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Förderung der Bodengare Man leennt seit langem verschiedene Ersclieinungen
einer Entartung des landwirtschaftlich. genutzten Kulturhodens, wobei diese, Bodenentartung
u.a. auch auf ein fehlendes oder anormales, den Pflanzen schädlidhes oder zumindest
nicht nützliches- Bakterienleben im Ackerboden zurückgeführt werden kann. Besonders
hochintensiv bewirtschaftete Bodenflächen, z. B. Baumschulen, leiden unter solcher
Bedenentarum.g. DIeausgesätenBaum-und Strauchsamen keimen zwar an, die Pflanzen
lauf-en aber nicht auf, weil. die Wurzeln neben etwiaigenanderen Ursachen der Boldenentartung
im Boden auch keine durch. Bakterlen aufbereiteten Nährstoffe vorfinden, die einen
Hauptbestandteil der Nahrung der Pflanzen bilden. Man hat versucht, diese Bodenentartung
(ma:ggelnde t c,.dengame) :durch Stallmist- und mineralische Düngung zu beseitigen
und hat als Träger von organischen Stoffen und Mineralbestandteilen auch Flüs-6igkeiten
(Abwässer aller Art) benutzt,. ohne jedoch in all-en Fällen den gewünschten Erfolg
- eine normale Bodengare - zu erreichen.
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Es ist bereits bei der Herstellung - von Düngemitteln bekannt,
die abgefallenen Blätter von*Laubbäumen'mit heißem Wasser auszu laugen, g den hierbei
gewonnenen Auszug zu ver,gären und dann z. B. mit Natriumbenzoat haltbar
zu ma--lien. Durch den Zusatz von Natriumbenzoat wird aber jede Gärung unterdrückt.
Das Mittel kann demnach als Düngemittel, aber niAt mehr zur Förderung der Bo-dengare
verwendet werden, da !es auch die Kleinlehewesen des Bodens zum mindesten ungünstig
beeinflußt.
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Es ist ferner bekanntgewärden, zur Erhöhung des Bodenertragies dem
Boden #oberflächen,aktive Stoffe, wie Extrakte von Pflanzen, die als Drogen eine.
Rolle spielen, eder Galle bzw. gallensaure Salze zuzusetzen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung in der Verwendung der in bekannter
Weise aus entbitterten, nicht entfetteten Sojabohnen durch Auslaugen mit warmem
Wass#er von 6o bis 70' gewonnenen Extrakte als Mittel zur Förderung
der Bodengare, gegebenenfalls nach gänzlIcher oder teilweiser Ente zielfung des
Wassergiehaltes# und gegebenenfalls nach.Zusatz haltbar machender Stoffe, wie Superphosphat.
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Es-hat sich herausgestellt, daß durch die genannten Extrakte bzw.
-Stoffe die Bodengare, das Wachstum sowie die Vermehrung der Kleinlebewesen im Boden
wesentlich gefördert wird. Die B.o,dengaxe wird mit dem erfIndungsgemäß verwiendeten
Mittel gefördert,
selbst wenn dies durch Stallmist- und mineralische
Düngung, unmöglich ist. Diese Tatsache ist um so, erstaunlicher, als insb:eson-:
dere durch die Stallmistdüngung eine ge-' nügende Anreicherung des Bodens mit spezifis-chen
Bakterien erfolgt, die all-ein ni##t' wirksam werden. Offensichtlich finden die
in den Boden gebrachten Bakterien so ungünstige Bedingungen vor, daß sie eines besonder,en
Wirksammachens durch ein Gärfördermittel, eben des Sojaextraktes, bedürfen, um ein
normal-es Leben zu entfalten. überraschend ist auch die geringe notwendige Menge
Sojaextrakt, nämlich nur 425 1 je
Quadratmeter. Diese Menge wird aus
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geschälten, entbitterten Sojabolmen gewonnen. Eine Behandlung des Bodens
mit Gärfördermitteln ist bisher nicht bekannt.
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Selbstverständlich muß der Sojaextrakt bei Versand vom Herstellungsort
zur Anwendungsstelle ganz oder teilweise vom Wasser befreit, also schonend getrocknet
werden, da er sonst von selbst in Gärung übergeht. Befreit man den Sojaextrakt nur
teilweise vom Wasser, bleibt die Gefahr der Gärung trotz, dem bistehen. In diesem,
Falle ist es notwendig, nach Mitteln zu suchen, welche die Entfaltung der Bakterien
in dein Extrakt verhindern. Man könnte- für diesen Zweck zuckerhaltige Massen, wie
Melasse, verwenden. Dadurch wird ein genügend hoher osmotischer Druck erzeugt, welcher
die Bakterien vernichtet. Die Konservierung mit Mrelasse ist aber nicht sehl wirtschaftlich.
Günstiger ist es, wenn man Superphosphat zusetzt, das gleichzeitig als Pflanzennährstoff
,ausgenutzt werden kann. Zweckmäßig setzt man vor der Eindickung im Vakuum einem
wässerigen Auszug aus geschälten, entbitterten Sojabohnen, der unmittelbar nach
der Herstellung 4% Trockensubstanz enthält, auf il bis zu 2k,- Superphosphat
zu. Es genügen 409. Selbstverständlich muß ein derartiger Z,
Extrakt nach
der Eindickung, auf Sirupdicke vor Aufbringenauf das Feld wieder mit Wasser verdünnt
werden, bis die w - ässerige Lösung nur 6% Trockensubstanz enthält.
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Der bei der Eindickung des Extraktes hinzuzufügende Zusatz, z. B.
Superphosphat, macht nur den Extrakt haltbar, weil in der Lösung ein so hoher osmotischer
Druck erzeugt wird, daß Kleinlebeweseri nicht mehr leben können. Bei Verdünnung
des Extraktes, wie sie vor Aufbringung auf dem Acker notwendig ist und ebenfalls
durch den Wassergehalt der Ackerkrunie noch weiter verstärkt wird, wird der osmotische
Druckauf ein den Kleinlehewesen zuträg-liches Maß herabgesetzt. Die Zusätze zur
Haltbarmachung des Extraktes beruhen also auf der Schaffung besonderer physikalischer,
insbesondere osmotischer Bedingungen, die bei der Verwendung wieder aufgehoben werden.
Zusätze, welche durcl-i ihre chemische Zusammensetzung giftig auf die Kleinlebewüsen
wirken, wie z. B. Benzoeverbindungen, sind zur Haltbarmachung des Extraktes zu vermeiden.
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Ausführungsbeispiel Auf eine Anzahl von Versuchsheeten einer Baumschule,
die schon seit Jahren Zeichen großer Bodenentartung aufwiesen, wird eine normale
Stallmist- und mineralische Düngun:.-aufgebracht. Die Hälfte dieser Versuchsparzellen
(es standen
je Pflanzenggattung zehn zur Verfügung) werden vor der Aussaat
mit 1,25
1 je Quadratmeter Sojaextrakt beschickt, die andere Hälfte mit der
gleichen Menge Wasser. Auf
je -16oo qm (Einheitsfläche) war-en dann folgende
Samen aufgelaufen:
Be- Unbe- |
handelte handelte |
Fläche Fläche |
Rosa Moryesii ............ 54 31 |
Rosa rubrifolia ........... 45 22 |
Rhodotypus kerrioides .... 61 42 |
Acer palmatum ........... 137 78 |
Juniperus communis ...... 175 ioz |
Symphoricarpus racemosus 61 42 |
-Es konnte also, durch überwind.ung der Bodenentartung das Auflaufen der Samen um
45 bis ioo % verbessert werden.