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Diese
Erfindung betrifft neuroaktive Peptide und im Besonderen Peptide,
weiche die Fähigkeit
aufweisen, als Analoge von Angiotensin IV zu fungieren. Die Peptide
der Erfindung binden mit hoher Affinität und Spezifität an eine
Vielzahl von Stellen im zentralen Nervensystem und sind als Modulatoren
von motorischen und kognitiven Funktionen sowie auch von neuronaler
Entwicklung nützlich.
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Stand der Technik
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Das
Renin-Angiotensin-System hat verschiedene Aufgaben bei der Regulation
von Körperflüssigkeiten
und dem Elektrolytgleichgewicht und bei der Steuerung des Blutdruckes.
Diese Wirkungen werden in einer Vielzahl von Zielorganen eingesetzt,
einschließlich
des Herz-Kreislaufsystems, der Nebennieren, Nieren und des zentralen
und peripheren Nervensystems, sowohl durch die zirkulierenden Hormone
und die örtlich
in den Geweben produzierten Hormone. Die meisten dieser Wirkungen
werden durch das Oktapeptid Angiotensin II ausgeübt, obwohl das C-terminale Heptapeptid
Angiotensin III auch etwas Wirksamkeit aufweist. Das Hexapeptid
NH2-Val-Tyr-Ile-His-Pro-Phe-COOH, das dem
3–8-Fragment
von Angiotensin II entspricht (d. h. den Aminosäuren 3–8) wird auch Angiotensin IV
(Ang IV) genannt und von ihm wurde bis vor kurzem angenommen, dass
es ein inaktives Abbauprodukt ohne jegliche biologische Aktivität ist.
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Harding
und Mitarbeiter haben jedoch einen früheren Bericht (Braszko et al.,
1988) bestätigt,
nachdem Ang IV Aktivität
im zentralen Nervensystem aufweist und Lernen und Verhalten verändern kann
(Wright et al, 1995). Außerdem
hat Ang IV vasoaktive Wirkungen, und kann zerebrale Arterien erweitern
(Habers et al, 1991) und die Durchblutung der Niere verstärken (Swanson
et al, 1992). Das gemeinsam mit der Entdeckung von hoch spezifischen
Hochaffinitätsstellen
für die
Ang IV-Bindung in
Rinder-Nebennieren und anderen Geweben hat das Interesse an dem Hexapeptid
wieder erwachen lassen und das Thema ist ausführlich besprochen worden (Wright
et al, 1995).
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Ang
IV ist mit den Wirkungen des zentralen Nervensystems der Verstärkung des
stereotypen Verhaltens (Braszko et al, 1988) und der Förderung
des Gedächtnisabrufs
in passiven Vermeidungsstudien ("avoidance
studies") (Braszko
et al, 1988; Wright et al, 1995) in Zusammenhang gebracht worden.
Ang IV erweitert auch zerebrale Arterien (Haberl et al, 1991) und
erhöht
die Durchblutung der Nieren (Swanson et al, 1992).
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Rezeptor-Autoradiographiestudien
haben eine allgemein häufige,
aber selektive und charakteristische Verteilung der Bindungsstellen
für [125I] Ang IV (bekannt als AT4-Rezeptor)
in den zentralen Nervensystemen von Meerschweinchen, Schafen und
Affen gezeigt, in Bereichen, die mit cholinergischen Neuronen in
Zusammenhang stehen, und in somatischen motorisch- und sensorisch-assoziierten
Gebieten (Miller-Wing et al, 1993; Moeller et al, 1995; Moeller
et al, 1996). Zusätzlich
kommen die Ang IV-Bindungsstellen in den supraspinalen Komponenten
des autonomen Nervensystems häufig
vor und werden im Rückenmark
in den sympathischen präganglionischen
Neuronen, in den dorsalen Wurzelganglien und in Lamina II des dorsalen
Horns und in den motorischen Neuronen des ventralen Horns gefunden
(Moeller et al, 1995).
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Die
Verteilung der Ang IV-Bindungsstelle unterscheidet sich von der
Lokalisation der Ang II-AT1- oder -AT2-Rezeptoren. Zusätzlich ist die Pharmakologie
von jedem Rezeptor insofern unterschiedlich, als die Ang IV-Stelle
eine niedrige bis sehr niedrige Affinität für [Sar1Ile5]Ang II aufweist, dem nicht-Subtyp-selektiven
Ang II-Antagonisten und Losartan (du Pont-Merk) und PD 123319 (Parke-Davis),
den spezifischen AT1- bzw. AT2-Rezeptor-Antagonisten
(Miller-Wing et al, 1993; Swanson et al, 1992; Hanesworth et al,
1993). Im Gegensatz dazu zeigen Ang II-Rezeptoren eine niedrige
Affinität
für die
Ang IV-Bindungsstelle (Bennett und Snyder, 1976).
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Die
weite Verbreitung der Ang IV-Bindungsstelle in motorischen, sensorischen
und cholinergischen Bereichen deutet auf wichtige Rollen für dieses
Peptid im zentralen Nervensystem hin. Eine physiologische Wirksamkeit
des Peptids in Neuronen ist jedoch klar zu definieren.
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Zahlreiche
Neurotransmitter und Neuropeptide sind mit der Regulation von neuronaler
Entwicklung in Zusammenhang gebracht worden. Achetylcholin hemmt den
Auswuchs von Neuriten aus Ziliarganglienzellen und sympathischen
Neuronen von Hühnerembryonen,
(Pugh und Berg, 1994; Small et al, 1995) und hippocampalen Rattenneuronen
(Muttson, 1988). Umgekehrt stimuliert das vasoakive Darmpeptid die
Verzweigung des oberen Halsganglions (Pincus et al, 1990) und Somatostatin
erhöht
das neuronale Sprossen von buccalen Ganglionneuronen von Helisoma
(Bulloch, 1987).
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Wir
haben jetzt überraschenderweise
herausgefunden, dass das Peptid LVV-Haemorphin-7, das von β-Globin stammt,
als ein Antagonist des AT4-Rezeptors wirkt
und der endogene Ligand für
die AT4-Rezeptoren im Gehirn ist. Wir haben
seine pharmakologische Aktivität
charakterisiert. Das ermöglicht
es, uns neue Agonisten und Antagonisten der Ang IV-Wirkung zu finden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines neuroaktiven
Peptids zur Verfügung,
das mindestens eine biologische Aktivität von Angiotensin IV aufweist,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Modifizierung des Lernens, Verhaltensmodifizierung,
vasoaktiven Wirkungen, Dilatation von Gehirnarterien, Erhöhung des
renalen Blutflusses, Verstärkung
des stereotypen Verhaltens, Förderung
von Gedächtnisabruf,
Neuritmusterbildung und Minderung der Wirkung von Rückenmarksverletzungen,
und die Aminosäuresequenz:
Leu-Val-Val-Tyr-Pro-Trp-Thr-Gln-Arg-Phe,
(SEQ ID NO: 1), umfasst oder ein biologisch aktiven Analogs oder
Fragments des Peptids für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Modulierung neuronaler Aktivität bei einem
Säuger.
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Es
wird klar verstanden werden, dass die Sequenz der Erfindung durch
konservative Aminosäuresubstitutionen,
Insertionen, Deletionen oder Verlängerungen modifiziert werden
kann, vorausgesetzt, dass die biologische Aktivität erhalten
bleibt. Solche Varianten können
zum Beispiel Sequenzen beinhalten, umfassend D-Aminosäuren, nicht
natürlich
vorkommende Aminosäuren,
oder Aminosäureanaloge.
Das Analog kann daher eine peptidmimetische Verbindung sein.
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Vorzugsweise
ist der Säuger
ein Mensch.
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Die
neuroaktiven Peptide gemäß der Erfindung
sind für
die Behandlung einer Vielzahl an Zuständen geeignet, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf:
- • Demenz,
einschließlich
Alzheimer-Krankheit
- • Andere
neurodegenerative Störungen,
die cholinergische Bahnen, motorische Bahnen oder sensorische Bahnen
betreffen, wie zum Beispiel Motoneuronerkrankung
- • Periphere
sensorische oder motorische Neuropathien
- • Gehirn-
oder Rückenmarksverletzungen
aufgrund von Trauma, Hypoxie oder Gefäßkrankheit.
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Die
Erfindung betrifft ein nicht-Peptidanalog des Peptids der Erfindung.
Dieses nicht-Peptidanalog soll so aufgefasst werden, dass es Modifikationen
oder Substitutionen der Peptidstruktur enthält, die im Hinblick darauf
entworfen wurden, um die Bioverfügbarkeit,
die Stabilität
im Stoffwechsel, die Halbwertszeit im Körper der Verbindung der Erfindung
zu verbessern, oder die biologische Aktivität der Verbindung der Erfindung
zu modifizieren. Solche nicht-Peptidanaloge sind im Fachgebiet bekannt,
zum Beispiel Verbindungen, in welchen das Peptidrückgrat durch
eine nicht-Peptidkette ersetzt ist, und sie werden oft als peptidmimetische
Verbindungen bezeichnet. Alternativ kann in einer oder mehreren
der Peptidverbindungen die Abfolge der Stickstoff- und Kohlenstoffatome
umgekehrt sein, um eine Pseudo-Peptidbindung zu bilden. Eine oder
mehrere der Aminosäurenseitenketten
können
durch eine analoge Struktur von größerer Stabilität ersetzt
werden. Viele andere solcher Variationen werden einem Fachmann bewusst
werden. Die einzige Voraussetzung ist, dass die gesamte 3-dimensionale
Struktur ausreichend konserviert ist und dass die Fähigkeit,
mit ausreichender Affinität
an den AT4-Rezeptor zu binden, erhalten
bleibt. Unter Verwendung von modernen Verfahren der Peptidsynthese und
der kombinatorischen Chemie ist es möglich, sehr große Mengen
an Analogen innerhalb einer kurzen Zeit zu synthetisieren, und eine
solche Synthese und Durchmusterung wird von Pharmafirmen routinemäßig durchgeführt.
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Beträchtliche
Information ist bezüglich
der strukturellen Merkmale der Ang IV-Peptide vorhanden, die für die hohe
Affinität
notwendig sind, und diese Ergebnisse können als Richtlinien für die Modifikation
der Peptide der Erfindung verwendet werden. Siehe zum Beispiel Wright
et al, 1995.
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Es
wird für
den Fachmann offensichtlich sein, dass die Aktivität der Verbindung
der Erfindung durch die Modifizierung der Sequenz oder durch die
Konstruktion eines nicht-Peptidanalogs sehr stark verändert werden
kann. Es kann nicht nur eine Verbesserung in der Aktivität erhalten
werden, es ist auch möglich,
Verbindungen zu erhalten, die den AT4-Rezeptor
in einer solchen Weise binden, dass die Ang IV-Aktivität gehemmt
ist. Solche hemmende Verbindungen können die Fähigkeit haben, der Aktivität von Ang
IV entgegenzuwirken. Der Fachmann wird leicht im Stande sein, modifizierte
Peptide und Peptidanaloge zu synthetisieren und zu testen, ob sie
Aktivität
als Ang IV-Agonisten oder -Antagonisten aufweisen, indem er im Fachgebiet
bekannte Verfahren verwendet.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren der Durchmusterung auf mutmaßliche Agonisten
oder Antagonisten der Wirkung von LVV-Haemorphin-7 auf neuronale
Aktivität,
umfassend den Schritt des Testens der Fähigkeit der Verbindung, den
Effekt von LVV-Haemorphin-7 auf eine biologische Aktivität zu stimulieren
oder zu hemmen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Modifizierung des Lernens, Verhaltensmodifizierung, vasoaktiven
Wirkungen, Dilatation von Gehirnarterien, Erhöhung des renalen Blutflusses,
Verstärkung
des stereotypen Verhaltens, Förderung
von Gedächtnisabruf,
Neuritmusterbildung und Minderung der Wirkung von Rückenmarksverletzungen.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird jetzt genau nur durch Bezugnahme auf die folgenden,
nicht einschränkende
Beispiele und die Figuren beschrieben werden, in welchen
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1 Kompetitionskurven
zeigt, die aus präfrontalen
cortikalen Schnitten erhalten werden, inkubiert mit [
125I]Ang
IV in der Anwesenheit von zunehmenden Konzentrationen der folgenden,
nicht markierten Liganden:
Ang
IV, ⎕ Ang II, ∎ Ang III, Δ Ang II (1–7), ⦁ Losartan und
O PD 123319. Die Werte sind der Mittelwert von vier Abschnitten,
jeder von zwei Tieren. B/Bo × 100
ausgedrückt
als der Prozentsatz der vorhandenen besetzten Rezeptoren;
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2 die
Ergebnisse von Kompetitionsbindungsstudien zeigt, welche die Hemmung
der [
125I]Ang IV-Bindung an Chorioallantoismembranen
von E13-Hühnern
mit unterschiedlichen Konzentrationen von nicht markierten Verbindungen
zeigen: Ang IV, ♢ Nle
1–AIV, Δ CGP 42112, ☐ Ang
II,
Nle
1-Y-I-Amid, ♦ WSU-4042, [Sar
1Ile
8]Ang II, ⦁ PD 123319 und O Losartan.
Die Werte werden als der Prozentsatz der Gesamtbindung ausgedrückt und
werden aus zwei Experimenten zusammengefasst. B/Bo × 100 =
% der vorhandenen besetzten Rezeptoren.
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3 die
Kompetitions-Bindungsstudien zusammenfasst, welche die Hemmung der
125I[Sar
1Ile
8]Ang II-Bindung an Chorioallantois-Membranen
von E13-Hühnern mit
unterschiedlichen Konzentrationen von nicht markierten Verbindungen
zeigt;
∎ [Sar
1Ile
8]Ang
II, ⎕ Ang II, Δ CGP
42112, ♢ Nle
1–AIV,
Ang
IV, O Losartan, ⦁ PD 123319, ♦ WSU-4042 und
Nle
1-Y-I-Amid. Die Werte werden als der Prozentsatz
der Gesamtbindung ausgedrückt
und werden aus zwei Experimenten zusammengefasst. B/Bo × 100 =
% der vorhandenen besetzten Rezeptoren;
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4 die
Wirkung von Ang IV auf Neuriten-Auswuchs von sympathischen Neuronen
von E11-Hühnern
zeigt. Die Werte werden als ein Prozentsatz von Kontrollmengen ausgedrückt und
werden als der Mittelwert ± Standardfehler
des Mittelwerts (SEM) dargestellt. Die Ergebnisse werden aus 3 Experimenten
zusammengefasst, jedes mit mindestens 40 Neuritenmessungen. * zeigt
einen signifikanten Unterschied von den Kontrollwerten unter Verwendung
des Bonferroni-Tests
an;
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5 den
Effekt von 10 nM Ang IV auf Neuriten-Auswuchs in der Anwesenheit
von 1 μM Nle1-Y-I-Amid, WSU-4042, Nle1–AIV
[Sar1Ile8]Ang II,
Losartan, PD 123319 und CGP 42112 zeigt. Die Werte werden als ein
Prozentsatz von Kontrollmengen ausgedrückt und werden als die Mittelwerte ± SEM dargestellt. Die
Ergebnisse werden aus 3 Experimenten zusammengefasst, jedes mit
mindestens 40 Neuritenmessungen. * zeigt einen signifikanten Unterschied
von den Kontrollwerten unter Verwendung des Bonferroni-Tests an;
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6 den
Effekt von 10 nM Ang II auf Neuriten-Auswuchs in der Anwesenheit
von 1 μM
Nle1-Y-I-Amid, WSU-4042, Nle1–AIV,
[Sar1Ile8]Ang II,
Losartan, PD 123319 und CGP 42112 zeigt. Die Werte werden als ein Prozentsatz
von Kontrollmengen ausgedrückt
und werden als die Mittelwerte ± SEM dargestellt. Die Ergebnisse
werden aus 3 Experimenten zusammengefasst, jedes mit mindesten 40
Neuritenmessungen. * zeigt einen signifikanten Unterschied von den
Kontrollwerten unter Verwendung des Bonferroni-Tests an;
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7 die
Bindung von 125I-Angiotensin IV an das Rückenmark
von Schafen darstellt. Der Pfeil zeigt die verletzte Stelle im Rückenmark
an;
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8 die
Ergebnisse der Kompetitionsbindungstudien zusammenfasst, die die
Hemmung der [
125I]-LVV-Haemorphin-7-Bindung
an cerebellare kortikale Schaf-Membranen
mit unterschiedlichen Konzentrationen von nicht-markierten Verbindungen
zeigten:
Ang
IV, Δ LLV-Haemorphin-7, ∎ Ang
III, ☐ Ang II, O PD 123319, • Losartan, * Naloxon und ∇ Haloperidol.
Die Werte sind die Mittelwerte von drei Experimenten. B/Bo × 100 =
% von vorhandenen besetzten Rezeptoren.
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9 die
Ergebnisse der Kompetitionsbindungsstudien zusammenfasst, die die
Hemmung der [125I]-Ang IV-Bindung an cerebellare
kortikale Schaf-Membranen mit unterschiedlichen Konzentrationen
von nicht-markierten Verbindungen zeigten: Ang IV, Δ LVV-Haemorphin-7, ∎ Ang
III, ☐ Ang II, O PD 123319, ⦁ Losartan, * Naloxon
und ∇ Haloperidol.
Die Werte sind die Mittelwerte von drei Experimenten. B/Bo × 100 =
% von vorhandenen besetzen Rezeptoren.
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10 ein
schematisches Diagramm ist, das die Position der Oligonucleotidsonden
darstellt, die für die
Clonierung und die PCR-Experimente verwendet wurden. (A) Schematisches
Diagramm des β-Globin-Vorläufers, das
die relevante Position und Richtung der verwendeten Oligonucleotide
zeigt. Die schattierte Region stellt die LVV-Haemorphin-7-Sequenz
dar, die nachstehend angegeben ist. (B) Sequenzen der Oligonucleotide H170
und H173 (SEQ ID NO: 2 bzw. 5), die in dieser Untersuchung verwendet
wurden;
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11 den
Nachweis der β-Globin-mRNA
durch RT-PCR und Southern-Blot-Verfahren
in cerebellaren/m und cerebralen/m Schaf-Hirnrinden, -Herz und -Leber
veranschaulicht. Molekulargewichtsmarker sind auf der linken Seite
gezeigt;
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12 die
vollständige
Nucleotidsequenz von Clon EX (SEQ ID NO: 6) zeigt; und
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13 die
Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 7) und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz
des Ratten-EX-Clons zeigt. Die Region des mutmaßlichen LVV-Haemorphin-7 ist fett gedruckt gezeigt.
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14 die
Effekte von LVV-Haemorphin-7 auf die Leistung von mit Scopolamin
behandelten Ratten in einer passiven Vermeidungsaufgabe ("avoidance task") zusammenfasst.
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15 die
Wirkungen von LVV-Haemorphin-7 auf die Leistung von mit Scopolamin
behandelten Ratten in Wasser-Labyrinth-Lernversuchen zusammenfasst.
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Die
nicht markierten Liganden Ang IV (Peninsula Laborstories, Kalifornien
USA), Ang II und der Ang II-Antagonist [Sar1Ile8]Ang II (Sigma, Missouri USA), der teilweise
Ang II-Agonist CGP 42112 (Ciba-Geigy, Basel, Schweiz), der Ang II-AT1-Antagonist,
Losartan (Du Pont Merck Pharmaceutical Company, Delaware USA), der
Ang II-AT2-Antagonist, PD 123319 (Parke-Davis,
Michigan USA-Ms. C.L. Germain) und die Ang IV-Analogen WSU 4042,
Nle1-Y-I-Amid und Nle1-AIV
(hergestellt, wie kürzlich
von Sardinia et al, 1993 beschrieben) wurden mit Endkonzentration
verwendet, die von 10–9 bis 10–4 M
reichten.
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Beispiel 1 Kartierung von Angiotensin-AT4-Rezeptoren in Affenhirnen
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Wir
haben die Verteilung der Rezeptoren für Ang IV (AT4-Rezeptoren)
im Gehirn von Macaca fascicularis unter Verwendung von in vitro-Rezeptor-Autoradiographie
gemessen, um festzustellen, ob die weit verbreitete und eindeutige
Verteilung der Rezeptoren, die im Gehirn von Meerschweinchen festgestellt
wurde, auch in Primaten festgestellt wird. Die Bindungsstellen wurden
anfänglich
pharmakologisch in Kompetitionsstudien auf präfrontalen kortikalen Gehirnschnitten
charakterisiert. Diese Ergebnisse werden in 1 zusammengefasst.
Ang IV, Ang III und Ang II haben um die [125I]-Ang
IV-Bindung mit IC50 von 5 nM, 80 nM bzw.
730 nM kompetitiert, wohingegen Ang II (1–7) ein schwacher Kompetitor
war (IC50 von 24 mM). Der AT1-Rezeptor-Antagonist
Losartan (du Pont-Merck) und der AT2-Rezeptor-Antagonist PD 123319
(Parke-Davis) waren sogar bei Konzentrationen von 10 mM inaktiv.
Diese pharmakologischen Eigenschaften sind ähnlich jenen, die kürzlich für den AT4-Rezeptor in adrenalen Rinder- und septalen
Meerschweinchen-Membranen beschrieben wurden, was bestätigt, dass
wir die Verteilung des gleichen Rezeptors kartiert haben.
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Die
Verteilung des AT
4-Rezeptors war insofern
außergewöhnlich,
als sich seine Verteilung durch mehrere neurale Systeme erstreckte.
Das ist in Tabelle 1 zusammengefasst. Das auffälligste Ergebnis war die Lokalisierung
von diesem Rezeptor in motorischen Kernen und motorisch-assoziierten
Bereichen. Diese umfassten die Motoneuronen des Vorderhorns des
Rückenmarks,
alle motorischen Hirnnervenkerne, einschließlich des Oculomotoriuskerns,
Trochleariskerns, Fazialiskerns und Hypoglossuskerns und den motorischen
Nucleus thoracicus des Vagus. Die Rezeptoren waren auch in den Vestibulariskernen,
den Nuclei reticulares und im Olivenhauptkern, der granulären Schicht
des Cerebellums und den Betz-Zellen
des motorischen Cortex vorhanden. Mäßige AT
4-Rezeptordichte
wurde in allen cerebellaren Kernen, den ventralen Thalamuskernen
und der Substantia nigra Pars compacta beobachtet, wobei im Nucleus
caudatus und Putamen eine geringere Rezeptordichte beobachtet wurde.
Die Lokalisierung des AT
4-Rezeptors auf
allen Ebenen der motorische Hierarchie im zentralen Nervensystem
deutet auf eine wichtige Rolle für
die Bindungsstelle in der motorischen Aktivität hin. Tabelle 1 Lokalisation und Quantifizierung des AT
4-Rezeptors in dem Gehirn von Macaca fascicularis
Region | AT4-Rezeptor-Dichte ZpM/mm2+ (Mittelwert ± SA) |
Nucleus
caudatus | 48 ± 2 |
Vertikales
Glied des Diagonalbandes* | 86 ± 3 |
Basalkern
von Meynert* | 81 ± 5 |
Granuläre Schicht
des Gyrus dentatus | 117 ± 11 |
CA1 | 45 ± 4 |
CA3 | 41 ± 3 |
Retrochiasmaler
Nucleus supraopticus | 93 ± 7 |
Ventrale
posteriore Nuclei lateralis/medialis | 35 ± 2 |
Roter
Kern | 44 ± 2 |
Oculomotorischer
Kern | 44 ± 1 |
Nucleus
pontis | 50 ± 2 |
Nucleus
genicu latus lateralis | 52 ± 2 |
Mo5* | 84 ± 3 |
Fazialiskern* | 90 ± 4 |
Hypoglossuskern* | 93 ± 8 |
Olivenhauptkern | 76 ± 10 |
Granuläre Schicht
des Cerebellums | 126 ± 10 |
Molekulare
Schicht des Cerebellums | 47 ± 6 |
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Die
Werte sind der Durchschnitt von vier Schnitten aus einem Tier und
sind für
die relativen Dichten der AT4-Rezeptoren
repräsentativ.
* Die Werte werden aus dem gesamten Gebiet bestimmt und nicht aus
einzelnen Zellkörpern,
die höhere
Bindung aufweisen +ZpM/mm2: engl. dpm/mm2 für
Zerfälle
pro Minute/mm2.
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Zusätzlich zu
den somatischen motorischen Kernen und den autonomen präganglionären motorischen Kernen,
wurden häufig
vorkommende AT4-Rezeptoren auch in anderen cholinergischen Systemen
und in ihren Fortsätzen,
einschließlich
des Nucleus basalis von Meynert, des vertikalen Glieds des Diagonalbandes und
des Hippocampus festgestellt. Abgesehen davon, dass Acetylcholin
ein Neurotransmitter in Motoneuronen ist, wird es auch mit der Wahrnehmung
in Zusammenhang gebracht, da anti-cholinergische Arzneistoffe Gedächtnisstörungen und
Verwirrung auslösen;
bei der Alzheimer-Krankheit findet neuronaler Verlust im cholinergisch
reichen Basalnucleus von Meynert statt. Von Ang IV ist durch zwei
unabhängige
Studien gezeigt worden, dass es den Gedächtnisabruf in passiven und
konditionierten Vermeidungstests ("avoidance tests") fördert
(Braszko et al, 1988; Wright et al, 1993) und, wenn es intracerebroventrikulär verabreicht
wird, induziert es die c-fos-Expression im Hippocampus (Roberts
et al, 1995). Gemeinsam mit der Anwesenheit von hohen Dichten an
AT4-Rezeptoren in diesem Bereich deuten
diese Beobachtungen darauf hin, dass Ang IV eine wichtige Rolle
bei der Modulation der kognitiven Funktion spielt.
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AT4-Rezeptoren wurden auch in sensorischen
Bereichen mit mäßigen Mengen
im Trigeminusnucleus des Rückenmarks,
Nucleus gracilis, Nucleus cuneatus und in den Nuclei ventrales posteriores
thalami und im somatosensorischen Kortex beobachtet. Während die
Rezeptordichte in sensorischen Neuronen niedrig war, wenn sie mit
der verglichen wurde, die in motorischen und kognitiven Bereichen
beobachtet wurde, ist der AT4-Rezeptor überall in den meisten sensorisch-assoziierten
Gebieten gefunden worden, einschließlich der Lamina II des Rückenmarks,
des Nucleus gracilis, des Nucleus cuneatus und des Trigeminaluskerns
des Rückenmarks,
der Nuclei ventrales posteriores thalami, des Nucleus geniculatus
lateralis und des sensorischen Cortex, was auf eine wesentliche
Beteiligung bei sensorischer Aktivität hinweist. Dieses Verteilungsmuster
ist auch in Meerschweinchen- und Schafgehirnen beobachtet worden.
Wie in Beispiel 2 gezeigt wird, wurden auch in dorsalen Wurzelganglien
von Schafen AT4-Rezeptoren häufig beobachtet.
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Beispiel 2 Kartierung von Angiotensin-AT4-Rezeptoren im Rückenmark von Schafen
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Wir
haben die Lokalisierung der AT4-Rezeptoren
auf das Rückenmark
von Schafen ausgedehnt, um zu untersuchen, ob die ausgeprägte Anwesenheit
von AT4- Rezeptoren
in den supraspinalen motorischen und sensorischen Regionen im Rückenmark
bestehen bleibt.
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Wenn
die Bindungseigenschaften von [125I]Ang
IV im achten zervikalen Segment (C8) des Rückenmarks von Schafen beurteilt
wurden, haben wir festgestellt, dass die Affinitäten des unterschiedlichen unmarkierten
Liganden bei der Kompetition um die Bindung ähnlich jenen waren, die für das Affengehirn
beobachtet wurden.
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Im
Rückenmark
von Schafen wurden in der Lamina IX in den ventralen Hörnern von
allen untersuchten Segmenten AT4-Rezeptoren
in hohen Dichten gefunden. Auf einem zellulären Niveau wurde festgestellt,
dass die Bindung das Cytoplasma der lateralen und medialen motorischen
Neuron und ihre Fortsätze überdeckte, aber
im Zellkern war keine Bindung vorhanden. Während für die Ang IV-Bindungsstelle noch
eine klar definierte Funktion bestimmt werden muss, ist die Assoziation
mit der motorischen Aktivität
im Lichte seiner reichlich vorhandenen Lokalisation in den Motoneuronen
im Vorderhorn des Rückenmarks
zusätzlich
zu seiner ausgeprägten
Anwesenheit in den supraspinalen motorischen Gebieten gefestigt.
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Hohe
Dichten an AT4-Rezeptoren wurden auch an
der lateralen Spitze der Lamina VII von allen Thoraxsegmenten und
den Lumbalsegmenten L1 bis L4 gefunden, welche mit den sympathischen
preganglionären
Neuronen in der intermedioarterialen Zellsäule übereinstimmten. Die Bindung
fehlte jedoch in L5 und L6 und den sakralen Segmenten S1 und S2.
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In
den Spinalganglien, die mit allen Rückenmarksegmenten assoziiert
sind, wurden hohe Dichten an AT4-Rezeptoren
im Cytoplasma von kleinen und großen Zellkörpern der sensorischen Neuronen
festgestellt, aber nicht in den Satellitenzellen und auch nicht
im endoganglionären
Bindegewebe. In den Laminae I und II, den terminalen Bereichen der
sensorischen Afferenzen der Spinalganglien, wurde nur eine geringe
Häufigkeit des
Rezeptors in Lamina II festgestellt. Trotz der niedrigen Mengen
an AT4-Rezeptoren in Lamina II deuten ihre
hohe Häufigkeit
in den Spinalganglien und ihre einheitlichen, aber niedrigen Mengen
in den meisten supraspinalen sensorischen Gebieten darauf hin, dass
die AT4-Rezeptoren in der Verarbeitung der
sensorischen Information doch eine wichtige Rolle spielen könnten.
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Niedrige
Mengen von den AT4-Rezeptoren wurden auch
in den Blutgefäßen, die
sich radial zur Piafläche
ausbreiten, in den Blutgefäßen der
vorderen und hinteren Fissuren und im Ependym des Zentralkanals gefunden.
Von Ang IV ist berichtet worden, dass es Endothel-abhängige Erweiterung
der Piaarteriolen von Kaninchen induziert und in Ratten kehrt Ang
IV die Reduktion der akuten cerebralen Durchblutung nach experimenteller
Subarachnoidalblutung um.
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Unsere
Lokalisationsstudien deuten darauf hin, dass sich AT4-Rezeptoren
von den bekannten Angiotensin Rezeptoren – den AT1a-,
AT1b- und AT2-Rezeptoren – in Bezug
auf ihre pharmakologische Spezifität und ihr Verteilungsmuster
im Gehirn und dem Rückenmark
ziemlich unterscheiden. Darüber
hinaus deutet das Verteilungsmuster der AT4-Rezeptoren
darauf hin, dass sie an der Funktion von Neuronen, die an motorischen Funktionen,
sensorischen Funktionen und cholinergischen Systemen beteiligt sind,
einschließlich
der Wahrnehmung, beteiligt sein können.
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Beispiel 3 Charakterisierung von Ang IV-
und Ang II-Bindungsstellen in Hühnerembryonen
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Um
die Pharmakologie der AT4- und Ang II-Rezeptoren von Hühnerembryonen
zu charakterisieren, wurden Chorioallantoismembranen (CAM) aus Hühnern am
Embryotag 13 (E13) verwendet. Die Membranen wurden entfernt und
in Isopentan auf –40°C abgekühlt.
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a) Charakterisierung der Ang IV-Bindungsstelle
von Hühnerembryonen
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CAM
wurden in 30 ml eines hypotonischen Puffers (50 mM Tris, pH-Wert
7,4, 5 mM EDTA) homogenisiert und dann für 10 Minuten bei 500 g und
4°C zentrifugiert.
Die Überstandsfraktion
wurde entfernt und für 20
Minuten bei 40.000 g und 4°C
zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde in 2 ml eines hypotonischen
Puffers nochmals homogenisiert und das endgültige Volumen des Homogenisats
wurde eingestellt, um eine Proteinkonzentration von 10 mg/ml zu
ergeben, wie durch den Biorad-Proteintest bestimmt wurde. Der Bindungstest
enthielt CAM (100 μg
Protein), 0,14 μCi
an [125I]Ang IV (ungefähr 260 pM) und Kompetitions-Liganden
in einem Gesamtvolumen von 270 μl
in einem 50 mM Tris-Puffer, pH-Wert 7,4, der 150 mM NaCl, 5 mM EDTA, 100 μM Phenylmethylsulfonylfluorid,
20 μM Bestatin
und 0,1% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin enthielt. Das Bindungssystem
wurde bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert.
-
b) Charakterisierung der Ang II-Bindungsstelle
von Hühnerembryonen
-
CAM
wurden, wie vorstehend beschrieben, mit den folgenden Ausnahmen
hergestellt. Der isotonische Puffer enthielt 50 mM Tris, pH-Wert
7,4 und 6,5 mM MgCl2 und der hypotonische
Puffer enthielt 50 mM Tris, pH-Wert 7,4, 6,5 mM MgCl2,
125 mM NaCl, und 0,2% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin. Außerdem wurden
die Peptidasehemmer Leupeptin, Lisinopril, Phosphoramidon, Plummer-Hemmstoff
und Bestatin, jeweils bei einer Konzentration von 1 μM verwendet
und 1 mM Benzamidin und 2,5 mM Phenanthrolin wurden zu beiden Puffern
hinzugefügt.
-
In
den Bindungs-Kompetitionsstudien bei E13-Hühner-CAM wurde die [125I]Ang IV-Bindung stark durch Ang IV und
Nle1-AIV (IC50 von
18 bzw. 43 nM) gehemmt, wohingegen WSU-4042, Nle1-Y-I-Amid
und Ang II schwächere
Kompetitoren waren, mit IC50 von 5, 2,2
bzw. 0,65 μM,
und Losartan und PD 123319 waren bei Konzentrationen bis zu 10 μM inaktiv.
[Sar1Ile8]Ang II
und CGP 42112 waren wirksam, wenn sie nur um 50% der Stellen kompetitierten
und dann nur bei Konzentrationen von 10 bzw. 0,5 μM. Diese
Ergebnisse werden in 2 zusammengefasst.
-
In
den Studien der 125I[Sar1Ile8]Ang II-Bindung an CAM kompetierten Ang
II, [Sar1Ile8]Ang
II und CGP 42112 um die Bindung mit IC50 von
100, 13 bzw. 180 nM, wohingegen Ang IV, Nle1-AIV
und Losartan sehr schwache Kompetitoren waren (IC50 von
50, 8 bzw. 100 μM).
PD 123319, WSU-4042 und Nle1-Y-I-Amid zeigten
IC50, die größer als 100 μM war. Diese
Ergebnisse werden in 3 gezeigt.
-
Beispiel 4 Effekte von Ang IV auf Neuriten-Auswuchs
-
Die
weite Verbreitung der AT4-Rezeptoren in
motorischen, sensorischen und cholinergischen Regionen deutet auf
wichtige Rollen für
dieses Peptid im zentralen Nervensystem hin. Eine physiologische
Wirkung von Ang IV in Neuronen muss jedoch noch klar definiert werden.
Zahlreiche Neurotransmitter und Neuropeptide sind mit der Regulation
der neuronalen Entwicklung in Zusammenhang gebracht worden. Zum
Beispiel hemmt Acetylcholin den Neuriten-Auswuchs von embryonalen
ziliaren Hühner-Ganglienzellen,
den symphatischen Neuronen und Hippocampus-Neuronen von Ratten. Umgekehrt stimuliert
das vasoaktive Darmpeptid die Verzweigung des oberen Halsganglions
und Somatostatin erhöht
die neuronale Sprossung aus den buccalen Helisoma-Ganglionneuronen.
-
Wir
bestimmten, ob Ang IV eine trophische Rolle im zentralen Nervensystem
hat, indem wir seine Wirkungen auf den Neuriten-Auswuchs aus gezüchteten
embryonalen sympathischen Hühnerneuronen
untersuchten.
-
Sympathische
Ganglien aus E11-Hühnern
wurden unter Verwendung von Trypsin/Versen dissoziiert und wurden
in Platten mit 24 Vertiefungen in DMEM und Ham-F12-Medium gezüchtet, das
1% (Vol./Vol) Insulin-Transferrin-Selenium-X-Wachstumsergänzungsmedium (Gibco BRL, Maryland
USA), 100 mM Putrescin, 1,67 mg/ml Prostaglandin F2α, 6,67 ng/ml
Progesteron und 5 ng/ml Nervenwachstumsfaktor (Sigma, Missouri USA)
enthielt. Den Neuronen wurde gestattet, sich an den Vertiefungen
anzulagern (ungefähr
2 Stunden), bevor ihnen eine 24-stündige Behandlung mit Peptiden
und/oder ihren Antagonisten verabreicht wurde. Die verwendeten Peptide
und Antagonisten wurden zu den Kulturen 0,5 Stunden vor der Ang
IV- oder der Ang II-Zugabe hinzugefügt. Ang IV-Dosis-Wirkungskurven wurden über einen
Konzentrationsbereich von 10–11 bis 10–5 durchgeführt. Die
Kulturschalen wurden mit 0,1 mg/ml Polylysin beschichtet und dann
erhielten sie drei Waschungen mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS),
bevor sie mit 10 μg/ml
Laminin beschichtet wurden. Die Vertiefungen wurden mit PBS gewaschen,
bevor sie für
die Kultur verwendet wurden.
-
Zum
Abschluss des Experiments wurde das Kulturmedium von den Vertiefungen
entfernt, die Neuronen wurden mit 2,5% Glutaraldehyd in PBS für 20 Minuten
fixiert und unter dem Phasen-Kontrastmikroskop untersucht, das an
eine MD30 Plus-Bildanalysesoftware (Adelaide, Australien) angeschlossen
war. Die Länge der
Neuriten (länger
als 50 μm)
von jedem untersuchten Neuron wurde gemessen. Ein Minimum von 40
Neuritenmessungen wurde pro Behandlungsgruppe durchgeführt und
jede experimentelle Behandlung wurde zumindest in dreifacher Ausführung durchgeführt.
-
Zum
Abschluss des Experiments wurde die Lebensfähigkeit der Zellen durch Ausschluss
von 0,1% Anilin-Blau durchgeführt.
-
In
Kulturen von embryonalen (E11) sympathischen Hühnerneuronen hemmte Ang IV
den Neuriten-Auswuchs in einer Dosis-abhängigen Weise mit einem Schwellenwert
bei 10–11 M,
halb-maximaler Hemmung bei 10–10 und einem maximalen
Effekt bei 10–9 M.
Zwischen 10–9 bis
10–5 war
der Auswuchs maximal gehemmt (P < 0,05).
Diese Ergebnisse werden in 4 gezeigt.
Bei 10–8 M
Ang IV wurde die Hemmung des Neuriten-Auswuchses bei 1 μM der Ang
IV-Analoge WSU-4042, Nle1-V-I-Amid und Nle1-AIV vollständig umgekehrt. Die Wirkungen
der Analogen alleine waren statistisch nicht unterschiedlich von
den Kontrollwerten. Im Gegensatz zu den Ang IV-Analogen hatten der
Ang II-Antagonist [Sar1Ile8]
Ang II, die AT1- und AT2-Antagonisten Losartan
und PD 123319 und der teilweise Ang II-Agonist CGP 42112 keine Wirkung
auf die Ang IV-Antwort, wie in 5 gezeigt
wird.
-
Bei
10–8 M
Ang II wurde der Neuriten-Auswuchs um 25% gehemmt, was hoch signifikant
war. Die Ang IV-Analoge kehrten diesen Effekt vollständig um,
während
die Ang II-Antagonisten [Sar1Ile8]Ang II, Losartan, PD 123319 und CGP 42112
nicht effektiv waren. Die wird in 6 dargestellt.
-
Diese
Studien deuten darauf hin, dass die Hemmung des Neuriten-Auswuchses durch
beide Peptide durch die AT4-Rezeptoren vermittelt
wird und unterstützen
die Rolle für
Angiotensin IV in der Neuritmusterbildung.
-
Beispiel 5 Effekte von Angiotensin IV
auf Verletzungen des Rückenmarks
-
Astrocyten,
positiv für
gliales fibrilläres
saures Protein (glial fibrillary acid Protein, GFAP), sind an der Musterbildung
der Neuritbildung nach Verletzung des Rückenmarks beteiligt (Bovolenta
et al, 1992). Durch Verletzung verursachte Plastizität stellt
eine ähnliche
Situation zu jener dar, die im sich entwickelnden Embryo beobachtet
wird (Schwartz, 1992). Im Lichte unserer Erkenntnisse über die
Fähigkeit
von Rückenmarksgewebe,
Ang IV zu binden (Beispiel 2), haben wir die Effekte von Rückenmarksverletzungen
auf die Ang IV-Bindung getestet. Überraschenderweise haben wir
eine deutliche Erhöhung
der [125I] Ang IV-Bindung in verletzten
Rückenmarksabschnitten
festgestellt. Das ist in 7 dargestellt.
-
Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass der AT4-Rezeptor
ein geeignetes Ziel für
die Abschwächung der
Effekte einer Rückenmarksverletzung
sein könnte.
-
Beispiel 6 Reinigung von einem endogenen
Gehirnpeptid, das an den AT4-Rezeptor bindet
-
Die
Mengen von Ang IV im Gehirn sind sehr niedrig bis nicht nachweisbar
(DJ Campbell, persönliche Mitteilung).
Die weit verbreitete und charakteristische Verteilung der AT4-Rezeptoren im zentralen Nervensystem deutet
darauf hin, dass es für
diesen Rezeptor einen bis jetzt nicht identifizierten Peptidliganden
geben könnte.
Wir haben daher unter Verwendung von herkömmlichen proteinchemischen
Reinigungstechniken gemeinsam mit einem AT4-Rezeptortestsystem
eine Suche nach einem solchen Liganden durchgeführt, um (eine) Substanz(en)
in Extrakten von Schafhirn nachzuweisen und aufzuzeichnen, die in
diesem System um die [125I] Ang IV-Bindung
kompetiert (kompetieren).
-
a) 125AT4-Rezeptorbindungstest
-
Die
Bindung des 125I-Ang IV an Nebennieren-Membranen
von Rindern wurde als ein Testsystem verwendet, um auf AT4-Rezeptorbindungsaktivität in cerebralen Cortexfraktionen
des Schafs zu durchmustern. Rinder-Nebennieren, die aus dem Schlachthaus
erhalten wurden, wurden in 1 mm × 1 mm-Blöcke geschnitten, in 3 ml eines
hypotonischen Puffers homogenisiert (50 mM Tris, 5 mM EDTA, pH-Wert
7,4) und dann für
10 Minuten bei 500 g zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und
für 20
Minuten bei 40.000 g zentrifugiert und das daraus resultierende
Pellet wurde nochmals in 2 ml eines hypotonischen Puffers homogenisiert.
Die Bindungstestproben enthielten Rinder-Nebennieren (56 mg an Protein,
wie bestimmt durch den Biorad-Proteintest), 0,14 μCi an [125I]Ang IV (ungefähr 260 pM) und 10 μl der Testprobe
in einem Gesamtvolumen von 270 μl in
50 mM Tris-Puffer, pH-Wert 7,4, der 150 mM Natriumchlorid, 5 mM
EDTA, 100 μM
Phenylmethylsulfonylfluorid, 20 μM
Bestatin und 0,1% (Gew./Vol) Rinderserumalbumin enthielt. Die relative
Potenz der Fraktionen in der Kompetition um die 125I-Ang
IV-Bindung wurde aus einer Standardkurve bestimmt, bei welcher bekannte Mengen
an nicht markiertem Ang IV hinzugefügt wurden (10–10 bis
10–6 M).
Die Fraktionen aus jedem Reinigungsschritt wurden auf ihre Fähigkeit
hin überprüft, um die
[125I]Ang IV-Bindung zu kompetitieren, wobei jene, welche
die höchste
Aktivität
zeigten, auch den nächsten
Reinigungsschritt durchmachten.
-
b) Reinigungsvorgang
-
Hirncortex
aus Schaf wurde in 2 M Essigsäure
homogenisiert (2 ml/g Gewebe), zentrifugiert und der Überstand
abgegossen. Eine vorläufigen
Reinigung des Extrakts wurde unter Verwendung einer Säule von präparativem
C18-Material (55–105
mm, Waters) durchgeführt.
Der C18-Ausfluss wurde lyophilisiert, rekonstituiert und einer Reihe
von chromatographischen Schritten unterzogen, in welchen die Fraktionen
auf Ang IV-Verdrängungsaktivität getestet
wurden. Die chromatographischen Schritte waren kurz gesagt: drei
aufeinanderfolgende Umkehrphasen-HPLC-Schritte unter Verwendung
von Säulen
mit verschiedenen Porengrößen (Deltapak-C18,
300°A und
Novapak-C18) sowie auch das Wechseln von Ionenpaarungsmitteln, Lösungsmitteln
und Gradienten-Elutionsbedingungen; das wurde gefolgt durch einen
Anionenaustausch, dann Kationenaustausch mit einer endgültigen Reinigung
auf einer Microbor LC C8-Säule.
Das gereinigte aktive Peptid wurde unter Verwendung eines Protein-Sequenziergeräts von Applied
Biosystem, Model 470A mit einem online Analysiergerät, Modell
120A PTH, sequenziert.
-
Der
Hirncortex des Schafes ergab 1,9 nMol AT
4-Rezeptorbindungsaktivität pro Gramm
des Naßgewichts
nach der ersten Deltapak-C18-Säule.
Im Anschluss an die dritte Poly LC-Säule (55°C) eluierte die Ang IV-Aktivität gleichzeitig
mit dem Haupt-UV-Absorptionspeak
und die folgende Peptidsequenz wurde aus diesem Peak erhalten:
-
Eine
Suche in den Proteindatenbankaufzeichnungen offenbarte, dass diese
Sequenz der Aminosäuresequenz
32–41
der menschlichen β, δ-, γ- und ε-Globinketten entsprach
und als LVV-Haemorphin-7 bekannt ist.
-
LVV-Haemorphin-7
ist ein 10 Aminosäuren
langes Peptid, das im Gehirn, in der Hirnanhangdrüse, dem Hypothalamus
und dem Knochenmark gefunden wird und das mit hoher Affinität an den
Angiotensin-AT4-Rezeptor bindet. Die Schaf-Peptidsequenz ist
identisch zu den Aminosäuren
30–39
der Schaf-βA-, -βa-, -βc- und -ε-Globinvorläufern (Garner
und Lingrel, 1989; Saban und King, 1994) und diese Sequenz ist in
vielen Arten konserviert, einschließlich des Menschen (siehe zum
Beispiel Karelin et al, 1994). In Menschen gibt es 6 β-Globin-ähnliche
Gene, ε, γ', γG, δ, β und ein
Pseudogen ψβ, die eng
zusammen auf dem Chromosom 11 liegen und alle die LVV-Haemorphin-7-Sequenz
codieren (Karlsson und Nienhuis, 1985). Diese Sequenz ist auf keiner
der α-Globin-Genfamilie
vorhanden. LVV-Haemorphin-7 und manche kürzere Sequenzen innerhalb dieses Peptids
haben Opioidwirkung und es scheint, dass die Sequenz VVYP für diese
Aktivität
benötigt
wird (Karellin et al, 1994).
-
Beispiel 7 Eigenschaften von synthetischem
LVV-Haemorphin-7
-
Ein
Decapeptid mit der Sequenz, die vorstehend isoliert wurde, wurde
unter Vertrag durch Chiron Mimotopes synthetisiert und seine biochemischen
und pharmakologischen Eigenschaften wurden wie folgt charakterisiert:
-
a) HPLC
-
Ein
einleitender Hochleistungsflüssigchromatographie(HPLC)-Lauf
deutete darauf hin, dass das synthetische Peptid nicht gleichzeitig
mit der Fraktion eluierte, die sequenziert wurde. Es schien, dass
die Fraktion aufgrund einer längeren
Lagerung bei 4°C
abgebaut war. Massenspektrometrieanalyse wurde durchgeführt, um
zu bestimmen, ob das der Fall war. Die aus der Massenspektrometrieanalyse
erhaltenen Daten der beiden aktiven Peaks, die nach einer verlängerten
Lagerung des ursprünglichen,
gereinigten Materials erzeugt wurden, stimmten tatsächlich mit
Abbau überein.
Der früh
eluierte Peak ergab eine Masse, die genau dem Verlust des Phenylalaninrests
vom Carboxyterminus entsprach, wohingegen der zweite aktive Peak
eine Masse ergab, die genau dem Verlust des amino-terminalen Leucin-Rests
entsprach. Darüber
hinaus deuteten diese Daten (vorausgesetzt, dass alle Daten eindeutig
waren) stark darauf hin, dass das aktive Peptid nicht post-translationell
entweder am Peptidkern oder am Amino- oder Carboxyterminus modifiziert
wurde.
-
b) Liganden-Bindungsstudien
-
Die
pharmakologischen Eigenschaften des Decapeptids LVV-Haemorphin-7
in der Kompetition um die Bindung von 125I-Ang
IV in Rinder-Nebennierenmembran und cerebellaren cortikalen Membranen
aus Schafen wurden bestimmt. Sowohl LVV-Haemorphin-7 als auch Ang IV wurden
unter Verwendung von Chloramin T radiojodiert und auf einer C18-Sep-pak-Säule unter
Verwendung von 0,5% Trifluoressigsäure in einem 20–80% Methanolgradienten
aufgetrennt.
-
Nebennierenmembranen
aus Rindern oder cerebellare cortikale Membranen aus Schafen wurden
in 30 ml eines hypotonischen Puffers (50 mM Tris, 5 mM EDTA, pH-Wert
7,4) homogenisiert und dann für
10 Minuten bei 500 g zentrifugiert. Der Überstand wurde entfernt und
für 20
Minuten bei 40.000 g zentrifugiert und das daraus resultierende
Pellet wurde nochmals in 2 ml hypotonischem Puffer homogenisiert.
Die Bindungstests enthielten:
Rinder-Nebennieren (56 μg Protein)
oder cerebellare Membranen aus dem Schaf (26 μg Protein), wie bestimmt durch
den Biorad-Proteintest (Bradford, 1976); 0,14 μCi von [125I]Ang
IV (ungefähr
260 pM) oder 0,11 μCi
von [125I]LVV-Haemorphin-7 (ungefähr 200 pM) und
Kompetitionsligand,
in
einem Gesamtvolumen von 270 μl
in 50 mM Tris-Puffer, pH-Wert 7,4, der 150 mM Natriumchlorid, 5
mM EDTA, 100 μM
Phenylmethylsulfonylfluorid, 20 μM
Bestatin und 0,1% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin enthielt.
-
Der
Test wurde bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert.
-
In
den Nebennierenmembranen aus Rindern wurde eine Auswahl an Konzentrationen
von nicht-markiertem LVV-Haemorphin-7 oder Ang IV zu dem Testsystem
hinzugefügt,
um die relativen Wirksamkeiten der beiden Peptide in diesem Radiorezeptor-Testsystem
zu bestimmen. Sowohl Ang IV als auch LVV-Haemorphin-7 zeigten vergleichbare Affinitäten in der
Kompetition um die 125I-Ang IV-Bindung (ungefähr 1–5 nM),
wobei Ang IV eine etwas höhere
Affinität
zeigte.
-
Für Kompetitionsstudien
in cerebellaren cortikalen Membranen aus dem Schaf wurden Verdünnungen der
nicht markierten Liganden LVV-Haemorphin-7, Ang IV, Ang II, Ang
III und des nicht-spezifischen opioiden Antagonisten Naloxon, des
Ang II-AT1-Antagonisten Losartan, des Ang II-AT2-Antagonisten PD 123319 und des sigma-Opioid- und Dopamin
D2-Antagonisten Haloperidol bei Konzentrationen verwendet, die von
10–13 bis
10–4 M
reichten. Die Quantifizierung der Rezeptorbindung wurde als der
Mittelwert von zwei Experimenten berechnet.
-
In
diesen Studien wurde um die 125I-LVV-Haemorphin-7-Bindung
an cerebellare cortikale Membranen von Schafen durch LVV-Haemorphin-7,
Ang IV, Ang III und Ang II (IC50 von 5,6
nM, mM, 77 nM bzw. 1,6 μM) kompetiert.
PD 123319 war ein schwacher Kompetitor (IC50 von
46 μM),
wohingegen Losartan, Naloxon und Haloperidol ineffektiv waren (IC50 größer als
100 mM). Diese Ergebnisse werden in 8 dargestellt.
Auf ähnliche
Weise wurde um die [125I]Ang IV-Bindung
an cerebellare Membranen durch Ang IV, LVV-Haemorphin-7, Ang III
und Ang II mit IC50 von 1,13 nM, 2 nM, 6,9
nM bzw. 2 μM
kompetiert, wohingegen PD 123319, Losartan, Naloxon und Haloperidol
bei 10 μM
inaktiv waren. Diese Ergebnisse werden in 9 dargestellt.
-
c) Bindung von 125I-LVV-Haemorphin-7
an Schafhirn
-
Schaf-Rautenhirn-Schnitte
wurden verwendet, um die Verteilung von 125I-LVV-Haemorphin-7-Bindung und
AT4-Rezeptorstellen zu vergleichen. Schnitte
von 10 μm-Dicke wurden bei
22°C (30
Min.) äquilibriert
und dann für
30 Minuten in einem isotonischen Puffer, der 50 mM Tris, 150 mM
Natriumchlorid, 5 mM EDTA, 100 μM
Phenylmethylsulfonylfluorid, 20 μM
Bestatin und 0,1% Rinderserumalbumin, pH-Wert 7,4 enthielt, vor einer weiteren
2-stündigen
Inkubation im gleichen Puffer, der 2,84 μCi [125I]LVV-Haemorphin-7
oder [125I]Ang IV (ungefähr 140 pM) enthielt, vorinkubiert.
Die Radioliganden wurden durch entweder 1 μM nicht markiertem LVV-Haemorphin-7 oder
Ang IV von ihrer Bindung verdrängt.
Nach der Inkubation wurden die Schnitte drei 2-minütigen Waschungen
in Puffer bei 4°C
unterzogen und für
14 bis 28 Tage einem radioaktiven Film exponiert.
-
[125I]LVV-Haemorphin-7 und [125I]Ang
IV zeigten ein identisches Bindungsmuster im Rautenhirn vom Schaf.
Die Bindung wurde in den motorisch assoziierten Gebieten, der granulären Schicht
des Cerebellums, dem Olivenhauptkern, dem Hypoglossuskern und lateralen
nucleus reticulares, den autonomen Regionen, dem motorischen Nucleus
thoracius des Vagus und dem Nucleus ambiguus, und den sensorischen
Bereichen, dem externen Nucleus cuneatus und Trigeminusnucleus des
Rückenmarks
lokalisiert. Die beiden Radioliganden wurde durch eine 1 μM-Konzentration
von entweder nicht markiertem Ang IV oder LVV-Haemorphin-7 von ihren
Bindungsstellen verdrängt,
was darauf hindeutet, dass nicht nur zwei Bindungsstellen in den
gleichen Gehirnregionen verteilt sind, sondern dass auch zwei Radioliganden
tatsächlich
an die gleichen Stellen binden.
-
Beispiel 8 Isolierung von mutmaßichen LVV-Haemorphin-7-Vorläuferclonen
-
Es
ist nicht bekannt, ob LVV-Haemorphin-7 im Gehirn synthetisiert wird
oder ob es aus dem Abbau von Hämoglobin
stammt. Die Demonstration der LVV-Haemorphin-7-Vorläufer–mRNA im Gehirn würde einen
Beweis für
das Erstere liefern. Mögliche
Verfahren zur Demonstration, dass LVV-Haemorphin-7-Vorläufer-mRNA im Gehirn vorhanden
ist, umfassen:
- (a) eine Isolation von spezifischen
cDNA-Clonen aus einer Hirn-cDNA-Bank;
- (b) Nachweis der mRNA im Gehirn durch RT-PCR;
- (c) Nachweis von LVV-Haemorphin-7-Vorläufer-mRNA durch in situ-Hybridisierungs-Histochemie;
und
- (d) Demonstration der mRNA in Hirn-spezifischen Zellkulturen.
-
Es
wurde früher
darüber
berichtet, dass α-
und β-Globin-mRNAs
in Maushirn exprimiert werden, wie durch Northern-Analyse gezeigt
wurde (Ohyagi, Y. et al, 1994).
-
Jeder
dieser Ansätze
hat bestimmte Vorteile. In situ-Hybridisierungs-Histochemie und Nachweis der mRNA in
hirnspezifischen Zellkulturen würden
den Beweis für
die Synthese im Gehirn erbringen. Die Isolierung von Clonen und
der Nachweis von mRNA durch reverse Transkription-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) würde die
Anwesenheit von mRNA im Gehirn zeigen, aber die Kontamination durch
Retikulocyten kann nicht ausgeschlossen werden. Die Isolation von
cDNA-Clonen stellt
jedoch beachtliche Informationen über die Struktur des Vorläufers bereit.
Der Vorläufer
von LVV-Haemorphin-7 kann ein Mitglied der β-Globin-Familie sein, z. B. βA usw.,
oder ein alternativ gespleißtes
Globin, oder er kann ein bis dahin unbekanntes nicht-Globin-Peptid
darstellen.
-
Um
potentielle Clone zu isolieren, die für den Vorläufer des LVV-Haemorphin-7-Peptids codieren,
haben wir eine Rattenhirn-cDNA-Bank unter Verwendung eines Oligonucleotids
durchmustert, das auf der LVV-Haemorphin-7-Sequenz basiert.
-
Entwurf des Oligonucleotids
-
Etliche
Oligonucleotide sind, wie in 10 gezeigt,
entworfen worden. Oligonucleotid H170 (SEQ ID NO: 2) wurde entworfen,
um der Region des Schaf-β-Globingens zu entsprechen,
das die LVV-Haemorphin-7-Sequenz enthält. Diese Sonde wurde für die Durchmusterung
der Genbank und auch als das Sense-Oligonucleotid in der PCR verwendet.
Das Oligonucleotid H173 (SEQ ID NO: 5) wurde als der Antisenseprimer
für die
Verwendung in der PCR entworfen. PCR mit H170/H173 überspannt
das Intron 2 und wird ein 255 bp-Fragment mit cDNA und ein 1098
bp-Fragment mit genomischer DNA als Matrize erzeugen. Oligonucleotid
H172 (SEQ ID NO: 4) kann als eine interne Sonde für H170/H173-PCR-Produkte
verwendet werden. Die Oligonucleotide H172 und H173 (SEQ ID NO:
4, 5) sind die Antisensesonden, die dem Exon 2 und 3 des Schaf-β-Globingens
entsprechen und werden für
in situ-Hybridiserungs-Histochemie verwendet.
-
Der Nachweis von β-Globin-ähnlichen Sequenzen im Gehirn
durch Polymerase-Kettenreaktion
(PCR)
-
RNA
wurde aus cerebellaren und cerebralen Cortizes, Herz und Leber vom
Schaf isoliert. Die RNA (20 μg)
wurde in einer 25 μl-Reaktion
bei 42°C
für 1 Stunde
revers transkribiert, die 100 mM KCl, 50 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,4),
6 mM MgCl2, 10 mM Dithiothreit, 500 μM dNTPs (erogen),
12 μg/ml
zufällige
Hexamere (Boehringer Mannheim), 40 Einheiten RNasin (erogen) und
reverse AMV-Transkriptase (Boehringer Mannheim, 25 Einheiten) enthielt.
Ein Aliquot der reversen Transkriptionsreaktion (10%) wurde in der
Polymerase-Kettenreaktion verwendet. Die für die Amplifikation der β-Globin-mRNA
verwendeten Primer waren Sense-H170 und Antisense-H173 (siehe 10).
Die PCR wurde in einer Reaktion durchgeführt, die 10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,3),
50 mM KCl, 400 μM
dNTPs, Taq-Polymerase (Bresatec, 2,5 Einheiten), 3 μM MgCl2 und jeden Primer zu 400 nM enthielt. Denaturierung,
Anlagerung und Verlängerung
wurden bei 94°C,
60°C und
72°C für jeweils
1 Minute für
40 Zyklen durchgeführt,
gefolgt von einer endgültigen
Verlängerung
bei 72°C
für 10
Minuten.
-
Die
PCR-Produkte wurden auf einem Agarosegel aufgetrennt, auf Hybond
N+ übertragen
und eine Southern-Analyse wurde unter Verwendung eines internen
Oligonucleotids (H172) durchgeführt,
um zu bestätigen,
dass die Produkte von Globin-Vorläufern stammten. Spezifische
Banden der erwarteten Größe von 255 bp,
wie gezeigt in 11, wurden in allen vier untersuchten
Geweben nachgewiesen.
-
Durchmusterung der Ratten-cDNA-Bank auf β-Globin-ähnliche
Sequenzen
-
Ein
Oligonucleotid, das der Nucleotidsequenz der LVV-Haemorphin-7-Region
des Schaf-β-Globins entsprach
(H170), wurde verwendet, um eine Rattenhirn-cDNA-Bank (Stratagene Kat. Nr.: 936515, Sprague-Dawley,
gesamtes Gehirn) zu durchsuchen. Ungefähr 8 × 105 Clone
wurden ausplattiert und Plaqueentnahmen unter Verwendung von Standardmethoden
durchgeführt
(z. B. Maniatis et al: Molecular Cloning). Die Filter wurden in
Rapid-Hyb (Amersham) für
1 Stunde bei 42°C
vorhybridisiert und dann wurde das am 5'-Ende markierte H170 für 2 Stunden
hinzugefügt.
Die Filter wurden dann dreimal bei 42°C in 2 × SSC/0,1% SDS gewaschen. Die
Filter wurden für
4 Tage unter Verwendung eines Biomax-Films und eines Verstärkerschirms
autoradiographiert. Insgesamt wurden 24 mutmaßliche Positive isoliert. Die
Positiven wurden in PBS eluiert.
-
Die
Positiven wurden dann weiter unter Verwendung von einem auf PCR
basierenden Verfahren charakterisiert. PCR wurde unter Verwendung
von Oligonucleotid H170 als dem 5'-Primer und H173 als dem 3'-Primer durchgeführt. Ein
PCR-Produkt, das von H170/H173 stammt, wird ein Intron im Schaf-β-Globingen umspannen
und wird ein 1098 bp langes Fragment ergeben.
-
Ein
Aliquot des eluierten λ-Clons
wurde für
5 Minuten gekocht und dann auf Eis abgekühlt. Das wurde als Matrizen-DNA
in einer PCR-Reaktion verwendet, die 10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,3),
50 mM KCl, 400 μM dNTPs,
Taq-Polymerase (Bresatec, 2,5 Einheiten), 3 μM MgCl2 und
jeden Primer bei 400 nM enthielt. Denaturierung, Anlagerung und
Verlängerung
wurden bei 94°C,
60°C und
72°C für jeweils
1 Minute für
30 Zyklen durchgeführt,
gefolgt von einer endgültigen
Verlängerung
bei 72°C
für 10
Minuten. Die PCR-Produkte wurden durch Elektrophorese auf einem
1,4% Agarosegel analysiert.
-
Die
H170 positiven/PCR negativen Clone wurden für die weitere Charakterisierung
gelagert. Es wird in Betracht gezogen, dass sie entweder nicht-Globin-Vorläufer, alternativ
gespleißte
Vorläufer
oder Fragmente von Globinclonen darstellen.
-
Sequenzierung der Ratten-β-Globin-Clone
-
Die
6 Positiven, die durch PCR ausgewählt wurden, wurden plaquegereinigt
und das Plasmid wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers herausgeschnitten unterzogen. Die Größen der
Insertionen wurden durch getrennte Restriktionskartierung mit den
Enzymen EcoRI und PvuII bestimmt. Die Clone EX, FX, LX, RX und TX
enthalten Insertionen von ungefähr
500 bp. Der Clon DX war der längste
und enthielt eine Insertion von ungefähr 2500 bp. Die Southern-Analyse
der Clone unter Verwendung eines internen Oligonucleotids (H172)
bestätigte,
dass diese Clone von Globin-Vorläufern
stammten.
-
Dieses
Plasmid wurden unter Verwendung des Pharmacia -T7-Sequenzierungskits
sequenziert. Die Sequenzierung der Clone EX, FX und LX unter Verwendung
der universellen Primer zeigte eine Sequenzhomologie zu der nichttranslatierten
3'-Region des β-Globins.
Die Clone RX und TX, wenn sie mit dem Universalprimer sequenziert
wurden, und Clon DX, wenn er mit dem reversen Primer sequenziert
wurde, zeigten eine Sequenzhomologie zum 5'-Ende des β-Globingens einschließlich des
Intitiationscodons ATG.
-
Clon
DX wurde einer verschachtelten Deletionsanalyse unterzogen, um mehr
Matrizen für
die Sequenzierung zu erzeugen. Dieser Clon enthielt die β-Globin-Sequenz und ungefähr 1,8 kb
der Sequenz, die nicht homolog zum Globincluster war, und könnte das
Ergebnis von zwei Insertionen in dem einen Clon sein.
-
Die
vollständige
Sequenzierung des Clons EX zeigte, dass der Clon identisch zum Ratten-βA-Globin (Genbank-Zugangsnummer:
X16417) war, wie es in 12 gezeigt wird. 13 zeigt
die Nucleotidsequenz und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz
des Clons EX, wobei die mutmaßliche
LVV-Haemorphin-7-Region
angezeigt wird.
-
Beispiel 9 In situ-Hybridisierungs-Histochemie
-
Die
Verteilung der mRNA, welche das LVV-Haemorphin-7 und sein Vorläuferpeptid
codiert, wird unter Verwendung einer Reihe an Oligonucleotiden für die unterschiedlichen
Regionen des β-Globingens
untersucht, einschließlich
des C-Terminus von
Exon 2 (H172 von 13) und der N-terminalen Regionen
von Exon 3 (H173). Die Antisense (ursprünglich H172, H173)-Oligonucleotide
wurden am 3'-Ende mit 35S-dATP unter Verwendung von terminaler
d-Transferase markiert und auf einer Nensorbsäule gereinigt. Schnitte vom
Schafhirn wurden dann mit 7,5 × 105 ZpM an markierter Sonde in einem Gesamtvolumen
von 75 μl
von 50% Formamid, 4 × SSC,
1 × Denhardt-Lösung, 2%
Sarcosyl, 20 mM Na2PO4-Puffer
(pH-Wert 7), 10% Dextransulfat, 50 μg/ml Heringssperma-DNA und 0,2
mM Dithiothreit hybridisiert. Nach einer 16-stündigen Hybridisierungsdauer wurden
die Schnitte viermal in 1 × SSC
gewaschen, in destilliertem Wasser gespült und durch zunehmendes Ethanol
dehydratisiert und einem Hyperfilm β-max exponiert. Vorläufige Untersuchungen
unter Verwendung der Oligonucleotide H172 und H173 wiesen β-Globin-mRNA
im Colliculus inferior und dem Kern des Trigeminus des Rückenmarks
nach. Weitere in situ-Hybridisierungs-Histochemiestudien umfassen
die Verwendung von zusätzlichen
synthetischen Antisense- und Sense-Oligonucleotiden aus unterschiedlichen
Regionen der β-Globin-Sequenz,
um unseren Befund von β-Globin-mRNA
in Hirnkernen zu bestätigen.
Die Verteilung der β-Globin-mRNA
wird dann mit unserer autoradiographischen Lokalisierung der AT4-Rezeptoren verglichen, um die Rollen dieses
neuen Peptidsystems weiter zu erleuchten.
-
Beispiel 10 Radioimmuntest und immunhistochemischer
Nachweis von LVV-Haemorphin-7
-
Zwei
Schafe wurden mit der LVV-Haemorphin-7-Sequenz immunisiert, die
mit dem Diphtherietoxin konjugiert war, und sowohl Antiseren als
auch affinitätsgereinigte
Antiseren mit angemessenem Titer, um Radioimmuntests für LVV-Haemorphin-7 zu erstellen,
wurden erhalten. Der Radioimmuntest, der dem herkömmlichen
Typ entspricht, wird verwendet, um die Konzentration des LVV-Haemorphin-7 in unterschiedlichen
Geweben oder in spezifischen Regionen innerhalb eines Gewebes zu
bestimmen, um weitere Information über andere mögliche physiologische
Wirkungen des Dekapeptids für
uns bereitzustellen.
-
Die
Antiseren werden auch immunhistochemisch verwendet, um die Gewebeverteilung
von LVV-Haemorphin-7 zu bestimmen, insbesondere im Gehirn. Meerschweinchen
werden intrakardial mit 4% Paraformaldehyd in Phosphatgepufferter
Salzlösung
perfundiert, die Gewebe herausseziert und über Nacht in 20% Saccharoselösung gelegt.
Die Gewebe werden dann eingefroren, 5–10 Mikron-Schnitte geschnitten und endogene Peroxidase
wird durch eine 30-minütige
Inkubation in 0,5% Wasserstoffperoxid in Methanol blockiert, bevor über Nacht
mit dem primären
Antikörper
in Phosphat-gepufferter Salzlösung
eine Inkubation erfolgt, die 3% normales Ziegenserum enthält. Nach
einigen Waschungen in Phosphatgepufferter Salzlösung werden die Schnitte mit
dem sekundären
anti-Schaf-Antikörper inkubiert
und unter Verwendung des Streptavidin-Biotin/Meerrettichperoxidase-Komplexsystem
nachgewiesen (Vectastain). Der Nachweis von LVV-Haemorphin-7 in
Neuronen stellt einen weiteren Beweis bereit, dass das Decapeptid
innerhalb der Neuronen synthetisiert wird und dadurch als ein Neuropeptid
wirken kann, nachdem wir schon gezeigt haben, dass sein Rezeptor
in Neuronen vorkommt. Immunhistochemie wird auch auf der elektronenmikroskopischen
Ebene durchgeführt, um
die subzelluläre
Verteilung des Peptids zu bestimmen, insbesondere ob es in intrazellulären Speicherkörperchen
vorkommt.
-
Der
Radioimmuntest für
LVV-Haemorphin-7 wird auch eingesetzt, um die Absonderung des Peptids aus
neuralem Gewebe zu untersuchen. Schnitte, die aus Hirnregionen erzeugt
wurden, von welchen festgestellt wurde, dass sie viel LVV-Haemorphin-7-Immunreaktivität aufweisen,
werden in Krebs-Ringer-Bicarbonatpuffer bei 37°C inkubiert und die Wirkungen
der Depolarisierung durch ein Medium mit hohem K+-Gehalt
und verschiedene die Sekretion induzierende Substanzen werden bewertet,
um zu überprüfen, ob
das Peptid aus Neuronen ausgeschieden wird. Ähnliche Experimente werden
auf gezüchteten
neuronalen Zelllinien durchgeführt,
von denen festgestellt wurde, dass sie das Peptid enthalten. Radioimmuntests
von Körperflüssigkeiten einschließlich Plasma
und Rückenmarksflüssigkeit
werden verwendet, um die Mengen des Peptids in diesen Flüssigkeiten
unter normalen und pathologischen Bedingungen zu bestimmen.
-
Zusätzlich wird
die subzelluläre
Verteilung des Peptids durch einen Radioimmuntest von subzellulären Fraktionen
aus Nervengeweben, einschließlich Synaptosomen,
bewertet, um zu bestimmen, ob das Peptid in subzellulären Körnchen gelagert
wird, wie es bei anderen abgesonderten Neuropeptiden vorkommt.
-
Beispiel 11 Wirkung von LVV-Haemorphin-7
in passiven Vermeidungs-Konditionierungsversuchen
-
Von
Angiotensin IV ist gezeigt worden, dass es den Gedächtniserhalt
und Gedächtnisabruf
in passiven Vermeidungsaufgaben verbessert (Braszko et al, 1988,
Wright et al, 1993), ein Effekt, der durch den AT4-Rezeptor
vermittelt wird. Scopolamin, ein muscarinischer Rezeptorantagonist,
ist verwendet worden, um Amnesie zu induzieren. Es wurde berichtet,
dass ein stabileres Analog von Angiotensin IV, WSU 2088, die Lernstörung in
einer passiven Vermeidungsaufgabe, die durch Scopolamin induziert
wird, umkehrte. Die Effekte von LVV-Haemorphin-7 auf die konditionierten
passiven Vermeidungsaufgaben in unbehandelten und mit Scopolamin-behandelten
Ratten wurden getestet.
-
Ratten
wurden chirurgisch intracerebroventrikuläre Kanülen implantiert und sie wurden
jeden Tag behandelt. Am Konditionierungstag wurde jedes Tier an
den dunklen Bereich eines passiven Vermeidungs-Konditionierungsapparates
für 5 Minuten
mit geschlosser Guillotinentüre
gewöhnt.
Das Tier wurde dann in seinen Heimkäfig für 5 Minuten zurückgeben
und dann in den hellen Bereich mit der geöffneten Guillotinentüre gegeben.
Die Latenz, den dunklen Bereich mit allen vier Füßen zu betreten, wurde in Sekunden
gemessen. Diese Versuche wurden mit 5 Minuten im Heimkäfig zwischen
den Versuchen wiederholt, bis die Ratte die dunkle Seite innerhalb
von 20 Sekunden betrat. Vor dem letzten Versuch am Konditionierungstag
wurden die Ratten wahllos in vier Gruppen aufgeteilt: (a) Salzlösung, gefolgt
von Salzlösung,
(b) Salzlösung,
gefolgt von 1.0 nMol LVV-Haemorphin-7,
in (c) 70 nMol Scopolamin, gefolgt von Salzlösung (d) 70 nMol Scopolamin,
gefolgt von 1.0 nMol LVV-Haemorphin-7, wobei alles in einem Volumen
von 2,5 μl
intracerebroventrikulär
30 Minuten bzw. 5 Minuten vor dem endgültigen Versuch verabreicht
wurde. Beim letzten Versuch war die Guillotinentüre geschlossen und die Tiere
erhielten für
1,5 Sekunden einen Schock auf niedriger Stufe (0,2 mA) über den
Gitterboden. Die Tiere wurden dann für 24 Stunden in ihre Heimkäfige zurückgegeben,
bevor sie täglich
für die nächsten vier
Tage getestet wurden, und die Latenzperioden bis zum Wiedereintreten
in die dunklen Bereiche wurden gemessen. Die Ergebnisse werden in 14 gezeigt.
-
In
diesem passiven Vermeidungsparadigma zeigten die Kontrolltiere,
welche die Konditionierung erfolgreich erhielten, hohe Latenzzeiten
beim Eintreten in den dunklen Bereich, wohingegen die Ratten, die
mit Scopolamin behandelt waren, Lern- und Gedächtnisdefizite zeigten, wie
durch viel geringere Latenzzeiten beim Eintreten in den dunklen
Bereich gezeigt wurde. Die durchschnittlichen Latenzzeiten bis zum
Eintreten in den dunklen Bereich von Ratten, die LVV-Haemorphin-7
nach Scopolamin erhielten, waren nicht signifikant unterschiedlich
von jenen der Kontrollratten, was darauf hindeutet, dass in diesen
Ratten LVV-Haemorphin-7 die durch Scopolamin induzierte Amnesie
vollständig
umkehrte. Die Ratten, die LVV-Haemorphin-7
alleine erhielten, schnitten jedoch schlechter ab als die mit Scopolamin
behandelten Ratten.
-
Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass LVV-Haemorphin-7 der durch die
Scopolamin induzierten Gedächtnisstörung erfolgreich
entgegenwirkt. Die Verabreichung des Peptids alleine war für das Lernen
jedoch schädlich,
was auf die Überstimmulierung
des neuronalen Systems aufgrund der hohen verwendeten Dosis zurückzuführen sein
kann.
-
Effektive
Dosierungen von LVV-Haemorphin-7 werden durch das Durchführen von
Dosis-Wirkungsstudien mit LVV-Haemorphin-7 durchgeführt und
das Beobachten der Effekte auf das Lernen einer passiven Vermeidungsaufgabe
in den Tieren bestimmt, einschließlich jener mit einer durch
Scopolamin induzierten Amnesie. Ähnliche
Studien werden auch verwendet, um zu bestimmen, ob die durch LVV-Haemorphin-7
verursachte Gedächtnisstörung auf übermäßig hohe
Dosierungen des Peptids zurückzuführen ist.
-
Beispiel 12 Wirkung von LVV-Haemorphin-7
in Wasser-Labyrinth-Lernversuchen
-
Das
runde Wasserlabyrinth (Morris-Wasserlabyrinth) besteht aus einem
runden Tank, der Wasser enthält,
das trüb
gemacht wurde, mit einer unter der Oberfläche des Wassers versteckten
Plattform. Scopolamin blockiert die von Versuch zu Versuch abnehmende
Latenzzeit dieser Aufgabe und seine Wirkung scheint von der Beeinträchtigung
des Kurzzeitgedächtnisses
abzuhängen.
Die Wirkung von LVV-Haemorphin-7
auf die durch Scopolamin induzierte Amnesie in dieser Aufgabe wurde
untersucht.
-
Den
Ratten wurden chirurgisch intracerebroventrikuläre Kanülen eingepflanzt und sie wurden
täglich behandelt.
Am Tag des Versuchs wurden die Ratten von unterschiedlichen Ausgangspositionen
in das Wasserlabyrinth eingeführt,
die von der Fluchtplattform gleich weit entfernt waren. Die Zeit,
die jede Ratte gebraucht hat, um die Plattform zu erreichen, wurde
aufgezeichnet. Es gab vier aufeinanderfolgende Versuche für jedes
Tier an einem Tag, mit einer 60 Sekunden-Rastdauer zwischen den
Versuchen. Die durchschnittliche Latenzdauer, bevor das Tier die
Plattform erreichte, wurde aufgezeichnet und wird in 15 gezeigt.
An den Tagen 1 und 2 des Versuches (nicht-räumlich) hat keines der Tiere
eine Arzneistoffbehandlung erhalten. Obwohl die Scopolamingruppe
eine erhöhte
Latenzzeit am 1. Tag zeigte, war die Latenzzeit am 2. Tag auf die Kontrollhöhe abgefallen.
Die Ratten wurden dann wahllos in 3 Gruppen aufgeteilt:
- (a) Salzlösungskontrolle,
- (b) 70 nMol Scopolamin in 2,5 μl, und
- (c) 70 nMol Scopolamin, gefolgt von 1,0 nMol LVV-Haemorphin-7,
und wurden an
-
5
Tagen Untersuchungen unterzogen. Nach der intracerebroventriculären Behandlung
mit Scopolamin 30 Minuten vor der Untersuchung zeigten die Ratten
signifikant erhöhte
Latenzzeiten beim Finden der Plattform, was Lerndefizite demonstrierte.
In Ratten, die 25 Minuten nach Scopolamin mit LVV-Haemorphin-7 behandelt
wurden, wurde die durch Scopolamin induzierte Latenz beim Finden
der Plattform vollständig
umgekehrt und diese Ratten waren von der Kontrollgruppe nicht zu
unterscheiden. Die Absetzung der Behandlung am 8. Tag brachte die
Latenz der mit Scopolamin behandelten Gruppe zurück zu Kontrollmengen, was darauf hindeutet,
dass die durch Scopolamin induzierte Amnesie reversibel ist.
-
Beispiel 13 Wirkung von LVV-Haemorphin-7
auf Acetylcholin- Freisetzung
im Ratten-Hippocampus
-
Von
Acetylcholin wird angenommen, dass es der Haupttransmitter ist,
der an der Verarbeitung der kognitiven Funktion beteiligt ist, da
anti-cholinergische Arzneistoffe das Gedächtnisdefizit und die Verwirrung
induzieren. Bei der Alzheimer-Erkrankung
ist von neuronalem Verlust in cholinergisch reichen Bereichen berichtet
worden, insbesondere im septohippocampalen Weg. Angiotensin AT4-Rezeptoren
wurden in großer
Häufigkeit
im basalen Nucleus von Meynert, in den CA2 und im Gyrus dentatus
des Hippocampus und in somatischen und autonomen präganglionären motorischen
Neuronen des Affenhirns festgestellt. Dieses Muster der Rezeptorverteilung ähnelt dem
der cholinergischen Neuronen und deutet darauf hin, dass die AT4-Rezeptoren mit cholingergischen Wegen zentral
verbunden sein können.
Darüber
hinaus kann LVV-Haemorphin-7, wie in Beispiel 12 gezeigt wird, das
Lerndefizit, das durch Scopolamin induziert wurde (einem muscarinischen
Rezeptor-Antagonisten), umkehren. Wir postulieren daher, dass LVV-Haemorphin-7
die Freisetzung von Acetylcholin aus den septohippocampalen Neuronen über die
AT4-Rezeptoren freisetzen kann.
-
Ratten
werden mit Natrium-Pentobarbiton anästhetisiert und stereotaxisch
mit einer intracerebralen Führungskanüle implantiert,
entweder im dorsalen Hippocampus (Koordinaten 3,8 mm caudal bis
bregma, 2,5 mm lateral bis zur Mittellinie und 3,0 mm ventral zur
Oberfläche
des Schädels)
oder im ventralen Hippocampus (Koordinaten 5,3 mm caudal bis bregma,
5,4 mm lateral bis zur Mittellinie und 6,5 mm ventral bis zur Oberfläche des
Schädels).
Die Führungskanülen werden
mit Zahnzement fixiert, der an drei Schrauben im Schädel befestigt
wird. Plazebosonden werden dann in die Führungskanülen inseriert, um eine Blockade
der Kanülen zu
verhindern. Die Ratten können
sich für
5–7 Tage
erholen. Am Tag des Experiments wird eine Mikrodialysesonde mit
einer 3 mm-Dialysemembran
durch die Führungskanüle inseriert
und mit künstlicher
Zerebrospinalflüssigkeit
(148 mM NaCl, 3 mM KCl, 1,4 mM CaCl, 0,8 mM MgCl, 1,3 mM NaH2PO4, 0,2 mM Na2HPO4, pH-Wert 7,4)
bei einer Durchflussrate von 2,0 μl/min
perfundiert. Neostigmin (1,0 μM)
wird zur künstlichen
Zerebrospinalflüssigkeit
hinzugefügt,
um die Wiederfindung von Acetylcholin zu erleichtern. Vier 20-Minuten Grundlinienproben
wurden 1 Stunde nach dem Einführen
der Sonde gesammelt, gefolgt durch vier 20-Minuten-Proben während der
Dauer des Experiments, wenn LVV-Haemorphin-7 (1 μMol aufgelöst in künstlicher Zerebrospinalflüssigkeit
und 1 μM
Neostigmin) durch die Sonde perfundiert wird. Während der Erholungsphase wird
die Peptidperfusion abgebrochen und vier 20-Minuten-Proben werden
gesammelt.
-
Acetylcholin
wird im Dialysat durch HPLC mit elektrochemischem Nachweis gemessen.
Acetylcholin und Cholin werden auf einer auf Polymer basierenden
analytischen 10-cm-Säule
aufgetrennt und dann in Wasserstoffperoxid und Betain durch einen
immobilisierten Enzymreaktor (Acetylcholinesterase und Cholinoxidase)
umgewandelt, der an die analytische Säule gekoppelt ist. Die mobile
Phase besteht aus 35 mM Natriumphosphat bei pH-Wert 8,5, ergänzt mit
dem antibakteriellen Reagens Kathoon CG.
-
Beispiel 14 Nachweis der β-Globinsequenzen
in unterschiedlichen neuronalen Zelllinien durch RT-PCR
-
Gesamt-RNA
wird aus den folgenden Zelllinien isoliert:
- (a)
NG 108-Ratten-Gliom-Neuroblastom-Hybrid,
- (b) menschliches SKNMC-Neuroblastom, und
- (c) PC 12W-Ratten-Pheochromcytom. Die gesamte RNA wird wie folgt
hergestellt: 107 Zellen werden in 4 ml 4
M Guanidinthiocyanat, 25 mM Natriumcitrat und 0,05% Natriumdodecylsulfat
homogenisiert, gefolgt durch schrittweises Hinzufügen von
0,4 ml an 2 M Natriumacetat, pH-Wert 4,0, 4 ml mit Wasser gesättigten Phenol
und 0,8 ml Chloroform-Isoamylalkohol. Das Homogenisat wird gemischt
und auf Eis für
15 Minuten abgekühlt,
gefolgt durch Zentrifugation bei 2000 g für 15 Minuten. Die wässrige Phase
wird entfernt und zwei Phenol-Chloroform-Extraktionen unterzogen, bevor die RNA
durch das Hinzufügen
von Isopropanol ausgefällt
wird.
-
Die
mRNAs werden dann einer RT-PCR unterzogen. cDNA wird aus ungefähr 20 μg der Gesamt-RNA unter
Verwendung von reverser Transkriptase und wahllosen Hexameren synthetisiert.
10% des cDNA-Produktes wurden mit PCR durch 40 Zyklen amplifiziert,
wobei jeder Zyklus aus der Denaturierung bei 94°C für Minute, der Anlagerung der
Primer bei 60°C
für 1 Minute
und der Primerverlängerung
bei 72°C
für 1 Minute bestand,
gefolgt durch eine endgültige
10-minütige
Inkubation bei 72°C.
Die verwendeten Primer waren
welche
mit hoher Homologie den β-, δ-, ε-Globinketten
vom Schaf entsprachen und von einem 255-bp-cDNA-Fragment flankiert
wurden. Der Sense-Primer umspannt die Nucleotidsequenz, welche für LVV-Haemorphin-7
codiert, und der Antisense-Primer umspannt das zweite Intron des
Globingens, um zu ermöglichen, dass
die cDNA von der kontaminierenden genomischen DNA unterschieden
werden kann. Die PCR-Produkte werden
durch das Southern-Blot-Verfahren in 0,4 M NaOH auf eine Hybond
N+-Membran übertragen.
Die Membran wird bei 42°C
in 5 × SSC,
5 × Denhardt-Lösung und 0,5% Natriumdodecylsulfat
mit einem
32P-endmarkierten Oligonucleotid
hybridisiert, das intern
zu den für
die PCR verwendeten Primern liegt und an die β-, δ-, ε-Globinketten bindet. Nach 12
Stunden der Hybridiserung wird der Filter bei 42°C in einem Puffer mit einer
endgültigen
Stringenz von 0,5 × SSC
und 0,1% Natriumdodecylsulfat gewaschen.
-
Wir
haben die Verteilung der AT4-Rezeptoren
im Gehirn von Macaca fascicularis und im Rückenmark vom Schaf kartiert.
Der Rezeptor hat eine markante und einzigartige Verteilung, einschließlich der
motorisch- und sensorisch-assoziierten Regionen und Wege und cholinergischen
Zellkörper
einschließlich
aller motorischen Nuclei im Hirnstamm und Rückenmark. Wir haben gezeigt,
dass Ang IV Neuriten-Auswuchs
in gezüchteten
embryonalen Hühnerneuronen
hemmt und dass dieses Peptid daher eine Rolle beim Wachstum und
der Entwicklung des zentralen und peripheren Nervensystems haben
kann.
-
Wir
haben ein endogenes Hirnpeptid gereinigt, das an den AT4-Rezeptor
mit hoher Affinität
bindet. Dieses Decapeptid ist 100% identisch mit der internen Aminosäuresequenz
30–39
des β-Globins
vom Schaf. Die Anwesenheit von dieser β-Globin-ählichen Sequenz wurde im Schafhirn
und in anderen Geweben unter Verwendung von PCR demonstriert. Die
Durchmusterung einer Rattenhirn cDNA-Bank führte zur Isolierung eines Clons,
dessen Sequenz identisch zu jener des Ratten-βA-Globins
ist.
-
Wir
haben die Anwesenheit der β-Globin-mRNA
im Gehirngewebe gezeigt und einen β-Globin-cDNA-Clon aus einer
Ratten-Hirnbank isoliert. Diese Daten deuten darauf hin, dass LVV-Haemorphin-7
aus den β-Globin-Vorläufern stammt,
die im Gehirn synthetisiert werden, obwohl eine Kontamination durch
Retikulocyten nicht ausgeschlossen werden kann. Alle cDNA-Clone,
die sequenziert worden sind, entsprechen der Sequenz, die das Ratten-βA-Globin
codiert. Die Ratten-LVV-Haemorphin-7-Peptidsequenz
weist eine konservative Substitution an Position 10 auf, wobei ein
Tyrosin ein Phenylalanin ersetzt.
-
Es
scheint daher, dass ein Peptid, das der Sequenz des LVV-Haemorphin-7
aus dem Rind entspricht, im Gehirn existiert und als Vorläufer aus
dem β-Globin
stammt. Das Peptid wird fast sicher ein endogener Ligand für häufig vorkommende
Hirn-AT4-Rezeptoren sein und kann daher
ein Reihe von Wirkungen auf definierte motorische, sensorische und
cholinergische Neuronen ausüben.
-
Wir
haben gezeigt, dass LVV-Haemorphin-7 die Gedächtnis-störenden Wirkungen von Scopolamin
sowohl in passiven Vermeidungs-Konditionierungsversuchen
als auch in Wasser-Labyrinth-Lernversuchen umkehrt. Die Verabreichung
von hohen Dosierungen des Peptids kann jedoch für das Lernen aufgrund von Überstimulation
des neuronalen Systems schädlich
sein.
-
In
einem weiteren Kontext deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass β-Globin ein Vorläufer für eine Reihe
von neuroaktiven Peptiden sein kann, die im zentralen Nervensystem
durch spezifische Spaltungsenzyme erzeugt werden, um mit einer Reihe
von Rezeptoren zu interagieren.
-
Es
wird für
einen Fachmann offensichtlich sein, dass, obwohl die Erfindung zum
Zwecke der Klarheit und des Verständnisses ziemlich im Detail
beschrieben wurde, verschiedene Modifikationen und Veränderungen
zu den hierin beschriebenen Ausführungsformen
und Verfahren durchgeführt
werden können,
ohne vom Geltungsbereich des erfinderischen Konzepts, das in dieser
Erfindung offenbart wird, abzuweichen.
-
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