DE69804833T2 - Verfahren zum elektrochemischen polieren eines aluminiumsubstrates um eine spiegelnde oberfläche zu erhalten - Google Patents

Verfahren zum elektrochemischen polieren eines aluminiumsubstrates um eine spiegelnde oberfläche zu erhalten

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren um die Richtungsabhängigkeit oder die Anisotropie einer Oberfläche zu beseitigen/vermindern und um die Oberfläche auf einem Substratmaterial, das aus Aluminium oder aus einer Aluminiumlegierung besteht, spiegelig zu gestalten.
  • Das Substratmaterial kann mittels Guß-, Extrudier-, Walz- oder anderer Formgebungsverfahren hergestellt werden und die Oberflächeneigenschaften des Substratmaterials können größere oder geringere Bedeutung haben. Zum Beispiel müssen an die Oberflächeneigenschaften eines Substratmaterials, welches für Reflektorzwecke eingesetzt werden soll, strenge Anforderungen gestellt werden. Materialien, welche sichtbares Licht reflektieren sollen, sind besonders kritisch bezüglich der Oberfläche und die folgende Beschreibung wird solche Materialien im besonderen betreffen.
  • Damit ein Material als Reflektormaterial geeignet ist, wie etwa für Beleuchtungszwecke, muß es eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Das Material muß eine hohe Reflektivität für Licht aufweisen und es sollte vorzugsweise gewisse Lichtdispersionseigenschaften, abhängig von der Anwendung, aufweisen. Darüber hinaus muß das Material ausreichende Kratzwiderstandsfähigkeit aufweisen, um Reinigung zu ermöglichen. Jegliche Schichten auf der Oberfläche des Materials müssen gut an dem Substrat haften. Das Material sollte auch so leicht wie möglich sein und kann typischerweise gewalztes Aluminium zur Grundlage haben.
  • Bereits in den 30iger Jahren wurde erkannt, daß Aluminium viele der vorstehenden Anforderungen erfüllt. Die Reflektivität dieses Materials wird nur von Silber übertroffen. Die Formgebungseigenschaften von Aluminium sind gut und sein Gewicht ist gering. Aus funktionalen und ästhetischen Gründen war es wünschenswert, daß Beleuchtungsmaterialien eine Oberfläche aufwiesen, die so hell wie möglich ist. Chemische und elektrochemische Polierverfahren wurden entwickelt, welche es ermöglichten, die relativ rauhe gewälzte Oberfläche eines höchst reinen Materials in eine helle Oberfläche zu verwandeln. Zusätzlich trugen diese Verfahren dazu bei, die Reflektivität des gewalzten Substrats zu erhöhen.
  • Aluminium ist ein weiches Material und es tritt Schaden auf, z. B. in der Form von Kratzern, wenn es in physischen Kontakt mit anderen Materialien kommt. Zusätzlich wird eine blanke Aluminiumoberfläche der Korrosion ausgesetzt. Für die meisten Anwendungen von Aluminium, einschließlich für Beleuchtungszwecke, ist es daher notwendig, die Oberfläche zu schützen. Die üblichsten schutzgebenden Verfahren sind anodische Oxidation oder Lackieren.
  • Nach 1945 wurde begonnen, Aluminium in großem Stil für Beleuchtungszwecke zu benutzen. Die Herstellung von Reflektoren aus Aluminium war ein typisches Bauteilverfahren. Zuerst wurden die Reflektorteile geformt, um die gewünschte Geometrie auszubilden und dann wurden sie zum Bilden eines vollständigen Reflektors oder Schirmes zusammengesetzt. Die Schirme wurden dann chemisch oder elektrochemisch poliert und darauffolgend durch anodisches Oxidieren geschützt. Als eine Behandlung nach dem elektrochemischen Verfahren wurde auch Lackieren genutzt.
  • Ein dem Bauteil- oder Stapelverfahren gemeinsames Merkmal bestand in der zum Polieren des relativ rauhen Anfangsmaterials benötigten langen Bearbeitungszeit. Bei den damals benutzten chemischen Verfahren war die Qualität des Ausgangsmaterials entscheidend, wenn die Bearbeitungszeit verringert werden sollte. Schrittweise verbesserten die Walzwerke ihre Verfahren und wurden in die Lage versetzt, Materialien mit beträchtlich größerer Helligkeit zu liefern. Somit wurde es möglich, die Polierzeiten zu verringern, was es schrittweise ermöglichte, kontinuierliche Aufhellungsverfahren für Aluminiumstreifen einzuführen.
  • Kontinuierliche Werke zum chemischen oder elektrochemischen Polieren oder anodischen Oxidieren wurden Mitte der 50iger Jahre in Betrieb genommen. Kontinuierliche Oberflächenbehandlung war beträchtlich kosteneffizienter als die herkömmlichen Einzelteilverfahren. Walzwerke, insbesondere in Europa, verbesserten weiterhin ihre Verfahren und der Polierbedarf wurde immer geringer. Heutzutage wird die Helligkeit des Materials hauptsächlich im Walzwerk erzeugt. Fertigungsstraßen zum elektrochemischen Polieren und anodischen Oxidieren wurden als eine Folge weniger wichtig. Sie werden hauptsächlich zum Entfernen einer Oberflächenschicht benutzt, um die Reflektivität des Materials zu erhöhen. Die Helligkeit wird als eine Folge davon gewöhnlich nicht wesentlich verändert. Die möglicherweise wichtigste Aufgabe der Aufhellungsfertigungsstraße besteht heutzutage somit darin, Schutz für das Aluminium mittels der anodischen Oxidation, welche normalerweise folgt, zu bilden.
  • Spiegelige Materialien werden heutzutage durch Kaltwalzen von reinen Aluminiumlegierungen (üblicherweise 99,8% Al oder reiner, z. B. AA 1080) in einem Walzwerk hergestellt. Die Reflektivität des Materials wird daraufhin mittels chemischer oder elektrochemischer Behandlung erhöht, was das Entfernen einer dünnen Schicht der Oberfläche des Materials, ohne die Helligkeit wesentlich zu verändern, beinhaltet. Das Material wird dann durch anodische Oxidation oder Lackieren geschützt. Die Anforderungen an die Walzqualität und Legierungsqualität (u. a. seine Reinheit) werden gewöhnlich als Grundlage für ein zufriedenstellendes Ergebnis betrachtet.
  • Die Oberfläche wird entweder chemisch oder elektrochemisch poliert. Das elektrochemische Polierverfahren wird im allgemeinen beim Polieren eines hellen Ausgangsmaterials bevorzugt und bietet die Möglichkeit, eine spiegeligere Oberfläche als durch chemisches Polieren herzustellen. Chemisches Polieren wiederum kann vorteilhaft zum Polieren von Rohmaterial mit einer etwas gröberen Wälzqualität benutzt werden. Chemisches Polieren wird heutzutage als das beste Verfahren angesehen, um relativ rauhen Oberflächen zu einer beträchtlichen Vergrößerung in der Helligkeit zu verhelfen. Jedoch, da Wälzwerke nun gewöhnlich sehr helles Material liefern, wird chemisches Polieren schrittweise ein weniger relevantes Verfahren. Wenn das Ausgangsmaterial schon hell ist, wird das elektrochemische Verfahren ein helleres Endprodukt als das chemische Verfahren liefern.
  • Sowohl chemisches als auch elektrochemisches Polieren kann zu topographischen Störungen oder sogenannten Blasendefekten (gassing defects) führen. In den heutigen Herstellungsverfahren ist es wünschenswert, diese Defekte zu vermeiden. Dies wird durch Benutzung eines Ausgangsmaterials ausreichender Qualität und durch Korrigieren der Verfahrensbedingungen im Prozeßbad erreicht.
  • Die mit Blasendefekten verbundenen Probleme werden im folgenden Artikel erörtert und beschrieben:
  • "The incidence and avoidance of gassing defects in chemical and electropolishing of aluminium, A. W. Clifford and D. J. Arrowsmith, University of Aston in Birmingham, Dept. of Metallurgy and Materials, 23 February 1978".
  • Die in diesem Artikel beschriebenen Tests wurden in sauren Mischungen, welche schwer regenerierbar sind, ausgeführt. Insbesondere in Verfahren, welche Entfernung von Substratmaterial in größerem Umfang beinhalten, wird es von großer Bedeutung sein, daß die Chemikalien zweckdienlich regeneriert werden können.
  • Um ein zufriedenstellendes Ergebnis mit den in dem Artikel beschriebenen Verfahren zu erzielen, wird die Behandlungszeit leicht so lang wie 10 Minuten sein. Bei Behandlungszeiten dieser Größenordnung werden diese Verfahren nicht in Verbindung mit kontinuierlicher Behandlung von Substratmaterialien (Streifenbehandlungsverfahren) ausführbar sein.
  • Darüber hinaus werden Aluminiummaterialien mit einem geringen Anteil von Legierungselementen vorzugsweise benutzt, da nach dem Artikel angenommen wird, daß die Legierungselemente (insbesondere die Größe der intermetallischen Teilchen) von größerer Bedeutung in bezug auf die Bildung von Defekten auf der Oberfläche des Substrates sind. Der Artikel stützt die allgemeine Ansicht, daß eine ausreichende Reinheit des Aluminiummaterials benötigt wird, um die Entwicklung von Defekten zu kontrollieren und zu verhindern, um so ein zufriedenstellendes Endprodukt zu erzielen.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches es ermöglicht, ein Material mit qualitativ guten optischen Eigenschaften auf der Grundlage von Aluminiumlegierungen halbheller Walzqualität, was eine beträchtlich gröbere Qualität als diejenige, welche gegenwärtig zur Herstellung von spiegeligen Beleuchtungsmaterialien benutzt wird, ist, herzustellen. Darüber hinaus ist es gemäß der Erfindung möglich, ein weniger reines, weniger kostspieliges Ausgangsmaterial als zuvor zu benutzen, z. B. Qualitäten wie etwa AA 1200 (Al < 99,2%) oder AA 1050 (Al < 99,5%) zur Herstellung spiegeligen Materials. Darüber hinaus ist es möglich, wiederaufbereitetes Al-Metall, z. B. wiederaufbereitetes AA 1200, zu benutzen, was aus Umweltgesichtspunkten Vorteile bietet. Darüber hinaus benutzt das Verfahren Chemikalien, welche regeneriert werden können, was sowohl Vorteile in Bezug auf Umweltgesichtspunkte als auch finanzieller Art ergibt. Gemäß der Erfindung wurde dies mittels eines neuen, verbesserten elektrochemischen Polierverfahrens ermöglicht. Gemäß der Erfindung kann die Helligkeit stärker erhöht werden als mittels Verfahren des Standes der Technik auf der Grundlage der spezifizierten Rohmaterialien und zur Verfügung stehenden Behandlungszeiten. Dies bezieht sich sowohl auf die relative Zunahme in der Helligkeit zwischen dem Ausgangsmaterial und dem fertigen Material als auch auf die absolute Helligkeit im fertigen Produkt. Mit dem verbesserten Verfahren nach der Erfindung kann die Behandlungszeit auch in bezug auf die Verfahren des Standes der Technik verringert werden, was es möglich macht, das Verfahren in einem Werk für die kontinuierliche Behandlung eines Substratmaterials zu benutzen.
  • Das gegenwärtige Verfahren beinhaltet die Behandlung des Materials in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen. Das Verfahren beinhaltet chemisches Ätzen, direkt gefolgt von elektrochemischem Polieren, und ein erneutes chemisches Ätzen, worauf direkt elektrochemisches Polieren folgt. Das Material wird zwischen der chemischen Ätz- und der elektrochemischen Polierstufe nicht der Luft ausgesetzt.
  • Das Ausgangsmaterial des Verfahrens ist durch zwei Eigenschaften gekennzeichnet, welche es von der Norm in der heutigen Herstellung von Beleuchtungsmaterialien unterscheiden:
  • - die Walzqualität ist beträchtlich gröber und
  • - die Legierung ist weniger rein als normal.
  • Während Beleuchtungsprodukte heutzutage in Walzwerken hergestellt werden, ohne daß das darauffolgende chemische oder elektrochemische Verfahren die Oberflächentopographie des Ausgangsmaterials wesentlich verändert, besteht ein wesentliches Merkmal der Erfindung darin, daß sie die Benützung eines weniger teuren Rohmaterials durch Verbessern des chemischen oder elektrochemischen Verfahrens erlaubt.
  • Wie zuvor erwähnt, werden solche Verfahren mit dem Auftreten von Gasblasen in Verbindung gebracht, welche Blasendefekte im fertigen Produkt erzeugen können. Jedoch ermöglicht das vorgeschlagene Verfahren bessere Kontrolle des Auftretens von Gasblasen auf der Oberfläche des Materials, so daß es möglich ist, ein spiegeliges Produkt herzustellen, ohne strenge Anforderungen an die Qualität des Ausgangsmaterials stellen zu müssen.
  • Die Erfindung wird im folgenden mehr im Detail beschrieben.
  • Die benutzte Legierung kann vorzugsweise wiederaufbereitetes AA 1200 sein. Jedoch kann auch AA 1200 auf der Grundlage von primärem Metall oder AA 1050 benutzt werden. Es ist auch möglich, eine wiederaufbereitete Legierung vom Typ AA 3105 zu benutzen.
  • Die Walzqualität muß relativ gut sein, damit das Endergebnis zufriedenstellend ist. Das in dem Beispiel benutzte Material besteht aus einer halbhellen gewalzen Qualität (semi- bright-rolled quality). Diese Qualität liegt zwischen der mill finish (MF) und der hell gewalzen Qualität (bright-rolled quality).
  • Die optischen Eigenschaften des Rohmaterials können wie folgt sein:
  • [1]: Gemessen gemäß DIN 5036 Teil 3
  • [2]: Gemessen gemäß DIN 67530
  • [3]: Gemessen mittels eines Schleifstiftes (drag pin)
  • Bevor das eigentliche Polierverfahren beginnt, wird das Material entfettet. Dies wird hauptsächlich getan, um zu vermeiden, daß fließendes Öl und Schmutz in das Prozeßbad gelangt und dieses verschmutzt. Entfettung kann mittels organischer Lösungsmittel, heißen Wassers (möglicherweise mit Tensid), einer sauren oder einer basischen Lösung bewerkstelligt werden.
  • Vor der elektrochemischen Polierstufe wird ein kurzer chemischer Ätzschritt durchgeführt. Das Ätzen findet vorzugsweise im gleichen Prozessbad statt, wie in dem, in welchem das elektrochemische Verfahren stattfinden soll. Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Material zwischen Ätzen und Elektropolieren nicht aus dem Prozessbad entfernt wird. Falls das Material vor dem elektrochemischen Polieren der Luft ausgesetzt wird, wird die Qualität des Endproduktes verändert, gewöhnlich zum Schlechteren hin.
  • Das Prozessbad für das chemische Ätzen kann aus Phosphorsäure, Wasser und einer gewissen Menge aufgelösten Aluminiums bestehen. Das Säurebad kann verschiedene Konzentrationen und Temperaturen aufweisen und die Verweilzeiten können auch variiert werden. Eine Variation der Parameter schafft die Möglichkeit, durch Gas erzeugte Erhebungen auf der Oberfläche des Materials zu vermeiden.
  • Es wird angenommen, daß die Erzeugung von Gasblasen mit Defekten und Inhomogenitäten in der Oberfläche selbst in Zusammenhang steht. Chemisches Ätzen vor dem Elektropolieren wird die Oberfläche derart konditionieren, daß eine optimale Vermeidung von Blasendefekten erreicht werden kann. Wenn das Material so der Luft ausgesetzt wird, daß eine natürliche Oxidschicht gebildet wird, kann diese Konditionierung zerstört werden. Eine Kontrolle des Auftretens von Gasblasen kann insbesondere mittels Benutzung von vorhergehendem Ätzen erreicht werden.
  • Es ist wichtig in Verbindung mit der Herstellung der Spiegelungsqualität, daß die Verweilzeit im Säureätzen nicht so lange ist, daß grobe Ätztopographie geschaffen wird. Wenn eine zu grobe Ätztopographie gebildet wird, kann dies selbst mittels gründlichem Elektropolieren nicht entfernt werden.
  • Das Elektropolieren wird in demselben Prozessbad wie das chemische Ätzen durchgeführt. In der Praxis wird dies durch Anschalten der Leistung für das Elektropolieren nach einer gewissen Zeit in einem Einzelteilverfahren durchgeführt werden. Für ein kontinuierliches Streifenbehandlungsverfahren muss dies anders bewerkstelligt werden. Zum Beispiel kann der Streifen durch verschiedene Zonen im gleichen Behälter laufen, so daß er nicht einem wesentlichen elektrischen Feld ausgesetzt wird, bevor der Ätzprozeß durchgeführt worden ist.
  • Eine andere Lösung besteht darin, daß der Streifen von einem Ätzbehälter zu einem anderen läuft, während er in feuchtem Zustand gehalten wird und nicht der Luft ausgesetzt wird.
  • Eine dritte Lösung, möglicherweise die einfachste Lösung in bezug auf die Technik, besteht darin, das vorausgehende chemische Ätzen durch Besprühen des Streifens mit Phosphorsäure kurz bevor es in das Elektropolierbad absinkt, auszuführen.
  • Das Elektropolieren selbst kann sowohl im Konstantstrom- als auch im Konstantspannungsmodus ausgeführt werden. Es kann auch im Prozessbad mit unterschiedlichen Säurekonzentrationen und mit unterschiedlichen Additiven ausgeführt werden. Darüber hinaus kann die Spannung und/oder der Strom variiert werden, um verschiedene Oberflächenqualitäten zu erzielen.
  • Für ein Streifenbehandlungsverfahren ist es wichtig, daß die Prozeßzeit so kurz wie möglich gehalten wird, so daß die Herstellungsrate einen wirtschaftlichen Prozeß ergibt. Prozeßzeiten von ungefähr 1 bis 2 Minuten werden gewöhnlich benötigt, jedoch besteht ein Verbesserungspotential der Produkte, wenn längere Prozeßzeiten erlaubt werden. Dies bezieht sich sowohl auf das chemische Polieren als auch das Elektropolieren. Längere Zeiten können für einen Einzelteilprozeß benutzt werden.
  • Nach dem ersten Elektropolieren wird das Verfahren durch ein erneutes chemisches Ätzen, welches von einem erneuten Elektropolieren gefolgt wird, wiederholt. In der Praxis wird dies in einer Fertigungsprozessstraße, welche aus zwei identischen Schritten besteht, durchgeführt. Alternativ könnte das Material nach dem ersten Elektropolieren aufgerollt werden, um danach in der gleichen Fertigungsstraße ein weiteres Mal bearbeitet zu werden. Die Zusammensetzung des Prozeßbades für ein solches doppeltes chemisches Ätzen und Elektropolieren entspricht der früher beschriebenen. Die gesamte Prozeßzeit liegt auch in der gleichen Größenordnung wie bei dem früher beschriebenen Prozeß.
  • Es sollte verstanden werden, daß es möglich ist, in Verbindung mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren Zusatzstoffe zu benutzen, z. B. um die Viskosität im Prozeßbad an einen gewünschten Wert anzupassen. Solche Stoffe werden für Experten den Stand der Technik darstellen und werden daher hier nicht mehr im Detail beschrieben werden.
  • Darüber hinaus ist die Erfindung nicht auf die Verarbeitung von Streifen oder das Herstellen von Beleuchtungsprodukten beschränkt. Somit kann die Erfindung in der Einzelteilherstellung von verschiedenen Produkten benutzt werden. Dies können extrudierte Produkte für verschiedene Strukturen, wie etwa Gebäude oder mechanische Strukturen sein. Zum Beispiel kann die Erfindung zweckmäßigerweise in Verbindung mit der Oberflächenbehandlung von Profilen, z. B. der Legierung des Typs AA 6060, benutzt werden. Darüber hinaus kann die Erfindung für Gußteile, welche in mechanischen Strukturen oder Gebäudestrukturen benutzt werden können, benutzt werden.
  • Nach der Erfindung hergestellte Produkte können vorzugsweise durch Lackieren endbearbeitet werden. Jedoch kann auch anodische Oxidation benutzt werden. Die Wahl der Art der Endbearbeitung wird von der Qualität des Rohmaterials, wie etwa seiner Reinheit, abhängen.
  • Die Erfindung wird im folgenden Beispiel beschrieben.
  • Das Beispiel betrifft die Herstellung eines spiegeligen Materials unter Einbeziehung von Beschränkungen bezüglich der Expositionszeit (kontinuierliches Streifenbehandlungsverfahren). Das Ziel des Verfahrens besteht darin, die Helligkeit so weit wie möglich innerhalb der verfügbaren Prozeßzeit zu erhöhen, zu vermeiden, daß das verarbeitete Material zu richtungsabhängig wird (entweder durch die noch sichtbaren Walzrillen oder im Verfahren geschaffenen Schlieren (flow marks), und die Gesamtreflexion auf ein für das Beleuchtungsprodukt annehmbares Niveau zu bringen.
  • Beispiel Prozeßbedingungen Ausgangsmaterial:
  • AA 1200 halbhell-gewalzt, optische Spezifikationen nachstehend
  • Chemisches Ätzen:
  • Prozeßbad: konzentrierte Phosphorsäure (85 Gew.-%)
  • niedrige AJ-Konzentration: 0-8 g/l Al
  • Temperatur: 55ºC
  • Expositionszeit: 10 Sekunden
  • Elektrochemisches Polieren:
  • Gleiches Prozeßbad wie für chemisches Ätzen
  • Ein Aussetzen gegenüber Luft ist zu vermeiden
  • Expositionszeit 60-120 Sekunden
  • Spannung: 18 V
  • Chemisches Ätzen:
  • wie vorstehend
  • Elektrochemisches Polieren:
  • wie vorstehend
  • Fertiges Produkt
  • Ein Produkt mit einer isotropisch hellen Erscheinung wird hergestellt. Der Endhelligkeitswert beträgt ungefähr 1500 GU (R20). Die Gesamtreflexion des fertigen Produktes wird durch die auf der Oberfläche während der elektrochemischen Behandlung erzeugte Oxidschicht beeinflußt. Die Qualität dieses fertigen Produktes wird durch Ausdehnen der Prozeßzeiten verbessert. Jedoch ist eine längere Prozeßzeit in diesem Fall nicht wünschenswert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt: Tabelle 1

Claims (5)

1. Verfahren um die Richtungsabhängigkeit oder die Anisotropie einer Oberfläche zu beseitigen/vermindern und um die Oberfläche auf einem Substratmaterial, das aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht, spiegelig zu gestalten, dadurch gekennzeichnet, daß Substratmaterial chemisch geätzt wird, vorzugsweise unter Einsatz einer Lösung, die Phosphorsäure enthält, woraufhin das Substratmaterial einem elektrochemischen Polieren unterzogen wird unter Einsatz einer Lösung, die vorzugsweise aus Phosphorsäure bestehen kann, und daß das Substratmaterial nach der ersten Behandlung unmittelbar einem erneuten chemischen Ätzen und elektrochemischen Polieren unterzogen wird, und daß die Oberfläche des Substratmaterials zwischen dem Ätzen und dem elektrochemischen Polieren der Luft nicht ausgesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substratmaterial aus einer Aluminiumlegierung bestehen kann, welche wieder aufbereitet worden ist, zum Beispiel AA 3105.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substratmaterial aus einer Profillegierung bestehen kann, wie etwa AA 6060.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zu behandelnde Substratmaterial einen Glanz aufweist, der nicht geringer als 1200 GU ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substratmaterial aus einem gewalzten Aluminiumstreifen besteht und daß das Verfahren als ein kontinuierliches Streifenbehandlungsverfahren durchgeführt wird.
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