DE69813721T2

DE69813721T2 - Verfahren zum Formen und Dekorieren ungebrannter keramischer Fliesenrohlinge vor dem Pressen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE69813721T2
Application number: DE69813721T
Authority: DE
Inventors: Catia Corti
Original assignee: GHI TECH Srl; Ghitech Srl
Current assignee: GHI TECH Srl; Ghitech Srl
Priority date: 1997-10-16
Filing date: 1998-10-05
Publication date: 2004-02-05
Anticipated expiration: 2018-10-06
Also published as: EP0909621A1; ITMO970183A1; DE69813721D1; ES2192725T3; ITMO970183A0; IT1295622B1; EP0909621B1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor einer Presse sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verschiedene Verfahren zur Herstellung von trocken dekorierten keramischen Fliesen sind seit langem bekannt und in Verwendung und umfassen im wesentlichen das Bereitstellen einer Tonmenge an einer Presse in einem Formwerkzeug, die zum Formen einer so genannten ungebrannten Rohfliese ausgelegt ist, auf der mehrere Schichten Farbpulver durch verschiedene Einrichtungen verteilt werden, um die Dekorationen herzustellen.
Obgleich diese Verfahren zufriedenstellende Endergebnisse liefern, sind sie hinsichtlich ihrer gesamten Ausführung im wesentlichen zeitaufwendig, da die Zeit zum Füllen der Formwerkzeuge und die Zeit, die zum Auftragen der Dekorationen in einer oder in mehreren Farben benötigt wird, sich aufgrund der Betriebsabläufe unvermeidbar summiert.
Darüber hinaus erlaubt es das Auftragen der Dekorationen direkt in dem Formwerkzeug der Presse nicht, die ordnungsgemäße Verteilung des Farbpulvers zu überprüfen, die auch durch die Bewegung des Beschickungswagens gefährdet ist.
Die DE-B-1 281 915 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor einer Presse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 3 auf.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend beschriebenen Probleme nach dem Stand der Technik zu lösen, indem ein Verfahren zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor einer Presse sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, die es ermöglichen, bereits dekorierte, nicht gebrannte Fliesen rasch und ohne die Gefahr, die Verteilung der Dekorationen zu verändern, herzustellen.
Das vorstehend genannte Ziel und weitere Aufgaben, die nachfolgend deutlich werden, werden durch ein Verfahren zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor einer Presse gemäß der Definition in Anspruch 1 erreicht.
Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen, welche eine Presse enthält, die in linearer Weise von einem Formzulieferwagen bedient wird, der so beweglich ist, dass er in einem oberen Bereich über eine Lauffläche streicht, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen mindestens zwei Ladefächer in einer Reihe oder parallele Reihen von zueinander benachbarten Ladefächern hat, die jeweils im rechten Winkel zur Vorschubrichtung des Wagens ausgerichtet sind und so ausgelegt sind, dass sie sich abwechselnd gleichzeitig selbst in Ausrichtung mit der mindestens einen Ladestation und der mindestens einen Dekorierstation, welche vor der Presse angeordnet ist, sowie mit der Dekorierstation und der Presse anordnen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der vorliegenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor der Presse deutlich, welche im Rahmen eines nicht einschränkenden Beispiels in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist.
1 ist eine Ansicht einer möglichen Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor der Presse gemäß vorliegender Erfindung;
2 bis 9 sind aufeinanderfolgende Ansichten der Arbeitsschritte zur Durchführung des Verfahrens, die mit einer Vorrichtung ausgeführt werden, die mit einer möglichen und alternativen Ausführungsform des Beschickungswagens für die Presse gemäß vorliegender Erfindung konfiguriert ist.
In den vorstehend genannten Figuren bezeichnet Bezugszeichen 1 allgemein eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Vorrichtung 1 enthält eine herkömmliche Presse 2, die von einem Wagen 3 zum Beschicken einer Form 4 bedient wird, der in herkömmlicher Weise so bewegbar ist, dass er über eine Lauffläche 5 streicht.
Der Wagen 3 kann gemäß den Erfordernissen der Vorrichtung 1 in verschiedenen Ausführungsformen konfiguriert werden: in einer in 1 gezeigten möglichen Ausführungsform hat er mindestens zwei Ladefächer 3a und 3b, die jeweils entlang der Längsachse in einer Linie liegen; es können aber auch mehr als zwei dieser Fächer vorgesehen sein, um kleine Fliesen 6 herzustellen, und in diesem Fall sind die Fächer einander benachbart in parallelen Reihen angeordnet, die in Querrichtung senkrecht zur Vorschubrichtung des Wagens 3 sind.
In einer weiteren Ausführungsform des Wagens 3 sind drei oder mehr Fächer oder Reihen von Fächern vorgesehen, die in den Figuren mit Bezugszeichen 3c bezeichnet sind.
In der Vorrichtung 1 sind entlang der Lauffläche 5 ferner mindestens eine Station 7 zum Beladen mit Material zur Herstellung der Fliesen 6 und mindestens eine Station 8 zum Trockendekorieren der Fliesen vorgesehen, welche zwischen der Ladestation 7 und der Presse 2 angeordnet ist.
Darüber hinaus ist es für besondere Anwendungen möglich, zwischen den Stationen 7 und 8 eine Station 9 zum Vorverdichten des Materials vorzusehen, wie in 2 bis 9 gezeigt.
Die Dekorierstation 8 hat ein erstes Bett 10, das in einem in der Lauffläche 5 des Wagens 3 gebildeten Sitz 11 vertikal beweglich ist, um sich so unter die Fläche 5 zurückzuziehen und das Zurückfahren des Wagens 3 ohne Beeinträchtigung durch die auf dem Bett 10 vorhandene Materialmenge zu ermöglichen.
Die Vorverdichtungsstation 9 ist ebenfalls mit einem zweiten, ähnlichen Bett 12 versehen, das sich zum gleichen Zweck vertikal in einem entsprechend ausgelegten Sitz 13 bewegen kann, der in der Lauffläche 5 ausgebildet ist und über welchem vertikal arbeitend eine Verdichtungspresse 14 vorgesehen ist.
Das Verfahren zum Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor der Presse und der Betriebsablauf der entsprechenden Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens werden wie folgt ausgeführt. Zur Vereinfachung der Beschreibung der Abfolge von 2 bis 9 folgend, wird bei dem Verfahren zunächst der Wagen 3 von der Presse 2 zurückgezogen, so dass das Fach oder die Gruppe von Fächern 3b sich unter der Ladestation 7 anordnen und befällt werden (2).
Mittels einer ersten Vorschubbewegung läuft der Wagen 3 vorwärts und ordnet die Fächer 3b so an, dass sie vertikal mit der Vorverdichtungsstation 9 ausgerichtet sind. Auf diese Weise wird das Material auf dem Bett 12 abgelegt, welches sich somit selbst in einer abgesenkten Konfiguration anordnet (3).
Der Wagen 3 kehrt in die Konfiguration zum Beladen der Fächer 3b zurück und unmittelbar anschließend verdichtet die Verdichtungspresse 14 das Material auf dem Bett 12. Nachdem der Verdichtungsvorgang vollendet ist, wird das Bett 12 in eine erhöhte Stellung angehoben, die mit der Lauffläche 5 in einer Ebene liegt, womit von unten die vorverdichteten Materialmengen in die Zwischenfächer 3c (oder die Menge losen Materials in die Fächer 3a in der vereinfachten Version des Wagens 3) eingeführt werden, wobei darüber hinaus die leeren Fächer 3b erneut unter die Station 7 zurückgeführt werden (4).
Der Wagen 3 führt eine neue Vorschubbewegung zu der Presse hin aus, die identisch mit der vorhergehenden ist, und ordnet die Fächer 3c und damit das darin enthaltene vorverdichtete Material auf dem Bett 10 der Dekorierstation 8 an, auf dem es abgelegt wird.
Gleichzeitig werden die neu befüllten Fächer 3b an der Vorverdichtungsstation 9 angeordnet (5 und 6).
Die in den Fächern 3c und 3b enthaltenen Materialmengen werden anschließend auf den Betten 12 und 10 abgelegt, die sich nach unten bewegen, und der Wagen 3 kehrt für einen nachfolgenden Arbeitstakt in seine Ausgangsposition zurück (5 und 6).
In dieser zurückgezogenen Position werden die Fächer 3b erneut an der Station 7 angeordnet, während die Fächer 3c und 3a von unten aus den jeweiligen Betten 12 und 10, die mit diesen ausgerichtet sind und erneut angehoben werden, die vorzuverdichtenden Materialmengen bzw. die Materialmengen, von welchen die erste vorzuverdichten ist, während die zweite dekoriert wird, erhalten.
Der Wagen 3 führt eine weitere Vorschubbewegung zu der Presse 2 hin aus und die Fächer ordnen sich selbst wie folgt an: das Fach 3a, das das vorverdichtete und dekorierte Material enthält, richtet sich mit dem Formwerkzeug 4 der Presse aus; gleichzeitig richten sich die Fächer 3c mit dem Bett 10 der Dekorierstation 8 aus und die Fächer 3b richten sich mit dem Bett 12 der Vorverdichtungsstation 9 aus.
Die Betten 10 und 12 des Formwerkzeugs 4 bewegen sich nach unten (7), wobei gleichzeitig alle Fächer des Wagens 3 entladen werden, welcher eine neue Rückwärtsbewegung durchführt (8).
Entsprechend wird der für die Stationen und die Presse vorgesehene Arbeitstakt gleichzeitig in den Stationen und der Presse durchgeführt; am Ende dieser Takte sind sowohl die Betten 10 und 12 als auch das Formwerkzeug 4 in einer angehobenen Stellung.
Bei jeder nachfolgenden aktiven Vorschubbewegung des Wagens 3 schiebt der Kopf des Wagens die aus dem Formwerkzeug 4 ausgeworfene, geformte und dekorierte Fliese aus, welches entsprechend in Wartestellung angeordnet wird, um aus den Fächern 3a des Wagens 3 mit jedem nachfolgenden Arbeitstakt desselben die Menge des vorverdichteten und dekorierten Materials zu erhalten um weitere Fliesen oder Fliesengruppen zu erzeugen (9).
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass in der Ausführungsform des Wagens 3 (siehe 1), welche nur zwei Fächer 3c und 3a hat, in der Vorrichtung 1 die Vorverdichtungsstation 9 nicht verwendet wird und die Menge des dekorierten Materials das Formwerkzeug 4 erreicht, während es noch vollständig in dem sogenannten losen Zustand ist.
Es ist somit festzustellen, dass die beschriebene Erfindung das angestrebte Ziel erreicht.
An der hier dargelegten Erfindung können Modifikationen und Variationen durchgeführt werden, die alle innerhalb des Schutzumfanges der Erfindung liegen.
Alle Details können ferner durch andere, technisch entsprechende Elemente ersetzt werden.
In der praktischen Ausführung der Erfindung können beliebige Materialien, Formen und Abmessungen gemäß den Erfordernissen verwendet werden, ohne dabei den Schutzumfang der beigefügten Patentansprüche zu verlassen.
Die Offenbarung der italienischen Patentanmeldung Nr. MO97A000183, deren Priorität diese Anmeldung beansprucht, wird hierin durch Bezugnahme eingeschlossen.
Sofern in einem Anspruch technische Merkmale von einem Bezugszeichen gefolgt sind, wurden diese Bezugszeichen nur zum Zweck der Verbesserung der Lesbarkeit der Patentansprüche eingeführt, so dass entsprechend diese Bezugszeichen keinen einschränkenden Effekt auf die Auslegung eines jeweiligen Elementes haben, das als Beispiel durch diese Bezugszeichen gekennzeichnet ist.

Claims

Verfahren zum Formen und Dekorieren von nicht gebrannten keramischen Fliesen vor einer Presse (2), enthaltend die Schritte: zyklisches vertikales Ausrichten mindestens eines ersten Faches (3a) eines Zulieferwagens (3) einer Presse relativ zu einer Station (7) zum Laden von Material, das die Fliesen bildet, und Ausrichten mindestens eines zweiten Faches (3b) des Wagens (3), das an der Vorderseite angeordnet ist, relativ zu einer Dekorierstation (8), die direkt vor der Presse vorgesehen ist; dadurch gekennzeichnet, dass es ferner die Schritte des Bewegens des Wagens zur Presse hin mit einem Hub, der das mindestens eine erste Fach (3a) in vertikaler Ausrichtung relativ zu der Dekorierstation (8) anordnet und gleichzeitig das mindestens eine zweite Fach (3b) ausrichtet; des Ablegens des in den Fächern enthaltenen Materials in der Dekorierstation und in dem Formwerkzeug der Presse; des Zurückführens des Wagens in eine Ausgangskonfiguration; des Platzierens des in der Dekorierstation abgelagerten Materials in dem leeren zweiten Fach; und des Pressens des in dem Formwerkzeug der Presse abgelegten Materials enthält.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es die Vorverdichtung des Materials in den Fächern vor dem Auftragen der entsprechenden Dekorationen vorsieht.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend eine Presse (2), die in linearer Weise von einem Formzulieferwagen (3) bedient wird, der so beweglich ist, dass er über eine Lauffläche streicht, welcher Wagen mindestens zwei La defächer (3a, 3b) in einer Reihe oder parallele Reihen von zueinander benachbarten Ladefächern hat, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladefächer zueinander im rechten Winkel zur Vorschubrichtung des Wagens ausgerichtet sind und so ausgelegt sind, dass sie sich abwechselnd gleichzeitig selbst in Ausrichtung mit der mindestens einen Ladestation (7) und der mindestens einen Dekorierstation (8), welche vor der Presse angeordnet ist, sowie mit der Dekorierstation und der Presse anordnen.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorierstation (8) mit einem ersten Bett (10) versehen ist, welches sich in einem in einer Lauffläche (5) des Wagens (3) gebildeten Sitz vertikal bewegen kann.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ladestation (7) und der Dekorierstation (8) eine Station (15) zum Verdichten des in dem Fach oder dem Fächersatz enthaltenen Materials mit entsprechenden Einrichtungen vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorverdichtungseinrichtung durch ein zweites Bett (12) gebildet ist, das sich in einem jeweils entsprechenden Sitz (13), der in der Lauffläche (5) des Wagens (3) gebildet ist, vertikal bewegen kann, über welchem vertikal eine entsprechende Verdichtungspresse (14) eingebaut ist.