-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf endochirurgische Instrumente.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein endochirurgisches
Instrument, das ein Endbetätigungsglied
aufweist, das radial beweglich ist.
-
2. Stand der
Technik
-
Endoskopische
Chirurgie wird heute weitgehend auf der ganzen Welt praktiziert
und ihre Akzeptanz wächst
schnell. Im Allgemeinen schließt
die endoskopische/laporoskopische Chirurgie einen oder mehrere Einschnitte
ein, die durch Trokare gemacht wurden, wobei die Trokar-Kanülen an der
Stelle gelassen werden, so dass endoskopische chirurgische Instrumente
durch die Kanülen
eingeführt
werden können.
Oft werden durch eine Trokar-Kanüle
eine Kamera, Vergrößerungslinse
oder andere optische Instrumente eingeführt, während ein Messer, Zerlegemittel
oder andere chirurgische Instrumente durch die gleiche oder eine
weitere Trokar-Kanüle
eingeführt
werden zum Zweck des Bearbeitens und/oder Schneidens von inneren
Organen. Manchmal ist es wünschenswert,
etliche Trokar-Kanülen
anstelle von einer zu haben, um etliche chirurgische Instrumente aufzunehmen.
Auf diese Weise kann ein Organ oder Gewebe mit einem chirurgischen
Instrument ergriffen werden und gleichzeitig mit einem weiteren
chirurgischen Instrument geschnitten werden, während der Chirurg über das
optische Instrument, das in der Trokar-Kanüle platziert ist, beobachten
kann.
-
Verschiedene
Arten endoskopischer chirurgischer Instrumente sind im Stand der
Technik bekannt. Diese Instrumente umfassen allgemein eine schmale
Röhre,
die eine Schubstange enthält,
die innerhalb der Röhre
mittels eines manuellen Bedienteils axial beweglich ist. Ein oder
mehrere Endbetätigungsglieder
sind an die distalen Enden der Röhre und
der Schubstange gekoppelt, so dass axiale Bewegung der Schubstange
in eine Rotationsbewegung oder drehgelenkige Bewegung des Endbetätigungsglieds
(der Endbetätigungsglieder) übersetzt wird.
Endbetätigungsglieder
können
die Form von Scheren, Greifern, Schneidbacken, Zangen und ähnlichem
annehmen. Endochirurgische Scheren umfassen für gewöhnlich ein Paar von Scherelementen (Klingen),
die aneinander befestigt sind, oder einen Gabelkopf durch eine Drehachse.
Diese Scheren können
einfach wirkend oder doppelt wirkend sein. Bei einer einfach wirkenden
Schere wird ein erstes Scherenelement stationär in Bezug auf das distale Ende
der Röhre
gehalten und ein zweites Scherenelement wird um die Drehachse in
Bezug auf das erste Scherenelement gedreht. Endochirurgische Scheren sind
in vielen Formen erhältlich,
zum Beispiel gebogene Klingen, hakenförmige Klingen, gewinkelte Klingen
etc. Jedoch haben die meisten endochirurgischen Scheren relativ
scharfe distale Enden und schneiden in der distalen Richtung. Diese
gebräuchlichen
Ausführungsmerkmale
der meisten endochirurgischen Scheren weisen zwei Nachteile auf:
(1) Wenn die Scherenklingen an der Operationsstelle angeordnet werden,
kann Gewebe durch die scharfen distalen Enden der Klingen versehentlich
durchstochen oder vernarbt werden; und (2) da das Endoskop und die
Schere typischerweise im Wesentlichen aus dergleichen Richtung an
die Operationsstelle herangeführt
werden, ist es oft schwierig, das Gewebe zu sehen, das von den Scherenklingen
distal geschnitten wird. Diese Nachteile werden ziemlich problematisch,
wenn das endochirurgische Schneidinstrument in der Nähe von sehr
empfindlichem Gewebe wie der Arachnoidmembran der Hirnhaut verwendet
wird.
-
Endochirurgische
Greifglieder und Zangen sind in der Ausführung mit endochirurgischen
Scheren vergleichbar, weisen jedoch ein Paar von Greifelementen
anstelle eines Paares von Scherklingen auf. Die gemeinsamen Ausführungsmerkmale
von endochirurgischen Greifgliedern, Zangen und Scheren haben den
Nachteil, dass sie in einer distalen Richtung greifen oder schneiden.
Dadurch wird begünstigt,
dass das betreffende Gewebe von dem Instrument weg geschoben wird,
was zu einem möglichen
Versagen beim Schneiden oder Greifen des Gewebes führt.
-
Die
U.S.-Patentnummern 4,963,147 und 5,089,000 von Agee et al. sprechen
teilweise die Probleme an, die mit herkömmlichen endochirurgischen Schneidinstrumenten
auftreten. Beide dieser Patente offenbaren ein chirurgisches Instrument
zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Das Schneidinstrument,
das von Agee et al. offenbart ist, umfasst eine hohle Röhre, die
einen radialen Schlitz und eine einzelne Schneidklinge aufweist,
die durch den radialen Schlitz hinein und heraus durch eine Schubstange beweglich
ist. Das distale Ende der Röhre
ist mit einem geschlitzten drehbaren Drehgelenkglied ausgestattet,
durch welches die Schneidklinge bewegt und gedreht wird. Beim Gebrauch
verlässt
die Schneidklinge den radialen Schlitz in der Röhre mit ihrer scharfen Stelle
in distaler Richtung abgewinkelt wobei ihre Schneidkante einen stumpfen
Winkel mit dem proximalen Abschnitt der Röhre bildet. Das Drehgelenkglied
gestattet der Klinge beim Verlassen der Röhre leicht in proximaler Richtung
zu rotieren. Das Instrument ist ziemlich komplex, und Schneiden erfolgt
in einer Richtung weg von der Röhre.
Dadurch wird beim Bewegen der Schneidklinge aus der Röhre jedes
Gewebe, das dem radialen Schlitz in der Röhre benachbart ist, der scharfen
Stelle und der Schnittkante der Schneidklinge ausgesetzt.
-
Eine ähnliche
Vorrichtung wird in der U.S.-Patentnummer 5,053,044 von Mueller
et al. offenbart, die einen kardiovaskulären Katheter mit einer Klingenspitze
betrifft, die geeignet ist zum radialen Einschneiden. Die Klinge
ist innerhalb der Spitze des Katheters angeordnet und kann durch
einen radialen Schlitz aus der Spitze heraus gedreht werden. Schneiden
erfolgt in einer radial nach außen
gerichteten Richtung.
-
Es
ist bekannt, ein endochirurgisches Schneidinstrument auszustatten,
das in der radial nach einwärts
gerichteten Richtung schneidet. Diese Instrumente werden manchmal
als "retrograde" Schneidinstrumente
bezeichnet. Die U.S.-Patentnummer 4,729,374 von Alfranca offenbart
ein chirurgisches Instrument zur transcholedochalen Papillotomie,
die eine flexible Spule mit einem einfach wirkenden retrograden
Scherenendbetätigungsglied
umfasst, das an ihr distales Ende gekoppelt ist, und einen Zugdraht,
der sich durch die Spule erstreckt und mit dem Endbetätigungsglied
gekoppelt ist. Das Endbetätigungsglied
umfasst eine befestigte Klinge, die an das distale Ende der Spule
gekoppelt ist, und weist ein stumpfes distales Ende und eine bewegliche
Klinge auf, die distal drehbar an der befestigten Klinge angeordnet
ist. Das distale Ende des Zugdrahts ist mit der beweglichen Klinge
durch eine Verbindungsstange gekoppelt, die sowohl mit dem Zugdraht
als auch der beweglichen Klinge drehbar verbunden ist. Ein proximaler
Griff mit einer verstellbaren Spule bewegt den Zugdraht durch die
Spule, um die bewegliche Klinge zu öffnen und zu schließen. Während das
Instrument bei der Durchführung einer
retrograden Schnittoperation effektiv sein kann, ist es mechanisch
komplex und schwierig herzustellen.
-
Die
U.S.-Patentnummer 5,112,346 von Hiltebrandt et al. offenbart eine
retrograd schneidende Hakenstanze, die eine hohle Röhre mit
einer sich hindurch erstreckenden Schubstange aufweist, und ein einzelnes
agierendes Endbetätigungsglied,
das an das distale Ende der Röhre
und die Schubstange gekoppelt ist. Das Endbetätigungsglied umfasst ein stationäres Glied,
das an das distale Ende der Röhre und
an ein bewegliches Glied gekoppelt ist, das distal drehbar an dem
stationären
Glied angeordnet ist und das drehbar an das distale Ende der Schubstange gekoppelt
ist. Die schneidende Hakenstanze ist speziell für arthroskopische Eingriffe
entworfen worden und hat eine komplexe Geometrie. Wie das von Alfranca
offenbarte Schneidinstrument weist die schneidende Hakenstanze zumindest
zwei drehbar angebracht Kopplungen auf.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Daher
ist es ein Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Schneidinstrument
zur Verfügung
zu stellen, welches keine scharfen Stellen oder Kanten aufweist,
während
es an der Operationsstelle positioniert wird.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Schneidinstrument
zur Verfügung
zu stellen, das in eine Richtung schneidet, die leicht durch ein
Endoskop einsehbar ist.
-
Es
ist ebenso ein Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Schneidinstrument
zur Verfügung
zu stellen, welches die Wahrscheinlichkeit minimiert, versehentlich
in Gewebe zu schneiden, welches der Operationsstelle radial oder
distal benachbart ist.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Schneidinstrument
zur Verfügung
zu stellen, welches in einer radial einwärts weisenden und/oder proximalen
Richtung schneidet.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Greifinstrument
zur Verfügung
zu stellen, welches in einer radial einwärts weisenden Richtung greift.
-
Es
ist auch ein Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Instrument
zur Verfügung
zu stellen, welches es möglich
macht, dass keine drehbar angeordneten oder drehgelenkigen Kopplungen
an dem Endbetätigungsglied
verwendet.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein endochirurgisches Instrument
zur Verfügung
zu stellen, welches wenige bewegliche Teile aufweist und günstig herzustellen
ist.
-
In Übereinstimmung
mit den Zielen, die nachfolgend im Detail erörtert werden, umfasst ein endochirurgisches
Schneidinstrument gemäß der Erfindung
im Allgemeinen eine hohle Röhre,
die ein distales Ende mit einem radialen Schlitz und eine innere geneigte
Ablenkoberfläche
aufweist, wobei sich eine Schubstange durch die Röhre erstreckt
und eine proximal ausgerichtete Sichelklinge aufweist, die an ihr distales
Ende gekoppelt ist, und ein manuelles Bedienteil, das an die proximalen
Enden der Röhre
gekoppelt ist, und eine Schubstange zum Übertragen der axialen Relativbewegung
zu der Röhre
und der Schubstange. Die Sichelklinge ist ein gebogenes Glied, das
eine scharfe konkave Kante und eine stumpfe konvexe Kante aufweist
und das an das distale Ende der Schubstange mit ihrer scharfen konkaven
Kante gekoppelt ist, die zu der Schubstange weist. Zusätzlich ist
die Sichelklinge so dimensioniert, dass sie im Wesentlichen vollständig innerhalb des
Durchmessers der hohlen Röhre
enthalten sein kann. Die Schubstange ist so asugerichtet, dass ihr distales
Ende in radialer Richtung frei beweglich ist, wenn sie sich axial
bewegt. Die geneigte Ablenkoberfläche wird vorzugsweise am distalen
Ende der Röhre
so angeordnet, dass axiale Bewegung der Schubstange gegen die Ablenkoberfläche die
Schubstange in eine radiale Richtung zwingt (d.h. auf die geneigte Ablenkoberfläche), wodurch
bewirkt wird, dass die Sichelklinge die Röhre durch den radialen Schlitz
verlässt.
Wenn die Sichelklinge durch den radialen Schlitz aus der Röhre herausbewegt
wird, gibt es keine Schneidetätigkeit,
da die stumpfe konvexe Kante der Klinge in Richtung des zur Röhre benachbarten Gewebes
weist. Ist die Klinge außerhalb
der Röhre einsatzbereit,
wird Schneiden dadurch bewirkt, dass Gewebe in den Raum zwischen
der konkaven Schnittkante der Klinge und dem Äußeren der Röhre eingeholt wird. Ist das
Gewebe derart eingeholt, kann Schneiden in radialer Richtung durch
proximale Axialbewegung der Schubstange, die die Klinge zurück in die
Röhre zieht,
bewirkt werden, und es kann Schneiden in einer proximalen Richtung
durch proximale Bewegung des gesamten Schneidinstruments mit der
einsatzbereiten Klinge bewirkt werden.
-
Das
Schneidinstrument gemäß der Erfindung
ist daher zu jeder Zeit vor dem tatsächlichen Operationsschnitt
atraumatisch. Das Instrument wird zu der Operationsstelle geführt, wobei
die Schneidklinge innerhalb der Röhre enthalten ist, und die Schneidklinge
ist einsatzbereit, ohne ihre scharfen Kanten zu benachbartem Gewebe
herauszustellen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Ablenkoberfläche
als eine im Wesentlichen zylindrische geneigte Passage ausgebildet,
und das distale Ende der Schubstange ist mit einem kolbenähnlichen
Glied versehen, das in die Passage hineingleitet und durch sie geführt wird.
-
Gemäß weiterer
Gesichtspunkte der Erfindung werden klammernde und/oder zerlegende
Instrumente, die die geneigte Ablenkoberfläche der Erfindung nutzen, ebenso
bereitgestellt. Die klammernden und zerlegenden Instrumente umfassen
nach vorwärts
gerichtet agierende und retrograde Instrumente.
-
Zusätzliche
Ziele und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann offensichtlich
durch den Bezug auf die detaillierte Beschreibung in Verbindung
mit den bereitgestellten Figuren.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
1 ist
eine teilweise transparente Seitenaufrissansicht eines endochirurgischen
Instrumentes, das eine zurückziehbare
Sichelklinge gemäß der Erfindung
hat, mit einsatzbereiter Klinge;
-
2 ist
eine Ansicht ähnlich
der in 1 gezeigten, mit zurückgezogener Klinge;
-
3 ist
eine abgebrochene vergrößerte, teilweise
transparente Ansicht des distalen Endes des endochirurgischen Instruments
aus 1 und 2, mit der Schneidklinge in
zurückgezogener
Position;
-
4 ist
eine abgebrochene vergrößerte, teilweise
transparente Ansicht des distalen Endes des endochirurgischen Instruments
von 1 und 2 mit einsatzbereiter Schneidklinge;
-
5 ist
eine abgebrochene vergrößerte Draufsicht
auf das distale Ende des endochirurgischen Instruments aus 1 und 2 mit
einsatzbereiter Schneidklinge;
-
6 ist
eine Ansicht ähnlich
der in 4 einer zweiten Ausführungsform des endochirurgischen Instruments;
-
7 ist
eine Ansicht ähnlich
der in 3 einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
-
8 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
von 7;
-
9 ist
eine Ansicht der dritten Ausführungsform
der Erfindung, ähnlich
der von 4;
-
10 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
aus 9;
-
11 ist
eine Ansicht einer vierten Ausführungsform
der Erfindung, ähnlich
der von 3;
-
12 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
von 11;
-
13 ist
eine Ansicht der vierten Ausführungsform
der Erfindung, ähnlich
der von 4;
-
14 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
von 13;
-
15 ist
eine Ansicht einer fünften
Ausführungsform
der Erfindung, ähnlich
der von 3;
-
16 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
aus 15;
-
17 ist
eine Ansicht der fünften
Ausführungsform
der Erfindung, ähnlich
der von 4; und
-
18 ist
eine teilweise transparente Ansicht des distalen Endes des Instruments
aus 17.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Im
Hinblick auf 1–5 umfasst
ein endochirurgisches Schneidinstrument 100 gemäß der Erfindung
allgemein eine hohle Röhre 102,
eine Schubstange 104, die sich durch die hohle Röhre erstreckt,
ein proximales Griffbetätigungsteil 106,
das an die proximalen Enden der Röhre und der Schubstange gekoppelt
ist, und eine sichelförmige Schneidklinge 108,
die an das distale Ende der Schubstange 104 gekoppelt ist.
Das distale Ende der Röhre 102 ist
mit einem radialen Schlitz 110 und einer geneigten distalen
Ablenkoberfläche 112 versehen.
Das proximale Griffbetätigungsteil 106 umfasst einen
Griffabschnitt 114, der an das proximale Ende der Röhre 102 gekoppelt
ist, und einen Hebelabschnitt 116, der an das proximale
Ende der Schubstange 104 gekoppelt ist. Zusätzlich ist
der Hebelabschnitt 116 durch eine Drehachse 118 drehbar
an den Griffabschnitt 114 gekoppelt. Rotation des Hebelabschnitts 116 relativ
zum Griffabschnitt 114 resultiert in axialer Bewegung der
Schubstange 104 relativ zur Röhre 102. Der Fachmann
wird bevorzugen, dass das proximale Ende der Schubstange 104 vorzugsweise
an den Hebel 116 gekoppelt ist durch eine Kugelgelenk-
oder Scheibengelenkkupplung 117, wie näher beschrieben in der ebenfalls
eigenen US.-Patentnummer 5,174,300, deren gesamte Offenbarung hierin durch
Bezugnahme eingearbeitet ist. Wie durch die folgende Darlegung besser
verstanden werden wird, ergibt sich aus der axialen Bewegung der
Schubstange 104 relativ zu der Röhre 102 nicht-rotatorische
radiale Bewegung der Schneidklinge 108 in den radialen
Schlitz 110 hinein oder aus ihm heraus.
-
Wie
am besten in 3 und 4 zu sehen ist,
ist die Schneidklinge 108 ein gebogenes sichelähnliches
Glied, das ein scharfes proximales Ende 120 aufweist, eine
stumpfe konvexe Kante 122, eine scharfe konkave Kante 124 und
ein distales Ende 126, das an das distale Ende 128 der
Schubstange 104 gekoppelt ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Ablenkoberfläche 112 ein zylindrischer
Führungskanal,
der in der distalen Richtung geneigt ist und den radialen Schlitz 110 in einem
radialen Loch 111, welches distal dem Schlitz 110 benachbart
ist, durchschneidet, wie am besten zu sehen in 5.
Der zylindrische Führungskanal 112 ist
mit einer proximalen lateralen Öffnung 113 versehen,
die sich im Wesentlichen entlang seiner gesamten Länge erstreckt
und dimensioniert ist, das distale Ende 128 der Schubstange 104 und
das distale Ende 126 der Schneidklinge 108 aufzunehmen. Die
distalen Enden der Schneidklinge und der Schubstange sind aneinander
gekoppelt über
ein im Wesentlichen zylindrisches kolbenähnliches Glied 130, welches
in den Führungskanal 112 gleitet.
Das kolbenähnliche
Glied 130 kann als ein Teil der Klinge 108 ausgebildet
sein, als Teil der Schubstange 104, oder kann ein separates
Glied sein, das geklebt, geschweißt oder auf andere Weise an
der Klinge und die Schubstange befestigt ist.
-
Wenn
die Schubstange 104 in der proximalen Position ist, wie
in 2 und 3 gezeigt, ist die Schneidklinge 108 im
Wesentlichen vollständig innerhalb
der Röhre 102 in
einer "zurückgezogenen" Position enthalten.
Wenn die Schubstange 104 distal bewegt wird, zwingt das
distale Ende der Schubstange das kolbenähnliche Glied 130 hoch
durch den geneigten Führungskanal 112.
Die Schneidklinge 108 wird so aus der Röhre 102 durch den
radialen Schlitz 110 herausbewegt, so wie sie ebenso irgendwie
distal in eine "einsatzbereite" Position bewegt
wird, wie in 1 und 4 gezeigt.
Es wird gewürdigt
werden, dass die Bewegung der Schneidklinge und der Schubstange
auf verschiedene Weise begrenzt ist. Zum Beispiel wird die Bewegung
der Schubstange 104 durch ihre Länge und ihren Durchmesser begrenzt,
ebenso durch die Rotationsbewegung des Hebels 116 (1 und 2).
Die Bewegung der Klinge 108 ist daher durch die beschränkte Bewegung
der Schubstange begrenzt.
-
Es
wird auch gewürdigt,
dass die Röhre 102, wie
gezeigt, ein distales Ende 115 aufweist, das eine abgewinkelte
planare Oberfläche
zeigt, die im Wesentlichen parallel zu der Achse des Führungskanals 112 ist.
Eine solche distale Endoberfläche
kann nützlich
sein, wenn Gewebe von dem Schlitz 110 weggelenkt werden
soll, wenn das Instrument distal bewegt wird. Es liegt aber innerhalb
des Schutzumfangs der Erfindung, jegliche Art von Oberfläche an dem äußeren distalen
Ende des Instruments vorzusehen. Der Fachmann wird es würdigen,
dass andere Endoberflächen
wie beispielsweise hemisphärische,
konische, kegelstumpfförmige
etc. für
weitere wünschenswerte
Wirkungen sorgen können,
ohne die Betätigung
des Instruments zu stören.
-
Die
Ausführungsformen
der 1–5 können wie
folgt zusammengestellt werden: Die Röhre 102 ist mit einem
offenen Ende 115 versehen, zusätzlich zu dem radialen Schlitz 110 und
einem radialen Loch 111 an dem distalen Ende des Schlitzes 110.
Die Klinge 108, das kolbenähnliche Glied 130 und
die Schubstange 104 sind in dem distalen Ende 115 der
Röhre 102 eingeführt und
darin angeordnet. Das kolbenähnliche
Glied 130 ist an das radiale Loch 111 angepasst
und der zylindrische Führungskanal 112 ist
in das radiale Loch 111 eingeführt. Das distale Ende 115 der
Röhre 102 ist
mit Epoxidharz oder ähnlichem
abgedichtet, was auch den Kanal 112 sicher am distalen
Ende der Röhre
festhält.
-
6 zeigt
eine andere Ausführungsform
einer Schneidklinge 208, die ein scharfes proximales Ende 220 aufweist,
eine stumpfe konvexe Kante 222, eine konkave Kante 224a, 224b und
ein distales Ende 226. Gemäß dieser Ausführungsform
hat die konkave Kante einen scharfen proximalen Abschnitt 224a und
einen stumpfen distalen Abschnitt 224b. Der Zweck des stumpfen
Abschnitts 224b liegt darin, dem Instrument zu erlauben,
sanft ein Gewebe, eine Vene, einen Duktus oder andere Strukturen
(nicht gezeigt) zu bewegen. Daher kann bei einem Objekt, das derart
zwischen den Schlitz 110 und den stumpfen Abschnitt 224b der
Klinge 208 eingebracht ist, das Objekt so an eine Stelle
weg von jedem benachbarten Gewebe gezogen werden, wo sicheres Identifizieren
durch Abbilden oder anderes Equipment erreicht werden kann.
-
Wenn
das umkreiste Objekt identifiziert und Schneiden des Objekts erwünscht ist,
erfolgt der Schneidevorgang mit dem scharfen Schneideabschnitt 234a der
Klinge 308 durch Zurückziehen
der Klinge 208 in den Schlitz 110 statt.
-
Gemäß bevorzugten
Aspekten der Erfindung werden die Röhre 102 und die Schubstange 104 aus rostfreiem
Stahl hergestellt und die Schneidklinge 108 ist eine kobaltbasierende
Legierung, wie in dem zugehörigen
U.S.-Patent Nr. 5,234,453 offenbart ist. Die Röhre 102 hat vorzugsweise
einen Durchmesser von annähernd
4,47 mm (0,176 Zoll) und die Schubstange 104 hat vorzugsweise
einen Durchmesser von annähernd
1,52 mm (0,060 Zoll). Der Schlitz 110 ist vorzugsweise
gestaltet, um als eine Scherkante relativ zu der scharfen Kante 124 (224a)
der Klinge 108 (208) zu dienen. Der Führungskanal 112 ist
vorzugsweise geneigt in einem Winkel von annähernd 60°. Gemäß einer derzeit bevorzugten
Ausführungsform
hat die konvexe Kante 122 (222) der Schneidklinge 108 (208)
einen Krümmungsradius
von annähernd
9,53 min (0,375 Zoll) und die konkave Kante 124 (224)
hat einen Krümmungsradius
von annähernd
6,35 mm (0,250 Zoll).
-
Aus
dem Vorhergehenden wird gewürdigt werden,
dass die geneigte Ablenkoberfläche
gemäß der Erfindung
auch mit einem anderen Endbetätigungsteil
als einer Schneidklinge verwendet werden kann. Das Endbetätigungsteil
kann zum Beispiel die Form eines Greifglieds/Zerlegemittels annehmen, wie
in 7–18 gezeigt.
-
Im
Hinblick auf 7–10 ist
ein endochirurgisches greifendes/zerlegendes Instrument 300 gemäß der Erfindung ähnlich den
oben beschriebenen Schneidinstrumenten, die eine hohle Röhre 302 und
eine Schubstange 304, die sich durch sie erstreckt, aufweisen.
Der Fachmann wird es zu würdigen
wissen, dass die proximalen Enden der Röhre und der Schubstange an
einen Betätigungsgriff
wie den in 1 und 2 gezeigten
gekoppelt sind. Die Röhre 302 ist
mit einer distalen geneigten Ablenkoberfläche versehen, in diesem Fall
einem geneigten zylindrischen Kanal 312, und das distale
Ende der Schubstange 304 greift in die Ablenkoberfläche ein,
in diesem Fall mittels eines zylindrischen kolbenähnlichen
Glieds 330. Die Röhre 302 in
dieser Ausführungsform
der Erfindung ist mit einem radialen Loch 311, benachbart
dem Kanal 312, versehen, es ist jedoch kein radialer Schlitz
ist notwendig. Ein Greifglied/Zerlegemittel 308 wird als
ein hohles zylindrisches Segment ausgebildet und ist an das kolbenähnliche
Glied 330 durch einen Verlängerungsarm 309 gekoppelt.
Wenn das Instrument in der zurückgezogenen
Position ist, die in 7 und 8 gezeigt
ist, umfasst das Greifglied/Zerlegemittel 308 im Wesentlichen
die obere distale Oberfläche
der Röhre 302.
Wenn die Schubstange 304 distal bewegt wird, greift das
kolbenähnliche
Glied 130 in den geneigten Führungskanal 312 ein
und bewegt sich aufwärts
zu dem Loch 311 in der Röhre 302. Der Verlängerungsarm 309 ragt
aus dem Loch 311 heraus und das Greifglied/Zerlegemittel 308 wird
radial und distal aus der Röhre 302 in
die einsatzbereite Position bewegt, die in den 9 und 10 gezeigt
ist. Bewegung der Schubstange 304 in proximaler Richtung
führt das
Greifglied/Zerlegemittel 308 in die zurückgezogene Position, die in 7 und 8 gezeigt
ist, zurück.
-
11–14 zeigen
ein anderes endochirurgisches greifendes/zerlegendes Instrument 400 gemäß der Erfindung.
Das greifende/zerlegende Instrument 400 ist ähnlich dem
Instrument 300, das oben beschrieben wurde, und ähnliche
Bezugszeichen beziehen sich auf ähnliche
Teile des Instruments. Das Instrument 400 unterscheidet
sich von dem Instrument 300 darin, dass ein distaler Abschnitt 410 der
Röhre 402 abgeflacht
ist und das Greifglied/Zerlegemittel 408 ein vollzylindrisches
Segment und nicht ein hohles ist. In der in 11 und 12 gezeigten
zurückgezogenen
Position werden das Greifglied/Zerlegemittel 408 auf dem
abgeflachten Abschnitt 410 der Röhre 402 ineinander
gefügt.
In der in 13 und 14 gezeigten
einsatzbereiten Position ist das Greifglied/Zerlegemittel 408 über dem
abgeflachten Abschnitt 410 der Röhre 402 angehoben.
Die Betätigung
des Instruments 400 ist im Wesentlichen die gleiche wie
die Betätigung
des Instruments 300.
-
Alle
der obigen Instrumente haben gemeinsame Merkmale, zum Beispiel hat
jedes ein Endbetätigungsglied,
das radial und distal durch die Schubstange bewegt wird, die mit
einer Ablenkoberfläche
in Eingriff kommt. Zusätzlich
kann jedes der obigen Instrumente als "retrograd" oder rückwärts agierend betrachtet werden.
Es wird jedoch gewürdigt
werden, dass das Ablenkoberflächenmerkmal
der Erfindung auch mit einem Instrument, das nach vorn gerichtet agiert,
verwendet werden kann.
-
Die 15–18 zeigen
eine Ausführungsform
eines Greifglied-/Zerlegemittelinstruments 500, welches ähnlich dem
oben beschriebenen Instrument 400 ist und in welchem ähnliche
Bezugszeichen sich auf ähnliche
Teile des Instruments beziehen. In dem Instrument 500 jedoch
ist der Führungskanal 512 proximal
auf dem distalen Ende 515 der Röhre 502 lokalisiert.
Daher ist der Raum zwischen dem Greifglied/Zerlegemittel 508 und
dem abgeflachten Teil 510 der Röhre 502 offen an dem
distalen Ende des Instruments und nicht auf irgendeine Weise durch
den Verlängerungsarm 509 blockiert,
verglichen mit dem Verlängerungsarm 409 in
den 11–14,
welcher den distalen Endzugang zu dem Raum zwischen dem Greifglied/Zerlegemittel 408 und
dem abgeflachten Teil 410 der Röhre 402 blockiert.
Daher ist das Instrument 500 vorwärts wirkend, da das Endbetätigungsglied 508 ein
Objekt durch Annäherung
von vorne greifen kann, während das
Instrument 400 retrograd in dem Sinn ist, dass das Endbetätigungsglied 408 hinter
das zu greifende Objekt gebracht werden muss.
-
Es
sollte gewürdigt
werden, dass es möglich ist,
eher die Ablenkoberfläche
in die proximale Richtung gegenüber
der distalen Richtung wie gezeigt zu neigen als die Ablenkoberfläche 512 proximal
vom distalen Ende 515 der Röhre 502 anzuordnen,.
Wenn die Ablenkoberfläche
in die proximale Richtung geneigt ist, ist das Endbetätigungsglied
einsatzbereit, wenn die Schubstange proximal bewegt wird, und wird
zurückgezogen,
wenn die Schubstange distal bewegt wird. Daher kann es wünschenswert
sein, die Bauteile 114, 116 des Griffbetätigungsteils 106 (1 und 2)
umzukehren, falls es erwünscht ist,
dass sich das Endbetätigungsglied
zurückzieht, wenn
das Griffbetätigungsteil
gedrückt
wird. Ebenso eher als das Endbetätigungsglied
an die Schubstange an der Stelle der Ablenkoberfläche zu koppeln,
ist es möglich,
das Endbetätigungsglied
an die Stangenverbindung proximal zur Ablenkoberfläche anzuordnen.
In diesem Fall muss der Schlitz oder das Loch in der Röhre eher
an der Verbindungsstelle von Endbetätigungsglied zu Stange als
an der Ablenkoberflächenstelle
vorgesehen sein.
-
Es
wurden vorliegend wurden einige Ausführungsformen endochirurgischer
Instrumente beschrieben und dargestellt, die geneigte distale Ablenkoberflächen zur
sowohl radialen als auch distalen Bewegung eines Endbetätigungsglieds
aufweisen. Obwohl einzelne Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben wurden, ist eine Beschränkung der
Erfindung hierauf nicht beabsichtigt, da es beabsichtigt ist, dass
die Erfindung einen so breit als möglichen Schutzumfang haben
soll, soweit es der Stand der Technik erlaubt, und dass die Spezifikationen
entsprechend gelesen werden. Obwohl einzelne Materialien und Dimensionen
offenbart wurden, wird es geschätzt
werden, dass andere Materialien und Größenordnungen verwendet werden
können,
um ähnliche
Ergebnisse zu erzielen,. Ebenso kann, während eine sichelförmige Schneidklinge
offenbart wurde, eine anders geformte Klinge verwendet werden. Zusätzlich wird
es gewürdigt,
obwohl einige verschiedene Greifglied/Zerlegemittel Endbetätigungsglieder gezeigt
wurden, dass andere Arten von Greifgliedern/Zerlegemitteln verwendet
werden können.
Obwohl ein einzelnes Griffbetätigungsteil
offenbart wurde, kann darüber
hinaus verstanden werden, dass weitere Betätigungsmittel verwendet werden
können. Obwohl
einzelne Konfigurationen bezüglich
der innere Ablenkoberfläche
offenbart wurden, wird es darüber
hinaus geschätzt
werden, dass andere Konfigurationen ebenso verwendet werden können. Zusätzlich könnte, obwohl
das schneidende oder greifende Glied als an das distale Ende der
Schubstange gekoppelt gezeigt wurde, dieses an die Schubstange an einer
Stelle proximal zum distalen Ende gekoppelt werden: Es wird daher
von den Fachleuten gewürdigt werden,
dass noch weitere Modifikationen der zur Verfügung gestellten Erfindung gemacht
werden können,
ohne von deren Schutzumfang wie beansprucht abzuweichen.