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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung eines Polynucleotidkonstrukts, umfassend ein Polynucleotid,
das für
ein Cytokin kodiert, für
die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Krebs bei Säugetieren.
Allgemein stellt die Erfindung Verfahren zur Behandlung von Krebs
bei einem Säugetier
durch Verabreichen eines Polynucleotidkonstrukts bereit, das ein
für ein
Cytokin kodierendes Polynucleotid umfasst. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
die Methodologie zur selektiven Transfektion maligner Zellen mit
Polynucleotiden, die therapeutische oder prophylaktische Moleküle exprimieren,
in Säugetieren,
die intrakavitäre
Tumoren tragen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Methodologie
für die
Suppression der intrakavitären Dissemination
maligner Zellen, z. B. der intraperitonealen Dissemination.
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Beschreibung
verwandter Gebiete
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Es wurde gezeigt, dass Cytokine sowohl
in präklinischen
Tiermodellen als auch bei Menschen starke Anti-Tumor-Wirkung entfalten
können.
Insbesondere wurden Interferone (IFN) für die Behandlung einiger menschlicher
Krankheiten untersucht.
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Die IFN sind eine Familie von Cytokinen
mit hochwirksamen antiviralen, antiproliferativen und immunmodulatorischen
Aktivitäten
und spielen eine wichtige Rolle in der Abwehrreaktion des Körpers auf
Viren, Bakterien und Tumoren (Baron, S., et al., JAMA 266, 1375
(1991)). Auf der Basis von Antigenität, biochemischen Eigenschaften
und Produzentenzellen wurden die IFN in zwei Klassen eingeteilt – Interferon
vom Typ I und Interferon vom Typ II. IFNα, IFNβ, IFNω und IFNτ sind Typ I-IFN und binden sich
an den gleichen α/β-Rezeptor (Pestka,
S., Ann. Rev. Biochem. 56, 727 (1987)). IFNα und IFNβ werden nach viraler Infektion
natürlich
in zahlreichen Zellen exprimiert. IFNγ wird durch aktivierte T-Lymphozyten
und natürliche
Killerzellen (NK-Zellen)
produziert. Man ist der Ansicht, dass IFNω Hormonaktivität besitzt;
es spielt eine wichtige Rolle in der Schwangerschaft von Rindern,
Schafen und verwandten Wiederkäuern
(Imakawa, K. et al., Nature 330, 377 (1987); Stewart, H. J. et al.,
J. Endocrinology 115, R13 (1987)). Aufgrund der pleiotropen Aktivitäten von
IFN wurden diese Cytokine wegen ihrer therapeutischen Wirksamkeit
bei einigen Krankheiten, insbesondere Karzinomen und viralen infektiösen Krankheiten,
untersucht.
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IFNω wurde unabhängig von
drei unterschiedlichen Forscherteams im Jahr 1985 entdeckt (Capon,
D. J. et al. Molec. Cell. Biol. 5, 768–779 (1985); Feinstein, S.
et al., Molec. Cell. Biol. 5, 510 (1985); und Haptmann und Swetly,
Nucl. Acids Res. 13, 4739–4797
(1985)). Im Gegensatz zu IFNα,
für das
zumindest 14 unterschiedliche funktionelle Nicht-Allel-Gene im Menschen
identifiziert wurden, wird IFNω durch
ein einziges funktionelles Gen kodiert. Man geht davon aus, dass
IFNω-Gene
in den meisten Säugetieren
vorhanden sind, sie wurden aber in Hunden, Ratten oder Mäusen nicht
festgestellt. Das reife IFNω-Polypeptid
besteht aus 172 Aminosäuren,
und es weist 60% Sequenzhomologie mit den Human- FNα auf. Infolge
der Sequenzähnlichkeit
mit IFNα wurde
IFNω ursprünglich als
Mitglied einer Unterfamilie IFNα angesehen
und als IFNα-II bezeichnet. IFNω ist eine signifikante Komponente
(~ 10 %) von aus Leukozyten stammendem Human-IFN, dem natürlichen
Gemisch von IFN, das nach viraler Infektion produziert wird (Adolf,
G. et al., Virology 175, 410 (1990)). Es wurde gezeigt, dass sich
IFNω an
den gleichen α/β-Rezeptor
bindet wie IFNα (Flores,
I. et al., J. Biol. Chem. 266, 19875–19877 (1991)) und ähnliche
biologische Aktivität
wie IFNα besitzt,
z. B. antiproliferative Aktivität
gegen Tumorzellen in vitro (Kubes, M. et al., J. Interferon Research
14, 57 (1994)) und immunmodulatorische Aktivität (Nieroda et al., Molec. Cell.
Differentiation 4, 335–351
(1996)).
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Rekombinantes IFNα-Polypeptid wurde zur Verwendung
in Menschen für
Haarzellenleukämie,
durch AIDS verursachtes Kaposi-Sarkom, malignes Melanom, chronische
Hepatitis B und C, chronische myeloische Leukämie und Condylomata acuminata
genehmigt (Baron, S. et al., JAMA 266, 1375 (1991)). Für jede dieser Indikationen
muss jedoch IFNα-Polypeptid
infolge der kurzen Halbwertszeit (Stunden) des Polypeptids im Serum
wiederholt, häufig
täglich, über lange
Zeiträume
verabreicht werden, um wirkungsvolle Serumwerte aufrechtzuerhalten
(Friedman, Interferons: A Primer, Academic Press, New York, S. 104–107 (1981);
Galvani und Cawley, Cytokine Therapy, Cambridge University Press,
Cambridge, S. 114–115
(1992)). Somit ist trotz der klinischen Vorteile für viele
Krankheitszustände
die Verwendung von IFNα-Polypeptid bei den
meisten Patienten mit akuten und chronischen Nebenwirkungen verbunden
(Jones, Cancer 57, 1709–1715
(1986); und Quesda et al., Blood 68, 493– 497 (1986)). Der Schweregrad
der unerwünschten
Reaktionen korreliert mit den Spitzenwerten von IFN im Serum.
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IFNα-Gene enthaltende virale oder
Plasmidvektoren wurde in der Ex-vivo-Therapie zur Behandlung von
Mäusetumoren
verwendet. Beispielsweise wurden Tumorzellen in vitro mit ein IFNα-Gen enthaltenden
viralen oder Plasmidvektoren transfiziert und die transfizierten
Tumorzellen in Mäuse
injiziert (Belldegrun, A. et al., J. Natl. Cancer Inst. 85, 207–216 (1993);
Gerrantini, M. et al., Cancer Research 53, 1107–1112 (1993); Ferrantini, M.
et al., J. Immunology 153, 4604–4615
(1994); Kaido, T. et al., Int. J. Cancer 60, 221–229 (1995); Ogura, H. et al.,
Cancer Research 50, 5102–5106
(1990); Santodonato, L. et al., Human Gene Therapy 7, 1–10 (1996);
Santodonato, L. et al., Gene Therapy 4, 1246–1255 (1997)). In einer weiteren
Ex-vivo-Studie wurden Zervikalkarzinom- und Leukämiezellen mit einem das IFN-Konsens-Gen
enthaltenden viralen Vektor transfiziert, und die transfizierten
Zellen wurden in Mäuse
injiziert (Zhang, J. -F. et al., Cancer Gene Therapy 3, 31–38 (1996)).
In allen diesen Ex-vivo-Studien
wurde ein variierendes Ausmaß an
Anti-Tumor-Wirksamkeit, z. B. Tumorrückbildung und/oder Überleben über längere Zeiträume, beobachtet.
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IFN-Gene enthaltende virale oder
Plasmidvektoren wurden auch für
die In-vivo-Therapie Tumor-tragender Mäuse verwendet. Beispielsweise
wurde ein das IFN-Konsens-Gen enthaltende virale Vektor in Mäuse injiziert,
die MDA-MB-435-Brustkrebs, Hamster-Melanom oder K562-Leukämie in transplantierter
Form aufwiesen, und Tumorrückbildung
beobachtet (Zhang, J. -F. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93,
4513– 4518 (1996)).
In einer ähnlichen
Studie wurde ein Plasmidvektor, der mit kationi schem Lipid komplexiertes
Human-IFNβ-Gen
enthielt, intrakranial in ein Humangliom tragende Mäuse injiziert
und Tumorrückbildung
festgestellt (Yagi, K. et al., Biochemistry and Molecular Biology
International 32, 167–171
(1994)). In einem Mäusemodell
von Nierenzellenkarzinom wurde aufgezeigt, dass die direkte intratumorale
Injektion eines IL-2-Plasmid-DNA-Lipid-Komplexes zur vollständigen Tumorrückbildung
und einer signifikanten tumorspezifischen CTL-Reaktionszunahme der Überlebensrate
führt (Saffran
et al., Cancer Gene Therapy 5, 321–330 (1998)).
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Cytokin-Gene enthaltende Plasmidvektoren
führen
Berichten zufolge auch zu systemischen Werten des kodierten Cytokins
und in manchen Fällen
zu biologischen Wirkungen, die für
jedes Cytokin in Mäusen charakteristisch
sind. Beispielsweise bewirkte die intramuskuläre Injektion von Plasmid-DNA,
die entweder für TGFβ, IL-2, IL-4,
IL-5 oder IFNα kodiert,
physiologisch signifikante Mengen in der systemischen Zirkulation
des entsprechenden Cytokin-Polypeptids. Die US-Patente 4.897.255,
4.946.787, 5.049.386, 5.459.127, 5.589.466, 5.693.622, 5.580.859,
5.703.055 sowie PCT/US94/06069 (Veröffentlichungsnummer WO 94/29469)
liefern kationische Lipide zur Verwendung beim Transfizieren von
DNA in Zellen und Säugetiere. Die
US-Patente 5.589.466,
5.693.622, 5.580.859, 5.703.055 sowie PCT/US94/06069 (Veröffentlichungsnummer
WO 94/29469) stellen Verfahren für
die Zufuhr von Komplexen aus DNA und kationischen Lipiden an Säugetiere
bereit.
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Es wurde auch eine Phase I-Studie
des direkten Gentransfers eines MHC Klasse I-Gens in Patienten mit metastatischem
Melanom durchgeführt
(Stopeck, A. T. et al., Journal of Clinical Oncology 15(1), 341–349 (1997)).
Außerdem
fanden direkte intratumorale Injektion von IL-2-Plasmid (Yankauckas,
M. A. et al., Journal of Cellular Biochemistry S21A, 429 (1995);
Huang, N. et al., Gene Therapy 3, 980–987 (1996)) sowie In-vivo-Gentherapie,
bestehend aus einer kombinierten Behandlung mit Herpes simplex-Thymidin-Kinase/Ganglovir
und IL-2 (Coll, J -L. et al., Gene Therapy 4, 1160– 1166 (1997))
statt. Bramson et al. berichten über
die In-vitro- und die In-vivo-Produktion von biologisch aktivem
IL-2 (Bramson, J. et al., Human Gene Therapy 7, 333– 342 (1996)).
Die Transfektion von Tumorzellen mit IL-2- und IL-6-Plasmid-DNA
wurde ebenfalls durchgeführt (Belldegrun,
A. et al., Journal of the National Cancer Institute 85(3), 207–216 (1993);
Porgador, A. et al., Cancer Research 52, 3679–3686 (1992)). Außerdem wurden
Vektoren und Zusammensetzungen für
Gen-Therapiestrategien gegen feste Tumoren geoffenbart (WO 97/00085).
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Obwohl einige vitale Vektoren, die
in der Ex-vivo- und In-vivo-Krebstherapie in Mäusemodellen zum Einsatz kommen,
Anti-Tumor-Wirksamkeit aufweisen, könnte die Verwendung viraler
Vektoren zur Bereitstellung von IFN-exprimierenden Genen in vivo
antivirale Immunreaktionen oder die virale Intregration in Wirtchromosomen
induzieren, was das Aufbrechen wesentlicher Wirtgene oder die Aktivierung
von Onkogenen hervorruft (Ross et al., Human Gene Therapy 7, 1781–1790 (1996)).
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Für
die Behandlung multipler metastatischer Karzinome eines Körperhohlraums
werden Laparaskopie (Childers et al., Gynecol. Oncol. 59, 25–22 (1995)),
Katheterisierung (Naumann et al., Gynecol. Oncol. 50, 291–293 (1993)
oder andere Zugriffsverfahren eingesetzt (Almadrones et al., Semin.
Oncol. Nurs. 11, 194–202 (1995)).
Die Behandlung erfolgt üblicherweise
durch chirurgische Entfernung primärer und großer metastatischer Tumoren
und durch postoperative Chemotherapie (Kigwawa et al., Am. J. Clin.
Oncol. 17, 230–233 (1994);
Markman et al., J. Clin. Oncol. 10, 1485–1491 (1992)) oder mittels
Strahlentherapie (Fjeld et al., Acta. Obstet. Gynecol. Scand. Suppl.
155, 105–111
(1992)). Das Wiederauftreten von Tumoren wird durch Magnetresonanz-Abbildung
(Forstner et al., Radiology 196, 715–720 (1995), Aszites-Zytologie
(Clement, Am. J. Clin. Pathol. 103, 673–676 (1995); Forstner et al.,
Radiology 196, 715–720
(1995) und Blutanalysen (Forstner et al., Radiology 196, 715–720 (1995)) überwacht.
Viele intraperitoneale (i. p.) Karzinome wie z. B. Eierstockkrebs
metastasieren über
das Lymphsystem in Richtung Lunge und andere lebenswichtige Organe,
und die Überlebenschancen
solcher Patienten sind sehr gering (Kataoka et al., Nippon Sanka
Fujinka Gakkai Zasshi 46, 337–344
(1994); Hamilton, Curr. Probl. Cancer 16, 1–57 (1992)).
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Eierstockkrebs beim Menschen wird
häufig
in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn die Wirksamkeit
chirurgischer Eingriffe und der Chemotherapie beschränkt ist.
Der Mangel effizienter Behandlungsoptionen für Patienten im fortgeschrittenen
Stadium rechtfertigt die Entwicklung neuer Behandlungsmodalitäten für dieser
Krankheit. Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, eine wirkungsvolle
Immuntherapie zur Behandlung von Eierstockkrebs zu entwickeln.
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Die frühen Arbeiten auf diesem Gebiet
betreffen Mäusestudien,
in denen aus Bakterien abgeleitete Immunstimulanzien, z. B. Bacillus
Calmette-Guerin (BCG) und Corynebacterium parvum, i. p. als nichtspezifische Aktivatoren
des Immunsystems injiziert wurden (Knapp und Berkowitz, Am. J. Obstet.
Gyneol. 128, 782–786 (1977);
Bast et al., J. Immunol. 123, 1945–1951 (1979); Vanhaelen et
al., Cancer Research 41, 980– 983 (1981);
und Berek et al., Cancer Research 44, 1871–1875 (1984)). Diese Studien
führten
im Allgemeinen zu einer nichtspezifischen Immunreaktion, die oft
das Wachstum späterer
Tumoren nicht verhinderte. Wenn die bakteriellen Antigene mehr als
24 Stunden nach der Tumorzellen-Impfung injiziert wurden, trat eine
minimale Antitumor-Response auf, was nahe legte, dass die Behandlung
von Eierstockkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium mit dieser
Therapie nicht wirkungsvoll wäre.
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Kürzlich
erfolgte Studien bei Mäusen
und Menschen umfassten die i. p.- oder intravenöse (i. v.) Verabreichtung von
Cytokinproteinen als spezifischere Aktivatoren der Immunreaktion
(Adachi et al., Cancer Immunol. Immunother. 37, 1–6 (1993);
Lissoni et al., Tumori 78, 118–120
(1992)). Die Behandlung von Mäuse-Eierstocktumoren
mit einer Kombination von rekombinanten IL-2- und GM-CSF-Proteinen übte sich
positiv auf die Hemmung von Aszites-Produktion aus; IL-2 war jedoch
nur dann wirkungsvoll, wenn es mit GM-CSF kombiniert wurde (Kikuchi
et al., Cancer Immunol. Immunother. 43, 257–261 (1996)). Ebenso konnte
die Kombination von IL-2 und Lymphokinen-aktivierten Killerzellen
(LAK-Zellen) i. p. Sarkome in Mäusen
reduzieren, während
IL-2-Protein alleine nicht wirkungsvoll war (Ottow et al., Cellular
Immunology 104, 366–376
(1987)). Klinische Versuche am Menschen zur Bewertung von IL-2- Proteintherapie von
Eierstockkrebspatienten deuteten auf einige Anti-Tumor-Wirkungen
hin (Chapman et al., Investigational New Drugs 6, 179–188 (1988);
West et al., N. Engl. J. Med. 316, 898–905 (1987); Lotze et al.,
Arch. Surg. 121, 1373–1379
(1986); Benedetti Panici et al., Cancer Treatment Review 16A, 123–127 (1989);
Bellen et al., Gynecol. Oncol. 34, 407412 (1989); Urba et al., J.
Natl. Cancer Inst. 81, 602–611
(1989); Stewart et al., Cancer Res. 50, 6302–6310 (1990); Steis et al.,
J. Clin. Oncol. 8, 1618–1629
(1990); Lissoni et al., Tumori, 78, 118–120 (1992); Sparano et al.,
J. of Immunotherapy 16, 216–223
(1994); Freedman et al., J. of Immunotherapy 16, 198–210 (1994);
Edwards et al., J. Clin. Oncol. 15, 3399–3407 (1997)).
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In letzter Zeit durchgeführte Studien
umfassten die Injektion von DNA-Konstrukten, die für „Selbstmord"-Gene kodieren, und
anschließend
die Behandlung mit Prodrugs. Dieser Ansatz führte zur erfolgreichen Rückbildung
einiger kleiner Tumoren, war jedoch in Bezug auf größere Tumormassen
weniger erfolgreich (Szala et al., Gene Therapy 3, 1025–1031 (1996);
Sugaya et al., Hum. Gene Ther. 7, 223–230 (1996)). In einer weiteren
Studie bewirkte die Liposomen-mediierte EIA-Gentherapie für Mäuse mit
Eierstockkarzinom, die HER-2/neu überexprimieren, reduzierte
Mortalität
unter diesen Tumor-tragenden Mäusen
(Yu et al., Oncogene 11, 1383–1388
(1995)). Ebenso wurde die erfolgreiche Behandlung von Mäuse-Eierstockkarzinom
(MOT) unter Anwendung von Cisplatin-induziertem Gentransfer von
für IFNγ kodierenden
DNA-Konstrukten mittels i. p. Injektion geoffenbart (Son, Cancer
Gene Therapy 4, 391–396
(1997)). Diese Studie deckte aber auf, dass Tumoren nur schwach
auf das IFNγ-Gen
oder Cisplatin alleine reagierten – ein Indiz dafür, dass
die Wirksamkeit der auf Cisplatin beruhenden Gentherapie hauptsächlich auf
die erhöhte
Sensibilisierung von Cisplatin-exponierten Tumorzellen gegenüber der
Transfektion durch das IFNγ-Gen zurückzuführen ist
(Son, Cancer Gene Therapy, 4, 391–396 (1997)).
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Klarerweise besteht die Notwendigkeit,
hochqualitative therapeutische Zusammensetzungen und Verfahren zur
Behandlung von Säugetierkrebs
zu entwickeln. Außerdem
ist ein In-vivo-Zufuhrsystem für
IFNω erforderlich.
Die Anmelden zeigen hierin, dass die maligne Zelldissemination in
Körperhohlräumen, z.
B. in der Bauchfellhöhle
während
des fortgeschrittenen Stadiums von Eierstockkrebs, einfach durch
Verabreichen von nur zwei bis sechs Dosen einer Polynucleotid-Formulierung
direkt in den Körperhohlraum
unterdrückt
werden kann. Diese Behandlung verursacht die selektive Transfektion
maligner Zellen und anschließend
die langfristige lokale Produktion einer wirksamen Menge therapeutischer
Moleküle.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Verwendung eines Polynucleotidkonstrukts, das ein
für ein
Cytokin kodierendes Polynucleotid umfasst, bei der Herstellung eines
Medikamets zur Behandlung von Krebs durch In-vivo-Verabreichung
des Polynucleotidkonstrukts in ein Gewebe eines Säugetiers,
das an Krebs leidet. Das Polynucleotidkonstrukt wird in vivo in
die Zellen des Säugetiers
inkorporiert und eine therapeutisch wirksame Menge eines Cytokins
in vivo produziert und den Tumorzellen zugeführt. Kombinationen von für Cytokin
kodierenden Polynucleotiden können
verabreicht werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung eines nichtinfektiösen, nichtintegrativen Polynucleotidkonstrukts
für die
Herstellung eines Medikaments, umfassend ein Polynucleotid, das
aus der Gruppe bestehend aus (a) einem Polynucleotid, das unter
strengen Bedingungen an die Nucleotidsequenz der SEQ.-ID Nr. 7 oder
deren Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz für ein Polypeptid
kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt wird; (b) einem Polynucleotid, das für ein Polypeptid
kodiert, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme zumindest einer, aber nicht mehr als 20
Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen oder -Insertionen identisch mit den Aminosäuren -23
bis 172 oder 1 bis 172 in SEQ.-ID Nr. 8 ist, worin das Polypeptid
antiproliferative Aktivität
aufweist, wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt wird; und
(c) einem Polynucleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuren 86–172 in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst,
worin das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist; sowie beliebigen Elementen der
obigen Gruppe, komplexiert mit einer oder mehreren kationischen
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon, ausgewählt
ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung (zwecks Herstellung eines Medikaments) eines Komplexes
eines Polynucleotids, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus (a) einem Polynucleotid, das unter
strengen Bedingungen an die Nucleotidsequenz von SEQ.-ID Nr. 7 oder
deren Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz für ein Polypeptid
kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt wird; (b) einem Polynucleotid, das für ein Polypeptid
kodiert, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme zumindest einer, aber nicht mehr als 20
Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen oder -Insertionen identisch mit den Aminosäuren -23
bis 172 oder 1 bis 172 in SEQ.-ID
Nr. 8 ist, worin das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist,
wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt wird; und (c) einem
Polynucleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuren 86–172 in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst,
worin das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt wird, mit einer oder mehreren kationischen
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen davon.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
eines nichtinfektiösen,
nichtintegrativen Polynucleotidkonstrukts, das ein für ein Cytokin
kodierendes Polynucleotid oder ein aktives Fragment davon umfasst,
bei der Herstellung eines Medikamets zur Behandlung von Krebs in
einem Säugetier,
umfassend die Verabreichung des Polynucleotidkonstrukts in ein Gewebe
des Säugetiers,
sodass das Polynucleotid in vivo expri miert wird und dass das Cytokin
oder ein aktives Fragment davon systemisch einem Tumorgewebe in
einer Menge zugeführt
wird, die zur Krebsbehandlung geeignet ist.
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Die Erfindung bietet ferner die Verwendung
eines nichtinfektiösen,
nichtintegrativen Polynucleotidkonstrukts, das ein für ein Cytokin
kodierendes Polynucleotid umfasst, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus IFNω,
IFNα und
einer Kombination davon, bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von Krebs in einem Säugetier,
umfassend die Verabreichung des nichtinfektiösen, nichtintegrativen Polynucleotidkonstrukts
in ein Gewebe des Säugetiers,
sodass das Polynucleotid oder ein aktives Fragment davon exprimiert wird
und dass das Cytokin lokal einem Tumorgewebe in einer Menge zugeführt wird,
die zur Krebsbehandlung geeignet ist. Vorzugsweise ist das Polynucleotidkonstrukt
mit einem kationischen Vehikel komplexiert, noch bevorzugter kann
das kationische Vehikel ein kationisches Lipid sein, und am bevorzugtesten
kann das kationische Lipid mit einem neutralen Lipid vermischt sein.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zum selektiven Transfizieren maligner
Zellen in einem Körperhohlraum
eines Tumor tragenden Säugetiers,
umfassend die Verabreichung zumindest eines nichtinfektiösen, nichtintegrativen
Polynucleotids, das mit einem kationischen Vehikel komplexiert ist,
in den Körperhohlraum,
sodass das Polynucleotid im Wesentlichen in den malignen Zellen
des Körperhohlraums
exprimiert wird. Vorzugsweise umfasst das kationische Vehikel eines
oder mehrere kationische Lipide, noch bevorzugter umfasst das kationische
Vehikel ein Gemisch aus kationischem und neutralem Lipid. In einer
bevorzugten Ausführungsform
dient die Erfindung dazu, peritoneale Dissemniation maligner Zellen
in einem Tumor tragenden Säugetier
zu supprimieren. Insbesondere kann das Säugetier Eierstockkrebs oder Metastasen
von Eierstockkrebs aufweisen. Bevorzugte Polynucleotide können für Cytokine
oder aktive Fragmente davon kodieren. Am bevorzugtesten kann das
Polynucleotid für
IL-2 oder ein aktives Fragment davon kodieren.
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Im Vergleich zur Injektion von rekombinanten
Cytokin-Polynucleotiden besitzen die hierin beschriebenen Verfahren
einige wichtige Vorteile. Die Erfindung zeigt, dass die In-vivo-Transfektion
von Zellen mit kodierendem Polynucleotid, wie z. B. IL-2 oder IFNω, zu Serumwertendes
entsprechenden Cytokins führt,
die therapeutische Wirkungen aufweisen und trotzdem unter den maximalen
Serumwerten liegen, die bei der Injektion von Cytokin-Polynucleotiden üblicherweise
erforderlich sind. Außerdem
kann die Injektion häufiger
hoher Dosen von Cytokin-Polynucleotiden zu stark beeinträchtigenden
Nebenwirkungen führen.
Die Verfahren der Erfindung liefern eine Cytokintherapie, die weniger
häufige
Injektionen von für
Cytokin kodierenden Nucleinsäuren
vorsieht. Die Injektion von für
Cytokine kodierenden Polynucleotidkonstrukten ergibt lange andauernde, niedrige
Werte an biologisch aktiven Cytokinen, die nützliche Wirkungen entfalten
und unerwünschte
Nebenwirkungen minimieren.
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Im Vergleich zur Zufuhr von Cytokin-Genen über virale
Gen-Zufuhrvektoren ist das vorliegende Verfahren mit einigen signifikanten
Vorteilen verbunden. Die Injektion nichtviraler Vektoren des vorliegenden
Verfahrens induziert keine signifikante Toxizität oder pathologische Immunreaktionen,
wie dies z. B. in Mäusen, Schweinen
und Affen beschrieben ist (Parker et al., Human Gene Therapy 6,
575–590
(1995); San et al., Human Gene Therapy 4, 781–788 (1993)). Somit ist ein
nichtviraler Vektor sicherer und kann wiederholt injiziert werden.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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Ein genauerer Überblick über die Erfindung und ihre
zahlreichen Vorteile ergibt sich unter Bezugnahme auf die folgende
ausführliche
Beschreibung und die beiliegenden Abbildungen.
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1 zeigt
die Plasmidkarte von VR4151 (SEQ.-ID Nr. 4). Der unmittelbar frühe Zytomegalievirus-Gen-Promotorverstärker und
untranslatierte 5'-Sequenzen
(5'UTR + Intron
A) treiben die Expression der Human-1FNω-Kodiersequenz an. Die Transkrip tionsterminatorregion
enthält
Polyadenylierungs- und Terminationssignale aus dem Kaninchen-β-Globin-Gen.
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2 zeigt
die Pharmakokinetik von hIFNω im
Serum von C57BL/6-Mäusen
( 2A) und unbehaarten
Mäusen
(2B) nach einer einzigen
intramuskulären
(i. m.) Injektion von hIFNω-Plasmid-DNA
(VR4151). Mäuse
wurden i. m. mit 100 μg
VR4151 injiziert. Nach der i. m. Injektion wurde den Mäusen täglich Blut
entnommen und das Serum gesammelt und mittels eines ELISA auf hIFNω-Polynucleotid
untersucht. Jeder Punkt stellt einen Mittelwert von vier Mäusen dar.
In C57BL/6-Mäusen
resultierte die einzelne i. m. Injektion in Spitzenserumwerten von
254 pg/ml am Tag 6 nach der Injektion, wobei Serumwerte 14 Tage
nach der Injektion noch nachweisbar waren (50 pg/ml; 2A). In unbehaarten Mäusen führte die
einzige i. m. Injektion zu Spitzenserumwerten von 648 pg/ml am Tag
7, und Serumwerte waren 14 Tage nach der Injektion noch immer nachweisbar
(134 pg/ml; 2B).
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3 veranschaulicht,
dass systemische mIFNα-Behandlung
das Tumorvorlumen reduziert (3A, 3C und 3E) und die Überlebensrate in drei Mäusetumormodellen
erhöht
(3B, 3D und 3F).
C57BL/6-Mäuse mit
subkutanem B16F10-Melanom (3A und 3B), subkutanem Gliom 261
(3C und 3D) oder DBA/2-Mäuse mit subkutanem Cloudman-Melanom
(3E und 3F) wurden mit 100 μg VR411 (mIFNα-Plasmid)
oder VR1055 (Vergleichsplasmid) zweimal wöchentlich drei Wochen lang,
beginnend an Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion, injiziert (n =
8–10 Mäuse pro
Gruppe).
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4 zeigt,
dass Behandlung mit systemischer mIFNα-, mIL-2- oder mIL-12-Plasmid-DNA
das Tumorvolumen reduziert (4A)
und dass die Behandlung mit mIFNα-
oder mIL-12-Plasmid-DNA die Überlebensrate
im subkutanen B16F10-Melanom-Modell erhöht (4B). C57BL/6-Mäuse mit subkutanem B16F10-Melanom
wurden mit 100 μg
VR411 (mIFNα),
VR4001 (mIL-12), VR1110 (mIL-2) oder VR1012 (Vergleichsplasmid)
zweimal wöchentlich
drei Wochen lang injiziert (n = 15–16 Mäuse pro Gruppe).
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5 veranschaulicht,
dass die i. m. Verabreichung von hIFNω-pDNA das Tumorvolumen reduziert (5A) und die Überlebensrate
in unbehaarten Mäusen
mit Human-A431-Epidermoid-Karzinomtumoren erhöht (5B). Mäuse mit Human-A431-Tumoren zwischen
30 und 80 mm3 wurden i. m. mit 200 μg VR4151 (hIFNω-Plasmid)
oder VR1055 (Vergleichsplasmid) zweimal wöchentlich drei Wochen lang
injiziert (n = 15).
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6 zeigt,
dass die i. m. Verabreichung von mIFNω-pDNA die B16F10-Melanom-Lungenmetastasen in
C57BU5-Mäusen
reduziert. Mäuse
mit Lungenmetastasen von B16F10-Melanom wurden mit 100 μg VR4111
oder VR1055 zweimal wöchentlich
drei Wochen lang i. m. injiziert, beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion
(n = 10 Mäuse
pro Gruppe). „TNTC" bedeutet „zu zahlreich,
um gezählt
werden zu können" (festgestellt in
der Vergleichsgruppe).
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7 veranschaulicht,
dass die i. m. Verabreichung von mIFNα-pDNA das intradermale M5076-Primärtumorwachstum
(7A) sowie Lebermetastasen
(7B) in C57BL/6-Mäusen mit
Mäuse-M5076-Retikulumzellen-Sarkomazellen
reduziert. Mäuse
mit M5076-Tumoren wurden mit 100 μg
VR4111 oder VR1055 zweimal wöchentlich
drei Wochen lang i. m. injiziert, beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion
(n = 10–13
Mäuse pro
Gruppe).
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8 liefert
einen Vergleich unterschiedlicher Dosierungen und Häufigkeiten
der mIFNα-pDNA-Verabreichung
im subkutanen B16F10-Melanom-Modell. C57BL/6-Mäuse
mit subkutanem B16F10-Melanom wurden mit 50 μg oder 100 μg VR4111 oder VR1055 zweimal
wöchentlich
drei Wochen lang i. m. injiziert, beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion
(n = 10 Mäuse
pro Gruppe). Alle mit 100 μg
VR4111 behandelten Gruppen zeigten in allen untersuchten Behandlungen
ab Tag 21 eine signifikante Reduktion des Tumorwachstums (p = 0,003)
und eine signifikante Verbesserung der Überlebensrate (p < 0,008) (8A und 8B). In mit 50 μg VR4111 behandelten Mäusen war
in den Gruppen von Mäusen,
die zweimal pro Woche oder einmal pro Woche injiziert wurden, das
Tumorwachstum ab Tag 21 signifikant reduziert (p = 0,005) und die Überlebensrate
signifikant erhöht
(p < 0,003). Die
Gruppe, die jede zweite Woche mit 50 μg VR4111 injiziert wurde, unterschied
sich nicht signifikant von den Mäusen,
die das Vergleichsplasmid erhielten (8C und 8D).
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9 veranschaulicht
die Ergebnisse von Experimenten, deren Ziel die Bestimmung der Rolle
von NK- und T-Zellen in der Anti-Tumor-Response aufgrund der mIFNα-Plasmid-DNA ist.
Unbehaarte Mäuse (T-Zellen-defizient; 9A und 9B), beige, unbehaarte Mäuse (NK-
und T-Zellen-defizient; 9C und 9D) mit subkutanen B16-F10-Melanomtumoren
wurden mit 100 μg
VR4111 oder VR1055 zweimal wöchentlich
drei Wochen lang i. m. injiziert, beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion
(n = 15 Mäuse
pro Gruppe). Man stellte keine signifikante Reduzktion des Tumorvolumens
oder Erhöhung
der Überlebensrate
im Falle unbehaarter oder unbehaarter beiger Mäuse (mit VR4111 behandelt)
fest – in
Indikator dafür,
dass T-Zellen an der mIFNα-Anti-Tumor-Response
beteiligt sind.
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10 zeigt
die Ergebnisse von Experimenten, deren Ziel die Bewertung der Rolle
von CD4+-T-Zellen an der mIFNα-DNA-Anti-Tumor-Response
ist. Zwecks Schwund an CD4+- und CD8+-T-Zellen wurden C57BL/6-Mäuse mit
subkutanen B16F10-Melanomtumoren mit 500 μg AntiCD4-mAb (Klon GK1.5, Ratten-IgG;
American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, MD, USA) oder
Anti-CD8-mAb (Klon 2.43, Ratten-IgG;
ATCC, Rockville, MD, USA) einen Tag nach jeder i. m. Injektion von
100 μg VR-4111 oder VF1055 zweimal
wöchentlich
drei Wochen lang i. p. injiziert (n = 10 Mäuse pro Gruppe). Die mIFNα-Plasmid-DNA-Therapie
konnte das Tumorwachstum signifikant reduzieren (p = 0,002) und
die Überlebensrate
steigern (p = 0,008) – sowohl
von normalen Mäusen
als auch von CD4+-T-Zellen-defizienten Mäusen, was
nahe legt, dass CD4+-T-Zellen für die Response
nicht erforderlich waren. Im Gegensatz dazu besaßen CD8+-T-Zellen-defiziente
Mäuse und
jene mit injiziertem VR4111 Tumorvolumina und Überlebensraten, die sich nicht
signifikant von mit Vergleichsplasmid-DNA behandelten Mäusen unterschieden – ein Indikator
dafür,
dass CD8–-T-Zellen
in der Anti-Tumor-Response erforderlich sind.
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11 zeigt,
dass intratumorale hIFNω-
(VR4151) und hIFNα-
(VR4112) Behandlung das Tumorvolumen im Human-A375-Melanom-Modell
(11A) und im Human-NIH-OVCAR3
(11 B) in nakcten Mäusen reduziert.
Mäuse mit
subkutanem Tumor erhielten direkte intratumorale Injektionen eines
Komplexes von DNA : DMRIE/ DOPE (1 : 1 DNA-Lipid Masseverhältnis, 100 μg Plasmid-DNA)
sechs aufeinander folgende Tage lang, gefolgt von weiteren fünf Behandlungen
jeden zweiten Tag über
insgesamt elf Injektionen (A375-Melanom-Modell) oder jeden zweiten
Tag über
insgesamt elf Injektionen (NIH-OVCAR3-Eierstockkrebs-Modell).
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12 veranschaulicht,
dass Behandlung mit intratumoraler mIFNα- (VR4101) Plasmid-DNA das Tumorvolumen
reduziert (12A) und
die Überlebensrate
(12B) im subkutanen
B16F10-Melanom-Modell in C57BU6-Mäusen erhöht. Die Mäuse erhielten eine subkutane
Implantation von 104 B16F10-Zellen in die Flanke.
Beginnend mit Tag 12 nach der Tumorimplantation erhielten die Mäuse sechs
aufeinander folgende intratumorale Injektionen eines Komplexes von
pDNA : DMRIE/DOPE (1 : 1 DNA-DMRIE Masseverhältnis, 100 μg Plasmid-DNA).
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13 zeigt
die Luciferase-Aktivität
in peritonealem Gewebe und MOT-Aszites in Mäusen nach der i. p. Injektion
von Lucerfase-DNA-Lipid-Komplex. Die Ergebnisse weisen hohe Werte
an Reporter-Gen-Expression in Aszites, jedoch niedrige Werte in
peritonealem Gewebe auf. MOT-Tumor-tragende C3H/HeN-Mäuse erhielten
i. p. Injektionen eins Komplexes von pDNA : DMRIE/DOPE (1 : 1 DNA
: DMRIE Masseverhältnis,
100 μg Plasmid-DNA)
an Tagen 5 und 6 nach der Tumorzellenimplantation. Die Gewebe wurden
einen Tag (13A) oder
drei Tage (13B) nach
der DNA : Lipid-Injektion
gesammelt.
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14 stellt
die Serumwerte von IL-2 nach i. p. Injektion von IL-2-pDNA oder
Protein in MOT-Tumor tragenden Mäusen
dar. Die Serumwerte von IL-2 waren viel niedriger als die Werte
in Aszites. Aszites und Serum wurden nach vier Stunden an den Tagen
1, 2, 3, 6 und 10 nach DNA- oder Proteininjektion gesammelt (fünf Mäuse für jeden
Zeitpunkt) und auf mIL-2-Polynucleotid unter Verwendung eines ELISA
analysiert.
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15 zeigt
eine signifikante Reduktion des MOT-Tumorwachstums (p = 0,01; 15A) und eine erhöhte Überlebensrate
(p = 0,004; 15B) von
Mäusen,
die mit i. p. Injektionen von IL-2-pDNA : Lipid an Tagen 5–10 nach
der Tumorzelleninjektion behandelt wurden. Die DNA war entweder
in einem 1 : 1- (15A und 15B) oder in einem 5 : 1-
(15C und 15D) DNA-DMRIE-Masseverhältnis (100 μg pDNA) komplexiert. Plasmid-DNA
ohne Lipid war nicht wirkungsvoll (15E und 15F).
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16 veranschaulicht,
dass Behandlung mit i. p. Injektionen von mIL-2-Plasmid-DNA (VR1110) : Lipid
das Tumorwachstum hemmt (16A)
und die Überlebensrate
(16B) im MOT-Tumormodell
in C3H/HeN-Mäusen
erhöht.
MOT-Tumor tragende Mäuse
erhielten drei i. p. Injektionen eines Komplexes von pDNA : DMRIE/DOPE
(1 : 1 DNA : DMRIE-Masseverhältnis,
100 μg Plasmid-DNA)
im Abstand von zwei Tagen.
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17 zeigt
eine signifkante Reduktion des MOT-Tumorwachstums und erhöhte Überlebensrate
von Mäusen,
die mit i. p. Injektion von IL-2-DNA : Lipid und anschließendes Debulking
von Tumoraszites behandelt wurden. MOT-Tumor tragende Mäuse erhielten
sechs aufeinander folgende i. p. Injektionen eines Komplexes von
pDNA: DMRIE/DOPE (1 : 1 DNA : DMRIE-Masseverhältnis, 100 μg pDNA) und wurden vier Tage
nach der letzten DNA : Lipid-Injektion Debulking von 5 ml Tumoraszites
unterzogen (n = 10).
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18 zeigt
die Dosis-Response von mIL-2-pDNA (VR1110) : Lipid-Behandlung im
MOT-Tumormodell. C3H/HeN-Mäuse
mit MOT-Tumor wurden mit 25, 50 oder 100 μg VR1110 : DMRIE/DOPE an Tagen
5, 8 und 11 nach der MOT-Tumorzelleninjektion injiziert. In mit
50 oder 100 μg
VR1110 behandelten Mäusen
war am Tag 15 nach der Tumorzelleninjektion gegenüber dem
Vergleich das Tumorwachstum signifikant reduziert (p = 0,002) und
die Überlebensrate
signifikant erhöht
(p = 0,01). Tumor tragende Mäuse,
die mit 25 μg
VR1110 : Lipid behandelt wurden, unterschieden sich nicht signifikant
von den Vergleichsmäusen – weder
in Bezug auf das Tumorvolumen noch in Bezug auf die Überlebensrate
(n = 15).
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19 veranschaulicht
das Cytokinprofil von Eierstocktumor-Aszites im C3H/HeN-Mäuse-MOT-Tumormodell nach mIL-2-pDNA-(VR1110)
: Lipid-Behandlung. Mäuse
erhielten i. p. Injektionen eines Komplexes von pDNA/DMRIE/DOPE
(1 : 1 DNA/DMRIE Masseverhältnis,
100 μg Plasmid-DNA)
an Tagen 5, 8 und 11 nach der Tumorzellenimplantation. Zwei Tage
nach jeder Injektion wurden die Mäuse getötet (fünf Mäuse für jeden Zeitpunkt) und die
Aszites gesammelt und auf Cytokinen-Konzentration analysiert. Der
Wert an IL-2 (Tage 7, 10 und 13) sowie IFNγ und GM-CSF)Tage 10 und 13)
waren deutlich höher,
was den Schluss nahe legt, dass IL-2 die IFNγ- und GM-CSF-Produktion hochreguliert.
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20 zeigt,
dass die Behandlung mit i. p. Injektionen an mIFNα-pDNA (VR111)
: Lipid die Überlebensrate
(20B) im MOT-Tumormodell
in C3H/HeN-Mäusen
erhöht.
MOT-Tumor tragende Mäuse
erhielten jeden zweiten Tag drei i. p. Injektionen eines Komplexes
von pDNA : DMRIE/DOPE (1 : 1 DNA : DMRIE Masseverhältnis, 100 μg Plasmid-DNA).
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein die Verwendung zumindest eines Polynucleotidkonstrukts, umfassend
zumindest ein Polynucleotid, das für zumindest ein Cytokin kodiert,
oder zumindest ein aktives Fragment davon, bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Krebs durch In-vivo-Verabreichung
des Polynucleotidkonstrukts in ein Nicht-Tumor-Gewebe eines an Krebs
leidenden Säugetiers.
Das Polynucleotidkonstrukt wird in die Zellen des Säugetiers
in vivo inkorporiert und eine therapeutisch wirksame Menge eines
Cytokins in vivo produziert und den Tumorzellen zugeführt. Kombinationen
von für
Cytokin kodierenden Polynucleotiden können verabreicht werden.
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Die Erfindung bietet somit die Verwendung
eines nichtinfektiösen,
nichtintegrativen Polynucleotidkonstrukts, umfassend ein Polynucleotid,
das aus der Gruppe bestehend aus (a) einem Polynucleotid, das unter strengen
Bedingungen an die Nucleotidsequenz der SEQ.-ID Nr. 7 oder deren
Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz für ein Polypeptid
kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen
zugesetzt wird; (b) einem Polynucleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme zumindest einer, aber nicht mehr als 20
Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
oder -Insertionen identisch mit den Aminosäuren -23 bis 172 oder 1 bis
172 in SEQ.-ID Nr.
8 ist, worin das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist,
wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist; und (c) einem
Polynucleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, das Aminosäuren 86–172 in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst, worin
das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist; und einer oder mehreren kationischen
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon, ausgewählt
ist. Das nichtinfektiöse,
nichtintegrative Polynucleotidkonstrukt kann dazu dienen, alle Funktionen
der vorliegenden Erfindung zu erfüllen.
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Die Erfindung betrifft überdies
die Verwendung (zwecks Herstellung eines Medikaments) eines Komplexes
eines Polynucleotids, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus (a) einem Polynucleotid, das unter strengen
Bedingungen an die Nucleotidsequenz der SEQ.-ID Nr. 7 oder deren
Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz für ein Polypeptid
kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen
zugesetzt wird; (b) einem Polynucleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme zumindest einer, aber nicht mehr als 20
Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
oder -Insertionen identisch mit den Aminosäuren -23 bis 172 oder 1 bis
172 in SEQ.-ID Nr.
8 ist, worin das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist,
wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist; und (c) einem
Polynucleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuren 86–172 in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst, worin
das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist; mit einer oder mehreren kationischen
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon, ausgewählt
ist.
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Das hierin verwendete Polynucleotidkonstrukt
kann ein Polynucleotid, das unter strengen Bedingungen an die Nucleotidsequenz
von SEQ.-ID Nr. 7 oder deren Komplement hybridisiert, worin die
Polynucleotidsequenz für
ein Polypeptid kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist,
wenn es NIH-OVCAR3-Zellen in vitro zugesetzt ist, und eine oder
mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden, kationischen Proteinen,
kationischen Polymeren und Gemischen davon, umfassen. Alternativ
dazu kann das hierin verwendete Polynucleotidkonstrukt ein Polynucleotidkonstrukt
sein, das ein Polynucleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme zumindest einer, aber nicht mehr als 20
Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen oder -Insertionen mit den Aminosäuren -23 bis 172 oder 1 bis
172 in SEQ.-ID Nr. 8 identisch ist, worin das Polypeptid antiproliferative
Aktivität
aufweist, wenn es NIH-OVCAR3-Zellen in vitro zugesetzt ist, und
eine oder mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden,
kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen davon,
umfasst. Alternativ dazu kann das hierin verwendete Polynucleotidkonstrukt
ein Polynucleotidkonstrukt sein, das ein Polynucleotid, das für ein Polypeptid
kodiert, das die Aminosäuren
86–172
in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst, worin das Polypeptid antiproliferative
Aktivität
aufweist, wenn es. NIH-OVCAR3-Zellen in vitro zugesetzt ist, und
eine oder mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden, kationischen
Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen davon, umfasst.
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Zumindest ein hierin verwendetes
Polynucleotidkonstrukt umfasst zumindest ein Polynucleotid, das
für ein
IFNω kodiert,
oder ein aktives Fragment davon. Vorzugsweise enthält das Polynucleotidkonstrukt
ein Polynucleotid, das für
ein Human-IFNω kodiert.
Noch bevorzugter kodieren die Nucleotide 1 bis 585 in SEQ.-ID Nr.
7 (entsprechen den Aminosäuren
-23 bis 172 in SEQ.-ID Nr. 8) oder die Nucleotide 70 bis 585 in
SEQ.-ID Nr. 7 (entsprechen den Aminosäuren 1 bis 172 in SEQ.-ID Nr.
8) für
IFNω. Am
bevorzugtesten ist das Polynucleotidkonstrukt VR4151 in SEQ.-ID
Nr. 4. Das Polynucleotidkonstrukt kann mit einer oder mehreren kationischen
Verbindungen komplexiert sein, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden, kationischen Proteinen,
kationischen Polymeren und Gemischen davon. Vorzugsweise ist das
Polynucleotidkonstrukt mit einem oder mehreren kationischen Lipiden
komplexiert. Noch bevorzugter ist das Polynucleotidkonstrukt mit
einem oder mehreren kationischen Lipiden sowie einem oder mehreren
neutralen Lipiden komplexiert. Noch bevorzugter ist das kationische
Lipid (±)-N-(2-Hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-1-propaniminiumbromid
(DMRIE) und das neutrale Lipid 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphatidylethanolamin
(DOPE), sodass das Masseverhältnis
des Polynucleotidkonstrukts zum Lipid von etwa 10 : 1 bis etwa 0,5
: 1 reicht. Noch bevorzugter reicht das Masseverhältnis des
Polynucleotidkonstrukts zum Lipid von etwa 5 : 1 bis etwa 1 : 1.
Noch bevorzugter beträgt
das Masseverhältnis
des Polynucleotidkonstrukts zum Lipid etwa 5 : 1.
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Für
Cytokin kodierende Plasmide sind hierin VR4102 (hIFNα im VR1012-Vektor;
SEQ.-ID Nr. 1), VR4112 (hIFNα im
VR1055-Vektor; SEQ.-ID Nr. 2), VR4150 (hIFNω im VR1012-Vektor; SEQ.-ID
Nr. 3), VR4151 (hIFNω im
VR1055-Vektor; SEQ.-ID Nr. 4), VR4101 (mIFNα im VR1012-Vektor; SEQ.-ID Nr.
5), VR4111 (mIFNα im
VR1055- Vektor; SEQ.-ID
Nr. 6), VR1110 (mIL-2 im VR1012-Vektor), VR1103 (hIL-2 im VR-1012-Vektor; SEQ.-ID
Nr. 25), VR4001 (mIL-12 im VR1033-Vektor) und VR1700 (mGM-CSF im VR1012-Vektor).
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Beispiele für Cytokin kodierende cDNA sind
hierin die cDNA für
hIFNω (SEQ.-ID
Nr. 7), die cDNA für hIFNω (SEQ.-ID
Nr. 9), die cDNA für
mIFNα (SEQ.-ID
Nr. 11), die cDNA für
hIL-2 (SEQ.-ID Nr. 13 und der kodierende Abschnitt von SEQ.-ID Nr.
25), die cDNA für
mIL-2 (z. B. wie in Kashima et al., Nature 313, 402–404 (1985)
offenbart, welche Veröffentlichung
hierin durch Verweis aufgenommen ist), die cDNA für mIL-12 (siehe z. B. Tone
et al., Eur. J. Immunol. 26, 1222–1227 (1996), welche Veröffentlichung
hierin durch Verweis aufgenommen ist) und die cDNA für mGM-CSF
(siehe z. B. Gough et al., EMBO J. 4, 645–653 (1985), welche Veröffentlichung
hierin durch Verweis aufgenommen ist). Die hierin besprochenen Cytokinpolypeptide
sind z. B. hIFNω (SEQ.-ID
Nr. 8), hIFNα (SEQ.-ID
Nr. 10), mIFNα (SEQ.-ID
Nr. 12) und hIL-2 (SEQ.-ID Nr. 14 und SEQ.-ID Nr. 26).
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Unter „strengen Bedingungen" ist hierin eine
Hybridisierung durch Inkubation über
Nacht bei 42°C
in einer Lösung,
umfassend 50% Formamid, 5 × SSC
(750 mM NaCl, 15 mM Trinatirumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 μg/ml
denaturierte, geschorene Lachssperma-DNA, gefolgt von wiederholtem
Waschen der Filter (zumindest dreimal) in 0,1 × SSC und 0,1% Natriumdodecylsulfat
(w/v) 20 Minuten lang bei etwa 65°C,
zu versehen.
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Unter „aktivem Fragment" versteht man hierin
ein Fragment eines Cytokins, das die antiproliferative Aktivität des reifen
Cytokins oder Cytokins voller Länge
aufweist. Beispielsweise ist ein hIFNω voller Länge in den Aminosäuren -23
bis 172 von SEQ.-ID
Nr. 8 ausgebildet. Das entsprechende reife hIFNω ist in den Aminosäuren 1 bis
172 von SEQ.-ID Nr. 8 ausgebildet. Aktive Fragmente von hIFNω sind u.
a. ein Polypeptid, das die Aminosäuren 86 bis 172 in SEQ.-ID
Nr. 8 umfasst, ein Polypeptid, das die Aminosäuren 41 bis 172 in SEQ.-ID
Nr. 8 umfasst, und ein Polypeptid, das die Aminosäuren 21
bis 172 in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst. Ein hIFNω voller Länge ist in den Aminosäuren -23
bis 166 von SEQ.-ID Nr. 10 ausgebildet. Das entsprechende reife hIFNω ist in
den Aminosäuren
1 bis 166 von SEQ.-ID Nr. 10 ausgebildet. Aktive Fragmente von hIFNα sind u. a.
ein Polypeptid, das die Aminosäuren
83 bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10 umfasst, ein Polypeptid, das die Aminosäuren 62
bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10 umfasst, ein Polypeptid, das die Aminosäuren 41
bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10 umfasst, und ein Polypeptid, das die Aminosäuren 21
bis 166 in SEQ Nr. 10 umfasst. hIL-2 voller Länge ist in den Aminosäuren -20
bis 133 von SEQ.-ID Nr. 14 ausgebildet. Das entsprechende reife
hIL-2 ist in den Aminosäuren
1 bis 133 von SEQ.-ID Nr. 14 ausgebildet. Aktive Fragmente von hIL-2
sind u. a. ein Polypeptid, das die Aminosäuren 58 bis 105 in SEQ.-ID
Nr. 14 umfasst, und ein Polypeptid, das die Aminosäuren 20
bis 126 in SEQ.-ID Nr. 14 umfasst.
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Tests der antiproliferativen Aktivität in vitro
sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt. Beispielsweise kann ein
geeigneter Antiproliferationstest darin bestehen, kultivierte Zellen,
z. B. Human-Eierstock-N1H-OVCAR3-Zellen (ATCC, Rockville, MD, USA),
mit Überständen aus
Human-Melanom-UM449-Zellen, transfiziert mit dem Polynucleotidkonstrukt,
das ein für
IFNω kodierendes
Polynucleotid oder ein aktives Fragment davon enthält, zu behandeln.
In diesem Antiproliferationstest werden NIH-OVCAR3-Zellen in 96-Napf-Gewebekulturplatten
kultiviert und ausplattiert. Die Platten werden 24 Stunden lang
bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
mit 5% CO2 inkubiert. 20 μl Gewebekulturüberstände aus
transfizierten UM449-Zellen werden jeweils zwei Näpfen zugesetzt.
Ein IFN-Referenzstandard (z. B. Human-Leukozyten-IFN, Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO, USA) ist in jedem Assay enthalten. Die Zellen
werden mit den Testproben oder dem IFN-Standard weitere 72 Stunden
lang bei 37°C
inkubiert. Um die Wirkung auf die Zellproliferation zu quantifizieren
werden 50 μl
XTT/ ECR-Substrat (Cell Proliferation Kit, Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN, USA) jedem Napf zugesetzt und die Platten weitere
24 Stunden lang bei 37°C
vor der Messung der OD490 inkubiert. Es
können
andere Zelllinien im Antiproliferationstest verwendet werden. Beispielsweise
können
beliebige der in Tabelle 1 angeführten Zellen
verwendet werden. Ein weiterer geeigneter Antiproliferationstest
ist der von Nieroda et al. (Mol. Cell. Differentiation 4, 335–351 (1996)).
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Bei der Verwendung eines Polynucleotidkonstrukts,
das ein für
ein Cytokin kodierendes Polynucleotid umfasst, zur Herstellung eines
Krebsmedikaments kann das Polynucleotid lokal, systemisch oder intrakavitär zugeführt werden.
Gemäß der Ausführungsform
der „systemischen
Zufuhr" werden ein
oder mehrere Polynucleotidkonstrukte, die ein oder mehrere für ein oder
mehrere Cytokine kodierende Polynucleotide umfassen, in ein Gewebe
verabreicht, sodass das Polynucleotid als Cytokin in vivo exprimiert
wird und in den Blutkreislauf freigesetzt wird, damit eine therapeutisch
wirksame Menge des Cytokins systemisch dem Tumor zugeführt wird.
In dieser Ausführungsform
kann das Polynucleotidkonstrukt innerhalb von Ex-vivo-Zellen verabreicht oder
mit Ex-vivo-Zellmaterial assoziiert sein. Vorzugsweise ist das Cytokin
ein IFNω,
IFNα, IFNτ, IFNγ, IFNβ, IL-1, IL-2,
IL-4, IL-7, IL-12, IL-15, IL-18, GM-CSF oder jede Kombination davon
bzw. jede Kombination eines oder mehrerer dieser Cytokine und eines
oder mehrerer weiterer Cytokine. Noch bevorzugter ist das Cytokin ein
IFNα, IFNω, IL-2 oder
IL-12. Am bevorzugtesten ist das Cytokin ein IFNα oder IFNω. Beispiele für die Kombinationen
sind ein für
IFNω und
ein IFNα kodierendes
Polynucleotid; ein für
ein IFNω und
ein IL-2 kodierendes Polynucleotid; ein für ein IFNα und ein IL-2 kodierendes Polynucleotid;
und ein für
ein IFNω,
ein IFNα und
ein IL-2 kodierendes Polynucleotid. Noch bevorzugter enthält das Polynucleotidkonstrukt
ein Polynucleotid, das für
ein IFNω und/oder
ein IFNα kodiert.
Noch bevorzugter enthält
das Polynucleotidkonstrukt ein für
ein Human-IFNω und/oder
ein Human-IFNα kodierendes
Polynucleotid. Noch bevorzugter kodiert das Polynucleotid für ein Human-IFNω. Vorzugsweise
wird das Polynucleotidkonstrukt frei von Ex-vivo-Zellen und frei
von Ex-vivo-Zellmaterial verabreicht.
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In dieser Ausführungsform kann die Verabreichung
in Gewebe erfolgen, das z. B. Muskel, Haut, Gehirn, Lunge, Leber,
Milz, Knochenmark, Thymusdrüse,
Herz, Lymphknoten, Blut, Knochen, Knorpel, Bauchspeicheldrüse, Niere,
Gallenblase, Ma gen, Darm, Hoden, Eierstock, Gebärmutter, Rectum, Nervensystem,
Auge, Drüse
oder Bindegewebe ist. Vorzugsweise erfolgt die Verabreichung in
Muskelgewebe, d. h. in Skelettmuskel, glatten Muskel oder Myokard,
und das Polynucleotidkonstrukt ist nackt. Am bevorzugtesten ist
der Muskel Skelettmuskel. Für
Polynucleotidkonstrukte, in denen das für ein Cytokin kodierendes Polynucleotid DNA
ist, kann die DNA operabel mit einem zellspezifischen Promotor verbunden
sein, der substanzielle Transkription der DNA nur in vorbestimmten
Zellen lenkt.
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Unter „nackt" ist hierin zu verstehen, dass das Polynucleotidkonstrukt
frei von Assoziation mit jedem auf dem Gebiet bekannten Zufuhrvehikel
ist, das den Eintritt in Zellen erleichtern kann, z. B. frei von
Transfektion erleichternden Proteinen, viralen Teilchen, Liposomen,
kationischen Lipiden und Calciumphosphat-Fällungsmitteln.
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Unter „Ex-vivo"-Zellen sind hierin Zellen zu verstehen,
in die das Polynucleotidkonstrukt eingeführt wird, z. B. durch Transfektion,
Lipoektion, Elektroporation, Beschuss oder Mikroinjektion. Die das
Polynucleotidkonstrukt enthaltenden Zellen werden dann in vivo in
Säugetiergewebe
verabreicht. Solche Ex-vivo-Polynucleotidkonstrukte sind Fachleuten
auf dem Gebiet allgemein bekannt. Siehe z. B. Belldegrun, A. et
al., J. Natl. Cancer Inst. 85, 207–216 (1993); Ferrantini, M.
et al., Cancer Research 53, 1107–1112 (1993); Ferrantini, M. et
al., J. Immunology 153, 4604–4615
(1994); Kaido, T. et al., Int. J. Cancer 60, 221–229 (1995); Ogura, N. et al.,
Cancer Research 50, 5102–5106
(1990); Santodonato, L. et al., Human Gene Therapy 7, 1–10 (1996); Santodonato,
L. et al., Gene Therapy 4, 1246–1255
(1997); und Zhang, J. -F. et al., Cancer Gene Therapy 3, 31–38 (1996).
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Das Polynucleotidkonstrukt wird in „zellfreier" Weise verabreicht,
wenn die Zufuhr unabhängig
erfolgt, d. h. frei von Ex-vivo-Zellen oder Ex-vivo-Zellmaterial.
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Bei der Verwendung eines Polynucleotid
zur Herstellung eines Medikaments zur Krebsbehandlung durch eine
der oben geoffenbarten Ausführungsformen
kann jedes für
ein IFNω kodierende
Polynucleotid oder aktives Fragment davon verwendet werden. Beispielsweise
kann das Polynucleotidkonstrukt ein Konstrukt sein, das ein Polynucleotid,
das unter strengen Bedingungen an die Nucleotidsequenz von SEQ.-ID Nr. 7 oder deren
Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz für ein Polypeptid
kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es NIH-OVCAR3-Zellen
in vitro zugesetzt ist, und eine oder mehrere kationische Verbindungen,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon, umfasst. Alternativ dazu kann das Konstrukt ein Polynucleotidkonstrukt
sein, das ein Polynucleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mit Ausnahme einer, aber nicht mehr als 20 Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen oder -Insertionen mit den Aminosäuren -23 bis 172 oder 1 bis
172 in SEQ.-ID Nr. 8 identisch ist, worin das Polypeptid antiproliferative
Aktivität
besitzt, wenn es NIH-OVCAR3-Zellen
in vitro zugesetzt ist, und eine oder mehrere kationische Verbindungen,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon, umfasst. Alternativ dazu kann das hierin verwendete Polynucleotidkonstrukt
ein Polynucleotidkonstrukt sein, das ein Polynucleotid, das für ein Polypeptid
kodiert, das die Aminosäuren
86–172
in SEQ.-ID Nr. 8 umfasst, worin das Polypeptid antiproliferative
Aktivität
aufweist, wenn es NIH-OVCAR3-Zellen in vitro zugesetzt ist, und
eine oder mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden, kationischen
Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen davon, umfasst.
Vorzugsweise kodieren die Nucleotide 1 bis 585 in SEQ.-ID Nr. 7
(entsprechen den Aminosäuren
-23 bis 172 in SEQ.-ID Nr. 8) oder die Nucleotide 70 bis 585 in
SEQ.-ID Nr. 7 (entsprechen den Aminosäuren 1 bis 172 in SEQ.-ID Nr.
8) für
IFNω. Noch
bevorzugter ist das Polynucleotidkonstrukt VR4151.
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Bei der Verwendung eines Polynucleotids
zur Herstellung eines Medikaments zur Krebsbehandlung kann jedes
beliebige für
IFNα kodierende
Polynucleotid oder akti ve Fragment davon verwendet werden. Beispielsweise
kann das Polynucleotidkonstrukt ein Konstrukt sein, das ein Polynucleotid,
das unter strengen Bedingungen an die Nucleotidsequenz von SEQ.-ID
Nr. 9 oder deren Komplement hybridisiert, worin die Polynucleotidsequenz
für ein
Polypeptid kodiert, das antiproliferative Aktivität aufweist,
wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist, und eine oder
mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden, kationischen Proteinen,
kationischen Polymeren und Gemischen davon, umfasst. Alternativ
dazu kann das Konstrukt ein Polynucleotidkonstrukt sein, umfassend
ein Polynucleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, die mit Ausnahme
zumindest einer, aber nicht mehr als 20 Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
oder -Insertionen mit den Aminosäuren
-23 bis 166 oder 1 bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10 identisch ist, worin
das Polypeptid antiproliferative Aktivität aufweist, wenn es in vitro
NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist, und eine oder mehrere kationische
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen
Peptiden, kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen
davon. Alternativ dazu kann das Konstrukt ein Polynucleotidkonstrukt
sein, umfassend ein Polynucleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das
die Aminosäuren
83 bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10 umfasst, worin das Polypeptid antiproliferative
Aktivität
aufweist, wenn es in vitro NIH-OVCAR3-Zellen zugesetzt ist, und
eine oder mehrere kationische Verbindungen, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus kationischen Lipiden, kationischen Peptiden,
kationischen Proteinen, kationischen Polymeren und Gemischen davon.
Vorzugsweise kodieren die Nucleotide 1 bis 567 in SEQ.-ID Nr. 9
(entsprechen den Aminosäuren
-23 bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10) oder Nucleotide 1 bis 567 in SEQ.-ID
Nr. 9 (entsprechen den Aminosäuren
1 bis 166 in SEQ.-ID Nr. 10) für
IFNω. Noch
bevorzugter ist das Polynucleotidkonstrukt VR4112.
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Für
Polynucleotidkonstrukte, die kein für IFNω kodierendes Polynucleotid
enthalten, ist das Polynucleotidkonstrukt vorzugsweise ein zellfreies
Konstrukt. Für
Polynucleotidkonstrukte, die ein für IFNω kodierendes Polynucleotid
enthalten, kann das Poly nucleotidkonstrukt entweder innerhalb von
Ex-vivo-Zellen oder frei von Ex-vivo-Zellen oder Ex-vivo-Zellmaterial
verabreicht werden. Vorzugsweise wird das Polynucleotidkonstrukt
frei von Ex-vivo-Zellen oder Ex-vivo-Zellmaterial verabreicht.
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Gemäß der Ausführungsform der „lokalen
Zufuhr" oder „intrakavitären Zufuhr" ist das Polynucleotidkonstrukt
vorzugsweise mit einer oder mehreren kationischen Verbindungen komplexiert.
Noch bevorzugter wird das Polynucleotidkonstrukt mit einem oder
mehreren kationischen Lipiden mittels ionischer Wechselwirkung komplexiert.
Im Allgemeinen kontaktiert dieser Komplex dann die Zellmembran und
wird in die Zelle transfiziert. Dieser Transfektionsmechanismus
wird als „Lipofektion" bezeichnet und ist
eine hochwirksame Transfektionsmethode (Felgner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84, 7413–7417
(1987); und Felgner et al., Nature 337, 387–388 (1989)). Noch bevorzugter
ist das Polynucleotidkonstrukt mit einem oder mehrere kationischen
Lipiden und einem oder mehreren neutralen Lipiden komplexiert.
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Für
die Zwecke der Erfindung bezieht sich Lipid auf eine synthetische
oder natürlich
vorkommende Verbindung, die sowohl einen lipophilen Bereich als
auch einen polaren Bereich besitzt (üblicherweise als Kopfgruppe
bezeichnet). Bevorzugte kationische Verbindungen sind kationische
Lipide. Kationische Lipide sind in den US-Patenten 4.897.355, 4.946.787,
5.049.386, 5.264.618, 5.279.833, 5.334.761, 5.429.127, 5.459.127,
5.589.466, 5.676.954, 5.693.622, 5.580.859, 5.703.055 und 5.578.475
sowie in WO 04/9469, WO 95/14381, 95/14651, 95/17373, 96/26179,
96/40962, 96/40963, 96/41873 und 97/00241 und den dort angeführten Publikationen
beschrieben. Wie in den oben angeführten Patenten und Patentanmeldungen
veranschaulicht, umfassen kationische Lipide strukturelle Merkmale,
die in einer Vielzahl an molekularen Kernklassen vorhanden sein
können.
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Beispiele für kationische Lipide sind 5-Carboxyspermylglycindioctadecylamid
(DOGS) und Dipalmitoyl-phosphatidylethanolamin-5-carboxyspermylamid
(DPPES). Kationische Cholesterinderivate kommen ebenfalls in Frage,
z. B. {3β-[N,N',N'-Dime thylamino)ethan]-carbomoyl}-cholesterin
(DC-Chol). Dimethyldioctdecylammoniumbromid (DDAB), N-(3-Aminopropyl)-N,N-(bis(2-tetradecyloxyethyl))-N-methylammoniumbromid (PA-DEMO),
N-(3-Aminopropyl)-N,N-(bis-(2-dodecyloxyethyl))-N-methylammoniumbromid
(PA-DELO), N,N,N-Tris-(2-dodecyloxy)ethyl-N-(3-amino)propylammoniumbromid
(PA-TELO) und N1-(3-Aminopropyl)((2-dodecy)ethyi)-N2-(2-dodecyloxy)ethyl-1-piperazinaminiumbromid
(GA-LOE-BP) können
hierin ebenfalls verwendet werden.
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Kationische Nicht-Diether-Lipide
wie z. B. DL-1,2-Dioleoyl-3-dimethylaminopropyl-β-hydroxyethylammonium (DORT-Diester),
1-0-Oleyl-2-oleoyl-3-dimethylaminopropyl-β-hydroxyethylammonium (DORT-Ester/Ether)
sowie ihre Salze unterstützen
die Invivo-Gen-Zufuhr. Bevorzugte kationische Lipide umfassen Gruppen,
die über
ein Heteroatom an der quaternären
Ammoniumgruppe in der Kopfgrunne befestigt sind. Ein Glycyl-Spacer
kann den Linker mit der Hydroxylgruppe verbinden.
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Bevorzugte kationische Lipide sind
3,5-(N,N-Dilysyl)-diaminobenzoyl-3-(DL-1,2-dioleoyl-dimethylaminopropyl-β-hydroxyethalamin)
(DLYS-DABA-DORT-Diester), 3,5-(N,N-Di-lysyl)diaminobenzoylglycyl-3-(DL-1,2-dioleoyldimethylaminopropyl-β-hydroxyethylamin)
(DLYS-DABA-GLY-DORI-Diester) und (±)-N-(2-Hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-1-propaniminiumbromid
(DMRIE).
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Ferner vorzuziehen sind (±)-N,N-Dimethyl-N-[2-(spermincarboxamido)ethyl]-2,3-bis-(dioloyloxy)-1-propaniminiumpentahydrochlorid
(DOSPA), (±)-N-(2-Aminoethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-1-propaniminiumbromid
(β-Aminoethyl-DMRIE
oder β-AE-DMRIE)
(Wheeler et al., Biochim Biophys. Acta 1280, 1–11 (1996)) und (±)-N-(3-Aminopropyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(dodecyloxy)-1-propaniminiumbromid (GAP-DLRIE) (Wheeler et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 11454–11459 (1996)), die aus DMRIE
entwickelt wurden.
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Andere Beispiele von aus DMRIE abgeleiteten
kationischen Lipiden, die sich hierin eignen, sind (±)-N-(3-Aminopropyl)-N,N-dimethyl-2,3-(bis-decyloxy)-1-propanaminiumbromid
(GAP-DDRIE), (±)-N-(3-Aminopropyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-1-propanaminiumbromid
(GAP-DMRIE), (±)-N-((N''-Methyl)-N'-ureyl)propyl-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)1-1 propanaminiumbromid
(GMU-DMRIE), (±)-N-(2-Hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis(dodecyloxy)-1-propanaminiumbromid
(DLRIE) und (±)-N-(2-Hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis([Z)-9-octadecenyloxy)propyl-1-propaniminiumbromid
(HP-DORIE).
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Die Lipide der Lipid enthaltenden
Formulierung können
ein kationischs Lipid alleine umfassen oder außerdem ein neutrales Lipid
wie z. B. Cardiolipin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin,
Dioleoylphosphatidylcholin, Dioleoylphosphatidylethanolamin, 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphatidylethanolamin
(DOPE), Sphingomyelin sowie Mono-, Di- oder Triacylglycerin umfassen.
Andere Additive wie z. B. Cholesterin, Fettsäure, Gangliosid, Glykolipid,
Neobee, Niosom, Prostaglandin, Sphingolipid sowie beliebige andere
natürliche oder
synthetische Amphiphile können
ebenfalls verwendet werden. Ein bevorzugtes Molverhältnis zwischen kationischem
Lipid und neutralem Lipid in diesen Lipid enthaltenden Formulierungen
reicht von etwa 9 : 1 bis zu etwa 1 : 9; ein äquimolekulares Verhältnis ist
besonders vorzuziehen. Die Lipid enthaltende Formulierung kann überdies
ein Lysolipid (z. B. Lysophosphatidyicholin, Lysophosphatidylethanolamin
oder eine Lysoform eines kationischen Lipids) umfassen.
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Noch bevorzugter ist das kationische
Lipid (±)-N-(2-Hydroxyethyel)-N,N-dimethyl-2,3-bis(tetradecyloxy)-1-propaniminiumbromid
(DMRIE) und das neutrale Lipid 1,2-Dioleoyl-sn-glycero-3-phosphatidylethanolamin
(DOPE), sodass das Masseverhältnis
zwischen dem Polynucleotidkonstrukt und Lipid von etwa 10 : 1 bis etwa
0,5 : 1 reicht. Noch bevorzugter reicht das Masseverhältnis zwischen
Polynucleotidkonstrukt und Lipid von etwa 5 : 1 bis etwa 1 : 1.
Noch bevorzugter beträgt
das Masseverhältnis
zwischen Polynucleotidkonstrukt und Lipid etwa 5 : 1.
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Die Lipid enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verwendung in einem Komplex mit dem Polynucleotidkonstrukt
der Erfindung kann auch kationisches Lipid gemeinsam mit einer wirksamen
Menge eines Lysophosphatids umfassen. Das Lysophosphatid kann eine
neutrale oder eine negative Kopfgruppe enthalten. Lysophosphatidylcholin
und Lysophosphatidylethanolamin sind vorzuziehen, und 1-Oleoyllysophosphatidylcholin
ist besonders vorzuziehen. Lysophosphatidlipide sind günstigerweise
in der Lipd enthaltenden Formulierung in einerm Verhältnis zwischen
Lysolipid und kationischem Lipid von 1 : 2 enthalten. Lysoformen eines
kationischen Lipids können
auch dazu verwendet werden, die Polynucleotid-Zufuhr zu verstärken. Diese Lysoformen
sind günstigerweise
in wirksamen Mengen bis zu etwa 1/3 des gesamten kationischen Lipids
in den Lipid enthaltenden Formulierungen vorhanden.
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In einer Formulierung zur Herstellung
von DNA : Lipid-Komplexen kann das kationische Lipid in einer Konzentration
von zwischen etwa 0,1 Mol-% und etwa 100 Mol-%, vorzugsweise zwischen
etwa 5 Mol-% und 100 Mol-%, am bevorzugtesten zwischen etwa 20 Mol-%
und 100 Mol-%, bezogen auf andere in der Formulierung enthaltene
Formulierungskomponenten vorhanden sein. Das neutrale Lipid kann
in einer Konzentration zwischen 0 und etwa 99,9 Mol-%, vor zwischen
0 und etwa 95 Mol-%, noch bevorzugter zwischen 0 und etwa 80 Mol-%,
vorhanden sein. Um Lipidvesikel mit einer positiven Nettoladung
zu produzieren, muss die Menge der positiv geladenen Komponente über jene
der negativ geladenen Komponente hinausgehen. Das negativ geladene
Lipid kann in einer Menge zwischen 0 und etwa 49 Mol-%, vorzugsweise
zwischen 0 und etwa 80 Mol-%, noch bevorzugter zwischen 0 und etwa
50 Mol-%, vorhanden sein.
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Das zuzuführende Polynucleotid kann in
einem Puffer vor der Vermischung mit Lipidvesikeln solubilisiert
werden. Geeignete Puffer sind z. B. Phosphat-gepufferte Salzlösung (PBS),
herkömmliche
Salzlösung, Tris-Puffer
und Natriumphosphatvesikel (100–150
mM sind vorzuziehen). Unlösliche
Polynucleotide können
in einer schwa chen Säure
oder Base solubilisiert und dann bis zum. erwünschten Volumen mit einem neutralen Puffer
wie etwa PBS verdünnt
werden. Der pH-Wert des Puffers wird entsprechend eingestellt, und
außerdem kann
ein pharmazeutisch annehmbares Additiv im Puffer verwendet werden,
um für
angemessene Osmolarität innerhalb
des Lipidvesikels zu sorgen.
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Eine Lipidlösung, die zumindest ein amphiphiles
Lipid umfasst, kann sich spontan bilden, um primäre Lipdvesikel mit heterogener
Größe zu erzeugen.
Daher werden gemäß eurem
bevorzugten Verfahren die Lipide der Lipid enthaltenden Formulierung,
die zumindest ein kationisches Lipid umfasst, durch Verdünnung in einem
Lösungsmittel
wie z. B. Chloroform hergestellt und das Gemisch bis zur Trockenheit
als Film auf der Innenfläche
eines Glasgefäßes verdampft.
Nach Suspension in einem wässrige
Lösungsmittel
bilden sich die amphiphilen Lipidmoleküle zu primären Lipidvesikeln. Diese können mittels
eines Ausfrierverfahrens bis zu einem ausgewählten mittleren Durchmesser
reduziert werden. Vesikel einheitlicher Größe können vor der Medikamentenzufuhr
gemäß auf dem
Gebiet bekannter Verfahren zur Vesikelproduktion gebildet werden;
ein Beispiel dafür
ist die Ultraschallbehandlung einer Lipidlösung nach dem Verfahren von
Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
US 84, 7413-7417 (1987) und gemäß US-Patent
5.264.618.
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Der Ausdruck „Säugetier" bezieht sich hierin auf ein einzelnes
oder mehrere Säugetiere
und umfasst u. a. Menschen; Primaten wie z. B. Menschenaffen, Affen,
Orang-Utan und Schimpansen;
hundeartige Tiere wie z. B. Hunde und Wölfe; katzenartige Tiere wie
z. B. Katzen, Löwen
und Tiger; pferdeartige Tiere wie z. B. Pferde, Esel, Wild, Zebras
und Giraffen; und Bären.
Vorzugsweise ist das Säugetier
ein Mensch.
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Die Tumorzellbildung und das Tumorzellwachstum – auch als „Transformation" bezeichnet – beschreibt
die Bildung und Vermehrung von Zellen, die ihre Fähigkeit
eingebüßt haben,
die Zellteilung zu steuern, d. h. die zu Krebszellen wurden. „Maligne
Zellen" sind als
Zellen definiert, die ihrer Fähigkeit
zur Steuerung des Zellteilungszyk lus verlustig gegangen sind, was
zu einem transformierten oder kanzerösen Phänotyp führt.
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Der Ausdruck „Nicht-Tumorgewebe" beschreibt hierin
u. a. keinen Tumor tragende Gewebe wie z. B. Muskel, Gehirn, Lunge,
Leber, Milz, Knochenmark, Thymusdrüse, Herz, Lymphen, Blut, Knochen,
Knorpel, Bauchspeicheldrüse,
Niere, Gallenblase, Magen, Darm, Hoden, Eierstock, Gebärmutter,
Rectum, Nervensystem, Auge, Drüse
oder Bindegewebe. Vorzugsweise ist das Nicht-Tumorgewebe Muskel.
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Vorzugsweise wird das Polynucleotidkonstrukt
dem Zwischenraum eines Tumors oder von Nicht-Tumorgeweben zugeführt. Unter „Zwischenraum" oder „Interstitium" ist hierin die interzelluläre, flüssige Mukopolysaccharid-Matrix
entlang der Retikulumfasern von Organgeweben, entlang der elastischen
Fasern in den Wänden
von Gefäßen oder
Kammern, entlang der Kollagenfasern von Fasergeweben oder dieselbe
Matrix innerhalb von Muskelzellen einhüllendem Bindegewebe oder in
den Knochenlücken
zu verstehen. Es handelt sich ebenso um den Raum, den das Plasma
des Blutkreislaufs und die Lymphflüssigkeit der Lymphkanäle einnimmt.
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Die Polynucleotide der Erfindung
können
zur Behandlung verschiedener Säugetierkrebse
oder -tumoren verwendet werden. Beispiele für Säugetierkarzinome oder -tumoren,
die mit den Polynucleotiden der Erfindung behandelt werden können, sind
u. a. feste Tumoren, kutane Tumoren, Melanom, malignes Melanom, Nierenzellenkarzinom,
kolorektales Karzinom, Kolonkarzinom, hepatische Metastasen von
fortgeschrittenem kolorektalem Karzinom, Lymphome (z. B. Drüsenymphom),
malignes Lymphom, Kaposi-Sarkom, Prostatakarzinom, Nierenkarzinom,
Eierstockkarzinom, Lungenkarzinom, Kopf- und Halskarzinom, Pankreaskarzinom, Mesenterialkarzinom,
Magenkrebs, Rektalkarzinom, Blasenkarzinom, Leukämie (z. B. Haarzellenleukämie und
chronische myeolische Leukämie),
Brustkrebs, Nicht-Melanom-Hautkrebs (z. B. Plattenepithelkarzinom und
Basalzellenkarzinom), Hämangiom,
multiples Myelom und Gliom. Vorzugsweise ist der Krebs Melanom, Eierstockkarzinom
oder Metastasen davon.
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Unter „Behandlung" ist hierin die Reduktion
der Tumorgröße, die
Verlangsamung der Rate der Metastasenbildung und/oder die Verlangsamung
des Tumorwachstums und/oder keine Verschlechterung des Krankheitszustands über einen
bestimmten Zeitraum zu verstehen.
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Eine Ausführungsform zur systemischen
Zufuhr kann besonders zur Behandlung nichtlokalisierter Tumoren
(d. h. Leukämie
oder Metastasen einer Vielzahl an Tumoren) oder in einer Krankheitskategorie
in Frage kommen, die möglicherweise
auf kontinuierliche Exposition auf systemischem Wege anspricht (d.
h. Myelom, chronische myeolische Leukämie), Lymphom). Eine Ausführungsform
mit lokaler Zufuhr kann besonders zur Behandlung eines Krankheitszustands
sinnvoll sein, der möglicherweise
auf hohe lokale Konzentration anspricht (d. h. Nierenzellenkarzinom,
Melanom).
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Eine zusätzliche Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Kombination der Verwendungszwecke der Erfindung
mit einer oder mehreren weiteren Krebstherapien, z. B. mit Knochenmarkstransplantation,
Nabelschnurblutzellen-Transplantation, chirurgischen Eingriffen,
Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie. Das Polynucleotidkonstrukt
oder die pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung kann vor
dem Beginn einer oder mehrerer der zusätzlichen Krebstherapien, während des
Verlaufs einer oder mehrerer der zusätzlichen Krebstherapien und
nach dem Ende einer oder mehrerer der zusätzlichen Krebstherapien verabreicht
werden.
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Typen von Knochenmarkstransplantationen
sind u. a. analoge Knochenmarkstransplantationen und heterologe
(d. h. aus einem Donor stammende) Knochenmarkstransplantationen.
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Beispiele für chirurgische Eingriffe sind
u. a. Eingriffe betreffend Brustkrebs, Prostatakarzinom, Kolonkarzinom,
Hirnkarzinom sowie Kopf- und Halskarzinom.
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Chemotherapeutische Mittel sind u.
a. Alkylierungsmittel, z. B. Mechlorethamin, Cyclophosphamid, Ifosfamid,
Melphalan, Chlorambucil, Dicarbazin, Streptazocin, Armustin, Lomustin,
Semustin, Chlorzotocin, Busulfan Triethylenmelamin, Thiotepa, Hexamethylmelamin;
Antimetaboliten, z. B. Methotrexat; Pyrimidinanaloge, z. B. Fluoruracil,
5-Fluoruracil, Floxuridin (5'Fluor-2'-desoxyuridin), Idoxuridin,
Cytarabin, Phosphonoacetyl-L-aspartat, 5-Azacytidin, Azaribin, 6-Azauridin,
Pyrazofuran, 3-Deazauridin und Acivicin; Purinanaloge, z. B. Thioguanin,
Mercaptopurin, Azathioprin, Pentostatin, Erythrohydroxynonyladenin;
Vincaalkaloide, z. B. Vincristin und Vinblastin; Epipodophyllotoxine,
z. B. Etoposid und Teniposid, Antibiotika, z. B. Dactinomycin, Daunorubicin,
Doxorubicin, Bleomycin, Sulfat, Plicamycin und Mitomycin; Enzyme,
z. B. L-Asparaginase; Platin-Koordinationskomplexe, z. B. Cisplatin
und Carboplatin; Hydroxyharnstoft, Procarbazin, Mitotan; und Hormone
oder verwandte Mittel, z. B. Adrenocorticosteroide, z. B. Prednison
und Prednisolon; Aminoglutethimid; Progestine, z. B. Hydroxyprogesteroncaproat,
Medroxyprogesteronacetat, Megesterolacetat, Östrogene und Androgene, z.
B. Diethylstilbestrol, Fluoxymesteron und Ethynylestradiol, Anti-Östrogene, z. B. Tamoxifen,
und Gonadotropin-freisetzende Hormonanaloge wie z. B. Leuprolin.
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Aus den hierin verwendeten Polynucleotiden
können
Sets (Kits) konstruiert werden, um bei der Behandlung von Krebs
zum Einsatz zu kommen, umfassend ein Verabreichungsmittel und ein
Behältermittel,
das ein oder mehrere Cytokin exprimierende Polynucleotidkonstrukte
in einer sterilen Umgebung enthält.
Ebenso bereitgestellt werden hierin Sets zu Verwendung bei der Behandlung
von Krebs, umfassend ein Verabreichungsmittel und ein Behältermittel,
das ein oder mehrere Cytokin exprimierende Polynucleotidkonstrukte
sowie eine oder mehrer kationische Verbindungen in einer sterilen
Umgebung enthält.
Beispiele für
kationische Verbindungen sind oben angeführt. Die Cytokin exprimierenden
Polynucleotidkonstrukte und die kationischen Verbindungen können im
gleichen Behältermittel
vorliegen, oder die kationischen Verbindungen können im gleichen Behältermittel
oder in getrennten Behältermitteln
vorhanden sein. Vorzugsweise liegt das Polynucleotidkonstrukt in
einer Menge von 1 ng bis 20 mg vor.
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Das Behältermittel kann ein Behältermittel
aus Glas oder Kunststoff oder aus Kunststoff- oder Papierstreifen
sein. In einer Ausführungsform
bezieht sich das Behältermittel
auf eine Spritze, und das Verabreichungsmittel ist ein Kolben. In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Verabreichungsmittel ein Katheter.
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Das Cytokin, für das das Polynucleotidkonstrukt
des Sets der Erfindung kodiert, kann ein IFNω und ein oder mehrer zusätzliche
Cytokine, z. B. beliebige der hierin beschriebenen Cytokine, sein.
Vorzugsweise ist das Cytokin IFNω und/oder
ein IFNα.
Das Konstrukt kann in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung
vorliegen und kann einen pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten.
Pharmazeutische Zusammensetzungen sind oben beschrieben. Das Set
kann außerdem
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger in einem getrennten Behältermittel
umfassen.
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Das Set kann außerdem ein Anleitungsblatt
zur Verabreichung der Zusammensetzung an ein Säugetier umfassen. Die Komponenten
der Polynucleotid-Zusammensetzung sind vorzugsweise als flüssige Lösung, z.
B. als Suspension, Lösung
oder Emulsion; oder in lyophilisierter Form, z. B. als Trockenpulver
oder Kuchen, bereitgestellt. Wenn das Polynucleotidkonstrukt in
lyophilisierter Form vorliegt, umfasst das Set vorzugsweise ein
Behältermittel,
das ein geeignetes Vehikel enthält,
z. B. steriles Pyrogen-freies Wasser, zwecks Rekonstitution des
lyophilisierten Polynucleotidkonstrukts, oder jeden hierin beschriebenen
Puffer, z. B. PBS, herkömmliche
Salzlösung,
Tris-Puffer und Natriumphosphat-Vehikel.
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Der Ausdruck „Cytokin" bezieht sich auf Polypeptide, u. a.
Interleukine (z. B. IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8,
IL-9, IL-10, IL-11, IL-12, IL-13, IL-14, IL-15, IL-16, IL- 17 und IL-18), α-Interferone
(z. B. IFNα), β-Interferone
(z. B. IFNα), γ-Interferone
(z. B. IFNγ, ω-Interferon
(IFNω), τ-Interferone
(IFNτ),
Kolonie-stimulierender Faktor (CSF, z. B. CSF-1, CSF-2 und CSF-3),
Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF),
epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktoren
(FGF, z. B. saurer Fibroblasten-Wachstumsfaktor, basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor,
FGF-1, FGF-2, FGF-3, FGF-4 und FGF-5), transformierender Wachstumsfaktor
(TGF, z. B. TGFα und
TGFβ), Thrombozyten-Wachstumsfaktor (PDGF),
Tumornekrosefaktoren (TNF, z. B. TNF-α und TNF-β) und Insulin-ähnliche
Wachstumsfaktoren (IGF, z. B. IGF-I und IGF-II).
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Unter „Polypeptid" ist hierin jedes
beliebige Translationsprodukt eines Polynucleotids zu verstehen – ungeachtet
der Größe des Translationsprodukts
und gleichgültig
ob das Translationsprodukt posttranslational modifiziert (z. B.
glykosyliert) ist oder nicht.
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Das Polynucleotidkonstrukt der Erfindung,
ob es mit kationischem Vehikel komplexiert ist oder nicht, kann
durch jede beliebige Form der Verabreichung zugeführt werden,
z. B. intramuskulär,
subkutan, intravenös,
transdermal, intranasal, durch Inhalation oder transmukosal (d.
h. über
eine Schleimhaut). Ebenso kann die pharmazeutische Zusammensetzung
der Endung über
jeden geeigneten Weg verabreicht werden, z. B. intramuskulär, in den
Tumor oder in der Nähe
des Tumors, in einen Hohlraum (z. B. intraperitoneal), subkutan, intravenös, transdermal,
intranasal, durch Inhalation oder transmukosal (d. h. über eine
Schleimhaut).
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Jede beliebige Verabreichungsweise
ist geeignet, sofern sie die Expression eines oder mehrerer Cyotkine
in einer Menge ermöglicht,
die ausreicht, um die Tumorigenität des von Krebs befallenen
Säugetiers
zu senken. Beispiele dafür
sind Nadelinjektion, Katheterinfusion, biolistische Injektoren,
Teilchenbeschleuniger (d. h. „Gen-Pistolen"), pneumatische „nadellose" Injektoren (z. B.
MedEJet, PedoJet, Bioject), Gelschaum-Schwammdepots, andere im Handel
erhältliche
Depotmaterialien, osmotische Pumpen (z. B. Alza-Minipumpen), orale
oder suppositorial feste pharmazeuti sche Formulierungen (in Tabletten-
oder Pillenform) sowie Dekantier- oder topische Anwendungen wie
z. B. Chirurgie. Bevorzugte Verfahren sind Nadelinjektion und Katheterinfusion.
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Ein „Polynucleotidkonstrukt" ist ein Polynucleotidmolekül, das genetische
Information für
das Kodieren eines oder mehrerer Moleküle, vorzugsweise von Cytokinen,
trägt.
Das den Zellen in vivo zugeführte
Polynucleotidmaterial kann in jeder beliebigen Form vorliegen. Es
kann die gesamte Sequenz oder nur ein funktionell aktives Fragment
eines Cytokin-Gens enthalten.
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Das Polynucleotidkonstrukt umfasst
zumindest ein Polynucleotid (z. B. DNA, RNA, Ribozym, Thiophosphat
oder eine andere modifizierte Nucleinsäure), das für ein oder mehrere Moleküle kodiert.
Bevorzugte Moleküle
sind Cytokine. Das Polynucleotid kann in linearer, kreisrunder (z.
B. Plasmid) oder verzweigter Form sowie in doppel- oder einzelstrangiger
Form vorliegen. Das Polynucleotid kann eine herkömmliche Phosphodiesterbindung
oder eine nicht herkömmliche
Bindung (z. B. eine Amidbindung wie im Fall von Peptidnucleinsäure (PNA))
aufweisen. Die Auswahl des für
ein Cytokin kodierenden Polynucleotids hängt von der erwünschten
Kinetik und der Dauer der Expression ab. Wenn Langzeitzufuhr des
Polynucleotidkonstrukts erwünscht
ist, ist das bevorzuge Polynucleotid DNA. Wenn hingegen Kurzzeitzufuhr
erwünscht
ist, ist das bevorzugte Polynucleotid mRNA. RNA wird rasch in Polypeptid
translatiert, aber durch die Zielzelle schneller als DNA abgebaut.
Im Allgemeinen halten aufgrund der höheren Resistenz runder DNA-Moleküle gegenüber Nucleasen
runde DNA-Moleküle
länger
als lineare Polynucleotide, und es ist auch weniger wahrscheinlich,
dass die insertionale Mutation durch Integration in das Zielgenom
bewirken.
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In einer Ausführungsform ist die für ein oder
mehrere Cytokine kodierende Polynucleotidsequenz RNA. Am bevorzugtesten
ist die RNA Messenger-RNA (mRNA). Verfahren zum Einführen von
RNA-Sequenzen in Säugetierzellen
sind in US-Patent 5.580.859 beschrieben. Ein viraler α-Vektor,
ein nichtinfektiöser
Vektor, der sich zur Verabreichung von RNA eignet, kann auch zum
Einsetzen von RNA in Säugetierzellen
verwendet werden. Verfahren zur In-vivo-Einführung von α-viralen Vektoren in Säugetiergewebe
sind in Altman-Hamamdzic, S. et al., Gene Therapy 4, 815–822 (1997)
beschrieben. Vorzugsweise ist die für ein oder mehrere Cytokina
kodierende Polynucleotidsequenz DNA. In einem DNA-Konstrukt ist
ein Pomotor vorzugsweise operabel mit dem für ein Cytokin kodierenden Polynucleotid
verbunden. Der Promotor kann ein zellspezifischer Promotor sein,
der die substanzielle Transkription der DNA nur in vorbestimmten
Zellen lenkt. Andere Transkriptionssteuerelemente können neben
einem Promotor im Polynucleotidkonstrukt vorhanden sein, um zellspezifische
Transkription der DNA zu lenken.
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Eine operable Verbindung ist eine
Verbindung, in der die für
ein Cytokin kodierende Polynucleotidsequenz mit einer oder mehreren
regulatorischen Sequenzen solcherart verknüpft ist, dass die Expression
der Cytokinsequenz unter dem Einfluss oder der Steuerung der regulatorischen
Sequenzen) steht. Zwei DNA-Sequenzen (z. B. die Kodiersequenz und
eine Promotorregionsequenz, die am 5'-Ende der Kodiersequenz verbunden ist)
sind operabel verbunden, wenn die Induktion von Promotorfunktion
zur Transkription von für
das erwünschte
Polypeptid kodierender mRNA führt
und wenn die Beschaffenheit der Bindung zwischen den zwei DNA-Sequenzen
nicht (1) zur Einführung
einer Rasterverschiebungsmuation führt, (2) nicht die Fähigkeit
der regulatorischen Expressionssequenzen beeinträchtigt, die Expression des
Polypeptids, der Antisense-RNA, zu lenken oder (3) nicht die Fähigkeit
des DNA-Templats
einschränkt,
transkribiert zu werden. Somit würde eine
Promotorregion operabel mit einer DNA-Sequenz verbunden sein, wenn
der Promotor zur Beeinflussung der Transkription dieser DNA-Sequenz
fähig wäre.
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Vorzugsweise ist das Polynucleotidkonstrukt
ein kreisrundes oder linearisiertes Plasmid, das eine nichtinfektiöse Nucleotidsequenz
enthält.
Ein linearisiertes Plasmid ist ein Plasmid, das zuvor kreisrund
war, aber linearisiert wurde, z. B. durch Spaltung mit einer Restriktions-Endonuclease.
Die für
ein Cytokin. kodierende Polynucleotidsequenz kann eine Sequenz umfassen,
die die Sekretion des Polypeptids lenkt.
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Unter „nichtinfektiös" ist hierin zu verstehen,
dass das Polynucleotidkonstrukt Säugetierzellen nicht infiziert.
Somit kann das Polynucleotidkonstrukt funktionelle Sequenzen aus
Nicht-Säugetierspezies
(z. B. viral oder bakteriell) enthalten, doch das Konstukt enthält keine
Nicht-Säugetier-Nucleotidsequenzen,
die die Infektion des Konstrukts in Säugetierzellen vereinfachen.
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Unter „nichtintegrativ" ist hierin zu verstehen,
dass das Polynucleotidkonstrukt nicht in das Genom von Säugetierzellen
integriert. Das Konstrukt kann eine nichtreplizierende DNA-Sequenz
oder spezifische replizierende Sequenzen sein, die genetisch konstruiert
sind, um die Fähigkeit
zur Integration in das Genom nicht aufzuweisen. Das Polynucleotidkonstrukt
enthält
keine funktionellen Sequenzen, die die Integration der für Cytokin
kodierenden Polynucleotidsequenz in das Genom von Säugetierzellen
vereinfachen.
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Das Polynucleotidkonstrukt ist aus
Komponenten gebildet, wo unterschiedliche auswählbare Gene, Ursprünge, Promotoren,
Introns, untranslatierte (UT) 5'-Sequenz,
Terminatoren, Polyadenylierungssignale, 3'-UT-Sequenz und Leaderpeptide usw. miteinander
verbunden werden, um den erwünschten
Vektor zu erzeugen. Die genaue Beschaffenheit der für die Gen-Expression
erforderlichen regulatorischen Regionen kann zwischen Spezies von
Zelltypen variieren, enthält
aber im Allgemeinen je nach Bedarf nichttranskribierende 5'- und nichttranslatierende
(nichtkodierende) 5'-Sequenzen,
die an der Initiation von Transkription bzw. Translation beteiligt
sind, z. B. die TATA-Box, die Capping-Sequenz, die CAAT-Sequenz u. dgl.,
wobei jene Elemente, die für
die Promotorsequenz notwendig sind, durch die Promotoren der Erfindung
bereitgestellt werden. Solche transkriptionalen Steuersequenzen
können
auch Enhancersequenzen oder stromauf gelegene Aktivatorsequenzen
enthalten.
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Das Polynucleotidkonstrukt kann ein
Expressionsvektor sein. Ein typischer Säugetier-Expressionsvektor enthält das Promotorelement,
das die Initiation der Transkription von mRNA mediiert, die Polypeptidkodiersequenz
und Signale, die für
die Termination der Transkription und Polyadenylierung des Transkripts
notwendig sind. Weitere Elemente sind Enhancer, Kozak-equenzen und
intervenierende Sequenzen, die von Donor- und Akzeptorstellen für das RNA-Spleißen flankiert
sind. Hochwirksame Transkription kann mit den frühen und späten Promotoren aus SV40, langen
endständigen
Wiederholungen (LTRS) aus Retroviren wie z. B. RSV, HTLVI, HIVI,
MPSV und dem unmittelbar frühen
Promotor des Zytomegalievirus (CMV IEP) erreicht werden. Jedoch
können
auch zelluläre
Elemente verwendet werden (z. B. der Human-Actinpromotor, Metallothionein-Promotor).
In Menschen ist CMV IEP vorzuziehen. Geeignete Expressionsvektoren
zur Verwendung bei der Durchführung
der Erfindung sind z. B. Vektoren wie etwa PSVL und PMSG (Pharmacia,
Uppsala, Schweden), pRSVcat (ATCC 37.152), pSV''dhfr
(ATCC 37.146) und pBC12MI (ATCC 67.109), VR1012, VR1055 sowie pcDNA3
(Invitrogen, San Francisco, CA, USA). Alle Formen von DNA (ob replizierend
oder nichtreplizierend), die nicht in das Genom integriert werden
und exprimierbar sind, liegen innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung.
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Der die DNA-Sequenz (oder die entsprechende
RNA-Sequenz) enthaltende Vektor, der gemäß der Erfindung verwendet werden
kann, kann ein eukaryotischer Expressionsvektor sein. Techniken
zum Erhalten von Expression exogener DNA- oder RNA-Sequenzen in
einem Wirt sind bekannt. Siehe z. B. Korman et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84, 2150–2154
(1987).
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Die Sekretion eines Cytokins aus
einer Zelle kann durch eine Leader- oder sekretorische Signalsequenz
erleichtert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird entweder die
native Leadersequenz eines Cytokins oder ein funktionelles Derivat
dieser Sequenz verwendet, das die Fähigkeit beibehält, die
Sekretion des Peptids, das operabel mit ihr verbunden ist, zu lenken.
Alternativ dazu kann man eine heterologe Säugetier-Leadersequenz oder
ein funktionelles Derivat davon verwenden. Beispielsweise kann die
Leadersequenz der Wildform mit der Leadersequenz eines Humangewebe-Plasminogenaktivators
oder Mäuse-β-Glucoronidase
substituiert sein.
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Für
die Verwendungszwecke der Erfindung kann ein einzelnes Polynucleotidkonstrukt,
das mehr als eine Polynucleotidsequenz enthält, die für ein oder mehrere Moleküle kodieren,
oder mehr als ein Polynucleotidkonstrukt, die jeweils Polynucleotidsequenzen
enthalten, die für
ein oder mehrere Moleküle
kodieren, gemeinsam oder aufeinander folgend injiziert werden. Beispielsweise
kann ein einzelnes Polynucleotidkonstrukt, das ein für ein Interferon
kodierendes Polynucleotid und ein weiteres für ein zusätzliches Cytokin oder ein immunmodulatorisches
Molekül
kodierendes Polynucleotid (d. h. MHC-Klasse I-Antigen, Tumorantigen
oder co-stimulierendes Molekül)
enthält,
injiziert werden. Alternativ dazu können zwei Polynucleotidkonstrukte
injiziert werden, wobei eines für
ein Cytokin kodiert, um die Anti-Tumor-Wirksamkeit des anderen Genprodukts zu
steigern. Beispielsweis kann ein IFNω, IFNα, IL-12 oder IL-2 exprimierendes
Polynucleotidkonstrukt mit einem für ein unterschiedliches Cytokin
kodierenden Polynucleotidkonstrukt gemeinsam injiziert werden. Genauer
gesagt könnte
ein IL-2 exprimierendes Plasmid mit einem G-CSF oder GM-CSF exprimierenden
Plasmid gemeinsam injiziert werden. Alternativ dazu könnten zunächst ein
oder mehrere Plasmide und ein oder mehrere andere Plasmide anschließend in
verschiedenen Zeitintervallen verabreicht werden. Die Kombination der
Erfindung mit therapeutischen Mitteln wie z. B. Lymphokin-aktivierten
Killerzellen (LAK) und Tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) ist
ebenfalls denkbar.
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Es ist zu beachten, dass einige Aminosäuresequenzen
der hierin beschriebenen Polypeptide ohne signifikante Auswirkung
auf die funktionelle Aktivität
der Polypeptide variiert werden können. Wenn an solche Sequenzdifferenzen
gedacht wird, sollte man sich daran erinnern, dass es kritische
Bereiche auf dem Polypeptid gibt, die die Aktivität bestimmen.
Solche Variationen enthalten Deletionen, Insertionen, Inversio nen, Wiederholungen
und Typensubstitutionen. Informationen bezüglich der Frage, welche Aminosäureänderungen
wahrscheinlich phänotypisch
unauffällig
bzw. still sind, finden sich in Bowie, J. U. et al., Deciphering
the Message in Protein Sequences: Tolerance to Amino Acid Substitutions,
Science 247, 1306–1310
(1990). Zusammensetzungen innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung
können
gemäß dem hierin
beschriebenen Antiproliferationstest untersucht werden. Aminosäuren, die
für die
Cytokin-Aktivität
entscheidend sind, können auch
durch Strukturanalyse wie z. B. Kristallisation, kernmagnetische
Resonanz oder Photoaffinitätsmarkierung
bestimmt werden (Smith et al., J. Mol. Biol. 224, 899–904 (1992)
und de Vos et al., Science 255, 306–312 (1992)).
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Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung von Varianten des für
Cytokin kodierenden Polynucleotids, die für Abschnitte, Analoge oder
Derivate des Cytokins kodieren. Varianten können natürlich vorkommen, z. B. eine
natürliche
allelische Variante. Unter „allelische
Variante" sind hierin
verschiedene alternative Formen eines Gens zu verstehen, die einen
bestimmten Locus auf einem Chromosom eines Organismus einnehmen. Siehe
Genes II, Lewin, B., Hg., John Wiley & Sons, New York (1985). Nicht natürlich vorkommende
Varianten können
unter Anwendung von auf dem Gebiet bekannten Mutagenese-Techniken
produziert werden.
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Änderungen
der Kodierregionen können
konservative oder nichtkonservative Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
und -Additionen bewirken. Insbesondere vorzuziehen sind davon stille
Substitutionen, Additionen und Deletionen, die die Eigenschaften
und Aktivitäten
des Cytokins oder von Abschnitten davon nicht verändern. Besonders
vorzuziehen in dieser Hinsicht sind außerdem konservative Substitutionen.
Aromatische Aminosäuren,
die konservativ füreinander
substituiert werden können,
sind z. B. Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin. Hydrophobe Aminosäuren, die
konservativ füreinander
substituiert werden können,
sind z. B. Leucin, Isoleucin und Valin. Polare Aminosäuren, die
konservativ füreinander
substituiert werden können, sind
z. B. Glutamin und Asparagin. Basische Aminosäuren, die konservativ füreinan der
substituiert werden können,
sind z. B. Arginin, Lysin und Histidin. Saure Aminosäuren, die
konservativ füreinander
substituiert werden können,
sind Asparaginsäure
und Glutaminsäure.
Kleine Aminosäuren,
die konservativ füreinander
substituiert werden können,
sind z. B. Alanin, Serin, Threonin, Methionin und Glycin.
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Substitutionen, Deletionen oder Insertionen
können
außerhalb
der Region erfolgen, die für
das kürzeste
aktive Fragment des Cytokins kodiert, ohne die Aktivität des Cytokins
zu beeinflussen. Außerdem
behalten mutierte Protein (oder Muteine) oft biologische Aktivität bei, die
jener des natürlich
vorkommenden Proteins ähnelt.
Beispielsweise führten
Gayle et al. (J. Biol. Chem. 268, 22105-11222 (1993)) eine umfangreiche
Mutationsanalyse des Humancytokin-IL-1α durch. Sie verwendeten Zufallsmutagenese,
um mehr als 3.500 einzelne IL-1α-Mutanten
mit durchschnittlich 2,5 Aminosäureänderungen
pro Mutein über
die gesamte Moleküllänge zu erzeugen.
Multiple Mutationen wurden in jeder möglichen Aminosäure untersucht,
und durchschnittlich war die Aminosäuresequenz jedes Muteins zu
98,4% identisch mit jener von natürlich vorkommendem IL-1α. Die Forscher
beobachteten, dass ein Großteil
des Moleküls
ohne große
Auswirkung auf die Bindung oder biologische Aktivität mutiert
werden konnte und dass 75% des Moleküls möglicherweise nur geringfügig zur
biologischen Aktivität
des Moleküls
beitragen.
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Gronenborn et al., FEBS Letters 231,
135–138
(1988), analysierten die Rezeptor-Bindungsaktivität von sechs
IL-1α-Polyeptidmutanten.
Jede Mutante enthielt eine einzelne Aminosäureänderung gegenüber dem
natürlich
vorkommenden IL-1α-Polypeptid
und wurde unter vier unterschiedlichen Versuchsbedingungen analysiert.
In dieser Studie stellten die Forscher wenige Unterschiede zwischen
der Rezeptor-Bindungsaktivität
der Mutanten und von natürlich
vorkommendem IL-1α fest.
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Außerdem untersuchten Zurawski
et al., EMBO J. 12, 5113–5119
(1993), die Reste 41–142
von mIL-2, indem sie 1.090 Muteine erzeugten. Das Ausmaß der Mutagenese
war solcherart, dass durchschnittlich elf verschiedene Aminosäure-Substitutionen pro
natürlich
vorkommendem Aminosäurerest
auftraten – mit
Ausnahme der extremen N- und C-Termini und der Reste 310. Die mIL-2-Muteine
wurden auf spezifische Aktivität
untersucht und mit jener von natürlich
vorkommendem mIL-2 verglichen. Das Ausmaß, in dem die spezifische Aktivität durch
eine zuvor charakterisierte mIL-2-Mutante antagonisiert wurde, wurde
ebenfalls bewertet. Die Forscher beobachteten, dass im aus 149 Resten
bestehenden mIL-2-Protein nur 23 Reste für die Wechselwirkung mit IL-2R
wichtig sind; man nimmt an, dass 18 Reste Teil des strukturellen
Kerns sind und dass drei weitere Reste für die Struktur bedeutsam sind.
98 mIL-2-Reste (bzw. 65% des Proteins) wurden als relativ unbedeutende
Reste eingestuft.
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D für ein IFNω kodierenden Polynucleotid-
und Aminosäuresequenzen
enthalten die Sequenzen für das
vollständige
IFNω und
das reife IFNω;
siehe US-Patent 4.917.887; EP-A 0 170 204 B1; sowie Capon, D. J.
et al., Molec. Cell. Biol. 5, 768– 779 (1985); Hauptmann, R.
und Swetly, P., Nucl. Acids. Res. 13, 4739749 (1985); Adolf, G.
R. et al., Biochim, Biophys. Acta 1089, 167–174 (1991); Mege, D. et al.,
J. Interf. Res. 11, 341–350
(1991); Charlier, M. et al., J. Interf. Res. 13, 313–322 (1993);
Hughes, A. L., J. Mol. Evol. 41, 539–548 (1995); und Roberts, R.
M. et al., Prog. Nucl. Acid Res. Molec. Biol. 56, 287–325, W.
E. Cohn, Hg., Academic Press (1997).
-
Die für IFNα kodierenden Polynucleotid-
und Aminosäuresequenzen
enthalten die Sequenzen für
das vollständige
IFNα und
das reife IFNα;
siehe US-Patente 4.530.901, 4.695.543, 4.695.623, 4.748.233, 4.892.743,
4.897.471, 4.973.479, 4.975.276 und 5.098.703; sowie Pestka, S.,
Methods Enzymol. 119, 3–14 (1986);
Hughes, A. L., J. Mol. Evol. 41, 539–548 (1995); und Roberts, R.
M. et al., Prog. Nucl. Acid Res. Molec. Biol. 56, 287–325, W.
E. Cohn, Hg., Academic Press (1997).
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Die für ein IL-2 kodierenden Polynucleotid-
und Aminosäuresequenzen
enthalten die Sequenzen für as
vollständige
Human-IL-2 und reifes IL-2; siehe Lupker, J. et al.,
EP 0.307.285 A3 (1989);
US-Patent 5.641.665; Maeda et al., Biochem. Biophys. Res.
-
Commun. 115, 1040–1047 (1983); Mita et al.,
Biochem. Biophys. Res. Commun 117, 114–121 (1983); Taniguchi et al.,
Nature 302, 305–310
(1983); Devos et al., Nucleic Acid Res. 11, 4307–4323 (1983), Fujita et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 74347– 7441 (1983); Clark et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 2543–2547 (1984); und Cullen, DNA
7, 645–650
(1988).
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Die für ein IFNω, ein IFNα und ein IL-2 kodierenden Polynucleotidsequenzen
enthalten auch Sequenzen, die für
das vollständige
Polypeptid, für
das die Nucleotidsequenzert in SEQ.-ID Nr. 7, 9 bzw. 13 kodieren, und
die reifen Polypeptide kodieren, für die die Nucleotidsequenzen
der SEQ.-ID Nr. 7. 9 bzw. 13 kodieren. Die für IL-2 kodierenden Polynucleotidsequenzen
enthalten ferner die Sequenz, die für das vollständige IL-2-Polynucleotid
kodiert, für
das die Nucleotidsequenz in SEQ.-ID Nr. 25 kodiert (als SEQ.-ID
Nr. 26 dargestellt).
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Somit kann eine für ein Polypeptid kodierende
Polynucleotidsequenz der Erfindung für ein Polypeptid kodieren,
das gegenüber
dem IFNα,
IFNω oder
IL-2 in reifer Form oder voller Länge 1–20 Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
oder -Insertionen besitzt (entweder aufgrund natürlicher Mutationen oder Human-Manipulation).
Vorzugsweise liegen gegenüber
dem IFNα,
IFNω oder
IL-2 in reifer Form oder voller Länge (ausschließlich der
Signalsequenz) nicht mehr als 1–15
Substitutionen, Deletionen oder Insertionen vor. Noch bevorzugter
liegen nicht mehr als 1–10
Substitutionen, Deletionen oder Insertionen vor. Noch bevorzugter
liegen nicht mehr als 1–5
Substitutionen, Deletionen oder Insertionen vor.
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Die Bestimmung einer wirksamen Menge
der zuzuführenden
Substanz kann von einigen Faktoren abhängen, z. B. von der chemischen
Struktur und biologischen Aktivität der Substanz, dem Alter und
Gewicht des Säugetiers,
dem Behandlung bedürfenden
jeweiligen Krankheitszustand und seinem Schwergrad und von der Verabreichungsweise.
Die genaue Menge, die Anzahl der Dosierungen und deren Zeitpunkte
werden vom behandelten Arzt oder Tierarzt festgelegt.
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Wenn das Polynucleotidkonstrukt der
Erfindung zur Herstellung eines Medikaments verwendet wird, kann
dieses in Einklang mit bekannten Verfahren zur Herstellung von Medikamenten
formuliert werden, wobei die zuzuführende Substanz mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Trägervehikel
kombiniert wird. Geeignete Vehikel und ihre Erzeugung werden z.
B. in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Ausgabe, A. Osol, Hg., Mack Publishing
Co., Easton, PA, USA (1980) und in Remington's Pharmaceutical Sciences, 19. Ausgabe,
A. R. Gennaro, Hg., Mack Publishing Co., Easton, PA, USA (1995)
erläutert.
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Das Medikament kann in Form einer
Emulsion, eines Gels, einer Lösung,
einer Suspension oder in einer anderen auf dem Gebiet bekannten
Form vorliegen. Gegebenenfalls kann es eine oder mehrere Lipide (s.
o.) enthalten. Außerdem
kann das Medikament auch pharmazeutisch annehmbare Additive enthalten,
z. B. Verdünnen,
Bindemittel, Stabilisatoren und Konservierungsstoffe. Die Verabreichung
pharmazeutisch annehmbarer Salze der hierin beschriebenen Polynucleotide
ist vorzuziehen. Solche Salze können
aus pharmazeutisch annehmbaren nichttoxischen Basen gebildet sein,
z. B. organischen und anorganischen Basen. Salze von anorganischen
Basen sind z. B. Natrium, Kalium, Lithium, Ammonium, Calcium, Magnesium
u. dgl. Salze von pharmazeutisch annehmbaren organischen und nichttoxischen
Basen sind z. B. Salze primärer,
sekundärer
und tertiärer
Amine, basischer Aminosäuren
u. dgl.
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Für
in vivo verwendete wässrige
Medikamente ist steriles Pyrogen-freies Wasser vorzuziehen. Solche Formulierungen
enthalten eine wirksame Menge der Substanz sowie eine angemessene
Menge an Vehikel, um pharmazeutisch annehmbare Zusammensetzungen
herzustellen, die sich zur Verabreichung an einen Menschen oder
ein Tier eignen.
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Ein Medikament kann in Lösungsform
oder – alternativ
dazu – in
lyophilisierter Form vorliegen, um die Rekonstitution mit einem
geeigneten Vehikel wie z. B. sterilem Py rogen-freien Wasser zu ermöglichen.
Sowohl flüssige
als auch lyophilisierte Formen umfassen ein oder mehrere Mittel,
vorzugsweise Puffer, in Mengen, die zur entsprechenden Einstellung
des pH-Werts der injizierten Lösung
notwendig sind.
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Der Behälter, in dem die pharmazeutische
Formulierung vor der Verwendung verpackt ist, kann ein hermetisch
abgeschlossener Behälter
sein, der eine Menge der lyophilisierten Formulierung oder einer
die Formulierung enthaltenden Lösung
(für eine
pharmazeutisch wirksame Dosis davon oder das Mehrfache einer wirksamen
Dosis davon geeignet). Die pharmazeutische Formulierung ist in einem
sterilen Behälter
verpackt, und der hermetisch abgeschlossene Behälter ist ausgebildet, die Sterilität der pharmazeutischen
Formulierung bis zu Verwendung aufrechtzuerhalten. Gegebenenfalls
kann der Behälter
mit einem Verabreichungsmittel oder Bedienungsanleitungen versehen
sein.
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Nach dieser allgemeinen Beschreibung
der Erfindung wird diese nun unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele erläutert,
die nur zur Veranschaulichung dienen und den Schutzumfang – sofern
nicht anders angegeben – keinesfalls
einschränken.
-
Es wird Folgendes beschrieben: (1)
die In-vivo-Charakterisierung biologischer Aktivitäten von
durch Plasmid-DNA bereitgestellten IFN (antiproliferative und antivirale
Aktivität
in vitro); (2) die In-vivo-Expression von Cytokinen nach der In-vivo-Verabreichung
von Cytokin exprimierender pDNA; und (3) die In-vivo-Charakterisierung
von Anti-Tumor-Aktivität
von Cytokinen in Mäusemodellen
fester und metastatischer Turnoren nach intratumoraler, intramuskulärer oder
intrakavitärer
Verabreichung von für
Cytokin kodierender pDNA.
-
Die für Cytokin kodierenden Polynucleotidkonstrukte
besitzen in vitro starke antiproliferative Aktivität. Außerdem werden
hierin die In-vivo-Anti-Tumor-Aktivitäten von IFNω, IFNα, IL-2 und IL-12 in mehreren
Mäusetumormodellen
erläutert,
z. B. in unbehaarten Mäusen
mit subkutanen Humantumoren oder in immunkompetenten Mäu sen mit
festen und metastatischen Tumoren. Die intratumorale, intramuskuläre oder
intraperitoneale Injektion der für
Cytokin kodierenden Plasmide führt – wie dies
hierin aufgezeigt wird – zu
einer statistisch signifikanten Verlangsamung des Tumorwachstums
und/oder einer statistisch signifikanten Zunahme der Überlebensrate.
Zusätzlich
zu den starken Anti-Tumor-Effekten der über intratumorale oder intramuskuläre Injektion
zugeführten
Cytokinplasmide handelt es sich hier um die erste In-vivo-Demonstration
von Anti-Tumor-Aktivität
für Human-
IFNω. Außerdem wird
die In-vivo-Anti-Tumor-Aktivität von IL-2
bei der Behandlung von peritoneal disseminierten Karzinomen, z.
B. beim metastasierenden Eierstockmelanom, veranschaulicht.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion
von Expressionsvektoren
-
Drei basische eukaryotische Expressionsplasmidvektoren,
die als VR1012, VR1055 und VR1033 bezeichnet werden, werden zur
Konstruktion aller in den folgenden Beispielen eingesetzter Plasmide
verwendet. Die Leerplasmide VR1012 und VR1055 unterscheiden sich
nur hinsichtlich der Transkriptionsterminationssequenzen. Das Rückgrat beider
Plasmide stammt aus pUC19, wobei das β-Lactamase- (Ampicillin-Resistenz) Gen durch
das Aminoglykosid-Acetyltransferase- (Kanamycin-Resistenz) Gen aus
pET9a (Novagen, Madison, WI, USA) ersetzt ist. Beide Plasmide lenken
die eukaryotische Gen-Expression aus einer Kassette, umfassend den
unmittelbar frühen
Human-Zytomegalievirus-1- (CMV IE) Gen-Promotor/Enhancer, CMV IE
5'-UT-Sequenz und Intron
A. Diesen regulatorischen Elementen folgt ein Klonierungspolylinker
zur Insertion von Polypeptid kodierenden Sequenzen. Dem Polylinker
in VR-1012 folgt
die 3'-UT-Sequenz
aus dem Kinderwachstumshormon-Gen für Polyadenylierung und transkriptionale
Termination. In VR1055 enthält
die Transkriptionalsterminatorregion ein Polyadenylierungs- und
Terminationssignal aus dem Kaninchen-β-Globin-Gen. VR1033 ist identisch mit
VR1012, außer
dass es einen cap-unabhängigen
Translations-Enhancer aus dem Enzephalomyokarditis-Virus innerhalb
der Klo nierungspolylinker-Sequenz enthält. Diese Sequenz ermöglicht die Produktion
zweier unterschiedlicher Polypeptide aus einer einzigen exprimierten
mRNA.
-
Plasmid VR4101 (Mäuse-Interferon-α oder mIFNα) wurde durch
Klonieren der mIFNα-cDNA
in den Vektor VR1012 konstruiert. Die cDNA wurde durch Amplifizieren
der Kodierungssequenz aus dem Plasmid RSV-''1
erhalten (Kelly, K. A. und Pitha, P. M., Nucl. Acids Res. 13, 805–823 (1985);
Kelly, K. A. und Pitha, P. M., Nucl Acids. Res. 13, 825–839 (1985)),
das von Dr. Paula Pitha-Rowe von der John Hopkins University bereitgestellt
wurde. Plasmid VR4111 wurde durch Transferieren der Kodierungssequenz
aus VR4101 in den VR1055-Klonierungsvektor konstruiert. Die Oligonucleotidprimer
für die
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) waren 5'-AACTGC-AGATGGCTAGGCTCTGTGCT-3' (SEQ.-ID Nr. 15)
und 5'-GAAG-ATCTTCATTTCT-CTTCTC-TCAG-3' (SEQ.-ID Nr. 16).
Die Reaktionsbeindungen waren 30 Zyklen 1 Minute lang bei 94°C (Denaturieren),
2 Minuten lang bei 58°C
(Annelieren) und 1 Minute lang bei 72°C (Verlängern).
-
Plasmid VR4102 (Human-Interferon-α oder hIFNα) wurde durch
Klonieren der nIFNα-DNA
in den VR1012-Vektor konstruiert. Die cDNA wurde erhalten, indem
die Kodierungssequenz aus der genomischen Human-DNA (gebildet aus
einer frischen Blutprobe) amplifiziert wurde. Plasmid VR4112 wurde
durch Transferieren der Kodierungssequenzen aus VR4102 in den VR1055-Klonierungsvektor
konstruiert. Genomische DNA wurde unter Anwendung des QIAamp Blood
Kit (Quiagen, Inc.) isoliert. Die für PCR verwendeten Oligonucleotidprimer
waren 5'-AACTGCAGATGGCCTC-GCCCTTTGCT-3' (SEQ.-ID Nr. 17)
und 5'-CGGGATCCTTATTCCTTC-CTCCTT-AATC-3' (SEQ.-ID Nr. 18).
Die Reaktionsbedingungen waren 30 Zyklen 1 Minute lang bei 94°C (Denaturieren),
2 Minuten lang bei 58°C
(Annelieren) und 1 Minute lang bei 72°C (Verlängern).
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Plasmid VR4150 (Human-Interferon-ω oder hIFNω) wurde
durch Klonieren der Human-IFNω-cDNA
in den VR1012-Klonierungsvektor konstruiert. Die cDNA wurde durch
Amplifizieren der Kodierungssequenz aus genomischer Human-DNA (gebildet
aus einer frischen Blutprobe) erhalten. Plasmid VR4151 (SEQ.-ID
Nr. 1) wurde durch Transferieren der Kodierungssequenzen aus VR4150
in den VR1055-Klonierungsvektor konstruiert. Die für PCR verwendeten
Oligonucleotidprimer waren 5'-GCT-CTAGATGGCCCTCCTGTTCCCT-3' (SEQ.-ID Nr. 19)
und 5'-GCGG-ATCCTCAAG-ATGAGCCCAGGTC-3' (SEQ.-ID Nr. 20).
Die Reaktionsbedingungen waren 30 Zyklen 1 Minute lang bei 94°C (Denaturieren),
2 Minuten lang bei 58°C
(Annelieren) und 1 Minute lang bei 72°C (Verlängern).
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Plasmid VR1110 (Mäuse-Interleukin-2 oder mIL-2)
wurde durch Klonieren von modifizierter Mäuse-IL-2-cDNA in den VR1012-Vektor
konstruiert. Die 5'-UT-Sequenz
und die zwei Aminosäuren
des Leaderpeptids wurden mit dem Ratten-Insulin-II-Gen-5'-UT-Sequenz und der Kodierungsregion
der ersten sechs Aminosäuren
des Ratten-Präproinsulin-Leaderpeptids
ersetzt. Die IL-2-cDNA wurde dann in die BamHI-Stelle von VR1012
kloniert.
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Plasmid VR1103 (Human-Interleukin-2
oder hIL-2) ist identisch mit VR1110 – mit der Ausnahme, dass die
Mäuse-IL-2-cDNA
mit der cDNA für
Human-IL-2 ersetzt war (Parker et al., 1996).
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Plasmid VR4001 (Mäuse-Interleukin-12 oder mIL-12)
wurde durch Klonieren der für
die zwei Mäuse-Untereinheiten
p35 und p40 kodierenden cDNA in den VR1033-Vektor konstruiert. Beide
cDNA wurden durch Amplifizieren der Kodierungssequenzen aus Plasmiden
erhalten, die von Dr. Thomas Gajewski von der University of Chicago
stammten (J. Immun. 154, 5637; J. Immun. 156, 1095). Die für PCR von
p35 verwendeten Oligonucleotide waren 5'-CAT GCC ATG GGT CAA TCA CGC TAC CTC
CTC TTT TTG G-3' (SEQ.-ID
Nr. 23) und 5'-GCG
GAT CCT CAG GCG GAG CTC AGA TAG CCC-3' (SEQ.-ID Nr. 24). Die für die PCR
von p40 verwendeten Oligonucleotide waren 5'-ACG CGT CGA CAT GTG TCC TCA GAA GCT
AAC CAT CTC-3' (SEQ.-ID Nr. 21)
und 5'-GCG GAT CCC
TAG GAT CGG ACC CTG CAG GGA ACA C-3' (SEQ.-ID Nr. 22). Die Reaktionsbedingungen
waren 30 Zyklen 1 Minute lang bei 94°C (Denaturieren), 2 Minuten
lang bei 58°C
(Annelieren) und 1 Minute lang bei 72°C (Verlängern).
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Plasmide VR1223 (Luciferase) wurde
durch Klonieren von zytoplasmatischem Luciferase-Gen in den VR1012-Vektor
(Hartikka et al., Hum. Gene Ther. 7, 1205–1217 (1996)) konstruiert.
Die Quelle des zytoplasmatischen Luciferase-Gens in VR1223 war das
Plasmid pSP-Iuc+, das von Promega stammte.
Ein für
die Luciferase-cDNA kodierendes Avr 11-Xba 1-Restriktionsfragment
wurde von pSP-Iuc+ in VR1012 transferiert,
um VR1223 zu ergeben.
-
Plasmid VR1412 (β-Galactosidase) wurde durch
Klonieren des zytoplasmatischen β-gal-Gens in den vR1012-Vektor
konstruiert (Doh et al., Gene Ther. 4, 648–663).
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Plasmid VR1332 wurde durch Insertieren
eines Sall-BamHl-Fragments (kodiert für Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT)) aus pBS-CAT (Promega) in SaII/BamHIgeschnittenen VR1012-Vektor
konstruiert (Hartikka et al., Hum. Gene Ther. 7, 1205– 1217 (1996)).
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Beispiel 2
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Reinigung von pDNA
-
pDNA wurde in Escherichia coli-DH10B-kompetente
Zellen transformiert und in Terrific Broth (Sambrook J., et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, USA, S. A.2 (1989)), ergänzt mit
50 μg/ml
Kanamycin, in einem 1 l-Schüttelgefäß gezüchtet. Die Zellen
wurden durch Zentrifugieren am Ende der exponentiellen Wachstumsphase
(etwa 16 h) geerntet, was typischerweise 10 g Biomasse Nettogewicht/l
ergab. Kovalent ringgeschlossene pDNA wurde durch ein modifiziertes
Lyseverfahren (Horn, N. A. et al., Human Gene Therapy 6, 565–573 (1995))
isoliert, gefolgt von standardmäßiger Doppel-CsCl-Ethidiumbromid-Gradient-Ultrazentrifugation
mit einer mittlerer Ausbeute von etwa 5 mg/ l. Die Plasmide wurden
mit Ethanol gefällt,
in Salzlösung
bei 4°C
resolubilisiert und gegen Salzlösung dialysiert.
Der Endotoxin-Gehalt wurde durch den Limulus Amebocyte Lysate Assay
bestimmt (Associates of Cape Cod, Inc., Falmouth, MA, USA). Alle
Plasmidpräparate
waren frei von detektierbarer RNA. Die Endotoxinwerte betrugen weniger
als 0,6 Endotoxineinheiten/ug Plasmid-DNA. Die spektralphotometrischen A260/A280-Verhältnisse
lagen zwischen 1,75 und 2,0.
-
Beispiel 3
-
In vitro-Bewertung
der biologischen Aktivität
von IFNω und
IFNα
-
Um sicherzustellen, dass die in den
folgenden Beispielen verwendete IFN-Plasmid-DNA für biologisch aktives IFN kodiert,
wurden Zellproliferations- und antivitalen Tests durchgeführt. Das
gesamte in diesem und in den folgenden Beispielen verwendete Kulturmedium
stammte von Life Technologies (Gaithersburg, MD, USA), und das gesamte
Serum stammte von HyClone (Logan, UT, USA).
-
UM449-Zellen (ATCC, Rockville, MD,
USA) wurden mit einer Konzentration von 2 × 105 Zellen/Napf
in eine 6-Napf-Platte ausplattiert und 24 h lang inkubiert. Plasmid-DNA und das Lipid
DMRIE/DOPE (1 : 1) wurden jeweils bis zu einer Konzentration von
1 mg in 0,5 Optimem-Medium (Life Technologies, Gaithersburg, MD, USA)
verdünnt.
Das Lipid DMRIE/DOPE besteht aus dem kationischen Lipid (±)-N-(2-Hydroxyethyl)-N,N-dimethyl-2,3-bis/tetradecyloxy)-1-propanaminiumbromid
(DMRIE) und dem neutralen Lipid Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE) in einem 1 : 1-Molverhältnis
(Felgner et al., J. Biol. Chem 269, 2550–2561 (1994)). Es wurde aufgezeigt,
dass DMRIE/DOPE sowohl in In-vitro- (Felgner et al., J. Biol. Chem.
269, 2550–2561
(1994)) als auch in In-vivo-Transfektion (Stopeck et al., J. Clin.
Oncol. 15, 341–349
(1997) und Rubin et al. Gene Ther. 4, 419–425 (1997)) wirksam ist. Das
Lipidge misch und das DNA-Gemisch wurden vorsichtig miteinander vermischt.
Medium wurde aus den Zellen, die vorsichtig mit PBS gespült wurden,
entfernt, gefolgt von der Zugabe des DNA : Lipid-Gemisches (1 ml/Napf).
Nach dem Inkubieren der Zellen über
den Zeitraum von 4–5
h bei 37°C
wurde 1 ml Optimem mit 30% Kalbsfötenserum (FCS) jedem Napf zugesetzt.
Nach der Inkubation über Nacht
bei 37°C
wurde 1 ml Optimem mit 10% FCS jedem Napf zugesetzt. Gewebekulturüberstände wurden 48
h nach dem Beginn der In-vitro-Transfektion gesammelt.
-
a. Antiproliferative Aktivität
-
Um die antiproliferative und somit
auch die Anti-Tumor-Aktivität
von IFNω und
IFNα zu
beurteilen, wurden Überstände aus
den oben angeführten
UM449-Zellen (transfiziert mit der IFN- oder Vergleichsplasmid-DNA)
in einem Zellproliferationstest von Mäuse- oder Human-Tumorzelllinien
(ATCC, Rockville, MD, USA) unter Verwendung des Cell Proliferation
Kit II (XTT) von Boehringer Mannheim (Indianapolis, IN, USA) untersucht.
Mäuse-
oder Human-Tumorzellen wurden in der erwünschten Konzentration in 96-Napf-Platten
ausplattiert (die Zellkonzentration variierte je nach evaluierter
Zelllinie, sie betrug z. B. 5 × 103 Zellen/ml für B16F10-Zellen und 5 × 104 Zellen/ml für die Cloudman S91- und Gliom
261-Zellen). Die Platten wurden 24 h lang bei 37°C inkubiert, gefolgt von der
Zugabe von Gewebekulturüberständen aus
UM449-Zellen (entweder mit IFN-Plasmid-DNA oder mit Vergleichsplasmid-DNA
in vitro transfiziert). Als positiver Vergleich für mIFNα-Plasmid-DNA
wurde mIFNα-Protein
(ICN Pharmaceuticals Inc., Costa Mesa, CA, USA) reihenverdünnt und
den Näpfen
zugesetzt. Für
die hIFN-Plasmid-DNA wurde ein IFN-Referenzstandard (Humanleukozyten-IFN,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA) in jedem Test verwendet.
Nach 24–74
h dauernder Inkubation bei 37°C
wurden 50 μl
XTT/ECR-Substrat jedem Napf zugesetzt. Die Platten wurden bei 37°C 6–24 h lang
inkubiert und die optische Dichte (OD) bei 490 nm bestimmt. Steigende
Mengen an IFN führen
zur Hemmung der Zellproliferation und einer Reduktion der OD490. Die prozentuelle Reduktion der Zellproli feration
infolge der Zugabe der Überstände wurde
durch die folgende Formel bestimmt:
-
-
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, zeigen
beide Human-IFN charakteristische starke antiproliferative Aktivität gegen
eine Vielzahl an Human-Tumorzelllinien, wobei die sensitivste Linie
die NIH-OVCAR3-Eierstocklinie und die am wenigsten sensitive Linie
die SK-OV-3-Eierstocklinie ist. Die Überstände aus den mit mIFNα-pDNA (VR4111)
transfizierten UM449-Zellen hemmten die Proliferation von Mäuse-B16F10M-Melanom (freundlicherweise
zur Verfügung
gestellt von Dr. Suzuki von der University of Texas, Galveston,
TX, USA), Mäuse-Cloudman-Melanom
S91 (ATCC, Rockville, MD, USA) und Mäuse-Gliom-261-Zelllinien (Division
of Cancer Treatment Tumor Repository, National Cancer Institute,
Frederick Cancer Research and Development Center, Frederick, MD,
USA) um 40, 42 bzw. 17%.
-
Tabelle
1. Biologischer In-vitro-Test mit IFNω (VR4150) und IFNα (VR4102):
Antiproliferationsaktivität gegen
Humantumor-Zelllinien
-
b. Antivirale Aktivität
-
Es erfolgte ein antiviraler Test,
um die Fähigkeit
der Überstände aus
den mit IFN-Plasmid-DNA
transfizierten Zellen zu bewerten, Mäuse-L929-Zellen oder Human-A549-Zellen vor der
Ijektion durch Mäuse-Enzephalomyokarditis-
(EMC-) Virus zu bewerten (der Test wurde im IIT Institute in Chicago,
IL, USA durchgeführt). In-vitro-Transfektionen erfolgten
wie oben, und Überstände wurden
aus Zellen gesammelt, die mit VR4151 (IFNω), VR4112 (hIFNα), VR4111
(mIFNα)
oder VR1055 (Vergleich) transfiziert waren. Die antivirale Aktivität der Überstände wurde
am IIT Research Institute in Chicago, IL, USA untersucht. Der antivirale
Test bewertete das Ausmaß des
Schutzes von Human-A549- oder Mäuse-L929-Zellen
vor Infektion mit dem EMC-Virus. 2,5 × 104 L929-Zellen
wurden in 96-Napf-Platten ausplattiert und 24 h lang inkubiert.
Gewebekulturüberstände wurden reihenverdünnt und
den L929-Zellen zugesetzt, die weitere 24 h lang inkubiert wurden.
Die Überstände wurden dann
aus den Näpfen
entfernt, die Zellen wurden gewaschen, und Mäuse-EMC-Virus wurde jedem Napf
in einer Infektionsmultiplizität
von 0,04 zugesetzt. Die Assayplatten wurden weitere 24 h lang inkubiert,
gefolgt von der Entfernung von Überständen, dem
Waschen von Näpfen,
dem Fixieren mit 5% Formalin und dem Färben mit 1% Kristallviolett.
Proben mit IFN-Aktivität
schützten
die Zellen vor Virusinfektion, was stark gefärbte Zellmonoschichten ergab.
-
Die Überstände aus mit VR4151, VR4112
oder VR4111 transfizierten UM449-Zellen besaßen antivirale Aktivität von 30.000,
3.000 bzw. 30 Einheiten/ml auf Human-A549-Zellen. Bei der Bewertung der antivitalen Aktivität auf der
Mäuse-L929-Zelllinie
besaßen
die Überstände aus
mit VR4151, VR4112 oder VR4111 transfizierten UM449-Zellen antivirale
Aktivität
von 300, 1.000 bzw. 30.000 Einheiten/ml (Tabelle 2); es zeigt sich somit
Speziesspezifität
der hIFN für
Humanzellen und mIFN für
Mäusezellen.
-
Tabelle
2. Antivirale Aktivität
von IFN-Plasmid-DNA
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Beispiel 4
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Systemische IFN-Therapie; intramuskuläre Verabreichung
von Cytokin exprimierenden Plasmiden
-
Zelllinien und Tumormodelle
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Mäuse-B16F10-Zellen
wurden in RPMI-1640 (GibcoBRL) und 5% Rinderfötenserum (FBS) gezüchtet. Mäuse-Cloudman-S91-Zellen
wurden in Ham's
F-10-Medium mit 25 mM Hepes, 0,1 mM nichtessentiellen Aminosäuren, 1
mM Natriumpyruvat, 0,05 mM β-Mercaptoethanol,
2,5% FBS und 12,5% Pferdeserum gezüchtet. Human-Melanom-UM449-Zellen
wurden in RPMI 1640 mit 10% FBS gezüchtet.
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Mäusegliom-261-Tumorfragmente
und M5076-Retikulumzellen-Sarkomzellen stammten vom Division of
Cancer Treatment Tumor Repository (National Cancer Institute, Frederick
Cancer Research and Development Center, Frederick, MD, USA). Die
Gliom-261-Tumorfragmente (2 mm3) wurden
unter Verwendung eines 13 g schweren Trokars (Popper Sons, Inc.,
New Hyde Park, NY, USA) in die Leistengegend von C57BL/-Mäusen implantiert.
Die in den Mäusen
wachsenden Tumoren wurden dazu verwendet, eine tumorigene Zelllinie zu
schaffen. Zerkleinerte Tumorfragmente wurden in Iscove's Gewebekulturmedium
mit 10% FBS eingebracht. Gliom-261-Tumorzellen begannen nach mehreren
Tagen, sich an die Kolben anzuheften; die Zellen wurden unter Heranziehung
herkömmlicher
Gewebekulturtechniken vermehrt. Die M5076-Zellen wurden als Aszites
in C57BL/6-Mäusen
gezüchtet
und in flüssigem
Stickstoff gefroren. Human-A431-Zellen stammten von der ATCC und
wurden in DMEM und 10% FBS gezüchtet.
-
C57BL/6-, DBA/2-, unbehaarte (nu/nu)
und beige unbehaarte (bg/nu/xid) weibliche Mäuse im Alter von 6–8 Wochen
stammten von Harlan Sprague Dawley (San Diego, CA, USA). Alle Tierversuche
in diesem und den folgenden Beispielen erfolgten gemäß den Richtlinien
des Vical's Institutional
Animal Care and Use Committee sowie den Standards des National Research
Council betreffend die Tierbetreuung und -verwendung in Experimenten.
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Um subkutane B16F10-Melanomtumoren
zu bilden, wurden C57BL/6-, unbehaarte oder beige unbehaarte Mäuse subkutan
in der Flanke mit 104 B16F10-Zellen injiziert.
Das Cloudman-Melanom-Modell wurde durch subkutane Injektion von
105 Cloudman-S91-Zellen in die Flanke von
DBA/2-Mäusen
und das Gliom-261-Modell durch subkutane Injektion von 5 × 104 Gliom-261-Zellen in die Flanke von C57BL/6-Mäusen realisiert.
Um Human-Plattenepithelkarzinome zu schaffen, wurden unbehaarte
Mäuse subkutan
in die Flanke mit 5 × 103 A431-Zellen injiziert.
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Um intradermale M5076-Tumoren und
deren Lebermetastasen zu bilden, wurden C57BL76-Mäuse intradermal
mit 105 M5076-Reikulumzellen-Sarkomzellen
injiziert. In diesem Modell metastasieren primäre intradermal Tumoren spontan
in die Leber. Am Tag 29 nach der Tumorzelleninjektion wurden die
Mäuse getötet, die
Lungen entfernt und in 10% gepuffertem Formalin fixiert und die
Lungenknötchen
gezählt.
-
Um das primäre Tumorwachstum zu überwachen,
wurden Tumorgrößen zwei-
bis dreimal wöchentlich durch
Messen mit Tastern (1 × w × h) bestimmt;
Tumorvolumina wurden unter Heranziehung der Formel Tumorvolumen
(mm3) = 0,52 (1 × w × h) bestimmt.
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Das Tumorvolumen wurde mittels des
nichtparametrischen statistischen Mann-Whitney-U-Tests analysiert,
um Gruppen mit signifikant unterschiedlichen mittleren Gewichten
zu identifizieren. Das Überleben
der Mäuse
wurde mittels eines Kaplan-Meier-Überlebensgraphen
und anschließend
einen Logrank-Test (Mantel-Cox) analysiert, um signifikante Differenzen
hinsichtlich der Überlebensarten
zwischen den Gruppen zu ermitteln. Die Differenzen gelten als statistisch
signifikant, wenn der p-Wert
= 0,05 betrug.
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Intramuskuläre Injektionen
-
50–100 μg Plasmid-DNA in 50 μl Salzlösung wurden
in den Rectus femoris jedes Hinterbeins injiziert; die gesamte DNA-Doss
betrug 100–200 μg. Die Muskelinjektionen
erfolgten mittels einer sterilen 300 μl-Tuberculinspritze, die mit
einer 28G ½-Nadel
(Becton Dickenson) und einer Kunststoffmanschette (ausgeschnitten aus
einer 200 μl-Mikropipettenspitze)
ausgestattet war. Die Manschettenlänge war eingestellt, um die
Nadel daran zu hindern, weiter als 2 mm in den Rectus femoris einzudringen.
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IFN-Serumwerte
nach intramuskulärer
Injektion von IFN-Plasmid-DNA
-
Serumproben aus C57BL/6-Mäusen, die
intramuskulär
mit VR4111 (mIFNα-Plasmid)
oder VR1055 (Vergleichsplasmid-DNA) injiziert worden waren, wurden
in einem mIFNα-ELISA
analysiert (n = 10). Für
den ELISA wurden 96-Napf-Platten (Immulon 4NBX-Patten hoher Bindung
von Dynex Technologies, Chantilly, VA, USA) mit monoklonalem Ratten-Anti-Mäuse-IFNα-Antikörper (mAb)
von Caltag Laboratories (Burlingame, CA, USA) mit einer Konzentration
von 5 μg/ml
in 100 mM Natriumcarbonatpufter, pH 9,5, (50 μl/Napf) bestrichen. Die Platten
wurden mit dem Überzugs-mAb
16 h lang bei 4°C
inkubiert. Die Platten wurden dann dreimal mit einem Waschpuffer
(PBS), pH 7,2 und 0,05% Tween-20 (Sigma, St. Louis, MO, USA) gewaschen.
Die Platten wurden in PBS blockiert, die 3% Rinderserumalbumin (BSA,
Sigma) und 0,05% Tween-20 (400 μl/Napf)
enthielt, 24 h lang bei 4EC inkubiert und anschließend dreimal
mit Waschpuffer gewaschen.
-
Serumproben (10 μl) aus intramuskulär mit VR4111
(mIFNα)
injizierten Mäusen
wurden mit 40 μl
Testpuffer (PBS, 1% BSA, 0,05% Tween-20) vermischt und das Gemisch
jedem Testnapf zugesetzt. Der positive Vergleich war mIFNα (Biosource
International, Camarillo, CA, USA), das in Testpuffer reihenverdünnt wurde; 50 μl wurden
den positiven Vergleichsnäpfen
zugesetzt. Der negative Vergleich war Serum aus intramuskulär mit VR1055
injizierten Mäusen.
Nach dem Zugeben der Testproben und Vergleiche wurden die Platten
16 h lang bei 4°C
inkubiert. Die Platten wurden dann sechsmal mit Waschpuffer gewaschen,
gefolgt von der Zugabe von polyklonalem Schafs-Anti-Mäuse-IFNα-Antikörper (pAb;
Biosource International, Camarillo, CA, USA). Der pAb wurde in einer
Verdünnung
von 1 : 500 in Testpuffer (50 μl/Napf)
zugesetzt, und die Platten wurden 5 h lang bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Nach der Inkubation mit dem pAb wurden
die Platten sechsmal mit Waschpuffer gewaschen, gefolgt von der
Zugabe von Anti-Schafs-IgG (konjugiert mit Peroxidase von Sigma)
in einer 1 : 5.000-Verdünnung
in Testpuffer (50 μl/Napf),
und 1 h lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden sechsmal
mit Waschuffer gewaschen und 200 μl
flüssiges
3,3'-5,5'-Tetramethylbenzidinsubstrat
(TMB; Sigma Chemical Co.) pro Napf zugesetzt. Die Platten wurden
bei Raumtemperatur 30 min lang inkubiert, gefolgt von der Bestimmung
der OD der Näpfe
bei 650 nm. Eine Standardkurve wurde durch Auftragen des ng/ml-Werts
von mIFNα-Polypeptid über der
OD bei 650 nm erstellt. Die Konzentration von mIFNα in den Testserumproben
wurde anhand des linearen Abschnitts der mIFNα-Standardkurve ermittelt. Die
Sensitivität
des mIFNα-ELISA
betrug 50 ng/ml.
-
Intramuskulär mit VR4111 injizierte C67BL/6-Mäuse besaßen detektierbare
Serumwerte von mIFNα nach
fünf intramuskulären Injektionen
von 100 μg
VR4111 (zweimal wöchentlich
zwei Wochen lang, gefolgt von einer Injektion der darauf folgenden Woche).
Der mittlere Serumwert von mIFNα nach
fünf intramuskulären Injektionen
von VR4111 betrug 1465 ng/ml (Mittel von 16 Mäusen). Bis zur Durchführung dieser
Studie war kein kommerzielles mIFNα-ELISA-Set entwickelt worden.
Da die Sensitivität
des firmeninternen mIFNα-ELISA
50 ng/ml beträgt,
könnten
zu früheren
Zeitpunkten niedrigere Serumwerte an mIFNα in den Mäusen bestehen, doch die Anmelder
konnten dies in ihrem ELISA nicht detektieren.
-
Um die Serumwerte von hIFNω zu bestimmen,
erhielten C57BL/6-Mäuse
oder unbehaarte Mäuse
eine einzige intramuskuläre
Injektion von 100 μg
VR4151 (hIFNω-Plasmid-DNA) oder
VR1055 (Vergleichs-Plasmid-DNA; 50 μg beidseitig pro Bein) in den
Rectus femoris. Serumproben wurden täglich zwei Wochen lang gesammelt
und im hIFNω-ELISA-Set
(Alexis, San Diego, CA, USA), das gegenüber 2 pg/ml sensitiv war, analysiert.
Serumproben wurden aus vier bis fünf Mäusen pro Tag gezogen. In den
C57BL/6-Mäusen
wurden messbare Serumwerte von hIFNω bereits einen Tag nach der
Injektion detektiert (69 pg/ml; 2A).
In diesen Mäusen
stellte man die Spitzenserumwerte sechs Tage nach der Injektion
(254 pg/ml) fest, und die Expression setzte sich bis zu Tag 14,
den Endpunkt der Studie, fort (50 pg/ml).
-
In unbehaarten Mäusen stellte man die Serumwerte
von IFNω bereits
einen Tag nach der Injektion fest (133 pg/ml). Die Spitzenserumwerte
zeigten sich am Tag 7 (648 pg/ml), und die Expression setzte sich
bis zum Tag 14, den Endpunkt der Studie, fort (134 pg/ml; 2B). IFN konnte somit im
Serum nach einer einzigen intramuskulären Injektion einer für IFN kodierenden
Plasmid-DNA detektiert werden.
-
Systemische
IFN-Behandlung hemmt primäres
Tumorwachstum
-
Wie aus 3–5 und 7A ersichtlich, konnten Mäuse mit
unterschiedlichen Tumoren signifikant von der intramuskulären Injektion
verschiedener Cytokine profitieren. Um die Wirksamkeit von IFNα-Plasmid zu
testen, wurden C57BL/6-Mäuse
mit subkutanem B16F10-Melanom, subkutanem Glio0m 261 oder intradermalen
M5076-Tu moren oder DBA/2-Mäuse
mit subkutanem Cloudman-Melanom mit 100 μg VR4111 (mIFNα) oder VR1055
(Vergleich) zweimal wöchentlich
drei Wochen lang, beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion,
injiziert (n = 8–10
Mäuse/Gruppe).
In allen subkutanen Tumormodellen wiesen die intramuskulär mit VR4111
behandelten Mäuse
eine beträchtliche
Reduktion des Tumorvolumens (p < 0,05; 3A, 3C und 3E) sowie
eine signifikante Steigerung der Überlebensrate (p < 0,02) gegenüber jenen
Mäusen
auf, die das Vergleichsplasmid erhielten (3B, 3D und 3F). Im intradermalen Tumormodell
zeigten mit intramuskulärem VR4111
behandelte Mäuse
eine signifikante Reduktion des primären Tumorvolumens (p < 0,001) gegenüber jenen
Mäusen,
die das Vergleichsplasmid erhielten (7).
-
Um die Wirksamkeit von IL-2-, IL-12-
und IFNα-Plasmiden
zu vergleichen, wurden C57BL/6-Mäuse
mit subkutanem B16F10-Melanom mit 100 μg VR4111 (mIFNα), VR4001
(mIL-12), VR1110 (mIL-2) oder VR1012 (Vergleich) zweimal wöchentlich
drei Wochen lang injiziert (n = 15–16 Mäuse/Gruppe). Mäuse, die
intramuskuläre
Injektionen von VR4111 erhielten, wiesen bis zum Tag 17 eine signifikante
Reduktion des Tumorwachstums (p < 0,0002); 4A) sowie eine beträchtliche
Zunahme der Überlebensrate
(p = 00001; 4B) auf. Am
Tag 28 der Studie waren 100% der mit VR4111 behandelten Mäuse noch
am Leben – im
Vergleich zu nur 20% im Fall der mit VR1012 behandelten Mäuse. Mit
VR1110 behandelte Mäuse
wiesen bis zum Tag 17 eine geringfügige Reduktion des Tumorwachstums
(p < 0,02; 4A) auf, zeigten aber keine
Zunahme der Überlebensrate
im Vergleich zu den mit VR1012 behandelten Mäusen (4B). Mit VR4001 behandelte Mäuse wiesen
auch bis zum Tag 17 eine geringfügige
Reduktion des Tumorwachstums (p < 0,03; 4A) sowie eine signifikante
Zunahme der Überlebensrate
(p = 0,02; 4B) auf.
Bis zum Tag 28 waren 55% der mit VR4001 behandelten Mäuse noch
am Leben – im
VergIeich zu 20% der mit VR1012 behandelten Mäuse.
-
Um die Wirksamkeit von IFNω zu untersuchen,
wurden Mäuse
mit Human-A431-Tumoren zwischen 30 und 80 mm3 mit
200 μg VR4151
(hIFNω)
der VR1055 (Vergleich) zweimal pro Woche drei Wochen lang intramuskulär injiziert
(n = 15). Mäuse
mit subkutanen A431-Tumoren, die intramuskulär mit VR4151 injiziert wurden,
wiesen gegenüber
jenen Mäusen,
die das Vergleichsplasmid erhielten (5B),
eine signifikante Reduktion des Tumorvolumens (p < 0,05; 5A) und eine signifikante
Zunahme der Überlebensrate
(p < 0,05) auf.
-
Systemische
mIFNα-Plasmid-DNA-Behandlung
hemmt das Wachstum von Tumormetastasen
-
Wie aus 6 und 7 ersichtlich,
stellte man fest, dass Mäuse,
die unterschiedliche Tumormetastasen trugen, deutlich von der intramuskulären Injektion
von IFNα profitierten.
C57BL/6-Mäuse
mit Lungenmetastasen von B16F10-Melanom wurden mit 100 μg VR4111
(mIFNα)
oder VR1055 (Vergleich) zweimal wöchentlich drei Wochen lang
intramuskulär
injiziert (beginnend am Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion; n =
10). Am Tag 25 nach der Tumorzelleninjektion wurden die Mäuse getötet, die
Lungen entfernt und in 10% gepuffertem Formalin (Fisher Scientific,
Pittsburgh, PA, USA) fixiert und danach die Lungenknötchen gezählt.
-
Während
70% der mit Vergleichsplasmid behandelten Mäuse Lungenknötchen aufwiesen,
die für
eine Zählung
zu viele waren, besaßen
80% der mit mIFNα-Plasmid-DNA behandelten Mäuse zehn
oder weniger Knötchen
(6). TNTC bedeutet
Lungen mit Knötchen,
die für
eine Zählung
zu viele waren.
-
Im Lebermetastasen-Modell wurden
C57BL/6-Mäuse
mit intradermalem M5076-Mäuse-Retikulumsarkom
mit 100 μg
VR4111 oder VR1055 zweimal wöchentlich
drei Wochen lang, beginnend mit Tag 4 nach der Tumorzelleninjektion,
intramuskulär
injiziert (n = 10–13
Mäuse/Gruppe).
Am Tag 29 nach der Tumorzelleninjektion wurden die Mäuse getötet, die
Leber entfernt und in 10% gepuffertem Formalin (Fisher Scientific,
Pittsburgh, PA, USA) fixiert und anschließend die Leberknötchen gezählt.
-
Während
die mit Vergleichsplasmid behandelten Mäuse durchschnittlich 190 Lungentumorknötchen oder
Knötchen
besaßen,
die für
eine Zählung
zu viele waren, wiesen mit mIFNα-Plasmid-DNA
behandelte Mäuse
durchschnittlich 35 Lungentumorknötchen auf (7B).
-
Diese Ergebnisse zeigen auf, dass
die intramuskuläre
Injektion von mIFNα-Plasmid-DNA das Wachstum
primärer
und metastasierender Läsionen
wirkungsvoll hemmen kann. Somit wäre für Patienten mit metastatischer
Krankheit die intramuskuläre
Verabreichung therapeutischer Plasmid-DNA für die Behandlung undiagnostizierter
oder unzugänglicher
metastasierender Läsionen
von Vorteil.
-
Optimierung des Behandlungsregimes
der mIFNα-Therapie
im B16F10-Melanom-Modell
-
Eine Studie zur Optimierung des Behandlungsregimes
wurde durchgeführt,
um die Anti-Tumor-Wirksamkeit einer geringeren Anzahl an Injektionen
und/oder einer niedrigeren Dosis von VR4111 (mIFNα) im subkutanen
B16F10-Melanom-Modell zu bewerten. C57BL/6-Mäuse wurden mit 100 oder 50 μg VR4111
oder VR1055 sechs Wochen lang injiziert (n = 10). Die Mäuse erhielten
entweder zweimal wöchentlich,
einmal wöchentlich
oder jede zweite Woche intramuskuläre Injektionen. Alle intramuskulären Injektionen
begannen vier Tage nach der ersten subkutanen B16F10-Tumorzelleninjektion.
Mäuse,
die intramuskuläre
Injektionen von 100 μg
VR4111 in jeder beliebigen der oben angeführten Häufigkeiten erhielten, wiesen
eine signifikante Reduktion des Tumorvolumens (= 0,005) und eine
signifikante Steigerung der Überlebensrate
(p = 0,007) auf (8A und 8B). Jene Mäuse, die
die 100 μg-Dosis
VR4111 jede zweite Woche sechs Wochen lang erhielten, bekamen insgesamt
nur drei intramuskuläre
Injektionen mit signifikanter Anti-Tumor-Wirksamkeit verabreicht. Im
Gegensatz dazu zeigten Mäuse,
die die 50 μg-Dosis
VR4111 erhielten, eine von der Häufigkeit
der Injektionen abhängige
Dosisreaktion. Während
Mäuse,
die einmal oder zweimal wöchentlich
mit 50 μg
VR4111 injiziert wurden, eine signifikante Re duktion des Tumorvolumens
(p = 0,03) und eine signifikante Zunahme der Überlebensrate (p = 0,002) aufwiesen,
zeigten Mäuse,
die nur jede zweite Woche injiziert wurden, keine signifikante Anti-Tumor-Response
betreffend Tumorwachstum oder Überleben
(8C und 8D).
-
Mechanismus
der mIFNα-Anti-Tumor-Wirkung
-
Um die Rolle von NK- und T-Zellen
bei Mediieren der Anti-Tumor-Wirkung von systemisch zugeführtem mIFNα zu untersuchen,
wurde VR4111 oder VR1055 unbehaarten Mäusen (die T-Zellen-defizient
sind) und beigen unbehaarten Mäusen
(die NK- und T-Zellen-defizient
sind) mit subkutanen B16F10-Melanomtumoren intramuskulär verabreicht.
Beginnend am Tag 4 nach der Injektion von 104 B16F10-Zellen
wurden 50 μg Plasmid-DNA
in 50 μg
Salzlösung
in den Rectus femoris jedes Hinterbeins für eine gesamte DNA-Dosis von 100 μg zweimal
wöchentlich
drei Wochen lang injiziert (n = 15 Mäuse/Gruppe).
-
Es erfolgte weder eine signifikante
Reduktion des Tumorvolumens noch eine Steigerung der Überlebensrate
in den unbehaarten Mäusen
(9A und 9B) oder den beigen unbehaarten Mäusen (9C und 9D). Diese Ergebnisse legen nahe, dass
T-Zellen möglicherweise
für die
mIFNα-Anti-Tumor-Response
verantwortlich sind. NK-Zellen
sind offenbar für
die Anti-Tumor-Wirkung nicht erforderlich, da unbehaarte Mäuse (NK–)
keine stärkere
Anti-Tumor-Response aufwiesen als die beigen unbehaarten Mäuse (NK–).
-
Um die Rolle von T-Zellen in der
Anti-Tumor-Wirkung der mIFNα-DNA-Therapie
näher zu
beleuchten, wurden C57BL/6-Mäuse
mit subkutanen B16F10-Tumoren mit erschöpfenden Dosen monoklonaler
Antikörper (mAb),
die für
CD4+- oder CD8+-T-Zellen
spezifisch sind, injiziert. Für
die Reduktion von T-Zellen-Untergruppen wurden Anti-CD4- (Klon GK1.5,
Ratten-IgG) und Anti-CD8- (Klon 2.43, Ratten-IgG) Hybridome (ATCC,
Rockville, MD, USA) dazu verwendet, den entsprechenden mAb zu pro duzieren.
Das Anti-CD8-Hybridom wurde als Aszites in unbehaarten Mäusen gezüchtet und
die mAb aus Aszites mittels Ionenaustausch-Chromatographie (Harlan
Bioproducts for Science, San Diego, CA, USA) gereinigt. Das Anti-CD4-Hybridiom
wurde in vitro mit Dulbecco's
Modified Eagle Medium, 10% Rinderfötensrum und wenig IgG gezüchtet. Der
Anti-CD4-mAb wurde aus Gewebekulturüberstand durch Ammoniumsulfat-Fällung auf
30% gereinigt. Das Proteinpellet wurde resolubilisiert und ausgiebig
in Dulbecco's Ca2+/Mg2+-freier PBS
(Zymed Laboratories, Inc., San Francisco, CA, USA) dialysiert.
-
Beginnend mit Tag 4 nach der subkutanen
Injektion mit 104 B16F10-Zellen wurden die
Mäuse subkutan
mit 100 μg
VR4111 oder VR1055 zweimal pro Woche drei Wochen lang intramuskulär injiziert.
Für die
Reduktion von CD4– und CD8+-T-Zellen
wurden die Mäuse
mit 500 μg
Anti-CD4-mAb (Klon GK 1.5, Ratten-IgG) oder Anti-CD8-mAb (Klon 2.43, Ratten-IgG)
einen Tag vor jeder intramuskulären
DNA-Injektion intraperitoneal injiziert (n = 10 Mäuse/Gruppe).
Die Tumor tragenden Vergleichsmäuse
wurden mit 500 μg
normalem Ratten-IgG (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, USA) intraperitoneal
injiziert (n = 10). Um vollständige
Reduktion zu gewährleisten,
wurden Sentinel-Mäuse
gemäß dem gleichen
Regime injiziert und einmal wöchentlich
ihre Milzen gesammelt, dissoziiert und auf die Gegenwart von CD4–-
und CD8+-Zellen untersucht. Die Milzzellen wurden
mit FITC-konjugierten Anti-CD4- und PE-konjugierten Anti-CD8-mAb
gefärbt
(Pharmingen, San Diego, CA, USA) und durch Durchflusszytometrie
(Cytometry Research Services, San Diego, CA, USA) analysiert. Die
Erschöpfung
an CD4+- und CD8+-T-Zellen
war konsequent höher
als 98% (bestimmt durch Zytometrie).
-
Die mIFNα-DNA-Therapie konnte gegenüber von
Musen, die mit Vergleichsplasmid und mit normalem IgG behandelt
wurden, das Tumorwachstum (p = 0,002) signifikant reduzieren und
die Überlebensrate
(p = 0,008) sowohl normaler Mäuse
als auch CD4+-erschöpfter Mäuse erhöhen (10A und 10B).
Diese Ergebnisse legen nahe, dass CD4+-T-Zellen
für die
mIFNα-Anti-Tumor-Wirkung
nicht erforderlich sind. Im Gegensatz dazu zeigten CD8+-T-Zellen-erschöpfte Mäuse, denen
mIFNα-DNA
injiziert wurde, Tumorvolumina und Überlebensprofile, die sich
nicht signifikant von jenen Mäusen
unterschieden, die mit dem Vergleichsplasmid behandelt wurden ( 10A und 10B). Dieses Ergebnis legt nahe, dass
CD8+-Zellen an der mIFNα-Anti-Tumor-Response beteiligt
sind.
-
Beispiel 5
-
Lokale IFN-Therapie: Intratumorale
Verabreichung von IFN-Plasmiden
-
Die Anti-Tumor-Aktivität von IFNω und IFNα wurde in
vivo in unbehaarten Mäusen
mit subkutanem Human-Eierstock- (NIH-OVCAR3) oder Human-Melanom
(A375) (unbehaartes/Human-/Xenotransplantat-Modell) oder in C57BL/6-Mäusen mit
Mäuse-Melanom-
(B16F10) Tumoren nach intratumoraler Verabreichung von mit einem
kationischen Lipid komkplexierter DNA untersucht.
-
Zelllinien
und Tumormodelle
-
Athymische unbehaarte (nu/nu) und
C57BL/6-Mäuse
im Alter von zwischen sechs und zehn Wochen stammten von Harlan
Sprague Dawley (San Diego, CA, USA).
-
Human-A375-Melanomzellen sowie Human-NIH-OVCAR3-Eierstockkarzinomzellen
stammten von der ATCC (Rockville, MD, USA) und wurden in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (GibcoBRL,
Gaithersburg, MD, USA), ergänzt
mit 10% FBS, gezüchtet.
B16F10-Zellen wurden freundlicherweise von Dr. Suzuki von der University
of Texas (Galveston, TX, USA) zur Verfügung gestellt. Die Zellen wurden
in RPMI-1640 (GibcoBRL) und
5% FBS gezüchtet.
-
Um subkutane A375-Melanomtumoren
und subkutane NIH-OVCAR3-Eierstocktumoren zu bilden, wurden athymische
unbehaarte/unbehaarte Mäuse
(10 Mäuse/Grup pe)
subkutan mit 5 × 106 A375-Zellen bzw. 5 × 107 NIH-OVCAR3-Zellen
injiziert. Um subkutane Mäuse-B16F10-Melanomtumor
zu bilden, wurden C57BL/6-Mäuse
subkutan mit 104 B16F10-Zellen injiziert.
-
Die Mäuse wurden auf Tumorwachstum
und Überlebensprofil
kontrolliert. Die Tumorgrößen wurden dreimal
wöchentlich
durch Messen der Taster (1 × w × h) bestimmt
und die Tumorvolumina mittels der Formel Tumorvolumen (mm3) = 0,52 (1 × w × h) ermittelt. Die statistische
Analyse erfolgte wie in Beispiel 4.
-
Lokale IFN-Plasmid-DNA
hemmt Tumorwachstum
-
Gebildete subkutane A375-Human-Melanom-
und NIH-OVCAR3-Human-Eierstockkarzinom-Tumoren in unbehaarten Mäusen wurden
in vivo durch intratumorale Verabreichung von pDNA/DMRIE/DOPE- (DNA
: Lipid-) Komplexen transfiziert (n = 10). Als man die Tumoren fühlen konnte
(80–300
mm3, Tag 27 nach der Tumorzellenimplantation
bezüglicher
der A375-Zellen und am Tag 41 nach der Tumorzellenimplantation bezüglich der
NIH-OVCAR3-Zellen), wurden die Mäuse
mit 100 μg
VR-4112 (hIFNα), VR4151
(hIFNω),
VR1055 (Vergleich) oder VR1012 (Vergleich, komplexiert mit DMRIE/DOPE
(1 : 1 DNA : DMRIE Masseverhältnis),
intratumoral injiziert. Tumor tragende Tiere wurden intratumoral
mit DNA : Lipid sechs aufeinander folgende Tage lang behandelt daran
schlossen sich fünf
Behandlungen jeden zweiten Tag (insgesamt elf Behandlungen) für das A375-Melanom-Modell
oder jeden zweiten Tag (insgesamt elf Behandlungen) für das NIH-OVCAR3-Eierstockkarzinom-Modell).
-
Wie aus 11A ersichtlich führt im A375-Melanom-Modell
die direkte intratumorale Injektion von VR4151 : Lipid-Komplex über sechs
Tage hintereinander, gefolgt von fünf zusätzlichen Injektionen an jedem zweiten
Tag (100 μg
Plasmid-DNA/Injektion, insgesamt elf Injektionen), zu einer statistisch
signifikanten Verlangsamung des Tumorwachstums gegenüber dem
Vergleich (p < 0,03,
Tage 40–44).
-
Wie aus 2B ersichtlich, bewirkte im NIH-OVCAR3-Eierstockkarzinom-Modell
die direkte intratumorale Injektion des VR4151 : Lipid-Komplexes
an jedem zweiten Tag über
insgesamt elf Injektionen (100 g Plasmid-DNA/Injektion) eine lange
andauernde und statistisch signifikante Reduktion des Tumorwachstums gegenüber dem
Vergleichsplasmid (p < 0,001–0,05, Tage
45–65).
Ein ähnliches
Behandlungsregime mit VR4112 : Lipid wirkt sich, wie man feststellte,
moderat auf das Tumorwachstum aus; nur an zwei Zeitpunkten während der
Studie wurde statistische Signifikanz gegenüber dem Vergleichsplasmid erreicht
(p < 0,05, Tage 53
und 57).
-
Wie aus 12A ersichtlich, rief im B16F10-Melanom-Modell
die direkte intratumorale Injekion von mIFNα eine Verringerung des Tumorvolumens
hervor. Sobald fühlbare
Tumoren (80–300
mm3) am Tag 12 nach der Tumorzelleninjektion
in C57BL/6-Mäusen mit
subkutanen B16F10-Melanomtumoren gebildet waren, erhielten die Mäuse intratumorale
Injektionen von 100 μg
VR4101 (mIFNα)
oder VR1012 (Vergleich), komplexiert mit dem kationischen Lipid
DMRIE/DOPE in einem DNA/DMRIE-Masseverhältnis von
1 : 1 in einem Volumen von 100 μl.
Die Mäuse
erhielten sechs aufeinander folgende intratumorale Injektionen von
VR4101 oder VR1012 (n = 10 Mäuse/Gruppe).
Wie man in 12A erkennt,
führte
die intratumorale Injektion – obwohl
sie statistisch nicht signifikant ist – am Tag 19 der Studie zu einer
54%igen Reduktion des Tumorvolumens. Wie in 12B zu sehen, wurde eine signifikante
Zunahme der Überlebensrate
(p = 0,02) bei den mit VR4101 behandelten Mäusen im Vergleich zu den Mäusen, die
VR1012 erhielten, festgestellt.
-
Beispiel 6
-
Lokale Cytokintherapie:
Intraperitoneale Verabreichung von Cytokin exprimierenden Plasmiden
-
sDieses Beispiel zeigt ein wirksames
Verfahren zur Behandlung maligner Mäuse-Eierstockkarzinomtumoren
mittels i. p. Injektion von Cytokin exprimierender Plasmid- DNA. Da Eierstockkarzinom
im Spätstadium üblicherweise
auf die Bauchfellhöhe
beschränkt
ist, ging man davon aus, dass kontinuierliche Sekretion eines Cytokins
in diesen Hohlraum günstige
Anti-Tumor-Immunreaktionen hervorrufen könnte. Insbesondere zeigt das
vorliegende Beispiel klar auf, dass die Eierstockkarzinom-Therapie
durch i. p. Injektion eines Komplexes aus Cytokin exprimierender
Plasmid-DNA und Lipid (1) lange andauernde Mengen des Cytokins in
Aszites hervorruft, sodass häufige
Injektionen des Proteins überflüssig sind
(im Gegensatz zur intraperitonealen Injektion von rekombinantem
Cytokin, wo der Cytokinwert kurz nach der Injektion abnimmt), (2)
auf Tumoraszites und nicht auf Peritonealgewebe abzielt (dies legt
nahe, dass systemische Cytokin-Nebenwirkungen unter Anwendung dieses
Verfahrens gemildert werden könnten),
(3) Tumorwachstum hemmt und das Überlebensprofil
verbessert und (4) mit Debulking von Tumoraszites kombiniert werden
kann, um die Anti-Tumor-Wirkung zu steigern.
-
Zelllinien
und Tumormodelle
-
Als Modell für Human-Eierstockkarzinom wurde
das Mäuse-Eierstockteratokarzinom(MOT-)
Modell in C3H/HeN-Mäusen
verwendet. MOT weist zahlreiche der Charakteristika von Human-Eierstockkarzinom
im Spätstadium
auf, z. B. peritoneale Ausbreitung, Produktion von Tumoraszites
und Tumorzellblockade von Lympgefäßen (Ozols et al., 1979, und
Fekete et al., 1952).
-
MOT-Zellen stammten von Dr. Robert
Knapp und Dr. Robert C. Bast am Dana-Farber Cancer Center (Boston,
MA, USA). Die MOT-Zellen (105) wurden durch
i. p. Reihentransplantation in C3H/HeN-Mäusen gezüchtet und eine Masse an Zellen
in flüssigem
Stickstoff gefroren.
-
CTLL-2-Zellen stammten von der ATCC,
Rockville, MD, USA und wurden in RPMI-1640 mit Glutamin, 1% Natriumpyruvat,
1% Penicillin-Streptomycin (Life Technolo gies, Gaithersburg, MD,
USA), 10% Rinderfötenserum
(HyGlone, Logan, UT, USA) und 10 U/ml Mäuse-IL-2 (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN, USA} gezüchtet.
-
C3H/HeN- und unbehaarte (nu/nu) weibliche
Mäuse im
Alter von zwischen sechs und zehn Wochen stammten von Harlan Sprague
Dawley, San Diego, CA, USA. Alle Tierversuche erfolgten im Einklang
mit den Kriterien des Vical's
Institutional Animal Care and Use Committee sowie den vom National
Research Council festgelegten Normen betreffend die Tierbetreuung
und -verwendung in Experimenten.
-
Um i. p MOT-Tumoren zu bilden, erhielten
die C43/HeN-Mäuse
i. p. Injektionen mit 105 MOT-Zellen in 100 μl Medium.
Im MOT-Tumormodell wird das Tumorwachstum typischerweise durch Wägen der
Mäuse kontrolliert,
da es ein Maß für die Volumenszunahme
von Tumoraszites ist (Berek et al., Cancer Res. 44, 1871–1875 (1984)).
Die Studie mit unbehaarten Mäusen
erfolgte in gleicher Weise wie die Studien in C3H/ HeN-Mäusen mit
i. p. Injektionen von 105 MOT-Zellen und Überwachen
des Gewichts der Mäuse.
Die statistische Analyse des Mäusegewichts
und deren Überlebensprofils
erfolgte wie in Beispiel 4.
-
Herstellung von Plasmid-DNA
: Lipid-Komplexen und intraperitoneale Injektion
-
Um ein pDNA : DMRIE-Masseverhältnis von
1 : 1 zu liefern, wurden 100 μg
VR1110 (mIL-2) in 500 μl 0,9%
Salzlösung
verdünnt
(Radix Labs, Eau Claire, WI, USA). DMRIE/DOPE-Lipid (100 μg DMRIE)
wurde in 500 μl
0,9% Salzlösung
in einem getrennten Fläschchen
verdünnt,
und die pDNA und das kationische Lipid wurden kombiniert und fünf Sekunden
fang gewirbelt. Um ein pDNA : DMRIE-Masseverhältnis von 5 : 1 zu ergeben,
wurden 500 μg
mIL-2-pDNA in 500 μl
0,9% Salzlösung
verdünnt
(Radix Labs, Eau Claire, WI, USA). DMRIE/DOPE-Lipid (100 μg DMRIE)
wurde in 500 μl
0,9% Salzlösung
in einem getrennten Fläschchen
verdünnt,
und die pDNA und das kationische Lipid wurden kombiniert und fünf Sekunden
lang gewirbelt.
-
Der 1 ml-pDNA : DMRIE/DOPE- (DNA
: Lipid-) Komplex wurde Mäusen
mit i. p. MOT-Tumoren
an verschiedenen Tagen nach der Tumorzellenimplantation i. p. injiziert.
Vergleichs-MOT-Tumor tragende Mäuse
erhielten i. p. Injektionen von VR1012 (Vergleich) : Lipid im gleichen
Verhältnis
(1 : 1 pDNA : DMRIE, 100 μg pDNA)
und wurden an den gleichen Tagen wie die Cytokin exprimierende oder
Reporter-Gen-Behandlungsgruppe i. p. injiziert.
-
Intraperitoneale Injektion
von Plasmid-DNA: Lipid führt
zu zielgerichteter Expression in Tumoraszites
-
Die pDNA : Lipid-Therapie wurde auf
die Fähigkeit
untersucht, auf maligne Zellen innerhalb des Hohlraums abzuzielen.
C3H/HeN-Mäuse
erhielten i. p. Injektionen mit 105 Mot-Zellen,
gefolgt von i. p. Injektion von 100 μg VR1223 (Luciferase) : Lipid
(1 : 1 pDNA : DMRIE Masseverhältnis)
an den Tagen 5 und 6 nach der Tumorzellenimplantation. MOT-Tumor
tragende Vergleichsmäuse
wurden mit 100 μg
VR1012 : Lipid oder VR1223 ohne Lipid an den Tagen 5 und 6 nach
der MOT-Tumorzelleninjektion i. p. injiziert. Eine zusätzliche Gruppe
an Vergleichsmäusen
erhielt keine MOT-Tumorzellen und wurde an den gleichen Tagen wie
die anderen Behandlungsgruppen i. p. mit VR1223 injiziert (n = 3).
Drei Tage später
wurden die Mäuse
getötet
und Tumoraszites und Gewebe (Leber, Niere, Milz, Zwerchfell, Darm
und Eierstöcke)
gesammelt. Luciferase wurde aus den Geweben und Ausfrieren und Mahlen
der Proben in Zelllyse-Reagens extrahiert Promega, Madison, WI,
USA), wie dies bereits beschrieben wurde (Hartikka et al., Hum.
Gene Ther. 7, 1205–1217
(1966)). Die Tumoraszites wurden 1 : 5 in Zelllyse-Reagens verdünnt, gefolgt
von drei Ausfrierzyklen und Sammeln des Überstands aus dem Zelllysat.
Die Proben wurden in einem Mikroplatten-Luminometer (Dynatech, Chantilly, VA,
USA) abgelesen und danach Luciferase-Substrat zugesetzt (Promega,
Madison, WI, USA). Die relativen Lichteinheiten (RLU) der Proben
wurden anhand einer Standardkurve unter Verwendung gereinigter Glühwürmchen-Luciferase
(Analytical Luminescence Laboratory, Sparks, MD, USA) bestimmt.
Die Proteinkonzentration jeder Probewurde mittels des BCA Protein Assay
Kit (Pierce Chemical Company, Rockford, IL, USA) ermittelt. Luciferase-Mengen
wurden als RLU/mg Protein exprimiert. Es kann eine Abnahme der IL-2-pDNA-Expression von Tag
1 bis Tag 3 nach der DNA-Injektion stattfinden.
-
Am Tag 3 wiesen Tumoraszites 900.000
RLU Luciferase/mg auf, während
Zwerchfeli- und Eierstockgewebe nur 327 bzw. 16 RLU/mg aufwiesen
(13). Nieren-, Leber-,
Milz- und Darmgewebe besaß keine detektierbare
Luciferase-Aktivität.
Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die i. p. Injektion
von pDNA : Lipid-Komplexen offenbar auf Tumoraszites in der Bauchfellhöhle mit
beschränkter
oder vernachlässigbar
geringer Transfektion der umgebenden Gewebe abzielt. Im Zwerchfell-
und Eierstockgewebe detektierte Luciferase wurde nur in MOT-Tumor
tragenden Mäusen
festgestellt, die mit dem VR1223 : Lipid injiziert wurden. Wenn
naive, keinen Tumor tragende Mäuse
mit dem glichen DNA : Lipid-Komplex injiziert wurden wurde in keinem
Gewebe irgendeine Luciferase-Aktivität beobachtet (Daten nicht dargestellt).
Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die geringen Mengen an Luciferase
im Zwerchfell und in den Eierstöcken
von Mäusen
mit MOT-Tumor auf Metastasen von Tumorzellen in diesen Geweben hindeuten
könnte.
Tumor tragende Mäuse mit
injizierter Luciferase-pDNA ohne kationisches Lipid besaßen keine
Luciferase-Aktivität – weder
in Tumoraszites noch in umgebenden Geweben; dies ist ein Indikator
dafür,
dass Lipid für
die optimale In-vivo-Transfektion von Eierstocktumor-Aszites erforderlich
ist. Mit VR1012 : Lipid injizierte Mäuse wiesen weder in Tumoraszites
noch in Geweben detektierbare Luciferase-Aktivität auf.
-
Eine Nachfolgestudie untersuchte
den spezifischen Zelltyp in Eierstocktumor-Aszites, der nach i.
p. Injektion eines Reporter-Gen-pDNA : DMRIE/DOPE-Komplexes transfiziert
wurde. An den Tagen 5 und 6 nach der Tumorzellenimplantation (105 Zellen) wurden C3H/HeN-Mäuse mit
100 μg VR1412
(β-Galactosidase (β-gal) : Lipid,
VR-1012 : Lipid
(1 : 1 DNA : DMRIE-Masseverhältnis)
oder mit VR1412 ohne kationisches Lipid i. p. injiziert (n = 3 Mäuse/Gruppe).
Einen tag später
wurden die Mäuse
getötet
und die Tumoraszites gesammelt. Die Aszites wurden 2 Minuten lang
bei 2.500 U/ min zentrifugiert, um die Zellen zu pelletieren, und
der Überstand
entfernt. Die Tumorzellen wurden in 10% gepuffertem Formalin (Fisher
Scientific, Pittsburgh, PA, USA) fixiert, in eine Kryoform mit OCT-Einbettungsmittel
(VWR, S. Plainfield, NJ, USA) eingebracht, in Isopentan gefroren
und dann bei –70°C gelagert.
Die eingebetteten und gefrorenen Proben wurden dann cryostatgeschnitten
(5 μm),
fixiert (0,5% Glutaraldehyd in PBS), gewaschen (PBS), mit X-gal-Reagens
(1 mg/ml X-gal, verdünnt
in PBS mit 5 mM Kaliumferricyanid, 5 mM Kaliumferrocyanid und 1
mM Magnesiumchlorid) gefärbt, erneut
gewaschen (PBS) und mit Hematoxylin und Eosin gegengefärbt, (Die
Proben wurden durch Pathology Associates (Frederick, MS, USA) cryostatgeschnitten
und gefärbt).
-
Aszites aus Mäusen, die entweder mit VR1012
oder VR1412 ohne Lipid behandelt wurden, besaßen in den Proben keine β-gal-Aktivität. Im Gegensatz
dazu wiesen die Tumoraszites aus mit VR1412 : Lipid injizierten
Mäusen β-gal-Färbung vor
allem in den Tumorzellen auf (Daten nicht dargestellt). Auf einigen
wenigen Objektträgern
waren auch mehrere Makrophagen und Lymphozyten β-gal-positiv, während Neutrophile β-gal-negativ
waren.
-
Intraperitoneale Injektion
von IL-2-pDNA : Lipid führt
zu lange andauernder Expression von IL-2 in Tumoraszites
-
Es erfolgte eine Zeitverlaufsstudie,
um die Zeitdauer festzustellen, in der IL-2 nach mehreren i. p.
Injektionen von IL-2-pDNA : Lipid oder einer einzelnen i. p. Injektion
von IL-2-Pootein oder IL-2-pDNA : Lipid in Mäusen mit i. p. Eierstocktumor-Aszites
detektierbar ist. Beginnend mit Tag 5 nach der Tumorzelleninjektion wurden
Mäuse mehrere
Male mit VR1110 (mIL-2) : Lipid oder einmal mit VR1110 : Lipid oder
IL-2-Protein injiziert. Die Mäuse
wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten getötet und Aszites und Serum auf
IL-2-Werte analysiert. Aszites wurden aus den getöteten Mäusen entnommen,
die Proben wurden 2 Minuten lang bei 14.000 U/min zentrifugiert,
und der Überstand
wurde geerntet. Blut wurde den Mäusen
am gleichen Tag wie die Aszites entnommen und das Serum von den
Blutzellen getrennt, indem man das Blut in Serumtrennröhrchen gerinnen
ließ (Microtainer,
Becton Dickinson, Franklin Lakes, NJ, USA), gefolgt von 10-minütigem Zentrifugieren bei
14.000 U/min und dem Sammeln des Serumüberstands. Die IL-2-Konzentration
(pg/ml) in den Aszites- und Serumproben wurde unter Anwendung eines
Mäuse-IL-2-ELISA
(R & D Systems,
Minneapolis, MN, USA) bestimmt. Da das Volumen von Tumoraszites
im Lauf der Zeit zunimmt, wurde das Aszitesvolumen auch für jede Maus
bestimmt. Die Gesamtkonzentration von IL-2 in Aszites wurde unter
Heranziehung der Formel IL-2 pg/ml × ml Aszites = pg IL-2/Gesamt-Aszites
ermittelt. Die Serum-IL-2-Konzentrationen wurden als pg/ml angeführt.
-
IL-2 in Serum und Aszites
nach mehreren Injektionen von IL-2-pDNA : Lipid
-
Beginnend mit Tag 5 nach der Tumorzelleninjektion
wurden die Mäuse
mit VR1110: Lipid zwei, vier oder sechs Tage hintereinander oder
mit Vergleichs-VR1012 : Lipid sechs Tage hintereinander (100 μl Plasmid-DNA,
komplexiert mit 100 μl
DMRIE/DO-PE in einem
Masseverhältnis
von 1 : 1 und einem Gesamtvolume von 1 ml) injiziert. Eine zusätzliche
Gruppe von Mäusen
erhielt VR1110, das nicht mit DMRIE/DOPE komplexiert war. An jedem
zweiten Tag bis zu 17 Tage nach den DNA : Lipid-Injektionen wurden
drei bis vier Mäuse pro
Behandlungsgruppe getötet,
Aszites und Serum gesammelt und mittels des mIL-2-ELISA (s. o.)
analysiert.
-
Zwei Injektionen von VR1110 : Lipid
(100 μl
DNA pro Tag, 1 : 1-Masseverhältnis
von DNA : kationisches Lipid) in Mäuse mit i. p. MOT-Eierstocktumoren
ergaben hohe Werte an IL-2-Protein in den Tumoraszites. Einen Tag
nach der i. p. Injektion von VR-1110
: Lipid wurden 28.000 pg/ml IL-2 im Tumoraszites gemessen (Tabelle
3). Die IL-2-Expression
im Aszites setzte sich mehr als zwei Wochen lang nach DNA : Lipid-Injektion fort,
wobei 750 pg/ml 17 Tage nach der letzten pDNA : Lipid-Injektion
nachgewiesen wurden. Die mit entweder vier oder sechs aufeinander
folgenden Injektionen von VR1110 : Lipid injizierten Mäuse besaßen auch
hohe Werte an IL-2 in den Tumor aszites; infolge der sehr hohen Expressionsmengen
nach häufigeren
VR1110 : Lipid-Injektionen
stellte man jedoch durch IL-2 mediierte Nebenwirkungen in jenen
Mäusen
fest, die nicht über Tag
9 oder 13 nach der DNA-Injektion hinaus überlebten. Im Gegensatz dazu
bewirkten zwei hintereinander erfolgende Injektionen von VR1110
plus DMRIE/DOPE keine beobachtbaren IL-2-Nebenwirkungen; die IL-2-Expressionsmengen
blieben allerdings über
mehr als zwei Wochen lang hoch. Das nach der i. p. DNA : Lipid-Injektion
MOT-tragender Mäuse
exprimierte IL-2 schien in der Bauchfellhöhle lokalisiert zu bleiben,
da die IL-2-Serumwerte nach i. p. VR1110 : Lipid-Injektion immer unter 10% der Werte
in den Tumoraszites ausmachten. Die Injektion von VR1110 ohne Lipid
lieferte sehr geringe Mengen an IL-2 in Aszites und Serum (0–32 pg/ml).
Die Injektion des Vergleichsvektors, VR1012, führte nur zu Hintergrundmengen
von IL-2.
-
Tabelle
3
mIL-2-Konzentration in Aszites (pg/ml)
-
mIL-2-Konzentration
in Serum (pg/ml)
-
IL-2 in Serum und Aszites
nach einzelner Injektion von pDNA : Lipid-Injektion im Vergleich
zu Proteininjektion
-
Fünf
Tage nach der i. p. Injektion von 105 MOT-Tumorzellen
wurden C3H/HeN-Mäuse
mit 100 μg VR1110
: Lipid oder VR1012 : Lipid (Masseverhältnis zwischen DNA: DMRIE von
1 : 1) oder mit 100 μg
VR1110 ohne Lipid injiziert. Für
die mit IL-2-Protein behandelte Gruppe wurden die Mäuse mit
1 μg rekombinantem Mäuse-IL-2-Protein
(R & D Systems,
Minneapolis, MN, USA) injiziert. pDNA : Lipid, pDNA alleine oder
rekombinantes Protein wurde i. p. in einem Gesamtvolumen von 1 ml
Salzlösung/Maus
injiziert. Fünf
Mäuse aus
jeder Gruppe wurden nach vier Stunden und an den Tagen 1, 2, 3,
6 und 10 nach DNA- oder Proteininjektion getötet. Aszites und Serum wurden
entnommen und mittels mIL-2-ELISA (s. o.) analysiert.
-
Mit IL-2-Protein i. p. injizierte
Mäuse wiesen
vier Stunden nach der Injektion von IL-2 Spitzenwerte von IL-2 in
Aszites (10 ng) und einen Tag später
eine 1000fache Reduktion in IL-2 auf (0,009 ng; 14A). Im Gegensatz dazu wiesen mit IL-2-pDNA
: Lipid injizierte Mäuse
zwei Tage nach der Injektion Spitzenwerte von IL-2 in Aszites (64
ng) und zehn Tage nach der Injektion nur eine 2,6fache Reduktion
von IL-2 auf (25 ng; 14A). Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass IL-2-pDNA : Lipid erhaltende
Mäuse länger andauernde
Mengen an IL-2 in Aszites besitzen als IL-2-Protein erhaltende Mäuse. Tumor
tragende Mäuse,
die entweder VR1012 : Lipid oder VR1110 ohne kationisches Lipid
i. p. injiziert bekamen, besaßen
in den Tumoraszites kein IL-2. In einer verwandten Studie wiesen
MOT-Tumor tragende Mäuse,
in die i. p. 10fach weniger VR1110 : Lipid (10 μg DNA) injiziert wurde, elf
Tage nach der VR1110 : Lipid-Injektion immer noch detektierbares
IL-2 im Tumoraszites (Daten nicht dargestellt).
-
Die Serumwerte von IL-2 nach i. p.
Protein- oder DNA-Injektion spiegelten ein ähnliches Muster wie in den
Tumoraszites wider; die Serum IL-2-Werte waren jedoch im Vergleich
zu den Aszites-IL-2-Werten deutlich geringer. Vier Stunden nach
der Proteininjektion betrug II-2 im Serum 2,4 ng/ml und war ein
Tag nach der Proteininjektion vernachlässigbar gering. Die Serumwerte
von IL-2 betrugen einen Tag nach VR1110 : Lipid-Injektion 1 ng/ml
und waren sechs Tage nach der Injektion undetektierbar (14B). Diese Daten legen
nahe, dass der Großteil
des IL-2 nach IL-2-Protein-
oder pDNA : Lipid-Zufuhr in der Bauchfellhöhle verbleibt.
-
Intraperitoneale Injektion
von IL-2-Plasmid-DNA : Lipid hemmt das Tumorwachstum und verbessert
das Überlebensprofil
-
Sechs Behandlungen an aufeinander
folgenden Tagen. Die Plasmid-DNA : Lipid-Therapie wurde auf die Fähigkeit
untersucht, Tumorwachstum zu reduzieren und die Überlebensrate der Mäuse mit
MOT-Tumoren zu erhöhen.
Am Tag 5 nach der MOT-Tumorzelleninjektion
wurden die Mäuse
mit 100 μg
VR1110 oder VR1012, bei de mit DMRIE/DOPE komplexiert, i. p. injiziert.
Die Plasmid-DNA wurde entweder in einem 5 : 1- oder einem 1 : 1-Masseverhältnis zwischen
DNA und DMRIE komplexiert. Eine zusätzliche Behandlungsgruppe erhielt
VR1110, das nicht mit Lipid komplexiert war. Ein Gesamtvolumen von
1 ml DNA : Lipid oder DNA alleine in physiologischer Salzlösung wurde
i. p. injiziert. Die DNA-Behandlungen erfolgten an sechs Tagen hintereinander,
beginnend mit Tag 5 (Tage 5–10).
MOT-Tumorwachstum wurde durch Wägen
der Mäuse
gemessen. Alle Behandlungsgruppen bestanden aus zehn Mäusen pro
Gruppe.
-
Das hohe Ausmaß an IL-2-Expression in Aszites
ging Hand in Hand mit signifikanten Anti-Tumor-Effekten. Mit VR1110-Lipid
an Tagen 5–10
nach der Tumorzelleninjektion behandelte Mäuse zeigten eine signifikante
Reduktion des MOT-Tumonnrachstums im Vergleich zu den mit VR1012
: Lipid behandelten Mäusen (p
= 0,01; 15A). Eine
signifikante Verbesserung des Überlebensprofils
wurde für
die mit VR1110 : Lipid i. p. injizierten Mäuse festgestellt (p = 0,05; 15B).
-
Das Komplexieren der pDNA mit einem
kationischen Lipid schien für
die Anti-Tumor-Wirkung
notwendig, da die Behandlung von Tumor tragenden Mäusen mit
VR1110 ohne Lipid nicht wirkungsvoll war (15E und 15F).
Außerdem
stellte sich ein Masseverhältnis
zwischen DNA und kationischem Lipid von 1 : 1 als wirkungsvoller
heraus, die Tumorbelastung zu mindern und die Überlebensrate zu erhöhen, als
ein Masseverhältnis
zwischen DNA und kationischem Lipid von 5 : 1 (15C und 15D).
-
Drei Behandlungen an jedem zweiten
Tag. C3H/HeN-Mäuse
mit i. p. MOT-Tumoraszites wurden mit VR1110 : Lipid oder mit VR1012
: Lipid (100 μg
DNA) an Tagen 5, 8 und 11 nach der Tumorzellenimplantation i. p.
injiziert. Am Tag 14 nach der Tumorzelleninjektion zeigten die mit
VR1110 : Lipid behandelten Mäuse
eine signifikante Reduktion des mittleren Gewichts (p = 0,001) gegenüber den
mit Vergleichs-pDNA: Lipid behandelten Mäusen (16A). Außerdem stellte man im Vergleich
zu den mit VR1012 : Lipid behandelten Mäusen eine signifikante Zunahme
der Überlebensrate
(p = 0,008) bei den mit VR1110 : Lipid behandelten Mäusen fest (16B). Am Tag 26 nach der
Tumorzelleninjektion war keine der mit VR1012 behandelten Mäuse noch
am Leben, während
50% der mit VR1110 : Lipid behandelten Mäuse noch lebten. Am Tag 55
nach der Tumorzelleninjektion schienen 20% der mit VR1110 : Lipid
behandelten Mäuse
tumorfrei zu sein.
-
Die Frage, ob die IL-2-pDNA : Lipid-Anti-Tumor-Wirkung
T-Zellen erfordert, wurde geklärt,
indem unbehaarte Mäuse
mit i. p. MOT-Tumoren implantiert wurden; daran schloss sich das
gleiche VR1110 : Lipid-Regime wie in den C3H/HeN-Mäusen mit
Tumoren (DNA-Behandlung an Tagen 5, 8 und 11 nach Tumorzellenimplantation).
Man beobachtete keine signifikante Anti-Tumor-Wirkung bei den mit
VR1110 : Lipid behandelten unbehaarten Mäusen – ein Indiz dafür, dass
T-Zellen möglicherweise
für die
Anti-Tumor-Wirkung erforderlich sind (Daten nicht dargestellt).
-
Durch Debulking von Tumoraszites
verstärkte
IL-2-Plasmid-DNA : Lipid-Anti-Tumor-Wirkung
-
Das Debulking von Tumoraszites erfolgt üblicherweise
in menschlichen Eierstockkarzinom-Patienten. Eine ähnliche
Vorgangsweise wurde in jenen Mäusen
gewählt,
die MOT-Tumoren aufwiesen und mit VR1110 : Lipid behandelt wurden.
Mäuse mit
MOT-Tumoren und
i. p. injizierten 100 μl
DNA : Lipid (die Injektionen erfolgten wie oben an Tagen 5–10 in einem
DNA : Lipid-Masseverhältnis
von 1 : 1) wurden am Tag 14 nach der Tumorzelleninjektion (vier
Tage nach der letzten DNA : Lipid-Injektion) von Tumoraszites befreit.
Die Mäuse wurden
durch Einführen
einer 22 G-Nadel (befestigt an einer 5 ml-Spritze) und Entnahme
von 5 ml Flüssigkeit von
5 ml Tumoraszites befreit. Die Mäuse
wurden mit Methoxyfluran während
des Debulking-Verfahrens anästhesiert.
Alle Behandlungsgruppen bestanden in diesem Experiment aus acht
bis zehn Mäusen
pro Gruppe.
-
Das Debulking von Eierstocktumor-Aszites
in zuvor mit IL-2-Plasmid-DNA : Lipid behandelten Mäusen steigerte
den Wirkungsgrad der Behandlung noch weiter, was zu einer deutlichen
Reduktion des Tumorwachstums (p = 0,01) und einer Erhöhung der Überlebensrate
führt.
44% der mit IL-2-Plasmid-DNA : Lipid behandelten und Debulking unterzogenen
Mäuse waren
am Tag 57 noch am Leben – im
Vergleich zu nur 17% der mit Plasmidvergleich behandelten und Debulking
unterzogenen Mäuse
(17). Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Plasmid-medüerte
Gentherapie in Kombination mit herkömmlichen Verfahren wie z. B.
Debulking von Tumoraszites für
die zukünftige
Behandlung von Eierstockkarzinom beim Menschen ein hohes Potenzial
bietet.
-
Dosis-Responses von IL-2-pDNA
: Lipid
-
Eine Dosis-Response-Studie wurde
unternommen, um die Mindestdosis von VR-1110 : Lipid zu bestimmen, die noch
zu einer signifikanten Anti-Tumor-Wirkung führen kann. V3H/HeN-Mäuse wurden
mit 25, 50 oder 100 μg
IL-2-pDNA : Lipid an Tagen 5, 8 und 11 nach der MOT-Tumorzelleninjektion
injiziert. Eine Vergleichsgruppe von MOT-Tumor aufweisenden Mäusen wurde
mit 100 μg
VR1012 (komplexiert mit Lipid) injiziert. Am Tag 15 nach der Tumorzelleninjektion
wiesen die mit 50 oder 100 μg
mit Lipid komplexiertem VR1110 behandelten Mäuse eine signifikante Inhibition
des Tumorwachstums (p = 0,002) im Vergleich zu jenen Mäusen auf,
die mit VR1012 : Lipid behandelt wurden (18A). Eine signifikante Verbesserung
des Überlebensprofils
(p = 0,01) wurde ebenfalls für
die mit 50 oder 100 μg
VR1110 : Lipid behandelten Mäuse
festgestellt (18B).
Am Tag 25 lebte keine der mit VR1012 : Lipid behandelte Maus mehr,
während
die mit 50 oder 100 μg
VR1110 : Lipid injizierten Mäuse
eine Überlebensrate
von 27 bzw. 33% besaßen.
Am Tag 37 besaßen
die mit 50 oder 100 μg
VR1110 : Lipid behandelten Mäuse
eine Überlebensrate
von 20 bzw. 27%. Tumor tragende Mäuse, die mit 25 μg mit Lipid
komplexiertem VR1110 behandelt wurden, unterschieden sich weder
in Bezug auf Tumorvolumen noch in Bezug auf das Überlebensprofil signifikant
von den Vergleichsmäusen.
-
Cytokinprofil
von Eierstocktumor-Aszites
-
Da die i. p. Injektion von II-2-pDNA
: Lipid in Mäuse
mit i. p. MOT-Tumoren zu hohen Werten an IL-2-Expression in Aszites
führt,
war die Frage von Interesse, ob die IL-2-Therapie eine Cytokin-Kaskade im Tumoraszites
initiiert. C3H/HeN-Mäuse
wurden i. p. mit 105 MOT-Zellen injiziert.
An den Tagen 5, 8 und 11 nach der Tumorzellenimplantation wurden
die Mäuse
mit VR1110 : Lipid oder VR1012 : Lipid (1 : 1 pDNA: DMRIE Masseverhältnis) i.
p. injiziert oder erhielten keine Behandlung nach der MOT-Tumorzelleninjektion.
Zwei Tage nach jeder Injektion von pDNA : Lipid (Tage 7, 10 und
13 nach der Tumorzellenimplantation) wurden fünf Mäuse pro Gruppe getötet und
die Tumoraszites entnommen. Es wurde das Gesamtvolumen der Aszites
bestimmt. Die Aszitesproben wurden 2 Minuten lang bei 14.000 U/min
zentrifugiert und anschließend
die Überstände entnommen.
Die Aszitesüberstände wurden
auf die Konzentration der Cytokine untersucht: IL-2, IL-4, IL-6,
IL-10, IL-12, GM-CSF, IFNγ und
TNFα unter
Verwendung von ELISA (R & D
Systems, Minneapolis, MN, USA). Die Konzentration des TGFβ im Aszites
wurde mittels des TGFβ2 Emax Immunoassay System (Promega, Madison,
WI, USA) untersucht. Die Menge an Cytokin in den Tumoraszites wurde
unter Heranziehung der Formel Cytokin-Konzentration in pg/ml × ml Gesamt-Aszites
= pg Cytokin/Gesamt-Aszytes bestimmt.
-
Wie erwartet, besaßen Tumor
tragende Mäuse
mit i. p. injiziertem VR1110 : Lipid eine deutliche Zunahme an IL-2-Werten,
und vernachlässigbare
Werten wurden in unbehandelten Tumor tragenden Mäusen oder in mit VR1012 : Lipid
injizierten Mäusen
festgestellt (19A).
Die Werte von IFNγ und
GM-CSF waren in den mit VR-1110
: Lipid behandelten Mäusen
deutlich erhöht
(19B und 19C). Die IFNγ- und GM-CSF-Werte
in diesen Mäusen
nahmen an den Tagen 10 und 13 nach der Tumorzelleninjektion deutlich
zu, aber nicht am Tag 7; dies könnte
auf die IL-2-Sekretion zurückzuführen sein.
Eine gewisse nichtspezifische Zunahme von IFNγ fand auch in den Aszites von
Tumor tragenden Mäusen
nach der Injektion von VR1012 statt; am Tag 13 jedoch waren die
Werte von IFNγ in
den mit VR1110 : Lipid behan delten Mäusen mit Tumoren 6fach höher als
in den mit VR1012 behandelten Mäusen,
was den Schluss zulässt,
dass die Expression von IL-2 die IFNγ-Produktion hochreguliert.
-
Die Werte von IL-6, TNFα und IL-10
waren sowohl in der IL-2-pDNA : Lipid-Gruppe als auch in der pDNA
: Lipid-Kontrollgruppe erhöht – ein Indiz
dafür,
dass pDNA : Lipid-Komplexe
möglicherweise
die Produktion dieser Cytokine in den Tumoraszites nichtspezifisch
stimulieren (19D, 19E und 19F). Man stellte hinsichtlich IL-4,
IL-12 oder TGFβ.keinerlei
Differenz im Aszites aus irgendeiner Gruppe fest, und die Werte
dieser Cytokine waren niedrig (0–300 pg/ml für IL-4 und
IL12 sowie 0–2.000
pg/ml für
TGFβ; Daten
nicht dargestellt). Für
alle bewerteten Cytokine besaßen
die mit Vergleichs-pDNA ohne Lipid, IL-2-pDNA ohne Lipid oder nur
mit Lipid behandelten Mäuse ähnliche
Cytokinwerte wie die unbehandelten Mäuse.
-
Intraperitoneale Injektion
von IFNα-pDNA:
Lipid erhöht
die Überlebensrate
-
C3H/HeN-Mäuse wurden i. p. mit 105 MOT-Zellen injiziert, um i. p. Eierstocktumoren
zu bilden. Die Mäuse
erhielten dann i. p. Injektionen von 100 μg VR4111 (mFINα) oder VR1012
(Vergleich), komplexiert mit DMRIE : DOPE kationischem Lipid in
einem DNA : DMRIE-Masseverhältnis
von 1 : 1 in einem Gesamtvolumen von 1 ml Salzlösung. Die Mäuse erhielten die i. p. Injektionen
von pDNA : Lipid an Tagen 5, 8 und 11 nach der Tumorzelleninjektion.
Die Mäuse
wurden drei- bis sechsmal pro Woche gewogen. 15 Mäuse waren
in jeder Behandlungsgruppe enthalten.
-
Mäuse
mit i. p. MOT-Tumoren, die mit i. p. VR4111 : Lipid behandelt waren,
wiesen eine signifikante Zunahme der Überlebensrate (p < 0,006) gegenüber jenen
Mäusen
auf, die das Vergleichsplasmid erhielten (20B). Keine signifikante Reduktion des
Tumorvolumens wurde für
die mit VR4111 : Lipid behandelten Mäuse festgestellt ( 20A).
-
Beispiel 7
-
Selektive
Transfektion maligner Zellen in intraperitoealem Mäusemelanom-Tumormodell
-
Die Anti-Tumor-Wirkung von DNA-Formulierungen
mit oder ohne Lipide im i. p. Mäusemelanom-Modell
wurde im vorliegenden Beispiel beurteilt.
-
Zelllinie
und Tumormodell
-
B16G10-Mäuse-Melanomzellen wurden in
vitro in DMEM und 10% FCS gezüchtet.
200.000 B16F10-Mäuse-Melanomzellen
wurden i. p. in C57BL/6-Mäuse
in 1–3
ml Salzlösung
unter Verwendung einer 28 G ½-Nadel
und ohne Punktieren der inneren Organe implantiert.
-
Herstellung von Plasmid-DNA
: Lipid-Komplexen
-
Die aus Plasmid-DNA und kationischem
Lipid bestehenden Formulierungen wurden knapp vor der Verwendung
hergestellt. Es wurden gleiche Volumina von DNA und DMRIE : DOPE
(1 : 1) durch Wirbeln miteinander vermischt, um eine Zielkonzentration
von 0,5 mg DNA/ml, 100 μg
DMRIE/ml und 0,12 mg DOPE/ml zu erzielen; siehe Parker et al., 1996;
Saffran et aI, 1998. Die anderen kationischen Lipide wurden ähnlich miteinander
vermischt, sodass das Masseverhältnis
zwischen DNA und kationischem Lipid 5 : 1 und das Molverhältnis zwischen
kationischem Lipid und DOPE 1 : 1 betrug. Das formulierte Material
wurde dann mit hoher Geschwindigkeit 30 Sekunden lang gewirbelt
und bei Raumtemperatur gehalten, bis die Verabreichung der Dosis
erfolgte.
-
CAT-Assay
-
Tumor- oder andere Gewebe wurden
entnommen, unmittelbar danach in flüssigem Stickstoff gefroren und
mittels eines umkehrbaren Bohrers zu einem Pulver vermahlen; siehe
Manthorpe, M., Hartikka, J., Vahlsing, H. L. und Sawdey, M., Quantification
of plasmid DNA transfection in vivo, in: Gene Quantification, F.
Ferre, Hg., Birkhauser, Boston, MA, USA, Drucklegung 1998. Das trockene
gefrorene Pulver wurde aufgetaut und in Lysepufter extrahiert; Hochgeschwindigkeits-Überstände wurden
mittels eines Zweiphasen-Trennungstests auf CAT-Aktivität untersucht,
wie dies von Sankaran, L., Analytical Biochemistry 200, 180–186 (1992)
beschrieben ist.
-
Kationische
Lipide verstärken
die Tumortransfektion
-
C57BL/6-Mäuse wurden i. p. mit 200.000
B16F10-Mäuse-Melanomzellen
injiziert und sieben Tage später
i. p. mit CAT-pDNA (VR1332) : DMRIE/DOPE injiziert. Zwei Tage später wurden
Tumorgewebe gesammelt, extrahiert und auf CAT-Aktivität untersucht.
-
Wie aus Tabelle 4 ersichtlich, transfizierte
DNA alleine Tumor, doch DMRIE : DOPE erhöhte die Transfektion um das
78fache (von 2.326 auf 182.052).
-
Tabelle
4
pg CAT/g an entnommenem Tumorgewebe
(n = 4–6 Mäuse, wie
angegeben); Salzlösungswerte
subtrahiert
-
Selektive Transfektion
von Tumorzellen
-
Normales Tier. Normale BALB/c-Mäuse ohne
Tumor wurden mit 1 mg/2 ml VR1332 mit oder ohne kationisches Lipid
sowie mit oder ohne das neutrale Lipid DOPE i. p. injiziert. Zwei
Tage später
wurden ausgewählte
i. p. Gewebe (Leber, Lunge, Niere, Milz, Mesenterium) gesammelt,
extrahiert und auf CAT-Aktivität
untersucht.
-
Wie aus Tabelle 5 ersichtlich, waren
normale i. p. Organe überhaupt
nicht transfiziert oder transfizierten mit einer Vielzahl an kationischen
Lipiden nur sehr geringfügig.
Es fand geringe Transfektion von Mesenterium-Geweben und eine moderate
Transfektion von einer bis fünf
Milzen statt (die einzige transfizierte Milz wurde möglicherweise
durch die Injektionsnadel punktiert).
-
Tabelle
5
Durchschnittliche pg CAT-Werte/g Tumorgewebe
(Mittelwert,
n = 5 Mäuse)
Salzlösungs-Hintergrundwerte
subtrahiert
-
Tumor tragendes Tier im Vergleich
zu normalem Tier. C57BL/6-Mäuse
wurden mit 200.000 B16F10-Mäuse-Melanomzellen
i. p. injiziert und sieben Tage später mit VR-1332 mit oder ohne kationisches Lipid/DOPE
ebenfalls i. p. injiziert. Zwei Tage später wurden ausgewählte i.
p. Gewebe (Leber, Lunge, Niere, Milz, Mesenterium) gesammelt, extrahiert
und auf CAT-Aktivität
untersucht.
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Wie aus Tabelle 6 ersichtlich, wurden
Tumorgewebe mit pDNA (komplexiert mit kationischem LipidIDOPE) stark
transfiziert. Normale i. p. Organe wurden im Vergleich zu i. p.
Tumorgeweben nicht ausreichend transfiziert.
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Tabelle
6
Durchschnittliche pg CAT-Werte/g Tumorgewebe
(n = 5
Mäuse);
Salzlösungswerte
subtrahiert
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Dosisreaktion
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C57BL/-Mäuse wurden mit 200.000 B16F10-Mäuse-Melanomzellen
i. p. injiziert und sieben Tage später mit 0,15 oder 1,5 mg VR1332
mit oder ohne kationisches Lipid/ DOPE in 3 ml Salzlösung ebenfalls
i. p. injiziert. Zwei Tage später
wurden Tumorgewebe gesammelt, extrahiert und auf CAT-Aktivität getestet.
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Wie aus Tabelle 7 ersichtlich, transfizierte
eine höhere
DNA-Dosis Tumorgewebe besser als eine niedrige Dosis. DMRIE transfizierte
besser als die zwei anderen untersuchten kationischen Lipide.
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Tabelle
7
Durchschnittliche pg CAT-Werte/g Tumorgewebe
(n = 5
Mäuse);
Salzlösungswerte
subtrahiert
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Testen einer Vielzahl
kationischer Lipide
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C57BL/6-Mäuse wurden mit 200.000 B16F10-Mäuse-Melanomzellen
i. p. injiziert und sieben Tage später mit 1 mg VR1332 mit oder
ohne kationisches Lipid/DOPE in 3 ml Salzlösung ebenfalls i. p. injiziert.
Zwei Tage später
wurden Tumorgewebe gesammelt, extrahiert und auf CAT-Aktivität getestet.
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Wie aus Tabelle 8 ersichtlich, erhöhten alle
untersuchten kationischen Lipide das Transfektionsniveau, und DMRIE
war eines der drei bevorzugten kationischen Lipide.
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Tabelle
8
Durchschnittliche pg CAT-Werte/g Tumorgewebe
(n = 5
Mäuse);
Salzlösungswerte
subtrahiert
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Zusammenfassend gesagt wird der Erfolg
der hierin dargestellten Ausführungsform
der intrakavitären Zufuhr
im Mäusemelanom-Tumormodell
veranschaulicht. Nach i. p. Injektion einer Polynucleotids tritt
Transfektion vor allem in Tumorgeweben auf. Normale i. p. Organe,
z. B. Leber, Lunge und Niere, werden jedoch – wenn überhaupt – mit der Polynucleotid-Formulierung
nur mangelhaft transfiziert.
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Es ist offenkundig, dass die vorliegende
Erfindung anders durchgeführt
werden kann, als dies in der obigen Beschreibung und in den Beispielen
dargelegt ist.
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Es sind im Lichte der obigen Lehren
zahlreiche Modifikationen und Variationen der Erfindung möglich, ohne
vom erfindungsgemäßen Schutzumfang
abzuweichen.
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