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Fachgebiet
und Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich im allgemeinen auf Gewebedissektion und Geweberetraktion und
im besonderen auf ein neues und nützliches endoskopisches Verfahren
zum Durchführen
einer optischen Gewebedissektion und Geweberetraktion mit einer
neuen Vorrichtung, die eingesetzt wird, um das Verfahren durchzuführen als
Unterstützung
eines chirurgischen Eingriffs wie einen Herzkranzgefäß-Bypass-Eingriff
oder andere Arten von Gefäßgewinnungsverfahren.
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Es ist in der Chirurgie übliche Vorgehensweise,
Gewebe auseinanderzuschneiden, um Raum für verschiedene chirurgische
Eingriffe zu schaffen. Ein Typ eines nützlichen Gewebedissektors ist
ein Ballondissektor wie die Vorrichtung, die in dem US-Patent Nr.
5,607,441 ausgeführt
ist. Diese Vorrichtung ist besonders nützlich zum Dissezieren zwischen
Gewebeschichten, um zwischen diesen einen Raum zu schaffen. Entsprechend
ist es üblich,
den Ballondissektor in endoskopischen chirurgischen Eingriffen, wie
zum Beispiel einer laparoskopischen Hernie-Reparatur, einer laparoskopischen
Harnblasenhals-Suspension oder einer Lymphknotendissektion zu verwenden.
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Außerdem ist es zur üblichen
Praxis geworden, minimal-invasive oder endoskopische Gewebedissektionen
und Gefäßgewinnung
in einem Patienten durchzuführen,
um Koronararterien-Bypass-Transplantat-Verfahren
("CABG") zu erleichtern.
So werden zum Beispiel Gefäße wie die
Saphena-Vene unter Einsatz eines minimal-invasiven Gewebedissektionsverfahrens
für die
Verwendung in einem CABG entnommen.
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Das SU 1371689 lehrt ein Gefäßentfernungsverfahren,
das ein Endoskop mit einem darin befindlichen Lumen verwendet. In
diesem Verfahren wird die kleine Saphena-Vene mit einem Greifer
erfaßt
und von diesem gehalten, wobei der Greifer durch das Lumen des Endoskops
eingeführt
wird. Nachdem das um die Vene befindliche Bindegewebe disseziert
wurde, wird die Vene dann abgebunden und getrennt und aus den unteren
Gliedmaßen
des Patienten durch das Lumen des Endoskops entnommen.
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Im wesentlichen die gleiche Technik
zum Entfernen eines Gefäßes wird
in dem US-Patent Nr. 5,373,840 offenbart, das sich auf ein Verfahren
zur Gewinnung eines Gefäßes wie
der Saphena-Vene bezieht. Dieses Verfahren verwendet ebenfalls ein Endoskop
mit einem darin befindlichen Lumen, wobei das Verfahren das Ergreifen
und die Dissektion der Saphena-Vene durch ein Greifinstrument ermöglicht.
Wenn die Vene in das Lumen des Endoskops hineingezogen ist, wird
das Endoskop entlang der Längsausdehnung
der Vene manövriert,
während
die Seitenzweige der Vene überall
dort, wo man auf sie trifft, abgebunden und abgetrennt werden.
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Obgleich dieses Verfahren für die minimal-invasive
Technik zur Verfügung
steht, sind mehrere Nachteile mit diesem Verfahren verbunden. Erstens, bei
der Ausführung
dieses Verfahrens ist eine eingeschränkte Sicht der Saphena-Vene
und ihrer Seitenzweige gegeben, da die Sicht auf den unmittelbar
vor dem Endoskop liegenden Bereich beschränkt ist. Zweitens, die Beleuchtung
in dem subkutanen Raum, der bei diesem Endoskoptyp erzeugt wird,
ist ebenfalls nur auf das Licht beschränkt, das direkt am distalen
Bereich des Endoskops ausgestrahlt wird. Ein weiterer Nachteil bei
dieser Verfahrensart liegt darin, daß die Seitenzweige der Saphena-Vene die Manövrierbarkeit
des Endoskops begrenzen, da der äußere Rand
des Endoskopkörpers
darin gehindert wird, sich entlang dem Stamm der Saphena-Vene vorwärts zu bewegen,
bevor nicht die im Wege stehenden Seitenzweige abgebunden und dabei
durchtrennt sind. Nachdem das geschehen ist, wird dann das Endoskop
weitergeführt,
bis es auf den nächsten Seitenstrang
trifft. Darüber
hinaus hat man herausgefunden, daß Verfahren, die diesen Typ
von Endoskop verwenden, das heißt,
ein Endoskop, das einen Lumen enthält, einen Arbeitsraum schaffen,
der sehr eingeschränkt
ist, da die Seitenwände
des Endoskopkörpers
die Arbeitsinstrumente auf einen begrenzten Bereich einschränken.
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Weiterhin stellt das oben beschriebene
Gefäßgewinnungsverfahren
typischerweise ein dreihändiges
Herangehen dar, das praktisch mehr als eine Person erfordert. In
diesem Verfahren wird eine Hand benötigt, um das Endoskop in Position
zu halten und diese Position auch beizubehalten, während eine zweite
Hand benötigt
wird, das freie Ende des durchtrennten Gefäßes mit einem Greifer zu halten
und eine dritte Hand wird benötigt,
das Bindegewebe von dem Gefäß zu trennen.
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Ein weiteres Verfahren zum Gewinnen
der Saphena-Vene wird in "Vein
Harvest", Alan B.
Lumsden und Felmont F. Eaves, III, in Endoscopic Plastic Surgery
(Quality Medical Publishing, Inc., 1995, Seiten 535–543 offenbart.
Dieses Verfahren sieht die Durchführung einer einleitenden Dissektion
der Saphena-Vene vor unter Benutzung einer offenen Technik vor dem
Einführen
eines endoskopischen Retraktors von der Art, wie sie gewöhnlich in
der plastischen Chirurgie Anwendung finden. Ein typischer endoskopischer
Retraktor ist der Emory Endoplastic Retraktor, der von Snowden-Pencer
in den Handel gebracht wird. In diesem Verfahren wird, nachdem das
subkutane Gewebe mit dem Endoretraktor zurückgezogen wurde, eine laparoskopische
5 mm Einweg-Metzenbaum-Schere verwendet, um die obenliegende Fläche der
Saphena-Vene zu dissezieren, um die Vene freizulegen. Die Schnelligkeit
der Dissektion der Saphena-Vene in diesem Verfahren ist durch Spreizbewegung
der Scherenblätter
beschränkt,
ebenso wie durch die Sorgfalt, mit welcher der Chirurg vorgehen muß, wenn
er die Vene auf diese Weise disseziert.
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Weiterhin ist es bekannt, einen anderen
Typ von Ballondissektor einzusetzen, wie die Vorrichtungen, die
in den US-Patenten Nr. 5.591.183 und 5.601.581 gezeigt werden, um
eine Gewebedissektion im Bein eines Patienten auszuführen, um
eine Saphena-Vene zu gewinnen. Diese Vorrichtungen und die Verfahren
zum Anwenden dieser Vorrichtungen erfordern, daß eine Kanüle in dem Bein eines Patienten
in der Nähe
der Saphena-Vene plaziert wird und daß ein Ballon oder eine Vielzahl
von Ballonen aufgeblasen wird/werden, um das Gewebe weg von der Vene
zur Gewinnung von Raum in der Nähe
der Vene zu dissezieren, um den Gewinnungsvorgang zu erleichtern.
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Beispielsweise sind in diesem Fachgebiet auch
Spülgerätebekannt
(siehe beispielsweise US-A-5.312.332.
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Ein sehr erfolgreiches Gewinnungsverfahren für Gefäße ist das
Verfahren, das von Ethicon Endo-Surgery, Inc., Cincinnati, Ohio
entwickelt wurde und beworben wird. Dieses Verfahren verwendet einen
optischen Gewebedissektor, bekannt als ENDOPATH SUBCU-DISSEKTORTM, der dazu verwendet wird, um subkutanes
Gewebe von der Saphena-Vene zu trennen. Weiterhin gibt es auch einen
optischen Geweberetraktor, bekannt als ENDOPATH SUBCURETRAKTORTM, der dazu verwendet wird, um das dissezierte
Gewebe weg von der Saphena-Vene
zu ziehen. Siehe EP-A-0 769 270. Beide Vorrichtungen verwenden einen
durchsichtigen konkaven Arbeitskopf, der löffelförmig ist. Der konkave Arbeitskopf
definiert einen Arbeits bereich, der es erlaubt, eine Instrumentenanreicherung
dort hineinzubringen, um das Verfahren der Gefäßgewinnung zu erleichtern.
Darüber
hinaus ermöglichen
diese beiden Vorrichtungen, daß ein
Endoskop einführbar
positioniert und am Arbeitskopf gehalten werden kann, um Gewebedissektion
und Geweberetraktion unter direkter Beobachtung durchzuführen. Die
Offenbarung von EP-A-0769270 bildet die Grundlage für den Oberbegriff
des hier beigefügten
Anspruchs 1.
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Da der durchsichtige Arbeitskopf
in dem warmen Gewebe des Patientenbeins verwendet wird, gibt es
bei der Endoskoplinse und dem durchsichtigen Arbeitskopf die Tendenz,
daß diese
sich beschlagen oder eine Schleierbildung aufweisen. Das wird in erster
Linie durch den Temperaturunterschied zwischen der warmen und feuchten
Umgebung im Patientenbein und der kälteren sterilen Umgebung im Operationssaal,
der gewöhnlich
zwischen 60° bis 68°F gehalten
wird, verursacht.
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Die Schleierbildung am Arbeitskopf
und an der Endoskoplinse verschlechtert die Sicht durch das Endoskop
und führt
zu einem verschwommenen Bild der Operationsumgebung in dem Arbeitsraum,
der auf dem Operationssaalmonitor dargestellt wird. Deshalb ist
es üblich,
daß der
assistierende Chirurg oder der Assistenzarzt die Vorrichtung aus
dem Bein des Patienten entfernt, um die Endoskoplinse zu säubern oder
mit dem Eingriff fortzufahren, indem eine Absaugvorrichtung in den
Arbeitsraum eingeführt wird,
um die Schleierbildung zu entfernen. In beiden Fällen verlängert sich die Zeit, die zur
vollständigen Durchführung des
Eingriffs erforderlich ist.
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Eine andere Situation, der man gelegentlich begegnet,
wenn man transparente Arbeitsköpfe
einsetzt, ist die, daß es üblich ist,
eine Energie gestützte Vorrichtung
wie die RF-elektrochirurgische
Schere oder ein chirurgisches Ultraschallgerät wie das ULTRACISIONTM LCS Laparoskopische Koagulationsschere,
hergestellt und vertrieben von Ethicon Endo-Surgery, Inc., zu verwenden, um die
Seitenarme der Saphena-Vene abzubinden und zu trennen. Diese beiden
Vorrichtungen werden im Arbeitsraum, der durch den transparenten
Arbeitskopf definiert wird, verwendet.
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In den Fällen, in denen das RF-elektrochirurgische
Gerät verwendet
wird, führt
das RF-Schneiden
und Koagulieren des Gewebes zum Entstehen von Rauch, der in dem
transparenten Arbeitskopf eingeschlossen wird, was zur Folge hat,
daß die
Sicht durch das Endoskop für
den Chirurgen merklich reduziert wird. Außerdem entsteht in den Fällen, in
denen das ULTRACISIONTM-Gerät verwendet
wird, ein feiner Nebel, der in dem transparenten Arbeitskopf erzeugt
und darin eingeschlossen wird. Dieser Nebel hat Auswirkungen auf
die Sichtmöglichkeit
des Chirurgen, da der Nebel die Sicht in dem transparenten Arbeitskopf
verdunkelt.
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Gegenwärtig ist keine optische Dissektions- und
Retraktionsvorrichtung bekannt, welche die oben ausgeführten Nachteile
und Hindernisse beseitigt.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Dissektion und Retraktion von Gewebe und im besonderen
auf eine neue chirurgische Vorrichtung, die dazu eingesetzt wird,
um Gewebe in einem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff zu dissezieren und
zu retrahieren.
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Die chirurgische Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in Anspruch 1 definiert. Die Vorrichtung (im folgenden
als "Dissektor/Retraktor" bezeichnet), ist
ein optischer Gewebe-Dissektor/Retraktor. Der Dissektor/Retraktor
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt
einen Endoskophalter, um in diesem ein Endoskop zu halten. Vorzugsweise
ist ein transparenter konkaver Kopf mit dem Endoskophalter verbunden.
Darin definiert der konkave Kopf einen Arbeitsraum. Ein Teilchenentfernungssystem,
zum Beispiel ein Fluid-Leitsystem, kommuniziert funktionell mit
dem konkaven Kopf und dem Arbeitsraum zusammen, um die Teilchen
aus dem Arbeitsraum zu entfernen. Der Begriff "Teilchen", wie er sich hier definiert, bezieht
sich auf Rauch, Teilchen, Kondensat, Nebel oder dergleichen. Das
Fluid-Leitsystem entfernt ebenfalls Teilchen, die sich auf der Linse
des Endoskops sammeln. Der Dissektor/Retraktor enthält vorzugsweise
einen Griff, der mit dem Endoskophalter verbunden ist, um den Einsatz
und die Handhabung, während
der Chirurg den Eingriff durchführt, zu
erleichtern.
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Das Fluid-Leitsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
eine mit dem proximalen Ende des Endoskophalters verbundene Endoskopdichtung und
ein mit der Endoskopdichtung verbundenes Reinigungsrohr. Sowohl
die Endoskopdichtung als auch das Reinigungsrohr sind vorzugsweise
in dem Griff untergebracht. Das Fluid-Leitsystem umfaßt weiterhin
vorzugsweise einen Luer-Verbinder, der die Verbindung zu einer Fluidquelle
herstellt. Ein Luerverschluß ist
zum Zwecke der Abdichtung vorzugsweise zwischen dem Luer-Verbinder
und dem Reini gungsrohr angeordnet. Außerdem besteht zwischen dem Endoskop,
wenn dieses in dem Endoskophalter sich befindet, und dem Endoskophalter
vorzugsweise ein Spalt, der von der Endoskopdichtung zu dem konkaven
Arbeitskopf führt,
um den Transport von Fluid zu erleichtern.
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Das Fluid-Leitsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in zwei Betriebsweisen betrieben werden, um den Arbeitsraum
als auch die Endoskoplinse von Teilchen zu säubern. Die erste Betriebsweise
ist das Ausspülen,
wobei ein Fluidfluß durch
den Luer-Verbinder, dem Reinigungsrohr und dem Spalt zwischen dem
Endoskophalter und dem Endoskop vorgesehen ist, um den Fluidfluß sowohl
für den
Arbeitsraum als auch für
die Endoskoplinse direkt vorzusehen. Die zweite Betriebsweise ist
ein Absaugen, wobei ein Fluid, wie zum Beispiel Luft durch das Fluid-Leitsystem
gesaugt wird, um die Vorrichtung von Teilchen zu säubern, die
letztendlich die Vorrichtung durch den Luer-Verbinder zu einer entsprechenden Absaugquelle,
wie zum Beispiel einem Vakuum oder einem Absauger, das/der mit dem
Luer-Verbinder verbunden ist, verlassen.
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Die vorliegende Erfindung kann zum
Dissezieren von Gewebe verwendet werden. Ein Endoskop wird in dem
Endoskophalter positioniert, und die chirurgische Vorrichtung wird
in dem Gewebe plaziert. Das Gewebe wird dann mit dem konkaven Kopf der
Vorrichtung disseziert, und die Teilchen werden aus dem Arbeitsraum
des konkaven Kopfes mit einem Fluidstrom gespült, ebenso werden sie um die Linse
des Endoskops herum entfernt, während
die Vorrichtung in dem Gewebe verbleibt. Der Fluidstrom durch das
oben erwähnte
Fluid-Leitsystem ist sowohl in der Betriebsweise Ausspülen als
auch in der Betriebsweise Absaugen vorgesehen. Der Chirurg wählt eine
aus beiden Fluidstrom-Betriebsweisen aus.
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Darüber hinaus hat der Chirurg
auch die Option, gleichzeitig mit der Dissektion des Gewebes den Arbeitsraum
und die Linse des Endoskops von Teilchen zu säubern. Das wird durch den Chirurgen
ganz einfach dadurch bewerkstelligt, daß er das Fluid-Leitsystem arbeiten
und die Teilchen während
der Dissektion und Retraktion des Gewebes entfernen läßt. Alternativ
können
die Teilchen aus dem Arbeitsraum und von der Linse des Endoskops
in diskreten Intervallen entfernt werden, je nachdem, was der Chirurg vorzieht.
Folglich kann der Chirurg das Fluid-Leitsystem selektiv betreiben,
wenn er es wünscht.
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Es sind mehrere Vorteile mit der
Anwendung des neuartigen Dissektors/Retraktors gemäß der vorliegenden
Erfindung verbunden. Da beispielsweise die Teilchen aus dem Arbeitsraum
und von der Linse des Endoskops entfernt werden können, während der
Dissektor/Retraktor in dem Gewebe verbleibt, wird die Häufigkeit,
daß der
Dissektor/Retraktor durch die Inzision entnommen und eingeführt wird, verringert.
Indem die Notwendigkeit für
den Chirurgen entfällt,
den Dissektor/Retraktor aus der chirurgischen Stelle herauszunehmen,
um die Teilchen von der Vorrichtung zu entfernen, ergibt sich eine
Reduzierung der Gesamtzeit für
die Durchführung
des chirurgischen Eingriffs. Die vorliegende Erfindung hilft auch
dabei, die Notwendigkeit, zusätzliche
Instrumente in den Arbeitsraum einzuführen, zu beseitigen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Dissektor/Retraktor zu schaffen, der einfach in seiner Anwendung
ist und der einige der Probleme und/oder Unannehmlichkeiten, die
mit den bekannten Gewebedissektions- und Retraktionsinstrumenten
verbunden sind, zu beseitigen.
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Die verschiedenen Neuigkeitsmerkmale, welche
die Erfindung auszeichnen, werden im besonderen in den Ansprüchen herausgestellt,
die an die Offenbarung angefügt
und Teil dieser sind. Zum besseren Verständnis der Erfindung, ihrer
Funktionsvorteile und speziellen Ziele, die mit ihrer Anwendung erlangt
werden, wird auf die beigefügten
Zeichnungen und die beschreibenden Sachverhalte Bezug genommen,
in denen die bevorzugten Ausführungsformen
dargestellt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
eines optischen Gewebe-Dissektors/Retraktors, der ein Teilchenentfernungssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist,
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2 ist
eine perspektivische Darstellung des proximalen Endes des optischen
Gewebe-Dissektors/Retraktors
von 1, wobei der Griff
teilweise weggebrochen ist, um die inneren Merkmale zu offenbaren,
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3 ist
eine Querschnittdarstellung entlang der Schnittlinie 3-3 von 2,
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4 ist
eine perspektivische Darstellung einer Endoskopdichtung, teilweise
weggebrochen, um die inneren Merkmale zu offenbaren,
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5 ist
ein fragmentarischer seitlicher Aufriß im Schnitt, der einen Fluidstrom
an der Endoskopdichtung des optischen Gewebe-Dissektors/Retraktors
von 1 zeigt,
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6 ist
ein fragmentarischer seitlicher Aufriß im Schnitt des distalen Endes
des optischen Gewebe-Dissektors/Retraktors von 1, wobei ein Fluidstrom durch diesen
gezeigt wird,
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7 ist
ein seitlicher Aufriß im
Schnitt des optischen Gewebe-Dissektors/Retraktors von 1, der den Fluß eines
Fluids durch eine Eingangsöffnung
in die Vorrichtung hinein zeigt, um die Vorrichtung von Teilchen
zu säubern,
während
die Vorrichtung in dem Gewebe verbleibt, und
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8 ist
ein seitlicher Aufriß im
Schnitt des optischen Gewebe-Dissektors/Retraktors von 1, der den Fluß eines
Fluids zeigt, das durch die Vorrichtung durch Absaugen über eine
Eingangsöffnung abgeführt wird,
während
die Vorrichtung in dem Gewebe verbleibt.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Es wird jetzt auf 1 Bezug genommen. Die vorliegende Erfindung
ist ein optischer Gewebe-Dissektor/Retraktor, der generell mit 10
bezeichnet wird, der einen am proximalen Ende des Dissektors/Retraktors 10 angeordneten
Griff 30 enthält.
Der Griff 30 ist mit einer Abdekkung 40 verbunden,
die sich in Längsrichtung
vom Griff 30 erstreckt. Ein optischer Arbeitskopf 50 ist
mit der Abdeckung 40 am distalen Ende des Dissektors/Retraktors 10 verbunden
und liegt dem Griff 30 gegenüber. Die schwebende Europäische Anmeldung
des Anmelders EP-A-0769270 und die schwebenden US-Anmeldungen Nr.
08/698,499 und 08/698,530 beziehen sich auf den Dissektor/Retraktor
gemäß der vorliegenden Erfindung
und sind durch Bezugnahme hier eingeschlossen.
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Der Arbeitskopf 50 ist aus
transparentem Material gefertigt, wie zum Beispiel aus durchsichtigem
Kunststoff oder Glas, um die Beobachtung der Bewegung des Dissektors/Retraktors
10 zu erleichtern, wenn dieser in dem Gewebe 92 (6) plaziert ist. Der optische
Arbeitskopf 50 ist generell konkav und hat eine löffelförmige Konfiguration.
Der Arbeitskopf 50 besteht aus einer Außenfläche 52, die in einem
peripheren Rand 54 endet. Die Außenfläche 52 und der pe riphere
Rand 54 begrenzen und definieren einen Arbeitsraum 55.
Der Arbeitsraum 55 erleichtert die Einführung der Instrumente in den
Arbeitsraum 55, um verschiedene Schritte eines chirurgischen Eingriffs
auszuführen.
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Ein Endoskophalter 20, der
ein hohles röhrenförmiges Element
ist, ist mit dem Griff 30 verbunden und wird durch Rippen 31 am
Griff gehalten, wie am besten in 2 zu
sehen ist. Der Endoskophalter 20 ist unter der Abdeckung 40 angeordnet
und erstreckt sich in Längsrichtung
parallel mit der Abdeckung 40 zum Arbeitskopf 50,
wie in 6 gezeigt wird.
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Der Endoskophalter 20 nimmt
ein herkömmliches
Endoskop 80 auf, das in dem Endoskophalter 20 positioniert
ist, indem es in das proximale Ende des Endoskophalters 20 plaziert
und am Arbeitskopf 50 angeordnet wird. Das Endoskop 80 enthält eine Endoskoplinse 84,
die an dessen distalem Ende angeordnet ist und in wünschenswerter
Weise derart am distalen Ende des Endoskophalters, daß die Linse 84 entweder
angrenzend an dem Arbeitsraum 55 des Arbeitskopfes 50 oder
in diesem sich befindet.
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Wie man am besten in den 5 und 6 sehen kann, hat das Endoskop 80 einen
Durchmesser, der kleiner als der Durchmesser des Endoskophalters 20 ist.
Infolgedessen erstreckt sich ein Fluidfluß-Spalt 22 in Längsrichtung
zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende des Endoskophalters 20 und
führt in
den Arbeitsraum 55 des Arbeitskopfes 50 oder kommuniziert
mit diesem.
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Wie am deutlichsten in 3 dargestellt wird, umfaßt der Griff 30 einen
Luerverschluß-Verbinder 32 am
oberen Teil des Griffes 30. Der Verbinder 32 ist
ein hohles röhrenförmiges Element,
das am oberen Ende des Verbinders 32 eine Öffnung 33 aufweist.
Wie noch ausführlicher
weiter unten beschrieben wird, ist der Verbinder 32 lösbar entweder
mit einer Fluid-Spülquelle,
wie zum Beispiel einem Kohlendioxid-Strom oder mit einer Fluid-Absaugquelle,
wie zum Beispiel einem Absauger verbunden.
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Der Griff 30 ist an seinem
oberen Ende durch eine Luerdichtung 34 abgedichtet. Die
Luerdichtung 34 hat eine Dichtungsöffnung 35 und enthält auch
einen Dichtungsring 39, die den Umfang der Dichtungsöffnung 35 umgibt.
Der Dichtungsring 39 liegt auf der Dichtungsfläche 37 auf,
die angrenzend an den Verbinder 32 angeordnet ist. Ein
hohles Reinigungsrohr 36 weist ein oberes Ende auf, das
durch die Luerdichtung 34 angrenzend an die Dichtungsöff nung 35 abgedichtet
und befestigt wird. Entsprechend kommuniziert das Reinigungsrohr 36 mit
der Dichtungsöffnung 35 und
dem Verbinder 32.
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Das untere Ende des Reinigungsrohrs 36 kommuniziert
mit der Endoskopdichtung 70 ( 4) und ist mit dieser dicht verbunden,
wie am besten in 2 und 5 zu sehen ist. Die Endoskopdichtung 70 enthält einen
Dichtungskörper 71,
der einen Reinigungsrohradapter 74 aufweist, der am oberen
Bereich des Körpers 71 angeordnet
ist. Der Reinigungsrohradapter 74 dichtet gegen das distale
Ende des Reinigungsrohrs 36 ab und kommuniziert mit diesem, wobei
das Reinigungsrohr 36 an dem Dichtungskörper 71 dicht anschließt. Die
Dichtung 70 ist angrenzend an den Endoskophalter 20 positioniert
und ist gegen den Endoskophalter 20 durch einen Dichtungsflansch 72 abgedichtet,
wobei der Dichtungsflansch 72 um die Außenfläche des Endoskophalters 20 herum
diesen abdichtet.
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Die Dichtung 70 enthält weiterhin
gegenüberliegend
zum Dichtungsflansch 72 eine Membrandichtung 76.
Die Membrandichtung 76 dichtet um die Außenfläche des
Endoskops 80 herum dieses ab, wenn es durch die Endoskopdichtung 70 und
in den Endoskophalter 20 ( 5)
hinein eingeführt
wird.
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Der Dissektor/Retraktor 10 enthält ein Teilchenentfernungssystem,
beispielsweise ein Fluid-Leitsystem,
das den Verbinder 32, das Reinigungsrohr 36 und
den Fluidspalt 22 derart umfaßt, daß die Teilchen 44 von
der Endoskoplinse 84 und aus dem Arbeitsraum 55 des
Arbeitskopfes 50 entfernt werden können, wie in 6 dargestellt wird.
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Das Fluid-Leitsystem wäscht mittels
eines Fluidstromes 12 die Teilchen 44 von der
Endoskoplinse 84 und aus dem Arbeitsraum 55 oder
reinigt diese. Der Fluidstrom 12, wie er hier definiert
ist, bezeichnet jede Art von Fluid wie eine Flüssigkeit oder ein Gas, was
in effektiver Weise die Teilchen 44 von der Endoskoplinse 84 und
aus dem Arbeitsraum 55 entfernt. Einige Beispiele für den Fluidstrom 12 sind
CO2-Gas, Luft, Stickstoff, Wasser oder eine
Lösung
wie Salzlösung.
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Darüber hinaus ermöglicht das
Fluid-Leitsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung, daß der
Dissektor/Retraktor aus einer Fluidquelle, wie zum Beispiel CO2, das mit dem Pfeil A in 7 angezeigt wird, mit dem Fluidstrom 12 versorgt
wird. Ebenfalls kann der Fluidstrom 12, wie zum Beispiel
Luft, durch Ansaugen von einer Ansaugquelle, die durch den Pfeil
B in 8 angedeutet wird,
abgesaugt werden. In beiden Fällen
werden die Endoskoplinse 84 und der Arbeitsraum 55 des
Arbeitskopfes 50 von den Teilchen 44 in effektiver
Weise gereinigt und diese von der Endoskoplinse 84 und
aus dem Arbeitsraum 55 entfernt.
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Weiterhin liegt es im Umfang der
vorliegenden Erfindung ein Fluid-Leitsystem mit alternativen Konfigurationen
vorzusehen. Wenn man beispielsweise ein längeres Reinigungsrohr 36 vorsieht,
könnte
dieses in dem Arbeitsraum 55 angrenzend an die Endoskoplinse 84 in
vielen verschiedenen Weisen vorgesehen und an dem Dissektor/Retraktor 10 befestigt
werden.
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Anwendungsverfahren
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Der Dissektor/Retraktor 10,
wie er oben umrissen wurde, wird nur in einem möglichen Verfahrensablauf beschrieben,
der eine Gewebedissektion oder eine Geweberetraktion oder eine Kombination aus
beiden erfordert. Die Vorgehensweise, die in 6, 7 und 8 dargestellt wird, ist eine
Gefäßentnahme-Prozedur
wie, zum Beispiel, ein Saphena-Venen-Entnahme-Eingriff als Teil
eines CABG-Eingriffs.
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Vor dem Einsatz des Dissektors/Retraktors 10 bringt
der Chirurg in dem Gewebe 92 eine Inzision 60 an.
Der Chirurg plaziert dann den Dissektor/Retraktor 10 in
dem Gewebe 92 durch die Inzision 60. Nachdem der
Dissektor/Retraktor 10 in dem Gewebe 92 plaziert
wurde, manövriert
der Chirurg diesen durch das Gewebe 92 und über ein
Gefäß 94,
das zur Entnahme bestimmt wurde.
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Wie in 6 gezeigt
wird, wird der Dissektor/Retraktor 10 durch das Gewebe 92 und über ein Gefäß 94 manövriert,
um eine obere Gewebeschicht 90 von dem Gefäß 94 zu
dissezieren und zu retrahieren. Wenn man auf einen Seitenzweig 96 eines
Gefäßes trifft,
wird der Arbeitskopf 50 derart positioniert, daß man im
Arbeitsraum 55 Zugriff auf den Seitenzweig 96 hat.
Die Clips 99 werden auf dem Seitenzweig 96 gesetzt,
um diesen abzubinden, um Blutungen zu verhindern, wenn der Seitenzweig 96 zwischen
den Clips 99 getrennt wird.
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Nachdem der Seitenzweig 96 abgebunden wurde,
wird ein Schneidinstrument 110, das wenigstens eine Schneide 112 aufweist,
in den Arbeitsraum 55 eingeführt, um den Seitenzweig 96 zu
trennen. In vielen Fällen
ist das Schneidinstrument 110 die ULTRACISIONTM LCS
Lapa roskopische Koagulationsschere, die gleichzeitig sowohl für das Schneiden
als auch für
das Koagulieren des Seitenzweiges 96 verwendet wird, und
so die Notwendigkeit ausschließt, die
Clips 99 zu plazieren. In einigen Fällen ist das Schneidinstrument 110 eine
elektrochirurgische Schere.
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Abgesehen von dem Typ des Schneidinstruments 110,
das verwendet wird, wird jedes Teilchen 44, das in dem
Arbeitsraum 55 und auf der Endoskoplinse 84 erzeugt
und vorhanden ist, durch den Fluidstrom 12 gesäubert. Das
Teilchen 44 wird von dem Dissektor/Retraktor 10 durch
den Fluidstrom 12, der durch zwei Arten der Reinigung durchführbar ist,
entfernt. Die erste Art der Reinigung ist das Ausspülen und
die zweite Art der Reinigung ist das Absaugen. Beide Reinigungsarten
werden vom Chirurgen, je nachdem, was er bevorzugt, ausgewählt. Außerdem besteht
für den
Chirurgen neben der Auswahl der Reinigungsart für den Dissektor/Retraktor 10 die
Option, entweder den Fluidstrom 12 kontinuierlich vorzusehen
oder in diskreten Intervallen. Wie bereits vorher erwähnt wurde,
ist es bei dem Dissektor/Retraktor 10 möglich, die Reinigung von Teilchen 44 durchzuführen, ohne
daß der
Dissektor/Retraktor 10 aus dem Gewebe 92 entfernt
werden muß.
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7 zeigt
den Dissektor/Retraktor 10, der in dem Spülmodus verwendet
wird, wobei der Fluidstrom 12 in den Dissektor/Retraktor 10 durch
die Öffnung 33 des
Verbinders 32 und in das Reinigungsrohr 36 im
Griff 30, wie durch den Pfeil A angedeutet, eingeführt wird.
Nach dem Austreten aus dem distalen Ende des Reinigungsrohrs 36 bewegt
sich der Fluidstrom 12 durch die Endoskopdichtung 70 und
in den Fließspalt 22 zwischen
dem Endoskophalter 20 und dem Endoskop 80 (5), bis der Arbeitsraum 55 des
Arbeitskopfes 50 erreicht ist. Außerdem reinigt oder spült der Fluidstrom 12 den
Arbeitsraum 55 und die Endoskoplinse 84, während er
seinen Weg fortsetzt unter der Abdeckung 40 und dem Endoskophalter 20 in
Richtung des proximalen Endes des Dissektors/Retraktors 10.
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8 zeigt
die Anwendung des Dissektors/Retraktors 10 in dem Absaugmodus.
Eine Absaugquelle wie ein Vakuum oder ein Absauger ist mit dem Verbinder 32 an
der Öffnung 30 verbunden
und wird aktiviert, wie durch den Pfeil B angezeigt wird. Folglich
wird ein Fluidstrom 12, der meistens aus Luft besteht,
von unterhalb der Abdeckung 40 und dem Endoskophalter 20 in
den Arbeitsraum 55 gezogen, vorbei an der Endoskoplinse 84 und
durch den Fließspalt 22.
Auf diese Weise werden die Teilchen 44, die in dem Arbeitsraum 55 oder
auf der Endoskoplinse 84 vorhanden sind, durch den Fließspalt 22,
das Reinigungsrohr 36 und den Verbinder 32 und
aus dem Dissektor/Retraktor 10 heraus durch die Öffnung 33 abgezogen.
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Nachdem der Chirurg die Dissektion
und die Retraktion der oberen Gewebeschicht 90 von dem Gewebe 92 abgeschlossen
hat und das Gefäß freigelegt
und entnommen wurde, kann der Dissektor/Retraktor 10 durch
die Inzision 60 zurückgezogen
werden.
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Obgleich die vorliegende Erfindung
in Verbindung mit den am meisten bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, wird es denjenigen, die diese ausführliche
Beschreibung durchsehen, ohne weiteres klar, daß zahlreiche weitere Ausführungsformen
sehr wohl im Schutzumfang und als auch im Wesen der beanspruchten
Erfindung liegen, wie sie in den angefügten Ansprüchen definiert ist.