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Die
Erfindung betrifft ein Funkrufsteuerungsverfahren und eine -vorrichtung
für ein
Mobilkommunikationsnetzwerk wie etwa ein UTRAN- (UMTS-Funkzugangsnetzwerk)
System, mit dem zumindest zwei nicht aufeinander abgestimmte Kernnetzwerkknoten
in Verbindung stehen, wie etwa ein SGSN („Serving GPRS Support Node": Dienst-GPRS-Unterstützungsknoten)
von GPRS (General Packet Radio Service) und eine MSC („Mobile
Switching Center":
Mobilvermittlungsstelle) von GSM (Global System for Mobile Communications) oder
ihre Äquivalente
bei UMTS (Universal Mobile Telecommunications System).
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Ein
Funkrufsystem ist ein einseitiges (Drahtleitung zu Mobilgerät) digitales Übertragungssystem. Nachrichtenfunkrufsysteme
werden sich mit Entwicklung von Elektronische-Post-Diensten entwickeln, wobei
die Nachrichtenkommunikation die gerufene Person kaum unterbricht
bzw. stört.
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Eine
Mobilstation (MS) eines Mobilkommunikationssystems weist drei Zustände auf,
d. h. Leerlauf, Bereitschaft und Aktiv. Daten können zwischen der Mobilstation
und dem Mobilkommunikationsnetzwerk nur dann übertragen werden, wenn sich
die Mobilstation im aktiven Zustand befindet. Im aktiven Zustand
ist dem Mobilkommunikationsnetzwerk der Zellenaufenthaltsort der
Mobilstation bekannt.
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Mit
Blick auf die MS-UTRAN-Ebene weist eine MS aus der Perspektive einer
höheren
Schicht gesehen im Grunde nur zwei (im Folgenden als UTRAN-Dienstzustände bezeichnete)
Dienstzustände
auf, nämlich
Leerlauf und RRC-Verbunden. Der RRC-Verbunden-Zustand weist weitere
Unterzustände
auf, die für
die höheren
Schichten und/oder die Kernnetzwerkinstanzen nicht sichtbar sind.
Diese Unterzustände
basieren auf der momentanen Kanalzuweisungssituation und werden
Dedizierter-Kanal-(DCH)
Aktivzustand und Gemeinsamer-Kanal-Zustand genannt. Die MS wird
basierend auf dem Datenaktivitätsniveau
der MS zwischen diesen beiden Zuständen (und innerhalb der Unterzustände dieser
beiden Zustände,
die nachstehend erläutert werden)
bewegt.
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Der
DCH-Aktivzustand ist basierend auf dem Funkträgertyp, an den ein dedizierter
Kanal momentan zugewiesen ist, weiter in zwei Unterzustände unterteilt,
und sie werden Teilnehmerdaten-Aktivzustand und Nur-Steuerungs-Zustand
genannt.
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Der
Gemeinsamer-Kanal-Zustand ist basierend auf der Genauigkeit, mit
der ein MS-Aufenthaltsort im UTRAN bekannt ist, weiter in zwei Unterzustände unterteilt,
was auch direkt mit dem gemeinsamen Downlink-Kanaltyp in Beziehung
steht, der zum Übertragen
an die MS verwendet werden kann. Diese Unterzustände werden RACH/FACH-Zustand
und RACH/PCH-Zustand genannt.
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Der
RACH/PCH-Zustand ist basierend auf der Genauigkeit, mit der der
MS-Aufenthaltsort innerhalb dieses Zustands bekannt ist, weiter
in zwei Unterzustände
unterteilt. Diese Zustände
werden Einzelzellen-PCH-Zustand und URA-(UTRAN-Registierungsbereich) Zustand
genannt.
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Im
Leerlaufzustand hat die MS keinen logischen Netzwerkkontext aktiviert
oder entsprechende Adressen zugewiesen. In diesem Zustand kann die MS
nur Multicast- bzw.
Mehrpunkverbindungs-Nachrichten empfangen, die von jeder MS empfangen werden
können.
Da das Mobilkommunikationsnetzwerk den Aufenthaltsort der MS nicht
kennt, ist es nicht möglich,
Nachrichten von externen Netzwerk an die MS zu senden.
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Stehen
mehrere nicht aufeinander abgestimmte Kernnetzwerke mit einem Funkzugangsnetzwerk
(wie etwa UTRAN) des Mobilkommunikationsnetzwerks in Verbindung
und hat eines der Kernnetzwerke eine aktive Verbindung mit einer
MS, während
ein "nicht aktives" Kernnetzwerk damit
beginnt, nach der MS zu pagen bzw. auszurufen, ist ein spezieller
Vorgang erforderlich, um die Paging- bzw. Funkrufnachricht an die
Mobilstation zu übermitteln, weil
die MS während
des aktiven Zustands normalerweise keinen Paging-Kanal abhört.
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Bei
einem GSM-GPRS-System können
nur Klasse-A-Mobilstationen
(die zum gleichzeitigen Abhören
sowohl von GSM- als auch von GPRS-Steuerkanälen fähig sind) gepagt bzw. ausgerufen
werden, falls eine Gs-Schnittstelle zwischen einer Mobilvermittlungsstelle
(MSC) und einem SGSN („Serving GPRS
Support Node") fehlt.
Existiert die Gs-Schnittstelle und ist die MS an GPRS angeschlossen
bzw. „attached" kann sie von der
schaltungsvermittelten Seite (GSM) unter Verwendung von GPRS-Kanälen gepagt
bzw. ausgerufen werden. Ist ein GPRS-Datenkanal aktiv, kann der
schaltungsvermittelte Funkruf über
diesen Datenkanal geroutet werden.
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Es
wurde jedoch bisher keine Lösung
hinsichtlich eines Funkrufsteuerungsverfahren vorgeschlagen, das
durchzuführen
ist, falls ein schaltungsvermittelter Ruf aktiv ist und eine Funkrufanforderung von
einem nicht abgestimmten paketvermittelten Netzwerk eintritt.
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Auch
für das
UMTS-System, bei dem sogar dann nur eine Menge von Steuerkanälen im UTRAN verfügbar ist,
falls zwei unabhängige
Kernnetzwerkinstanzen an das gleiche UTRAN verbunden sind, ist ein
neues Verfahren für
die Funkrufsteuerung erforderlich.
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Die
US-A-5745695 offenbart ein Verfahren und ein System zum Betrieb
eines Funksystems mit Datenfähigkeit,
zum Beispiel eines zellularen GSM-Funksystems mit GPRS-Fähigkeit. Das Verfahren umfasst
ein Unterdrücken
eines Datendienstes, während
am System angemeldet bleibt, und ein Signalisieren von einer entfernten
Station an einen versorgenden Datendienstunterstützungsknoten über ein
Basisstationssubsystem, das ein Datendienst unterdrückt ist.
Daten können
während
erster Zeiträume über einen
Datenkanal ausgetauscht werden, und ein Austausch von Daten über den
Datenkanal unterbleibt während
zweiter Zeiträume,
die in Abständen
zwischen den ersten Zeiträumen
liegen. Während
der zweiten Zeiträume
werden auf einem Paging-Kanal übertragene
Paging- bzw. Funkrufanforderungen an der entfernten Station überwacht. Eine
Nichtdatendienst-Paging-Anforderung wird auf dem Paging-Kanal erkannt
und das System antwortet auf die Nichtdatendienst-Paging-Anforderung.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Funkrufsteuerungsverfahren und
eine -vorrichtung bereitzustellen, die ein Paging bzw. einen Funkruf
von einem nicht abgestimmten Netzwerk an eine aktive Mobilstation
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Funkrufsteuerungsverfahren gemäß Patentanspruch
1 erreicht.
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Zusätzlich wird
die vorstehende Aufgabe mit einer Funkrufsteuerungsvorrichtung gemäß Patentanspruch
11 erreicht.
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Mittels
Durchführung
des in den Ansprüchen erwähnten Überprüfungsschritts
kann eine existierende RRC-Verbindung
bestimmt und zum Übertragen
einer Mehrfachruf-Funkrufnachricht
an die Mobilstation verwendet werden. Dadurch kann die Funkrufanforderung
an die Mobilstation trotz ihres aktiven Zustands übertragen
werden. Im Allgemeinen ist es zu verstehen, dass die Mehrfachruf-Funkrufnachricht anders
ist als eine normale Funkrufnachricht, die zum Pagen bzw. Ausrufen
einer Mobilstation in der Leerlaufbetriebsart verwendet wird, und
anders als eine Paket-Funkrufnachricht, die zum Auffinden einer
Mobilstation im Bereitschaftszustand, d. h. im RACH/PCH-Zustand
in der momentanen UMTS-Terminologie,
verwendet wird.
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Die Überprüfung wird
vorzugsweise mittels einer Funknetzwerksteuerung des Mobilkommunikationsnetzwerks
durchgeführt,
indem bestimmt wird, ob die Mobilstation bereits eine RRC-Verbindung
aufweist, wobei ein normaler Funkrufbetrieb unter Verwendung eines
PCH-Kanals durchgeführt
wird, wenn die Mobilstation keine RRC-Verbindung aufweist. Daher kann die Überprüfung auf
eine einfache Art und Weise durchgeführt werden, da die RNC lediglich
die Bereitstellung einer RRC-Verbindung an die ausgerufene Mobilstation
zu überprüfen hat.
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Der Überprüfungsschritt
erfordert natürlich auch,
dass die RNC die möglicherweise
unterschiedlichen MS-Identitäten zuordnen
kann, die von den zwei unabhängigen
Kernnetzwerkinstanzen zum Ausrufen der gleichen MS verwenden werden.
Es gibt zumindest zwei Verfahren, wie dies erreicht werden kann.
Entweder wird in der Kernnetzwerk-RNC-Schnittstelle immer eine gemeinsame Kennung
(id) zu der Funkrufaufforderung hinzugefügt (z. B. IMSI), oder die MS
berichtet der RNC alle möglichen
Funkrufidentitäten.
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Die
Mehrfachruf-Funkrufnachricht kann vorzugsweise auf einem Kanal übertragen
werden, der gemäß dem UTRAN-Dienstzustand der
Mobilstation ausgewählt
wird. Falls sich die Mobilstation in einem DCH-Aktivzustand befindet,
kann die Mehrfachruf-Funkrufnachricht auf einem dedizierten Kanal übertragen
werden und kann Informationen enthalten, die einen angeforderten
Träger,
eine Funkrufbetriebsart und eine Kernnetzwerkidentität definieren.
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Falls
sich eine Mobilstation in einem RACH/FACH-Zustand befindet, kann
die Mehrfachruf-Funkrufnachricht auf einem FACH-Kanal übertragen
werden. Ist die Mobilstation in einem RACH/PCH-Zustand, kann die
Mehrfachruf-Funkrufnachricht
auf einem PCH-Kanal übertragen
werden.
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Im
Fall des vorstehenden RACH/FACH-Zustands der Mobilstation kann die
Mehrfachruf-Funkrufnachricht vorzugsweise Informationen enthalten, die
einen angeforderten Träger,
eine Kernnetzwerkkennung und eine Funkrufbetriebsart definieren.
Es ist zu beachten, dass in diesem Zustand keine MS-Identität benötigt wird,
sogar falls die Nachricht auf einem gemeinsamen Downlink-Kanal (FACH)
gesendet wird, da die Inband- bzw. bandinterne Kennung der MS im
Header bzw. Nachrichtenkopf einer Nachricht einer niedrigeren Schicht
enthalten ist, die die Mehrfachruf-Funkrufnachricht trägt.
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Im
Fall des vorstehenden RACH/PCH-Zustands der Mobilstation kann die
Mehrfachruf-Funkrufnachricht vorzugsweise Informationen enthalten, die
einen angeforderten Träger,
eine Kernnetzwerkkennung, eine Funkrufbetriebsart und eine temporäre Funknetzwerkkennung
(RNTI: „Radio
Network Temporary Identity")
enthalten.
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Die
Mobilstation überprüft vorzugsweise
die Möglichkeit
zum Erzeugen des angeforderten Trägers und antwortet mit einer
Mehrfachruf-Funkrufantwortnachricht, die Informationen darüber aufweist,
ob der angeforderte Träger
erzeugt werden kann oder nicht, sowie geeignete Protokollinformationen.
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So
können
alle zum Durchführen
des angeforderten Funkrufs benötigten
Informationen zwischen dem Funkzugangsnetzwerk und der Mobilstation
derart ausgetauscht werden, dass die Funknetzwerksteuerung des Funkzugangsnetzwerks
eine Funkrufantwort an die anfordernde, nicht abgestimmte Kernnetzwerkinstanz übertragen
kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Im
Folgenden wird die Erfindung ausführlicher auf Grundlage eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, bei
denen zeigen:
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1 ein prinzipielles Blockschaltbild
eines an ein schaltungsvermitteltes Netzwerk und ein paketvermitteltes
Netzwerk angeschlossenen Mobilkommunikationsnetzwerks,
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2 eine prinzipielle Darstellung,
die einen Funkruf-Informationsfluss
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, falls eine ausgerufene Mobilstation bereits
zumindest eine Signalisierungsverbindung mit einem Kernnetzwerk CN1
aufweist,
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3 eine prinzipielle Darstellung,
die einen Funkruf-Informationsfluss
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, falls eine ausgerufene Mobilstation bereits
zumindest eine Signalisierungsverbindung mit einem Kernnetzwerk CN2
aufweist, und
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4 ein Ablaufdiagramm eines
Funkrufsteuerungsverfahrens gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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BESCHREIBUNG
DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Funkrufsteuerungsverfahrens
gemäß der Erfindung
auf Grundlage eines Mobilkommunikationssystems wie etwa eines UMTS-Systems beschrieben,
wenn das Funkzugangsnetzwerk (UTRAN) an ein GPRS-basiertes Kernnetzwerk
und an ein GSM-basiertes Kernnetzwerk angeschlossen ist.
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Gemäß 1 ist eine Mobilstation
(MS) 1 per Funk mit zumindest einer Basisstation (BS) 2 verbunden,
die mit einer Funknetzwerksteuerung (RNC) 3 des UTRAN verbunden
ist. Bei CDMR-basierten System kann die MS 1 dank Makro-Diversity mit mehreren
BS 2 verbunden sein.
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Die
RNC 3 ist mit einer Mobilvermittlungsstelle (MSC) 5 des
UMTS- oder des GSM-Kernnetzwerks verbunden, die einen Zugang zu
einem schaltungsvermittelten Netzwerk bereitstellt, wie etwa einem öffentlichen
Telefonnetz (PSTN) 8, oder zu einem paketvermittelten Netzwerk
wie etwa dem Internet 9.
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Zusätzlich ist
die RNC 3 mit einem SGSN 6 des UMTS- oder GPRS-Kernnetzwerks
verbunden. Der SGSN 6 ist mit einem Gateway-GPRS-Unterstützungsknoten
(GGSN) verbunden, der einen Zugang zum Internet 9 bereitstellt.
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Daher
ist die RNC 3 mit zwei nicht aufeinander abgestimmten Kernnetzwerken
verbunden, die beide eine aktive Verbindung mit der MS 1 herstellen können.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf 2 und 3 zwei Fälle beschrieben, wobei eines der
vorstehenden Kernnetzwerke eine aktive Verbindung mit der MS 1 aufweist
und das andere Kernnetzwerk damit beginnt, die MS 1 zu
pagen bzw. auszurufen.
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2 zeigt eine prinzipielle
Darstellung, die einen Funkruf-Informationsfluss gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, falls eine ausgerufene Mobilstation bereits
zumindest eine Signalisierungsverbindung mit einem Kernnetzwerk
CN1 aufweist, das z. B. ein GPRS-Kernnetzwerk oder ein GPRS-basiertes paketvermitteltes UMTS-Kernnetzwerk
oder jedes andere paketvermittelte UMTS-Kernnetzwerk oder ein GSM-Kernnetzwerk oder
ein GSM-basiertes schaltungsvermitteltes UMTS-Kernnetzwerks oder
jedes andere schaltungsvermittelte UMTS-Kernnetzwerk sein kann.
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Gemäß 2 wird eine Signalisierungsverbindung
zwischen der MS 1 und der CN1-Instanz (z. B. SGSN 6) über das
UTRAN hergestellt. Die RNC 3 im UTRAN empfängt eine
Funkrufanforderung 101 von einer CN2-Instanz (z. B. MSC 5)
eines zweiten Kernnetzwerks CN2. Nach Empfang der Funkrufanforderung 101 von
der CN2-Instanz erfasst die RNC 3, dass die ausgerufene
MS 1 bereits eine RRC-Verbindung
aufweist (in diesem Fall wegen der Signalisierungsverbindung mit
dem CN1). Daher überträgt die RNC 3 unter
Verwendung der bestehenden RRC-Verbindung eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht 102 an
die MS 1.
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Nach
Empfang der Mehrfachruf-Funkrufnachricht antwortet die MS 1 mit
einer Mehrfach-Funkrufantwort mit Informationen z. B. bezüglich der
Möglichkeit
des Erzeugens eines von der RNC 3 angeforderten Trägers. Dementsprechend kann
die MS 1 die Funkrufanforderung zurückweisen, falls sie keine Funktion
oder Fähigkeit
zum Erzeugen des angeforderten Trägers aufweist.
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Nach
Empfang der Mehrfachruf-Funkrufnachricht 103 von der MS 1 überträgt die RNC 3 eine entsprechende
Funkrufantwort 104 an das anfordernde CN2 (z. B. MSC 5).
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Daher
kann eine Funkrufanforderung von einem nicht abgestimmten Kernnetzwerk
an die MS 1 übertragen
werden, obwohl der Zustand der MS 1 an der Kernnetzwerkinstanz
nicht sichtbar ist.
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3 zeigt eine prinzipielle
Darstellung, die einen Funkruf-Informationsfluss gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, falls eine ausgerufene Mobilstation bereits
eine Signalisierungsverbindung mit einem Kernnetzwerk CN2 aufweist,
das z. B. ein GPRS-Kernnetzwerk oder ein GPRS-basiertes paketvermitteltes UMTS-Kernnetzwerk
oder jedes andere paketvermittelte UMTS-Kernnetzwerk oder ein GSM-Kernnetzwerk oder
ein GSM-basiertes schaltungsvermitteltes UMTS-Kernnetzwerk oder
jedes andere schaltungsvermittelte UMTS-Kernnetzwerk sein kann.
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Gemäß 3 wird eine Signalisierungsverbindung
zwischen der MS 1 und der CN2-Instanz (z. B. MSC 5) über das
UTRAN hergestellt. Die RNC 3 im UTRAN empfängt die
Funkrufanforderung 105 von der CN1-Instanz (z. B. SGSN 6).
Nach Empfang der Funkrufanforderung vom CN1 erfasst die RNC 3, dass
die ausgerufene MS 1 bereits eine RRC-Verbindung aufweist (in diesem Fall
wegen der Signalisierungsverbindung mit CN2). Daher überträgt die RNC 3 unter
Verwendung der bestehenden RRC-Verbindung eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht 106 an
die MS 1.
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Nach
Empfang der Mehrfachruf-Funkrufnachricht antwortet die MS 1 mit
einer Mehrfachruf-Funkrufantwort 107 mit Informationen
z. B. bezüglich
der Möglichkeit
des Erzeugens eines von der RNC 3 angeforderten Trägers. Dementsprechend kann
die MS 1 die Funkrufanforderung zurückweisen, falls sie keine Funktion
oder Fähigkeit
zum Erzeugen des angeforderten Trägers aufweist.
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Nach
Empfang der Mehrfachruf-Funkrufantwort 107 von der MS 1 überträgt die RNC 3 eine
entsprechende Funkrufantwort 108 an das anfordernde CN1
(z. B. SGSN 6).
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Im
Folgenden wird die von der RNC 3 durchgeführte Funkrufsteuerung
ausführlicher
unter Bezugnahme auf 4 beschrieben.
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Gemäß 4 empfängt die RNC 3 in Schritt S101
eine Funkrufanforderung von der MSC 5 oder dem SGSN 6.
Daraufhin überprüft die RNC 3 in Schritt
S102, ob die gerufene MS 1 bereits eine RRC-Verbindung
aufweist. Hat die MS 1 keine RRC-Verbindung, wird in Schritt
S103 eine normale Funkruf-Verarbeitung mit einer gewöhnlichen
Funkrufnachricht über
den Paging-Kanal PCH durchgeführt.
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Falls
eine RRC-Verbindung für
die ausgerufene MS 1 besteht, bestimmt die RNC 3 in
Schritt S104 den Dienstzustand der gerufenen MS 1, um den
Kanal, auf dem die Mehrfachruf-Funkrufnachricht übertragen wird, und die Informationen
zu bestimmen, die in der Mehrfachruf-Funkrufnachricht enthalten sind.
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Zeigt
der bestimmte Dienstzustand einen DCH-Aktivzustand an, überträgt die RNC 3 unter
Verwendung der bestehenden Signalisierungsstrecke eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht
auf dem dedizierten Kanal DCH (Schritt S105). In diesem Fall enthält die Mehrfachruf-Funkrufnachricht
Parameter, die einen angeforderten Träger, eine Kennung des anfordernden
Kernnetzwerks und eine Funkrufbetriebsart definieren.
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Es
ist zu beachten, dass sie Signalisierungsstrecke eine Schicht-2-Verbindung
zwischen der MS 1 und der RNC 3 ist und einen
Bestätigungsbetriebsart-Dienst
bereitstellt, um höherschichtige
Informationen zu übermitteln,
z. B. die Mehrfachruf-Funkrufnachricht oder die Mehrfachruf-Funkrufantwortnachricht.
Die Signalisierungsstrecke kann im DCH-Zustand und im RACH/FACH-Zustand,
aber nicht im RACH/PCH-Zustand, verwendet werden.
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Zeigt
der bestimmte Dienstzustand einen Zufallszugriffskanal- (RACH) und
Vorwärtsstreckenzugriffskanal-
(FACH) Zustand an, überträgt die RNC 3 unter
Verwendung des bestehenden Signalisierungsfunkträgers eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht
auf dem schnellen assoziierten Kanal FACH (Schritt S106). In diesem
Fall enthält
die Mehrfachruf-Funkrufnachricht Parameter, die den angeforderten
Träger,
die Kennung des anfordernden Kernnetzwerks und eine Funkrufbetriebsart
anzeigen. Zusätzlich kann
die Mehrfachruf-Funkrufnachricht Parameter enthalten, die einen
dedizierten Kanal definieren, den die MS 1 zur Signalisierung
zu verwenden beginnen muss. In diesem Fall schaltet die MS 1 auf
den angezeigten DCH um und verlässt
den RACH/FACH-Zustand.
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Falls
der Dienstzustand einen Zufallszugriffskanal- (RACH) und Paging-Kanal- (PCH) Zustand
anzeigt, überträgt die RNC 3 unter
Verwendung der Aufenthaltsortinformationen der MS 1, die der
RNC 3 bekannt sind, eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht auf
dem Paging-Kanal PCH (Schritt S107). Im Besonderen bedeutet dies,
dass die Mehrfachruf-Funkrufnachricht entweder über eine Zelle oder über zu einem
UTRAN-Registrierungsbereich gehörende
Zellen gesendet werden kann, wo sich die MS 1 momentan
befindet. In diesem Fall enthält
die Mehrfachruf-Funkrufnachricht Parameter, die den angeforderten
Träger,
die Kennung des anfordernden Kernnetzwerks, eine Funkrufbetriebsart
und eine temporäre
Funknetzwerkkennung (RNTI) anzeigen, die von der RNC 3 zugewiesen
ist, und die während der
Lebensdauer einer RRC-Verbindung existiert und während der Verbindung verändert werden
kann, z. B. aufgrund einer Betreuung einer RNC-Verlagerung. Die
RNTI ersetzt den bei "normalen" Paging-Nachrichten
verwendeten MS-Bezeichner.
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In
allen der vorstehend erwähnten
Fällen (DCH-Aktiv,
RACH/FACH, RACH/PCH) müssen
die vom Kernnetzwerk an das UTRAN in der Funkruf-Anforderungsnachricht
bereitgestellten Aufenthaltsortinformationen (z. B. Zellenliste) überhaupt
nicht vom UTRAN verwendet werden, da die bestehende RRC-Verbindung
dem UTRAN bereits die erforderliche Aufenthaltsortinformationen
bereitstellt. In den meisten Fällen
ist der MS-Aufenthaltsort, der dem UTRAN während der RRC-Verbindungen
bekannt ist, genauer als der in der Kernnetzwerkebene bekannte Aufenthaltsort.
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Empfängt die
MS 1 die Mehrfachruf-Funkrufnachricht, überprüft sie, ob sie den in der Mehrfachruf- Funkrufnachricht
angezeigten angeforderten Träger
erzeugen kann. Hat die MS 1 keine Funktion bzw. Kapazität zum Erzeugen
des angeforderten Trägers, weist
sie die Funkrufanforderung zurück.
Andernfalls lässt
sie die Funkrufanforderung zu. Daraufhin antwortet die MS 1 auf
die von der RNC 3 empfangene Mehrfachruf-Funkrufnachricht
mit einer Mehrfachruf-Funkrufantwortnachricht, die Informationen
darüber
enthält,
ob der angeforderte Träger
erzeugt werden kann oder nicht, sowie die geeigneten MM-(„Mobility Management": Mobilitätsverwaltung)
Protokollinformationen. Zusätzlich
kann die Mehrfachruf-Funkrufantwortnachricht
ausschließlich
auf das UTRAN bezogene Informationen enthalten, z. B. UTRAN-spezifische
MS-Classmark-Informationen.
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Die
RNC 3 empfängt
die Mehrfachruf-Funkrufantwortnachricht
in Schritt S108 und überträgt dem anfordernden
Kernnetzwerk eine entsprechende Funkrufantwortnachricht (Schritt
S109).
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Zusammenfassend
ist ein Funkrufsteuerungsverfahren und eine -vorrichtung für ein Mobilkommunikationsnetzwerk
offenbart, mit dem zumindest zwei nicht aufeinander abgestimmte
Kernnetzwerke in Verbindung stehen, wobei ein Dienstzustand einer
Mobilstation in einem Funkzugangsnetzwerk überprüft wird, wenn an der Mobilstation
eine Anforderung nach einer Funkrufnachricht von einem der nicht
aufeinander abgestimmten Kernnetzwerke empfangen wurde. Dann wird
eine Mehrfachruf-Funkrufnachricht unter Verwendung einer bestehenden
Signalisierungsstrecke und/oder im Funkzugangsnetzwerk bekannten
Mobilstations-Aufenthaltsortinformationen übertragen,
wenn die Mobilstation bereits mit einem anderen der nicht aufeinander abgestimmten
Kernnetzwerke verbunden ist. Die Überprüfung wird vorzugsweise von
einer Funknetzwerksteuerung durchgeführt, die an die nicht aufeinander
abgestimmten Kernnetzwerke angeschlossen ist. Daher kann eine von
einem nicht abgestimmten Kernnetzwerk empfangene Funkrufanforderung
an eine Mobilstation übermittelt
werden, obwohl die ausgerufene Mobilstation bereits mit einem anderen nicht
abgestimmten Kernnetzwerk verbunden ist.
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Es
ist zu verstehen, dass die vorstehende Beschreibung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
und der zugehörigen
Zeichnungen nur zum Veranschaulichen der Erfindung vorgesehen sind. Daher
kann das Funkrufsteuerungsverfahren gemäß der Erfindung auch in anderen
Mobilkommunikationssystemen verwendet werden. Außerdem kann das bevorzugte
Ausführungsbeispiel
der Erfindung innerhalb des Schutzbereichs der zugehörigen Ansprüche variieren.