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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Lichtwellenleiterelements, das als Vorrichtung zur Erzeugung der
zweiten Harmonischen (SHG) eines quasi-phasenangepassten (QPM) Systems
verwendet werden kann.
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Stand der
Technik
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Als
Strahlenlichtquelle eines blauen Lasterstrahlenlichts für einen
Lichtabnehmer usw. wird üblicherweise
eine SHG-Vorrichtung eines QPM-Systems unter Einsatz eines Lichtwellenleiterelements
mit periodischer domänenumgekehrter
Struktur auf Lithiumniobat- oder Lithiumtantalat-Einkristall verwendet.
Eine solche Vorrichtung kann einer Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten
zugeführt
werden; Beispiele dafür
sind optische Speicherplatten, medizinische Anwendungen, photochemische
Anwendungen und diverse optische Messungen. Beispielsweise beschreiben
JP-A 4-104.233 und die ihr entsprechende
EP 0486769 , auf der der Oberbegriff
von Ansprüchen
1 und 7 beruht, dass ein Film auf einem ferroelektrischen optischen
Einkristallsubstrat wachsen gelassen wird, das einer Behandlung
zur Erzeugung einzelner Kristalldomänen (nachstehend als „Einzeldomänen" bezeichnet) durch
Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
unterzogen wurde, und dass der Film mit einer zu diesem Zeitpunkt
höheren
Curie-Temperatur als die Filmbildungstemperatur (Flüssigphasenepitaxie-Temperatur)
verwendet wird, wodurch ein ferroelektrischer optischer Einkristallfilm
mit Einzeldomäne
gegenüber
dem Substrat entsteht. Der Film wird zum Mehrdomänenfilm, wenn er eine Curie-Temperatur aufweist,
die unter der Filmbildungstemperatur liegt.
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Ein
solches Verfahren könnte
aber nur einen Film mit einer Zusammensetzung hervorbringen, deren Curie-Temperatur
höher als
die Flüssigphasenepitaxiewachstums- Temperatur ist, weshalb
die Zusammensetzung des Films sehr starken Einschränkungen
unterliegt und das Verfahren demnach nicht praktikabel ist.
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Insbesondere
wenn eine durch dieses Verfahren erzeugte domänenumgekehrte Struktur für eine SHG-Vorrichtung
usw. verwendet würde,
wäre davon
auszugehen, dass der durch den Lichtstrahl bewirkte Schaden zunimmt,
wodurch sich das Verhältnis
zwischen SHG-Ein- und Ausgangssignal verringern würde; aus
diesem Grund könnte
keine praktikable Vorrichtung bereitgestellt werden.
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Als
Verfahren zur Herstellung einer vorstehende und vertiefte Abschnitte
aufweisenden Struktur für QPM
auf einer Oberfläche
oder Hauptfläche
des ferroelektrischen Substrats wurde bislang ein Trockenverfahren
wie z.B. reaktives Ionenätzen
angewendet. Allerdings führte
dieses Verfahren zu umfangreicher Schädigung des Substrats, wodurch
dessen kristalline Eigenschaft stark beeinträchtigt wurde. Bei der Anwendung des
Verfahrens zur Herstellung einer SHG-Vorrichtung waren der Umwandlungswirkungsgrad
und die Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden
der SHG-Vorrichtung gering.
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Da
der Umwandlungswirkungsgrad der SHG-Vorrichtung im Verhältnis zur
Leistungsdichte der ersten harmonischen Grundwelle verbessert wird,
erzielt man mit einer Steigerung der Wellenleiterleistung der ersten harmonischen
Grundwelle mittels eines Lichtwellenleiters gute Ergebnisse. Zu
diesem Zweck muss der Lichtwellenleiter in eine dreidimensionale
Kanalwellenleiterstruktur umgewandelt werden. Um allerdings diesen
Kanalwellenleiter bereitzustellen, ist Ionenaustausch, Metalldiffusion
oder Trockenätzen
wie z.B. reaktives Ionenätzen
erforderlich, und dies schädigt
das Substrat beträchtlich
und beeinträchtigt
somit auch dessen kristalline Eigenschaft. Demzufolge nehmen die
Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden
und der Umwandlungswirkungsgrad des optischen Elements der SHG-Vorrichtung
ab. Außerdem
ist die Komplexität
des Herstellungsverfahrens gestiegen, wodurch die Produktionseffizienz
sank.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Verbesserung der Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden
der domänenumgekehrten
Struktur usw., wenn diese auf dem ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrat
angeordnet ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Schadensminderung des ferroelektrischen
optischen Einkristallsubstrats zu diesem Zeitpunkt und die Verbesserung
der kristallinen Eigenschaft des Substrats nach der Behandlung,
wodurch die Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden
und der Wirkungsgrad der periodischen domänenumgekehrten Struktur verbessert
werden können.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein Verfahren zur Herstellung eines
Lichtwellenleiterelements nach Ansprüchen 1 und 7.
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Die
Erfinder untersuchten die Herstellung von Lichtwellenleitervorrichtungen
und -elementen mit periodischer domänenumgekehrter Struktur, um
die Beständigkeit
gegenüber
optischer Schädigung
der Lichtwellenleitervorrichtungen und -elemente wie auch Ausgangssignal
und den Umwandlungswirkungsgrad zu verbessern. Während dieser Untersuchungen
stellten die Erfinder fest, dass ein ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm mit hervorragender kristalliner Eigenschaft erzeugt
werden kann, indem eine Maske eines Musters (entspricht einer domänenumgekehrten
Struktur) auf einer Oberfläche
des ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrats bereitgestellt
wird, die nicht maskierten Abschnitte des Substrats selektiv protonenausgetauscht werden,
die protonenausgetauschten Abschnitte selektiv geätzt werden,
um vorstehende und vertiefte Abschnitte zu bilden, und der ferroelektrische
optische Einkristallfilm auf den vorstehenden und vertieften Abschnitten
durch einen Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
wachsen gelassen wird. Die Anmelder stellten überdies fest, dass die kristalline
Eigenschaft des ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrats
während des
gesamten Produktionsverfahrens nicht wesentlich beeinträchtigt wird.
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Die
Erfinder versuchten, den ferroelektrischen optischen Einkristallfilm
auf dem ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrat mittels
des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
bei Filmbildungstemperatur oder Flüssigphasenepitaxie-Temperatur,
die über
der Curie-Temperatur des Einkristallfilms liegt, zu erzeugen. Patentschutz
für eine
solche Kombination wurde in der oben erwähnten JP-A-4-104.233 nicht
gewährt,
da sie zu einem Multidomänen-Zustand
der Polarisierungsrichtung des Einkristallfilms führt, selbst
wenn die Polarisierungsrichtung des Substrats im Einzeldomänenzustand
gehalten wird.
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Die
Erfinder stellten allerdings auch fest, dass selbst beim Wachsenlassen
des Einkristallfilms bei einer Filmbildungstemperatur über der
Curie-Temperatur des Einkristallfilms mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
auf dem Substrat mit Einzeldomäne
die Polarisierungsrichtung des Einkristallfilms in umgekehrter Richtung
zur Polarisierungsrichtung des Substrats gehalten werden kann, wodurch
der Einkristallfilm den Einzeldomänenzustand einnehmen kann.
Aufgrund dieser Erkenntnis kann nun ein ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm mit einer Zusammensetzung, die bislang als unmöglich galt,
erzeugt werden. Außerdem
besitzt eine solche Vorrichtung hervorragende Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden,
weshalb der Ausstoß des
Strahlenlichts, insbesondere der Umwandlungswirkungsgrad im Falle
einer SHG-Vorrichtung, ausgezeichnet ist.
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Den
Erfindern gelang es überdies,
einen ersten ferroelektrischen optischen Einkristallfilm auf dem
optischen Einkristallsubstrat mit ferroelektrischer Einzeldomäne mittels
eines Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
zu erzeugen und ein erwünschtes
Muster vorstehender und vertiefter Abschnitte auch auf dem ersten
Einkristallfilm mittels des obigen Verfahrens auszubilden. Die Anmelder
stellten fest, dass eine optische Vorrichtung mit hervorragender
Beständigkeit
gegenüber
optischen Schäden
erzeugt werden kann, indem ein zweiter ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm zumindest auf der Vertiefung der vorstehenden und vertieften
Struktur hergestellt werden kann.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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Um
ein besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu erlangen, wird auf die beiliegenden
Abbildungen verwiesen, worin:
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1a–1d schematische
Querschnittsansichten des Herstellungsverfahrens des Lichtwellenleiterelements
sind;
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2a–2c schematische
Querschnittsansichten des Verfahrens zur Herstellung protonenausgetauschter
Abschnitte auf dem ersten ferroelektrischen optischen Einkristallfilms
sind;
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3a–3c schematische
Querschnittsansichten des Verfahrens der selektiven Entfernung der protonenausgetauschten
Abschnitte aus dem ersten ferroelektrischen optischen Einkristallfilms
und des Ausbildens eines zweiten ferroelektrischen optischen Einkristallfilms
auf dem ersten Einkristallfilm sind;
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4 ein
Phasendiagramm einer pseudo-binären
Zusammensetzung von LiNb1-xTaxO3-LiVO3 ist;
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5 ein
Dreielement-Phasendiagramm einer pseudo-ternären Zusammensetzung von LiNbO3-LiTaO3-LiVO3 ist (hergestellt durch Modifizieren des
Phasendiagramms von 4);
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6a–6c charakteristische
Graphen sind, aus denen die Beziehungen zwischen dem Anteil von LiTaO3, die Auflösungsrate von Lithiumniobat
aus dem Substrat und die Fällungsrate
eines Films einer festen Lösung
auf dem Substrat in der obigen pseudo-ternären Zusammensetzung ersichtlich
sind;
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7 eine
schematische perspektivische Ansicht einer SHG-Vorrichtung ist,
die einer segmentartigen Lichtwellenleiterstruktur entspricht, die
rechteckige Vertiefungen 18 auf einem optischen Einkristallsubstrat 21 mit
ferroelektrischer Einzeldomäne
und einen ferroelektrischen optischen Einkristallfilm 17 auf
dem Substrat 21 (umfassend die rechteckigen Vertiefungen 18)
aufweist;
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8 eine
schematische perspektivische Ansicht einer SHG-Vorrichtung ist,
die einer segmentartigen und eingebetteten optischen Lichtwellenleiterstruktur
entspricht, aus der eine streifenförmige Rille 15 auf
dem optischen Einkristallsubstrat 21 mit ferroelektrischer
Einzeldomäne
und rechteckige Vertiefungen 18 in der streifenförmigen Rille 15 ersichtlich
sind;
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9 eine
schematische Querschnittsansicht eines segmentartigen optischen
Lichtwellenleiters unter Verwendung vorstehender Abschnitte mit
hohem Brechungsindex ist, aus welcher Abbildung die vorstehenden Abschnitte 23 mit
hohem Brechungsindex auf dem Substrat 21 und ein ferroelektrischer
optischer Einkristall 24 auf den vorstehenden Abschnitten 23 ersichtlich
sind;
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10a–10e schematische Querschnittsansichten des Verfahrens
zur Herstellung der Vorrichtung von 9 sind;
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11 eine
schematische Querschnittsansicht eines laminierten Körpers 45 mit
periodischer domänenumgekehrter
Struktur 15 ist;
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12a eine schematische perspektivische Ansicht
des laminierten Körpers 45 mit
einer darauf befindlichen Maske 34 ist;
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12b eine schematische Draufsicht des laminierten
Körpers 45 von 12a ist;
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13 eine
schematische perspektivische Ansicht des laminierten Körpers 45 der 12a und 12b nach
der Protonenaustauschbehandlung ist;
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14a eine schematische perspektivische Ansicht
eines optischen Elements 38 ist, in dessen Rippenstruktur 39 die
periodische domänenumgekehrte
Struktur 15 ausgebildet ist;
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14b eine schematische Vorderansicht des optischen
Elements 38 von 14a ist;
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15 eine
schematische perspektivische Ansicht eines laminierten Körpers 46 mit
periodischer domänenumgekehrter
Struktur 16 ist;
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16a eine schematische perspektivische Ansicht
eines optischen Elements 41 ist, in dessen Rippenstruktur 42 die
periodische domänenumgekehrte
Struktur 16 ausgebildet ist; und
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16b eine schematische Vorderansicht des optischen
Elements 41 von 16a ist.
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Nummerierung
in den Abbildungen
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- 1
- ferroelektrisches
optisches Einkristallsubstrat
- 1a
- Hauptoberfläche des
Substrats 1
- 2,
9
- protonenausgetauschte
Abschnitte
- 3
- vertiefte
Abschnitte
- 4,
6
- ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm
- 7,
8, 10
- erster
ferroelektrischer optischer Einkristallfilm (vorläufige Schicht)
- 11
- zweiter
ferroelektrischer optischer Einkristallfilm
- 15
- streifenförmige Rille
- 17
- ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm
- 18
- rechteckige
Vertiefung
- 21
- ferroelektrisches
optisches Einkristallsubstrat
- 23
- vorstehender
Abschnitt aus ferroelektrischem optischem Einkristall mit hohem
Brechungsindex
- 24
- ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm
- 34
- Maske
für Protonenaustausch
- 36A,
36B
- protonenausgetauschte
Schicht
- 38,
41
- optisches
Element
- 39,
42
- Rippenstruktur
- 40A,
40B
- vertiefter
Abschnitt, gebildet durch Entfernung der protonenausgetauschten
Schicht
- 45,
46
- laminierter
Körper
- M,
N, O, P, Q
- Polarisierungsrichtung
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird nun ausführlich unter
Bezugnahme auf 1–3 beschrieben.
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Bezug
nehmend auf 1a besitzt ein optisches Einkristallsubstrat 1 mit
ferroelektrischer Einzeldomäne
eine durch den Pfeil M gekennzeichnete Polarisierungsrichtung. Die
das Substrat 1 bildenden Einkristalle sind in vertikaler
Richtung zur Hauptfläche 1a des
Substrats 1 polarisiert. Das Verfahren zur Bereitstellung des
Substrats mit Einzeldomäne
ist allgemein bekannt. Anschließend
wird auf der Hauptfläche 1a des
Substrats 1 eine Maske mit erwünschtem Muster ausgebildet.
Das Maskenmuster kann in herkömmlicher
Weise ausgebildet werden. Als Material zur Ausbildung der Maske
eignet sich z.B. Ta, W, Ti, Au, SiO2, Ta2O3, Al, Cr und Pt.
Als Verfahren zur Herstellung des Maskenmusters lässt sich
als Beispiel Fotolithografie erwähnen.
Danach wird das Substrat 1 einer Protonenaustauschbehandlung
unterzogen, um protonenausgetauschte Abschnitte 2 zu erhalten.
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Die
Erfinder stellten auch fest, dass ein ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm mit hervorragender kristalliner Eigenschaft durch
einen Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
auf den Oberflächenabschnitten
des Substrats 1 ausgebildet werden kann, aus dem die protonenausgetauschten
Abschnitte 2 selektiv entfernt wurden. JP-A-63-158.506
berichtete, dass die Ätzrate
von Trocken- oder Nassätzen
durch Protonenaustausch von LiNbO3 erhöht werden
kann. Somit versuchten die Erfinder, vertiefte und vorstehende Abschnitte mittels
dieses Verfahrens zu erzeugen. Zur Ausbildung vorstehender und vertiefter
Abschnitte wurde ein Tantalfilm bis zu einer Dicke von 400 nm auf
eine +C-Oberfläche
eines Z-geschnittenen LiNbO3-Substrats mittels Sputtern
abgelagert; anschließend
wurde der Tantalfilm durch ein Fotolithografieverfahren und Trockenätzen verarbeitet,
um eine periodische streifenförmige
Struktur zu bilden. Danach wurde das Substrat in Pyrophosphorsäure bei
230 °C 1
Stunde lang wärmebehandelt,
um protonenausgetauschte Abschnitte mit einer Dicke von etwa 1 μm zu ergeben.
Die Dicke der protonenausgetauschten Abschnitte wird durch eine
Protonendiffusionskonstante von Proton bestimmt und variiert je
nach verwendetem Substrat, Protonenaustauschtemperatur und Zeit.
Anschließend
wurde das Substrat 1 Stunde lang bei etwa 60 °C in eine gemischte HF/NNO3-Lösung
getaucht, um die protonenausgetauschten Abschnitte 2 zu
entfernen.
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Die
Erfinder entdeckten, dass ein LiNbO3-Kristallfilm
mit hervorragender kristalliner Eigenschaft des gleichen Ausmaßes wie
bei einem auf einer üblichen
Kristalloberfläche
wachsen gelassenen Film durch einen Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess auf den somit
ausgebildeten vorstehenden und vertieften Abschnitten wachsen gelassen
werden kann. Auf diese Weise erkannten die Erfinder, dass ein hochselektives Ätzverfahren
erfolgen kann, indem die selektiv protonenausgetauschten Abschnitte
mittels Nassätzen
entfernt werden, und dass eine verarbeitete Oberfläche mit
geringer Schädigung
und hervorragender kristalliner Eigenschaft, die zur Ausbildung
eines Kristallfilms mit ausgeprägter
kristalliner Eigenschaft erforderlich ist, durch einen Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
bereitgestellt werden kann.
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Der
Grund, weshalb diese Vorteile erzielt werden können, ist nicht klar. Man nimmt
allerdings an, dass die kristalline Eigenschaft der protonenausgetauschten
Abschnitte 2 durch den Austausch von Metallatomen im Kristallgitter
durch Wasserstoffatome beeinträchtigt
wurde, um auf diese Weise einen für das Ätzen zufrieden stellenden Zustand
zu erreichen, so dass die vorstehenden und vertieften Abschnitte
ausgezeichneter kristalliner Eigenschaft ohne Beschädigung der
Kristalloberfläche
erzeugt werden konnten.
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Das
Protonenaustauschverfahren kann die Dicke der protonenausgetauschten
Abschnitte präzise, d.h.
in der Größenordnung
einiger weniger 10 nm, steuern, so dass die Dicke genau eingestellt
und eine optische Vorrichtung mit einheitlichen Eigenschaften gefertigt
werden kann.
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Die
Erfinder untersuchten die die vorstehenden und vertieften Abschnitte
bildende Kristalloberfläche und
stellten fest, dass das Vorsehen der vorstehenden und vertieften
Abschnitte auf der +C-Oberfläche
(auf jener Oberfläche,
in deren Richtung die Polarisierung in 1 verläuft) besonders
wirkungsvoll ist, obwohl das Vorsehen der vorstehenden und vertieften
Abschnitte auf der –C-Oberfläche ebenfalls
möglich
ist. Die Ätzraten durch
eine HF enthaltende Säure
werden in nachstehender Tabelle 1 verglichen.
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Wie
man anhand der obigen Tabelle 1 erkennt, sind die Ätzraten
in den protonenausgetauschten Abschnitten und der +C-Oberfläche sehr
unterschiedlich. In der Folge kann Ätzen mit hohem Selektionsverhältnis stattfinden,
um die protonenausgetauschten Abschnitte im Wesentlichen vollständig und
ohne Beschädigung der
Kristalloberfläche
zu entfernen.
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Vorzugsweise
erfüllt
die Streifenbreite der Fensterabschnitte der Maske zur Durchführung des
selektiven Protonenaustauschs einen Zustand von zumindest W < ∧/2a, wenn
die Fensterbreite als W und der periodische Zyklus der Bildung des
Fensters als ∧ definiert
ist. Bei der selektiven Durchführung
des Protonenaustauschs durch eine Maske werden die protonenausgetauschten
Abschnitte um die seitliche Diffusion von Protonen größer als
die Fensterabschnitte der Maske. Zur Erzeugung einer SHG-Vorrichtung
mit hohem Wirkungsgrad muss die Nutzleistung (Breite der Domä nenumkehr/∧) der Domänenumkehr
an 50 % herankommen, so dass die Breite der Fensterabschnitte der
Maske für
den Protonenaustausch W < ∧/2a entsprechen muss.
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Wie
oben beschrieben, können
die vertieften Abschnitte 34 gleichzeitig – wie aus 1b ersichtlich – ausgebildet
werden, um dadurch ein Muster vorstehender und vertiefter Abschnitte
zu bilden. Als nächstes wird
ein ferroelektrischer optischer Einkristallfilm 4 auf der
Hauptfläche 1a des
Substrats 1 durch einen Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
ausgebildet, wie man dies in 1c erkennt.
Danach wird ein Abschnitt 5 des Einkristallfilms 4 in
der jeweiligen Vertiefung 3 ausgebildet. Die Polarisierungsrichtung
N des Films 4 ist entgegengesetzt zur Polarisierungsrichtung
M des Substrats 1. Auf diese Weise wird die periodische
domänenumgekehrte
Struktur gebildet. Durch Weiterbearbeitung der Oberfläche des
Films 4 können
die Filmabschnitte 6 anders als die Filmabschnitte 5 in
den vertieften Abschnitten 3 dünn auf der Oberfläche ausgebildet
werden, wie dies aus 1d ersichtlich ist. Die Filmabschnitte 6 auf
dem Film 4 können
bis auf die Filmabschnitte 5 in den vertieften Abschnitten 3 entfernt
werden. Für
eine solche Bearbeitung eignen sich mechanisches Schleifen mittels
Oberflächenschleifen
oder chemisch-mechanisches Polieren usw.
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Bezug
nehmend auf 2a wird ein erster ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm 7 auf der Hauptfläche 1a des
Substrats 1 mit Einzeldomäne mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet. Der erste Einkristallfilm 7 besitzt eine Polarisierungsrichtung
O, die der Polarisierungsrichtung M des Substrats 1 entgegengesetzt
ist. Mittels Polen wird die Polarisierungsrichtung des ersten Films 7 in
eine Richtung P umgekehrt, wie dies aus 2b ersichtlich
ist. Ein solcher Polungsvorgang ist allgemein bekannt. Dann wird
eine Maske mit erwünschtem
Muster auf dem Film 7 ausgebildet; das Substrat 1 und
der Film 7 werden einer Protonenaustauschbehandlung unterzogen,
um protonenausgetauschte Abschnitte 9 im Film 8 vorzusehen,
wie man dies in 2c erkennt.
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Danach
werden die protonenausgetauschten Abschnitte 9 selektiv
entfernt, um im Film 10 gleichzeitig mehrere vertiefte
Abschnitte 3 zu bilden, wodurch die in 3a gezeigte
Struktur mit vertieften und vorstehenden Abschnitten entsteht. Als
nächstes
wird mittels Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozess
ein zweiter ferroelektrischer optischer Einkristall 11 auf
dem Film 10 ausgebildet, wie dies aus 3b ersichtlich
ist. Somit ist ein Abschnitt 12 des Films 11 in
der jeweiligen Vertiefung 3 ausgebildet. Die Polarisierungsrichtung
Q des Films 11 ist entgegengesetzt zur Polarisierungsrichtung
P(M) des Films 10. Auf diese Weise wurde eine periodische
domänenumgekehrte
Struktur 16 gebildet. Durch Weiterbearbeitung der Oberfläche des
zweiten Films 11 können
die Filmabschnitte 13 anders als die Filmabschnitte 12 in
den vertieften Abschnitten 3 dünn auf der Oberfläche ausgebildet
werden, wie man dies in 1d erkennt.
Die Filmabschnitte 13 auf dem Film 11 können bis
auf die Filmabschnitte 12 des Films 11 entfernt
werden.
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Bei
der Ausbildung des ferroelektrischen optischen Einkristallfilms
auf dem ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrat liegt die
Flüssigphasenepitaxiewachstums-Temperatur des Films über seiner
Curie-Temperatur, wobei vorzugsweise der Temperaturunterschied im
Bereich von 20 °C–100 °C liegt,
um dadurch die Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung
zu steigern.
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Als
hierin geeignetes Substratmaterial seien als Beispiele LiNbO3, LiTaO3, LNT, KLN,
KLNT und diese Verbindungen mit Neodynium, Europium oder ähnliche
Seltenerdelemente, Magnesium, Zink usw. erwähnt, wobei zu beachten ist,
dass sie die oben erwähnten
Bedingungen der Erfindung erfüllen
müssen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Lithiumniobat-Einkristallsubstrat
als Substrat und ein Film einer festen Lösung von Lithiumniobat-Lithiumtantalat
als ferroelektrischer optischer Einkristallfilm verwendet. Es handelt
sich hierbei um eine Kombination, die bislang vom Standpunkt der
Löslichkeit
als problematisch galt. Die Erfinder stellten allerdings fest, dass
der Film einer festen Lösung
von Lithiumniobat-Lithiumtantalat, wenn die Zusammensetzung als
LiNb1-xTaxO3 ausgedrückt ist,
in einem Bereich von x von 0 ≤ x ≤ 0,8 erzeugt
werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Einkristallsubstrat, bestehend aus dem Film einer festen
Lösung
von Lithiumniobat-Lithiumtantalat, als Substrat verwendet, und es
entsteht ein aus Lithiumniobat und Lithiumtantalat gebildeter Film.
Die Zusammensetzung des aus Lithiumniobat und Lithiumtantalat bestehenden
Einkristallfilms kann als LiNb1-zTazO3, wobei z 0 < z ≤ 0,8 ist,
ausgedrückt
sein, wobei x und z einer Beziehung von z < x entsprechen, so dass 0 < z < 0,8. Der Film einer
festen Lösung
besitzt einen höheren Substitutionsanteil
als das Substrat.
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In
der obigen Ausführungsform
besteht eine Schmelze zum In-Kontakt-Bringen des Substrats hauptsächlich aus
Li2O, Nb2O5, Ta2O5 und
einem Flussmittel. Li2O ist in einer Menge
enthalten, die im Wesentlichen der Summe (Mol) der enthaltenen Mengen
von Nb2O5, Ta2O5 und dem Flussmittel
entspricht. Die Schmelze kann als Pseudo-Dreielement-Zusammensetzung
von LiNbO3 – LiTaO3 – Schmelzmedium
angesehen werden, bestehend aus LiNbO3 und
LiTaO3, die schmelzlösliche Komponenten sind, und
einer Schmelzmediumkomponente, die ein Flussmittel ist. Alternativ
dazu kann die Schmelze als Pseudo-Zweielement-Zusammensetzung von
LiNb1-xTaxO3 – Schmelzmedium
angesehen werden, bestehend aus LiNb1-x
Tax O3, einer schmelzlöslichen Komponente, und einer
Schmelzmediumkomponente, einem Flussmittel. Als Flussmittel sind
V2O5, B2O3, MoO3 oder Wo3 vorzuziehen.
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Bezug
nehmend auf 4 sieht man ein Phasendiagramm
einer Pseudo-Zweielement-Zusammensetzung
von LiNb1-x Tax O3-LiVO3. Die Abszisse stellt den Anteil von LiNb1-xTaxO3-LiVO3 in Mol-% dar, die Koordinate die Temperatur. 5 ist
ein Dreielement-Phasendiagramm einer Pseudo-Dreielement-Zusammensetzung
von LiNbO3 – LiTaO3 – LiVO3, erhalten durch Modifizieren des Phasendiagramms
von 4. Die numerischen Werte „900" und „1.300" stellen jeweils die Sättigungstemperatur
in der jeweiligen Zusammensetzung dar.
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Die
Zusammensetzung der Flüssigphase
bei Sättigungstemperatur
muss sich zunächst
auf jene Abschnitte einer Sättigungstemperatur
von höchstens
1.200 °C
im Dreielement-Phasendiagramm beziehen. Der Grund besteht darin,
dass die Curie-Temperatur
des Lithiumniobat-Einkristallsubstrats etwa 1.200 °C beträgt und der Kontakt
des Substrats mit dem Flüssigphasenabschnitt
des Films über
1.200 °C
ein Mehrdomänensubstrat
bewirkt, wodurch dessen kristalline Eigenschaft beeinträchtigt und
die Erzeugung von hochqualitativem Film erschwert wird. Ein solcher
Zusammensetzungsbereich ist durch die Linie I im Dreielement-Phasendiagramm
von 5 definiert.
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Um
demnach hochqualitativen Film herstellen zu können, liegt die Temperatur
des Flüssigphasenabschnitts
des Films im supergekühlten
Zustand vorzugsweise bei höchstens
1.150 °C.
Durch Einstellen einer Filmbildungstemperatur auf höchstens
1.150 °C
wird die kristalline Eigenschaft des Films weiter verbessert, und
die Beschädigung
des Lichtwellenleiters infolge des einstrahlenden Lichts nimmt deutlich
ab, wenn der Lichtwellenleiter im Film erzeugt wurde. Die Filmbildungstemperatur
beträgt
vorzugsweise zumindest 750 °C. Wenn
die Filmbildungstemperatur unter 750 °C liegt, ist das Vorsehen des
Films aus fester Lösung
schwierig.
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Die
Zusammensetzung der Schmelze liegt im Bereich der im Dreielement-Phasendiagramm
von 5 definierten pseudo-ternären Zusammensetzung. In 5 entsprechend
die angegebenen Bezugszeichen den Mol-% von LiVO3,
LiNbO3 und LiTaO3.
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Die
Erfinder stellten fest, dass der Mol-Anteil von LiNbO3 im
Verhältnis
zum Mol-Anteil von
LiTaO3 zumindest 40 %, aber nicht mehr als
60 % betragen muss. Es ist zwar nicht klar, warum ein solches Verhältnis notwendig
ist, doch geht man hierin von dieser Notwendigkeit aus, wobei die
Erklärung
dafür in
Zusammenhang mit den schematischen Graphen der 6a–6c gegeben
wird. In den Graphen der 6a–6c stellt
die Ordinate die Auflösungsrate
oder die Fällungsrate
dar, während
die Abszisse den Mol-Anteil von LiTaO3 im
Verhältnis
zum Mol-Anteil von LiNbO3 darstellt.
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Um
den Film aus fester Lösung
auf dem Lithiumniobat-Einkristallsubstrat zu fällen, muss die Fällungsrate
des Feststoffs aus der Flüssigphase
schneller als die Auflösungsrate
von Lithiumniobat in der Flüssigphase
im supergekühlten
Zustand sein.
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Wenn
der Mol-Anteil von LiNbO3 kleiner ist, d.h.
wenn die charakteristische Kurve im Graph immer mehr nach rechts
abweicht, steigt die Löslichkeit
von Lithiumniobat in der Schmelze, weshalb die Auflösungsrate
von Lithiumniobat in der Schmelze ebenfalls steigt. Wenn der Mol-Anteil
von LiNbO3 hingegen sinkt, wird auch die
Fällungsrate
von LiNbO3 kleiner. In der Folge entspricht
an einem Punkt F die Auflösungsrate
von Lithiumniobat der Fällungsrate
des Films aus fester Lösung,
und die Auflösungsrate
von Lithiumniobat ist im rechten Bereich über einer vertikal den Punkt
F passierenden Linie höher
als die Fällungsrate
des Films fester Lösung,
so dass die Filmbildung unmöglich
gemacht wird.
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Das
Ausmaß der
Superkühlung
der Flüssigphase
gilt auch als wichtig. 6a ist ein Graph, der einen Zustand
mit hohem Ausmaß an
Superkühlung
veranschaulicht, während 6b einen
Graphen mit geringerem Ausmaß an
Superkühlung
als 6a zeigt; 6c ist
ein Graph, in dem der supergekühlte
Zustand geringer als in 6b ist.
Wenn das Ausmaß an
Superkühlung
der Flüssigphase
kleiner ist, sinkt die Fällungsrate des
Films fester Lösung,
und die Temperatur der Flüssigphase
nimmt zu, so dass die Auflösungsrate
von Lithiumniobat steigt. In der Folge nimmt der Mol-Anteil des zur Filmbildung
fähigen
LiTaO3 ab.
-
Wenn
nur die Graphen der 6a–6c berücksichtigt
werden, reicht die Erhöhung
des Ausmaßes an
Superkühlung
aus, um den Mol-Anteil von LiTaO3 zu steigern.
Wenn allerdings das Ausmaß an
Superkühlung
zu groß ist,
kann der supergekühlte
Zustand nicht stabil gehalten werden. Wenn in der Praxis das Ausmaß an Superkühlung über 500 °C ansteigt,
könnte
der supergekühlte
Zustand nicht gehalten werden.
-
Aus
den oben beschriebenen Gründen
ist der Anteil an zur Filmbildung fähigen LiTaO3 in
der Flüssigphase
beschränkt.
Konkreter gesagt bedeutet dies: Wenn der Mol-Anteil von LiNbO3 unter 40 % fällt, ist die Filmbildung unmöglich, selbst
wenn das Ausmaß an
Superkühlung
präzise
reguliert wird, um bei etwa 50 °C zu
liegen. Ein solcher Zusammensetzungsbereich ist durch die Linie
J definiert, die den Punkt B (95, 2, 3) und den Punkt E (0, 40,
60) im Dreielement-Phasendiagramm von 5 miteinander
verbindet.
-
Es
gibt auch in Bezug auf das Lösungsmittel
und den gelösten
Stoff einen zur Filmbildung fähigen
Bereich. Wenn der Anteil an LiVO3 höchstens
60 % beträgt,
kann kein hochqualitativer Film erzeugt werden. Obwohl der Grund
dafür nicht
evident ist, geht man davon aus, dass der kleinere Anteil des Lösungsmittels
und der größere Anteil
des gelösten
Stoffs zur höheren
Konzentration des gelösten
Stoffs in der Flüssigphase
führten,
wodurch die Viskosität
des Flüssigphasenabschnitts
steigt, der Film nicht glatt ausgebildet werden kann und demnach
seine kristalline Eigenschaft beeinträchtigt wird. Ein solcher Zusammensetzungsbereich
ist durch eine lineare Linie H definiert, die im Dreielement-Phasendiagramm
von 5 den Punkt C (60, 40, 0) und den Punkt D (60,
0, 40) miteinander verbindet.
-
Wenn
der Anteil des gelösten
Stoffs nicht mehr als 5 % beträgt,
ist die Konzentration des gelösten Stoffs
so dünn,
dass sie sich beim Schmelzen während
des Wachsenlassens des Films wahrscheinlich deutlich verändert, wodurch
die Filmbildung unmöglich
gemacht wird. Ein solcher Zusammensetzungsbereich ist durch eine
lineare Linie K definiert, die den Punkt A (95, 5, 0) und den Punkt
B (95, 2, 3) im Dreielement-Phasendiagramm von 5 miteinander
verbindet. Der Zusammensetzungsbereich ist durch eine lineare Linie
G natürlich
definiert, die den Punkt A (95, 5, 0) und den Punkt c (60, 40, 0)
miteinander verbindet.
-
Obwohl
die obigen Erklärungen
auf das Lithiumniobat-Einkristallsubstrat anwendbar sind, stellten
die Erfinder fest, dass die oben angeführten Verhältnisse auch auf Einkristall
anwendbar sind, das aus einer festen Lösung von Lithiumniobat und
Lithiumtantalat besteht.
-
Obwohl
die obigen Erklärungen
auf V2O5 als Flussmittel
Bezug nehmen, erkannten die Anmelder, dass im Wesentlichen ähnliche
Ergebnisse erzielbar sind, wenn man als Flussmittel B2O3, MoO3 oder WO3 verwendet.
-
Bezug
nehmend auf das Lichtwellenleiterelement der 1a–1d wird
ein Film 4, 6 einer Zusammensetzung von LiNb1-xTaxO3 auf
dem obigen Substrat 1 mit einer Zusammensetzung von LiNb1-zTazO3 (0 < z ≤ 0,8) oder
LiNbO3 mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet. Das Suffix ist maximal 0,8, vorzugsweise zumindest
0,02.
-
Bezug
nehmend auf das in 3a–3c dargestellte
Lichtwellenleiterelement wird ein erster ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm 10 einer Zusammensetzung von LiNb1-xTaxO3 auf
dem obigen Substrat 1 einer Zusammensetzung von LiNb1-z Taz 03 (0 < z ≤ 0,8) oder
LiNbO3 mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet. Danach wird ein Film aus fester Lösung von Lithiumniobat und
Lithiumtantalat auf dem ersten Film 10 mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses ausgebildet.
Der zweite Film 11, 13 besitzt eine Zusammensetzung
von LiNb1-yTayO3 (0 ≤ y ≤ 0,8), worin
x und y die Beziehung y < x
erfüllen.
-
Die
obigen Zusammensetzungsformeln LiNb1-zTazO3, LiNb1-xTaxO3 und
LiNb1-yTayO3 sind so angeführt, wie dies den Gepflogenheiten
auf dem Gebiet der Erfindung entspricht; wie üblich wurde das Verhältnis zwischen
den die A-Stelle bildenden Atomen (Li) zu den die B-Stelle bildenden
Atomen (Nb und Ta) in der jeweiligen Zusammensetzungsformel nicht
beschrieben.
-
Bei
der Verwendung des Lichtwellenleiterelements in der Praxis ist oft
ein starker einfallender Lichtstrahl vorgesehen. Dabei stellte sich
das Phänomen
der optischen Beschädigung
bzw. der sich verändernden charakteristischen
Eigenschaften wie z.B. des Brechungsindex als großes Problem
heraus. Beispielsweise beschreibt Appl. Phy. Lett. 30, 1977, S.
238–239,
dass ein Lithiumtantalat-Einkristall bessere Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung
aufweist als ein Lithiumniobat-Einkristall.
Ein Lithiumniobat-Einkristall und ein Lithiumtantalat-Einkristall
werden üblicherweise
gemäß dem Czochralski-Verfahren
hergestellt. Allerdings besitzt Lithiumtantalat einen höheren Schmelzpunkt
als Lithiumniobat, so dass Lithiumtantalat schwierig zu züchten ist
und es mit Problemen verbunden ist, einen Einkristall in optischer
Qualität
zu erhalten.
-
Ein
Lithiumniobat-Einkristall und ein Lithiumtantalat-Einkristall, die
durch ein herkömmliches Czochralski-Verfahren
gezüchtet
wurden, besitzen eine jeweils kongruente Zusammensetzung, z.B. Li/Nb
= 0,946 für
einen Lithiumniobat-Einkristall, wie dies in J. Chem. Phys. 56,
1972, S. 4848–4851
beschrieben ist. Betreffend den Lithiumtantalat-Einkristall ist
die Zusammensetzung z.B. Li/Ta = 0,951, wie dies aus J. Crystal Growth
10, 1971, S. 276–278
ersichtlich ist. J. Crystal Growth 116, 1992, S. 327–332 beschreibt
ein Beispiel für
die Herstellung eines Lithiumniobat-Einkristalls mit stöchiometrischer
Zusammensetzung mittels eines Hochziehverfahrens unter Verwendung
zweier Schmelztiegel. Die kristalline Eigenschaft und die Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
des durch dieses Verfahren erzeugten Lithiumniobat-Einkristalls
sind jedoch im Vergleich zum Lithiumniobat-Einkristall mit kongruenter
Zusammensetzung, der mittels der Czochralski-Technik gebildet wird,
schlechter. Bezüglich
des Lithiumtantalat-Einkristalls gibt es kein Beispiel für die Herstellung
eines Lithiumtantalat-Einkristalls mit stöchiometrischer Zusammensetzung
mittels des Hochziehverfahrens, und es wurde bislang auch keine
Untersuchung seiner charakteristischen Eigenschaften vorgenommen.
-
Die
Erfinder stellten fest, dass die Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
des Films aus fester Lösung
von Lithiumniobat und Lithiumtantalat deutlich verbessert werden
kann, wenn die feste Lösung die
Zusammensetzung LiNb1-xTaxO3 im Einkristall-Substratprodukt aufweist
und das Verhältnis
zwischen Lithiumgehalt (Gehalt an Metallen an der A-Stelle) und
der Summe von Tantalgehalt + Niobiumgehalt (Anteil an Metallen an
der B-Stelle) im Bereich von 0,98–1,02 liegt. Betreffend den
zweiten Film kann die Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
ebenso deutlich verbessert werden, wenn er die Zusammensetzung LiNb1-yTayO3 aufweist
und das Verhältnis
zwischen Lithiumgehalt und der Summe von Tantalgehalt + Niobiumgehalt
im Bereich von 0,98–1,02
liegt.
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Die
Erfinder erkannten, dass die Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
zu diesem Zeitpunkt deutlich verbessert werden kann, wenn der Substitutionsanteil
von x oder y durch Tantal zumindest 0,05 beträgt. Dies ist auf die Funktion
und die Wirkung der Zugabe von Tantal zurückzuführen, wobei hierin x oder y
von zumindest 0,1 vorzuziehen sind. Die Erfinder erkannten ferner,
dass der Schwellenwert der Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
deutlich abnimmt, wenn x oder y 0,7 übersteigt. Dies ist vermutlich
einer größeren Differenz
(fehlende Gitterübereinstimmung)
zwischen den Gitterkonstanten des Films und des Substrats zuzuschreiben
(dies hat die Verschlechterung der kristallinen Eigenschaft zur
Folge), wenn der Tantalgehalt über
0,70 liegt. Dementsprechend ist ein Wert von x oder y von höchstens
0,6 vorzuziehen.
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Der
Grund, weshalb die Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung
deutlich gesteigert werden konnte, wenn das Verhältnis zwischen Lithiumgehalt
(Anteil an Metallen an der A-Stelle) und der Summe von Tantalgehalt
+ Niobiumgehalt (Anteil an Metallen an der B-Stelle) im Bereich
von 0,98–1,02
liegt, ist nicht klar. Man kann allerdings davon ausgehen, dass
im Falle einer fast stöchiometrischen
Zusammensetzung die Kristallfehler abnahmen und ein vollständigerer
Kristall erzeugt wurde.
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Es
folgt eine ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung mittels Beispielen.
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Beispiel 1
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Ein
Tantalfilm wurde mit einer Dicke von 60 nm auf der a + Z-Oberfläche eines
Lithiumniobat-Einkristallsubstrats optischer Qualität mittels
Sputtern abgelagert. Dann wurde ein Muster unter Einsatz von Fotolithografie
ausgebildet und das Substrat einem Trockenätzvorgang in einer CF4-Atmosphäre
unterzogen, um eine Maske eines Musters zu erhalten, das einer Struktur
mit periodischen vertieften und vorstehenden Abschnitten in einem
periodischen Zyklus von 3,4 μm
entspricht. Das Substrat wurde 60 min lang bei 260 °C in eine
Pyrophosphorsäure
eingetaucht, um protonenausge tauschte Abschnitte mit einer Tiefe
von 2 μm
in den nicht maskierten Abschnitten zu erhalten.
-
Anschließend wurde
das Substrat 1 h lang bei 60 °C
in eine Ätzlösung von
HF HNO3 = 2 : 1 getaucht, um selektiv nur
die protonenausgetauschten Abschnitte zu entfernen und dadurch eine
Struktur mit periodischen vertieften und vorstehenden Abschnitten
mit einer Tiefe von 2 μm
und einem periodischen Zyklus von 3,4 μm zu bilden.
-
Die
Erfinder untersuchten den Einfluss des Verfahrens zur Ausbildung
der Struktur mit periodischen vertieften und vorstehenden Abschnitten
auf die kristalline Eigenschaft des Substrats. Genauer gesagt wurden das
verarbeitete Substrat und ein nicht verarbeitetes Substrat jeweils
auf einer Röntgen-„Rocking-Kurve" gemessen, um die
Halbbreite der „Rocking-Kurve" zu ermitteln. Es
zeigte sich, dass das nicht verarbeitete Substrat eine Halbbreite
von 6,8 s und das verarbeitete Substrat eine Halbbreite von ebenfalls
6,8 s aufwies. Man konnte daher festhalten, dass die kristalline
Eigenschaft des Substrats durch das Ausbildungsverfahren nicht wesentlich
beeinträchtigt
wurde.
-
Beispiel 2
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, um ein Lithiumniobat-Einkristallsubstrat
mit einer Struktur mit vorstehenden und vertieften Abschnitten zu
bilden. Als nächstes
wurde ein Lithiumniobat-Lithiumtantalat-Einkristallfilm auf der
+Z-Oberfläche
des Substrats mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet.
-
Es
wurde eine Schmelze mit pseudo-ternärer Zusammensetzung von LiNbO3-LiTaO3-LiVO3 gebildet. Die
Schmelze wurde bei ausreichend hoher Temperatur (1.100 °C–1.300 °C) zumindest
3 h lang gerührt,
um eine Flüssigphase
mit ausreichend einheitlichem Zustand zu ergeben. Anschließend wurde
die Schmelze auf 1.010 °C
abgekühlt
und zumindest 12 h lang auf diesem Wert gehalten. In der Folge entstanden
in der Schmelze Kerne eines ausgeprägt gesättigten Abschnitts der festen
Lösung,
und eine feste Lösung
wurde auf der Wandfläche
des Schmelztiegels gefällt.
Der Flüssigphasenabschnitt
der Schmelze befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem bei 1.010 °C gesättigten
Zustand, und die Schmelze wies sowohl den Flüssigphasenabschnitt als auch
den Festphasenabschnitt auf.
-
Danach
wurde die Schmelze von einer Temperatur von 1.010 °C auf die
Filmbildungstemperatur von 980 °C
abgekühlt.
Dann wurde das Lithiumniobat-Einkristallsubstrat sofort mit dem
Flüssigphasenabschnitt
der Schmelze in Kontakt gebracht, um die Filmbildung durchzuführen. Der
somit erhaltene Film einer festen Lösung besaß die Zusammensetzung Ta/(Nb
+ Ta) = 0,4. Das Lithiumniobat-Einkristallsubstrat besaß eine Curie-Temperatur
von 1.175 °C,
und der solcherart gewonnene Film einer festen Lösung besaß eine Curie-Temperatur von
950 °C.
-
Anschließend wurde
auf dem solcherart erhaltenen Film einer festen Lösung mittels
des Protonenaustauschverfahrens ein zum periodischen Muster vertikaler
Lichtwellenleiter ausgebildet. Genauer gesagt wurde ein Tantalfilm
mit einer Dicke von 400 nm mittels Sputtern auf dem Film aus fester
Lösung
abgelagert, und anschließend
fand Fotolithografie statt, um Fenster einer Linienbreite von etwa
4 nm vertikal zum periodischen Muster auszubilden. Als nächstes wurde
das Substrat 10 min lang bei 230 °C
in Pyrophosphorsäure
getaucht, um den Ta-Film zu entfernen, und danach 15 min lang einer
Glühbehandlung
unterzogen, um einen Lichtwellenleiter bereitzustellen.
-
Auf
diese Weise entstand das Lichtwellenleiterelement mit periodischer
domänenumgekehrter
Struktur. Bei dessen Bestrahlung mit Laserlicht einer Wellenlänge von
860 nm und einer Leistung von 100 mW wurde ein Lichtstrahl einer
Wellenlänge
von 430 nm und einer Leistung von 4 mW ausgestrahlt.
-
Zusatzbeispiel
-
In
diesem Beispiel wird die Struktur einer SHG-Vorrichtung erläutert, die
auf der Erkenntnis beruht, dass ein ferroelektrischer optischer
Einkristallfilm umgekehrter Polarisierungsrichtung auf dem ferroelektrischen
optischen Einkristallsubstrat ausgebildet sein kann. Zur Verbesserung
des Wirkungsgrads der SHG-Vorrichtung wird die Leistungsdichte der
Ersten Harmonischen Grundwelle erhöht und ein System zur Verwendung
eines dreidimensionalen Lichtwellenleiters gewählt. Unter Bezugnahme auf das
System zur Ausbildung von Lichtwellenleitern werden die folgenden
drei Vorrichtungsstrukturen erklärt:
segmentartige optische Lichtwellenleiterstrukturen; segmentartige
Lichtwellenleiterstrukturen + eingebettete Lichtwellenleiterstrukturen (hierin
nachstehend als „segmentartige
+ eingebettete Lichtwellenleiterstruktur" bezeichnet); und segmentartige Lichtwellenleiterstrukturen
mit vorstehenden Abschnitten mit hohem Brechungsindex.
-
Beispiel 3 (segmentartige
Lichtwellenleiterstruktur)
-
Es
wurden im optischen Einkristallsubstrat 21 mit ferroelektrischer
Einzeldomäne
rechteckige vertiefte Abschnitte 18 und ein ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm 17 auf dem Einkristallsubstrat 21 ausgebildet (siehe 7).
Die Polarisierungsrichtung des Einkristallfilms 17 war
entgegengesetzt zur Polarisierungsrichtung des Substrats 21;
der Brechungsindex des Einkristallfilms 17 war höher als
der Brechungsindex des Einkristallsubstrats 21. Eine Erste
Harmonische Grundwelle 19 wird zwischen den Filmen 22 in
den Vertiefungen 18 mit hohem Brechungsindex und den Vertiefungen 18 übertragen
und mit der SHG in den domänenumgekehrten
Vertiefungen 18 quasi-phasenangepasst, um ein SHG-Ausgangssignal 20 auszustrahlen.
-
Die
obige Vorrichtung kann in gleicher Weise wie in Beispiel 1 erzeugt
werden. Durch Veränderung des
Musters der Maske zur Ausbildung der protonenausgetauschten Abschnitte
kann eine periodische domänenumgekehrte
Struktur entstehen. Die rechteckigen vertieften Abschnitte 18 können z.B.
die folgenden Dimensionen aufweisen: Breite × Länge × Tiefe 5 × 1,7 × 2 μm, wobei der Übertragungsverlust
der Ersten Harmonischen Grundwelle einer Wellenlänge von 860 nm in diesem Fall
3–4 dB/cm
betrug. Bei Übertragung
einer Ersten Harmonischen Grundwelle mit einem Eingang von 100 mW
wurde eine SHG mit einem Ausgang von etwa 100 mW erhalten. Da die
Erste Harmonische Grundwelle in einem dreidimensionalen Zustand
eingeschlossen war, nahm die Leistungsdichte zu, und die sehr wirkungsvolle
Umwandlung der Wellenlänge
wurde möglich.
-
Überdies
wurde die Beständigkeit
der Vorrichtung gegenüber
optischer Beschädigung
gemessen. Bei einer SHG-Ausgangsleistung einer Wellenlänge eines
400 nm-Bands mit
einer Ausgangseistung von mehreren mW zeigte die Vorrichtung keinerlei
Schwankungen der Ausgangsleistung und somit hervorragende Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung.
Der Grund dafür
ist darauf zurückzuführen, dass
der Lichtwellenleiter ohne Ätzvorgang
oder Diffusionsverfahren zur Herstellung des dreidimensionalen Lichtwellenleiters gemäß dieser
Struktur erzeugt werden kann, so dass die Beschädigung des ferroelektrischen
optischen Einkristallfilms gering war und ein Lichtwellenleiter
mit ausgezeichneter kristalliner Eigenschaft erzeugt werden konnte.
-
Beispiel 4: Segmentartige
+ eingebettete optische Wellenleiterstruktur
-
Wie
aus 8 ersichtlich, wurden eine streifenförmige Rille 15 im
optischen Einkristallsubstrat 21 mit ferroelektrischer
Einzeldomäne,
die rechteckigen vertieften Abschnitte 18 in der Rille 15 sowie
ein ferroelektrischer optischer Einkristallfilm 17 auf
dem Einkristallsubstrat 21 ausgebildet. Die Polarisierungsrichtung
des Einkristallfilms 17 war entgegengesetzt zur Polarisierungsrichtung
des Substrats 21, und der Film 17 besaß einen
höheren
Brechungsindex als das Substrat 21. In der oben beschriebenen
segmentartigen Lichtwellenleiterstruktur wird der Lichtstrahl durch
die rechteckigen bzw. vertieften Abschnitte 18 mit hohem
Brechungsindex übertragen,
doch es besteht insofern ein Problem, als der Verlust des übertragenen
Lichtstrahls infolge von Streuung an den Grenzen der Segmente steigt,
wodurch der Umwandlungswirkungsgrad der SHG sinkt. Aus diesem Grund
führten
die Erfinder zahlreiche Studien über
die Wellenleiterstruktur durch und stellten fest, dass der Übertragungs verlust
des Lichtstrahls im Lichtwellenleiter deutlich reduziert werden
kann, indem die eingebettete Lichtwellenleiterstruktur auf der segmentartigen
Lichtwellenleiterstruktur ausgebildet wird.
-
Die
segmentartige + eingebettete Lichtwellenleiterstruktur wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel 3 erzeugt und der Übertragungsverlust
der Ersten Harmonischen Grundwelle einer Wellenlänge von 860 nm gemessen, wodurch
ein Wert von 1–2
dB/cm ermittelt wurde – die
Hälfte
der segmentartigen Lichtwellenleiterstruktur. Man konnte daher festhalten,
dass der Umwandlungswirkungsgrad der SHG gegenüber der segmentartigen Lichtwellenleiterstruktur
um das 1,5fache verbessert werden konnte.
-
Beispiel 5: Segmentartige
Lichtwellenleiterstruktur unter Einsatz von vorstehenden Abschnitten
mit hohem Brechungsindex
-
In
diesem Beispiel wird ein anderes Verfahren zur Herstellung der segmentartigen
Lichtwellenleiterstruktur vorgestellt. In der oben beschriebenen
segmentartigen Lichtwellenleiterstruktur wurde der ferroelektrische
optische Einkristallfilm 17 mit höherem Brechungsindex als das
Substrat 21 verwendet. Allerdings konnte die gleiche segmentartige
Lichtwellenleiterstruktur wie oben durch Ausbildung vorstehender
Einkristallabschnitte 23 mit hohem Brechungsindex auf der
Oberfläche
des Substrats 21 und Ausbildung eines ferroelektrischen
optischen Einkristallfilms 24 auf den vorstehenden Abschnitten 23 hergestellt
werden, wie dies aus 9 ersichtlich ist.
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Gemäß dieser
Struktur unterliegt der Brechungsindex des abgelagerten ferroelektrischen
optischen Einkristallfilms 24 keinen Einschränkungen,
so dass diese Struktur insofern vorteilhaft ist, als die Bandbreite bei
der Auswahl des kristallinen Materials zur Bildung des Einkristallfilms 24 größer ist.
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Es
folgt eine kurze Beschreibung eines Verfahrens zur Erzeugung der
Wellenleiterstruktur. Beispielsweise wurde ein ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm 26 auf dem Substrat 21 mit
Einzeldomäne 21 ausgebildet,
wie dies aus 10a ersichtlich ist. Die Polarisierungsrichtung
des Substrats 21 und die Polarisierungsrichtung des Films 26 waren
entgegengesetzt. Eine Maske 27 mit erwünschtem Muster wurde auf dem
Film 26 ausgebildet. Als nächstes wurde das Substrat 21 Protonenaustauschbehandlung
unterzogen, um – wie
in 10b zu sehen – protonenausgetauschte
Abschnitte 28 vorzusehen.
-
Dann
wurden die protonenausgetauschten Abschnitte 28 selektiv
mittels Ätzen
entfernt, um vertiefte Abschnitte 30 zwischen den vorstehenden
Abschnitten 23 zu bilden. Danach wurde ein ferroelektrischer
optischer Einkristallfilm 24 mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet, um einen Abschnitt 24a des Films 24 zwischen
den vorstehenden Abschnitten 23 auszufüllen und dadurch eine periodische domänenumgekehrte
Struktur zu schaffen.
-
11–14 sind Graphen zur Veranschaulichung einer
Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung eines optischen Elements mit periodischer
domänenumgekehrter
Struktur gemäß der Erfindung.
Im in 11 gezeigten laminierten Körper 45 ist
das ferroelektrische optische Einkristallsubstrat 1 mit
Einzeldomäne versehen.
Die Polarisierungsrichtung des Substrats 1 ist durch den
Pfeil M gekennzeichnet. Eine Oberfläche des Substrats 1 besitzt
periodisch ausgebildete vertiefte Abschnitte 3. Das Substrat 1 weist
einen ferroelektrischen optischen Einkristrallfilm 4 auf,
der vorzugsweise mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
darauf ausgebildet wird. Ein Abschnitt 5 des Einkristallfilms 4 ist
in der jeweiligen Vertiefung 3 ausgebildet. Die Polarisierungsrichtung
des Films 4 ist die Richtung N und verläuft entgegengesetzt zur Polarisierungsrichtung
M des Substrats 1, wodurch eine periodische domänenumgekehrte
Struktur 15 entsteht. Ein derartiger laminierter Körper kann
durch das in Zusammenhang mit 1a–1d beschriebene
Verfahren erhalten werden. Die Bezugszeichen 31 und 32 beziehen
sich auf Seitenflächen
des Substrats 1, das Bezugszeichen 33 auf eine
Oberfläche
des Films 4.
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In
einem nächsten
Schritt wurde eine Maske, deren Form der ebenen Ausgestaltung der
Rippenstruktur entsprach, auf der Oberfläche des Films 4 ausgebildet,
wie man dies in 12a und 12b erkennt.
In der vorliegenden Ausführungsform
erstreckt sich die Maske 34 linear zwischen einem Paar
gegenüberliegender
Seitenflächen 32 des
Substrats 1. Das Herstellungsverfahren und das Material
der Maske 34 wurden bereits weiter oben beschrieben. Die
Oberfläche
des Films 4 ist durch die Maske 34 in die Abschnitte 35A und 35B unterteilt.
Vorzugsweise verläuft
die Maske 34 in vertikaler Richtung zur Verlaufsrichtung
des Films 5 in den vertieften Abschnitten 3 und
dem jeweiligen vertieften Abschnitt 3.
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Als
nächstes
wurde der laminierte Körper
der Protonenaustauschbehandlung unterzogen, um die in 13 gezeigten
protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B zu
bilden. Das Protonenaustauschverfahren ist ebenfalls oben erläutert.
-
Danach
wurden die protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B der Ätzbehandlung
unterzogen, um sie zu entfernen und dadurch das in 14a und 14b gezeigte
optische Element 38 zu erhalten, wobei 14a eine schematische perspektivische Ansicht
des optischen Elements 38 ist und 14b eine
schematische Vorderansicht des optischen Elements 38 ist.
-
Durch
Entfernung der protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B entstanden
an der Stelle der jeweiligen protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B die
vertieften Abschnitte 40A, 40B sowie eine sich
linear zwischen den vertieften Abschnitten 40A, 40B erstreckende
Rippenstruktur 39. Diese wies den ferroelektrischen optischen
Einkristallfilm 4 und die darin ausgebildete periodische
domänenumgekehrte
Struktur 15 auf.
-
Gemäß einem
Verfahren, das in Zusammenhang mit den 15 und 16 erklärt
wird, kann ein optisches Element erzeugt werden, dessen periodische
domänenumgekehrte
Struktur in der Rippenstruktur ausgebildet ist. Gemäß dem Verfahren
der 2 und 3 kann
der in 15 gezeigte laminierte Körper erhalten werden.
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Im
laminierten Körper
von 15 war das optische Einkristallsubstrat 1 mit
ferroelektrischer Einzeldomäne
in durch den Pfeil M gekennzeichneter Richtung versehen. Auf dem
Einkristallsubstrat 1 wurde eine vorläufige ferroelektrische optische Einkristallschicht 10 ausgebildet,
und es entstanden auch mehrere periodisch angeordnete vertiefte
Abschnitte 3 auf der vorläufigen Schicht 10.
Auf dieser wurde ein ferroelektrischer optischer Einkristallfilm 13 ausgebildet,
was vorzugsweise mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
erfolgte. Dann wurde ein Filmabschnitt 12 des Films 13 im
jeweiligen vertieften Abschnitt 3 ausgebildet. Die Palarisierungsrichtung
der vorläufigen
Schicht 10 ist die gleiche Richtung (dargestellt durch
den Pfeil P) wie die Polarisierungsrichtung des Substrats1; die
Polarisierungsrichtung Q des Films 13 verläuft entgegengesetzt
zur Polarisierungsrichtung P der vorläufigen Schicht. Auf diese Weise
wurde eine periodische domänenumgekehrte
Struktur 16 geschaffen.
-
Danach
wurde in gleicher Weise wie oben in Zusammenhang mit 12a und 12b beschrieben die
Maske 34, deren Form der ebenen Ausgestaltung der Rippenstruktur
entsprach, auf der Oberfläche
des Films 13 ausgebildet. Vorzugsweise erstreckte sich
die Maske 34 in vertikaler Richtung zur Verlaufsrichtung des
Films 12 in den vertieften Abschnitten 3 und dem
jeweiligen vertieften Abschnitt 3. Danach wurde der laminierte
Körper
der Protonenaustauschbehandlung unterzogen, um ähnlich wie in 13 die
protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B auszubilden.
-
Als
nächstes
wurden die protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B dem Ätzvorgang
unterzogen, um sie zu entfernen und dadurch das in 16a und 16b gezeigte
optische Element 41 zu erhalten.
-
Durch
Entfernung der protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B entstanden
an ihrer Stelle die vertieften Abschnitte 40A, 40B und
auch eine linear zwischen den vertieften Abschnitten 40A, 40B verlaufende Rippenstruktur 42.
In ihr waren der ferroelektrische optische Einkristallfilm 13,
die vorläufige
Schicht 10 und die periodische domänenumgekehrte Struktur 16 ausgebildet.
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Das
in Ansprüchen
6 und 9 dargelegte Verfahren zur Bereitstellung der periodischen
domänenumgekehrten
Struktur unterliegt keinen Einschränkungen, wobei die in Zu sammenhang
mit 7–10 erklärten
Verfahren geeignet sind, um die periodische domänenumgekehrte Struktur in der
Rippenstruktur zu schaffen.
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Es
folgt eine Erklärung
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf konkrete Versuchsergebnisse.
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Es
wurde mittels Sputtern ein Tantalfilm mit einer Dicke von 60 nm
auf der +Z-Oberfläche 1a eines
mit MgO dotierten Lithiumniobat-Einkristallsubstrats 1 ausgebildet.
Danach erfolgte die Ausbildung des Musters mittels Fotolithografie
Als nächstes
wurde das Substrat einem Trockenätzvorgang
unter Einsatz von CF4-Gas unterzogen, um
eine Maske eines Musters zu bilden, das der Struktur mit periodischen
vertieften und vorstehenden Abschnitten mit einem periodischen Zyklus
von 3,4 μm
entsprach. Das Substrat wurde 60 min lang bei 260 °C in Pyrophosphorsäure eingetaucht,
um Protonenaustausch durchzuführen
und dadurch die protonenausgetauschten Abschnitte 2 mit
einer Tiefe von 2 μm
im nicht maskierten Abschnitt auszubilden.
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Anschließend wurde
das Substrat 1 h lang bei 60 °C
in eine Ätzlösung von
HF HNO3 = 2 : 1 getaucht, um selektiv nur
die protonenausgetauschten Abschnitte zu entfernen und dadurch eine
vorstehende und vertiefte Struktur mit vertieften Abschnitten 3 einer
Tiefe von 2 μm
und einem periodischen Zyklus von 3,4 μm zu schaffen.
-
Anschließend wurde
der Lithiumniobat-Einkristallfilm 4 mit einer Dicke von
etwa 1 μm
ausgehend von der oberen Fläche
der vorstehenden Abschnitte auf dem Substrat 1 mit der
vorstehenden und vertieften Struktur mittels des Flüssigphasenepitaxiewachstums-Prozesses
ausgebildet. Der jeweilige vertiefte Abschnitt wurde vollständig durch
den Filmabschnitt 5 des Einkristallfilms 4 ausgefüllt. Der
Stufenunterschied zwischen den gebildeten vorstehenden Abschnitten
und den vertieften Abschnitten wurde durch den Lithiumniobatfilm 4 geglättet, wodurch
eine flache Oberfläche
des Films 4 entstand. Der Lithiumniobatfilm 4 besaß eine dem
Substrat 1 entgegenge setzte Polarisierungsrichtung. Auf
diese Weise wurde der in 11 gezeigte
laminierte Körper 45 erhalten.
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Als
nächstes
wurde ein Tantalfilm mit einer Dicke von 60 nm mittels Sputtern
auf dem Lithiumniobatfilm 4 abgelagert. Dann erfolgte die
Musterausbildung mittels Fotolithografie. Als nächstes wurde der laminierte Körper 45 einem
Trockenätzvorgang
unter Einsatz von CF4-Gas unterzogen, um
eine Tantalmaske 34 einer Breite von 6 μm zu bilden, die in vertikaler
Richtung zum vorstehenden und vertieften Muster der Oberfläche des
Substrats 1 verlief.
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Anschließend wurde
der laminierte Körper 45 bei
260 °C 60
min lang in Pyrophosphorsäure
getaucht, um den Protonenaustausch durchzuführen, um dadurch die protonenausgetauschten
Abschnitte 36A, 36B mit einer Tiefe von 2 μm im nicht
maskierten Abschnitt auszubilden.
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Dann
wurde der laminierte Körper 45 1
h lang bei 60 °C
in eine Ätzlösung von
HF HNO3 = 2 : 1 eingetaucht, um selektiv
ausschließlich
die protonenausgetauschten Abschnitte 36A, 36B und
nicht die protonenausgetauschten Abschnitte unter der Maske 34 durch Ätzen zu
entfernen, wodurch die vorstehende Rippenstruktur 39 mit
einer Höhe
von etwa 2 μm
und einer Breite von etwa 3 μm
entstand. Auf diese Weise konnte eine SHG-Vorrichtung mit dreidimensionalem
Lichtwellenleiter und rippenartiger, periodischer, domänenumgekehrter
Struktur erzeugt werden.
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Bei
Bestrahlung der somit gebildeten SHG-Vorrichtung mit einer Ersten
Harmonischen Grundwelle einer Wellenlänge von 860 nm und einer Eingangsleistung
von 100 mW wurde eine SHG-Ausgangsleistung von etwa 1,5 mW ausgestrahlt.
Die SHG-Vorrichtung wurde auch hinsichtlich der Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung
gemessen. Man stellte keine Schwankungen der Ausgangsleistung bei
der Erzeugung einer SHG-Ausgangsleistung von mehreren mW und einer
Wellenlänge
eines 400 nm-Bands fest, so dass die Beständigkeit gegenüber optischer
Beschädigung
als hervorragend eingestuft wurde.
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Der
Grund dafür
ist vermutlich, dass Trockenätzen,
das RIE-Kristalle u.dgl. beschädigt,
bei der Bereitstellung der rippenartigen dreidimensionalen Lichtwellenleiterstruktur
nicht durchgeführt
wurde, so dass die dreidimensionale Lichtwellenleiterstruktur mit
hervorragender kristalliner Eigenschaft erzeugt werden konnte.
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Wie
bereits oben ausführlich
dargelegt, kann gemäß der Erfindung
die Beständigkeit
der periodischen domänenumgekehrten
Struktur gegenüber
optischer Beschädigung
deutlich verbessert werden, wenn eine derartige Struktur auf dem
ferroelektrischen optischen Einkristallsubstrat ausgebildet ist.
Die Beschädigung des
Materials des Substrats u.dgl. kann ebenfalls verringert und die
kristalline Eigenschaft des Substrats nach der Verarbeitung verbessert
werden, wodurch die Beständigkeit
gegenüber
optischer Beschädigung
und die Ausgangsleistung der periodischen domänenumgekehrten Struktur sowie ähnlicher
Lichtwellenleiterstrukturen verbessert wird.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf konkrete Beispiele
und Zahlenwerte erläutert
wurde, ist es für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offenkundig, dass zahlreiche
Veränderungen
bzw. Modifikationen der Erfindung möglich sind.