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Diese Anmeldung wird am gleichen
Tag wie die gleichzeitig anhängige
Anmeldung "Mesomorpher
Zucker und daraus gebildete Produkte" (Cherukuri et al.) eingereicht.
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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Zuckerprodukte und insbesondere eine neue strukturelle Form von Zucker
und eine mit dieser Form von Zucker hergestellte verzehrbare Zusammensetzung.
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Kristallisation ist eines der ältesten
bekannten industriellen chemischen Transformationsverfahren. Große Mengen
an kristallinen Substanzen werden für gewerbliche Zwecke erzeugt,
d. h. mehr als 100 Millionen (10%) metrische Tonnen pro Jahr. Eines
der am häufigsten
durch Kristallisation hergestellten Produkte ist Zucker.
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Die Kristallisation von Zucker stellt
einen komplexen Vorgang dar. Das Kristallwachstum beinhaltet eine
gleichzeitige Übertragung
von Wärme
und Masse in einem mehrphasigen Mehrkomponentensystem. Während das
gleichzeitige Vorliegen dieser Bedingungen allein bereits komplizierte
Steuerungsprobleme aufwirft, schaffen die Fluid- und Teilchenmechanik
und die thermodynamische Instabilität weitere Komplikationen.
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Gemäß allgemeiner Kenntnis auf
dem Gebiet von Zuckern erfolgte eine Kristallisation durch Übersättigung.
Eine Übersättigung
erfordert die Entfernung von Wasser aus einer Lösung zur Erhöhung der
Konzentration an gelösten
Stoffen über
die charakteristische Gleichgewichtskonzentration hinaus. Hierzu
werden Abkühl-,
Abdampf- und Fällungsvorgänge herangezogen.
Die Herstellungsverfahren zur Kristallisation von Zucker sind wärme- und
energieintensiv. Außerdem
ist die Keimbildung von Zuckerkristallen während der Übersättigung relativ unkontrollierbar.
Infolgedessen lassen sich über
Größe und Gestalt
der gebildeten Kristalle keine Vorhersagen machen.
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Die Nachteile bekannter Zuckerherstellungsverfahren
treten besonders bei der Herstellung von Zucker mit verringerter
Kristallgröße in Erscheinung.
Zuckerprodukte mit verminderter Kristallgröße werden hier als mikrokristalliner
Zucker bezeichnet. Einzelne Teilchen von mikrokristallinen Produkten
weisen typischerweise eine Größe von nicht
mehr als 50 μm
auf.
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Die Klassifikation von in der Industrie
bekannten Kristallbildnern folgt den Verfahren, durch die eine Übersättigung
erreicht wird. Die technischen Aspekte von Verfahren, die zur Kristallisation
von Zucker herangezogen werden, sind gut dokumentiert. Es handelt
sich im allgemeinen um Verfahren mit einem hohen Energieaufwand.
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Beispielsweise beinhaltet ein Verfahren
zur Herstellung von Zuckerkristallen von verringerter Größe das Mahlen
und Sieben von kristallinem Zucker. Das Mahlen ist energieintensiv.
Außerdem
führt das
Zerbrechen von Zucker zu einer breiten Verteilung der Größen der
gemahlenen Zuckerkristalle. Die großen Kristalle müssen erneut
gemahlen und gesiebt werden. Ein Großteil des Produkts geht als
Feinanteil verloren. Somit erweist sich das Mahlen und Sieben als
teuer und ineffizient.
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Das US-Patent 3 981 739 (Dmitrovsky
et al.) beschreibt die Herstellung von kristallinem Zucker aus einer
Lösung
durch (1) Einengen eines gelösten
Stoffes in Gegenwart von zugesetzten Animpfkristallen und anschließend (2)
Entfernen des Lösungsmittels
durch Erwärmen
und Eindampfen des aus der ersten Einengungsstufe kommenden Stroms.
Bei diesen energieintensiven Verfahren entstehen Zuckerkristalle
mit einer durchschnittlichen Größe im Bereich
von 325–425 μm. Dmitrovsky
et al. beschreiben im '739-Patent
ein in Lösung
ablaufendes Verfahren, das sich auf eine Kristallkeimbildung durch
Zugabe von Animpfkristallen stützt, während ein
Konzentrationsvorgang durch Eindampfen unter starker Wärmezufuhr
und unter Vakuum vorgenommen wird. Das gleiche Verfahren wird im
US-Patent 4 056 364 (Dmitrovsky et al.) beschrieben.
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Das US-Patent 4 159 210 (Chen et
al.) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten Ahorn-Zuckerprodukts
durch (1) Einengen von Ahornsirup auf einen Feststoffgehalt von
etwa 93–98
Gew.-% in Gegenwart von Wärme
und einem partiellen Vakuum und (2) durch Stoßerhitzen, bis eine Transformation und
Kristallisation des Sirups erfolgt. Das Produkt kann anschließend abgekühlt und
unter Bildung eines geeigneten Größenbereiches gemahlen und gesiebt
werden. Das Verfahren des '210-Patents
(Chen et al.) ist energieintensiv, stützt sich auf das "Schlagen" zur Einleitung der
Keimbildung der Kristalle und macht einen anschließenden Mahlvorgang
unter Bildung von Kristallen von verminderter Größe erforderlich.
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Im US-Patent 4 362 757 (Chen et al.)
werden ein kristallisiertes Zuckerprodukt und ein Verfahren zu dessen
Herstellung beschrieben. Das im '757-Patent
(Chen et al.) beschriebene Verfahren umfaßt das Einengen von Zuckersirups
auf einen Feststoffgehalt von etwa 95 bis etwa 98 Gew.-% unter Erwärmen auf
eine Temperatur von etwa 124°C
(255°F)
bis etwa 149°C
(300°F).
Der erhaltene eingeengte Sirup wird bei einer Temperatur von etwa
116°C (240°F) gehalten,
um eine vorzeitige Kristallisation zu verhindern. Ein Vorgemisch,
das aus einem Wirkstoff (z. B. einem flüchtigen Aromastoff, einem Enzym,
einer sauren Substanz, wie Ascorbinsäure, einem Fruchtsaftkonzentrat
oder einer Substanz mit einem hohen Gehalt an Invertzucker) besteht,
wird mit dem konzentrierten Zuckersirup vermischt. Die Kombination
wird einem Schlagerwärmungsvorgang
unterworfen, bis ein kristallisiertes Zuckerprodukt von Zuckerkristallen
mit Fondantgröße und dem
Wirkstoff entsteht, das einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als
2,5 Gew.-% aufweist. Das Verfahren des '757-Patents (Chen et al.) benötigt einen
wärmeintensiven
Eineng- und Erwärmungsvorgang
für die
Kristallkeimbildung.
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Das US-Patent 3 365 331 (Miller)
und die US-Patente 4 338 350 und 4 362 757 beschreiben ein Verfahren
zum Kristallisieren von Zucker, das ein Schlagen einer Zuckerlösung zur
Erzielung einer Keimbildung beinhaltet. Das Verfahren beinhaltet
die Zufuhr einer erheblichen Energiemenge und ist mit Problemen
behaftet, die in direktem Zusammenhang mit der Temperatursteuerung
stehen.
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Zu weiteren Druckschriften gehören die
britische Patentschrift 1 460 416 und das US-Patent 3 972 275 (Tate & Lyle Ltd.), die
ein kontinuierliches Verfahren beschreiben, bei dem eine Siruplösung einer "katastrophischen" Keimbildung unterzogen
und in eine Kristallisationszone ausgetragen wird. Eine katastrophische
Kristallkeimbildung wird erreicht, indem man die Lösung einer
Scherkraft aussetzt, die in einer Vorrichtung, wie einer Kolloidmühle oder
einem Homogenisator, erreicht werden kann. Die Lösung wird auf ein sich bewegendes Band
ausgetragen, auf dem Wasser durch Sieden entfernt werden muß, indem
man das Material bei einer relativ hohen Temperatur hält. Ein
verwandtes Verfahren ist in der britischen Patentschrift 2 070 015B
und im US-Patent 4 342 603 beschrieben, das zur Kristallisation
von Glucose herangezogen wird. In dem beschriebenen Verfahren wird
eine übersättigte Lösung einer
Scherkraft ausgesetzt und auf einem Band zur Kristallisation gebracht.
Sowohl das Saccharoseverfahren als auch das Glucoseverfahren benötigen eine
Verarbeitung in Lösung
bei hohen Temperaturen und sind infolgedessen energieintensiv.
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GB-2 155 934B (Shukla et al.) beschreibt
ein Verfahren zur Kristallisation von Saccharose oder Glucose aus
einer Lösung.
Shukla et al. unterwerfen eine Zuckerlösung einem Eindampfvorgang
unter Bildung einer übersättigten
Zuckerlösung.
Die übersättigte Lösung wird
sodann in einem kontinuierlichen Schneckenextruder einer Scherkraft
ausgesetzt, um eine Kristallkeimbildung einzuleiten. Die Verweilzeit
des Sirups beträgt
weniger als 25 Sekunden (durchschnittlich) bei einer Temperatur
von 155 bis 145°C
(239 bis 239°F)
für Saccharose
und 100 bis 135°C
(215 bis 275°F)
für Glucose.
Nachdem der Sirup einer progressiven Kristallkeimbildung unterzogen
worden ist, leiten Shukla et al. den Sirup auf ein sich bewegendes
Band, um eine Kristallisation allmählich bei einer relativ hohen
Temperatur ablaufen zu lassen. Das Verfahren gemäß Shukla et al. erfordert die
Aufrechterhaltung der Lösung
bei Temperaturen, die nicht unter den Siedepunkt von Wasser absinken.
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Das US-Patent 3 615 671 (Shoaf) beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmittelprodukten, bei dem
trockene teilchenförmige
Nahrungsmittelteilchen in einem Gehäuse aus gesponnenen Zuckerfilamenten
eingeschlossen werden. Um eine Verstärkung von (1) der Formgebung
der Fasern und Teilchen und (2) der Tendenz der Fasern zur Haftung
aneinander bei einem minimalen Druck zu erreichen, verwendet Shoaf ein
Feuchthaltemittel im zu verspinnenden Zuckergemisch und kontrolliert
die relative Feuchtigkeit der die Filamente umgebenden Gase während des
Spinnvorgangs. Die folgenden Feuchthaltemittel werden als geeignet
erwähnt:
Invertsirup oder Maissirup und mehrwertige Alkohole, wie Sorbit,
Glycerin und fünfwertige
Alkohole, z. B. Xylit. Shoaf befaßt sich mit der Verhinderung
der Kristallisation des gesponnenen Zuckers, um es dem Hersteller
zu ermöglichen,
trockene Nahrungsmittelteilchen durch Einwickeln und Verpressen
von Filamenten des gesponnenen Zuckers um die Teilchen herum einzuschließen.
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In neuerer Zeit beschreibt eine von
der Fa. Domino Sugar Corporation, Industrial Products, vertriebene Broschüre mit der
Bezeichnung "Co-Crystallization" (ohne Datum) ein
Produkt, bei dem Kristalle von Mikrogröße Aggregate mit einem zweiten
Bestandteil, der über
die Oberfläche
der einzelnen Aggregate hinweg angeordnet ist, bilden. Das Verfahren
zur Herstellung dieses neuartigen Produkts macht es notwendig, daß sämtliche
Ausgangsmaterialien in flüssigem
Zustand vorliegen. Daher muß das
Lösungsmittel
unter Wärmeeinwirkung
und/oder Vakuum ausgetrieben werden, um den Sirup zur Erzielung
von Kristallwachstum einzuengen. Wie bei anderen, in Lösung ablaufenden
Verfahren ist zur Umwandlung des Zuckers zu Kristallen von Mikrogröße Energiezufuhr
erforderlich.
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Den vorstehend dargelegten Verfahren
sowie anderen, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren liegt
die technische Philosophie der Dehydratisierung zur Förderung
der Kristallisation zugrunde. Eine Übersättigung, Pfannentrocknung und
Kristallkeimbildung durch Bewegen oder chemische Reaktionen hängen vom
Prinzip der Beseitigung von Wasser unter Bildung von Kristallen
ab. Eine übliche
Schwierigkeit bei der Kristallisation auf der Grundlage dieses technischen
Vorgangs besteht in einer mangelnden Kontrolle des Kristallwachstums.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
von mikrokristallinem Zucker ist in den US-Patenten 5 518 551 und
5 601 076 (Battist et al.) beschrieben. Dieses Verfahren erfordert
die Zugabe von amorphem Zucker zu einem großen Volumenüberschuß einer Flüssigkeit, bei der es sich großenteils
um eine Flüssigkeit
handelt, in der Zucker nicht löslich
ist. Diese Flüssigkeit
enthält
vorzugsweise ein Lösungsmittel
für den
Zucker, d. h. Wasser, das einen erheblichen Beitrag zur Bildung
von Kristallen leisten soll. Das erhaltene Produkt ist deutlich sphäroidal,
wobei kleinere Kristalle in einem "helikalen" Muster angeordnet sind. Dieses Verfahren
liefert ein wertvolles Produkt mit kleinen Kristallen, wobei bei
dem Verfahren eine relativ große
Menge an organischen Flüssigkeiten,
wie Ethanol oder Xylol, erforderlich ist, was bei der Handhabung
in Bezug auf Entflammbarkeit und eine umweltfreundliche Entsorgung
problematisch sein kann. Außerdem
erfordert die Entfernung großer Mengen
dieser organischen Flüssigkeiten
einen erheblichen Zeit- und Energieaufwand und die Verwendung derartiger
Flüssigkeiten
trägt zu
den Materialkosten dieses Verfahrens bei. Gelegentlich kann es auch
trotz derartiger Anstrengungen schwierig sein, Spurenmengen der
organischen Flüssigkeit
zu entfernen, wobei Restmengen möglicherweise
den Geschmack beeinträchtigen,
wenn das Kristallprodukt in Nahrungsmitteln verwendet wird.
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Somit würde es einen erheblichen Vorteil
auf dem Gebiet der Kristallisation darstellen, wenn man einen Mechanismus
zur Kristallbildung bereitstellen könnte, der von der herkömmlichen
Dehydratisierung abgeht und eine energiesparende Maßnahme zur
Herstellung eines kristallinen Zuckerprodukts bereitstellt.
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Demzufolge besteht eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, dem Fachmann die Herstellung eines
Zuckerprodukts zu ermöglichen,
das eine vorhersagbare und gleichmäßige Kristallgröße aufweist,
ohne daß energieintensive
Verfahrensschritte erforderlich sind. Weitere Ziele sowie eine überraschende,
neue Zucker/Kristall-Technologie werden in der restlichen Beschreibung
offenbart.
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Die vorliegende Erfindung ist insbesondere
in den beigefügten
Ansprüchen
1 bis 3 definiert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine neue strukturelle Form von Zucker bereit. Die neue "mesomorphe" Form von Zucker
umfaßt
eine im wesentlichen ungeordnete oder statistisch verteilte Makrostruktur
und eine kristalline Mikrostruktur aus unzähligen Kristallitstrukturen.
Die Kristallitstrukturen bestehen ihrerseits aus Zuckerkristalliten,
die recht klein, d. h. in der Größenordnung
von etwa 105 Meter oder weniger, und recht
einheitlich in ihrer Größe sind.
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Die Polykristallitstrukturen der
mesomorphen Struktur können
desintegriert sein und die Kristallitkomponenten können ihrerseits
monodispers sein. Um die Kristallite als ein getrenntes Produkt
zu erhalten, die gemeinsam die Polykristallitstruktur bilden, werden
die Polykristallite der mesomorphen Zuckerstruktur desintegriert.
Dies wird erreicht, indem man das mesomorphe Material mit einer
Zuckerlösung,
vorzugsweise einer mit Zucker gesättigten Flüssigkeit, z. B. einer Lösung mit
einem Gehalt an etwa 60–67
Gew.-% Zucker, wie Saccharose, in Kontakt bringt. Die erhaltenen
monodispersen Kristallite sind bezüglich ihrer Abmessungen hochgradig
gleichmäßig, wobei
sie eine Teilchengröße in der
Größenordnung
von etwa 10–5 Meter
(10 μm) oder
noch weniger aufweisen. Ein höherer
oder geringerer prozentualer Anteil an Saccharose in der gesättigten
Flüssigkeit
kann auch dazu dienen, das monodisperse Polykristallitmaterial hervorzubringen.
Der Fachmann kann den optimalen prozentualen Anteil bestimmen. Ferner
stellt der Fachmann möglicherweise
auch fest, daß andere
Saccharidmaterialien und möglicherweise
zusätzliche
Materialien in einer gesättigten
Flüssigkeit
verwendet werden können,
um die erfindungsgemäßen Polykristallite
zu erhalten. Die Menge der in Bezug auf Saccharose gesättigten
Flüssigkeit,
die zur Freisetzung der Polykristallite erforderlich ist, variiert,
liegt aber typischerweise im Bereich von etwa 20 Gew.-% oder mehr.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich um ein Verfahren zur Herstellung eines Zuckerprodukts, das
das Zusammenbringen von amorphem Zucker mit einem nicht-lösenden Kristallisationspromotor,
welcher im wesentlichen kein zugesetztes Zucker-Lösungsmittel
enthält, umfaßt, wobei
der Kristallisationspromotor mit einer solchen Geschwindigkeit und
in einer solchen Menge zugeführt
wird, die einen mesomorphen Zucker mit einer statistisch verteilten
Polykristallitstruktur ergeben.
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Das Verfahren kann ferner zunächst das
Bereitstellen des amorphen Zuckers durch eine Flash-Fließverarbeitung
eines zuckerhaltigen Ausgangsmaterials oder durch Flüssigkeits-Flash-Konditionierung,
die amorphe, jedoch sphäroidale
Zuckerteilchen ergibt, umfassen. Beispielsweise kann die Flash-Fließverarbeitung
das Einwirken einer durch Hochgeschwindigkeitsspinnen ("high-speed spinning") an einem Spinnkopf ("spinning head") erzeugten Scherwirkung
auf einen Zuckerträger
umfassen, wobei der Spinnkopf das Material nach außen gießt, wobei
das Einsatzmaterial in diesem Kopf einer Erwärmungs- und Scherbehandlung
unterzogen wird, die ausreicht, um einen Flash-Strom im Zuckerträger hervorzurufen.
Diese Art von Flash-Fließverarbeitung
wird als "Flash-Erwärmung" bezeichnet. Alternativ
kann die Flash-Fließverarbeitung
das Erwärmen eines
nicht-solubilisierten Einsatzmaterials mit einem Zuckerträger in einem
zur Bereitstellung eines internen Stroms im Zuckerträger ausreichenden
Maße,
das Ausstoßen
des Einsatzmaterials, wobei sich der Zucker in diesem internen Fließzustand
befindet, und das Behandeln des Einsatzmaterials mit einer aufbrechenden
Fluid-Scherkraft unter Bildung von mehrfachen Massen des Trägers umfassen.
Diese Art von Flash-Fließverarbeitung
wird als "Flash-Schereinwirkung" bezeichnet.
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Ferner kann der amorphe Zucker durch
eine Technik, die als "Flüssigkeits-Flash-Verarbeitung" ("liquiflash processing") bezeichnet wird,
erzeugt werden. Diese Technik wird in der erst vor kurzem erteilten US-Anmeldung
SN 08/330,412 (Anmeldetag 28. Oktober 1994, Myers et al.) dargelegt
und beansprucht. Kurz zusammengefaßt, umfaßt dieses Verfahren das Behandeln
des Einsatzmaterials, wobei im wesentlichen kein lösendes Medium
vorhanden ist, unter solchen Bedingungen in Bezug auf Zentrifugalkraft
und Temperatur, die das Einsatzmaterial von einem Feststoff in eine
Flüssigkeit
und zurück
zu einem Feststoff verwandeln, so daß ein im wesentlichen unbehinderter
interner Strom des Einsatzmaterials, während dieses verflüssigt ist,
gewährleistet
wird. Die gesamte Umwandlung findet vorzugsweise in weniger als
etwa 5 Sekunden und üblicherweise
in einer wesentlich kürzeren
Zeit statt. Während
das Einsatzmaterial verflüssigt
ist, wird eine Schwerkraft in einem Betrag angelegt, der ausreicht,
um diskrete Teilchen des Einsatzmaterials durch natürliche Massentrennung
zu trennen. Die Wirkung der Scherkraft auf die Teilchen erfolgt,
während
sich das verflüssigte
Einsatzmaterial in einem unbehinderten Fließzustand befindet. Wenn die
Flüssigkeit
erstarrt, wird ein festes Mikrokügelchen
gebildet.
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Ferner fällt es unter den Umfang der
Erfindung, amorphen Zucker zusätzlich
zu den vorgenannten Quellen auch aus anderen Quellen zu verwenden.
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Der amorphe Zucker kann ferner ein
Additiv umfassen, wobei dieses Additiv anschließend als Folge des erfindungsgemäßen Verfahrens
in den statistisch verteilten Polykristallitstrukturen kokristallisiert.
Bei derartigen Additiven handelt es sich vorzugsweise um Materialien,
die in den amorphen Zucker integriert werden können, ohne den amorphen Zustand
des Zuckers zu verringern und ohne anschließend die statistisch verteilten
Polykristallitstrukturen zu beeinträchtigen. Beispielsweise kann
das Additiv aus folgender (nicht beschränkender) Gruppe ausgewählt werden:
Aromastoffe, den biologischen Zustand beeinflussende Stoffe, Farbstoffe,
Geruchsstoffe, Nahrungsmittelprodukte, Nahrungsbestandteile und
andere verträgliche
Substanzen. Der amorphe Zucker kann ferner ein oberflächenaktives
Mittel enthalten.
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Der amorphe Zucker wird dann ohne
oder mit einem oder mehreren der vorstehenden Additive mit dem Kristallisationspromotor
in Kontakt gebracht. Ein Zerhacken oder Zerkleinern des amorphen
Zuckers entweder vor oder während
des Kontakts mit dem Promotor stellt häufig eine wünschenswerte Maßnahme dar, um
den Kristallisationsvorgang zu beschleunigen. Die Verwendung einer
kleinen oder großen
Meng- oder Mischvorrichtung kann das Aufbrechen der amorphen Zuckermasse
unterstützen.
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Bei diesem Verfahren kann der Kristallisationspromotor
ferner ein Additiv umfassen, das zusammen mit dem amorphen Zucker
unter Bildung der Polykristallite der mesomorphen Zuckerstruktur
kokristallisiert. Auch hier wird das Additiv vorzugsweise aus der
folgenden nicht-beschränkenden
Gruppe ausgewählt:
Aromastoffe, den biologischen Zustand beeinflussende Mittel, Farbstoffe,
Geruchsstoffe, Nahrungsmittelprodukte, Nahrungsbestandteile und
andere verträgliche
Substanzen. Insbesondere handelt es sich beim Additiv um ein den
biologischen Zustand beeinflussendes Mittel, das unter Inhalationsmitteln
ausgewählt
ist.
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Das Verfahren kann zur Herstellung
eines mesomorphen Produkts herangezogen werden, bei dem der durchschnittliche
Durchmesser der statistisch verteilten Polykristallitstrukturen,
die darin vorhanden sind, nicht mehr als etwa 200 μm beträgt.
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Der Kristallisationspromotor wird
vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht unter etwa –20°C gehalten.
Bei einem besonders bevorzugten Kristallisationspromotor handelt
es sich um Ethanol. Zu weiteren geeigneten Promotoren gehören beispielsweise
Xylol, Aceton, Benzol, andere Alkohole und Kohlenwasserstoffe, sowie
Ester, Aldehyde, Ketone, Polyole und dergl. und beliebige Kombinationen
der vorgenannten Substanzen. Auch Aromaöle, z. B. Pfefferminz- und
Krauseminzöl
sowie zahlreiche andere Aromaöle,
die dem Nahrungsmittelfachmann zur Verfügung stehen, können als
Kristallisationspromotoren verwendet werden. In einigen Fällen werden
diese nicht-lösenden
Kristallisationspromotoren mit einer Hydroxylgruppe (-OH-Gruppe)
in vorteilhafter Weise im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt. Beim
Kristallisationspromotor handelt es sich um ein Nichtlösungsmittel
in dem Sinne, daß der
Zucker sich darin nicht oder höchstens
nur minimal löst,
was nachstehend definiert ist. Der Promotor ist ferner vorzugsweise
wasserfrei, d. h. im wesentlichen frei von bekannten Zucker-Lösungsmitteln,
wie Wasser, die derzeit im Stand der Technik verwendet werden. Die
Anwesenheit von Wasser im Kristallisationspromotor kann häufig zur
Bildung von Kristallen führen,
die größer als 50 μm sind. Ferner
wurde jetzt festgestellt, daß die
Verwendung von beliebigen der vorstehenden nicht-lösenden Kristallisationspromotoren
in Gasform, z. B. als Dämpfe,
wie wasserfreier Ethanoldampf, ebenfalls zur Kristallisation des
amorphen Zucker-Einsatzmaterials
unter Bildung des erfindungsgemäßen mesomorphen Produkts
herangezogen werden kann.
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Die vorstehend gebildeten Polykristallitstrukturen
können
unter Bildung von Kristalliten desintegriert werden. Vorzugsweise
umfaßt
die Desintegrationsstufe das Kontaktieren der Polykristallitstrukturen
des mesomorphen Produkts mit einer im wesentlichen zuckergesättigten
wäßrigen Flüssigkeit.
Die erhaltenen Kristallite weisen einen durchschnittlichen Kristalldurchmesser
von nicht mehr als etwa 10 μm
und insbesondere von nicht mehr als etwa 5 μm oder sogar noch weniger auf.
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Eine Fondantzusammensetzung, die
ein mesomorphes Zuckerprodukt mit einer statistisch verteilten Polykristallitstruktur
umfaßt,
kann bereitgestellt werden. Die Fondantzusammensetzung umfaßt monodisperse Zuckerkristallite,
die durch Desintegration eines mesomorphen Zuckerprodukts mit einer
statistisch verteilten Polykristallitstruktur erhalten worden sind.
Vorzugsweise umfaßt
die Fondantzusammensetzung etwa 30 bis etwa 70 Gew.-% einer statistisch
verteilten Polykristallitstruktur, etwa 20 bis etwa 70 Gew.-% Zuckerlösung und 0
bis etwa 10 Gew.-% insgesamt aus mindestens einem Bestandteil aus
der Gruppe Gummen, Feuchthaltemittel, Fette, Aromastoffe und Kombinationen
davon unter Bildung einer Zusammensetzung mit 100 Gew.-%. Vorzugsweise
umfaßt
die Fondantzusammensetzung 0 bis etwa 10 Gew.-% Gummi, 0 bis etwa
10 Gew.-% Feuchthaltemittel, 0 bis etwa 2 Gew.-% Aromastoff und
0 bis etwa 20 Gew.-% Fett.
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Eine Fondantzusammensetzung wird
hergestellt, indem man einen Bestandteil aus der Gruppe, die aus
einem mesomorphen Zuckerprodukt mit einer statistisch verteilten
Polykristallitstruktur, monodispersen Zuckerkristalliten, die durch
Desintegration der statistisch verteilten Polykristallitstruktur
unter Bildung des mesomorphen Zuckers und Kombinationen davon mit
anderen Fondantbestandteilen besteht, wobei das Fondantprodukt bereitgestellt
wird.
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Außerdem wird eine verzehrbare
Zusammensetzung zur Verwendung mit gebackenen, verzehrbaren Nahrungsmittelprodukten
bereitgestellt, die monodisperse Zuckerkristallite und mindestens
einen weiteren Bestandteil, der aus der Gruppe Gummen, Feuchthaltemittel,
Fette, Aromastoffe und Kombinationen davon ausgewählt ist,
bereitgestellt, wobei die monodispersen Zuckerkristallite bereitgestellt
werden, indem man ein mesomorphes Zuckerprodukt mit einer statistisch
verteilten kristallinen Struktur desintegriert. Beispielsweise wird ein
gebackenes Nahrungsmittel bereitgestellt, das folgendes umfaßt:
- A. einen gebackenen Teil; und
- B. eine Zusammensetzung, die folgendes umfaßt:
- (i) einen Zuckerteil, der aus der Gruppe, die aus einem mesomorphen
Polykristallitzucker, monodispersen Zuckerkristalliten, die durch
Desintegration des mesomorphen Polykristallitzuckers erhalten worden
sind, und einer Kombination daraus besteht, ausgewählt ist;
und
- (ii) mindestens ein Bestandteil der aus der Gruppe Gummen, Feuchthaltemittel,
Fette, Aromastoffe und Gemische davon ausgewählt ist.
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Zu einem besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung wird auf die Zeichnung, die folgende ausführliche
Beschreibung und auf die nicht-beschränkenden
Beispiele verwiesen. Der Umfang der Erfindung wird in den Ansprüchen, die
sich an die ausführliche
Beschreibung anschließen,
beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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1 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des erfindungsgemäßen besonderen
mesomorphen Zuckerprodukts unter Erläuterung der einen Bestandteil
bildenden Polykristallite und von deren statistischer Verteilung
in der mesomorphen Struktur.
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2 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der durch Desintegration
des in 1 dargestellten
mesomorphen Zuckerprodukts erhaltenen monodispersen Zuckerkristallite.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Nachstehend wird auf die Zeichnung
und insbesondere auf 1 Bezug
genommen. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine strukturelle
Form von Zucker, die eine mikrokristalline Nahbereichsstruktur als
Teil einer statistisch verteilten Fernbereichsstruktur darstellt.
Diese neue Struktur oder Morphologie wird als "mesomorphe" Struktur bezeichnet, die sich wesentlich
von herkömmlichem
kristallinem Zucker unterscheidet und sich ferner von amorphem Zucker
unterscheidet. Unter "mesomorph" ist zu verstehen,
daß die
Struktur eine besondere Morphologie aufweist, die als ein Mittelding
zwischen kristallin und amorph beschrieben werden kann, weswegen
das Präfix "meso" gewählt wird.
Insbesondere ist das erfindungsgemäße mesomorphe Material durch
eine statistisch verteilte Fernbereichsmakrostruktur und eine kristalline
Mikrostruktur gekennzeichnet. Die Makrostruktur umfaßt nicht-periodische
Strukturen, die Größenordnungen
von mehr als etwa 10–5 m aufweisen, während die
Mikrostruktur kristalline Strukturen umfaßt, die Abmessungen von etwa
10–5 m
oder weniger aufweisen. Diese Merkmale des erfindungsgemäßen mesomorphen
Materials sind in 1 deutlich
dargestellt. Bei dieser Figur handelt es sich um eine rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme des erfindungsgemäß hergestellten
mesomorphen Zuckers mit einer Vergrößerung von 3 000 X.
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Zahlreiche makrostrukturellen Merkmale
des erfindungsgemäßen Materials
sind vollkommen willkürlich
(statistisch verteilt), wobei es ihnen an jeglicher weitreichender
Periodizität
mangelt. Einige der Makrostrukturen können jedoch einer statistisch
verteilten, trabekulären
Struktur ähneln,
die eine Ähnlichkeit
mit nahtlos verbundenen Sparren mit willkürlichen Längen und Querschnitten aufweist
und Hohlräume
von willkürlichen
Abmessungen und Orientierungen definiert. Derartige makrostrukturelle
Merkmale sind z. B. in 1 dargestellt.
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Das mesomorphe Material läßt sich
ferner auf einem stärker
mikroskopischen Niveau als eine Ansammlung von zahllosen Kristallitkörpern beschreiben,
die jeweils individuell die periodischen Struktureigenschaften von
Kristallen zeigen, die jedoch grob gesehen wesentlich kleiner als
bei herkömmlichen
raffinierten Zuckern sind. Diese Kristallitstrukturen können daher
als mikrokristallin charakterisiert werden. Außerdem sind die Kristalliteinheiten
in das mesomorphe Material integriert, jedoch im wesentlichen ohne
festgelegte Ordnung. Dies bedeutet, daß im wesentlichen keine Interkristallit-Symmetrie
oder -Periodizität
besteht. Aufgrund der außerordentlich
großen
Anzahl an Mikrokristalliten im mesomorphen Material kann es als "Polykristallit" bezeichnet werden.
Demzufolge soll der Ausdruck "mesomorph" sämtliche
Polykristallitstrukturen, die eine statistisch verteilte Makrostruktur
aufweisen, umfassen.
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Das erfindungsgemäße mesomorphe Material unterscheidet
sich von bisher bekannten Formen von Zucker. Herkömmlicherweise
weist Zucker eine rein kristalline Form auf mit regelmäßiger Nahbereich-
und Fernbereich-Periodizität und anderen
physikalischen Kennzeichen kristalliner Materialien, wie ein diskreter Schmelzpunkt.
von amorphem Zucker ist ferner bekannt, daß es ihm im wesentlichen an
Kristallinität
und im wesentlichen an Periodizität oder Regelmäßigkeit
der Struktur fehlt. Amorpher Zucker kann als glasartiges Material
charakterisiert werden; vgl. z. B. US-Patent 5 206 355 (Richards
et al.). Weitere Formen von Zucker sind bekannt, z. B. sphäroidale
Zuckerstrukturen in der kürzlich
erteilten US-Patentanmeldung SN 08/330,412. Das erfindungsgemäße Produkt
entspricht jedoch nicht den herkömmlichen
strukturellen Kategorien.
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Der Ausdruck Polykristallit soll
zur Beschreibung des erfindungsgemäßen mesomorphen Materials insofern
dienen, als es aus zahlreichen winzigen Kristalliten zusammengesetzt
ist. Bei mikroskopischer Betrachtung der mesomorphen Strukturen
lassen sich die einzelnen winzigen Kristallite feststellen, wobei
hier wieder auf 1 Bezug
genommen wird. Die Abmessungen dieser Kristallite liegen in der
Größenordnung
von 10–5 m
oder darunter, d. h. weniger als etwa 10 μm und vorzugsweise weniger als
etwa 5 μm.
(Das mesomorphe Polykristallit-Material
kann wiederum unter Freisetzung der Kristallite zerfallen. Beispielsweise
können
Kristallite bei Kontakt mit einer gesättigten Zuckerlösung freigesetzt
werden, wie nachstehend ausgeführt
wird.)
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Es wurde festgestellt, daß das mesomorphe
Polykristallit-Produkt ideal zur Bildung zahlreicher eßbarer Produkte
ist, z. B. für
Fondants, wie Kuchenzuckerguß,
Süßwarenfüllungen,
beschichtete Süßigkeiten-Fondants
(z. B. mit Schokolade beschichtet) und dgl. Die außerordentliche
Feinheit der Kristallite sowie die rasche Dispergierbarkeit, ausgehend
von der mesomorphen Form, ermöglicht
eine einfache Herstellung von eßbaren Produkten
mit ungewöhnlich
hoher Glattheit. Dies steht im Gegensatz zur körnigen Struktur, die häufig selbst Produkte,
die mit Konditorzucker (6X) hergestellt sind, und andere Produkte
von ähnlicher
Körnigkeit
beeinträchtigt.
Zusätzlich
zur glatten Beschaffenheit, die den Produkten durch das mesomorphe
Material verliehen wird, wirken sich die Eigenschaften des Polykristallitzuckers überraschenderweise
insofern aus, als sie dem erhaltenen Produkt ein Mundgefühl verleihen,
das normalerweise mit zugesetzten Fettbestandteilen verbunden wird.
Da der Kaloriengehalt von Zucker wesentlich geringer als der von
Fett ist, eignet sich das mesomorphe Produkt in idealer Weise zum
Ersatz zumindest eines Teils (wenn nicht der Gesamtheit) von Fett
in verzehrbaren Produkten, wie Zuckergüssen, Füllungen und dgl. Das organoleptische
Empfinden, das durch Fett hervorgerufen wird, wird durch die Verwendung
des vorliegenden Produktes eng nachgeahmt, ersetzt oder sogar übertroffen.
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Wie vorstehend erläutert, führt kristalliner
Zucker, der gemäß aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt worden ist, zu
einer Vielzahl von Kristallgrößen. Dies
ist auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen, die
alle auf das grundlegende Fehlen einer Steuerung der Kristallkeimbildung
und des Kristallwachstums zurückzuführen sind.
Erfindungsgemäß werden
dagegen die neuen mesomorphen Polykristallit-Strukturen so gezüchtet, daß sie individuelle Kristallite
einer vorhersagbaren gleichmäßigen Größe umfassen.
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Der hier verwendete Ausdruck "monodispers" bedeutet, daß mindestens
etwa 60 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% und insbesondere
mindestens 90 Gew.-% der Kristalle einen größten Durchmesser aufweisen,
der innerhalb von 60% des durchschnittlichen Kristalldurchmessers
liegt. Der Kristalldurchmesser ist die Abmessung, die die längste geradlinige
Abmessung in der größten Ebene,
die durch einen dreidimensionalen Kristall genommen wird, darstellt.
Betrachtet man einen Kristall mit drei Abmessungen (x, y und z),
so handelt es sich beim Kristalldurchmesser um die größte geradlinige
Abmessung in der größten, durch den
Kristall gehenden Ebene. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
bedeutet der Ausdruck "Monodispersibilität", daß mindestens
60% der Kristalle innerhalb von 50% des durchschnittlichen Kristalldurchmessers
und bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform innerhalb von 40%
des durchschnittlichen Kristalldurchmessers liegen. Im Hinblick
auf die Tatsache, daß ein
derartiger erheblicher prozentualer Anteil der Kristalle innerhalb
eines sehr gleichmäßigen Größenbereiches
gezüchtet
werden kann, werden bei der Verwendung des Produkts erhebliche Vorteile
erzielt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt insofern
etwas besonderes dar, als die Verfahrensweise genau entgegengesetzt
zur klassischen Lehre der Zuckertechnologie, die darin besteht,
einen Kristall durch Konzentrieren und/oder Übersättigen von Zucker aus einer
Lösung
zu bilden, verläuft.
Die vorliegende Erfindung bedient sich einer Vorgehensweise, die
speziell jegliche Zugabe eines Zuckerlösungsmittels, wie Wasser, vermeidet.
Die Anmelderin hat festgestellt, daß zugesetztes Wasser die besonderen
mesomorphen Strukturen und das besondere Kristallitwachstum, wie
es hier beschrieben wird, stören
kann. Ferner bedient sich gemäß den hier
gemachten Angaben das erfindungsgemäße Verfahren einer erheblich
geringeren Menge an Kristallisationspromotor, als sie bisher für notwendig
erachtet wurde. Dies führt
wiederum dazu, daß zum
Erhalt des besonderen erfindungsgemäßen Produkts weniger Kristallisationspromotor
ausgetrieben werden muß.
Ein geringerer Anteil an Kristallisationspromotor im Endprodukt
bedeutet eine geringere Beeinträchtigung
der organoleptischen Eigenschaften des Produkts.
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Im Gegensatz zur Lehre auf dem Gebiet
der Zuckerkristallisation wird das erfindungsgemäße Zuckerprodukt durch Zugabe
eines fraktionellen Volumens eines Kristallisationspromotors, d.
h. eines Nichtlösungsmittel-Dampfes, zum amorphen
Zucker hergestellt. Unter dem Ausdruck "amorpher Zucker", der hier verwendet wird, ist ein Zuckerausgangsmaterial
zu verstehen, das einen hohen prozentualen Anteil an amorpher Beschaffenheit
aufweist, d. h. daß mehr
als 50 Gew.-% und vorzugsweise mehr als 70 Gew.-% des Zuckerausgangsmaterials
amorph sind.
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Diese besondere Vorgehensweise der
Erfindung umfaßt
das Kontaktieren von amorphem Zucker mit einem Kristallisationspromotor,
d. h. einem nicht-wäßrigen,
Zucker nicht lösenden,
gasförmigen
Dampf, so daß der
Kristallisationspromotor für
den amorphen Zucker mit einer gesteuerten Rate und in einer Menge
verfügbar gemacht
wird, die ein Wachstum der Polykristallit-Strukturen, die das mesomorphe
Zuckerprodukt umfassen, ermöglicht.
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Der Kristallisationspromotor wird
dem amorphen Zucker in einer relativ untergeordneten Menge zugesetzt.
Wenn es sich beim Kristallisationspromotor um einen gasförmigen Nichtlösungsmittel-Dampf
handelt, so ist es möglich,
etwa 1–2
Gew.-% oder sogar weniger zu verwenden. Dies stellt einen erheblichen
Vorteil auf dem einschlägigen
Gebiet dar, auf dem ein äußerst großer Überschuß an Kristallisationspromotor,
häufig
in der Größenordnung
des 10- bis 15-fachen
und bis zum 100-fachen des Gewichts des Zuckers, als notwendig erachtet
wurde.
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Da ein derart geringer Anteil des
vereinigten Gemisches aus Kristallisationspromotor/amorphem Zucker
flüssig
ist, bleibt das Gemisch während
des Herstellungsvorgangs im wesentlichen fest. Die beiden Komponenten
werden durch eine herkömmliche
Mischvorrichtung vermischt, um die Komponenten zirkulieren zu lassen
und sie in einen "Recycling"-Kontakt miteinander zu bringen. Der
Ausdruck "Recycling" bezieht sich darauf,
daß der
Kristallisationspromotor durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht verbraucht
wird, sondern als "Katalysator" zur Förderung
der Bildung des mesomorphen Materials verwendet wird. Als "Katalysator" kann der Kristallisationspromotor
kontinuierlich zurückgeführt werden,
um an der Kristallitbildung an unterschiedlichen Stellen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten innerhalb der Masse des Gemisches während der Verarbeitung teilzunehmen.
Es wird nicht angenommen, daß der
Kristallisationspromotor irgendeine chemische Veränderung
im gebildeten mesomorphen Material herbeiführt. Somit handelt es sich
beim Kristallisationspromotor nicht um einen typischen Katalysator,
vielmehr ermöglicht
und erleichtert der Kristallisationspromotor den mesomorphen Umwandlungsvorgang
und kann im Anschluß an
das Verfahren sogar in unveränderter Weise
zurückgewonnen
werden.
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Der Fachmann stellt ferner fest,
daß man
durch Hacken, Mahlen und/oder Zerkleinern des amorphen Zuckerausgangsmaterials
entweder vor Kontakt mit dem Kristallisationspromotor oder während dieses
Kontakts den Kristallisationsvorgang unterstützen kann. Die Verwendung einer
Klinge, eines Mengers oder Mischers ist daher wünschenswert, um den amorphen
Zucker weiter zu konditionieren. Ein Mischer mit hoher Scherkraft
ist diesbezüglich
besonders gut geeignet. Ein Rotor-Stator mit hoher Scherkraft, z.
B. das Gerät
IDA Ultra-Turrax T25 der Firma Janke & Kunkel kann die Herstellung von
Zucker-Polykristalliten in sehr geringen Abmessungen verbessern.
Der Rotor-Stator bewirkt ein Mahlen der amorphen Zuckermikropartikel
(Mikrokügelchen
mit einer Größe von etwa
300 μm bei
Herstellung unter Liquiflash-Bedingungen), wodurch die Oberfläche vergrößert wird.
Ferner bewirkt die Schereinwirkung eine Verstärkung des Feststoff-Flüssigkeits-Kontakts,
so daß es
zu einer Verkürzung
der Kristallisationszeit und zu einer starken Vereinfachung des
Kristallisationsvorgangs kommt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß praktisch
der gesamte Kristallisationspromotor zurückgewonnen werden kann, typischerweise
durch Verflüchtigung,
wobei im wesentlichen kein Promotor mehr im fertigen mesomorphen
Material zurückbleibt.
Im Ergebnis weist das mesomorphe Material typischerweise einen Geschmack
auf, der im wesentlichen durch die Promotorflüssigkeit oder durch gasförmigen Dampf
nicht beeinträchtigt
ist. Daher sind unter Verwendung des mesomorphen Materials hergestellte
verzehrbare Produkte im wesentlichen frei von Beigeschmack, was
den mesomorphen Zucker zu einer ungewöhnlichen feinen und erwünschten
Komponente in derartigen Produkten macht.
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Obgleich die vorliegende Erfindung
vorwiegend Zucker gemäß der hier
gegebenen Definition betrifft, soll auch die Verarbeitung (und die
dadurch erhaltenen Produkte) beliebiger amorpher fester Formen einer Verbindung,
die zur Bildung von Kristallen befähigt ist, umfaßt werden.
Zu derartigen Verbindungen können Lactose,
Dextrose, Polydextrose, Maltodextrine und dgl. z. B. andere Mono-,
Di- und Oligosaccharide, gehören.
Zu weiteren Beispielen für
derartige Verbindungen gehören
Inulin, Sorbit und "palantient", das unter der Warenbezeichnung
Isomal vertrieben wird. Ferner können
die intensiven Süßungsmittel,
wie Aspartam, Alitan (Pfizer) und Sucrolose (Johnson & Johnson) Bestandteile
des Materials darstellen, das unter Bildung des amorphen Ausgangsmaterials
verarbeitet wird. Beliebige Gemische von zwei oder mehr der vorstehenden
Verbindungen mit oder ohne Saccharose fallen ebenfalls unter den
Gegenstand der Erfindung. Ferner kann bei einigen Ausführungsformen
das zu kristallisierende, amorphe Ausgangsmaterial bis zu etwa 70
Gew.-% einer verzehrbaren Verbindung auf Säurebasis enthalten, wobei ein
Gehalt bis zu etwa 50 Gew.-% bevorzugt, ein Gehalt von etwa 15– 35 Gew.-%
besonders bevorzugt und ein Gehalt von etwa 20–25 Gew.-% ganz besonders bevorzugt
ist. Derartige verzehrbare Säureverbindungen
können
beispielsweise aus der folgenden, nicht-beschränkenden Liste von Verbindungen
ausgewählt
werden: Citrate, Ascorbate, Lactate, Succinate, Tartrate, von Fumarsäure, Adipinsäure und
Maleinsäure
abgeleitete Verbindungen und dgl. Die Vorteile, die mit außerordentlich
kleinen Kristalliten verbunden sind, wie leichte Dispergierbarkeit
und geringe Restmengen des Kristallisationspromotors treten bei
diesen alternativen, erfindungsgemäß verarbeiteten Materialien
auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bedient sich eines
Kristallisationspromotors, in dem sich das amorphe Material nicht
löst, d.
h. eines "Nichtlösungsmittels". Unter einer "nicht-lösenden" Flüssigkeit
ist eine Flüssigkeit
zu verstehen, die im wesentlichen kein Wasser enthält, und
in der sich das amorphe Material nicht löst, d. h. in 50 ml der Flüssigkeit
löst sich
weniger als 1 g des amorphen Materials. Eine derartige nicht-lösende Flüssigkeit
ist Ethanol. Der nicht-lösende
Kristallisationspromotor kann ein Gemisch aus zwei oder mehr beliebiger
der hier aufgeführten
Nichtlösungsmittel
umfassen.
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Der Fachmann erkennt, daß zahlreiche
Flüssigkeiten,
die in einem anderen Zusammenhang als "Lösungsmittel" angesehen werden,
sich als Nichtlösungsmittel-Kristallisationspromotoren
erweisen, wenn ihre Eigenschaften und die Eigenschaften der amorphen
Materialien, mit denen sie verwendet werden, die hier definierte
Verträglichkeit
aufweisen. Somit kann der Fachmann verfügbare Ressourcen heranziehen,
um eine Bewertung vorzunehmen, ob eine Flüssigkeit als Kristallisationspromotor
statt als Lösungsmittel
für das
amorphe Material, das mesomorph gemacht werden soll, verwendet werden
kann. Vorzugsweise handelt es sich beim Kristallisationspromotor
für das
hier beschriebene Verfahren und Produkt um Ethanol. Insbesondere
im Zusammenhang mit Zucker ist jedoch zu erwarten, daß auch andere
Materialien, wie andere Alkohole (z. B. Methanol, Propanol, Butanol,
Pentanol, Benzylalkohol und dgl.), andere Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Aceton, Xylol und dgl., sowie Gemische der vorerwähnten Produkte
verwendet werden können.
Es ist bevorzugt, daß der
Kristallisationspromotor bei diesen Anwendungen, die auf ein verzehrbares
Produkt abgestellt sind, im wesentlichen nicht-toxisch ist. Ferner
ist es in hohem Maße
bevorzugt, daß der
Nichtlösungsmittel-Kristallisationspromotor
im wesentlichen frei von Feuchtigkeit ist. Obgleich Wasser den Kristallisationsvorgang
beschleunigen kann, führt
es häufig
zur Bildung von Polykristalliten, die 50 μm übersteigen. Ferner kann es
wünschenswert
sein, Nichtlöungsmittel
mit einer relativ hohen Dielektrizitätskonstanten zu verwenden.
Typischerweise ist die Kristallisationsgeschwindigkeit um so höher, je
höher diese
Konstante ist. Nichtlösungsmittel
mit einer hohen Dielektrizitätskonstanten
und ferner einer hohen Viskosität
sind jedoch weniger bevorzugt, das das Arbeiten mit hochviskosen
Flüssigkeiten
etwas schwieriger ist.
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Ferner wurde nunmehr festgestellt,
daß beliebige
der vorerwähnten
Nichtlösungsmittel
in Dampfform ebenfalls als Kristallisationspromotoren verwendet
werden können.
Diesbezüglich
kann es beim Kristallisationsverfahren in besonderer Weise erwünscht sein,
wasserfreien Ethanoldampf über
den amorphen Zucker zu leiten. Andere Nichtlösungsmittel (vorstehend als
Flüssigkeiten
erwähnt)
oder Kombinationen von zwei oder mehr Nichtlösungsmitteln in Form von gasförmigen Dämpfen können ebenfalls
verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet
die Verwendung von Umgebungssystemen, die einen gasförmigen Nichtlösungsmittel-Dampf
umfassen. In sämtlichen
Fällen
besitzen die Komponenten ihre herausragenden Eigenschaften, d. h.
ihre nicht-lösenden
Eigenschaften, bei Raumtemperatur, z. B. etwa 28 bis 32°C.
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Amorpher Zucker, der sich zur Verwendung
im erfindungsgemäßen Verfahren
eignet, kann durch eine scherartige Verarbeitung eines zuckerhaltigen
Ausgangsmaterial bereitgestellt werden. Bei einem erfindungsgemäßen scherartigen
Verfahren handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Ausgangsmaterial
gleichzeitig einer Scherkraft und einer Wärmeeinwirkung unterworfen wird,
um ein sehr rasches Fließen
zu erreichen. Bei einem scherartigen Verfahren wird ein Zucker enthaltendes
Ausgangsmaterial durch Hochgeschwindigkeitsspinnen an einem Spinnkopf
einer Scherkraft unterworfen. Der Spinnkopf gießt das Material nach außen, wobei
das Ausgangsmaterial sehr rasch zum Fließen gebracht wird. Das rasche
Fließen
ergibt sich als Folge der gleichzeitigen Einwirkung von Wärme und
Scherkraft. Ein alternatives scherartiges Verfahren umfaßt das Erwärmen eines
nicht in Lösung
gebrachten Ausgangsmaterials mit einem Zuckerträger in der Weise, daß ein inneres
Fließen
erreicht wird. Während
der Zucker den Zustand des inneren Fließens erreicht, wird das Ausgangsmaterial
ausgestoßen
und sodann einer aufbrechenden Fluidscherkraft unterworfen, um mehrfache Massen
des Trägers
zu bilden. Weitere Verfahren kommen in Betracht, die für die gleichen
kritischen Bedingungen in bezug auf Wärme und Scherkraft sorgen,
so daß ein
im wesentlichen festes Ausgangsmaterial, das Zucker enthält, physikalisch
und/oder chemisch von einer festen Struktur in eine im wesentlichen amorphe
feste Struktur umgewandelt werden kann. Zu weiteren derartigen Verfahren
gehören
beispielsweise das Liquiflash-Konditionieren gemäß US-A-5 683 720.
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Dem amorphen Zucker kann ein Additiv
zugesetzt werden, das Bestandteil der erhaltenen mesomorphen Strukturen
und der Kristallite selbst werden kann. Dies wird hier als "Kokristallisation" bezeichnet. Wenn ein
derartiges Additiv bereitgestellt wird, so wird es so zugesetzt,
daß es
den amorphen Zustand des Zuckers nicht verringert und die erhaltenen
Polykristallite, die die mesomorphen Strukturen bilden, nicht beeinträchtigt. Als
Additive kommen hier (ohne Beschränkung hierauf) Geschmacksstoffe,
biologisch wirkende Mittel (z. B. Arzneistoffe), Farbstoffe, Duftstoffe,
Nahrungsmittelprodukte, Nahrungsmittelbestandteile und andere verträgliche Mittel
in Frage. Zu Aromastoffen gehören
erfindungsgemäß Süßungsmittel
sämtlicher
Typen, und zwar natürlicher
und synthetischer Herkunft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Kokristallisation unter Verwendung
eines Additivs, insbesondere eines biologisch wirkenden Mittels,
z. B. eines Nukleisierungsmittels, vorgenommen werden. Dies stellt
eine weitere Art der Kokristallisation dar, da das Nichtzuckeradditiv
während
der Kristallisation und nicht während
der Bildung des amorphen Zuckers zugesetzt wird. Das biologisch wirkende
Mittel wird im verwendeten Kristallisationspromotor (z. B. Ethanol)
verfügbar
gemacht, um das bekannte Wachstum von Zuckerkristalliten aus amorphem
Zucker zu fördern.
Infolgedessen kann das biologisch wirkende Mittel tatsächlich als
Nukleisierungsmittel dienen. Alternativ kann das Additiv im Kristallisationspromotor
gelöst
werden, wobei es sich im oder auf dem erhaltenen mesomorphen Material
in gesteuerter Weise abscheidet und immer noch. die Entfernung des
Kristallisationspromotors ermöglicht
wird.
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Als eine weitere Modifikation der
vorliegenden Erfindung kann der amorphe Zucker so bearbeitet werden,
daß er
ein oberflächenaktives
Mittel enthält,
z. B. kann ein oberflächenaktives
Mittel dem zur Herstellung des amorphen Zuckers verwendeten Ausgangsmaterial
zugesetzt werden. Die Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels im Ausgangsmaterial
ermöglicht
es dem Anwender, eine stärkerere
Kontrolle über
die Kristallbildung auszuüben.
Es wurde festgestellt, daß dadurch
eine höhere
Gleichmäßigkeit
der Kristallgröße erreicht
wird. Durch Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels läßt sich
ein gleichmäßiges, winziges Kristallprodukt
mit einem hohem Grad der Vorhersagbarkeit herstellen. Ferner wird
die Bildung von Aggregaten durch Verwendung eines oberflächenaktiven
Mittels gehemmt. Derzeit wird Lecithin als oberflächenaktives
Mittel bevorzugt. Lecithin oder eine andere oberflächenaktive
Zusammensetzung kann dem Ausgangsmaterial in einer Menge von etwa
0,1 bis etwa 5,0 Gew.-% zugesetzt werden. Es ist zu erwarten, daß andere
oberflächenaktive Mittel
festgestellt werden, die das Verfahren und das Produkt der Erfindung
fördern.
Derartige weitere oberflächenaktive
Mittel sollen unter den Umfang der beanspruchten Erfindung fallen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der amorphe Zucker durch eine Verarbeitung
eines Zucker enthaltenden Ausgangsmaterials durch sehr rasches Fließen ("flash-flow processing") bereitgestellt.
Erfindungsgemäß wird amorpher
Zucker aus "Zuckern" gebildet. Bei "Zuckern" handelt es sich
um Substanzen, die auf einfachen kristallinen Mono- und Disaccharid-Strukturen
beruhen, d. h. auf C5 (Pentose)- und C6 (Hexose)-Zuckerstrukturen. "Zucker" umfassen Saccharose,
Fructose, Lactose, Maltose und Zuckeralkohole, wie Sorbit, Mannit,
Maltit und dgl. Der erfindungsgemäß bevorzugte Zucker ist Saccharose.
Wie vorstehend ausgeführt,
können
weitere Zucker und andere Verbindungen ebenfalls einen Teil des
Ausgangsmaterials darstellen, einschließlich beispielsweise verzehrbare
Säuren.
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Bei einem scherartigen Zuckerprodukt
handelt es sich um einen im wesentlichen amorphen Zucker, der dadurch
entsteht, daß Zucker
in ausreichendem Maße
einer Wärme-
und Schereinwirkung unterworfen wird, um kristallinen Zucker ohne
Verwendung einer Lösung
in amorphen Zucker umzuwandeln. Somit wird im Sinne der vorliegenden
Erfindung ein scherartiges Zuckerprodukt als ein Zuckerprodukt charakterisiert,
das aus einem nicht-solubilisierten Zucker entsteht. Es kann das
Ausgangsmaterial zur Bildung des erfindungsgemäßen besonderen mesomorphen
Polykristallit-Produkts
darstellen. Es können
beliebige amorphe Zucker verwendet werden, z. B. Zucker, die durch
Liquiflash-Konditionierung abgeleitet worden sind.
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Dieses gesamte Konzept steht in direktem
Gegensatz zum Stand der Technik, der dem Fachmann speziell die Lehre
vermittelt, Zucker zu kristallisieren, indem man das Lösungsmittel
beseitigt oder dehydratisiert, indem man es unter Einwirkung von
Wärme und/oder
Vakuum austreibt.
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Nachstehend findet sich eine nicht-beschränkende Auflistung
von biologisch wirksamen Mitteln: Antitussiva, Antihistaminika,
Dekongestionsmittel, Alkaloide, mineralische Ergänzungsmittel, Laxative, Vitamine, Antacida,
Ionenaustauscherharze, Anticholesterinmittel, Antilipidmittel, Antiarrhythmika,
Antipyretika, Analgetika, Appetitzügler, Expektorantien, angstlösende Mittel,
Antiulkusmittel, entzündungshemmende
Substanzen, Koronardilatatoren, Zerebraldilatatoren, periphere Vasodilatatoren,
antiinfektiöse
Mittel, psychotrope Mittel, antimanische Mittel, Stimulantien, gastrointestinale
Mittel, Sedativa, Mittel gegen Durchfall, Antianginamittel, Vasodilatatoren,
blutdrucksenkende Mittel, Vasokonstriktoren, Migränemittel,
Antibiotika, Tranquilizer, Antipsychotika, Antitumormittel, Antikoagulantien,
antithrombotische Arzneistoffe, Hypnotika, Antiemetika, Mittel gegen Übelkeit,
Mittel gegen Krämpfe,
neuromuskuläre
Arzneistoffe, hyper- und hypoglykämische Mittel, Thyroid- und
Antithyroid-Präparate,
Diuretika, krampflösende
Mittel, Uterus-Relaxantien, Mineral- und Nährstoffadditive, Mittel gegen
Fettleibigkeit, anabolische Arzneistoffe, erythropoietische Arzneistoffe,
Antiasthmatika, Mittel zur Unterdrückung von Husten, schleimlösende Mittel,
antiurämische
Arzneistoffe und Gemische davon.
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Die vorliegende Erfindung eignet
sich insbesondere zur Bereitstellung eines neuartigen Abgabesystems
für Inhalationsmittel.
Inhalationsmittel müssen
aus winzigen Teilchen gebildet werden, die rasch vom Patienten resorbiert
werden. Da sich der Zucker bei Körpertemperatur
rasch löst,
lassen sich Inhalationsmittel, die mit dem besonderen, winzigen,
hochgradig gleichmäßigen Produkt
der Erfindung kokristallisiert worden sind, leicht als winzige teilchenförmige Produkte,
die rasch vom Körper
resorbiert werden, abgeben.
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Es können beliebige amorphe Zucker
verwendet werden, wobei aber die derzeit bevorzugten Ausführungsformen
die Verwendung eines amorphen, scherartigen Produkts umfassen. Das
erfindungsgemäße scherartige
Produkt kann unter Verwendung von Maschinen, wie sie in den US-Patenten
5,427,811 und 5,447,423 beschrieben sind, hergestellt werden. Bei
diesen Maschinen wird Zucker einem Spinnkopf zugeführt, worin
er einer Wärmeeinwirkung
und einer durch Zentrifugalkräfte
des Spinnkopfes erzeugten Scherwirkung ausgesetzt wird. Weitere
Druckschriften, die sich mit dem Spinnen von Substanzen befassen
sind die US-Patente 4,855,326, 4,873,085, 5,034,421, 4,997,856 und
5,028,632. Die in den vorerwähnten
US-Patenten aufgeführten
Beispiele beschreiben die Verarbeitung von Ausgangsmaterial, indem
man es einem Hochgeschwindigkeitsspinnvorgang an einem Spinnkopf
unterwirft, indem die Substanz ferner durch ein Heizelement erwärmt wird.
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Ein neueres Verfahren, das aus dem
US-Patent 5,380,473 der gleichen Anmelderin mit der Bezeichnung "Verfahren zur Herstellung
einer scherartigen Matrix" bekannt
ist, betrifft die Herstellung einer scherartigen Matrix, indem man
ein nicht-solubilisiertes Ausgangsmaterial ausreichend erwärmt, um
ein inneres Fließen
herbeizuführen,
einen Strom des Ausgangsmaterials, der sich im inneren Fließzustand
befindet, ausstößt und diesen
anschließend
einer disruptiven Fluidscherkraft unterwirft, wodurch sich eine
Auftrennung in Teilchen oder Massen mit einer umgewandelten Morphologie
ergibt. Das Produkt ist amorph. Weitere Bestandteile könnten dem
Material zugesetzt werden, so daß bei dessen Verwendung in
der vorliegenden Erfindung eine Kokristallisation erfolgt.
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Der amorphe Zucker mit oder ohne
Additiv wird sodann mit einer fraktionierenden Menge eines nicht-wäßrigen,
Zucker nicht-lösenden
Produkts in Form eines gasförmigen
Dampfes in Kontakt gebracht. Dies ermöglicht es, eine geringe Menge
von etwa 1 Gew.-% oder weniger an Kristallisationspromotor zur Kristallisation
des amorphen Zuckerausgangsmaterials zu verwenden.
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Fondant-Zusammensetzungen, die die
mesomorphen Polykristallite und/oder Kristallite enthalten, werden
als cremeartige Zentren für
Süßigkeiten, Überzüge und dgl.,
z. B. für
Speiseeis und Füllungen und/oder Überzüge für Backwaren,
verwendet. Zusätzliche
Bestandteile, die im allgemeinen die organoleptischen Eigenschaften
der Zusammensetzungen bewahren, können Gummen, Feuchthaltemittel,
Fette und Geschmacksstoffe (einschließlich Süßungsmittel) umfassen. Es können auch
weitere Bestandteile verwendet werden. Die vorliegende Erfindung
umfaßt
alle derartigen Zusammensetzungen, in denen das mesomorphe Zuckermaterial
und/oder die Kristallite enthalten sind.
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Gummen gelten im allgemeinen als
Kohlenhydrat-Polymere von hohem Molekulargewicht. Hierzu gehören sowohl
natürliche
Gummen und Schleimstoffe, wie Gummi arabicum, Agar, Alginsäure, Carrageenan, Guarmehl,
Guaiakgummi, Karayagummi, Traganthgummi, Xanthangummi, Johannisbrot-Kernmehl
und Alginate, wie Calciumalginat, Kaliumalginat und Natriumalginat.
Gummen beziehen sich auch auf Cellulosegummen, die beispielsweise
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose und Hydroxymethylcellulose umfassen.
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Als Feuchthaltemittel werden Mittel
angesehen, die Feuchtigkeit in Nahrungsmitteln zurückhalten
oder diesen Vorgang unterstützen,
z. B. Glycerin, Kaliumpolymetaphosphat, Propylenglykol, Polyethylenglykol,
Natriumchlorid, Sorbit, Invertzucker, Glycerintriacetat (Triacetin),
Maissirup und Maissirup-Feststoffe.
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Fette stellen eine weitere Klasse
von Bestandteilen dar, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden können.
Hierzu gehören
im allgemeinen Mono-, Di- und Triglycerylester von längerkettigen
Fettsäuren,
wie Stearinsäure
und Palmitinsäure
oder Gemische davon. Es kann sich um Feststoffe oder Flüssigkeiten
handeln. Fette können
sich von pflanzlichen oder tierischen Quellen ableiten oder sie
können
nach synthetischen Verfahren erzeugt werden.
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Was Aromastoffe betrifft, so können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
(ohne Beschränkung
hierauf) natürliche
oder synthetische Aromastoffe auf Öl- und Wasserbasis enthalten,
z. B. Gewürze, nicht-saure
Aromastoffe, essentielle Öle, Ölharze,
Essenzen und Extraktionsstoffe. Die Geschmacksstoffe umfassen auch
Süßungsmittel.
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Geschmacksstoffe werden in Mengen,
die den Geschmack beeinflussen, zugesetzt, z. B. bis etwa 2 Gew.-%.
Zu nicht-beschränkenden
Beispielen für
Geschmacksstoffe gehören
natürliche
oder synthetische Geschmacksstoffe, wie Schokolade oder Vanille,
Fruchtaromen, wie Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Apfel, Birne, Pflaume,
Pfirsich, Aprikose, Zitrusaromen, wie Orange, Zitrone und Limette,
Pfefferminzaromen, wie Pfefferminze, Krauseminze und Wintergrünöl, Eukalyptus,
Gewürzaromen,
wie Nelke, Muskat, Zimt, Anis und Ingwer, Nußöle, wie Mandelöl, und andere
Geschmacksstoffe, wie Erdnuß,
Kaffee und Liköraromen.
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Süßungsmittel
können
natürlichen
oder synthetischen Ursprungs sein. Sie umfassen Disaccharide, Monosaccharide
und deren Abbauprodukte, einschließlich Saccharose, Maltodextrine,
Lactose, Fructose, Maltose, Dextrose (Glucose), Invertzucker (Gemische
aus Glucose und Fructose), Maissirups, andere Siruparten, wie Zuckerrohrsirup,
Melassen, Ahornsirup, Fruchtsirups (z. B. aus Apfel, Pfirsich, Birne,
Zitrusfrüchten und
Trauben), Honig, kalorienarme Süßungsmittel,
wie Sorbit oder andere mehrwertige Alkohole, Saccharin, Aspartam,
Acesulfam-K, Thaumatin und Neohespiridin-Dihydrochalcon.
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Alkalisiertes oder nicht-alkalisiertes
Kakaopulver kann zugesetzt werden, um für Farbe und/oder Aroma zu sorgen.
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Erfindungsgemäß ergibt sich eine vollkommen
neue physikalische oder strukturelle Form für Zucker. Es hat sich herausgestellt,
daß sich
diese mesomorphe Form als äußerst wertvoll
in Produkten erweist, bei denen ein gleichmäßiges kristallines Zuckerprodukt
benötigt
wird. Beispielsweise läßt sich
ein Fondant herstellen, das aus im wesentlichen mesomorphen Polykristallit-Strukturen
besteht. Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
läßt sich
ein Fondantprodukt herstellen, das sich monodisperser Zuckerkristallite
bedient. Das erhaltene Produkt ist überaus glatt und fließfähig und
weist im Vergleich zu allen bekannten Fondant-Produkten eine vollkommen
unterschiedliche mikroskopische Zusammensetzung auf.
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Fondant läßt sich allgemein als eine
Masse von sehr kleinen Zuckerkristallen, die von Sirup umgeben sind,
beschreiben. Ein beispielhafter Fondant-Typ sind weiche, cremeartige
Süßigkeiten,
die aus Zucker hergestellt sind, der normalerweise als Füllung für andere
Süßigkeiten
verwendet wird.
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Der erfindungsgemäße mesomorphe Zucker weist
die wirklich einzigartige Fähigkeit
zum Aufbau der Viskosität
einer Fondant-Zusammensetzung
bei einer relativ niedrigen Zuckerkonzentration auf. Beispielsweise
ist es normalerweise erforderlich, 67 Gew.-% eines handelsüblichen
Fondant-Zuckers zuzusetzen, um in einem Fondant die richtige Viskosität zu erreichen,
während
nur etwa 37 Gew.-% (oder etwa die Hälfte der Menge des handelsüblichen
Fondant-Zuckers) des mesomorphen Zuckers für den gleichen Zweck erforderlich sind.
Hierbei handelt es sich um einen wirklich bemerkenswerten Effekt,
der in den Beispielen näher
beschrieben wird.
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Eine Fondant-Zusammensetzung wird
hergestellt, indem man mesomorphen Zucker, vorzugsweise in einer
Menge von etwa 30 bis etwa 70 Gew.-% und insbesondere von etwa 40
bis etwa 60 Gew.-%, Zuckersirup, vorzugsweise in einer Menge von
etwa 20 bis etwa 70 Gew.-% und insbesondere von etwa 30 bis etwa
60 Gew.-%, Gummi, vorzugsweise in einer Menge von Null bis etwa
10 Gew.-% und insbesondere von etwa 2 bis 6 Gew.-%, ein Feuchthaltemittel,
vorzugsweise in einer Menge von Null bis etwa 10 Gew.-% und insbesondere von
etwa 2 bis etwa 6 Gew.-%, und Geschmacksstoffe, einschließlich Aromastoffe
und Süßungsmittel,
in geschmacksbildenden und süßenden Mengen,
z. B. Geschmacksstoffe bis zu etwa 2 Gew.-%, vereinigt. Beliebige
der vorstehend aufgeführten
Zuckersirups, Gummen, Feuchthaltemittel und Geschmacksstoffe können vom Fachmann
ausgewählt
werden. Diese Zubereitung wird vorteilhafterweise bei der Herstellung
von Cremefüllungen
(z. B. Himbeere) für
Schokoladen oder andere Süßigkeiten
verwendet.
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Nachstehend wird auf 2 Bezug genommen. Der vorstehend hergestellte
mesomorphe Zucker kann sodann durch Dispersion zu Kristalliten zerkleinert
werden, indem man ihn mit einer Kohlenhydrat- oder Zuckerlösung vermischt. Diese Maßnahme ergibt
die in 2 dargestellten
monodispersen Kristallite. Bei der Kohlenhydrat- oder Zuckerlösung handelt
es sich vorzugsweise um eine gesättigte
Lösung
mit einem Gehalt an Saccharose in einer Menge von etwa 60 bis etwa
67 Gew.-%. Ein Teil oder die Gesamtheit der Saccharose kann durch
andere Zucker, wie Dextrose und/oder Fructose ersetzt werden. Es
kann "Bob-Sirup" verwendet werden.
Besonders erwünscht
ist eine Maissirup-Lösung
mit hohem Fructose-Gehalt,
wie sie beispielsweise unter der Warenbezeichnung Isoclear 55 vertrieben
wird. Eine kombinierte Lösung
aus Saccharose und einem Maissirup mit hohem Fructose-Gehalt ist
sehr erwünscht.
Die Zuckersättigung
der Lösung
kann zur Verwendung in Produkten, wie Fondants, variiert werden,
wodurch man eine weichere oder festerere Konsistenz erzielt. Beispielsweise
ergibt die Verwendung einer 60 gew.-%igen Zuckerlösung ein
weiches Fondant-Produkt, das sich für Speiseeis-Überzüge eignet.
Die Verwendung einer 67 gew.-%igen Zuckerlösung ergibt ein festeres Fondant-Produkt,
das sich zur Füllung
von Keksen eignet. Die weichere oder festere Konsistenz des Fondants
kann ferner variiert werden, indem man eine größere oder geringere Menge an
Zuckerlösung
im Verhältnis
zur Menge der zugesetzten Polykristallite verwendet. Die optimalen
Verhältnisse
für die
einzelnen Produkte lassen sich leicht vom Fachmann ermitteln. Die
Erfindung soll derartige Verhältnisse
umfassen.
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Eine Fondant-Zusammensetzung läßt sich
folgendermaßen
herstellen: Gegebenenfalls wird ein Gummi dem Wasser für die Zuckerlösung, die
sich vorzugsweise auf einer leicht erhöhten Temperatur, z. B. bei
etwa 80°C,
befindet, zugesetzt. Zucker wird zur Bildung der Zuckerlösung zugesetzt.
Der mesomorphe Zucker, der die Polykristallite enthält, und
die restlichen Bestandteile werden mit der Zuckerlösung vermischt.
Der Geschmacksstoff kann zuletzt zugegeben werden, um dessen Stabilität zu gewährleisten.
Ferner kann ein Feuchthaltemittel, wie Glycerin, zugesetzt werden,
um die Lagerstabilität
aufrechtzuerhalten und einen Abbau des erhaltenen Fondants zu verhindern.
Die Fondant-Zusammensetzung kann sodann abgepackt oder in Süßwaren verwendet
werden.
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Eine weitere bevorzugte Fondant-Zusammensetzung
(mit monodispersen Polykristalliten) enthält somit etwa 40 bis 70 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 50 bis 60 Gew.-% des kristallisierten mesomorphen
Zuckerprodukts in Kombination mit etwa 15 bis 30% Zuckerlösung (2
: 1-Gemisch aus Maissirup mit hohem Fructose-Gehalt und einer 60
bis 67 gew.-%igen Saccharose-Lösung, gegebenenfalls
mit einer Speisefarbe), Feuchthaltemittel im Bereich von etwa 0
bis 30 Gew.-% und Geschmacksstoffe im Bereich von etwa 0 bis 10 Gew.-%.
Zu bevorzugten Geschmacksstoffen gehören Himbeere oder eine Kombination
aus Schokolade und Kakaopulver mit geringem Fettanteil. Das erhaltene
Gemisch eignet sich beispielsweise sehr gut als zentrales Produkt
einer Creme oder als Füllung
für Schokolade,
wobei sich der Geschmack und das Mundgefühl einer Zusammensetzung mit
hohem Fettanteil ergeben.
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Somit wird erfindungsgemäß ein neuer,
fettmimetischer (die Eigenschaften von Fett nachahmender) Bestandteil
zur Verwendung in Nahrungsmitteln, wie Fondants, Glasuren, Füllstoffen
für Backwaren
und insbesondere für
Schokolade-Cremefüllungen,
Keksfüllungen
und dgl., bereitgestellt. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung besteht in einer verzehrbaren Zusammensetzung, z. B. eines
Fondants, das als Cremefüllung
für Schokoladen
oder andere Süßigkeiten,
als Überzug,
z.B: für
Speiseeis, Pudding und Eiercreme, und als Überzug oder Füllstoff
für Backwaren
verwendet werden kann. Die hier verwendeten Ausdrücke "Überzüge" und "Füllstoffe" bezeichnen den nicht-gebackenen
Teil eines verzehrbaren Produkts, z. B. Keksfüllungen, Kuchenfüllungen
(z. B. Füllungen
für TWINKIES®,
und dgl.), Zuckergüsse
und andere Überzüge. Diese
verzehrbaren Zusammensetzungen umfassen das mesomorphe Polykristallitmaterial
und/oder die Kristallite und gegebenenfalls weitere Bestandteile,
die einer Aufrechterhaltung der organoleptischen Eigenschaften,
z. B. Struktur, Feuchtigkeitsgehalt, Verhinderung von Kristallisation
und dgl., dienen. Zu weiteren Bestandteilen, die zur Aufrechterhaltung
oder Einstellung von Eigenschaften der verzehrbaren Zusammensetzungen
verwendet werden, gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) Gummen, Feuchthaltemittel, Fette und Geschmacksstoffe (einschließlich Süßungsmittel).
Die vorliegende Erfindung umfaßt
diese Zusammensetzungen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
wird der vorstehend beschriebenen Fondant-Zusammensetzung Kakaopulver
zugesetzt. Die Menge des Kakaopulvers beträgt vorzugsweise etwa 3 bis
etwa 20 Gew.-% und insbesondere etwa 5 bis etwa 14 Gew.-%. Ein emulgierendes
Fett wird gegebenenfalls in einer Menge von etwa 0 bis 30 Gew.-%
zugesetzt. Diese Zubereitung wird vorteilhafterweise verwendet,
um ein fettfreies Schokolade-Ersatzprodukt mit verringertem Kaloriengehalt
auf Wasserbasis zu erhalten. Man erhält beispielsweise ein besonders
günstiges
Schokoladeprodukt durch einen Zusatz von bis zu 30 Gew.-% Kakaobutter.
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Ferner kann dem erfindungsgemäßen Fondant
Nußbutter
zugesetzt werden. Eine bevorzugte Nußbutter ist Erdnußbutter,
jedoch können
auch andere Butterarten verwendet werden, z. B. auf der Basis von
Mandeln, Kastanien, Kokosnüssen,
Pecannüssen,
Pistazien und Walnüssen.
Im allgemeinen enthält
Erdnußbutter mindestens
90 Gew.-% Erdnußanteil,
wobei die restlichen 10 Gew.-% oder weniger aus Salz, Süßungsmitteln (Zucker
oder Melassen) und/oder einem Emulgator, z. B. partiell hydriertem
pflanzlichen Öl,
bestehen können. Jedoch
kann Erdnußbutter
mit verringertem Fett- und Kalorienanteil hergestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
wird Nußbutter,
vorzugsweise in einer Menge von etwa 15 bis etwa 60 Gew.-% und insbesondere
von etwa 25 bis etwa 45 Gew.-% der vorstehend beschriebenen Fondant-Zusammensetzung
zugesetzt. Die Fondant-Zusammensetzung wird vorzugsweise in einem
Anteil von etwa 40 bis etwa 85 Gew.-% und insbesondere von etwa
55 bis etwa 75 Gew.-% mit Nußbutter
vermischt. Gegebenenfalls wird Salz zugesetzt, vorzugsweise in einer
Menge von Null bis etwa 3 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis etwa
1,5 Gew.-%. Eine bevorzugte Nußbutter
ist Erdnußbutter.
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Ferner wird ein äußerst wirksamer Tablettierträgerstoff
bereitgestellt. Ein Wirkstoff kann dem mesomorphen Produkt einverleibt
werden, und das mesomorphe Produkt (mit oder ohne Wirkstoff) kann
als Trägerstoff
verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung nützt in besonderer
Weise das natürliche
Bestreben von Produkten, einen niedrigeren Energiezustand anzustreben
und diesen aufrechtzuerhalten, für
die Schaffung eines Verfahrens zur Erzielung eines gesteuerten Kristallwachstums
sowie für
ein sich daraus ergebendes neues Produkt aus. Material mit einer
natürlichen
kristallinen Struktur im niedrigsten Entropiezustand wird in einen
höheren
Entropiezustand umgewandelt, wenn es amorph gemacht wird. Im amorphen
Zustand besitzt das Material eine natürliche Tendenz sich in einen
Zustand von niedrigerer Energie, d. h. in die kristalline Form des
Materials, umzuwandeln. Die Erfinder haben diese natürliche Tendenz
von Materialien ausgenützt,
um den Kristallisationsvorgang mit hervorragender Kontrolle und
Präzision
anzutreiben. Dies wird durch die Bereitstellung eines im wesentlichen
nicht-lösenden
Systems erreicht, in dem eine Teilmenge eines Kristallisationspromotors
verfügbar
gemacht wird, um eine kontrollierte Kristallisation in den mesomorphen
Zustand herbeizuführen.
Durch Ausnutzung dieser Tendenz von natürlichen Systemen, ihren niedrigsten
Energiezustand anzustreben, ergibt sich eine große Vielzahl von Verfahren und
Produkten. Die vorliegende Erfindung umfaßt beliebige Maßnahmen,
die sich der vorstehend dargelegten Prinzipien bedienen.
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Beispiele
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In den folgenden Beispielen wird
amorpher Zucker bereitgestellt, indem man granulierte Saccharose in
einer bei etwa 205–225°C und einer
Drehzahl von etwa 3600 U/min betriebenen Spinnvorrichtung spinnt. Das
Produkt weist die Form einer Zuckerwatte auf. Das Volumen der Watte
wird sodann verringert, indem man eine Bearbeitung in einem Hochgeschwindigkeitsmischer
durchführt,
um die Fasern zu kleineren Stücken
aufzubrechen.
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Vergleichsbeispiel 1
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100 g Saccharose in Form einer scherartigen
Matrixwatte (amorpher Zucker) wird mit 10 g (~10 ml) absolutem Ethanol
in Kontakt gebracht, indem man das Ethanol zu der Watte in einer
Mischschüssel
tropft, wobei man etwa 10 Minuten mit einem Rührer mit langsamer Drehzahl
rührt.
Es entsteht ein mesomorphes Polykristallit-Zuckerprodukt unter erheblicher
Wärmeentwicklung.
Während
des Mischvorgangs wird der Großteil
des Ethanols ausgetrieben, wobei der Rest durch etwa 30-minütiges Erwärmen in
einem Trockenschrank auf etwa 50°C
entfernt wird.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Ein sphäroidales Zuckerprodukt wird
gemäß dem Verfahren
von US-Patent 5,518,551
durch Zugabe von 10 g Zuckerwatte zu 150 ml eines Ethanol/Wasser-Gemisches
hergestellt. Das Produkt wird erhalten, indem man überschüssiges Ethanol
und Wasser dekantiert, wonach man das Produkt durch 6-stündiges Erwärmen in
einem Trockenschrank auf 50°C
trocknet.
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Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
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Ein mesomorphes Produkt gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 und ein sphäroidales
Produkt gemäß der Beschreibung
in Beispiel 2 werden zur Herstellung von getrennten Fondant-Zusammensetzungen
unter Einhaltung der gleichen Rezeptur verwendet. Die erhaltenen
Fondant-Produkte werden durch ein Gremium von geübten Geschmacksprüfern in
Bezug auf Geschmack und Struktur verglichen. Das aus dem mesomorphen
Zuckerprodukt hergestellte Fondant weist einen süßeren Geschmack mit erheblich
weniger Nebengeschmacksnoten, die typischerweise mit organischen
Lösungsmitteln
verbunden sind, auf.
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Beispiel 4
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100 g Saccharose in Form einer scherartigen
Matrixwatte (amorpher Zucker) werden mit 10 g (~10 ml) Aceton in
Kontakt gebracht, wobei man das Aceton in einer Mischschüssel zutropft,
während
etwa 10 Minuten mit einem Mischer mit niedriger Drehzahl gerührt wird.
Man erhält
ein mesomorphes Polykristallit-Zuckerprodukt unter erheblicher Wärmeentwicklung.
Der Großteil
des Acetons wird während
des Mischvorgangs ausgetrieben, wobei der Rest durch etwa 30-minütiges Erwärmen des
Produkts in einem Trockenschrank auf etwa 50°C entfernt wird.
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Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
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100 g Saccharose in Form einer scherartigen
Watte (amorpher Zucker) werden mit 10 g (~10 ml) Benzol in Kontakt
gebracht, indem das Benzol in einer Mischschüssel zu der Watte unter etwa
10-minütigem
Rühren
mit einem Mischer mit niedriger Drehzahl getropft wird. Es entsteht
ein mesomorphes Polykristallit-Zuckerprodukt unter erheblicher Wärmeentwicklung.
Der Großteil
des Benzols wird während
des Mischvorgangs ausgetrieben, wobei der Rest durch etwa 30-minütiges Erwärmen des
Produkts in einem Trockenschrank auf etwa 50°C entfernt wird. Auch hier kommt
es zu einer besonderen Kristallisation, wobei aber die Geschwindigkeit verglichen
mit dem Fall, bei dem Ethanol als Kristallisationspromotor verwendet
wird, etwas langsamer ist. Es dauert etwa 3 (#) Wochen bis zur Erzielung
einer maximalen Kristallisation.
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Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel)
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Es wird ein weiterer Versuch durchgeführt, bei
dem 0,5 Gew.-% eines oberflächenaktiven
Mittels (Lecithin) als Bestandteil des Zuckerausgangsmaterials,
das zur Bildung des amorphen Zuckerausgangsmaterials verarbeitet
worden ist, verwendet wird. Das Material wird unter Verwendung einer
Hochgeschwindigkeitsspinnvorrichtung bei einer Temperatur von etwa
205 bis 225°C
und einer Drehzahl von etwa 3600 U/min verarbeitet. Das durch das
vorstehend geschilderte Flash-Flow-Verfahren erhaltene Produkt weist das
Erscheinungsbild einer watteartigen Süßigkeit auf.
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100 g Watte werden mit 10 g Ethanol
bei Raumtemperatur in Kontakt gebracht und etwa 10 Minuten gemischt.
Das Produkt zeigt eine mesomorphe Polykristallit-Struktur und neigt
nicht zur Aggregation. Die Polykristallite liegen in der Größenordnung
von etwa 10 μm.
Die Tendenz zu einer Aggregation ist bei einem Wachstum von Zuckerkristallen
von Natur aus gegeben. Durch Verwendung eines oberflächenaktiven
Mittels wird die Tendenz zur Aggregation verringert.
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Beispiel 7 (Vergleichsbeispiel)
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Zur Herstellung von Kristalliten
aus den gemäß den vorstehenden
Beispielen hergestellten mesomorphen Polykristallit-Strukturen wird
Wasser, das vorher im wesentlichen mit Saccharose gesättigt worden
ist, mit den mesomorphen Polykristallit-Strukturen in Kontakt gebracht.
In einem Fall wird Wasser mit einem Saccharose-Gehalt von etwa 67
Gew.-% bereitgestellt. Wasser mit einem Gehalt an 67 Gew.-% Saccharose
ist im wesentlichen mit Zucker gesättigt. Als Folge des Kontakts
der gesättigten
wäßrigen Lösung mit
dem Polykristallit-Produkt zerfällt
der Polykristallit und verteilt sich in der Lösung in Form von Kristalliten.
Die Kristallite stehen in der Lösung
als ein monodisperses Kristallitprodukt bereit und verleihen verzehrbaren
Produkten, denen sie einverleibt werden, ein glattes, fettartiges
Mundgefühl.
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Beispiel 8
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Ein weiterer Versuch wird durchgeführt, wobei
ein Polykristallit--Produkt
zu 8,5 Gew.-% Wasser gegeben wird. Die Polykristallit-Strukturen
zerfallen und setzen Kristallite in der Zusammensetzung frei. Ein
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Kristallite hergestelltes
Fondant-Produkt
weist eine erheblich glattere Konsistenz als ein mit einem herkömmlichen
Fondant-Zucker hergestelltes Fondant auf. Die Glattheit und die Feinheit
des Produkts, die mit den Kristalliten aus dem mesomorphen Produkt
erzielt werden, sind unmittelbar wahrnehmbar und werden zur Erzielung
einer glatten und fließfähigen Beschaffenheit
in einer Fondant-Zusammensetzung
stark bevorzugt.
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Beispiel 9
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Beispiele für Fondant-Cremes wurden hergestellt,
indem man Wasser zu dem erfindungsgemäß hergestellten besonderen
Polykristallitzucker zusetzte und einen Vergleich mit aus handelsüblichen
Zucker (AMERFOND®-Zucker) hergestellten Fondant-Cremes
durchführte.
Beide Fondant-Cremes wurden unter Verwendung weiterer Fondant-Bestandteile
gemäß der Aufstellung
in der nachstehenden Tabelle hergestellt.
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Wasser wurde zugesetzt, um die richtige
Viskosität
zur Herstellung von Fondant enthaltenden Süßigkeiten, d. h. mit Schokolade überzogene
Fondant-Süßigkeiten
zu erhalten.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß die
Menge des erfindungsgemäßen Zuckers,
die zur Erzielung der richtigen Viskosität erforderlich war, nur etwa
50% der Menge von handelsüblichem
Zucker betrug, die zur Erzielung der gleichen Viskosität notwendig
war. Es wurde insbesondere festgestellt, daß nur etwa 37 g erfindungsgemäßer Zucker
erforderlich waren, um eine Viskosität von etwa 1,8 Centipoise zu
erreichen, während
zur Erzielung der gleichen Viskosität etwa 67 g handelsüblicher
Zucker notwendig waren.
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Die Zusammensetzungen wurden durch
trockenes Vermischen der Bestandteile und durch anschließende Zugabe
von Wasser unter Vermischen hergestellt. Wasser wurde zugesetzt,
bis die Konsistenz der Zusammensetzung einen cremigen glatten Zustand
erreicht hatte. Man ließ die
Fondantzusammensetzung erstarren, bevor sie gerollt und verfestigt
wurde.
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Ein weiteres interessantes und ungewöhnliches
Ergebnis bestand in dem Befund, daß die mit dem erfindungsgemäßen Zucker
hergestellte Creme nur 15 Minuten benötigte, bis sie zu einer für die Handhabung ausreichenden
Festigkeit erstarrte, während
eine mit handelsüblichem
Zucker hergestellte Fondant-Creme 30 Minuten benötigte, bis sie für die Handhabung
und den Tauchvorgang in ausreichendem Maße erstarrte.
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Die Cremes wurden sodann durch Eintauchen
in Schokolade verarbeitet. Die mit dem erfindungsgemäßen Zuckerprodukt
hergestellten Cremes behielten ihre Gestalt während des Tauchvorgangs besser
bei. Außerdem
wiesen unmittelbar nach der Herstellung die erfindungsgemäßen Cremes
eine glattere Struktur auf, die über
einen Zeitraum von mindestens 5 Tagen erhalten blieb.
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Die Ergebnisse der Fondant-Versuche
waren insofern erstaunlich, als es sowohl in bezug auf die erforderliche
Zuckermenge als auch auf das Produkt selbst durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen Polykristallitzuckers
zu einer erheblichen Verbesserung kam.
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Beispiel 10
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Weitere Fondants wurden unter Verwendung
der in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführten Bestandteile hergestellt.
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Die Zusammensetzungen wurden hergestellt,
indem man den Farbstoff in der Saccharose-Lösung (leicht erwärmt) löste und
sodann die restlichen Bestandteile unter Mischen zusetzte. Das gemäß Tabelle
3 hergestellte Fondant enthielt zusätzliche Polykristallite. Man
ließ die
Fondant-Zusammensetzungen
vor der Rollbehandlung erstarren.
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Beispiel 11
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Eine weitere Zusammensetzung wurde
unter Verwendung der in der nachstehenden Tabelle 4 angegebenen
Bestandteile hergestellt.
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Die Zusammensetzung von Tabelle 4
stellt ein fettfreies Schokolade-Ersatzprodukt
dar, das in Süßigkeiten
verwendet werden kann. Die Verwendung der Polykristallite führt zu einem
fettartigen Mundgefühl,
wobei aber die Verwendung von Fett vermieden wird.
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Beispiel 11A
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Eine weitere Zusammensetzung wurde
unter Verwendung der in der nachstehenden Tabelle 5 angegebenen
Bestandteile hergestellt.
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Beispiel 11B
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Dieses Beispiel ist identisch mit
dem vorstehenden Beispiel 11A, mit der Ausnahme, daß Maissirup
mit hohem Fructose-Gehalt anstelle der Saccharose-Lösung verwendet
wurde.
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Beispiel 11C
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Dieses Beispiel war identisch mit
dem vorstehenden Beispiel 11B, mit der Ausnahme, daß der Schokoladegeschmack
durch Himbeergeschmack ersetzt wurde und Kakaopulver mit niedrigem
Fettgehalt etwa 4% des fertigen Fondants bei entsprechender Verringerung
der Menge des verwendeten Maissirups mit hohem Fructose-Gehalt verwendet
wurde.
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Beispiel 12
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Fettmimetische Beispiele
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Zum Test der Wirkung des Polykristallitzuckers
in einer Füllmasse
für Süßigkeiten,
die sich auf Fett als Medium für
die organoleptische Qualität
des Produkts stützt,
wurden beispielhafte Produkte hergestellt. Insbesondere enthalten
typische Keksfüllungen
Fett, um eine Beschaffenheit in Bezug auf Struktur, Festigkeit,
Qualität
und Mundgefühl,
wie sie für
eine genießbare
und vermarktungsfähige
Keksfüllung
erforderlich ist, bereitzustellen.
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Zum Test einer erfindungsgemäß hergestellten
Keksfüllung
wurde eine Zubereitung hergestellt, die insgesamt 84,94 Gew.-% Saccharose
enthielt. Zur Herstellung dieser Zusammensetzung wurden 35 g des
mesomorphen Polykristallit-Produkts mit 29,4 g einer gesättigten
Saccharose-Lösung vereinigt.
Die gesättigte Saccharose-Lösung enthielt
30,59 g Saccharose und 15,06 g Wasser, d. h. 67 Gew.-% Saccharose.
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Proben von jeweils 4,8 g wurden zur
Bereitstellung einer Füllung
zwischen zwei Hälften
von OREO®-Keks
verwendet. Die erfindungsgemäß hergestellten
Kekse wurden von einem Geschmacksprüfergremium verkostet. Es ergab
sich, daß die
mit den erfindungsgemäßen Polykristalliten
hergestellten Kekse ein erheblich einwandfreieres Mundgefühl aufwiesen
und glatter und cremiger als die normale OREO®-Keksfüllung waren.
Die handelsübliche
OREO®-Keksfüllung enthält einen
großen
Anteil an Fett. Die vorliegende Zusammensetzung enthält kein
Fett.
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Infolgedessen lassen sich süße Füllungen
für Produkte
unter Verwendung der erfindungsgemäßen neuartigen Kristalle herstellen,
wodurch in derartigen Füllungen
Fett beseitigt oder ersetzt werden kann. Weitere Anwendungsmöglichkeiten
sind für
den Fachmann ersichtlich.
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Beispiel 13
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Es wurden weitere Versuche durchgeführt, um
mit dem erfindungsgemäßen mesomorphen
Polykristallitzucker hergestellte Kuchengüsse mit handelsüblichen
Gußmassen
zu vergleichen. Die Kuchengußmassen
wurden gemäß der Rezeptur
in der nachstehenden Tabelle hergestellt.
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Die Zucker wurden in getrennte Mischgefäße gegeben
und mit Agar vermischt, wonach der Maissirup zugesetzt wurde. Die
einfachen Zuckerlösungen
wurden sodann bis zur Erzielung der angestrebten Konsistenz zugesetzt.
Wie vorstehend erwähnt,
benötigten
die mit dem erfindungsgemäßen Polykristallit
hergestellten Zusammensetzungen zusätzlichen einfachen Sirup, was
auf das Vermögen
des Polykristallits zur Aufnahme von mehr Wasser zurückzuführen ist.
Die Ausbeute an Gußmasse war
bei Verwendung des erfindungsgemäßen Polykristallitzuckers
um mindestens 7% höher.
Somit ist bei Anwendung der vorliegenden Erfindung erheblich weniger
Zucker nötig.
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Das unter Verwendung des erfindungsgemäßen Polykristallitzuckers
erhaltene Produkt war weißer, wies
einen reineren Geschmack und eine glattere Beschaffenheit auf und
führt zu
hohen Ausbeuten, verglichen mit dem gewerblichen Vergleichsprodukt.
Es wurde festgestellt, daß sich
hochwertiges Fondant und hochwertige Fondant-Produkte herstellen
lassen, ohne daß die
Herstellung eines Fondants unter Verwendung einer herkömmlichen
Koch-, Abkühl-
und Zugvorrichtung erforderlich ist. Ein bloßes Vermischen in den richtigen
Anteilen hat sich bei Anwendung der vorliegenden Erfindung zur Herstellung
eines hochwertigen Produkts als ausreichend erwiesen.
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Beispiel 14
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Um die Wirksamkeit der vorliegenden
Erfindung in verschiedenen verzehrbaren Ausführungsformen darzulegen, wurden
Versuche durchgeführt,
die die Eignung beim Tablettieren belegen sollten. Insbesondere werden
500 mg-Proben des mesomorphen Polykristallit-Zuckerprodukts in eine
Tablettenpresse gegeben und unter einem Druck von 1,5 Tonnen verpreßt.
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Tabletten werden direkt aus dem mesomorphen
Polykristallit-Produkt geformt, ohne daß ein zusätzlicher Träger oder beliebige andere Hilfsmittel
oder Zusatzstoffe zum Tablettieren erforderlich sind.
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Die gebildeten Tabletten sind glänzend und
hart. Bei der Einnahme lösen
sich die harten Tabletten jedoch rasch in der Mundhöhle.
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Offensichtlich läßt sich das erfindungsgemäß hergestellte
Polykristallit-Produkt direkt tablettieren, ohne daß ein Tablettierhilfsmittel
erforderlich ist. Außerdem
erfordert die Tablettierung mit dem neuen Produkt weder eine Naß- oder
Trockengranulation oder eine Agglomeration. Somit läßt sich
das mesomorphe Polykristallit-Produkt direkt zur Bereitstellung
von Tabletten oder als Träger
zur Herstellung von Tabletten zusammen mit anderen Materialien verwenden.
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Die Fähigkeit, in der Mundhöhle bereitwillig
in Lösung
zu gehen, ist vermutlich auf die besondere und außerordentlich
kleine Polykristallit-Struktur
zurückzuführen. Jedoch
soll die vorliegende Erfindung in keiner Weise durch die vorstehend
angestellten Vermutungen beschränkt
werden.
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Schließlich fällt es gemäß einer weiteren Ausführungsform
unter den Umfang der Erfindung, daß der amorphe Zucker in Gegenwart
eines nicht- lösenden Kristallisationspromotors
gemäß den vorstehenden
Ausführungen
kristallisiert wird, jedoch nur in einem teilweisen Umfang. Mit
anderen Worten, es ist möglich,
daß nur
eine partielle Umwandlung des amorphen Saccharid-Materials in die
mesomorphe kristalline Struktur stattfindet, bevor die partiell
kristallisierte Masse einer Tablettierpresse oder einer anderen
bekannten Vorrichtung zugeführt
wird und sodann zu einer Tablette verformt wird. Die Kristallisation
kann an dieser Stelle weiter ablaufen, wobei aber die erhaltene
Tablette typischerweise eine amorphe und mesomorphe Morphologie
in der Struktur in ihrer fertigen Tablettenform aufweist.