hergestellt werden. Überraschenderweise wurde eine Kleinwinkel-Röntgenstreuung der Faser nach der Wärmebehandlung frei von einem Vierpunkt-Muster oder einem Zweipunkt-Muster gefunden, die zum Beispiel in der nicht geprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 325840/1996, S. J. Bai et al., Polymer, Band 33, Seite 2136 (1992) und S. Kumar et al., Polymer, Band 35, Seite 5408 (1991) beschrieben sind. Abgesehen davon ist ein äquatorialer Streifen nicht vorhanden. Das Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbild der erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser nach der Wärmebehandlung ist in 2 gezeigt. Dieser Befund wurde in keinem Patent oder einer anderen Veröffentlichung beschrieben. Die in der erfindungsgemäßen Polybenzazolfaser gefundene Feinstruktur ist eine wissenschaftlich neue Struktur.
  • Außerdem wird, um den Durchmesser von Mikrofibrillen, die die Faser bilden, einheitlich zu machen, und um eine Feinstruktur, umfassend Mikrofibrillen, die regelmäßig in Richtung senkrecht zu der Faserachse angeordnet sind, bereitzustellen, ein nicht wässriges Lösungsmittel, das im Wesentlichen nicht kompatibel mit Polybenzazol ist, als Koagulationsbad verwendet.
  • Im Allgemeinen erzielt eine Faser einen hohen Zugmodul durch Erhöhung der Kristallorientierung in der Faser. Zu diesem Zweck werden die Spinnlösungsfäden koaguliert, wobei die hohe Orientierung der Molekülkette in der Streckzone erhalten bleibt. Wenn Wasser oder eine wässrige Phosphorsäurelösung als ein Koagulationsmittel, wie im Stand der Technik, verwendet wird, wird jedoch die Einsickerungsgeschwindigkeit (Diffusionsgeschwindigkeit) von Wassermolekülen in die Spinnlösungsfäden während der Koagulation zu schnell, wobei eine Störung der einmal erzeugten Feinstruktur in der Streckzone verursacht wird. Das hat zur Folge, dass ein hoher Zugmodul nach einem üblichen Verfahren, einschließlich dem Waschen mit Wasser, der Neutralisation, dem Trocknen und einer Wärmebehandlung unter Spannung, nicht erzielt werden kann. In der vorliegenden Erfindung werden die Spinnlösungsfäden auf nicht mehr als 50°C, vorzugsweise nicht mehr als 45°C, gekühlt, und die Fäden werden in ein Koagulationsbad eingebracht, das ein nicht wässriges Koagulationsmittel enthält. Als Ergebnis werden die Spinnlösungsfäden koaguliert, wobei eine Faser ohne Verlust der hohen Orientierung, die in der Streckzone eingebracht wurde, erhalten wird. Die Feinstruktur der so erhaltenen Faser ist durch einen einheitlichen Durchmesser der Mikrofibrillen, die die Faser bilden, und ihre regelmäßige Anordnung in Richtung senkrecht zur Faserachse, verglichen mit üblichen Herstellungsverfahren, gekennzeichnet. Außerdem ergibt eine Wärmebehandlung der Faser unter einer Spannung eine leichte Herstellung einer Faser mit einer höheren Zugfestigkeit und einem höheren Zugmodul.
  • Das nicht wässrige Koagulationsmittel ist vorzugsweise ein Aldehyd, Keton, ein Alkohol mit 10 oder weniger Kohlenstoffatomen oder ein Mischlösungsmittel daraus, und stärker bevorzugt Ethanol, Methanol, Propanol, Butanol, Ethylenglykol, Aceton oder ein Mischlösungsmittel daraus. Durch schließliches Waschen der Fäden mit Wasser nach der Koagulation werden nicht weniger als 99,0%, vorzugsweise nicht weniger als 99,5% der in den Fäden enthaltenden Phosphorsäure extrahiert. Das Koagulationsbad kann in mehrere Bäder aufgeteilt und die Fäden können schließlich mit Wasser gewaschen werden. Für eine verbesserte Anordnung der Mikrofibrillen und eine verbesserte Kristallorientierung der Fäden nach der Koagulation kann eine Spannung an die Fäden, die Polyphosphorsäure, ein Koagulationsmittel, ein Mittel zur Neutralisation oder Wasser enthalten, während oder zwischen der Koagulation, dem Waschen mit Wasser, der Neutralisation und dem Trocknen angewendet werden. Es wird auch bevorzugt, dass ein Fadenbündel mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösng und dergleichen neutralisiert und mit Wasser gewaschen wird.
  • Die Verwendung einer nicht wässrigen Koagulationsflüssigkeit, die keine wesentliche Kompatibilität mit Polybenzazol hat, unterscheidet das erfindungsgemäße Verfahren von den üblichen Verfahren, die Wasser oder eine wässrige Phosphorsäurelösung als Koagulationsmittel verwenden, hinsichtlich der Feinstruktur der Fäden nach dem Waschen mit Wasser. Das heißt, wenn ein Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbild von Fäden nach dem Waschen mit Wasser nach dem später erwähnten Verfahren gemessen wird, tritt ein äquatorialer Streifen auf. Die Abhängigkeit der Streuungsintensität vom Streuungswinkel ist charakteristisch. 3 zeigt eine Guinier-Kurve, die eine Abhängigkeit des Streuungswinkels in einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung der Polybenzazol-Faser zeigt, die nach einem üblichen Verfahren nach dem Waschen mit Wasser und vor dem Trocknen (Einstellung des Wassergehaltes) hergestellt wurde, und 4 zeigt eine Guinier-Kurve, die eine Abhängigkeit des Streuungswinkels in einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung der Polybenzazolfaser, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, nach dem Waschen mit Wasser und vor dem Trocknen (Einstellung des Wassergehalts) zeigt. Ein deutlicher konvexer Wendepunkt tritt im Bereich von 0,004–0,02 (Å–2) des Quadrats des Streuungsvektors, k2, in der Guinier-Kurve der Faser auf, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde. Nach der Theorie der Kleinwinkel-Röntgenstreuung wird der konvexe Wendepunkt der regelmäßigen Anordnung von Mikrofibrillen zugeschrieben, die die Feinstruktur der Faser in Richtung senkrecht zu der Faserachse bilden. Es ist selbstverständlich, dass eine Feinstruktur der Faser nach dem Waschen, die nach einem üblichen Verfahren hergestellt wurde, auch aus Mikrofibrillen besteht. Wie jedoch in 3 gezeigt, ist die Guinier-Kurve durch die Abwesenheit eines Wendepunkts entlang einer geraden Linie in einem weiten Bereich von 0,003 < k2 < 0,04 (Å–2) gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die Faser, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, nach dem Waschen mit Wasser eine Feinstruktur hat, die durch einen einheitlichen Durchmesser der Mikrofibrillen und ihre regelmäßige Anordnung in Richtung senkrecht zu der Faserachse gekennzeichnet ist.
  • Die Kristallorientierung der Fäden, die mit Wasser gewaschen wurden, wurde nach dem später beschriebenen Verfahren bestimmt und verglichen. Es wurde festgestellt, dass der Faserfaden nach dem Waschen mit Wasser, der nach dem üblichen Verfahren hergestellt wurde, einen Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von nicht weniger als 0,025 hatte, während der der Faserfäden, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, kleiner als 0,025 war. Deshalb ist die Kristallorientierung der gesponnenen Fäden, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden, höher als die der Fäden, die nach dem üblichen Verfahren hergestellt wurden.
  • Die Fäden wurden nach dem Waschen mit Wasser getrocknet und auf eine Temperatur von nicht weniger als 500°C unter einer bestimmten Spannung erwärmt. Auf diese Weise können Fäden mit einem Zugmodul von nicht mehr als 300 GPa und einer Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa erhalten werden. Das Ergebnis ist dem erfindungsgemäßen Koagulationsverfahren zuzuschreiben, das wegen der Koagulation frei von einer Störung der Feinstruktur ist. Die charakteristische Feinstruktur der Faser nach dem Waschen mit Wasser ist eine wesentliche Vorstruktur, die zu einer Faser mit einem hohen Zugmodul und einer hohen Zugfestigkeit nach der folgenden Wärmebehandlung ausreift.
  • Messung des Kristallorientierungs-Parameters
  • Die Messmethode der Kleinwinkel-Röntgenstreuung und die Auswertung des Kristallorientierungs-Parameters <sin2ϕ> werden nachstehend ausführlich erklärt. Ein rotierender Anoden-Röntgengenerator (RU-200, hergestellt von Rigaku Co., Ltd.) wurde als Röntgenstrahlungsquelle verwendet, und die abgegebene Strahlung wurde mit einer Röhrenspannung von 40 kV, Röhrenstrom 100 mA, betrieben. Die Anode bestand aus Kupfer und eine CuK α-Strahlung, monochromatisiert mit einem Nickel-Filter, wurde unter Verwendung einer auf 3-Schlitzpunkte eingestellten Kleinwinkel-Röntgenstreuungsausrüstung (hergestellt von Rigaku Co., Ltd.) entnommen. Zu dieser Zeit war der Lochdurchmesser des ersten Schlitzes 0,2 mm und der des zweiten Schlitzlochs 0,15 mm. Die Faserfäden wurden mit Röntgenstrahlen bestrahlt, die auf diese Weise entnommen wurden. Der von der Faser gebeugte Röntgenstrahl wurde unter Verwendung einer Bilderzeugungsplatte (FDL UR-V, Fuji Photo Film Co., Ltd.) detektiert, die 80 mm hinter dem Faserfaden (entgegengesetzte Richtung von der Röntgenstrahlungsquelle) aufgestellt war. Die notwendige Zeit für die Bestimmung, um eine genügende Intensität der Beugung zu erhalten, betrug 20 min bis 120 min. Die Intensität der Beugung, die auf der Bilderzeugungsplatte ermittelt wurde, wurde durch PIXsysTEM 20 (hergestellt von JEOL Ltd.) unter Verwendung einer Digitalmikrographie (FDL 5000, Fuji Photo Film Co., Ltd.) analysiert. Die Verteilung der Intensität der Beugung in der Azimutrichtung entlang dem Debye-Ring auf der (200) Beugungsebene wurde hinsichtlich der Hintergrundstreuung kompensiert und der Kristallorientierungs-Parameter wurde durch die nachstehende Formel berechnet.
    Figure 00160001
    wobei I(ϕ) die azimutale Verteilung der Intensität der Beugung nach der Kompensation der Hintergrundstreuung entlang dem Debye-Ring auf der (200)-Ebene ist und ϕ der azimutale Winkel, gemessen von dem Äquator, ist.
  • Messverfahren der Kleinwinkel-Röntgenstreuung
  • Die Kleinwinkel-Röntgenstreuung wurde nach dem nachstehenden Verfahren gemessen. Die Röntgenstrahlenquelle wurde durch Rotaflex Ru-300, hergestellt von Rigaku Co., Ltd., erzeugt. Die Kupferanode wurde als Target verwendet und der Generator war auf einen feinen Brennpunkt mit einer abgegebenen Strahlung von 30 kV × 30 mA in Betrieb. Das verwendete optische System war eine punktfocussierende Kamera, hergestellt von Rigaku Co., Ltd., und die Röntgenstrahlen wurden unter Verwendung eines Nickel-Filters monochromatisiert. Der Detektor war eine Bilderzeugungsplatte (FDL UR-V, Fuji Photo Film Co., Ltd.). Die Entfernung zwischen der Probe und dem Detektor wurde wahlweise eingestellt und sie variierte von 200 mm bis 350 mm. Der Raum zwischen der Probe und dem Detektor wurde mit Heliumgas gefüllt, um Hintergrundstreuung von Luft und dergleichen zu vermeiden. Die Bestrahlungszeit betrug 2–24 Stunden. Die Streuungsintensität, die auf der Bilderzeugungsplatte aufgezeichnet wurde, wurde durch eine digitale Mikrographie (FDL5000, Fuji Photo Film Co., Ltd.) gelesen. Die erhaltenen Daten wurden hinsichtlich der Hintergrundstreuung kompensiert und die Guinier-Kurve wurde in Bezug auf die Intensität (I) der Streuung in äquatorialer Richtung gezeichnet. Das bedeutet, ein natürlicher Logarithmus der Intensität der Streuung, In(I), nach der Kompensation der Hintergrundstreuung, wurde gegen das Quadrat des Streuungsvektors, k2, aufgetragen. Wie hier verwendet, war der Streuungsvektor k k = (4π/λ)sinθ, λ die Wellenlänge 1,5418 Å des Röntgenstrahls, θ ist eine Hälfte des Streuungswinkels 2θ.
  • Wassergehalt
  • Der Wassergehalt der Faser wurde unter Verwendung eines Wägeverfahrens gemessen. Das bedeutet, dass die Faser als Ziel der Messung des Wassergehalts unter Verwendung einer chemischen Waage gewogen wurde und die Faser 30 Minuten in einem auf 230°C eingestellten elektrischen Ofen gelassen und dann gewogen wurde. Der Wassergehalt war das Verhältnis (Gew.-%) von Wasser, das von der Faser verdampfte, zu dem Fasergewicht nach der Verdampfung des Wassers.
  • Dichte
  • Die Dichte wurde unter Verwendung eines trockenen Typs eines automatischen Dichtemessers Accupyc (Pyknometer unter Verwendung von Heliumgas), hergestellt von Micromerities, gemessen.
  • Zugfestigkeit, Reißdehnung und Zugmodul der Faser
  • Die Werte wurden nach dem in JIS L1013 (1981) definierten Verfahren und den dort angegebenen Bedingungen gemessen.
  • Feinheit der Faser
  • Die Temperatur wurde auf 20°C eingestellt und die Feuchtigkeit auf 65% relative Feuchtigkeit reguliert. Die Testfaser (10 m) wurde auf eine Wickelrolle aufgewickelt und gewogen. Das wurde auf das Gewicht von 9000 m umgerechnet.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch Beispiele und Vergleichsbeispiele, auf die die Erfindung nicht eingeschränkt ist, ausführlich beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Es wurde eine Spinnlösung verwendet, umfassend Polyparaphenylenbenzobisoxazol (14,0 Gew.-%) und Polyphosphorsäure, die Phosphorpentoxid (83,17%) enthielt, die nach dem in dem U.S. Patent Nr. 4,533,693 offenbarten Verfahren erhalten wurde, die eine Grenzviskosität, gemessen unter Verwendung einer Methansulfonsäurelösung, bei 30°C von 24,4 dl/g hatte. Die Spinnlösung wurde durch ein Metallnetz filtriert und in einem Doppelschneckenkneter geknetet und entschäumt. Der Druck wurde erhöht und die Spinnlösung bei 170°C aus einer Spinndüse mit 34 Löchern gesponnen, wobei die Temperatur der Spinnlösung bei 170°C gehalten wurde. Dann wurden die abgeführten Fäden mit kühlender Luft auf 60°C gekühlt und weiter auf natürliche Weise auf 40°C gekühlt. Die Fäden wurden in ein Koagulationsbad geführt, das Wasser bei 25 ± 2°C enthielt. Die Fäden wurden auf eine Godet-Rolle aufgewickelt und unter einer bestimmten Geschwindigkeit in einem zweiten Extraktionsbad gewaschen, das entionisiertes Wasser enthielt. Die Fäden wurden zur Neutralisation in eine 0,1 N Natriumhydroxidlösung getaucht. Die Fäden wurden mit Wasser gewaschen, aufgewickelt, bei 80°C in einem Trockenofen auf einen Wasser gehalt von 25% getrocknet. Die Fäden wurden 2,4 Sekunden bei 600°C unter einer Spannung von 7,0 g/d erwärmt, wobei eine Faser erhalten wurde.
  • Beispiel 2
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, außer dass der Wassergehalt beim Trocknen auf 7% eingestellt wurde, wurde eine Faser erhalten.
  • Beispiel 3
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, außer dass der Wassergehalt beim Trocknen auf 82% eingestellt wurde, wurde eine Faser erhalten.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, außer dass der Wassergehalt beim Trocknen auf 121% eingestellt wurde, wurde eine Faser erhalten.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, außer dass der Wassergehalt beim Trocknen auf 3% eingestellt wurde, wurde eine Faser erhalten.
  • Vergleichsbeispiel 3
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, außer dass der Wassergehalt beim Trocknen auf 1% eingestellt und dem Faden durch eine Auftragswalze Wasser zugefügt wurde, bis der Wassergehalt 21% betrug, wurde eine Faser enthalten.
  • Die Eigenschaften der in den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhaltenen Fasern sind in Tabelle 1 gezeigt. In den nachstehenden Tabellen wurden die Fasereigenschaften ohne besonderen Hinweis nach der Wärmebehandlung gemessen.
  • Figure 00200001
  • Aus der vorstehenden Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Faser, verglichen mit üblichen Fasern, bemerkenswerte Verbesserungen bei der Zugfestigkeit und dem Zugmodul zeigte. Die erfindungsgemäßen Fasern haben ganz überlegene Eigenschaften. Es wurde auch bestätigt, dass sie eine bestimmte Feinstruktur haben.
  • Beispiele 4–6
  • Es wurde eine Spinnlösung verwendet, umfassend Polyparaphenylenbenzobisoxazol (14,0 Gew.-%) und Polyphosphorsäure, die Phosphorpentoxid (83,17%) enthielt, die nach dem in dem U.S. Patent Nr. 4533693 offenbarten Verfahren erhalten wurde, die eine Grenzviskosität, gemessen unter Verwendung einer Methansulfonsäurelösung, bei 30°C von 24,4 dl/g hatte. Die Spinnlösung wurde durch ein Metallnetz filtriert und in einem Doppelschneckenkneter geknetet und entschäumt. Der Druck wurde erhöht und die Spinnlösung aus einer Spinndüse mit 166 Löchern bei 170°C gesponnen, wobei die Temperatur der Spinnlösung bei 170°C gehalten wurde. Dann wurden die abgeführten Fäden mit kühlender Luft auf 60°C gekühlt und in ein Koagulationsbad geführt, das bei 20 ± 2°C 20%-ige wässrige Phosphorsäurelösung enthielt. Die Fäden wurden auf eine Godet-Rolle aufgewickelt, wobei eine Spinngeschwindigkeit erhalten wurde, und in dem zweiten Extraktionsbad gewaschen, das entionisiertes Wasser enthielt. Die Fäden wurden zur Neutralisation in eine 1 N Natriumhydroxidlösung getaucht. Während oder nach dem Waschen der Fäden mit Wasser wurde eine Spannung unter den in Tabelle 2 gezeigten Bedingungen (Vorspannung) angewendet. Die Fäden wurden aufgewickelt, bei 80°C in einem Trockenofen auf einen Wassergehalt von nicht mehr als 2% getrocknet. Die Faser wurde bei 600°C unter einer Spannung von 7,0 g/d 1,4 Sekunden erwärmt, wobei eine Faser erhalten wurde.
  • Vergleichsbeispiele 4–7
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4, außer dass die Bedingungen der Anwendung der Spannung auf die Bedingungen in Tabelle 2 geändert wurden, wurde eine Faser erhalten. Die Eigenschaften der in den Beispielen 4–6 und den Vergleichsbeispielen 4–7 erhaltenen Fasern sind in Tabelle 2 gezeigt.
  • Figure 00220001
  • Aus der vorstehenden Tabelle 2 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Faser, verglichen mit üblichen Fasern, bemerkenswerte Verbesserungen bei der Zugfestigkeit und dem Zugmodul zeigte. Die erfindungsgemäßen Polybenzazolfasern haben ganz überlegene Eigenschaften. Es wurde auch bestätigt, dass sie eine bestimmte Feinstruktur haben.
  • Beispiele 7–10, Vergleichsbeispiele 8–11
  • Es wurde eine Spinnlösung verwendet, umfassend Polyparaphenylenbenzobisoxazol (14,0 Gew.-%) und Polyphosphorsäure, die Phosphorpentaoxid (83,17%) enthielt, die nach dem in dem U.S. Patent Nr. 4533693 offenbarten Verfahren erhalten wurde, die eine Grenzviskosität, gemessen unter Verwendung einer Methansulfonsäurelösung, bei 30°C von 24,4 dl/g hatte. Die Spinnlösung wurde durch ein Metallnetz filtriert und in einem Doppelschneckenkneter geknetet und entschäumt. Der Druck wurde erhöht und die Spinnlösung bei 170°C aus einer Spinndüse mit 34 Löchern gesponnen, wobei die Temperatur der Spinnlösung bei 170°C gehalten wurde. Dann wurden die abgeführten Fäden mit kühlender Luft auf 60°C gekühlt und weiter auf natürliche Weise auf 40°C gekühlt. Die Fäden wurden in ein Koagulationsbad geführt, das bei 20 ± 2°C Koagulationsmittel enthielt, die in Tabelle 3 angegeben sind. Die Fäden wurden in ein Koagulationsbad geführt, das bei 20 ± 2°C 20%ige wässrige Phosphorsäurelösung enthielt. Die Fäden wurden auf eine Godet-Rolle gewickelt, wobei eine Spinngeschwindigkeit erhalten wurde, und in dem zweiten Extraktionsbad, das entionisiertes Wasser enthielt, gewaschen. Die Fäden wurden zur Neutralisation in eine 0,1 N Natriumhydroxidlösung getaucht. Die Fäden wurden mit Wasser gewaschen, aufgewickelt, bei 80°C in einem Trockenofen auf einen Wassergehalt von nicht mehr als 2% getrocknet. Die Fäden wurden 1,4 Sekunden unter einer Spannung von 7,0 g/d auf 600°C erwärmt, wobei eine Faser erhalten wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
  • Figure 00240001
  • Aus der vorstehenden Tabelle 3 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser, verglichen mit üblichen Fasern, beträchtliche Verbesserungen bei der Zugfestigkeit und dem Zugmodul zeigte. Es wurde auch bestätigt, dass die Polybenzazolfaser vor der Wärmbehandlung eine bestimmte Feinstruktur hat.
  • Die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser hat, wie vorstehend erwähnt, eine bestimmte Feinstruktur der Faser und hat auch eine hohe Festigkeit und einen hohen Zugmodul, wie er bisher nicht erhältlich war. Die erfindungsgemäße Polybenzazolfaser kann leicht in einem industriellen Maßstab hergestellt werden. Deshalb ist die erfindungsgemäße Faser sehr stark bei der Erweiterung des Bereiches der möglichen Anwendbarkeit als industrielles Material mit großen praktischen Vorteilen nutzbar. Das bedeutet, die Faser kann für einen weiten Bereich von Anwendungen, einschließlich Zugmaterial, wie Kabel, elektrische Leitungen, optische Fasern und Seile; Luftfahrt- und Weltraummaterialien, wie Raketenisolierungen, Raketenhüllen, Druckbehälter, eine Schnur für einen Weltraumanzug und einen Planetensondenballon; schlagfestes Material, wie kugelsicheres Material; schneidsichere Materialien, wie Handschuhe; hitzebeständiges feuerfestes Material, wie einen feuerbeständigen Anzug, feuerbeständigen Filz, eine Dichtung für eine Anlage, wärmebeständige Strickwaren, verschiedene Versiegelungen, wärmebeständige Polster und Filter, kautschukverstärkendes Material für Gurte, Reifen, Sohlen, Seile, Schläuche und dergleichen; mit Sport im Zusammenhang stehendes Material, wie Angelschnüre, Angelruten, Tennisschläger, Tischtennisschläger, Badmintonschläger, Golfschlägergriffe, Schlägerköpfe, Bespannungssaiten, Seile, Segeltuch, Sportschuhe, Laufschuhe, Rennschuhe, Eislaufschuhe, Sportfahrräder und Räder davon, Straßenrennräder, Bahnrennräder, Mountainbikes, Verbundräder, Scheibenräder, Bremsscheibenplatten, Speichen, Bremsleitungen, Transmissionsleitungen, Sportrollstühle und Räder davon, Schutzvorrichtungen, Ski, Stöcke, Helme und Fallschirme, reibungsfestes Material und Auflagematerial für Kupplungen; verstärkende Mittel für verschiedene Baumaterialien; und verschiedene andere Verwendungen, wie Motorradanzüge, Lautsprecherkonusse, leichte Kinderwagen, leichte Rollstühle, leichte Krankenbetten, Rettungsboote, Schwimmwesten und dergleichen verwendet werden.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Polybenzazolfaser, umfassend die Schritte (a) Extrudieren einer ein Polybenzazol-Polymer, das im Wesentlichen eine Polyparaphenylenbenzobisoxazol (PBO)-Komponente in einem Anteil von nicht weniger als 85 Gew.-% enthält, und eine nicht oxidative Säure, die zum Lösen des Polymers in der Lage ist, umfassenden Spinnlösung, aus einer Spinndüse in ein nicht koagulierendes Gas, um Spinnlösungsfäden zu ergeben, (b) Einbringen der Fäden in ein Koagulationsbad, um die in den Fäden enthaltene Säure zu extrahieren, (c) Neutralisieren der Fäden, (d) Waschen der Fäden, (e) Einstellen des Wassergehalts der Fäden auf nicht mehr als 100%, und (f) Wärmebehandlung der Fäden bei einer Temperatur von nicht weniger als 500°C unter einer bestimmten Spannung, um die Faser zu ergeben, und einen Schritt, ausgewählt aus Kühlen der Fäden auf eine Temperatur von nicht mehr als 50°C vor dem Einbringen in das Koagulationsbad, Verwendung eines Koagulationsbades, das ein nicht wässriges Koagulierungsmittel enthält, und Aussetzen der Fäden einer Spannung von nicht weniger als 1,0 GPa in einer bestimmten Stufe nach dem Einbringen in ein Koagulationsbad und vor der Wärmebehandlung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fäden vor der Wärmebehandlung einen Wassergehalt von 4 bis 100% aufweisen.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Fäden vor der Wärmebehandlung einen Wassergehalt von 10 bis 50% aufweisen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fäden vor dem Einstellen des Wassergehalts einer Spannung von nicht weniger als 1,0 GPa ausgesetzt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Spannung 2,8 bis 4,2 GPa beträgt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das nicht wässrige Koagulierungsmittel aus Aldehyd, Keton, Alkohol mit 10 oder weniger Kohlenstoffatomen und einem Mischlösungsmittel daraus ausgewählt ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das nicht wässrige Koagulierungsmittel aus Ethanol, Methanol, Propanol, Butanol, Ethylenglykol, Aceton und einem Mischlösungsmittel daraus ausgewählt ist.
  8. Polybenzazolfaser, erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, welche einen hohen Zugmodul von nicht weniger als 300 GPa und eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 5,0 GPa aufweist, wobei die Faser durch eine Röntgenanalyse einer Feinstruktur derselben, die mindestens eines der folgenden Merkmale (1) und (2) aufweist, gekennzeichnet ist: (1) einen durch ein Weitwinkel-Röntgenbeugungsverfahren bestimmten Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von nicht mehr als 0,009, (2) die Abwesenheit eines äquatorialen Streifens, eines Zweipunkt-Musters oder eines Vierpunkt-Musters bei einer Kleinwinkel-Röntgenstreuung.
  9. Polybenzazolfaser nach Anspruch 8, wobei der Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> nicht mehr als 0,007 beträgt.
  10. Polybenzazolfaser nach den Ansprüchen 8 oder 9, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Faser vor der Wärmebehandlung einen konvexen Wendepunkt des Quadrats des Streuungsvektors, k2, in einer aus einem äquatorialen Streifen bei der Kleinwinkel-Röntgenstreuung erhaltenen Guinier-Kurve im Bereich von 0,004 bis 0,02 (Å–2) aufweist.
  11. Polybenzazolfaser nach Anspruch 10, wobei die Faser vor der Wärmebehandlung einen durch ein Weitwinkel-Röntgenbeugungsverfahren bestimmten Kristallorientierungs-Parameter <sin2ϕ> von weniger als 0,025 aufweist.
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