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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe unter Anwendung biospezifischer
Affinitätsreaktanten
(Reaktant 1, Reaktant 2 usw.), von denen einer analytisch nachweisbar
ist (Reaktant*) und einer fest in einer Nachweiszone in einer Transportströmungsmatrix
(Reaktant I) verankert ist. Die Probe (Analyt) wird durch eine Strömung in
der Matrix von einer Anwendungszone für Flüssigkeit (LZS), welche den
Analyten (Probe) und oder einen Puffer enthält, zu der Nachweiszone (DZ)
transportiert, in der der Reaktant I fest verankert wird. Zur gleichen
Zeit, wenn die Probe in der Matrix transportiert wird, werden die löslichen
Reaktanten, einschließlich
Reaktant*, transportiert. In der Nachweiszone wird der Reaktant*
in einer Menge abgefangen, die mit der Menge des in der Probe vorhandenen
Analyten in Zusammenhang steht. Um dies zu erreichen, wird der Reaktant*
so gewählt,
dass er sich biospezifisch direkt an Reaktant I binden kann oder
indirekt über
einen oder mehrere zugesetzte biospezifische Affinitätsreaktanten
(wobei der Analyt eingeschlossen ist.). Die Menge an Analyt wird
dann bestimmt aus der Menge des in der Nachweiszone gebundenen Reaktanten*.
Die Transportströmung
kann Zonen enthalten, in denen verschiedene biospezifische Affinitätsreaktanten
(z. B. Reaktant*, aber kein Analyt) zuvor angewendet (zuvor deponiert)
worden sind, um gelöst und
mit der Strömung
in Richtung auf die Nachweiszone transportiert zu werden.
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Mit Reaktanten (den Analyten eingeschlossen),
die biospezifische Affinität
aufweisen (Bioaffinitätsreaktanten),
sind individuelle Mitglieder in den Reaktantpaaren: Antigen/Hapten-Antikörper; Biotin-Avidin/Streptavidin;
zwei komplementäre
Einzelketten von Nukleinsäure
etc. gemeint. Als Antikörper
werden Antigen-bindende Antikörperfragmente
wie Fab, F(ab)2' und Einzelketten-Fv-Antikörper (scFv)
etc. in Betracht gezogen. Relevante Reaktanten müssen nicht natürlich vorkommen,
sondern können
auch synthetisch hergestellte Moleküle/Binder sein.
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Der Typ der vorliegenden Testmethodik
ist zuvor primär
für biospezifische
Affinitätsreaktanten
verwendet worden, wo mindestens ein Teil eines verwendeten Reaktantenpaares
eine Proteinstruktur aufwies, insbesondere im Zusammenhang mit sogenannten
immunchemischen Bestimmungsverfahren.
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Die biospezifischen Affinitätsreaktionen
werden primär
in wässrigem
Medium (z. B. Wasser) durchgeführt.
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Die vorliegende Technik ist bestens
bekannt und wird häufig
auf sogenannte Teststreifen angewendet, bei denen der Streifen als
eine Durchflussmatrix dient. Der Durchfluss wurde in der Zone initiiert,
der die Probe zugesetzt wurde (LZS). Der Durchfluss ist häufig lateral,
d. h. parallel zur Oberfläche
der Matrix oder anderen Typs, z. B. in der Tiefe der Matrix.
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Die Testprotokolle waren vom sogenannten
Inhibierungstyp (kompetitiv) oder Nicht-Inhibierungstyp (nicht-kompetitiv, Sandwich).
Siehe z. B. Behringwerke
US 4
861 711 ; Unilever WO 88/08534; Abbot
US 5 120 643 ; Becton Dickinson-EP
284 232 und US-Patent 4 855 240; Abbot/Syntex-US 4 740 468; Pharmacia
AB, WO 96/22532 etc.
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In diesem Zusammenhang werden häufig bezüglich bestimmter
Reaktanten (insbesondere Analyt und Reaktant*) gleichzeitige und
sequentielle Methoden (Protokolle) erwähnt. In gleichzeitigen Varianten
werden der Analyt (die Probe) und der relevante Reaktant, z. B.
der Reaktant*, gleichzeitig in die Nachweiszone transportiert. Es
können
gleichzeitige Varianten erhalten werden, wenn eine Probe vorinkubiert/mit
Reaktant* gemischt wurde oder wenn der Reaktant* zuvor in der Probenanwendungszone
oder in einer Zone strömungsabwärts der
Probenanwendungszone, aber vor der Nachweiszone deponiert wurde.
In sequentiellen Varianten wird der Analyt (Probe) vor einem Reaktanten,
z. B. Reaktant*, in die Nachweiszone transportiert. Sequentielle Varianten
können
erhalten werden, wenn der relevante Reaktant, z. B. Reaktant*, der
gleichen Anwendungszone zugesetzt wird wie die Probe, nachdem die
Probe (der Analyt) aus der Zone transportiert wurde. Eine Variante
sequentieller Methodik wird im US-Patent Nr. 4 855 240 (Becton & Dickinson) besprochen.
Als eine Alternative zur vor dem „Tracer" (= Reaktant*) transportierten Probe
(Analyt) in der gleichen Transportströmung werden im US-Patent Nr.
4 855 240 separierte Transportströmungen beschrieben, in denen
die Zeit des Transports so geregelt ist, dass die Probe (Analyt)
die Nachweiszone vor dem „Tracer" (Reaktant*) erreicht. Eine
andere Variante se quentieller Methodik wird im EP-Patent Nr. 306
336 von Syntex (U.S.A.) Inc. beschrieben, worin eine Vorrichtung
verwendet wird, die ein Gehäuse
umfasst, das ein erstes Mittel zum Einführen einer Probe vorsieht sowie
ein zweites Mittel zum Einführen
eines flüssigen
Reagens, das nicht die Probe ist.
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Der Begriff „gleichzeitige Tests" hat häufig jede
Variante eingeschlossen, in der die Probe und der Reaktant* vorinkubiert/gemischt
werden, bevor sie einer Durchflussmatrix zugesetzt werden oder in
der die Probe einer Durchflussmatrix zugesetzt wird, in der der
Reaktant* zuvor in der Probenanwendungszone oder strömungsabwärts davon
deponiert wurde. Der Begriff „sequentielle
Tests" hat auf ähnliche
Weise jede Variante eingeschlossen, in der der Reaktant* der Probenanwendungszone
zugesetzt wurde, nachdem die Probe ihre Anwendungszone verlassen
hatte. Somit wurden keine Überlegungen
angestellt im Hinblick darauf, ob sich die Reihenfolge von Analyt
und Reaktant* während
des Transports zur Nachweiszone verändert. Wenn nicht anders vermerkt,
wird diese Nomenklatur auch für
die vorliegende Erfindung verwendet, wird aber jetzt so angepasst,
dass es mehrere Anwendungszonen für Flüssigkeit gibt. Diese Sichtweise
bedeutet, dass primär
die anfängliche
Reihenfolge berücksichtigt
wird, wenn sowohl der Analyt als auch der Reaktant* in löslicher
Form vorliegen, und nicht die Reihenfolge, in der der Analyt und
der Reaktant* in die Nachweiszone transportiert werden.
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Nachteile mit dem Stand
der Technik und Ziele der Erfindung
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Der Stand der Technik hat häufig praktische
Probleme bei der Automatisierung mit sich gebracht, primär deswegen,
weil eine vorinkubation oder die sequentielle Zugabe von Probe und
Reaktanten häufig
erforderlich waren, oft in einer bestimmten vorher festgelegten
Reihenfolge, die vom verwendeten Testprotokoll definiert wurde.
Das Ziel der Erfindung besteht (a) in der Vereinfachung der Automatisierung,
(b) in der Vermeidung sequentieller Zugabe der Probe und des analytisch
nachweisbaren Reaktanten (Reaktant*) und (c) darin, dass eine vorherige
Deponierung von Reaktant* möglich
ist, wenn sequentielle Methodik angewendet wird, die sich auf den
Analyten und den Reaktant* bezieht. Allgemeinere Ziele bestehen
darin, Testergebnisse hoher Qualität zu erzielen, vorzugsweise
mit verbesserter Sensitivität
und Präzision,
als dies durch vorhergehende Varianten der Fall war.
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Die Erfindung
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Überraschenderweise
haben wir nun entdeckt, dass, wenn der Durchfluss durch die fast
gleichzeitige Zugabe von Flüssigkeit
an zwei benachbarte Zonen in einer Durchflussmatrix initiiert wird,
die in der Zone stromabwärts
zugegebene Flüssigkeit
sich vor der Flüssigkeit
in Richtung auf die Nachweiszone in Bewegung setzt, die in der Zone
stromaufwärts
zugegeben wurde. Unsere Entdeckung schließt ein, dass eine zonenweise
Stoffwanderung von Flüssigkeiten
auch erhalten werden kann, wenn die Zugabe von Flüssigkeit
in einer Zone stromaufwärts
nach Zugabe von Flüssigkeit
in der am nächsten
stromabwärts
gelegenen Zone durchgeführt
wird. Durch Anwendung dieser Entdeckung auf den relevanten Typ von
Analysemethoden können
bezüglich
der oben erwähnten
Ziele Verbesserungen erzielt werden.
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Ein erster Hauptaspekt der Erfindung
betrifft die eingangs erwähnte
Analysemethoden und ist dadurch gekennzeichnet, dass
- A. die Durchflussmatrix mindestens zwei Anwendungszonen für Flüssigkeit
zeigt, die im Wesentlichen benachbart zueinander angeordnet sind: worin
- a) LZn eine Anwendungszone für Flüssigkeit
ist, in der n die Position der Anwendungszone LZn ist
(n ist eine ganze Zahl 2 < n < m)
- b) m die Gesamtzahl an Anwendungszonen ist, in welchen die Strömung initiiert
wird,
- c) eine LZn eine Anwendungszone für die Probe
(LZn'S)
ist und eine LZn eine Anwendungszone für den Reaktanten*
(LZn''R*) ist, mit
n'' ≥ n';
- d) → die
Strömungsrichtung
ist, und
- e) DZ die Nachweiszone ist; und
- B. die Strömung
durch Zusetzen von Flüssigkeit
zu jeder Zone LZm .. LZn ..
LZ1 initiiert wird, in einer Weise, dass
Flüssigkeitn+1, welche der Anwendungszone LZn+1 hinzugefügt wird, durch die Matrix hindurch
befördert
wird nach der Flüssigkeit,
welche der nächsten
stromabwärts
gelegenen Anwendungszone LZn hinzugefügt wird.
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Flüssigkeitn+1 kann
leicht unmittelbar nach Flüssigkeitn wandern, wenn die entsprechenden Zonen
für die
Anwendung von Flüssigkeit
benachbart zueinander sind, oder wenn zugegebene Flüssigkeitsvolumen
für diesen
Zweck geeignet sind.
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Im üblichsten Fall schließt das oben
Erwähnte
das Zusetzen von Flüssigkeitn+1 LZn+1 ein, vor
oder primär
gleichzeitig mit dem Zusetzen der Flüssigkeitn zu
LZn. Für
n = m fehlt LZn+1, und für diese Zone ist es deshalb
nicht möglich,
LZm+1 irgendeine Flüssigkeit zuzusetzen. Praktische
Vorteile werden erreicht, wenn das Zusetzen primär gleichzeitig für alle Zonen
LZm .. LZn .. LZ1 vorgenommen wird.
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Die Zahl (m) der Anwendungszonen
für Flüssigkeit
(LZm .. LZn .. LZ1) kann im Prinzip jede Zahl mit der Ausnahme
von Eins (m 1) sein. Aus praktischen Gründen ist es wahrscheinlich,
dass in Zukunft 2 ≤ m ≤ 10, vorzugsweise
2 ≤ m ≤ 6, wie m
= 2 oder 3 oder 4 oder 5 ist.
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Die zugesetzten Flüssigkeiten
(Flüssigkeit1 .. Flüssigkeitm) können
entweder nur aus Pufferlösung
oder Pufferlösung
plus einem Reaktanten (Reaktant 1, Reaktant 2 etc.) bestehen, wobei
es notwendig ist, dem Reaktant* zu ermöglichen, dass er in der Nachweiszone
in einer Menge abgefangen wird, die mit der Menge an Analyt in der
Probe in Zusammenhang steht. Der Reaktant* kann auch in einer Flüssigkeitn
eingeschlossen sein. In der Regel ist die Zusammensetzung transportierter
Komponenten von einer Anwendungszone nicht die gleiche wie von der
nächsten
benachbarten Anwendungszone, in welcher die Strömung initiiert wird (LZn+1 und LZn-1 mit
der Ausnahme von n = m und n = 1, für die die Zonen LZn+1 bzw.
LZn-1 fehlen).
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Mit dem Ausdruck „im Wesentlichen benachbart
zueinander" ist
gemeint, dass die Anwendungszonen für Flüssigkeit unmittelbar benachbart
zueinander sind oder einen dazwischen gelegenen Bereich an Matrix haben,
welcher vorzugsweise nicht mehr als etwa 2 mm und insbesondere nicht
mehr als etwa 1 mm beträgt.
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Eine in einer Anwendungszone zugesetzte
Flüssigkeit
kann eine Tendenz haben, sich an am oberen Ende der Matrix auf Teile
der Matrix auszubreiten, die außerhalb
der Zone sind. Für
benach barte Zonen bedeutet dies, dass Flüssigkeiten auf unerwünschte Weise
miteinander vermischt werden können.
Um dies zu vermeiden, werden physikalische Barrieren gesetzt, die
zwei benachbarte Anwendungszonen abgrenzen (Zonen-Spacer). Die Barrieren
sollten primär
am oberen Ende der Matrix gesetzt werden, können aber bis in die Matrix
hinein ausgedehnt werden, ohne die Strömung völlig zu unterbrechen. Eine
Abgrenzung findet primär gegen
eine benachbarte Zone für
die Anwendung von Flüssigkeit
statt, kann sich aber natürlich
um eine ganze Anwendungszone für
Flüssigkeit
erstrecken. Flüssigkeit
kann auch über
Kissen oder Materialschichten eingeführt werden, die auf der Matrix
aufgebracht sind und aus dem gleichen oder einem anderen Material
sind als das Matrixmaterial. In einem solchen Fall besteht kein
Bedarf an Zonen-Spacern.
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Relevante Reaktanten können in
einer Anwendungszone für
Flüssigkeit
(LZn) oder zwischen zwei dieser Zonen vorab
deponiert werden. Eine Anwendungszone für Flüssigkeit, die nur zum Transport
von Pufferkomponenten und/oder anderen Komponenten dient, die nicht
an den biospezifischen Affinitätsreaktionen
beteiligt sind (d. h. die Flüssigkeit,
die weder Reaktant noch Analyt enthält noch für den Transport von Reaktant oder
Analyt vorgesehen ist), wird unten LZnB
genannt. Eine Anwendungszone für
Flüssigkeit
(LZn), in welcher die Flüssigkeit einen Reaktanten enthält oder
die für
den Transport eines Reaktanten, z. B. Reaktant*, Reaktant 1, Reaktant
2 etc., vorgesehen ist, wird unten LZn''R*, LZn'''R1,
LZn''''R2
etc. genannt. Wenn eine Flüssigkeitn eine Kombination von Komponenten, z. B.
den Reaktant* und den Analyten (Probe), transportieren soll, wird die
Anwendungszone für
die Komponenten gemeinsam sein und mit LZn'''R2/R1
etc. bezeichnet. Für
die Kombinationsprobe und den Reaktanten* wird die Anwendungszone
LZn'R*/S
(n' = n'') sein. Dass Flüssigkeitn für den Transport
eines bestimmten Reaktanten gedacht ist, schließt ein, dass der vorliegende
Reaktant auch in der Zone LZn zuvor deponiert
werden kann. Letzteres schließt
ein, dass der Reaktant zuvor in einem Bereich stromabwärts der
Anwendungszone für
die relevante Flüssigkeit,
aber stromaufwärts
der nächsten
stromabwärts
gelegenen LZ (LZn-1) deponiert werden kann
oder, wenn n = 1 ist, nur stromaufwärts der Nachweiszone (weil
LZn-1 dann fehlt).
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Mit vorheriger Deponierung ist gemeint,
dass ein Reaktant im Voraus der Matrix zugesetzt wird und in einer
Weise, dass er sich nicht in die Matrix ausbreitet, bis er von Flüssigkeit
erreicht wird, welche angewendet wurde, um die Strömung zu
initiieren. Vorherige Deponierung von Reaktanten kann auf eine an
sich bekannte Weise durchgeführt
werden. (Siehe z. B. Behring werke US-Patent-Nr. 4 861 711; Unilever
WO 88/08534; Abbot US-Patent-Nr. 5 120 643; Becton Dickinson EP-Nr.
284 232). Es ist wichtig, es so einzurichten, dass sich der betreffende
Reaktant rasch auflöst,
wenn Flüssigkeit
durch einen Bereich strömt,
welcher zuvor deponierten Reaktanten enthält. Um eine rasche Auflösung zu
erreichen, ist es üblich,
Reaktanten in Substanzen einzubringen, die sich als solche rasch
auflösen.
Dieser Typ von Substanzen ist häufig
hydrophil mit polaren und/oder geladenen Gruppen, wie Hydroxy, Carboxy,
Amino, Sulphonat etc. Insbesondere können hydrophile, rasch lösliche Polymere
erwähnt
werden, die z. B. eine Kohlehydratstruktur haben, einfache Zucker
einschließlich
Mono-, Di- und Oligosaccharide und entsprechende Zuckeralkohole
(Mannitol, Sorbitol etc.). Es ist allgemein üblich, zuerst die betreffende
Anwendungszone mit einer Schicht der rasch löslichen Substanz zu beschichten,
und dann wird der Reaktant aufgebracht, wahlfrei gefolgt von einer
zusätzlichen
Schicht aus rasch löslicher
Substanz. Ein alternativer Weg besteht darin, den Reaktanten in
Teilchen rasch löslichen
Materials einzubringen, die dann in der relevanten Zone der Matrix
deponiert werden.
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Einige der wichtigsten Ausführungsformen
bezüglich
der Anwendungszonen für
Flüssigkeit
können
so zusammengefasst werden: 2 ≤ m ≤ 6; n' ist 1, 2 oder 3;
n'' > n' oder
n'' = n'; LZn'S ist die Anwendungszone
für die
Probe und wahlfrei auch für
den Reaktanten* oder einen anderen Reaktanten; LZn'+1, LZn'+2,
Ln'+3,
LZn'-1,
und Ln'-2 sind
Anwendungszonen für
Flüssigkeiten,
die bestimmt sind für
den Transport des Reaktanten* oder eines anderen Reaktanten oder
von Puffer ohne Reaktanten, so weit es durch m, n'' und n' gestattet ist.
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Eine Transportströmung durch die speziellen Matrixtypen
kann erreicht werden durch die Wirkung von Kapillarkräften, z.
B. durch den Beginn mit einer im Wesentlichen trockenen Matrix.
Ein Saugkörper
kann als Hilfe am Ende der Strömung
angebracht sein. Strömung,
in der Bedeutung von Transport von primär nur gelösten Komponenten, kann erreicht
werden, wenn ein elektrisches Feld über die Matrix angewendet wird.
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Testprotokolle
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Durch die Verwendung der Erfindung
können
die Reaktanten und der Analyt dazu gebracht werden, sich zonenweise
als individuelle Komponenten oder zusammen in unterschiedlichen
Kombinationen in Richtung auf die Nachweiszone zu bewegen. Die genaue
Abfolge von Anwendungszonen wird bestimmt durch das zu verwendende
Testprotokoll.
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Die Erfindung kann sowohl auf kompetitive
(Inhibierung) als auch nicht-kompetitive (Nicht-Inhibierung) Testvarianten angewendet
werden, ungeachtet dessen, ob diese bezüglich eines Reaktanten gleichzeitig
oder aufeinanderfolgend sind. Veranschaulichende Systeme sind unten
schematisch in Form der gebildeten Komplexe dargestellt. „-„ bezieht
sich auf festes Verankern mit der Matrix, „---„ bezieht sich auf Verbinden
mittels biospezifischer Affinität.
Der Einfachheit halber wurde angenommen, dass verwendete Reaktanten
bezüglich verwendeter
Verbindungsstellen einwertig sind.
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A. Sandwich-Protokoll
(Nicht-Inhibierung)
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Der Reaktant I und der Reaktant*
haben beide biospezifische Affinität für den Analyten. x = Molzahl von
Reaktant I auf der Matrix und y = Molzahl des Analyten (= Molzahl
des Reaktanten*), gebunden an den Reaktanten I.
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Komplex in der Nachweiszone:
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- Matrix (-Reaktant I)x-y (-Reaktant
I ---Analyt ---Reaktant*)y
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Gleichzeitige Varianten:
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Aufeinanderfolende Varianten:
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- m = 2: LZ2R* LZ1S
DZ.
- m = 3: LZ3R* LZ2B
LZ1S DZ und Alternativen, bei denen sich
die Pufferzone in Position 1 oder 3 befindet.
- m = 4: LZ4B LZ3R*
LZ2B LZ1S DZ und
Alternativen, bei denen jede der Pufferzonen die Position 1 hat.
- m = 5: Die gleiche Abfolge wie für m = 4 mit der Ausnahme, dass
sich eine Extra-Pufferzone an Position 1 befindet.
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B. Sandwich-Protokoll
(Nicht-Inhibierung):
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Der Reaktant I weist biospezifische
Affinität
für den
Reaktanten II auf. Sowohl der Reaktant II als auch der Reaktant*
weisen biospezifische Affinität
für den
Analyten auf. x = Molanzahl von Reaktant I auf der Matrix, y = Molanzahl
des Analyten (= Molanzahl von Reaktant*), gebunden an den Reaktanten
I über
Reaktant II. y + z ist die Molanzahl von Reaktant II, der an den
Reaktanten I gebunden ist.
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Komplex in der Nachweiszone:
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- Matrix (-Reaktant I)x-z-y (-Reaktant
I --- Reaktant II)z(-Reaktant I --- Reaktant
II --- Analyt --- Reaktant*)y
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Gleichzeitige Varianten:
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- m = 2: Dasselbe wie für
Protokoll A mit der Ausnahme, dass LZ2R*/S
LZ2R*/S/RII ist oder dass LZ1B
LZ1RII ist.
- m = 3: LZ3R*/S LZ2B
LZ1RII DZ oder LZ3R*/S
LZ2RII LZ1B DZ.
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Aufeinanderfolgende Varianten:
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- m = 2: Dasselbe wie für
Protokoll A mit der Ausnahme, dass LZtS
durch LZtS/RII ersetzt wird.
- m = 3: LZ3R* LZ2B
LZ1S/RII DZ oder
LZ3R*
LZ2S LZ1RII DZ oder
LZ3R* LZ2S/RII LZ1B DZ.
- m = 4, 5, 6: Analog zu Protokoll A können Abfolgen mit bis zu 6
Anwendungszonen für
Flüssigkeit
berücksichtigt
werden.
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C. Inhibierungsprotokoll:
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Der Reaktant I ist ein Analytanalog,
der fest mit der Matrix verankert ist, der Reaktant III weist biospezifische
Affinität
für den
Analyten auf und der Reaktant* hat eine biospezifische Affinität für den Reaktanten
III. x = Molanzahl von Reaktant I auf der Matrix. y = Molanzahl
von Reaktant III (= Molanzahl von Reaktant*), gebunden an die Matrix über Reaktant
I. Die Bedingungen sind so gewählt,
dass y ein Maß für die Menge
an Analyt in der Probe ist.
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Komplex in der Nachweiszone:
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- Matrix (-Reaktant I)x-y (-Reaktant
I --- Reaktant III --- Reaktant*)y
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Gleichzeitige Varianten:
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- m = 2: LZ2R*/RIII/S LZ1B
DZ.
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Aufeinanderfolgende Varianten:
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- m = 2: LZ2R* LZ1/RIIVS
DZ.
- m = 3, 4 oder 5: Können
analog zu Protokoll A aufgebaut werden.
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D. Inhibierungsprotokoll
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Der Reaktant I weist biospezifische
Affinität
sowohl für
den Analyten als auch den Reaktanten* auf. Der Reaktant* ist ein
lösliches
Analytanalog. x + y sind die Molanzahl von Reaktant I auf der Matrix,
x und y sind die Anzahl von Molen von Reaktant* bzw. Analyt, die
an die Matrix gebunden sind.
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Komplex in der Nachweiszone:
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- Matrix (-Reaktant I --- Reaktant*)x (-Reaktant
I --- Analyt)y:
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Gleichzeitige Variante:
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Aufeinanderfolgende Variante:
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- m = 2: LZ2R* LZ, S DZ
- m = 3, 4 und 5: Können
analog zu Protokoll A aufgebaut werden.
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Matrices
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Die Matrix definiert den Raum, in
welchem die Strömung
transportiert wird. Die Matrix kann die innere Oberfläche eines
einfachen Strömungskanals
sein (z. B. eine Kapillare), die innere Oberfläche einer porösen Matrix,
welche ein System von Strömungskanälen (poröse Matrix)
besitzt, die sich durch sie hindurch erstrecken. Der Einfachheit
halber werden Matrices, die in dieser Variante der Erfindung brauchbar
sind, Strömungsmatrices
genannt. Poröse
Matrices können
vorkommen in der Form von Monolithen, Blättern, Säulen, Membranen, Einzelströmungskanälen, die
Kapillarabmessungen oder Aggregatsysteme dieser Strömungskanäle etc besitzen.
Sie können
auch in der Form von Teilchen vorkommen, die in Säulengehäusen, gepressten
Fasern etc. gepackt sind. Die innere Oberfläche der Matrices, d. h. die
Oberfläche
der Strömungskanäle, sollte hydrophil
sein, so dass wässrige
Medien (gewöhnlich
Wasser) absorbiert und durch die Matrices transportiert werden können. Die
kleinste innere Abmessung der Strömungskanäle sollte ausreichend groß sein,
um den Transport durch die Matrix der verwendeten Reak tanten zu
erlauben. Die Faustregel ist, dass geeignete Matrices unter denen
ausgewählt
werden, die Strömungskanäle mit der
kleinsten inneren Abmessung (oft als Durchmesser für runde
Kanäle)
im Intervall 0,4–1.000 μm, bevorzugt
0,4–100 μm haben,
wenn die Matrix ein System von gegenseitig kommunizierenden Strömungskanälen aufweist.
Strömungskanäle, die
die kleinste innere Abmessung im oberen Teil des Intervalls 0,4–1000 μm haben,
sind primär
für einfache
unverzweigte Kanäle
von Interesse, durch welche die Strömung durch einen von außen aufgebrachten
Druck oder Sog getrieben wird.
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Relevante Matrices werden häufig aus
einem Polymer gebildet, z. B. Nitrocellulose, Nylon etc. Das Material
in der Matrix wie auch das physikalische und geometrische Design
der Strömungskanäle können entlang
der Strömung
variieren, abhängig
davon, wofür
ein bestimmter Teil der Matrix zu verwenden ist (Pharmacia AB WO
96/22532; Medix WO 94/15215).
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Nachweiszone
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In der Nachweiszone wird der Reaktant
I mit Bindungen fest mit der Matrix verankert, die einen unbeabsichtigten
Transport von Reaktant I unter den Testbedingungen nicht zulassen.
Die Befestigung von Reaktant I an der Matrix kann kovalent sein, über physikalische
Adsorption, über
biospezifische Affinität
etc. Wie der Stand der Technik auf diesem Gebiet kann die Erfindung
Kombinationen von Bindungstypen verwenden, z. B. kovalente Bindung
an die Matrix eines biospezifischen Affinitätsreaktanten, der auf den Reaktanten
I gerichtet ist. Insbesondere kann eine Matrix erwähnt werden,
die ein physikalisch adsorptiv oder kovalent gebundenes Glied eines
spezifischen Bindungspaares (Reaktantenpaares) in Kombination mit
dem Reaktanten I aufweist, der mit dem anderen Glied des spezifischen
Bindungspaares gekoppelt oder konjugiert ist, oder eine Matrix, die
einen ähnlich
gebundenen Antikörper
aufweist, welcher auf den Reaktanten I gerichtet ist. Als Beispiele
für spezifische
Bindungspaare können
immunologische Bindungspaare erwähnt
werden, wie Antigen-Antikörper und
Hapten-Antikörper,
Biotin-Avidin oder -Streptavidin, Lectin-Zucker, Hormon-Hormon-Rezeptor,
Nucleinsäureduplex.
Wenn der Reaktant I sich über
einen anderen Reaktanten gemäß der obigen
Ausführung
an die Matrix bindet, braucht der Reaktant I nicht in der Matrix
immobilisiert zu werden, sondern er kann entweder beweglich (diffusionsfähig) vorab
in einen Bereich oder eine Zone in die Matrix deponiert werden,
die von der Nachweiszone abgetrennt ist, oder er kann zusammen mit
oder getrennt von der Probe zugesetzt werden. Das Verankern von
Reaktant I mit der Matrix kann mittels Teilchen erreicht werden,
die in/auf der Matrix abgelagert worden sind und zu denen der Reaktant
I kova lent, physikalisch adsorptiv oder biospezifisch etc. gebunden ist.
Die Teilchen verbinden sich entweder mit der Matrix, weil ihre Größe so gewählt wurde,
dass sie nicht durch die Matrix transportiert werden können, oder
mittels physikalischer Adsorption. Siehe unter anderem Abbott/Syntex
US-Patent Nr. 4 740 468; Abbott EP-Nr. 472 376; Hybritech EP-Nr.
437 287 und EP-Nr. 200 381; Grace & Co. EP-Nr. 420 053; Fuji Photo Film
US-Nr. 4 657 739; Boehringer Mannheim WO 94/06012. Für die Erfindung
hat sich die letztere Variante mit kleineren Teilchen, die sich
physikalisch an die Matrix adsorbieren, als gut erwiesen.
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In ein und derselben Transportströmung können mehrere
Nachweiszonen (DZ1, DZ2 etc.) sein. Eine oder mehrere Nachweiszonen
können
mit dem gleichen oder unterschiedlichen Analyten in Zusammenhang stehen.
Wenn die Analyten unterschiedlich sind, ist der Reaktant I gewöhnlich für jede DZ
unterschiedlich.
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Analytisch nachweisbarer
Reaktant (Reaktant*)
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In der Endung kann der Reaktant*
kein Analyt sein. Gewöhnlich
wird analytische Nachweisbarkeit erreicht, weil ein natürlicher
Reaktant, z. B. ein Antikörper
oder ein Antigen oder ein Hapten, mit einer analytisch nachweisbaren
Gruppe versehen wird. Bestens bekannte Beispiele häufig verwendeter
Gruppen sind enzymatisch aktive Gruppen (Enzym, Co-Faktor, Co-Enzym,
Enzymsubstrat etc.), fluorogene, chromophore, chemilumineszierende,
radioaktive Gruppen etc. Gruppen, die durch einen biospezifischen
Affinitätsreaktanten nachgewiesen
werden, werden gewöhnlich
ebenfalls dieser Kategorie zugewiesen, z. B. Biotin, Hapten, Klassen-,
Subklassen- und
speziesspezifische Determinanten in Immunoglobulinen etc.
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Eine bevorzugte Markierungsgruppe
sind Teilchen, die wahlfrei irgendeine der obigen Nachweisgruppen
enthalten, wie fluorophore Gruppen oder chromogene Gruppen (farbige
Teilchen). Brauchbare Teilchen haben oft eine Größe im Intervall von 0,001–5 μm. Die Teilchen
können
colloidale Abmessungen haben, so genanntes Sol (d. h. gewöhnlich kugelförmig und
monodispers mit einer Größe im Intervall
von 0,001–1 μm). Besonders
Metallteilchen (z. B. Gold-Sol),
Nicht-Metall-Teilchen (z. B. SiO2, Kohlenstoff,
Latex und abgetötete Erythrozyten
und Bakterien) können
erwähnt
werden. Auch Teilchen mit nicht-kolloidalen Abmessungen, sondern
mit Fokus auf nicht-sedimentierender Fähigkeit werden verwendet. Diese
sind mehr oder weniger ungleichmäßig und
mehr oder weniger polydispers (Kohlenstoffteilchen < 1 μm; Pharmacia
AB, WO 96/22532).
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Für
Teilchen als Markierungssgruppe wird Bezug genommen auf Unilever
WO 88/08534; Abbott US-Patent Nr. 5 120 643; Becton Dickinson EP-Nr.
284 232 unter anderen.
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In Zusammenhang mit der Entwicklung,
die zu der vorliegenden Erfindung geführt hat, wurde überraschenderweise
festgestellt, dass gute Ergebnisse erzielt werden können, wenn
man gleichzeitig folgendes verwendet:
- (a) Reaktant*
mit Markierungsteilchen gemäß der obigen
Ausführung
als eine Nachweisgruppe, und
- (b) eine Nachweiszone, in welcher der Reaktant I mittels Teilchen
mit der Matrix verankert wurde, die im Wesentlichen Abmessungen
haben, welche den Transport der Teilchen als solche durch die Matrix
zulassen würden.
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Wir haben funktionierende Systeme
erreicht, in denen markierte Teilchen und Verankerungsteilchen im
Wesentlichen die gleichen Abmessungen haben. Dies bedeutet mit großer Wahrscheinlichkeit,
dass die markierten Teilchen größer sein
können
als die Verankerungsteilchen und umgekehrt, so lange sie kleiner
bleiben als die durch die Matrix festgelegten Strömungskanäle. Das
System kann mit oder ohne vorherige Deponierung des Reaktanten*
in der beabsichtigten Anwendungszone funktionieren. Diese Ausführungsform
ist Teil einer Erfindung, beschrieben in Pharmacia Diagnostics AB,
WO 99/36780.
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Analyte
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Die Erfindung ist primär angepasst
für die
Bestimmung von biospezifischen Affinitätsreaktanten der eingangs erwähnten Typen.
Die Reaktanten können
eine Zelle oder ein Virus oder ein Teil davon sein. Insbesondere
kann Antigen, wie ein Immunglobulin oder ein Antikörper, erwähnt werden.
Für Immunglobuline
kann die Bestimmung mit einem bestimmten Ig und/oder einer bestimmten
Ig-Unterklasse in Zusammenhang stehen. Für Antikörper kann die Bestimmung mit
einer bestimmten Spezifizität
in Verbindung stehen, wahlfrei auch die Ig-Klasse oder die Ig-Unterklasse des Antikörpers. Relevante
Ig-Klassen sind IgA, IgD, IgE, IgG und IgM. Relevante Ig-Subklassen
sind IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4.
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In Sandwich-Varianten (gemäß der Protokolle
A und B oben) kann der Analyt ein Antikörper sein, der auf ein Allergen/Antigen/Hapten
gerichtet ist und von einer bestimmten Spezies, einer bestimmten
Ig-Klasse oder einer bestimmten Ig-Subklasse hergeleitet ist. In
diesem Fall kann der Reaktant* ein analytisch nachweisbarer Antikörper sein,
der auf ein Epitop, spezifisch für
diese Spezies, Ig-Klasse oder Ig-Subklasse, gerichtet ist, und mit
dem Reaktanten I (Protokoll A) oder Reaktanten II (Protokoll B)
als das Allergen/Antigen/Hapten. Alternativ kann das Umgekehrte
gewählt
sein, d. h. der Reaktant* ist das Allergen/Antigen/Hapten, und der
Reaktant I bzw. Reaktant II ist der Antikörper, gerichtet auf den Analyten.
Wenn der Analyt ein Antigen im allgemeinen ist, können sowohl
der Reaktant I als auch der Reaktant* in Protokoll A Antikörper sein,
die auf das Antigen gerichtet sind. Für Protokoll B ist es der Reaktant Π und der
Reaktant*, die auf das Antigen gerichtete Antikörper sind.
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Kompetitive Varianten sind für Niedrigmolekular-Analyten
höchst
interessant. Veranschaulichende Beispiele sind Antigen und Hapten.
Für Protokoll
C kann der Reaktant I das Antigen oder das Hapten sein, fest verankert
in der Matrix, Reaktant III kann ein Antikörper sein, gerichtet auf das
Antigen, und der Reaktant* kann ein Antikörper sein, gerichtet auf den
Reaktanten III. Für
Protokoll D kann der Reaktant I ein Antikörper sein, der auf den Analyten
gerichtet ist, und Reaktant* kann der Analyt sein, der mit einer
analytisch nachweisbaren Gruppe gekennzeichnet ist.
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Das Verfahren der Erfindung kann
als Teil der Diagnose einer Allergie oder Autoimmunerkrankung durchgeführt werden.
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Für
die Erfinder war es von speziellem Interesse, Antigen-Allergen-Antikörper der
IgE- oder IgG-Klasse zu messen, bei der letzteren vorzugsweise mit
Fokus auf eine der erwähnten
Subklassen. Das Messen von Allergen-spezifischen Antikörpern kann
bei der Diagnose einer durch IgE übertragenen Allergie verwendet werden.
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Proben
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Relevante Proben können biologischen
Ursprungs sein, z. B. aus verschiedenen Körperflüssigkeiten (Vollblut, Serum,
Plasma, Urin, Speichel, Tränenflüssigkeit,
Cerebrospinal-Flüssigkeit
etc.), aus Zellkulturmedien, Verarbeitungsverfahren in der Biotechnologie,
aus Gewebeextrakten, aus Nahrungsmitteln, aus der Umwelt (Umweltanalyse-Proben)
etc. stammen. Die Proben können
vorbehandelt sein, um z. B. zu der Matrix, dem dazugehörigen Testprotokoll
etc. zu passen.
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Kalibratoren
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Bestimmungsverfahren des Typs, mit
dem die Erfindung in Zusammenhang steht, schließen ein, dass das nachweisbare
Signal des analytisch nachweisbaren Reaktanten (Reaktant*) gemessen
wird, und das gemessene Signal (Probenwert) wird als eine Messung
der Menge an Analyt genommen, die in der Probe vorhanden ist. Um
das Messsignal auf die tatsächlichen
Mengen an Analyt zu übertragen,
wird das Signal gewöhnlich
mit dem entsprechenden Signal (Kalibratorwert) bekannter Standardmengen
von Analyt (Kalibratoren) verglichen. In Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung ist ein neues Kalibratorsystem entwickelt worden, das
bei Anwendung auf die vorliegende Erfindung die beste Ausführungsform
darstellt.
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Diese separate Erfindung bedeutet,
dass der verwendete Kalibrator im voraus mit einer Matrix verankert
wurde (Matrixkalibrator), vorzugsweise des gleichen Typs wie der
für den
Probedurchlauf verwendete. Bei der Messung von Kalibratorwerten
darf der Matrixkalibrator sich an den Reaktanten* binden, und dann
wird das Messsignal von Reaktant* auf eine Weise gemessen, die an
sich bekannt ist. Durch Verwenden unterschiedlicher Mengen an Matrixkalibrator
kann eine Reihe von Kalibratorwerten erhalten werden, die verschiedenen
vorbestimmten Mengen an Analyt in der Probe entsprechen (Standardmengen,
Dosis-Wirkungs-Kurve, Kalibrationskurve).
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Alternativ wird stattdessen ein Binder
für den
Kalibrator mit der Matrix verankert, und es wird Kalibrator bei
der Bestimmung des Kalibratorwertes zugesetzt, der wahlfrei vorher
in der Matrix stromaufwärts
der Kalibratorzone(n) deponiert wurde, um bei der Bestimmung durch
Auflösen
der Probe oder Puffer aufgelöst
zu werden. Wenn ein Kalibrator-Binder an die Matrix gebunden ist,
kann der Kalibrator entweder beweglich (diffusionsfähig) vorab
in der Matrix in einer Zone deponiert sein, die von der Nachweiszone
abgetrennt ist, oder er kann zusammen mit oder getrennt von der
Probe zugesetzt werden. Der Kalibrator-Binder ist gewöhnlich ein
Glied eines spezifischen Bindungspaares (Reaktantenpaares), wobei
das andere Glied des Bindungspaares mit der Kalibratorsubstanz gekoppelt
oder konjugiert ist. Als Beispiele dieser spezifischen Bindungspaare können immunologische
Bindungspaare, wie Antigen-Antikörper
und Hapten-Antikörper, Biotin-Avidin
oder -Streptavidin, Lectin-Zucker, Hormon-Hormon-Rezeptor und Nukleinsäureduplex
angeführt
werden.
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Angewandt auf die vorliegende Erfindung
schließt
unser neues Kalibratorsystem primär ein, dass die Transportströmung eine
oder mehrere Zonen mit einem Kalibrator passiert, der fest in der
entsprechenden Kalibratorzone (CZ) mit der Matrix verankert ist.
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Verankern eines Kalibrators mit der
Matrix in einer Kalibratorzone kann gemäß der gleichen Prinzipien wie
bei der Verankerung von Reaktant I mit einer Nachweiszone durchgeführt werden.
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Kalibratorzonen sollten sich stromabwärts einer
Anwendungszone für
Flüssigkeit
befinden, mit dem Zweck des Transports von Reaktant*. Im Verhältnis zu
der Nachweiszone (DZ) befindet sich die Kalibratorzone vorzugsweise
stromaufwärts.
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Unsere Erfindung, die sich auf Kalibratoren
bezieht, wird ausführlich
in Pharmacia Diagnostics AB, WO 99/36777 beschrieben.
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Ein zweiter Hauptaspekt
der Erfindung
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Die Durchflussmatrix gemäß der obigen
Ausführungen,
die zwei oder mehr Anwendungszonen für Flüssigkeit enthält, wahlfrei
in der Form eines Kits, in dem die Durchflussmatrix zusammen mit
dem analytisch indizierbaren Reaktanten eingeschlossen ist, stellt
einen zweiten Hauptaspekt der Erfindung dar.
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Die Erfindung wird veranschaulicht
in dem anschließenden
nicht-limitierenden experimentellen Teil.
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BEISPIEL 1: SEQUENTIELLES
VERFAHREN MIT DER ZONENABFOLGE: LZ4B, LZ3R*, LZ2B, LZ1S, DZ. NACHWEIS VON hIgE IN EINER TESTVARIANTE
MIT KOHLENSTOFFTEILCHENKONJUGAT
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Verfahren und Materialien
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Phenyldextran (Substitutionsgrad:
1 Phenylgruppe auf jede fünfte
Monosaccharid-Einheit = 20%, Mw Dextran 40.000, Pharmacia Biotech
AB, Uppsala, Schweden) wurde auf Polystyrol-Teilchen adsorbiert (0,49 um Bangs Laboratorien,
USA) durch Inkubationen unter Rühren
mit Phenyldextran, gelöst
in entionisiertem Wasser auf 1) 5 mg/ml, 10% Teilchensuspension,
RT 30– 60
Minuten; 2) 5 mg/ml, 5% Teilchensuspension, RT 1 Std.; 3) 20 mg/ml,
1–2% Teilchensuspension,
RT 3 Std. oder über
Nacht. Die Teilchen wurden anschließend zweimal mit entionisiertem
Wasser gewaschen. Die Teilchensuspensionen wurden zwischen jeder
Inkubation und Wäsche
zentrifugiert (12.100 × g,
25 min, Beckman, J-21, JA-20, 10.000 U/min). Die Teilchensuspension wurde
schließlich
beschallt (Ultrasonic-Bad, Branson 5210, 5 min).
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Koppeln von anti-human-IgE-Antikörper (anti-hIgE)
an Polystyrolteilchen:anti-hIgE wurde mit CDAP (1-Cyano-4-dimethylamino-pyridiumbromid
(J. Kohn und M. Wilchek, FEBS-Letters 154(1) (1983) 209–210) an mit
Phenyldextran beschichtete Polystyrolteilchen gekoppelt.
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Das Entsalzen und der Wechsel des
anti-hIgE-Puffers wurden durch Gelfiltration (PD-10, Pharmacia Biotech
AB) in 0,1 M NaHCO3, pH 8,5, durchgeführt. 2,3
g Polystyrolteilchen (beschichtet mit Phenyldextran gemäß obiger
Ausführung)
in 2%iger Lösung
in 30% (bezogen auf Volumen) Aceton wurden mit 17 ml CDAP (0,44
M) und 14 ml TEA (0,2 M Triethylamin, Riedel-de Haën Deutschland)
aktiviert. CDAP wurde 150 Sekunden unter Rühren und TEA 150 Sekunden lang
zugesetzt. Die Teilchen wurden mit 30% (bezogen auf Volumen) Aceton
gewaschen und bei 12.100 xg zentrifugiert (25 min, Beckman, J-21,
JA-20, 10.000 U/min). 17 der hIgE wurden durch Inkubation unter
Rühren über Nacht
bei +4°C
an die aktivierten Teilchen (2%, 0,15 g in 0,1 M NaHCO3,
pH 8,5) gekoppelt. Die Teilchen wurden zentrifugiert und abgegossen,
bevor sie mit 0,05 M Glutaminsäure
und 0,05 M Asparaginsäure
in 0,1 M NaCHO3, pH 8,5 durch Inkubation
unter Rühren über Nacht bei
+4°C deaktiviert
wurden. Gekoppelte Teilchen wurden einmal mit 0,1 M NaHCO3, 0,3 M NaCl, pH 8,5 gewaschen, einmal mit
0,1 M HAc, 0,3 M NaCl, pH 5, einmal mit 0,1 M NaHCO3,
pH 8,5 und einmal mit 20 mM Boratpuffer, pH 8,5.
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Die Konzentration von Teilchen wurde
spektrophotometrisch bei A600 nm mit unbehandelten
Teilchen als Vergleichsprobe bestimmt. Die Konzentration von gekoppeltem
Protein wurde bestimmt, indem anti-hIgE während des Koppelns und der
cpm-Messung vorhanden war.
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Kohlenstoffteilchenkonjugat (Reaktant*):
Dies wurde durch anti-hIgE, welches an Kohlenstoffteilchen (sp 100, < 1 μm, Degussa,
Deutschland) gemäß WO96/22532
(Pharmacia AB) adsorbiert wurde, hergestellt. Die in der Durchflussmatrix
verwendete endgültige
Lösung
enthielt 400 μg
Kohlenstoffteilchen pro ml.
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Deponieren von anti-hIgE-gekoppelten
Teilchen auf Membran: Auf Nitrocellulosebögen (Whatman, 8 um, Länge 5 cm
und Breite 25 cm mit Polyesterrückseite)
wurden anti-hIgE-Teilchen
(hergestellt gemäß obiger Ausführung) in
einer Zone über
die Breite des Bogens (zukünftige
Nachweiszone) mit Linearem Abstreifer (IVEK Corporation) deponiert.
Der Durchfluss betrug 1 μl/sec
und 1 μl/cm.
Die Teilchen wurden in Boratpuffer (20 mM, pH 8,5, Dextran T5000
4,2% w/w, Sorbitol 5,8% w/w) verdünnt. Die Menge an deponiertem
anti-hIgE-Antikörper betrug
etwa 1000 ng/cm. Die Bögen
wurden 1 Stunde bei 30°C
getrocknet.
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Zonen für die Anwendung von Puffer
Probe und Kohlenstoffteilchenkonjugat: 4 Inplastor-Streifen (Mylar mit
Klebstoff auf einer Seite, Gelman) mit einer Breite von 1 mm, wurden,
gut abgetrennt von der Zone, die deponiertes Material enthielt,
parallel zu der Zone und parallel zueinander mit einem Abstand von
5 mm voneinander (Zonen-Spacer) gelegt. Die Inplastor-Streifen legten auf
diese Weise vier Zonen mit einer Breite von 5 mm fest. Die Bögen wurden
senkrecht im Verhältnis
zu der Zone, die deponiertes Material enthielt, in Streifen mit
einer Breite von 0,5 cm geschnitten (die Länge des Streifens betrug dann
5 cm) (Singulator: Matrix 1201 Membranschneider, Kinematic-Automation).
Die endgültigen
Streifen wiesen vier parallele Zonen (Anwendungszonen), die getrennt
waren durch Inplastor-Streifen als Zonen-Spacer und eine separate
Zone mit deponiertem anti-hIgE-Antikörper (Nachweiszone) auf. Zum
Vergleich wurden Streifen ohne Zonen-Spacer, d. h. ohne abgetrennte
Anwendungszonen, hergestellt.
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Testmethodik: Es wurden Streifen
mit abgetrennten Anwendungszonen auf einem Flächenhalter befestigt. An der
Spitze (0,5 cm) des Streifens (und mit der Nachweiszone als der
nächstgelegenen
Zone) wurde eine Saugmembran (Whatman, 17 Chr, Breite 3 cm) plaziert.
Der Halter übte
auch einen konstanten Druck auf die Saugmembranen aus. Für die gleichzeitige
Anwendung von Reagenzien auf die vier Unterzonen wurde eine 4-Kanal-Multipipette
(Labsystems) verwendet. Die Multipipette wurde so befüllt, dass
eine Serumprobe (30 μl)
in der Anwendungszone, die der Nachweiszone am nächsten gelegen war, in der
Reihenfolge Puffer (30 μl),
Kohlenstoffteilchenkonjugat (30 μl)
und Puffer (30 + 30 μl)
in der entsprechenden stromaufwärts
gelegenen Anwendungszone angewendet wurde. Für sequentielle Anwendung auf
die Streifen ohne Zonen-Spacer
wurden 30 μl
Probe zuerst auf das untere Ende des Streifens aufgebracht. Nach
Aufsaugen des Probenvolumens wurden Puffer (30 μl), Kohlenstoffteilchenkonjugat
(30 μl)
und Puffer (30 + 30 μl)
nacheinander nach dem Aufsaugen zugesetzt. Das Kohlenstoffteilchenkonjugat wurde
gemäß obiger
Ausführung
hergestellt und in Puffer suspendiert. Der Puffer war 0,1 M NaPO4, 3% BSA, 0,05% NaN3,
3% Sucrose, 0,2% Natriumchlorid, 0,05% Phenyldextran, 0,05% Rinder-Gammaglobulin,
pH 7,5. Das Binden des Kohlenstoffteilchenkonjugats an die Nachweiszone
wurde quantifiziert durch Messung von Absorption (Ultroscan XL,
Enhanced Laser Densitometer, LKB). IgE-Standardkonzentrationen in
Plasmaumgebung (0; 0,5; 2; 10; 50 und 200 KU/L) wurden als Proben
verwendet.
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Ergebnisse
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Mit vier Anwendungszonen für Flüssigkeit
und gleichzeitige Zugabe wanderten die Flüssigkeiten im Bereich der Anwendungszonen,
d. h. die Probe in der Zone, die der Nachweiszone am nächsten gelegen
war, wanderte zuerst, ohne mit der Waschlösung der folgenden Anwendungszone
vermischt zu werden, deren Lösung
wiederum die Migration auslöste,
wenn die Probe aus der Anwendungszone für Proben heraus transportiert
wurde. Entsprechend wanderten die Flüssigkeiten der übrigen Zonen
nacheinander, ohne vermischt zu werden.
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Tabelle
1: Analysenergebnisse aus Ansätzen
mit sequentieller Zugabe in einer Zone und aus gleichzeitiger Zugabe
in vier Unterzonen (Puffer, analytisch nachweisbarer Reaktant, Puffer,
Probe).
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In Tabelle 1 wird gezeigt, dass die
Aufnahme leicht bei Streifen mit getrennten Anwendungszonen abnimmt,
verglichen mit der Zugabe in ein und derselben Zone. Die Abnahme
ist allerdings geringfügig.
Deshalb zeigt der Versuch, dass im Allgemeinen das gleiche Ergebnis
erzielt werden kann, wenn eine gleichzeitige Zugabe an die Zonenabfolge
LZ4B, LZ3R*, LZ2B, LZ1S erfolgt,
als wenn Probe, Reaktant* und Puffer nacheinander einer gemeinsamen
Anwendungszone zugesetzt werden.
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Wenn ein fest verankerter aanti-IgE-Antikörper (Reaktant
I) durch ein Allergen ersetzt wird, erhält man eine Bestimmungsmethode
für IgE-Antikörper, die
auf das Allergen gerichtet sind. Analog können Testsysteme bestimmt werden,
die sich auf Antikörper
einer anderen Klasse/Subklasse beziehen und die eine andere Spezifität haben.
Anwendungszonen nur für
Puffer können
ausgelassen werden. Für
zusätzliche
alternative Testprotokolle und Analyten siehe oben unter den Überschriften „Testprotokolle" und „Analyten".
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BEISPIEL 2: SEQUENTIELLES
VERFAHREN MIT DER ZONENABFOLGE: LZ4B, LZ3R*, LZ2B, LZ1S, DZ. NACHWEIS VON hIgE IN DER TESTVARIANTE
MIT FLUORESZIERENDEM NACHWEISKONJUGAT
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Verfahren und Materialien
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Koppeln von anti-human-IgE-Antikörper (anti-hIgE)
an ein Polystyrolteilchen: anti-hIgE wurde an Polystyrolteilchen
gekoppelt, die mit Phenyldextran (hergestellt gemäß Beispiel
1), mit CDAP (1-Cyano-4-dimetylaminopyridiniumbromid) (J. Kohn und
M. Wilchek, FEBS-Briefe 154(1) (1983) 209–210) beschichtet waren. Ein
Entsalzen und Pufferwechsel von anti-hIgE wurde durch Gelfiltration
(PD-10, Amersham Pharmacia Biotech AB) in 0,1 M NaCO3,
pH 8,5 durchgeführt.
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0,35 g Polystyrolteilchen (2%ige
Lösung)
wurden mit 5,2 ml CDAP (0,44 M) und 4,2 ml TEA (0,2 M Triethylamin,
Riedel-deHaën,
Deutschland) aktiviert. CDAP wurde unter Rühren für 60 Sekunden und TEA für 120 Sekunden
zugesetzt. Ein fünffacher Überschuss
von eisgekühltem
entionisiertem Wasser wurde zugesetzt. Die Teilchen wurden bei 12.100xg
(25 min, Beckman, J-21,
JA-20, 10.100 U/min) zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde
in eisgekühltem
entionisierten Wasser gelöst
und einmal mit eisgekühltem
entionisierten Wasser gewaschen und dann bei 12.000 × g zentrifugiert.
50 mg anti-hIgE wurden an die aktivierten Teilchen gekoppelt (2%,
0,35 g in 0,1 M NaHCO3, pH 8,5). Eine Inkubation
unter Rühren
wurde dann 1 Stunde lang bei +4°C
durchgeführt.
Nach dem Zentrifugieren wurden die Teilchen mit 0,05 M Glutaminsäure und
0,05 M Asparaginsäure
in 0,1 M NaHCO3, pH 8,5 deaktiviert. Dann
wurden über
Nacht bei +4°C
Inkubation und Rühren
durchgeführt.
Gekoppelte Teilchen wurden zweimal mit 20 mM Boratpuffer gewaschen,
woraufhin die Teilchenkonzentration spektrophotometrisch bei A600nm mit unbehandelten Teilchen als Vergleichsprobe
bestimmt wurde. Die Konzentration von gekop peltem Protein wurde
bestimmt, indem radioaktives anti-hIgE während des Koppelns vorhanden
war.
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Koppeln von anti-hIgE-Antikörpern an
Nachweispartikel: Mit Pepsin zu Fab'2-Fragmenten gespaltene Antikörper gegen
hIgE wurden an fluoreszierende Polystyrolteilchen gekoppelt, welche
Aldehydgruppen auf ihrer Oberfläche
hatten (Molecular Probes C-17177 TransFluoSphere, Aldehyd-Sulfat-Mikrosphären, 0,1
um, 633/720, 2% Feststoffe). 23 mg Antikörper wurden dann an 66 mg Teilchen
in 50 mM NaPO4, pH 6,5 über Nacht bei Raumtemperatur
gekoppelt, woraufhin 205 μL
NaCNBH4 (5 M) zugesetzt wurden, um das Koppeln für 3 Stunden
bei Raumtemperatur zu verringern. Ein Zentrifugieren wurde bei 20.800 × g 50 Minuten
lang (50 Minuten in einer Eppendorf 5417R, 14.000 U/min) durchgeführt, und
dann wurde eine Deaktivierung in 0,05 M Glutaminsäure und
0,05 M Asparaginsäure über Nacht
unter Rühren
bei Raumtemperatur in entionisiertem Wasser durchgeführt. Nach
Zentrifugieren bei wiederum 20.800 × g wurde ein Blockieren mit
0,2% BSA in 50 mM NaPO4, pH 7,4 mit 0,05%
NaN3 durchgeführt, und es wurde über Nacht
bei +4°C
eine Inkubation durchgeführt.
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Dann wurde wiederum bei 20.800 × g ein
Zentrifugieren durchgeführt,
und es wurde zweimal mit Blockierpuffer gewaschen, der dann auch
für die
Lagerung verwendet wurde. Die Teilchenkonzentration wurde in einem
Fluorimeter (Perkin-Elmer LS50B) mit einer Standardkurve bestimmt,
die mit dem Originalteilchen hergestellt wurde. Die Konzentration
von gekoppeltem Protein wurde bestimmt, indem radioaktives hIgE
während des
Koppelns vorhanden war.
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Deponieren von anti-hIgE-gekoppelten
Teilchen auf Membran und Anwendungszonen: Wurde gemäß Beispiel
1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Inplastor-Streifen durch Streifen aus
Klebeband (2 Mil starkes durchsichtiges Polyester-Arcar mit Klebstoff
auf einer Seite) ersetzt wurden.
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Testmethodik: Streifen mit Anwendungszonen
in Abständen
wurden auf eine geneigte Ebene, etwa 16°, in einem Halter befestigt.
An der Spitze (0,5 cm) des Streifens (und mit der Nachweiszone als
der am nächsten
gelegenen Zone) wurden zwei Saugmembranen (Whatman, 17 Chr, Breite
3,4 cm) übereinander
angebracht. Der Halter übte
auch einen konstanten Druck auf die Saugmembranen aus. Für die gleichzeitige
Anwendung von Reagenzien auf die vier Unterzonen wurde eine Finn-Multikanal-Pipette
(Labsystems) verwendet. Die Multipipette wurde so befällt, dass
eine Serumprobe (30 μl)
in der Reihenfolge Puffer (15 μl),
Fluoreszenzteilchenkonjugat (30 μl)
und Puffer (30 + 30 μl)
auf die der Nachweiszone nächstgelegene
Anwendungszone in der entsprechenden stromaufwärts gelegenen Anwendungszone
angewendet wurde. Für
eine sequentielle Anwendung auf die Streifen ohne Zonen-Spacer wurden
30 μl Probe
zuerst auf das untere Ende des Streifens aufgebracht. Nach dem Aufsaugen
des Probevolumens wurden Puffer (15 μl), Nachweisteilchenkonjugat
(30 μl)
und Puffer (30 + 30 μl)
nacheinander nach dem Aufsaugen zugesetzt. Das Teilchenkonjugat
wurde in Probepuffer suspendiert, der aus 0,1 M NaPO4,
3% BSA, 0,05% NaN3, 10% Sucrose, 0,15 M
NaCl und 0,05% Rinder-Gammaglobulin, pH 7,5 bestand. Die Zeitmessung
begann mit der Anwendung der Probe, und es wurde die Zeit notiert,
bis der letzte Puffer von der Membran aufgesogen worden war. Das
Binden des fluoreszierenden Teilchenkonjugats an die Nachweiszone
wurde mengenmäßig durch
Scannen mit einem roten Diodenlaser (635 ± nm) bestimmt. Als Probe
wurden IgE-Standardkonzentrationen in Plasmaumgebung (0; 0,5; 2;
10; 50 und 200 KU/L) verwendet.
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Ergebnisse:
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Genau wie in Beispiel 1 wanderten
die Flüssigkeiten
in der bestehenden Reihenfolge aus der Anwendungszone. Die Zeit
für einen
ganzen Test mit gleichzeitiger Anwendung betrug etwa 20 Minuten,
und die Zeit für
einen Test mit sequentieller Anwendung betrug etwa 25 Minuten.
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Tabelle
2: Analyseergebnisse aus Ansätzen
mit sequentieller Anwendung in einer Zone und aus gleichzeitiger Anwendung
in vier Unterzonen (Puffer, analytisch nachweisbarer Reaktant, Puffer,
Probe).
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Tabelle 2 zeigt, dass die Aufnahme
vergleichbar ist mit Streifen mit abgetrennten Anwendungszonen, im
Vergleich zur Zugabe zu einer einzelnen Zone. Der Versuch zeigt
deshalb, dass das gleiche Ergebnis erzielt werden kann, wenn die
Zugabe gleichzeitig an die Zonenabfolge LZ4B,
LZ3R*, LZ2B, LZ1S erfolgt, wie wenn Probe, Reaktant* und
Puffer nacheinander einer gemeinsamen Anwendungszone zugefügt werden.
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BEISPIEL 3: SEQUENTIELLES
VERFAHREN MIT DER ZONENABFOLGE: LZ5B, LZ4R*, LZ3B, LZ2S, LZ1B, DZ. NACHWEIS
VON BIRKEN-SPEZIFISCHEM hIgE IN TESTVARIANTE MIT FLUORESZIERENDEM NACHWEISKONJUGAT
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Verfahren und Materialien
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Extraktion von Birkenpollenallergen
t3, Betula verucosa: 1 Teil (bezogen auf Gewicht) Birkenpollen (Allergon,
Schweden) wurde mit 10 Teilen (bezogen auf Volumen) von 0,1 M Phosphatpuffer,
pH 7,4 extrahiert. Das Extrahieren wurde 2 Stunden auf einem Schütteltisch
bei +4°C
fortgesetzt. Der Extrakt wurde bei 4000 U/min für 1,75 Std. zentrifugiert.
Nach dem Filtrieren wurde die Lösung
auf eine PD-10-Säule
(Pharmacia Biotech AB) aufgetragen und in 0,1 M NaHCO3,
pH 8,5 eluiert. Das t3-Eluat (bezeichnet: t3-Extrakt 1/14) wurde einer
Aminosäureanalyse
zugeführt,
um den gesamten Proteingehalt zu bestimmen.
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Koppeln von Birkenpollenallergen
an Polystyrolteilchen: t3-Extrakt wurde mit CDAP an mit Phenyldextran
beschichtete Polystyrolteilchen (hergestellt gemäß Beispiel 1) gekoppelt. Das
Koppeln wurde analog mit dem Koppeln von hIgE durchgeführt.
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Mit Phenyldextran in 30% (bezogen
auf Volumen) Aceton und 2% Teilchensuspension beschichtete Polystyrolteilchen
(2128 mg) wurden mit 954 mg CDAP (100 mg/ml in 30% Aceton) und 7,63
ml von 0,2 M Triethylamin (TEA, Riedel-de Haen, Deutschland) aktiviert.
CDAP wurde unter Rühren
zugesetzt und TEA wurde tropfenweise für 90 Sekunden und unter Rühren für insgesamt
120 Sekunden zugesetzt. Die Reaktion wurde durch die Zugabe von
30% Aceton (4faches Volumen) und Zentrifugieren bei 12.400 g für 35 Minuten
gestoppt. Die Teilchen wurden einmal mit entionisiertem Wasser gewaschen.
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640 ml t3-Extrakt 1/14 in 0,1 M NaHCO3, pH 8,5 wurden den aktivierten Teilchen
zugesetzt, und das Koppeln wurde für eine Stunde auf einem Rütteltisch
fortgesetzt. Nach dem Zentrifugie ren wurden die Teilchen mit 0,05
M Asparaginsäure
und 0,05 M Glutaminsäure
in 0,1 M NaH-CO3, pH 8,5, deaktiviert. Dann fand auf einem
Rütteltisch über Nacht
bei +4°C
eine Inkubation statt. Die Teilchen wurden dann zweimal mit 50 mM NaPO4, 0,05% NaN3, pH
7,4 gewaschen. Die Teilchenkonzentration wurde spektrophotometrisch
bei 600 nm mit unbeschichteten Polystyrolteilchen als Vergleichsprobe
bestimmt. t3-gekoppelte Polystyrolteilchen wurden zu einer Aminosäureanalyse
zur Bestimmung des gesamten Proteingehalts herangezogen.
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Ablagerung von t3-gekoppelten Polystyrolteilchen
auf einer Membran: Auf Nitrocellulosebögen mit Polyesterrückseite
(Whatman, 8 um, 5 cm Breite) wurden Zonen von t3-gekoppelten Teilchen
aufgetragen, die auf einen 4%igen Teilchengehalt in 50 mM NaPO4, 10% Sucrose, 0,05 NaN3,
pH 7,4, verdünnt
worden waren. Die Deponierungen wurden für 1 Stunde bei 30°C getrocknet.
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Zonen für die Anwendung von Puffer,
Probe und Nachweisteilchenkonjugat: Fünf 1 mm breite Streifen Klebeband
(2 Mil transparenter Polyester, Arcare mit Klebstoff auf einer Seite)
wurden in einem Abstand von 5 mm von einander und parallel zu der
Zone angebracht, sorgfältig
von der Zone getrennt, die das deponierte Material enthielt. Die
Klebestreifen legten dadurch fünf
verschiedene 5 mm breite Zonen fest. Die Bögen wurden senkrecht zu der
Zone, die deponiertes Material enthält, in Streifen mit einer Breite
von 0,5 cm geschnitten (die Länge
der Streifen betrug dann 5 cm) (Singulator: Matrix 1201 Membranschneider,
Kinematic Automation). Die endgültigen
Streifen wiesen fünf
Zonen auf (Anwendungszonen), getrennt durch Klebestreifen als Zonen-Spacer,
und eine separate Zone mit deponierten Birkenpollen (Nachweiszone).
Streifen ohne Zonen-Spacer, d. h. ohne getrennte Anwendungszonen,
wurden als Vergleich hergestellt.
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Testmethodik: Streifen mit getrennten
Anwendungszonen wurden befestigt, und Reagenzien wurden wie in Beispiel
2 angewendet. Puffer (20 μl)
wurde auf die der Anwendungszone nächstgelegenen Zone aufgebracht,
und dann die Serumprobe (30 μl),
Puffer (20 μl),
Nachweisteilchenkonjugat (20 μl)
und Puffer (30 + 30 μl)
in der entsprechenden stromaufwärts
gelegenen Anwendungszone. Für
eine sequentielle Anwendung auf die Streifen ohne Zonen-Spacer wurden
erst 20 μl
Puffer auf das untere Ende des Streifens aufgebracht, und nachdem
diese aufgesogen waren, wurden 30 μl Probe in der gleichen Position
aufgebracht und dann Puffer (20 μl),
Fluoreszenzteilchenkonjugat (20 μl)
und Puffer (30 + 30 μl).
Vor sämtlichen
Anwendungen wurde die vorhergehende Anwendung von dem Streifen aufgesogen.
Das Nachweisteilchenkonjugat und der Puffer waren gemäß Beispiel
2.
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Ergebnisse:
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Mit der aus fünf Unterzonen bestehenden Anwendungszone
und der gleichzeitigen Zugabe dazu stellte sich heraus, dass die
Flüssigkeiten,
genau wie in den Beispielen oben, in der bestehenden Reihenfolge
aus der Anwendungszone wanderten. Die für einen gesamten Test benötigte Zeit
mit gleichzeitiger Zugabe betrug etwa 21 Minuten, und die für einen
gesamten Test mit sequentieller Zugabe benötigte Zeit betrug etwa 27 Minuten.
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Tabelle
3: Analysenergebnisse aus Ansätzen
mit sequentieller Zugabe in einer Zone und aus gleichzeitiger Zugabe
in 4 Unterzonen (Puffer, analytisch nachweisbarer Reaktant, Puffer,
Probe).
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Tabelle 3 zeigt, dass die Aufnahme
in einem gewissen Maß bei
Streifen abnimmt, die abgetrennte Anwendungszonen im Vergleich zur
Zugabe zu einer einzigen Zone haben. Die Abnahme ist allerdings
geringfügig
und ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Durchflussrate
bei gleichzeitiger Anwendung irgendwie verzögert war. Der Versuch zeigt
deshalb, dass im Wesentlichen die gleichen Ergebnisse erzielt werden
können
bei gleichzeitiger Anwendung auf die Zonenabfolge LZ5B,
LZ4R*, LZ3B, LZ2S und LZ1B, wie
wenn Probe, Reaktant* und Puffer sequentiell auf eine gemeinsame
Anwendungszone angewendet werden.