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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft allgemein
Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen, und sie betrifft insbesondere
verbesserte Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen mit geringer
Temperaturempfindlichkeit, umfassend Alkalimetallsilikat, -stannat,
-titanat oder -zirkonat als einen Reaktionsraten- und Rheologiemodifikator
und Chlorsuppressor.
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Beschreibung
der verwandten Technik
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Chemische Sauerstofferzeugungsvorrichtungen
werden typischerweise in Situationen verwendet, welche die Erzeugung
von ergänzendem Sauerstoff
erfordern, wie beispielsweise etwa in der Luftfahrt und in Unterseebooten,
und in anderen, ähnlichen
Situationen, bei denen es nützlich
ist, eine praktische und zuverlässige
Versorgung mit Sauerstoffgas in atembarer Qualität bereitzustellen. Sauerstoff-erzeugende
chemische Zusammensetzungen, die auf der Zersetzung von Alkalimetallchloraten
oder -perchloraten beruhen, wurden lange Zeit als eine Notfallsquelle
für atembaren
Sauerstoff verwendet, beispielsweise in Passagierflugzeugen. Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzungen, die Alkalimetallchlorate oder -perchlorate verwenden,
sind in den US Patenten Nr. 5,198,147; 5,279,761 und 5,298,187 offenbart.
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Eine Flugzeug-Sauerstofferzeugungsvorrichtung
ist üblicherweise
entsprechend dem Abstiegsprofil eines gegebenen Flugzeugtyps vorprogrammiert,
und muss die Minimalerfordernisse des Sauerstoffflusses zu jedem
Zeitpunkt während
eines Abstiegs erfüllen.
Wenn die Sauerstoff-erzeugende Reaktion an einem Ende des Kerns
initiiert wird, pflanzt sich die Reaktionsfront entlang der Längsachse
in Richtung des anderen Endes des Kerns fort, während Sauerstoff erzeugt wird.
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Idealerweise bewegt sich die Reaktionszone mit
einer gleichmäßigen, wiederholbaren
Geschwindigkeit, welche bestimmt wird durch die Mengen an Brennstoff
und Katalysator, die an einem gegebenen Punkt entlang der Länge des
Kerns vorhanden sind. Sauerstoffgas, das im Inneren eines chemischen, Sauerstoff-erzeugenden Kerns
oder einer Kerze erzeugt wird, muss jedoch einen ausreichenden Druck entwickeln,
um aus dem Kern zu entweichen. Dieser Effekt kann einen ungleichmäßigen und
unberechenbaren Sauerstofffluss aus einem aktivierten Sauerstoff-erzeugenden
Kern verursachen.
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Um trotz derartiger Variationen des
Sauerstoffflusses aus dem Kern die Minimalfließerfordernisse zu erfüllen, wird üblicherweise
ein Gewicht der Sauerstoff-erzeugenden
chemischen Zusammensetzung im Überschuss
verwendet. Typischerweise müssen
auch schwerere Kerne verwendet werden, um eine ausreichende Betriebsdauer
der Kerne zu gewährleisten,
da sich während
des Betriebs derartiger Sauerstoff-erzeugender Kerzen relativ große Hohlräume entwickeln
können,
was zu unregelmäßigem Sauerstofffluss
führen
kann, wenn Sauerstoff-erzeugende Kerzen mit derartigen Zusammensetzungen
bei hohen Temperaturen betrieben werden. Ein Schmelzen des Sauerstoff-erzeugenden Kerns
unter derartigen Bedingungen kann den Kern auch gegenüber starken
Vibrationen anfällig
machen. Um unnötiges
Gewicht zu minimieren, insbesondere in Flugzeugen, wäre es wünschenswert, Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzungen bereitzustellen, die den Sauerstofffluss aus einem
aktivierten Sauerstoff-erzeugenden
Kern erleichtern können.
Es wäre
ebenfalls wünschenswert,
Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen bereitzustellen, die im
Wesentlichen frei sind von Kohlenstoff und organischen Kontaminationen,
welche zu inakzeptablen Gehalten an Kohlenmonoxid- oder Kohlendioxidkontaminationen
in dem erzeugten Sauerstoff führen
können,
die eine niedrigere Empfindlichkeit gegenüber Umgebungstemperaturen aufweisen,
und die von der Struktur her robuster sind, um den hohen Vibrationsniveaus
während
des Betriebs standzuhalten.
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Wenn Rückstände von verbrauchten chemischen
Kernen visuell untersucht werden, können mehrere Zustände beobachtet
werden, die das Verhalten anzeigen, welches während der Sauerstoff-erzeugenden
Reaktion stattgefunden hat. Wenn sich der Sauerstoff in einer gleichmäßigen und
gleichförmigen
Rate entwickelt hat, sind die im Rückstand verbleibenden Poren
typischerweise klein und gleichmäßig. Die
Gegenwart von großen
Hohlräumen
zeigt typischerweise die Bildung von sehr großen Blasen an, was mit sehr
starken Eruptionen der Sauerstofffreisetzung assoziiert ist. Derartige
große
Blasen tendieren dazu, den Wärmetransfer
zu anderen Bereichen des Kerns zu stören, und können zu einer starken Eruption
der Sauerstofffreisetzung, gefolgt von einem kurzzeitigen scharfen
Abnehmen oder Abfallen der Sauerstoffentwicklung, führen.
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Eine starke physische Verwindung
der Form des Rückstands,
im Vergleich zu der Form des nicht-abreagierten Kerns, kann ein
Hinweis auf eine sehr schnell laufende Reaktionszone sein, was zu
einem möglichen
mechanischen Versagen des Kerns führen kann, wenn der Kern während des
Betriebs der Sauerstofferzeugungsvorrichtung starken Vibrationen
ausgesetzt wird. Andererseits legen relativ gleichmäßige laminare
Porenmuster im Rückstand eine
gut geordnete Reaktionszone nahe. Die Gegenwart von unregelmäßigen Wirbeln
im Rückstand kann
anzeigen, dass die Reaktionszone schwerwiegend gestört war und
mechanisch kollabiert haben mag, was ebenfalls mit einem unregelmäßigen Sauerstofffluss
korreliert sein kann.
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Die verschiedenen Reaktionsverhalten,
die in den Rückständen von
Sauerstoff-erzeugenden Kernen
beobachtet werden können,
stehen mit den Schmelzeigenschaften des chemischen Kerns in Zusammenhang.
Während
des Betriebs beträgt
die Reaktionstemperatur innerhalb des chemischen Kerns annähernd 500°C oder darüber. Da
Natriumchlorat bei etwa 265°C
schmilzt, während
des Betriebs der Sauerstofferzeugungsvorrichtung, kann Natriumchlorat
auf unkontrollierte Weise schmelzen und Lachen bilden, welche ein
Kollabieren des Kerns verursachen können. Unkontrolliertes Schmelzen,
Lachenbildung und Kollabieren des Kerns können zu einer desorganisierten,
unregelmäßigen Reaktionsfront und
zu einer unregelmäßigen Sauerstofferzeugungsrate
führen,
was zu einer Variation im Leistungsverhalten von einem Kern zum
anderen führt,
und können
die Sauerstofferzeugungsrate und die Geschwindigkeit, mit der sich
die Reaktionszone bewegt, stärker
temperaturabhängig
machen, insbesondere dahingehend, dass die Sauerstofferzeugungsrate
bei niedrigeren Temperaturen aufgrund von Eruptionen und Abfällen erheblich
niedriger wird. Festphase- Zersetzung
des Sauerstoff-erzeugenden Reaktionsgemisches kann auch dazu führen, dass der
nicht-zersetzte Anteil des Kerns Risse ausbildet, was eine unberechenbare
Sauerstofferzeugungsrate zur Folge hat. Dieses Phänomen ist
insbesondere bei niedrigeren Umgebungstemperaturen wahrscheinlich.
Da bei allen Betriebstemperaturen ein minimaler Sauerstofffluss
und eine minimale Betriebsdauer erforderlich sind, wird üblicherweise
ein schwererer herkömmlicher
Sauerstoff-erzeugender Kern benötigt,
um sicherzustellen, dass die Kurve des Sauerstoffflusses unter kalten
Bedingungen nicht unter die Betriebsspezifikationen des Anwenders
fällt,
und dass die Betriebsdauer länger
ist als die Spezifikation für
warme Bedingungen.
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Wenn chemische Kerne in unkontrollierbarer Weise
schmelzen, kann zusätzlich
das geschmolzene Material mit dem Gehäuse der Sauerstofferzeugungsvorrichtung
in Kontakt kommen, was zu heißen Bereichen
auf der Wand der Erzeugungsvorrichtung führt, und zu Temperaturen führen kann,
die anwendbare Ausführungsspezifikationen übersteigen.
Die Dauer der Sauerstofferzeugung kann bei höheren Temperaturen auch erheblich
kürzer
sein, aufgrund einer schlecht organisierten Reaktionszone, die ein größeres Reaktionsvolumen
haben kann als erwartet. Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen müssen üblicherweise
auch innerhalb eines breiten Bereichs an Umgebungstemperaturen,
beispielsweise von nur –30°C bis hin
zu 60°C,
funktionieren. Da die Zersetzungsrate von Natriumchlorat temperaturabhängig ist,
wird üblicherweise
ein Gewicht der Sauerstoff-erzeugenden chemischen Zusammensetzung im Überschuss
verwendet, um sicherzustellen, dass sowohl die Spezifikationen der
erforderlichen minimalen Fließraten
bei kälteren
Temperaturen als auch der minimalen Betriebsdauer bei höheren Temperaturen
erfüllt
werden. Es wäre
wünschenswert,
Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen bereitzustellen, welche
keine Erhöhung
des Kerngewichts erfordern, und eine gleichmäßigere Sauerstofferzeugungsrate über einen
Betriebsbereich an Temperaturen bereitstellen können.
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Es besteht ein Bedarf, Sauerstoff-erzeugende
Kerne bereitzustellen, die nicht in einer unkontrollierbaren Weise
unter Bildung von Lachen schmelzen, und die ihre strukturelle Integrität und Form
während
des Betriebs der Sauerstofferzeugungsvorrichtung beibehalten, wodurch
eine Verringerung oder Beseitigung von vorgeformten Isolationsschichten, welche
zur Erhöhung
der mechanischen Integrität der
Kerns während
des Betriebs verwendet werden, ermöglicht wird. Es besteht weiterhin
ein Bedarf, die Wahrscheinlichkeit von lokal auftretenden Hochtemperaturbereichen
auf der Wand der Erzeugungsvorrichtung zu verringern, um die maximale
Wandtemperatur während
des Betriebs zu erniedrigen. Es wäre weiter wünschenswert, Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen
bereitzustellen, die glattere Kurven des Sauerstoffflusses erzeugen
und eine geringere Temperaturempfindlichkeit haben. Die vorliegende
Erfindung erfüllt
diese Bedürfnisse.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In kurzen und allgemeinen Worten
stellt die vorliegende Erfindung verbesserte Chlorat/Perchlorat-Sauerstofferzeugungszusammensetzungen,
umfassend ein Alkalimetallsilikat, -stannat, -titanat oder -zirkonat
als einen Reaktionsraten- und Rheologiemodifikator und Chlorsuppressor,
bereit. Die Zusammensetzungen erzeugen eine gleichförmigere, gleichmäßigere Sauerstofferzeugungsrate
und haben eine geringere Temperaturempfindlichkeit. Chemische Kerne
aus diesen Zusammensetzungen verändern
während
des Betriebs nicht ihre Form und sind gegenüber Vibrationen beständiger.
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Die Erfindung stellt somit eine Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzung zur Herstellung eines atembaren Sauerstoffgases
nach Zündung
der Zusammensetzung bereit, umfassend etwa 0,5–15 Gew.-% eines im Wesentlichen
Kohlenstoff-freien Kupfermetallbrennstoffs, etwa 0,1 Gew.-% bis
etwa 15 Gew.-% eines Übergangsmetalloxid-Katalysators, etwa
0,1–20
Gew.-% eines Additivs, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Alkalimetallsilikat, einem Alkalimetallstannat,
einem Alkalimetalltitanat, einem Alkalimetallzirkonat, und Gemischen
davon, wobei der Rest im Wesentlichen eine Sauerstoffquelle, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Alkalimetallchloraten, Alkalimetallperchloraten,
und Gemischen davon, umfasst. Gegebenenfalls kann auch ein Presshilfsmittel
wie etwa Glaspulver oder Glasfasern verwendet werden, um die Bildung
von Sauerstoff-erzeugenden Kernen durch Verdichten oder Formen unter
Druck zu erleichtern.
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Der Übergangsmetalloxid-Katalysator
ist bevorzugt aus der Gruppe, bestehend aus Kobaltoxid, Kupferoxid,
Nickeloxid, Eisenoxid, Manganoxid, und Gemischen davon ausgewählt. Kobaltoxid,
Nickeloxid und Kupferoxid sind derzeit bevorzugt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzung ein Alkalimetallchlorat
oder -perchlorat oder ein Gemisch davon als eine Sauerstoffquelle,
0,1 bis 15 Gew.-% eines Übergangsmetalloxids
als einen Katalysator, und von 0,1 bis 20 Gew.-% eines Additivs, ausgewählt aus
Alkalimetallsilikat, Alkalimetallstannat, Alkalimetalltitanat, Alkalimetallzirkonat,
und Gemischen davon, als einen Reaktionsratenmodifikator, Kernrheologiermodifikator
und Chlorsuppressor.
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Die Sauerstoffquelle ist bevorzugt
ausgewählt
aus Natriumchlorat, Kaliumperchlorat, Lithiumperchlorat und Gemischen
davon. Natriumchlorat ist derzeit bevorzugt. Eine derzeit bevorzugte
Ausführungsform
verwendet ein Natriumsilikat wie etwa Natriummetasilikat oder Natriumorthosilikat,
das bevorzugt etwa 1–10
Gew.-% der Zusammensetzung ausmacht.
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Diese und andere Aspekte und Vorteile
der Erfindung werden aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und der
beigefügten
Zeichnung, welche die Merkmale der Erfindung beispielhaft veranschaulicht,
offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Querschnittsansicht einer Sauerstoff-erzeugenden Kerze, welche
aus der Sauerstoff-erzeugenden Zusammensetzung gemäß den Prinzipien
der Erfindung gebildet ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Sauerstoff-erzeugende chemische Kerne
zur Verwendung in Flugzeugsystemen sind erheblichen Belastungen
und schwierigen Betriebsumgebungen ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen
kann ein Sauerstoff-erzeugender chemischer Kern während des
Betriebs teilweise schmelzen. Das Schmelzen kann die Bildung von
Lachen verursachen und ein Kollabieren des Kerns verursachen, was
zu einer ungleichmäßigen und
unberechenbaren Sauerstofferzeugungsrate führen kann, die höchst unerwünscht ist.
Chemische Sauerstofferzeugungsvorrichtungen sind auch konstanter
Vibration ausgesetzt. Wenn der chemische Kern schmilzt und kollabiert,
kann die Vibration das Leistungsverhalten der Erzeugungsvorrichtung
unberechenbarer machen und manchmal zu einem Versagen führen. Zusätzlich kann
geschmolzenes Salz mit dem Gehäuse
der Erzeugungsvorrichtung in Kontakt kommen und in lokal auftretenden heißen Bereichen
resultieren, und dazu führen,
dass die Wandtemperatur der Erzeugungsvorrichtungen die maximal
zulässige
Temperatur überschreitet.
Es ist daher notwendig, zu verhindern, dass die Sauerstoff-erzeugenden
chemischen Kerne schmelzen und kollabieren.
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Die vorliegende Erfindung ist verwirklicht
mittels verbesserter Sauerstoff-erzeugender
Zusammensetzungen, welche einen strukturellen Rheologiemodifikator
enthalten, der die Sauerstoff-erzeugenden Blöcke gegenüber Vibration beständig machen
kann, und verhindern kann, dass die chemischen Kerne schmelzen und
kollabieren. Die Zusammensetzungen erzeugen eine gleichförmigere
und gleichmäßigere Sauerstofferzeugungsrate
und haben eine geringere Temperaturempfindlichkeit als frühere Formulierungen.
Die erfindungsgemäßen Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzungen enthalten ein Additiv, welches als ein Reaktionsraten- und
Kernrheologiemodifikator und Chlorsuppressor wirkt. Die Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzungen enthalten bevorzugt etwa 0,1–20 Gew.-% des Additivs, welches
aus den Alkalimetallsilikaten, Alkalimetallstannaten, Alkalimetalltitanaten
und den Alkalimetallzirkonaten ausgewählt sein kann. In einer derzeit
bevorzugten Ausführungsform
ist das Additiv etwa 1–10
Gew.-% Natriummetasilikat oder Natriumorthosilikat oder Gemische
davon.
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Die Sauerstoff-erzeugenden Zusammensetzungen
enthalten etwa 0,5–15
Gew.-% eines im Wesentlichen Kohlenstoff-freien Kupferpulvers als
einen Brennstoff.
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Die Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzung
enthält
bevorzugt auch von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% eines Übergangsmetalloxid-Katalysators.
Der verwendete Übergangsmetalloxid-Katalysator
kann aus der Gruppe, bestehend aus Kobaltoxid (Co3O4), Kupferoxid, Nickeloxid, Eisenoxid, Manganoxid,
und Gemischen davon ausgewählt
werden. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform ist der Übergangsmetalloxid-Katalysator
aus Kobaltoxid, Nickeloxid, Kupferoxid und Gemischen davon ausgewählt, Kobaltoxid
ist jedoch derzeit bevorzugt.
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Natriumsilikat ist ein bevorzugtes
Additiv, da es als ein Reaktionsratenmodifikator und als ein Bindemittel
wirkt, so dass es verwendet werden kann um Calciumhydroxid und Glaspulver
in Sauerstoff-erzeugenden chemischen Zusammensetzungen zu ersetzen,
wodurch eine Verringerung der Anzahl der in die Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzungen zu mischenden Bestandteile ermöglicht wird, und die Einwiege-
und Mischvorgänge
vereinfacht werden. Zusätzlich
wirkt Natriumsilikat als ein sehr guter Rheologiemodifikator. Sauerstoff-erzeugende Zusammensetzungen,
die Natriumsilikat als ein Additiv enthalten, haben eine geringere
Empfindlichkeit gegenüber
Umgebungstemperaturen, erzeugen den Sauerstoff gleichmäßiger, und
sind strukturell robuster, den hohen Vibrationsniveaus während des
Betriebs standzuhalten.
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Die häufigsten Natriumsilikate sind
Natriummetasilikat, Na2SiO3,
und Natriumorthosilikat, Na4SiO4.
Wasserfreies Natriummetasilikat in Granulatform, erhältlich von
Alfa Chemical, Aldrich Chemical und Van Waters & Rogers, ist geeignet. In einer derzeit
bevorzugten Ausführungsform
wird wasserfreies Natriummetasilikat in Granulatform gemahlen, so
dass es durch ein Sieb mit 60 Öffnungen
pro 25,4 mm (d. h. ein Sieb mit Maschenweite 60) durchtritt, um
das Mischen zu erleichtern, und obwohl ein feiner gemahlenes Pulver
wirksamer sein wird und ein gröber
gemahlenes Pulver weniger wirksam sein wird, wird davon ausgegangen,
dass feineres oder gröberes
wasserfreies Natriummetasilikat in Granulatform funktionieren wird
und ebenfalls geeignet sein kann. Wasserhaltiges Natriumsilikat
ist teurer, kann aber ebenfalls geeignet sein. Die Na2O/SiO2-Verhältnisse für Natriummetasilikat
und Natriumorthosilikat betragen 1 : 1 bzw. 2 : 1, und Natriumsilikate
mit einem Na2O/SiO2-Verhältnis zwischen
1 : 1 und 2 : 1 sollten ebenfalls geeignet sein. Andere Alkalimetallsilikate, wie
etwa Lithiummetasilikat und Kaliummetasilikat funktionieren ähnlich wie
die Natriumsilikate, obwohl sie weniger erwünscht sind, da sie teurer sind.
Alle Alkalimetallsilikate mit einem M2O/SiO2-Verhältnis (worin
M ein Alkalimetallatom ist) von 1 : 1 bis 2 : 1 sollten ähnlich funktionieren
und ebenfalls geeignet sein. Zusätzlich
sollten auch Titanat, Zirconat und Stannat von Lithium, Natrium
und Kalium in einer zu Natriumsilikat ähnlichen Weise funktionieren.
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Natriummetasilikat einer ausreichenden
chemischen Reinheit ist frei von organischen Kontaminationen, welche
zu inakzeptablen Gehalten an Kohlenmonoxid- oder Kohlendioxidkontamination
in dem erzeugten Sauerstoff führen
können,
und ist relativ kostengünstig.
Wenn Natriummetasilikat verwendet wird, schmelzen die Sauerstoff-erzeugenden
Kerne nicht in einer unkontrollierbaren Weise, unter Lachenbildung,
und sie kollabieren nicht, sogar wenn sie bei hohen Umgebungstemperaturen
betrieben werden. Die Kerne behalten während des Betriebs der Sauerstofferzeugungsvorrichtung
ihre strukturelle Integrität
und Form bei, und das Gefahrenspotential eines Versagens aufgrund
von Vibration kann vermieden werden. Zusätzlich kann der Bedarf an vorgeformten
Isolationsschichten, die für
eine Erhöhung der
mechanischen Integrität
des Kerns während
des Betriebs verwendet werden, verringert oder beseitigt werden.
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Natriummetasilikat kann auch die
Aktivität
eines Katalysators wie etwa Kobaltoxid in einer derartigen Weise
modifizieren, welche eine Reaktion in Festphase verhindert, während es
ermöglicht,
dass der Katalysator die Zersetzung von Natriumchlorat in der flüssigen Phase
erleichtert. Bei Betrieb in heißen Umgebungen
kann Natriummetasilikat andererseits ein Gelnetzwerk bilden, welches
das Zusammenschmelzen des Kerns einengt, um zu verhindern, dass
der Kern Lachen bildet oder sogar kollabiert. Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzungen auf Basis von Natriummetasilikat erzeugen glattere
Sauerstoffflusskurven und haben eine geringere Temperaturempfindlichkeit.
Diese Verringerung der Variabilität des Produktleistungsverhaltens
kann zu einem höheren
Umsatz bei der Herstellung der Kerne führen, oder kann zu einem leichteren
Gewicht der Kerne führen,
bei unverändertem
Umsatz bei der Herstellung. Die Natriumsilikat-enthaltenden Kerne
sind mechanisch robuster und weniger anfällig gegenüber Vibrationen. Die Auftrittswahrscheinlichkeit
eines lokal auftretenden Hochtemperaturbereichs auf der Wand der
Erzeugungsvorrichtung wird ebenfalls verringert sein, wobei die
maximale, während
des Betriebs beobachtete Wandtemperatur erniedrigt wird.
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Der Rest der Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzungen, typischerweise etwa 50 Gew.-% bis etwa 99,3 Gew.-%
der gesamten Sauerstoff-erzeugenden Zusammensetzung, umfasst im
Wesentlichen eine Sauerstoffquelle, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Alkalimetallchloraten, Alkalimetallperchloraten, und Gemischen
davon, obwohl auch ein paar Prozent eines Presshilfsmittels wie etwa
Glaspulver oder Glasfasern verwendet werden können, um die Bildung von Sauerstoff-erzeugenden Kernen
durch Verdichten oder Formen unter Druck zu erleichtern. Die Sauerstoffquelle
ist bevorzugt aus Natriumchlorat, Kaliumperchlorat, Lithiumperchlorat und
Gemischen davon ausgewählt.
Natriumchlorat ist derzeit bevorzugt. In der derzeit bevorzugten
Ausführungsform,
bei der die Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzung etwa 1–10
Gew.-% Natriummetasilikat oder Natriumorthosilikat oder Gemische
davon als das Additiv enthält,
macht die Sauerstoffquelle etwa 60 Gew.-% bis etwa 98,4 Gew.-% der
gesamten Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzung aus.
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Bei der Bildung eines Sauerstoff-erzeugenden
Kerns oder einer Kerze werden der Metallpulverbrennstoff, Metalloxidkatalysator,
Natriumsilikatmodifikator und gegebenenfalls Glaspulver (falls verwendet)
vorgemischt. Die Sauerstoffquellenkomponente Chlorat/Perchlorat
wird typischerweise separat mit etwa 1 bis 5 Gew.-% Wasser gemischt.
Das vorgemischte Pulver wird danach mit dem nassen Chlorat/Perchlorat
gemischt. Die chemischen Sauerstoffkerzen werden durch Verdichten
des feuchten Gemisches in einer Form gebildet und werden danach
getrocknet, um das Wasser, das während
des Mischverfahrens zugegeben worden war, zu entfernen.
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Unter Bezugnahme auf 1 hat eine Sauerstoff-erzeugende chemische
Kerze 10 typischerweise eine zylindrische Form und ist üblicherweise aus
mehreren Schichten zusammengesetzt, wobei jede Schicht eine unterschiedliche
Formulierung hat. Die mehreren Schichten mit unterschiedlichen Formulierungen
können
somit derart ausgelegt werden, so dass sie an die gewünschte Sauerstofferzeugungsrate
angepasst sind, auf Basis von spezifizierten Erfordernissen der
Anwendung, da unterschiedliche Anwendungen unterschiedliche Erfordernisse bezüglich der
Sauerstofferzeugungsrate haben können.
Obwohl die in 1 gezeigte
Sauerstoff-erzeugende
Kerze 5 Schichten hat, kann jede beliebige Anzahl von Schichten verwendet
werden um die Sauerstoff-erzeugende Kerze zu bilden. Die verschiedenen
in 1 gezeigten Typen
an Grenzflächenformen
zwischen Schichten werden verwendet um den Übergang der Reaktion zu steuern,
während
sie von einer Schicht zu einer anderen fortschreitet. Die Grenzflächenformen
und die relativen Größen und Reaktivitäten der
Schichten können
modifiziert werden, in Abhängigkeit
von den Erfordernissen der spezifischen Anwendungen der Sauerstoff-erzeugenden Kerzen.
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Am oberen Ende der Kerze ist ein
Rücksprung
zum Halten eines Zündungspellets 12,
welches beispielsweise durch Abfeuern eines Aufschlagzünders gezündet werden
kann. Die Wärme aus
dem Zündungspellet
initiiert die Zersetzung der Schichten 14, 16, 18, 20 und 22 der
Sauerstoff-erzeugenden Kerze, wobei Sauerstoff freigesetzt wird.
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Verbrauchte Sauerstoff-erzeugende
Kerne, welche gemäß der Erfindung
gebildet und bei heißen, kalten
und Raumtemperatur-Umgebungsbedingungen betrieben worden sind, haben
jeweils typischerweise eine sehr gleichförmige Beschaffenheit mit kleinen,
gleichförmigen
Poren, und ohne große
Poren oder Hohlräume.
Die ursprüngliche
Form der Kerne wird während
des Betriebs der Sauerstofferzeugungskerne beibehalten, und das
physische Aussehen der verbrauchten Kerne, die bei heißen, kalten und
Raumtemperatur-Umgebungsbedingungen
betrieben worden sind, ist praktisch nicht unterscheidbar. Da kein
Zusammenschmelzen oder eine Bildung von Lachen oder großen Hohlräumen auftritt,
sind die Sauerstoffflusskurven für
die erfindungsgemäßen Sauerstoff-erzeugenden
Zusammensetzungen sehr glatt.
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Verbesserte Sauerstoff-erzeugende
Zusammensetzungen der Erfindung erzeugen einen erheblich niedrigeren
Gehalt an Kohlenmonoxidkontamination im erzeugten Sauerstoff, haben
eine glattere, gleichmäßigere Sauerstofferzeugungsrate,
eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Temperaturänderungen,
und haben eine niedrigere Betriebstemperatur als eine vergleichbare
Sauerstofferzeugungszusammensetzung unter Verwendung von Eisenpulver als
Brennstoff. Aus dem Vorstehenden wird für den Fachmann ersichtlich
sein, dass verschiedene Modifikationen durchgeführt werden können ohne
vom Schutzumfang der Erfindung, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert,
abzuweichen.