DE69811533T2

DE69811533T2 - Verfahren zur vermehrung der produktion und zur verbesserung der qualität von sperma

Info

Publication number: DE69811533T2
Application number: DE69811533T
Authority: DE
Inventors: Ake Lignell; Johan Inborr; Curt Nicolin
Original assignee: BIOPROCESS SWEDEN AB; BIOPROCESS SWEDEN GUSTAVSBE AB
Current assignee: BIOPROCESS SWEDEN AB, GUSTAVSBERG, SE
Priority date: 1997-12-09
Filing date: 1998-11-26
Publication date: 2004-04-01
Anticipated expiration: 2018-11-27
Also published as: ATE232721T1; JP3897978B2; AR019805A1; SE513186C2; JP4541343B2; AU1448399A; CA2313633C; SE9704590L; NO20002873L; EP1039888B1; WO1999029313A1; JP2001525360A; JP2007125019A; NO20002873D0; CA2313633A1; US6410602B1; DE1039888T1; SE9704590D0; EP1039888A1; PT1039888E

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Erhöhung der Menge und die Verbesserung der Qualität von Samen. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von mindestens einer Xanthophyllart, wie Astaxanthin, zur Herstellung einer Präparation, angepasst an die Verabreichung an Menschen oder Tiere zur Erhöhung der Menge, der Gesamtspermienzahl und der Reproduktionsleistung von Samen von männlichen Menschen und Tieren.
HINTERGRUND:
Die Qualität von Samen ist für die Reproduktion von sowohl Menschen als auch Tieren lebenswichtig. Vom ökonomischen Standpunkt aus ist die Reproduktion von Tieren durch natürliche oder künstliche Befruchtung von grosser Wichtigkeit für die Nahrungs-, Geflügel-, Tierhaltungs-, Tierzucht- und Haustier-Industrie.
Unsere veröffentlichte internationale Patentanmeldung WO97/35491 betrifft ein Agens zur Erhöhung der Produktion zum Züchten und Produzieren von Säugetieren, einschliesslich Experimenten, bei denen Säuen mit Astaxanthin versetzte Nahrungsmittel über einen Zeitraum vor der Niederkunft verabreicht wurden; dies führte z. B. dazu, dass mehr Ferkel lebend geboren wurden. Die Paarungs-Eber erhielten keinen Xanthophyll-Zusatz zu ihrer Nahrung.
Astaxanthin und andere Xanthophylle sind dafür bekannt, dass sie antioxidative Eigenschaften aufzeigen und somit die Fähigkeit besitzen, sogenannte freie Radikale abzufangen. In biologischen Tests zeigte aber Astaxanthin, dass es die besten antioxidativen Eigenschaften im Vergleich zu anderen Carotinoiden besitzt (W. Miki, 1991, Pure and Appl. Chem. 63(1): 141–146).
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG:
Die vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung mindestens einer Xantophyllart zur Herstellung einer Präparation, angepasst an die Verabreichung an Menschen oder Tiere zur Erhöhung der Menge, der Gesamtspermienzahl und der Reproduktionsleistung von Samen von männlichen Menschen oder Tieren, gerichtet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Xanthophyllart Astaxanthin. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt das Astaxanthin in einer Form vor, bei der es mit Fettsäuren verestert ist. Die letztgenannte Form des Astaxanthins kann z. B. in Form eines Algenmahls, hergestellt durch Kultivieren der Alge Haematococcus sp., sein.
Beispielsweise ist die Menge an Astaxanthin in der Präparation 0,01 bis 1 mg pro kg Körpergewicht des männlichen Menschen oder des männlichen Tieres.
In der vorliegenden Erfindung ist die Präparation an die Verabreichung an Menschen oder Tiere angepasst, sie kann dabei eine Mischung von verschiedenen Xanthophyllarten oder verschiedenen Formen des gleichen Xanthophylls umfassen, wie eine Mischung von synthetischem Astaxanthin und natürlich hergestelltem Astaxanthin.
Die für die Verabreichung an Menschen und Tiere angepasste erfindungsgemässe Präparation kann weitere Inhaltsstoffe, die pharmazeutisch annehmbar und aktiv oder inaktiv sind, umfassen, wie Geschmacksmittel, Exzipienten, Verdünner, Träger usw., und sie kann in getrennten Einheitsdosen oder in einer Mischung mit der Nahrung oder dem Futter vorliegen. Beispiele für getrennte Einheitsdosierungen sind Tabletten, Gelatinekapseln und vorherbestimmte Mengen an Lösungen, z. B. Öllösungen, oder Emulsionen, z. B. Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsionen. Beispiele des Nahrungsmittels, in das die erfindungsgemässe Präparation eingebunden sein kann, sind Milchprodukte, wie Joghurt, Schokolade und Cerealien.
BESCHREIBUNG DER EXPERIMENTE:
Die in den Experimenten verwendete Präparation enthielt das Xanthophyll Astaxanthin, das mittels der Alge Haematococcus sp. von AstaCarotene AB, Gustavsberg, Schweden, hergestellt wurde, und das experimentelle Tiermodell waren Eber.
Natürlich hergestelltes Astaxanthin kann neben Algen aus Pilzen und Crustacaen erhalten werden. Von Astaxanthin aus anderen Quellen, genauso wie von anderen Xanthophyllen wird erwartet, dass sie in ähnlicher Weise für die erfindungsgemässen Zwecke nützlich sind. Ein Vorteil der Verwendung von Astaxanthin aus Algen ist allerdings, dass das Astaxanthin in einer mit Fettsäure veresterten Form vorkommt [B. Renström et al., 1981, Phytochem. 20(11) : 2561–2564], dadurch ist dieses veresterte Astaxanthin während der Verarbeitung und der Lagerung stabiler als freies Astaxanthin.
Die Experimente wurden mit Ebern zum Zwecke der Etablierung, ob mit Astaxanthin versetztes Futter die Samenproduktion erhöht und die Reproduktionsleistung verbessert, durchgeführt, selbst wenn die Zuchtsauen kein solches mit Astaxanthin versetzes Futter erhielten.
Versuchsaufbau:
Insgesamt 37 Eber aus verschiedenen Züchtungen wurden für AI (künstliche Besamung) verwendet; diese wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und zufällig für eine der beiden Nahrungsbehandlungen eingeteilt. Die Eber wurden mit Standardeberfutter entweder mit (3 g/Tag) oder ohne Zusatz von NOVASTA^TM (Handelsname von AstaCarotene AB für die Algenmahlpräparation für Tiere) für 16 Wochen gefüttert. NOVASTA wurde als Top-Dressing einmal täglich gefüttert (150 g NOVASTA, enthaltend 1% Astaxanthin, vermischt mit 850 g gemahlenem Weizen).
Das Absamen der Eber war Teil der Routinearbeit im Schweinestall. Die Samengewinnung wurde durchschnittlich einmal pro Woche bei den Ebern durchgeführt. Das Absamen geschah durch die Handschuhtechnik, während die Eber eine Dummy-Sau besprangen. Die Ejakulate wurden, nachdem sie filtriert worden waren, um die Gelfraktion des Ejakulats zu entfernen, in angewärmten Sammelcontainern gesammelt. Jedes Ejakulat wurde gewogen, um eine ungefähre Schätzung des gesammelten Volumens zu erhalten.
Bei der statistischen Analyse der Daten wurde das Alter des Ebers zum Zeitpunkt des Absamens als eine Co-Variante berücksichtigt.
Die durch die Eber hergestellten Samen wurden dann verwendet, um Sauen der kommerziellen Herde zu decken. Es wurden 1.036 Begattungen ausgetragen, 513 Begattungen mit NOVASTA-versetzten Ebern und 523 Begattungen mit Ebern aus der Kontrollgruppe.
ERGEBNISSE DER EXPERIMENTE: Samenproduktion
Reproduktion
Aus den obigen Ergebnissen wird deutlich, dass:

– NOVASTA bei Ebern in einem über 16-wöchigen Zeitraum signifikant das Samenvolumen erhöht (P < 0,05);
– bei Ebern, denen NOVASTA gefüttert wurde, die Gesamtspermienzahl durchschnittlich um 6,2% erhöht war (P > 0,05);
– das Füttern von NOVASTA an AI-Eber die Zahl an lebend geborenen Ferkeln bei mit diesen Samen begatteten Sauen signifikant um 5,4% erhöhte (P < 0,05).

Die Antwort gegenüber NOVASTA, ausgedrückt als Samenvolumen, war in den ersten 6 Wochen des Experiments wesentlich stärker als in den anschliessenden 10 Wochen. Die Zahl der hergestellten Spermien nahm in beiden Behandlungsgruppen über den letzteren Zeitraum ab. Die mit NOVASTA gefütterten Eber produzierten aber höhere Zahlen an Spermien in beiden Zeiträumen. Dies war statistisch nicht signifikant.
Das Begatten führte zu 378-fachen Ferkeln aus 513 Paarungen von Säuen, gepaart mit Ebern, denen NOVASTA gefüttert wurde, und 359-fachen Ferkeln aus 523 Begattungen von Säuen, die mit Ebern der Kontrollgruppe gepaart wurden .

Claims

Verwendung von mindestens einer Xanthophyllart zur Herstellung einer Präparation, angepasst für die Verabreichung an Menschen oder Tiere zur Erhöhung der Menge, der Gesamtspermienzahl und der Reproduktionsleistung von Samen von männlichen Menschen und Tieren.
Verwendung gemäss Anspruch 1, wobei der Xanthophylltyp Astaxanthin ist.
Verwendung gemäss Anspruch 2, wobei das Astaxanthin in einer mit Fettsäuren veresterten Form vorliegt.
Verwendung gemäss Anspruch 3, wobei das veresterte Astaxanthin als Algenmahl vorliegt, hergestellt durch Kultivieren der Alge Haematococcus sp.
Verwendung gemäss einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei die Menge an Astaxanthin in der Präparation 0,01 bis 1 mg pro kg Körpergewicht ist.