DE69804923T2 - Bearbeiten eines Bleches ohne Materialabnahme, durch Zusammendrücken - Google Patents
Bearbeiten eines Bleches ohne Materialabnahme, durch ZusammendrückenInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft die Bearbeitung von Blechen oder auch Platten (die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung an Bleche angeglichen sind), um die Geometrie der Flächen der genannten Bleche zu verändern. Ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist vom Dokument FR-A-1 217 035 bekannt.
- In der Metallurgie werden die rohen Bleche herkömmlicherweise durch Walzen erhalten. Ein Walzvorgang hat eine Geschwindigkeitsdifferenz im Durchlauf des Blechs vor und nach dem Walzvorgang zum Ergebnis, was sich in einer Vergrößerung der Länge des Blechs nach dem Walzen auswirkt. Grundsätzlich ändert man durch einen Vorgang, wie er oben beschrieben ist, die Abmessungen des Blechs, während man gleichzeitig ein Profil (Querschnitt senkrecht zur Richtung des Durchlaufs) rechteckig beläßt. Das erhaltene Produkt ist im allgemeinen mit parallelen Flächen versehen.
- Aus einem herkömmlichen Blech ist es schwierig, Profile mit nicht-parallelen Flächen durch Walzen zu erhalten. Wenn zum Beispiel die jeweiligen Achsen der Walzzylinder nicht parallel sind, ist das Volumen des behandelten Materials pro Einheit der Breite (Abmessung parallel zur Achse der Walzen) nicht mehr konstant. Daraus ergibt sich, daß die Durchlaufgeschwindigkeit die Neigung hat, an Stellen mit geringerer Dicke größer zu sein. Dies ruft im gewalzten Blech sehr erhebliche, innere Spannungen vor, und daraus eine sehr große Schwierigkeit, ein Walzerzeugnis ohne Krümmung zu erhalten.
- Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Geometrie der Flächen eines rohen Bleches derart zu modifizieren, daß man Bleche erhält, deren Flächen nicht parallel sind. Ein spezieller Fall besteht darin, Bleche mit ebenen, aber nicht-parallelen Flächen zu erhalten. In diesem Fall spricht man herkömmlicherweise in der Folge von "schrägen" Blechen, das heißt Blechen, deren Flächen zueinander geneigte Ebenen bilden, ausgehend von so geringen Winkeln, wie man wünscht, bis zu Winkeln, die einige Grad betragen. Nach einem speziellen Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt man einen Rohling her, der "schräg" genannt wird und bei dem es in der Folge möglich ist, durch eine beliebige Technik einen Gegenstand mit definierter Kontur abzuschneiden, in Funktion der endgültigen Anwendung, auf die man abzielt.
- Die Erfindung schlägt ein Verfahren zur Bearbeitung eines Blechs durch Verformung vor, das darauf abzielt, die Dicke zu ändern, die zwischen den gegenüberliegenden Flächen des genannten Blechs liegt, und das die folgenden Schritte aufweist:
- - Zusammendrücken des Blechs, indem man auf einen seiner Flächen einen deutlich länglichen Werkzeugbereich mit einer kleinen Abmessung und einer großen Abmessung aufdrückt, wobei das genannte Blech auf der anderen seiner Flächen durch ein Organ unterstützt wird, das eine Unterstützungs-Oberfläche mit einem Bereich aufweist, der etwa äquivalent zum genannten Werkzeugbereich und diesem gegenüberliegend angeordnet ist, wobei die große Abmessung des genannten Werkzeugbereichs größer ist als die Breite des zu bearbeitenden Blechs, und wobei die Zusammendrückung gestoppt wird, wenn das zwischen dem genannten Werkzeugbereich und der genannten Unterstützungs-Oberfläche vorliegende Spiel einen vorbestimmten Wert erreicht,
- - Entfernen des genannten Bereichs von der Fläche des Blechs, und
- - Versetzen des genannten Blechs quer zur Ausrichtung des genannten Bereichs um einen Schritt mit vorbestimmter Größe,
- wobei man die vorangehenden Schritte wiederholt, während man die Änderung des genannten, vorbestimmten Werts des Spiels von einem Schritt zum folgenden veranlaßt, bis man dem genannten Blech einen Querschnitt mit vorbestimmter Größe verliehen hat, die in Funktion der Anordnungsstelle des betrachteten Querschnitts veränderlich ist.
- Zwei Ausführungsvarianten sind in der Folge erläutert. Die Erfindung kann darin Anwendung finden, daß ein Fertigprodukt oder Halbfertigprodukt ein Blech ist, dessen Querschnitt trapezförmiges Aussehen hat, das heißt Schrägflächen aufweist. Man kann beispielsweise und nichteinschränkend die Herstellung von Messerklingen oder die Herstellung einer bestimmten Art von Formwerkzeug für eine Reifenlauffläche benennen, deren Grundkonzept im Patent EP 0 569 909 definiert ist.
- Die Erfindung wird dank der Heranziehung der folgenden Beschreibung voll verstanden, die mit Hilfe der beigefügten Figuren und nichteinschränkend zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung darstellt.
- Fig. 1 ist ein Schnitt längs I-I in Fig. 2 und zeigt eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2 ist ein Schnitt längs II-II in Fig. 1 und zeigt mehr im einzelnen eine Steuerung einer Bewegung;
- Fig. 3 ist eine Vergrößerung des Teils; der durch den Kreis III in. Fig. 2 umgrenzt ist;
- Fig. 4 ist eine Ansicht der Vorrichtung, die mit der der Fig. 3 vergleichbar ist, und zeigt das Blech in einer späteren Phase der Bearbeitung;
- Fig. 5 ist ein Schnitt längs V-V in Fig. 6 und zeigt eine zweite Variante der Vorrichtung;
- Fig. 6 ist ein Schnitt längs VI-VI in Fig. 5 und zeigt mehr im einzelnen die Steuerung einer Bewegung;
- Fig. 7 ist eine detailliertere Ansicht des rechten Teils der Fig. 6;
- Fig. 8 ist eine Vergrößerung des Teils, der durch den Kreis VIII-VIII in Fig. 7 umgrenzt ist; und
- Fig. 9 stellt eine Anwendung bei der Herstellung eines Formwerkzeugs für Reifen dar.
- Die Herstellungs- bzw. Bearbeitungsvorrichtung, die in den Fig. 1 bis 4 dargestellt ist, weist einen Rahmen bzw. ein Gestell 11 auf, das eine Presse 16 trägt, die eine Zunge 162 aufweist, die bezüglich des Gestells 11 beweglich ist, und eine Gegenzunge 161, die bezüglich des Gestells 11 unbeweglich ist. Die Zunge 162 ist im wesentlich länglichgeradlinig und ist mit einem Bereich bzw. einer Auflagefläche versehen, die eine große Abmessung und eine kleine Abmessung hat. Die Zunge und die Gegenzunge 161 und 162 sind einander gegenüberliegend angebracht. Die Zunge und die Gegenzunge 161 und 162 lassen zwischeneinander ein vorbestimmtes und streng gesteuertes Spiel, das eine Öffnung 1 bildet, die das Blech 2 aufnimmt. Die Vorrichtung weist Mittel auf, um das Blech bezüglich der Zunge und der Gegenzunge 161 und 162 zu versetzen. In der ersten Variante ist das eine Zange 15, die das Blech 2 greifen kann. Die Vorrichtung weist außerdem Mittel auf, um die genannte Zange 15 (und demnach das Blech 2) in Bezug auf die genannte Zunge und Gegenzunge 161 und 162 in aufeinanderfolgenden Schritten und bezüglich der großen Abmessung der Zunge 162 seitlich zu versetzen. Bevorzugt wird sich die Zange bei ihrer Bewegung der Entfernung von der Zunge und der Gegenzunge 161 und 162 nicht zu sehr von einer Ebene senkrecht zur Ebene der Öffnung 1, die durch die genannte Öffnung läuft, entfernen.
- Gemäß einem Aspekt der Erfindung geht man mit Zusammendrückungen des Blechs 2 voran, die örtlich unter einem Bereich 165 mit der Breite W (siehe Fig. 3) erfolgen, und jede Zusammendrückung erfolgt gegenüber der vorhergehenden versetzt, bevorzugt mit einer Überschneidung der der Zusammendrückung unterzogenen Teile. Der genannte Bereich ist beispielsweise eben. Im allgemeinen gilt, daß, wenn man einen Abstand zwischen der gewünschten Form und der Form des Blechs nach der Verformung experimentell feststellt, man korrigiert, indem man die Form des genannten Bereichs modifiziert, um die Form des Blechs so zu erzielen, wie gewünscht. Das Blech wird im allgemeinen die Markierungen der aufeinanderfolgenden Schritte durch Spuren aufweisen, die um die Länge P des genannten Schrittes getrennt sind (siehe Fig. 3), wobei P kleiner ist als W (W ist die kleine Abmessung des Bereichs 165). Man schreitet durch aufeinanderfolgende Zusammendrückungen des Blechs 2 voran, indem man senkrecht zur Ebene des Blechs 2 einwirkt. Es handelt sich darum, bei jedem Schritt ein wenig mehr (oder ein wenig weniger, nach der gewählten Richtung, um die Dicke ändern zu können) die Presse 16 auf dem Blech 2 zu schliessen, indem man das genannte Blech 2 bei jedem Schritt (der Pfeil F in Fig. 4 stellt die Verlagerung des Blechs zwischen zwei Schritten dar) sich leicht voranbewegen läßt.
- Das Gestell 11 ist in der Mitte von einem Fenster 101 durchsetzt, das auf der einen Seite durch einen vergrößerten Abschnitt 102 verlängert ist, der die Presse 16 aufnimmt (siehe Fig. 2). Die Gegenzunge 161 ist auf einem festen Zungenträger 13 befestigt, und die Zunge 162 ist auf einem beweglichen Zungenträger 14 mittels trapezförmiger Keile 131 bzw. 132 (siehe mehr im einzelnen Fig. 4) angebracht. Die Rückseite 130 des festen Zungenträgers 13 ist ein Zylinder mit kreisförmiger Basis, das heißt ein Kreisbogen mit sehr großem Radius, wenn er in der Ebene der Fig. 1 gesehen wird, um die Parallellage von Zunge und Gegenzunge 161 und 162 einzuregulieren, indem man den festen Zungenträger 13 bezüglich des Gestelles 11 in Querrichtung versetzt.
- Ein Keil 181 ist zwischen dem beweglichen Zungenträger 14 und einer Bezugsfläche 17 auf dem Gestell 11 eingeschoben, unter Zwischenschaltung von Laufbahnen für Nadeln 185. Dieser Keil 181 ist auf einer Mutter 183 angebracht, die ihrerseits auf einer Schraube 180 angebracht ist. Die Translationsbewegung der Schraube 180 längs ihrer Achse wird blockiert durch eine zweckmäßige Anordnung. Die Translationsbewegung des beweglichen Zungenträgers 14 findet statt, während er ständig parallel zu sich selbst bleibt, wobei die Kräfte, die der bewegliche Werkzeugträger 14 in der Richtung parallel zur Achse der Schraube 180 ausübt, durch das Gestell 11 aufgenommen werden. Der bewegliche Zungenträger 14 und die Gruppe der Organe, die mit diesem zusammenwirken, werden an Ort und Stelle gegen das Gestell 11 durch eine Platte 160 gehalten.
- Der Keil 181 bildet einen Winkel α, dessen Wert gewählt ist, um auf dem Blech eine Kraft zu entwickeln, die ausreichend ist, um es zu verformen, während man die Möglichkeit ausspart, die Relativbewegung von Zunge und Gegenzunge mit großer Genauigkeit zu steuern. Die Schraube 180 wird durch einen Motor 186 angetrieben. Die Drehung der Schraube 180 in einer Richtung gestattetes, den Keil 181 in einer Richtung zu versetzen (zum Beispiel in Fig. 1 von links nach rechts); die Drehung der Welle 180 in der anderen Richtung gestattet es, den Keil 181 in der anderen Richtung zu versetzen. Wenn man die Einbaurichtung des Keils 181 berücksichtigt, dann wird eine Versetzung des Keils 181 von links nach rechts in Fig. 1 den Abstand zwischen dem beweglichen Zungenträger 14 und der Bezugsfläche 17 erhöhen, also den Abstand zwischen dem beweglichen Zungenträger 14 und dem festen Zungenträger 13 verringern und demnach den Abstand zwischen den Zungen 161 und 162 verringern. Die Ausgleich der Kräfte im Spiel erfolgt durch das Gestell 11 hindurch, das dementsprechend bemessen ist. Rückstellfedern (nicht dargestellt) garantieren, daß der feste 13 und bewegliche 14 Zungenträger sich voneinander abspreizen, wenn man den Keil 181 in Fig. 1 von rechts nach links versetzt.
- In dieser Variante sind die Zunge 162 und Gegenzunge 161 ähnlich und weisen in Bezug auf ihre große Abmessung ein symmetrisches Profil auf. Eine geeignete Oberflächenbehandlung gestattet es, dem genannten Bereich 165 eine zweckmäßige Härte zu verleihen. Zum Beispiel weisen Zungen aus Wolframkarbid, das einer Oberflächenbehandlung mit Titannitrid und Molybdänbisulfid unterzogen wurde, eine zweckmäßige Beständigkeit und Gleitfähigkeit (Reibungsbeiwert) auf, wenn sie einer Schmierung unterzogen sind.
- Rohre 19 gestatten es, ein Schmiermittel auszuspritzen, zum Beispiel Schneidöl, um die Flächen des Blechs unmittelbar vor der Öffnung zu bedecken. Man kann zum Beispiel ein Öl benutzen, dem stark Chlor zugesetzt ist.
- Eine Zange 15 mit selbstspannenden Backen ist parallel zur Klemmeinrichtung 16 angeordnet. Diese Zange weist Klemmkeile 151 mit trapezförmigem Querschnitt auf, die zwischen dem einzuspannenden Gegenstand (hier dem Blech 2) und den Abstützflächen 150 eingeschoben sind, die derart geneigt sind, daß sie auf der Seite der Klemmeinrichtung 16 zusammenlaufen. Die Zange 15 gestattet es, ein Blech eng man einem der Enden zu ergreifen. Die Zange muß sehr zuverlässig imstande sein, sich zu schließen, um das Blech 2 ordnungsgemäß zu ergreifen, und sich zu öffnen, um das Blech 2 freizugeben. Die notwendigen baulichen Einzelheiten werden vom Fachmann leicht entworfen und erscheinen nicht in den Zeichnungen, um diese nicht nutzlos zu überladen. Ein Zugmechanismus (nicht dargestellt) gestattet es, die Zange 15 von der Klemmeinrichtung 16 zu entfernen (oder aneinander anzunähern, um das Blech einen Rücklauf zwischen zwei Schritten durchführen zu lassen), wobei Zange und Klemmeinrichtung ständig parallel bleiben, und wobei die Zange in einer Ebene eingreift, die senkrecht steht zur Ebene, in der der Bewegungsablauf der Zunge und der Gegenzunge 161 und 162 der Klemmeinrichtung 16 erfolgt. In einer Variante kann man auch eine Zange mit hydraulischer Klemmung benutzen.
- Die Vorrichtung weist auch noch Mittel zum Stoppen der Versetzung der beweglichen Zunge 162 zur Gegenzunge 161 derart auf, daß zwischen der Zunge und der Gegenzunge ein Spiel mit vorbestimmter Größe belassen wird, und zwar in Funktion des in Betracht gezogenen Schrittes und der Mittel zum Steuern der Versetzung des Blechs durch den Schritt und der Verlagerung der beweglichen Zunge 162 zur Gegenzunge 161 hin in aufeinanderfolgenden und alternierenden Folgen, wobei jede der Folgen den genannten, vorbestimmten Wert des Spiels von einem Schritt zum folgenden Schritt sich ändern läßt. In dieser ersten Variante wird dies erreicht durch eine zweckmäßige Steuerung des Motors 186 und der Mittel zum Versetzen der Zange 15. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel, wo es sich darum handelt, einen schrägen Rohling mit ebenen Flächen zu erhalten, ist die Veränderung des Wertes des Spiels zwischen Zunge und Gegenzunge für eine lineare Veränderung des Wertes des Schrittes konstant. Die Folgen sind wie folgt: relative Annäherung der Zunge und Gegenzunge 161 und 162 bis zu einem ersten Wert des Spiels J, relative Auseinanderspreizung der Zunge und Gegenzunge 161 und 162, Versetzung der Zange 15 nach links (Fig. 2 und 4) um einen Schritt P, relative Annäherung der Zunge und Gegenzunge 161 und 162 bis zu einem zweiten Wert des Spieles J, der leicht kleiner ist als der erste, und so weiter.
- Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nach der ins Auge gefaßten Anwendung der vorbestimmte Wert des Spiels sich von einem Schritt zum andern nach irgendeiner Vorschrift ändern kann.
- Eine zweite Variante ist in der Folge unter Verweis auf die Fig. 5 bis 8 beschrieben. Man sieht eine Zunge 261, die auf der beweglichen Fläche der Presse 26 angebracht ist. Die Gegenzunge ist ein Amboß 262, der das zu bearbeitende Blech 2 trägt. Seitliche Anschläge 251 begrenzen die Abwärtsbewegung der beweglichen Presse zum Amboß 262 hin. Die genannten Mittel zum Steuern der Verlagerung durch den Schritt des Blechs weisen Mittel zur Verlagerung des Amboß seitlich bezüglich der großen Abmessung der Zunge auf: der Amboß 262 kann auf dem Gestell 21 der Presse in einer Richtung gleiten, die im wesentlichen senkrecht zur Ebene verläuft, die von der Zunge 261 bei der Bewegung beschrieben wird. Der Bereich 265 der Zunge 261, die in Berührung mit dem Blech 2 tritt, ist von einer sehr geringen Breite (Fig. 6 und 7) und von einer Länge, die der Breite des zu bearbeitenden Blechs entspricht (Fig. 5). Der Amboß 262 wird durch einen Motor 264 angetrieben, der auf eine Schraube bzw. Schraubenspindel 263 einwirkt. Der Amboß bildet oder unterstützt einen schrägen Keil mit dem Winkel β, wobei der genannte Winkel β identisch ist mit dem Winkel der Schrägung, die man dem Blech 2 zu verleihen wünscht. Der Wert des Winkels β ist in den Zeichnungen übertrieben, um dieses Merkmal der Erfindung besser in Augenschein treten zu lassen.
- Um das Blech zu bearbeiten, wird der Amboß 262 bei jedem Schritt, wenn die Zunge 261 angehoben ist, in Querrichtung bezüglich der Zunge 261 versetzt (von rechts nach links in den Fig. 6 bis 8). Man geht von dem Ende des Blechs aus, dem man die minimale Dicke zu verleihen wünscht (linke Seite in den Fig. 6 bis 8). Man drückt das Blech zwischen der Zunge 261 und dem Amboß 262 zusammen, indem man die Zunge 261 absenkt, bis die Presse auf die Anschläge 251 trifft. Allmählich hebt man die Zunge 261 an, wobei man jedesmal das Blech um einen Schritt P vorangeführt, der ein wenig kleiner ist als die Breite W des Auflagebereiches 265 der Zunge 261, und dann wiederholt man das Zusammendrücken. In dieser Variante ist die Spur der aufeinanderfolgenden Schritte in der Oberfläche des Blechs verschwommener als in der vorangehenden Variante, weil die Abwärtsbewegung der Zunge 161 jedesmal auf derselben Seite gestoppt wird, wobei die Abschrägung von der Neigung β der Fläche der Aufnahme des Blechs 2 auf dem Amboß 262 herrührt, bezogen auf die Führungsfläche 210 des Amboß 262 auf dem Gestell 21. Jedesmal ändert sich die Zusammendrückung in der Größe; sie nimmt zum Beispiel fortlaufend ab, wenn sich der Amboß von rechts nach links in den Fig. 6,7 und 8 versetzt.
- Man hat festgestellt, daß man, wie auch durchaus für andere Bearbeitungstechniken, bessere Ergebnisse erzielt, wenn im Verlauf eines Schritts das Maß der Verformung des Blechs gewisse Grenzen nicht überschreitet. Diese hängen ab von der Natur des Materials. Man muß auch den Winkel der Abschrägung und die bearbeitete Länge berücksichtigen. Wenn man tatsächlich die Tatsache berücksichtigt, daß das Gesamtvolumen des Materials bewahrt bleibt, dann ist der zu berücksichtigende Parameter die Menge des durch die Bearbeitung verdrängten Materials. Je mehr dies ist, desto größer wird die Zahl erforderlicher Schritte bzw. Durchgänge sein. Von einem Schritt zum anderen setzt man die Zusammendrückung fort. So ist es zum Beispiel für einen duktilen, rostfreien Stahl, wenn man einen Abschrägungswinkel herzustellen wünscht, der die Größenordnung von 0,1º erreicht, und für eine bearbeitete Länge in der Größenordnung von 10 Zentimetern zu bevorzugen, in zwei aufeinanderfolgenden Schritten oder weniger zu arbeiten. So verwirklicht man bei jedem Schritt ein Gesetz, das auf die Werte der unterschiedlichen Dicken abzielt.
- Die Erfindung gestattet es, ohne Wärmezufuhr zu bearbeiten. Die Erfindung gestattet eine Bearbeitung, während man Verformungsmaße hat, die längs des bearbeiteten Querschnitts konstant sind. Der sich daraus ergebende Vorteil ist die Abwesenheit oder der sehr geringe Einfluß von Nebenverformungen, und deshalb kein oder ein sehr geringer Verzug nach der Bearbeitung.
- Das vorgeschlagende Bearbeitungsverfahren fügt sich leicht in eine kompliziertere Anlage ein, die Rohlinge in Funktion von einer speziellen Anwendung herstellt. Man geht zum Beispiel von einem kontinuierlichen Metallband aus, dessen Bereite und Dicke in Abhängigkeit von der maximalen Breite und Dicke des herzustellenden, abgeschrägten Rohlings gewählt sind. Das Band, das zum Beispiel in Form einer Spule verpackt ist, wird in Stücke geschnitten, die eine Bearbeitungsvorrichtung speisen, wie sie beschrieben wurde. Wenn mehrere Schritte erforderlich sind, dann weist der Amboß Einstellmittel mit dem Winkel β auf, und der Amboß führt einen Rücklauf zwischen zwei Schritten durch, oder man benutzt aufeinanderfolgend zwei Vorrichtungen, in denen der Winkel β des Amboß unterschiedlich ist. Im Verlauf aufeinanderfolgender Schritte bleiben die Flächen des Blechs eben, während ihre relative Neigung gesteigert wird.
- Die Bearbeitung durch Verformung, wie sie vorgeschlagen wurde, gestattet eine große Materialeinsparung, bezogen auf die Bearbeitung durch Materialabhebung. Die Art des Materials ist abhängig von der beabsichtigten Anwendung, und das Verfahren ist für alle ausreichend duktilen Materialien zweckmäßig. Insbesondere findet die Erfindung eine besonders interessante Anwendung zum Bearbeiten von Stahlblechen, deren Dicke zwischen 0,5 Millimetern und 3 Millimetern liegt.
- Wie oben aufgezeigt, richtet sich die Erfindung vorteilhafterweise auf die Herstellung einer Art von Formwerkzeug für eine Reifenlauffläche. Wenn man sich auf die Beschreibung eines Formwerkzeugs für einen Reifen bezieht, die in der Patentanmeldung EP 0 569 909 gegeben ist, dann stellt man fest, daß das genannte Formwerkzeug durch Stapeln einer großen Anzahl von Elementen in Umfangsrichtung gebildet ist, deren Querschnitt, in einer Ebene senkrecht zur Achse des Formwerkzeugs gesehen, bevorzugt trapezförmig ist. Die Erfindung schlägt ein Verfahren vor, das es gestattet, einen Rohling zu erreichen, der zum Abschneiden der genannten Elemente zweckmäßig ist. Die genannten Elemente werden dann auf das gewünschte Profil zugeschnitten, damit auf der Seite der geringsten Dicke ein Teil des Abschnitts eine Zone zum Abformen eines entsprechenden Abschnitts der Lauffläche sein soll, und damit außerhalb der genannten Abformzone der zum obengenannten Teil komplementäre Abschnitt mit Organen zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Formwerkzeugs zusammenwirkt.
- Der so bearbeitete Stahl ist ein rostfreier Stahl, aufgrund der Benutzung der Rohlinge in einem Formwerkzeug für einen Reifen. Von einem kontinuierlichen Band ausgehend stellt man Rohlinge in Serie her, indem man das obenbeschriebene Verfahren anwendet, und dann fährt man mit der Herstellung fort, indem man gemäß dem gewünschten Profil entsprechend ein Element oder Elemente in jedem Rohling zuschneidet, und indem man die genannten Elemente entsprechend stapelt, um die genannte Form zu bilden.
- Genauer gesagt, von der mathematischen Definition der Oberfläche der Lauffläche so, wie der Konstrukteur des Reifens diesen konstruiert hat, ausgehend, und von der Wahl der Anzahl der Elemente ausgehend, die der Kranz aufweisen wird, der das Abformen der genannten Lauffläche sicherstellt, bestimmt man die Abmessungen des Rohlings 3. Man sieht in Fig. 9, daß dies ein Trapez ist, im Schnitt senkrecht zur Drehachse des Reifens gesehen (siehe Fläche 30), und die Breite L des Rohlings reicht aus, um dort ein einziges Element wie das Element 31 auszuschneiden. Das Ausgangs-Metallband wird abhängig von der Breite L und der maximalen Dicke des Trapezes gewählt. In diesem Rohling wird jedes der Elemente 31 dann ausgeschnitten, indem man bevorzugt Zuschneidemittel benutzt, die von dem Profil 32 der abzuformenden Lauffläche gesteuert sind. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß in typischer Weise der Zuschnitt des Profils 32 für jedes der Elemente 31 gemäß dem Aussehen des Profils der abzuformenden Lauffläche unterschiedlich sein wird. Die Erfindung bietet sich in vollkommener Weise für eine rechnergestützte Herstellung an. Ausgehend von Informationskarteien, die die Definition des Profias enthalten, kann man ein Zuschneidewerkzeug zum Ausschneiden der Vorformen steuern, zum Beispiel eine Laser-Zuschneidemaschine. Die Erfindung gestattet demnach die Herstellung von Formwerzeugen der Arten, die in der Patentanmeldung EP 0 569 909 beschrieben sind, nach einer sehr direkten Methode.
Claims (10)
1. Verfahren zur Bearbeitung eines Blechs (2), das darauf abzielt, die
Dicke zu ändern, die zwischen den gegenüberliegendem Flächen des
genannten Blechs (2) liegt, und das die folgenden Schritte aufweist:
- Zusammendrücken des Blechs (2), indem man auf einer seiner
Flächen einen deutlich länglichen Werkzeugbereich (165, 162) mit einer
kleinen Abmessung und einer großen Abmessung aufdrückt, wobei
das genannte Blech (2) auf der anderen seiner Flächen durch ein
Organ unterstützt wird, das eine Unterstützungs-Oberfläche mit einem
Bereich (165, 161) aufweist, der etwa äquivalent zum genannten
Werkzeugbereich (165, 162) und diesem gegenüberliegend angeordnet
ist, wobei die große Abmessung des genannten Werkzeugbereichs
(165, 162) größer ist als die Breite des zu bearbeitenden Blechs (2),
und wobei die Zusammendrückung gestoppt wird, wenn das zwischen
dem genannten Werkzeugbereich (165, 162) und der genannten
Unterstützungs-Oberfläche (165, 161) vorliegende Spiel einen
vorbestimmten Wert erreicht,
- Entfernen des genannten Bereichs (165, 162) von der Fläche des
Blechs (2), und
- Versetzen des genannten Blechs (2) quer zur Ausrichtung des
genannten Bereichs (165) um einen Schritt mit vorbestimmter Größe,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die
vorangehenden Schritte wiederholt werden, während man die Änderung des genannten,
vorbestimmten Werts des Spiels von einem Schritt zum
folgenden veranlaßt, bis man dem genannten Blech (2) einen
Querschnitt mit vorbestimmter Größe verliehen hat, die in Funktion der
Anordnungsstelle des betrachteten Querschnitts veränderlich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Änderung der Größe für eine lineare Änderung des Schrittes konstant
ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe des genannten Schrittes kleiner ist als die
kleine Abmessung des genannten Bereichs.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bearbeitung mehrere, aufeinanderfolgende Schritte
auf eine solche Weise aufweist, daß bei jedem Schritt das
Zusammendrücken fortgesetzt wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Formwerkzeugs für eine
Reifenlauffläche, wobei das genannte Formwerkzeug durch Stapeln einer
großen Anzahl von Elementen in Umfangsrichtung gebildet ist, deren
Querschnitt, in einer Ebene senkecht zur Achse des Formwerkzeugs
gesehen, trapezförmig ist, das darin besteht, Rohlinge (3) herzustellen,
indem man das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4
anwendet, und ein Element oder Elemente (31) in jedem Rohling (3) gemäß
dem gewünschten Profil (32) auszuschneiden, damit auf der Seite mit
geringster Dicke ein Teil des Abschnitts eine Abformzone eines
entsprechenden Abschnitts der Lauffläche bildet, und damit außerhalb
der genannten Abformzone des Abschnitts mit Organen zum Steuern
der Bewegungen zum Öffnen und Schließen des Formwerkzeugs zusammenwirkt.
6. Vorrichtung zur Bearbeitung eines Blechs (2), die darauf abzielt,
die Dicke zu steuern, die zwischen den gegenüberliegenden Flächen
des genannten Blechs liegt, mit den folgenden Merkmalen:
- eine Presse (16, 26), die eine bewegliche, im wesentlichen
geradlinige Zunge (161, 261) aufweist, die einen Bereich (265) aufweist, der
eine große Abmessung und eine kleine Abmessung hat,
- eine Gegenzunge (161, 262) und Mittel, um die bewegliche Zunge
gegen die Gegenzunge hin zu versetzen,
- Mittel, um das Blech (2) bezüglich der Gegenzunge (161, 262)
unbeweglich festzulegen,
- Mittel zum Versetzen des Blechs (2) in aufeinanderfolgenden
Schritten und seitlich in Bezug auf die große Abmessung der Zunge,
- Mittel zum Stoppen der Verlagerung der Zunge (162, 261) zur
Gegenzunge (161, 262) auf eine solche Weise, daß zwischen der Zunge
und der Gegenzunge ein Spiel mit einer vorbestimmten Größe in
Funktion des betrachteten Schritts belassen wird,
wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß sie folgende
Merkmale aufweist:
- Mittel zum Steuern der Verlagerung des Bleches (2) pro Schritt und
der Verlagerung der Zunge (162, 261) zur Gegenzunge (:161, 262) hin,
in alternierenden und aufeinanderfolgenden Folgen, wobei jede der
Folgen eine Änderung des genannten, vorbestimmten Wertes des
Spiels von einem Schritt zu einem folgenden Schritt veranlaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zunge (162, 261), im Querschnitt senkrecht zu ihrer großen
Abmessung gesehen, ein symmetrisches Profil aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunge (162, 261) und die Gegenzunge (161, 262) ähnlich sind,
daß die Vorrichtung eine Zange (15) aufweist, die das Blech (2)
ergreifen kann, und daß die genannten Mittel zum Steuern der
schrittweisen Versetzung des Blechs (2) Mittel zum Versetzen der genannten
Zange (15) bezüglich der genannten Zungen aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenzunge ein Amboß (262) ist, und daß die genannten
Mittel zum Steuern der schrittweisen Versetzung des Blechs (2) Mittel
zum Versetzen des Amboß (262) seitlich bezüglich der großen
Abmessung der Zunge aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Mittel (19) zur Zufuhr eines Strömungsmittels zur
Schmierung gegenüber der Zunge aufweist.
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