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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft monoklonale Antikörper, die an die extrazelluläre Domäne des Prostata-spezifischen
Membran-Antigens (PSMA) binden, Hybridomzelllinien, welche die Antikörper bilden,
und Methoden zur Verwendung derartiger Antikörper zur Diagnose und Behandlung
von Krebs. Insbesondere betrifft sie einen monoklonalen Antikörper, der
gegen ein synthetisches Peptid erzeugt wird, das im Wesentlichen homolog
zu einem Teilstück
der carboxyterminalen Region von PSMA ist, wobei der Antikörper mit
PSMA reagiert, das auf einer Tumorzelloberfläche und in Seren von Patienten
mit Prostatakarzinom exprimiert wird. Zusätzlich betrifft sie zwei monoklonale
Antikörper,
die gegen ein Prostatakarzinom-Membranpräparat erzeugt wurden, wobei
die Antikörper
auch mit PSMA reagieren, das auf der Zelloberfläche exprimiert wird. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch eine neue Proteinvariante (PSM') von PSMA, die durch
die Antikörper
nachgewiesen wird.
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2. HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Prostatakarzinom ist die zweithäufigste
Ursache für
Krebstod unter Männern.
Tatsächlich
ist das Prostatakarzinom der häufigste
nicht die Haut betreffende Krebs, der bei amerikanischen Männern diagnostiziert
wird. Die Zahl der Männer,
bei denen ein Prostatakarzinom diagnostiziert wird, nimmt als Ergebnis
der zunehmenden Population älterer
Männer
sowie eines größeren Bewusstseins
der Krankheit, das zu ihrer früheren
Diagnose führt
(Parker et al., 1997, CA Cancer J. for Clin. 47: 5–28), stetig
zu. Es wurde vorhergesagt, dass im Jahre 1997 bei über 334.500
Männern
ein Prostatakarzinom diagnostiziert würde, und dass sich ungefähr 41.800
Todesfälle
aus der Krankheit ergeben würden.
Das Lebenszeitrisiko für
Männer,
ein Prostatakarzinom zu entwickeln, ist etwa 1 zu 5 für Weiße und 1
zu 6 für
Afroamerikaner. Gruppen mit hohem Risiko werden durch solche mit
einer für
Prostatakarzinom positiven Familiengeschichte oder Afroamerikaner
vertreten. Über
die Lebenszeit sterben mehr als 213 der Männer, bei denen ein Prostatakarzinom
diagnostiziert wird, an der Krankheit (Wingo et al., 1996, CA Cancer
J. for Clin. 46: 113–25).
Darüber
hinaus erfordern viele Patienten, die dem Prostatakarzinom nicht
erliegen, kontinuierliche Behandlung, um Symptome wie Schmerzen, Blutung
und Harnsperre zu lindern. Daher stellt das Prostatakarzinom auch eine
Hauptursache für
Leiden und erhöhte
Kosten der medizinischen Versorgung dar (Catalona, 1994, New Eng.
J. Med. 331: 996–1004).
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PSMA
ist ein Protein mit einem Molekulargewicht von 120 kD, das in Prostatageweben
exprimiert wird, und wurde ursprünglich
durch Reaktivität
mit einem monoklonalen Antikörper
identifiziert, der als 7E11-C5 bezeichnet wird (Horoszewicz et al.,
1987, Anticancer Res. 7: 927–935;
U.S. Patent Nr. 6.162.504). PSMA wurde in gereinigter Form erhalten
(Wright et al., 1990, Antibody Immunoconjugates and Radio Pharmaceuticals
3: Abstract 193) und als ein Transmembranprotein des Typs II mit
Sequenzidentität
mit dem Transferrin-Rezeptor charakterisiert (Israeli et al. 1994,
Cancer Res. 54: 1807–1811)
und mit NAALADase-Aktivität
(Carter et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 93: 749–753). Noch
wichtiger ist, dass PSMA in erhöhten
Mengen im Prostatakarzinom exprimiert wird und dass erhöhte PSMA-Spiegel
auch in den Seren dieser Patienten nachweisbar sind (Horoszewicz
et al., 1987, vorstehend; Rochon et al., 1994, Prostate 25: 219–223; Murphy
et al., 1995, Prostate 26: 164–168
und Murphy et al., 1995, Anticancer Res. 15: 1473–1479).
Eine für
PSMA codierende cDNA ist kloniert worden (Israeli et al., 1993,
Cancer Res. 53: 227–230),
und sie bildet zwei alternativ gespleisste mRNA-Spezies: eine 2.653
Nukleotide enthaltende mRNA-Spezies, die für PSMA codiert, und eine zweite, 2.387
Nukleotide enthaltende mRNA-Spezies, die als PSM' bezeichnet wird (Su et al., 1995, Cancer
Res. 55: 1441–1443).
WO96/08570 offenbart ein Fusionsprotein, das ein Teilstück der Aminosäuresequenz
umfasst, die für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA codiert. Es beschreibt ferner Methoden zum Konstruieren
eines Expressionsvektors, Translation, Reinigung und Spaltung eines
PSMA-Immun-Fusionsproteins und Verwendung von gereinigter extrazellulärer Domäne von PSMA,
um Mäuse
zu immunisieren. Die Isolierung von für die extrazelluläre Domäne von PSMA
spezifischen Antikörpern
wird jedoch nicht beschrieben.
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WO94/09820
beschreibt eine cDNA für
PSMA (als PSM' bezeichnet)
und Vektoren zur Expression von PSM'. Es beschreibt ferner eine Methode
zum Auswählen
von hydrophilen Aminosäurepeptiden
zur Verwendung als Immunogene, um für PSMA spezifische Antikörper zu
bilden. Es werden jedoch keine für
PSMA spezifischen Antikörper
offenbart.
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Leek
et al., 1995, Br. J. Cancer 72, 583–588, beschreiben die Charakterisierung
des Gens, das für PSMA
codiert, genauer gesagt, dass genomische PSMA-Klone auf zwei Loci
auf dem menschlichen Chromosom 11 kartieren.
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Vor
der vorliegenden Erfindung war nicht bekannt, ob PSM' für ein Proteinprodukt
codiert oder nur als untranslatierte mRNA-Spezies existierte, weit
ein PSM'-Proteinprodukt
niemals nachgewiesen worden war. WO06/26272 beschreibt zum Beispiel
eine isolierte Säuger-DNA-
und -mRNA-Sequenz, von der vorhergesagt wird, dass sie für ein alternativ
gespleisstes PSM'-Antigen
codiert. Dieses Dokument offenbart jedoch an keinem Punkt spezifisch
ein translatiertes PSM'-Proteinprodukt
von der definierten mRNA-Sequenz.
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Ein
neuester Bericht von Carter et al. (1996, Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 93: 749– 753)
zeigt einen hohen Grad an Identität zwischen 1428 Basen, die
ein Teilstück
der cDNA von PSMA darstellen, und der cDNA-Sequenz des Proteins
N-acetylierte α-verknüpfte saure
Dipeptidase (NAALADase). NAALADase weist enzymatische Aktivität gegenüber dem
Neuropeptid N-Acetylaspartylglutamat auf, um Glutamat und N-Acetylaspartat zu
ergeben. Dieser Bericht demonstriert eine NAALADase-Aktivität, die dem
PSMA-Protein eigen ist, aber das katalytische Teilstück von PSMA
wurde nicht identifiziert. NAALADase-Aktivität wurde in LNCaP-Zellen festgestellt,
die PSMA exprimierten, aber nicht in PC3-Zellen, die PSMA nicht
exprimieren. Eine Transfektion der cDNA für PSMA in PC3-Zellen stellte
NAALADase-Aktivität
und die Anwesenheit von PSMA in diesen Zellen her.
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Der
Unterschied zwischen der cDNA von PSMA und PSM' ist der Verlust der transmembranen
und intrazellulären
codierenden Regionen, welche die Nukleotide # 1–171 oder Aminosäuren # 1–57 enthalten. PSMA
wird als ein Membranprotein des Typs II beschrieben und es ist bekannt,
dass sich die funktionelle katalytische Domäne von Membranproteinen des
Typs II in der C-terminalen extrazellulären Region des Moleküls befindet
(DeVries et al., 1995, J. Biol. Chem., 270: 8712–8722).
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PSM'-mRNA wird in größeren Mengen
in normalen Prostatageweben im Vergleich zu Prostatageweben von
Patienten mit benigner Hyperplasie oder Prostatakarzinom gefunden
(Su et al., 1995, vorstehend). Im Gegensatz dazu wird PSMA-mRNA
in größeren Mengen
in Patienten mit Prostatakarzinom im Vergleich zu Patienten ohne
Prostatakarzinom gefunden (Su et al., 1995, vorstehend). Dieser
beobachtete Unterschied ist mit den zuvor beschriebenen Serumspiegeln
von PSMA vereinbar (Horoszewicz et al., 1987, vorstehend; Rochon
et al., 1994, vorstehend; Murphy et al., 1995, vorstehend und Murphy
et al., 1995, vorstehend). In diesem Zusammenhang ist ein erhöhter Spiegel
von PSMA in Seren von Patienten mit Prostatakarzinom mit Krankheitsprogression
im Gegensatz zur Remission korreliert worden und kann als prognostischer
Marker verwendet werden (Murphy et al., 1995, vorstehend).
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Das
durch den monoklonalen Antikörper
7E11-C5 erkannte Epitop ist auf die ersten 6 Aminosäuren der
intrazellulären
N-terminalen Region von PSMA kartiert worden (Troyer et al., 1995,
Urol. Oncol. 1: 29–37) (1).
Durch Elektronenimmunzytochemie unter Verwendung von 7E11-C5 wurde
dessen Epitop auf das Zytoplasma und genauer gesagt auf die innere
Lamelle der Plasmamembran lokalisiert (Troyer et al., 1994, Proc. Am.
Assoc. Cancer Res. 35: 283, Abstract 1688). Darüber hinaus färbt der
monoklonale Antikörper
7E11-C5 in in-vitro-Tests nur fixierte und permeabilisierte Zellen
(Horoszewicz et al., 1987, vorstehend), was in Übereinstimmung mit der Kartierung
des Epitops von 7E11-C5 auf den N-Terminus oder die intrazelluläre Domäne von PSMA
ist. Während
7E11-C5 zum Nachweisen des Prostatakarzinoms in vivo nützlich ist,
das dessen Epitop vermutlich durch Nekrose und/oder Apoptose freilegt,
würde ein
für die
extrazelluläre
Domäne
von PSMA spezifischer monoklonaler Antikörper einen effizienteren Nachweis
von PSMA auf der Oberfläche
der Krebszelle ermöglichen.
Zusätzlich
erkennt der monoklonale Antikörper
7E11-C5 PSM' nicht,
da PSM', beruhend
auf der Sequenz seines mRNA-Transkriptes, die intrazelluläre Domäne von PSMA
fehlt.
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Das
Zitieren oder Identifizieren einer Referenz in diesem Abschnitt
oder in einem anderen Abschnitt dieser Anmeldung soll nicht als
Zugeständnis
ausgelegt werden, dass eine derartige Referenz als Stand der Technik
für die
vorliegende Erfindung erhältlich
ist.
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3. ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA spezifische monoklonale Antikörper, Hybridomzelllinien, welche
die Antikörper
bilden, und Methoden zur Verwendung der Antikörper zur Diagnose und Behandlung
des Prostatakarzinoms, sowie eine variante, als PSM' bekannte Proteinform
von PSMA, die durch derartige Antikörper erkannt wird.
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Die
Erfindung beruht teilweise auf der Entdeckung von drei monoklonalen
Antikörpern,
welche die extrazelluläre
Domäne
von PSMA erkennen, durch die Anmelder. Ein Antikörper wurde durch Immunisieren
von Mäusen
mit einem C-terminalen Peptid von PSMA mit der Aminosäuresequenz
ESKVDPSK (SEQ. ID NO: 1) erzeugt. Der Antikörper reagiert mit den Proteinen
PSMA und PSM' in
Lysaten von Tumorzellen und in Seren von Patienten mit Prostatakarzinom.
Zusätzlich
färbt er
intakte lebende Tumorzellen, was seine Spezifität für die extrazelluläre Domäne der Proteine
PSMA oder PSM' bestätigt. Der
Antikörper
weist PSM' auch
in menschlichen Samenflüssigkeiten
nach und das PSM' darin
weist NAALADase-Aktivität
auf. Zwei zusätzliche
monoklonale Antikörper
wurden gegen ein Prostatakarzinom-Membranpräparat erzeugt. Diese Antikörper reagieren auch
mit der extrazellulären
Domäne
von PSMA und PSM',
einschließlich
von nativem PSMA, das durch Immunaffinitätsreinigung isoliert wird,
und von rekombinantem PSMA, das durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt
wird. Die Antikörper
sind in Kombination mit einem Antikörper, der gegen die intrazelluläre Domäne von PSMA
gerichtet ist, in einem zwei-Stellen Capture-Assay nützlich,
um die Anwesenheit von PSMA in einer Testprobe nachzuweisen. Darüber hinaus
können
alle drei hierin offenbarten Antikörper in einem zwei-Stellen Capture-Assay
verwendet werden, um die Anwesenheit von PSM' in einer Testprobe nachzuweisen.
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Eine
große
Vielfalt von Verwendungen wird durch die vorliegende Erfindung umfasst,
einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Entwicklung und Verwendung eines Immunoassays zum Nachweis oder
zur Stadienbestimmung des Prostatakarzinoms bei einem Patienten,
Abbildung des primären
und/oder metastatischen Prostatakazinoms in vivo, therapeutische
Verwendungen der Antikörper,
einschließlich
Verwendungen von Antikörpern,
die an ein zytotoxisches oder chemotherapeutisches Mittel gekoppelt
sind; und Konstruktion und Verwendung von Antikörperfragmenten, chimären Antikörpern, humanisierten
Antikörpern
oder bifunktionellen Antikörpern.
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4. KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1.
Abgeleitete Aminosäuresequenzen
der Antigene PSMA und PSM' (SEQ
ID NO: 2) (Israeli et al., 1994, Cancer Res. 54: 1807–1811).
PSM'-mRNA enthält das 5'-Ende von PSMA nicht,
das für
die ersten 57 Aminosäuren
codieren würde
(erste Zeile der Aminosäuresequenz)
und beginnt daher vermutlich bei Aminosäure 58. Vor der vorliegenden
Erfindung war PSM' jedoch
niemals in Proteinform identifiziert worden. Die unterstrichene
Region ist die mutmaßliche
Transmembrandomäne
und die fette Region (Aminosäure
# 716–723)
ist ein Peptid, das für
die Entwicklung eines monoklonalen Antikörpers ausgewählt wurde.
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2.
Demonstration des monoklonalen Antikörpers 3F5.4G6 (ein Subklon,
der von dem primären Hybridom
3F5 abgeleitet ist) und dessen Reaktivität mit einem PSMA entsprechenden,
im LNCaP-Lysat vorliegenden Protein mit einem Molekulargewicht von
120 kD. Der Western-Blot wurde mit dem sekundären Antikörper HRP-anti-IgG entwickelt.
Spur 1 = LNCaP-Lysat, sondiert mit 7E11-C5; Spur 2 = LNCaP-Lysat,
sondiert mit 3F5.4G6.
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3.
Demonstration durch Western-Blot von PSMA in Seren von Patienten
mit Prostatakarzinom (Stadium D2) unter Verwendung der monoklonalen
Antikörper
3F5.4G6 (Spuren 3 und 4) und 7E11-C5 (Spuren 1 und 2) als Kontrolle.
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4.
Western-Blot-Assay von LNCaP-Lysaten unter Verwendung der monoklonalen
Antikörper 7E11-C5
(Spur 1) und 3F5.4G6 (Spur 2) und mit dem sekundären Antikörper RP-anti-IgM entwickelt.
Sowohl 7E11-C5 als auch 3F5.4G6 erkannten ein Protein mit einem
Molekulargewicht von 120 kD.
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Zusätzlich erkannte
3F5.4G6 auch ein Protein mit einem Molekulargewicht von 105–110 kD,
das der vorhergesagten Proteinform von PSM' entspricht. Es sollte angemerkt werden,
dass 7E11-C5 PSM' nicht
erkannte, weil das Epitop des monoklonalen Antikörpers 7E11-C5 in PSM' nicht gefunden wurde.
Der Antikörper 3F5.4G6
erkennt das C-terminale Teilstück
des Proteins (Aminosäure
# 716–723),
das der extrazellulären
Domäne
von PSMA und PSM' entspricht.
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5.
Demonstration, dass die monoklonalen Antikörper 7E11-C5 und 3F5.4G6 ein
identisches Protein erkannten, aber dass 3F5.4G6 ein zusätzliches
Protein erkannte, das PSM' entspricht.
LNCaP-Lysat wurde anfänglich
mit dem monoklonalen Antikörper
7E11-C5 immunpräzipitiert
und das immunpräzipitierte
Material auf SDS-Gelen aufgetrennt und in einem Western-Blot-Assay entweder
mit dem monoklonalen Antikörper 7E11-C5
(Spuren 1– 4)
oder mit 3F5.4G6 (Spuren 5–8)
sondiert. Spuren 1 und 5 waren rohes LNCaP-Lysat; Spuren 2 und 6
waren vorgeklärtes
LNCaP-Lysat; Spuren 3 und 7 waren Material, das mit dem monoklonalen Antikörper 7E11-C5
immunpräzipitierte;
und Spuren 4 und 8 waren Proteine, die im zuvor immunpräzipitierten LNCaP-Lysat übrig geblieben
waren. Der Antikörper
7E11-C5 immunpräzipitierte
ein Protein von 120 kD (Spur 3), das auch durch 3F5.4G6 erkannt
wurde (Spur 7). Nach der Immunpräzipitation
mit 7E11-C5 wurde jedoch ein zweites Protein durch 3F5.4G6 erkannt
(Spur 8), das durch 7E11-C5 nicht präzipitiert wurde (Spur 4) und das
PSM' entsprach.
Daher erkennt 7E11-C5 PSM' nicht.
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6.
Demonstration, dass die monoklonalen Antikörper 7E11-C5 und 3F5.4G6 ein
identisches 120 kD großes
Protein erkannten. PSMA wurde aus einem LNCaP-Lysat durch den monoklonalen
Antikörper 3F5.4G6
immunpräzipitiert,
die Proteine im Immunpräzipitat
wurden auf einem SDS-Gel getrennt, auf Immobilon P übertragen
und in einem Western-Blot mit dem monoklonalen Antikörper 7E11-C5
sondiert. Spur 1 = LNCaP-Lysat, Kontrolle und mit 7E11-C5 sondiert;
Spur 2 = Immunpräzipitation
mit 3F5.4G6.
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7A & B Demonstration
der Erkennung lebender LNCaP-Zellen durch den monoklonalen Antikörper 3F5.4G6
durch FACS-Analyse, wodurch die Antikörperbindung an die extrazelluläre Domäne von PSMA veranschaulicht
wird. 7A repräsentiert eine Kontrolle ohne
primären
Antikörper
und 7B repräsentiert LNCaP-Zellen,
die vor der FACS-Analyse mit 100 μg/ml
3F5.4G6 inkubiert wurden. Der Shift nach rechts zeigt die Bindung
des Antikörpers
an lebende LNCaP-Zellen an.
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8.
Demonstration der Reaktivität
des monoklonalen Antikörpers
3F5.4G6 mit PSM',
das aus Samenflüssigkeit
isoliert und gereinigt wurde. Spur 1 ist LNCaP-Lysat und Spur 2
ist gereinigtes PSM' aus
Samenflüssigkeit.
Die Proteine wurde auf SDS-Polyacrylamidgelen aufgetrennt und auf
Immobilon P Papier übertragen
und mit dem monoklonalen Antikörper
3F5.4G6 durch Western-Blot-Verfahren sondiert. Das aus der Samenflüssigkeit
gereinigte und in Spur 2 dargestellte Protein hat ein Molekulargewicht
von 90kD und ist wahrscheinlich ein nicht glykosyliertes oder teilweise
glykosyliertes Produkt von PSM' mit
einem Molekulargewicht von 105–110
kD.
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9.
Demonstration der Reaktivität
der monoklonalen Antikörper
3D7-1.1 und 4E10-1.14 mit nativem PSMA und drei PSMA-Fragmenten.
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen wurden mit nativem PSMA oder einem
der drei in Bakterien exprimierten Polypeptidfragmente von PSMA
beschichtet und man ließ sie
in einem ELISA mit Hybridomüberständen reagieren.
Während
alle drei getesteten Antikörper
vergleichbare Bindung an natives PSMA zeigten, reagierten 3D7-1.1
und 4E10-1.14 stark mit einem Frament, das einem Epitop in der extrazellulären Domäne von PSMA
entspricht.
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10.
Western-Blot-Analyse von PSMA unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers
3D7-1.1. Spur 1 = LNCaP-Lysat; Spur 2 = PC-3-Lysat; Spur 3 = immunaffinitätsgereinigtes
PSMA.
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11.
Western-Blot-Analyse von PSMA voller Länge, das in Baculovirus exprimiert
wurde. Rekombinantes PSMA wurde auf einem SDS-PAGE-Gel elektrophoretisch
aufgetrennt, elektrisch übertragen
und mit verschiedenen Antikörperpräparaten
sondiert.
Spur 1 = leer;
Spur 2 = Kontrollmedium (20%
FCS in RPMI 1640);
Spur 3 = monoklonaler Antikörper 3D7-1.1;
Spur
4 = monoklonaler Antikörpe
3D7-1.2;
Spur 5 = monoklonaler Antikörper 3D7-1.3;
Spur 6 =
monoklonaler Antikörper
3D7-1.7;
Spur 7 = monoklonaler Antikörper 3D7-2.7;
Spur 8 =
(ursprünglicher)
monoklonaler Antikörper
4E10;
Spur 9 = monoklonaler Antikörper 4E10-1.3;
Spur 10
= monoklonaler Antikörper
4E10-1.14;
Spur 11 = leer;
Spur 12 = leer;
Spur 13
= monoklonaler Antikörper
7E11-C5.
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12A–D
Demonstration der Erkennung von lebenden LNCaP-Zellen durch die
monoklonalen Antikörper
3D7-1.1 und 4E10-1.14 durch FACS-Analyse, wodurch die Antikörperbindung
an die extrazelluläre
Domäne
von PSMA veranschaulicht wird. 12A stellt
LNCaP-Zellen, die mit 4E10-1.14 inkubiert wurden, dar. 12B stellt PC-3-Zellen, die mit 4E10-1.14 inkubier
wurden, dar. 12C stellt LNCaP-Zellen, die
mit 3D7-1.1 inkubiert wurden, dar. 12D stellt
PC-3-Zellen, die mit 3D7-1.1 inkubiert wurden, dar. Die unterschiedlichen
Muster im Shift nach rechts in den 12A und 12C legt nahe, dass die beiden Antikörper unterschiedliche
Epitope von PSMA erkennen können.
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13.
Nachweis von PSMA durch einen zwei-Stellen Capture-ELISA unter Verwendung
von zwei monoklonalen Antikörpern
gegen unterschiedliche Epitope von PSMA. Seriell verdünntes, immunaffinitätsgereinigtes
PSMA wurde zu Platten mit 96 Vertiefungen, die mit 7E11-C5 beschichtet
waren, gegeben und durch Inkubieren mit den Überständen von 3D7-1.1 oder 4E10-1.14
nachgewiesen. Die Absorption bei 405 nm wurde in einem Mikroplatten-Lesegerät gemessen. –•– = 3D7-1.1; –∎– = 4E10-1.14.
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14.
Nachweis von PSMA in einer Vielfalt biologischer Proben durch einen
zwei-Stellen Capture-ELISA unter Verwendung der monoklonalen Antikörper 3D7-1.1
und 4E10-1.14.
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15.
Nachweis von immunaffinitätsgereinigtem
PSMA, das in normalem menschlichen Serum seriell verdünnt wurde,
durch einen zwei-Stellen Capture-ELISA unter Verwendung der monoklonalen
Antikörper 3D7-1.1
und 4E10-1.14.
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16.
Nachweis von PSMA durch einen anderen zwei-Stellen Capture-ELISA.
Seriell verdünntes, immunaffinitätsgereinigtes
PSMA wurde zu Platten mit 96 Vertiefungen, die mit 3D7-1.1 beschichtet
waren, gegeben und durch Inkubieren mit biotinyliertem 7E11-C5 (40 μg/ml), gefolgt
von Meerrettich-Peroxidase-konjugiertem
Streptavidin nachgewiesen. Die Absorption bei 405 nm wurde in einem
Mikorplatten-Lesegerät
gemessen. 7E11-C5 wurde unter Verwendung des E-Z Verknüpfungs-Biotinylierungskits
(Pierce) gemäß den Anleitungen
des Herstellers biotinyliert.
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17.
Western-Blot-Analyse eines LNCaP-Zelllysats und verschiedener Fraktionen
eines halb gereinigten PSMA-Fragments (das den Aminosäuren 134
bis 750 des PSMA voller Länge
entspricht und als ein 1,9 kb großes Insert in einem Baculovirus-Expressionssystem
exprimiert wird), sondiert mit Gewebekulturüberstand des Hybridoms 4E10-1.14.
Die Identifizierung des Proteinprodukts von dem 1,9 kb großen Konstrukt (Aminosäuren 134–750 von
PSMA) wird durch den Pfeil angemerkt.
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Spur
1 = Marker; Spur 2 = rohes LNCaP-Zelllysat; Spur 3 = Virales Pellet,
d. h. 100.000 × g – Pellet lysierter
SF9-Zellen, die mit einem Baculovirus, das ein 1,9 kb großes PSMA-Fragment
exprimiert, infiziert sind; Spur 4 = 100.000 × g Überstandsfraktion aus lysierten
SF9-Zellen, die mit einem Baculovirus, das ein 1,9 kb großes PSMA-Fragment
exprimiert, infiziert wurden; Spur 5 = Durchfluss der in Spur 4
gezeigten Fraktion nach Passage durch eine Ni-NTA-Matrix; Spur 6
= Elution der Ni-NTA-Matrix mit 0,5 M NaCl; Spur 7 = Elution der
Ni-NTA-Matrix mit 1 M Imidazol, pH 7,6; Spur 8 = Durchfluss der
in Spur 4 gezeigten Fraktion nach Passage durch eine Ni-NTA-Matrix; Spur
9 = Elution der Ni-NTA-Matrix mit 0,5 M NaCl; und Spur 10 = Elution
der Ni-NTA-Matrix mit 1 M Imidazol, pH 7,6. Es ist auch die Reaktivität des monoklonalen
Antikörpers
4E10-1.14 mit nativem PSMA voller Länge, das in LNCaP-Zellen exprimiert
wird, in Spur 2 anzumerken.
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18.
Western-Blot von Rohlysaten von SF9-Zellen, die mit einem Baculovirus
infiziert wurden, das entweder ein Irrelevantes Insert oder ein
1,9 kb großes
Insert enthält,
das für
ein Teilstück
von PSMA (Aminosäuren
134–750
des PSMA voller Länge)
codiert, sondiert mit dem Antikörper
7E11-C5. Spuren
1, 2 = Molekulargewichtsmarker; Spur 3 = SF9-Zelllysat, das mit
einem irrelevanten Virus infiziert wurde; Spur 4 = SF9-Zelllysat;
und Spur 5 = SF9-Lysat, das mit einem Virus infiziert wurde, das
ein 1,9 kb großes
PSMA-Insert enthält.
Es ist anzumerken, dass keine für
7E11-C5 positiven Banden mit irgendwelchen Proteinprodukten, die in
SF9-Zellen oder den mit einem der Viren infizierten Zellen vorliegen,
beobachtet wurden.
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19.
Western-Blot von PSMA und PSM',
die aus LNCaP-Zellen, menschlicher Samenflüssigkeit und menschlichem Serum
erhalten wurden, sondiert mit dem monoklonalen Antikörper 3D7-1.1.
Spur 1 = LNCaP-Zelllysat; Spur 2 = mit 7E11-C5 immunaffinitätsgereinigtes
PSMA aus LNCaP-Zellen; Spur 3 = menschliche Samenflüssigkeit;
und Spur 4 = menschliches männliches
Serum. Die Positionen von PSMA und PSM' sind angegeben.
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5. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA spezifische monoklonale Antikörper, Methoden zur Verwendung
derartiger Antikörper
und eine verkürzte
Proteinvariante, PSM',
die durch derartige Antikörper
identifiziert wird. Obwohl die spezifischen Verfahren und Methoden,
die hierin beschrieben werden, beispielhaft erläutert werden, indem ein C-terminales
Peptid oder ein Membranpräparat
eines PSMA exprimierenden Tumors verwendet wird, um Mäuse zu immunisieren,
sind sie für
die Durchführung der
Erfindung lediglich veranschaulichend. Analoge Verfahren und Techniken
sind auf eine Vielzahl von Wirtstieren, die gegen PSMA in Form von
Protein, Peptiden, Zelloberflächenantigen
und rohen Membranpräparaten immunisiert
werden, ebenso anwendbar.
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5.1 HYBRIDOMZELLLINIEN
UND ANTIKÖRPERBILDUNG
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In
einer spezifischen Ausführungsform,
die im nachstehenden Abschnitt 6 als Beispiel angegeben wird, wurde
ein synthetisches Peptid, das von der C-terminalen Region von PSMA
abgeleitet ist, als Immunogen verwendet. Die Ergebnisse zeigen,
dass ein Antikörper,
der als 3F5.4G6 bezeichnet wird, an die extrazelluläre Domäne von PSMA
bindet, die auf der Zelloberfläche
lebender Prostatakarzinomzellen und in den Seren von Patienten mit
Prostatakarzinom freigelegt wird. Zusätzlich demonstriert ein zweites
Arbeitsbeispiel in Abschnitt 7, nachstehend, die Herstellung von
zwei monoklonalen Antikörpern,
die gegen die extrazelluläre
Domäne
von PSMA gerichtet sind nach einer Immunisierung von Tieren mit
einem einem PSMA exprimierenden Tumormembranpräparat. In diesem Zusammenhang
können
Krebszellen wie LNCaP, die PSMA exprimieren, Wirtszellen, die mit
einer für
PSMA codierenden Sequenz transfiziert sind, gereinigtes PSMA, PSM' oder Peptide der
extrazellulären
Domäne
von PSMA als Immunogen verwendet werden, um eine Immunreaktion in Wirtstieren
zur Erzeugung monoklonaler Antikörper,
die spezifisch für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA sind, hervorzurufen.
-
Somatische
Zellen mit dem Potenzial zur Bildung von Antikörpern und besonders B-Lymphozyten
sind zur Fusion mit einer B-Zell-Myelom-Linie geeignet. Jene Antikörperbildenden
Zellen, die sich im teilenden Plasmablast-Stadium befinden, fusionieren
bevorzugt. Somatische Zellen können
aus den Lymphknoten, Milzen und aus periphe rem Blut von antigen-stimulierten
Tieren erhalten werden, und die lymphatischen Zellen der Wahl hängen zu
einem großen
Ausmaß von
ihrer empririschen Brauchbarkeit in dem jeweiligen Fusionssysstem
ab. Einmal stimulierte oder hyperimmunisierte Tiere können als
Quelle von Antikörper-bildenden
Lymphozyten verwendet werden. Maus-Lymphozyten ergeben einen höheren Prozentsatz
stabiler Fusionen mit den nachstehend beschriebenen Maus-Myelom-Linien.
Von diesen wird die BALB/c-Maus bevorzugt. Andere Maus-Stämme, Kaninchen,
Hamster, Schafe und Frosch können
auch als Wirte zum Herstellen von Antikörper-bildenden Zellen verwendet
werden. Wie durch Goding besprochen (in Monoclonal Antibodies: Principles and
Practice, 2. Ausg., S. 60–61,
Orlando, Fla, Academic Press, 1986), kann die Verwendung von Ratten-Lymphozyten
einige Vorteile bereitstellen.
-
Alternativ
dazu sind menschliche somatische Zellen, die fähig sind, Antikörper zu
bilden, genauer gesagt B-Lymphozyten, zur Fusion mit Myelom-Zelllinien
geeignet. Während
B-Lymphozyten aus biopsierten Milzen, Mandeln oder Lymphknoten eines
Individuums verwendet werden können,
werden die leichter zugänglichen
B-Lymphozyten des peripheren Blutes bevorzugt. Die Lymphozyten können aus
Patienten abgeleitet werden, bei denen Prostatakarzinome diagnostiziert
wurden. Zusätzlich
können
menschliche B-Zellen durch das Epstein-Barr-Virus direkt immortalisiert
werden (Cole et al., 1995, Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77–96).
-
Myelom-Zelllinien,
die zur Verwendung bei Hybridom-bildenden Fusionsverfahren geeignet
sind, bilden vorzugsweise keine Antikörper, haben eine hohe Fusionseffizienz
und Enzymdefizienzen, die sie unfähig machen, in bestimmten selektiven
Medien zu wachsen, die das Wachstum der erwünschten Hybridome unterstützen. Beispiele
für derartige
Myelom-Zelllinien, die zur Herstellung von Hybriden fusionierter
Zellen der Erfindung verwendet werden können, schließen P3-X63/Ag8,
X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4.1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11, MPC11-X45-GTG
1.7, S194/5XX0 Bu 1, die alle aus Mäusen abgeleitet sind, R210.RCY3, Y3-Ag
1.2.3, IR983F und 4B210, die aus Ratten abgeleitet sind, und U-266,
GM1500-GRG2, LICR-LON HMy2, UC729-6, die alle aus Menschen abgeleitet
sind, ein (Goding in Monoclonal Antibodies: Principles and Practice,
2. Ausg., S. 65–66,
Orlando, Fla, Academic Press, 1986; Campbell, in Monoclonal Antibody
Technology, Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology, Bd. 13, Burden und Von Knippenberg, Hrsg., S. 75–83, Amsterdam,
Elseview, 1984).
-
Methoden
zum Erzeugen von Hybriden aus Antikörper-bildenden Milz- oder Lymphknotenzellen
und Myelomzellen umfassen normalerweise das Mischen somatischer
Zellen mit Myelomzellen in einem Verhältnis von 2 : 1 (obwohl das
Verhältnis
von etwa 20 : 1 bis etwa 1 : 1 variieren kann), in Anwesenheit eines
Mittels oder von Mitteln (chemisch oder elektrisch), die die Fusion
von Zellmembranen fördern.
Es wird oft bevorzugt, dass die gleiche Tierart als Quelle der somatischen
Zellen und Myelomzellen, die in dem Fusionsverfahren verwendet werden,
dienen soll. Fusionsmethoden sind von Kohler und Milstein (1975,
Nature 256: 495–497; 1976,
Eur. J. Immunol. 6: 511–519),
und von Gefter et al. (1977, Somatic Cell Genet. 3: 231–236) beschrieben worden.
Die von diesen Forschern verwendeten, die Fusion fördernden
Mittel waren Sendai Virus bzw. Polyethylenglycol (PEG). Die von
Goding (1986, in Monoclonal Antibodies: Principles and Practice,
2. Ausg., S. 71–74,
Orlando, Fla, Academic Press) besprochenen Fusionsmethoden, einschließlich der
vorstehenden, sowie auch elektrisch induzierte Fusion, sind auch
geeignet, um monoklonale Antikörper
der Erfindung zu erzeugen. Fusionsverfahren stellen normalerweise
lebende Hybride mit sehr niedriger Häufigkeit her, etwa 1 × 10–6 bis
1 × 10–8 somatische
Zellen. Wegen der niedrigen Häufigkeit,
mit der lebene Hybride erhalten werden, ist es wesentlich, ein Mittel
zu haben, um fusionierte Zellhybride aus den verbleibenden unfusionierten
Zellen, besonders den unfusionierten Myelomzellen auszuwählen. Ein
Mittel zum Nachweisen der erwünschten
Antikörper-bildenden
Hybridome unter den anderen sich ergebenden fusionierten Zellhybriden
ist auch notwendig.
-
im
Allgemeinen werden die fusionierten Zellen in selektiven Medien
gezüchtet,
zum Beispiel HAT-Medium, das Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin
enthält.
HAT-Medium gestattet
die Proliferation von Hybridzellen und verhindert das Wachstum von
unfusionierten Myelomzellen, die sich normalerweise unbegrenzt weiter
teilen würden.
Aminopterin blockiert die de-novo-Synthese von Purin und Pyrimidin
durch Hemmen der Bildung von Tetrahydrofolat. Die Zugabe von Thymidin
umgeht die Blockierung in der Pyrimidin-Synthese, während Hypoxanthin
in die Medien eingeschlossen wird, damit inhibierte Zellen Purine
unter Verwendung des Nukleotid-Salvage-Pathways synthetisieren.
Die eingesetzten Myelomzellen sind Mutanten, denen die Hypoxanthin-Phosphoribosyl-Transferase
(HPRT) fehlt und die daher den Salvage-Pathway nicht benutzen können. Im überlebenden
Hybrid stellt der B-Lymphozyt die genetische Information zur Bildung
dieses Enzyms zur Verfügung.
Da B-Lymphozyten selbst eine begrenzte Lebensdauer in Kultur haben
(ungefähr
zwei Wochen), sind die einzigen Zellen, die in HAT-Medien proliferieren
können,
aus Myelom- und Milzzellen gebildete Hybride.
-
Um
das Durchmustern der Antikörper,
die durch die Hybride sezerniert werden, zu erleichtern und um einzelne
Hybride daran zu hindern, andere zu überwachsen, wird das Gemisch
aus fusionierten Myelomzellen und B-Lymphozyten in HAT-Medium verdünnt und
in mehreren Vertiefungen von Mikrotiterplatten gezüchtet. In
zwei bis drei Wochen, wenn Hybridklone im Mikroskop sichtbar werden,
wird die überstehende
Flüssigkeit der
einzelnen Vertiefungen, die Hybridklone enthalten, auf einen spezifischen
Antikörper
analysiert. Der Assay muss empfindlich, einfach und schnell sein.
Assay-Techniken
schließen
Radioimmunoassays, Enzymimmunoassays, Zytotoxizitätsassays,
Plaque-Tests, Immunbindungs-Tüpfeltests
und dergleichen ein.
-
Sobald
die erwünschten
fusionierten Zellhybride ausgewählt
und in einzelne Antikörper-bildende
Zelllinien geklont worden sind, kann jede Zelllinie auf eine von
zwei Standardweisen propagiert werden. Eine Probe des Hybridoms
kann einem histokompatiblen Tier der Art injiziert werden, die verwendet
wurde, um die somatischen und Myelomzellen für die ursprüngliche Fusion bereitzustellen.
Das injizierte Tier entwickelt Tumore, die den spezifischen monoklonalen
Antikörper
sezernieren, der durch das fusionierte Zellhybrid gebildet wird.
Die Körperflüssigkeiten
des Tieres, wie zum Beispiel Serum oder Aszites-Flüssigkeit,
können
angezapft werden, um monoklonale Antikörper in hoher Konzentration
bereitzustellen. Alternativ dazu können die einzelnen Zelllinien
in vitro in Laborkulturgefäßen propagiert
werden; das Kulturmedium, das auch hohe Konzentrationen eines einzelnen
spezifischen monoklonalen Antikörpers
enthält,
kann durch Dekantierung, Filtration oder Zentrifugation geerntet
werden.
-
Monoklonale
Antikörper
oder gereinigte Fragmente der monoklonalen Antikörper mit mindestens einem Teilstück einer
Antigen-bindenden Region, einschließlich von zum Beispiel Fv,
F(ab')2,
Fab-Fragmenten (Harlow und Lane, 1988, Antibody, Cold Spring Harbor),
Einzelketten-Antikörpern
(U.S. Patent 4.946.778), chimären
oder humanisierten Antikörpern
(Morrison et al., 1984, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 6851; Newuberger
et al., 1984, Nature 81: 6851) und komplementätsbestimmenden Regionen (CDR),
können
durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt werden. Eine Reinigung der Antikörper oder
Fragmente kann durch eine Vielzahl Fachleuten bekannter Methoden,
einschließlich
Präzipitation
durch Ammoniumsulfat oder Natriumsulfat, gefolgt von Dialyse gegen
Kochsalzlösung,
Ionenaustauschchromatographie, Affinitäts- oder Immunaffinitätschromatographie
sowie Gelfiltration, Zonenelektrophorese usw. (siehe Goding in,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, 2. Ausg., S. 104–126, Orlando,
Fla, Academic Press) erreicht werden.
-
5.2 CHARAKTERISIERUNG
MONOKLONALER ANTIKÖRPER
UND VON PSM'
-
Unter
Verwendung der Techniken, die im Allgemeinen in Abschnitt 5.1 vorstehend
beschrieben werden und in den Abschnitten 6 und 7 nachstehend veranschaulicht
werden, wurden drei Hybridomzelllinien wegen ihrer Bildung von für die extrazelluläre Domäne von PSMA
spezifischen monoklonalen Antikörpern
ausgewählt.
Die vorliegende Erfindung umfasst die Antikörper 35F.4G6, 3D7-1.1 und 4E10-1.14
sowie andere monoklonale Antikörper,
die spezifisch an die extrazelluläre Domäne von PSMA und PSM' binden, besonders
einschließlich
aller Antikörper,
welche die Bindung von einem oder mehreren der zuvor erwähnten drei
Antikörper gegen
PSMA, wie in einem Enzym-Immunoassay,
einem Radioimmunoassay oder jedem anderen kompetitiven Bindungs-Immunoassay bewertet,
kompetitiv inhibieren.
-
Der
Antikörper
3F5.4G6 ist ein Antikörper
des IgM-Isotyps, der spezifisch an PSMA bindet, das in Prostatakarzinomzell-Lysaten
und auf der Zelloberfläche
von Prostatakarzinomzellen, sowie in Seren, die von Patienten mit
Prostatakarzinom erhalten werden, exprimiert wird. Zusätzlich bindet
3F5.4G6 auch spezifisch an PSM'.
Das 3F5.4G6-reaktive Epitop von PSMA ist extrazellulär, C-terminal
und unterschiedlich von dem, das durch 7E11-C5 erkannt wird (Horoszewicz
et al., 1987, Anticancer Res. 7: 927– 936), das sich Membran-assoziiert
im Cytoplasma der Zeile befindet. Die Antikörper 3D7-1.1 und 4E10-1.14
sind auch IGM-Antikörper
und binden an PSMA, das in Prostatakarzinomzell-Lysaten und auf
der Zelloberfläche
exprimiert wird. Diese Antikörper
können
verwendet werden, um sowohl primäres
Prostatakarzinom als auch metastatische Tumore, wie zum Beispiel
Knochenmetastasen des Prostatakarzinoms, nachzuweisen.
-
Während der
Entwicklung einer Antikörperreaktion
sezernieren Antikörer-bildende
Zellen zuerst den IgM-Isotyp, der letztendlich zu IgG wechselt.
Derartige Klassenwechsel-Ereignisse finden durch DNA-Rearrangement
von Genen der konstanten Region statt, so dass die gleiche Antigenspezifität beibehalten
wird. Die unterschiedlichen Antikörper-Isotypen besitzen unterschiedliche
Effektor-Funktionen. Zum Beispiel können IgM und alle IgG-Unterklassen
außer
IgG4 nach der Bindung eines Antigens Komplement fixieren. Im Gegensatz
dazu bindet IgE in einer allergischen Reaktion an Mastzellen, um
die Freisetzung von Histamin auszulösen.
-
Hybridomzelllinien
bilden während
einer Langzelt-Kultur auch Klassenwechsel-Varianten. Insbesondere sind monoklonale
Antikörper,
die von IgM zu IgG oder IgG, zu IgG2a wechseln,
wegen ihrer höheren
Affinität
für Protein
A, was ihre Reinigung erleichtert, ausgewählt worden. Jede Klassenwechsel-Variante
kann wegen einer besonders erwünschten
Effektor-Funktion ausgewählt
werden (Spira et al., 1985, In Hybridoma Technology in the Biosciences
and Medicine, Hrsg. Springer, S. 77–88, Plenum Press, NY; Harlow
und Lane, 1988, Antibodies, Cold Spring Harbor Laboratory). Im Falle
der als Beispiel dienenden Antikörper
ist es wünschenswert,
da sie vom IgM-Isotyp
sind, auch IgG-Varianten auszuwählen,
die die gleiche Antigen-Spezifität besitzen,
die für
bestimmte Zwecke in vitro oder in vivo nützlicher sein können. Die vorliegende
Erfindung umfasst IgG-Varianten der monoklonalen Antikörper der
Erfindung, einschließlich
3F5.4G6, 3D7-1.1 und 4E10-1.14.
-
Die
nachstehenden Abschnitte 6 und 7 zeigen, dass die beispielhaft erläuterten
Antikörper
ein Protein mit einem Molekulargewicht von 120 kD erkennen. Insbesondere
erkennt 3F5.4G6 auch ein Protein mit einem Molekulargewicht von
105–110
kD in Prostatatumorzell-Lysaten. Während das Protein mit 120 kD
auch durch den Antikörper
7E11-C5 erkannt wird, wird das Protein mit niedrigerem Molekulargewicht
nur durch die Antikörper
3F5.4G6, 3D7-1.1 und 4E10-1.14 nachgewiesen. Deshalb stellt das
Protein mit 105–110
kD das Produkt einer mRNA dar, die als PSM' bekannt ist. Vor der vorliegenden Erfindung
wurde jedoch nie über
ein PSM'-Protein
berichtet, und man dachte, dass es sich um eine untranslatierte
mRNA handelt. Da angenommen wird, dass der Aminosäuresequenz
von PSM' die zytoplasmatische
und Transmembran-Regionen von PSMA fehlen, wie aus dessen RNA-Sequenz
abgeleitet wird, ist damit vereinbar, dass 7E11-C5 wegen seiner Spezifität für ein intrazelluläres Epitop
nicht mit diesem Produkt reagieren würde. Im Gegensatz dazu erkennen die
für die
extrazelluläre
Domäne
von PSMA spezifischen Antikörper
3F5.4G6, 3D7-1.1 und 4E10-1.14 auch PSM'.
-
5.3 CODIERENDE SEQUENZEN
PSMA-SPEZIFISCHER MONOKLONALER ANTIKÖRPER
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
die beispielhaft erläuterten
Hybridomzelllinien verwendet werden, um Zusammensetzungen zu bilden,
die eine Antigenbindende Stelle oder Antikörper-Varianten umfassen, welche
die variablen oder hypervariablen Regionen der Maus mit der menschlichen
konstanten Region oder den konstanten und variablen Framework-Regionen
kombinieren, d. h. chimäre
oder humanisierte Antikörper
sowie humanisierte Antikörper,
die nur die Antigen-bindenden CDRs aus dem ursprünglichen Antikörper in
Verbindung mit menschlichen Framework-Regionen beibehalten (siehe Waldmann,
1991, Science 252: 1657–1662,
besonders 1658–59
und die darin zitierten Referenzen). Von derartigen chimären oder
humanisierten Antikörpern,
welche die Bindungsspezifität
des Maus-Antikörpers
beibehalten, wird erwartet, dass sie eine reduzierte Immunogenität aufweisen,
wenn sie in vivo für
diagnostische, prophylaktische oder therapeutische erfindungsgemäße Anwendungen
verabreicht werden.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
umfasst die Erfindung die Verwendung von Hybridomzelllinien als
Quelle von DNA oder mRNA, die für
die rearrangierten, aktivierten Immunglobulingene codiert, die durch bekannte
rekombinante DNA-Techniken isoliert und kloniert werden können und
zur Bildung Antigen-bindender Fragmente, die für die extrazelluläre Domäne von PSMA
spezifisch sind, in andere Zellen übertragen werden können. Durch
Isolieren rearrangierter DNA oder Herstellen von cDNA aus der Messenger-RNA
der Hybridomzelllinie der Erfindung kann eine Sequenz erhalten werden,
die von Introns frei ist.
-
Um
zu veranschaulichen, und nicht zur Einschränkung, kann eine Immunexpressions-Bank
wie folgt hergestellt und auf Antikörper-bindende Fragmente für PSMA und
PSM' durchmustert
werden siehe, Huse et al., 1989, Sci. 246: 1275–1281; Mullinax et al., 1990,
Proc. Natl Acad. Sci. USA 87: 8045–8099). Gesamt-RNA kann (z.
B. unter Verwendung im Handel erhältlicher Kits) gereinigt und
unter Verwendung eines oligo (dT) Primers für die leichte (L) Kette und
eines spezifischen Primers für
die schwere (H) Kette unter Verwendung von reverser Transkriptase
in cDNA umgewandelt werden. Eine Amplifikation der Immunglobulin-H-
und L-Ketten-Sequenzen durch Polymerasekettenreaktion (PCR) kann
getrennt mit Sätzen
von Primerpaaren durchgeführt
werden. Stromaufwärts
lokalisierte Primer können
so gestaltet werden, dass sie an teilweise konservierte Sequenzen
in den Leader- und/oder Framework-Regionen von VH oder
VL hybridisieren und stromabwärts lokalisierte
Primer können
so gestaltet werden, dass sie an Sequenzen der konstanten Domäne hybridisieren. Derartige
Primer würden
die L-Kette in voller
Länge beibehalten
und H-Ketten bereitstellen, die dem Fd von IgG entsprechen und die
H-L-Disulfid-Bindungen konservieren. Die PCR-amplifizierten L- und H-DNA-Fragmente
werden dann verdaut und getrennt in H- und L-Ketten-Vektoren ligiert.
Derartige Vektoren enthalten eine pelB-Leader-Sequenz, eine Ribosomenbindungsstelle
und Stopp-Codons. Geeignete λ-Phagen-Vektoren
zur Expression in E. coli können
aus im Handel erhältlichen
Vektoren (ImmunoZAP L, ImmunoZAP N; Stratacyte, La Jolla, CA) hergestellt
werden. Die ligierte rekombinante Phagen-DNA wird mit einem in-vitro-Verpackungsextrakt
in einen Bakteriophagen eingegliedert und verwendet, um E. coli
zu infizieren. Die so geschaffene Immunexpressionsbank wird unter
Verwendung von PSMA, PSM' oder
einem spezifischen Peptid davon auf Antigenbindende Fragmente durchgemustert.
Positive Klone können,
wie von Mullinax et al. (vorstehend) beschrieben, durchgemustert
und identifiziert werden.
-
5.4 VERWENDUNGEN VON FÜR DIE EXTRAZELLULÄRE DOMÄNE VON PSMA
SPEZIFISCHEN ANTIKÖRPERN
UND ANTIKÖRPER-ZUSAMMENSETZUNGEN
-
Obwohl
die spezifischen, hierin beschriebenen Verfahren und Methoden unter
Verwendung der monoklonalen Antikörper der Erfindung beispielhaft
erläutert
werden, sind sie für
die Durchführung
der Erfindung lediglich veranschaulichend. Gereinigte Fragmente
der monoklonalen Antikörper
mit mindestens einem Teilstück der
Antigenbindenden Region, einschließlich von Fv, F(ab')2, Fab-Fragmenten,
Einzelketten-Antikörpern, chimären oder
humanisierten Antikörpern
oder CDRs können
in den nachstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren und Methoden
verwendet werden.
-
5.4.1 IMMUNHISTOLOGISCHE
UND IMMUNZYTOLOGISCHE ANWENDUNGEN
-
Monoklonale
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
verwendet werden, um Prostatakarzinomzellen in histologischen und
zytologischen Proben nachzuweisen und insbesondere, um maligne Tumoren
von normalen Geweben und nicht malignen Tumoren zu unterscheiden.
Gewebeproben können
durch die Antikörper
gefärbt
und deren Bindung kann durch einen zweiten Antikörper, der an einen Marker,
wie zum Beispiel Peroxidase, Fluoreszein, alkalische Phosphatase
und dergleichen, konjugiert ist, nachgewiesen werden.
-
Zusätzlich können Immunfluoreszenztechniken
die monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung verwenden, um menschliches Gewebe, Zell-
und Körperflüssigkeitsproben
zu untersuchen. In einem typischen Protokoll werden Objektträger, die
Kryostat-Schnitte von gefrorenen, unfixierten Gewebebiopsieproben
oder zytologische Abstriche enthalten, luftgetrocknet, mit Formalin
oder Aceton fixiert und mit dem monoklonalen Antikörper-Präparat in
einer befeuchteten Kammer bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Die
Objektträger
werden dann gespült
und mit einem Antikörperpräparat, das
gegen den monoklonalen Antikörper
gerichtet ist, normalerweise irgendein Anti-Maus-Immunglobulin, falls die verwendeten
monoklonalen Antikörper
von der Fusion einer Maus-Milz-Lymphozyte und einer Maus-Myelom-Zelllinie
abgeleitet sind, weiter inkubiert. An dieses Anti-Maus-Immunglobulin
wird eine Verbindung, zum Beispiel Rhodamin oder Fluoreszeinisothiocyanat,
angehängt,
die bei einer bestimmten Wellenlänge
fluoresziert. Das Färbemuster
und die Intensitäten
in der Probe werden dann durch Fluoreszenz-Lichtmikroskopie bestimmt und wahlweise
photographisch aufgezeichnet.
-
Als
noch eine weitere Alternative kann eine Computer-verbesserte Fluoreszenz-Bildanalyse oder Durchflusszytometrie
verwendet werden, um Gewebeproben oder abgeschälte Zellen, d. h. Präparate einzelner
Zellen aus Absauge-Biopsien von Prostatatumoren, unter Verwendung
der monoklonalen Antikörper
der Erfindung zu untersuchen. Die monoklonalen Antikörper der
Erfindung sind besonders nützlich
bei der Quantifizierung lebender Tumorzellen, d. h. von Präparaten
einzelner Zellen aus Absauge-Biopsien von Prostatatumoren, durch
ein Computer-verbessertes Fluoreszenz-Bildanalysegerät oder mit
einem Durchflusszytometer. Die Verwendung der Antikörper 3F5.4G6,
3D7-1.1 und 4E10-1.14 in derartigen Assays ist wertvoll, um benigne von
malignen Prostatatumoren zu unterscheiden, da PSMA, an das die monoklonalen
Antikörper
binden, durch maligne Tumoren in erhöhten Mengen exprimiert wird.
Der Prozentsatz der PSMA-positiven
Zellpopulation kann, allein oder in Verbindung mit einer Bestimmung
der DNA-Ploidie
dieser Zellen, zusätzlich
sehr nützliche
prognostische Information bereitstellen, indem ein früher Indikator
der Krankheitsprogression bereitgestellt wird.
-
In
noch einer anderen alternativen Ausführungsform können die
monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung in Kombination mit anderen bekannten
Prostata-Antikörpern verwendet
werden, um zusätzliche
Information bezüglich
des malignen Phänotyps
eines Prostatakarzinoms bereitzustellen.
-
5.4.2 IMMUNSEROLOGISCHE
ANWENDUNGEN
-
Die
Verwendung der monoklonalen Antikörper der Erfindung kann auf
das Durchmustern von menschlichen biologischen Flüssigkeiten
auf die Anwesenheit der spezifischen antigenen Determinanten, die
erkannt werden, ausgeweitet werden. Dadurch gestattet eine in vitro
immunserologische Auswertung biologischer Flüssigkeiten, die von Patienten
entnommen werden, eine nicht invasive Diagnose von Krebserkrankungen. Zur
Veranschaulichung können
menschliche Körperflüssigkeiten,
wie zum Beispiel Prostataflüssigkeit,
Samenflüssigkeit,
Vollblut, Serum oder Urin, von einem Patienten entnommen werden
und auf das spezifische Epitop, entweder als freigesetztes Antigen
oder membrangebunden auf Zellen in der Probenflüssigkeit, unter Verwendung
monoklonaler Antikörper,
die spezifisch für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA und PSM' sind, in
Standard-Radioimmunoassay oder enzymverbundenen Immunoassays, kompetitiven
enzymverbundenen Bindungs-Immunoassays, einem Tüpfel-Blot oder Western-Blot
oder anderen auf dem Fachgebiet bekannten Assays analysiert werden.
-
Zusätzlich kann
ein empfindlicherer diagnostischer Assay für das PSMA- oder PSM'-Protein durch die Verwendung
monoklonaler Antikörper
entwickelt werden, die gegen nicht überlappende Epitope auf PSMA
und PSM' gerichtet
sind. Antikörper,
die für
entgegengesetzte Enden von PSMA spezifisch sind, wie zum Beispiel 7E11-C5
und 3F5.4G6, 3D7-1.1 oder 4E10-1.14 sind zur Verwendung in einem
derartigen Assay besonders geeignet. In dieser Hinsicht kann ein
Antikörper
an ein Substrat verankert werden, um PSMA oder PSM' in einer biologischen
Flüssigkeit
einzufangen, während
der andere Antikörper
verwendet wird, um das Antikörper-gebundene
Antigen nachzuweisen. Da die Expression von PSMA und PSM' im Prostatakarzinom
bzw. in normalen Prostatageweben erhöht ist, können Antikörper, die zwischen diesen beiden
Formen unterscheiden, auch verwendet werden, um eine genauere Weise
bereitzustellen, um eine Regression des Tumors gegenüber einer
Progression nach einer Behandlung zu überwachen. Da 3F5.4G6, 3D71.1
und 4E10-1.14 beide Formen erkennen, aber 7E11-C5 nur an PSMA bindet, können diese
Antikörper
in Verbindung verwendet werden, um die genauen Spiegel jeder Form
in einem Patienten zu bestimmen, wodurch ihre Mengen mit der Tumorbelastung
korreliert werden. Zum Beispiel kann 7E11-C5 als ein verankerter
Antikörper
in einem zwei-Stellen Capture-Assay verwendet werden, und jeder
der anderen drei Antikörper
kann als Nachweis-Antikörper
verwendet werden, um PSMA zu quantifizieren. Andererseits kann jede
Kombination von zwei der drei Antikörper, die für die extrazelluläre Domäne von PSMA
spezifisch sind, in einem ähnlichen
zwei-Stellen Capture-Assay verwendet werden, um spezifisch die Gesamtkonzentrationen
von PSM' plus PSMA
zu messen. Eine einfache Subtraktion von PSMA von Gesamt-PSMA und
PSM' quantifiziert
PSM' spezifisch.
-
Zusätzlich zum
Nachweis der extrazellulären
Domäne
von PSMA und PSM' durch
einen monoklonalen Antikörper
in Geweben und Körperflüssigkeiten,
können
Messungen der Enzymaktivität
von NAALADase benutzt werden, um die extrazelluläre Domäne von PSMA und/oder PSM' in Geweben und/oder
Körperflüssigkeiten
zu quantifizieren.
-
Zum
Beispiel können
Gewebespiegel bestimmt werden, indem Gewebe mit einem Detergenz
solubilisiert werden, das unlösliche
Material durch Zentrifugation pelletiert wird und die NAALADase-Aktivität im verbleibenden Überstand
gemessen wird. Auf ähnliche
Weise kann die NAALADase-Aktivität
in Körperflüssigkeiten
auch gemessen werden, indem das zelluläre Material zuerst durch Zentrifugation
pelletiert wird und ein typischer Enzymassay für die NAALADase-Aktivität mit dem Überstand
durchgeführt
wird.
-
Protokolle
zum NAALADase-Assay, die Spezifitäten der Antikörperbindung
ausnutzen, können
auch angewendet werden. Zum Beispiel könnten feste Oberflächen, die
mit einem der Antikörper
7E11-C5, 3F5.4G6, 3D7-1.1 oder 4E10-1.14 beschichtet sind, verwendet
werden, um das PSMA- oder PSM'-Protein zum
Nachweis unter Verwendung eines Enzymassays für NAALADase einzufangen. Dies
kann daher verwendet werden, um PSMA-Protein voller Länge und
PSM' in einer Probe
differentiell nachzuweisen und zu quantifizieren, vorausgesetzt,
dass ein Antikörper,
der für
die extrazelluläre
Domäne
spezifisch ist, sowohl an PSMA als auch PSM' bindet, während 7E11-C5 nur an PSMA binden
würde.
-
Zweckmäßigere Enzymassays
für NAALADase,
welche die Reaktionseigenschaften der Glutamatdehydrogenase ausnutzen,
können
auch angewendet werden (Frieden, 1959, J. Biol. Chem., 234: 2891).
In diesem Assay handelt es sich bei dem Reaktionsprodukt des Enzyms
NAALADase um Glutaminsäure.
Diese wird aus der Enzym-katalysierten Spaltung von N-Acetylaspartylglutamat
abgeleitet, um N-Acetylasparaginsäure und Glutaminsäure zu ergeben.
Glutaminsäure
ergibt in einem NAD(P)+-erfordernden Schritt 2-Oxoglutarat plus
NAD(P)H in einer Reaktion, die durch Glutamatdehydrogenase katalysiert
wird. Das Fortschreiten der Reaktion kann leicht und zweckmäßig durch
die Änderung
der Absorption bei 340 nm auf Grund der Umwandlung von NAD(P)+ zu NAD(P)H gemessen werden. Daher können Verbesserungen
des Assays der NAALADase-Aktivität,
die auf ein Festphasenformat mit immobilisierten Capture-Antikörpern anwenendbar
sind, erreicht werden. Auf diese Weise können, beruhend auf der Absorptionsänderung
bei 340 nm vor und nach Zugabe von NAD+ oder
NADP+, mehrfache Assays gleichzeitig in
einem Mikroplattenlesegerät
ausgeführt
werden. Es würde
nicht auf Festphasenassays beschränkt sein, da Assays in Lösung, z.
B. von Serum, mit dieser Art von NAALADase-Assay auch möglich wären.
-
Kits,
welche die monoklonalen Antikörper
der Erfindung oder Framente davon enthalten, können zur in-vitro-Diagnose,
Prognose und/oder zum Monitoring des Prostatakarzinoms durch die
vorstehend beschriebenen immunhistologischen, immunzytologischen
und immunserologischen Methoden hergestellt werden. Die Komponenten
des Kits können
entweder in wässrigem
Medium oder in lyophilisierter Form verpackt werden. Wenn die monoklonalen
Antikörper
(oder deren Fragmente) in den Kits in Form von Konjugaten verwendet werden,
wobei eine Markereinheit angehängt
wird, wie zum Beispiel ein Enzym oder ein radioaktives Metallion, können die
Komponenten derartiger Konjugate entweder in vollständig konjugierter
Form, in Form von Zwischenstufen oder als getrennte Einheiten, die
vom Verwender des Kits konjugiert werden sollen, zur Verfügung gestellt
werden.
-
Ein
Kit kann einen Träger
umfassen, der aufgeteilt ist, um darin eng beieinander einen oder
mehrere Behälter
oder Reihen von Behältern
wie zum Beispiel Reagenzgläser,
Fläschchen,
Kolben, Flaschen, Spritzen oder dergleichen aufzunehmen. Ein erster
derartiger Behälter
oder eine erste derartige Reihe von Behältern kann den monoklonalen
Antikörper
(oder ein Fragment davon) oder PSMA oder PSM' enthalten. Ein zweiter derartiger Behälter oder
eine zweite derartige Reihe von Behältern kann einen Marker oder
eine Zwischenstufe eines Verknüpfungsmarkers
enthalten, der fähig
ist, an den primären
Antikörper
(oder ein Fragment davon), PSMA oder PSM' zu binden.
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5.4.3 DIAGNOSTISCHE. PROPHYLAKTISCHE
UND THERAPEUTISCHE IN-VIVO-VERWENDUNGEN
-
Die
monoklonalen Antikörper
oder deren Framente dieser Erfindung sind besonders nützlich zum
Targeting von Prostatakarzinomzellen in vivo. Sie können zur
Tumorlokalisierung, zum Nachweis und Monitoring, sowie zur Therapie
primärer
Prostatakarzinome und Metastasen verwendet werden. Für diese
in-vivo-Anwendungen ist vorzuziehen, dass gereinigte monoklonale
Antikörper
oder gereinigte Fragmente der monoklonalen Antikörper mit mindestens einem Teilstück einer
Antigen-bindenden Region, einschließlich von zum Beispiel Fv,
F(ab')2, Fab-Fragmenten
(Harlow und Lane, 1988, Antibody, Cold Spring Harbor), Einzelketten-Antikörpern (U.S.
Patent 4.946.778), chimären
oder humanisierten Antikörpern
(Morrison et al., 1984, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 6851; Newuberger
et al., 1984, Nature 81: 6851), komplementaritätsbestimmenden Regionen (CDR) und
dergleichen, verwendet werden. Eine Reinigung der Antikörper oder
Fragmente kann durch eine Vielzahl Fachleuten bekannter Methoden
einschließlich
Präzipitation
durch Ammoniumsulfat oder Natriumsulfat gefolgt von Dialyse gegen
Kochsalzlösung,
Ionenaustauschchromatographie, Affinitäts- oder Immunaffinitätschromatographie,
sowie Gelfiltration, Zonenelektrophorese usw. (siehe Goding in,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, 2. Ausg., S. 104–126, Orlando,
Fla, Academic Press) erreicht werden.
-
Zur
Verwendung beim Nachweis und/oder Monitoring des Prostatakarzinoms
in vivo können
die gereinigten monoklonalen Antikörper entweder direkt oder durch
einen Linker an einer Verbindung kovalent angehängt werden, die als Reporterguppe
dient, um die Abbildung spezifischer Gewebe oder Organe nach Verabreichung
und Lokalisierung der Konjugate oder Komplexe zu gestatten. Eine
Vielfalt unterschiedlicher Substanzarten kann als Reportergruppe
dienen, einschließlich
von zum Beispiel radiopaquen Farbstoffen, radioaktiven Metallen,
und Nichtmetall-Isotopen, fluorogenen Verbindungen, fluoreszenten
Verbindungen, Isotopen, die Positronen ausstrahlen, nicht paramagnetischen
Metallen usw.
-
Zur
Verwendung bei der in-vivo-Therapie des Prostatakarzinoms können die
gereinigten monoklonalen Antikörper
allein oder kovalent, entweder direkt oder durch einen Linker, an
einer Verbindung angehängt, die
maligne Zellen oder Gewebe nach Verabreichung und Lokalisierung
der Konjugate tötet
und/oder deren Proliferation inhibiert, verwendet werden. Wenn der
Antikörper
allein verwendet wird, kann er die Tumorzerstörung durch Komplementfixierung
oder Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität vermitteln.
Alternativ dazu kann der Antikörper
in Kombination mit einem chemotherapeutischen Arzneimittel verabreicht
werden, um synergistische therapeu tische Wirkungen zu ergeben (Baslya
und Mendelsohn, 1994, Breast Cancer Res. and Treatment 29: 127–138). Eine
Vielfalt unterschiedlicher Substanzarten kann für therapeutische Verwendungen direkt
an den Antikörper
konjugiert werden, einschließlich
radioaktiver Metalle und Nichtmetall-Isotope, chemotherapeutischer
Arzneimittel, Toxine usw. (Vitetta und Uhr, 1985, Annu. Rev. Immunol.
3: 197).
-
Gemäß einer
alternativen Ausführungsform
können
die monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung zur in-vivo-Therapie des Prostatakarzinoms
modifiziert werden, um in Form eines bifunktionellen oder bispezifischen
Antikörpers
vorzuliegen, d. h. eines Antikörpers
mit einer Antigen-bindenden Region, die für die extrazelluläre Domäne des Prostata-spezifischen
Membran-Antigens spezifisch ist, und einer Antigenbindenden Region,
die für
eine Effektorzelle spezifisch ist, die tumorizide oder Tumorinhibitorische
Aktivität
aufweist. Die beiden Antigen-bindenden Regionen des bispezifischen
Antikörpers
sind entweder chemisch verknüpft oder
können
durch eine Zelle exprimiert werden, die genetisch verändert wurde,
um den bispezifischen Antikörper
zu bilden (siehe im Allgemeinen, Fanger et al., 1995, Drug News & Perspec. 8 (3):
133–137).
Geeignete Effektorzellen mit tumorizider Aktivität schließen zytotoxische T-Zellen (in
erster Linie CD8+-Zellen), natürliche Killerzellen
usw. ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Eine wirksame Menge eines
bispezifischen erfindungsgemäßen Antikörpers wird
einem Patienten mit Prostatakarzinom verabreicht und der bispezifische
Antikörper tötet und/oder
inhibiert die Proliferation der malignen Zellen nach Lokalisierung
an Stellen primärer
oder metastatischer Tumoren, die PSMA tragen.
-
Methoden
zur Herstellung von Antikörperkonjugaten
der Antikörper
(oder von deren Fragmenten) der Erfindung, die zum Nachweis, Monitoring
und/oder zur Therapie nützlich
sind, werden in den U.S. Patenten Nr. 4.671.958, 4.741.900 und 4.867.973
beschrieben.
-
Kits
zur Verwendung mit derartigen in-vivo-Methoden der Tumorlokalisation
und Therapie, die monoklonale Antikörper (oder deren Fragmente)
enthalten, die an eine der vorstehenden Substanzarten konjugiert sind,
können
hergestellt werden. Die Komponenten der Kits können entweder in wässrigem
Medium oder in lyophilisierter Form verpackt werden. Wenn die monoklonalen
Antikörper
(oder deren Fragmente) in den Kits in Form von Konjugaten verwendet
werden, wobei ein Marker oder eine therapeutische Einheit angehängt ist, wie
zum Beispiel ein radioaktives Metallion oder eine therapeutische
Arzneimitteleinheit, können
die Komponenten derartiger Konjugate entweder in vollständig konjugierter
Form, in Form von Zwischenstufen oder als getrennte Einheiten, die
durch den Verwender des Kits konjugiert werden sollen, zur Verfügung gestellt
werden.
-
6. BEISPIEL: HERSTELLUNG
EINES MONOKLONALEN ANTIKÖRPERS
GEGEN EIN PSMA-PEPTID
-
6.1 MATERIALIEN UND METHODEN
-
6.1.1 HERSTELLUNG VON
IMMUNISIERENDEM PEPTID
-
PSMA-Peptid
# 716–723
(NH2-ESKVDPSK-) wurde unter Verwendung der
EDC-Methode von Pierce (Rockford, IL) an Hämocyanin aus der Schlüssellochschnecke
("keyhole limpet
hemocyanin", KLH)
als Träger gekoppelt.
Der Peptid-KLH-Komplex wurde in unvollständigem Freund'schen Adjuvans (Sigma,
St. Louis, MO), das 1 mg/ml Muramyldipeptid (MDP, Pierce, Rockford,
IL) enthielt, in einer Endkonzentration von 250 μg/ml emulgiert. Das emulgierte
Antigen-Präparat
wurde bei 4°C
gelagert.
-
6.1.2 IMMUNISIERUNG
-
Weibliche
BALB/c-Mäuse
wurden alle vierzehn Tage über
einen Zeitraum von sechs Wochen subkutan mit 0,1 ml des emuligerten
Peptid-Träger-Komplexes
immunisiert. Man ließ die
Mäuse bluten
und ihre Seren wurden in einem Peptid-spezifischen Radioimmunoassay
(RIA) auf die Anwesenheit von Antipeptid-Antikörpern getestet. Mäuse, die
einen positiven Test auf Antipeptid-Antikörper mit einem Titer von 1
: 1.000 oder mehr ergaben, wurden als Donatoren in einem Fusionsprotokoll
verwendet. Drei Tage vor der Fusion wurden die Mäuse intraperitoneal mit 50 μg des in
Kochsalzlösung
gelösten
Peptid-KLH-Komplexes immunisiert.
-
6.1.3 ZELLFUSION
-
Drei
Tage nach der letzten Nachverstärkung
mit dem gleichen Peptid-KLH-Komplex
wurde die Milz einer BALB/c-Maus keimfrei entnommen und eine Einzelzellsuspension
wurde hergestellt. Die roten Blutkörperchen wurden durch osmotischen
Schock lysiert und die verbleibenden Lymphozyten wurden in RPMI-1640
Medium suspendiert. Die Milzzellen wurden mit P3X63Ag8U.1 (X63)
Myelomzellen (CRL 1597 von der ATCC, Rockville, MD) in einem Verhältnis von
10 : 1 (100 × 106 Milzzellen : 10 × 106 X63
Myelomzellen) gemischt. Eine Fusion der Milzzellen mit X63-Zellen
wurde mit der Methode von Galfre und Milstein (1981, Methods in Enzymology,
Bd.73, Immunochemical Techniques, Teil B) durchgeführt. Hybridomzellen
wurden durch den Einschluss von Aminopterin in das Zellkulturmedium
(RPMI-1640-20% fötales
Kälberserum)
ausgewählt.
-
6.1.4 DURCHMUSTERN VON
PRIMÄREN
HYBRIDOMEN
-
Fünfzig Mikroliter
(μl) Zellkulturüberstand
wurden von einzelnen Hybridomkulturen entfernt und in einem Peptid-spezifischen
RIA auf die Anwesenheit Peptid-spezifischer Antikörper getestet.
Kurz gesagt wurden die Überstände zu Vertiefungen
einer Pro-Bind-Platte
(Falcon) mit 96 Vertiefungen gegeben, die zuvor mit Peptid, das
an Rinderserumalbumin (BSA) gekoppelt war, mit 50 μg/ml beschichtet
worden war. Nach einer Inkubation bei 4°C über Nacht wurden die Platten
viermal mit PBS–0,1%
BSA gespült.
Fünfzig
Mikroliter einer 1 : 500 Verdünnung
von Kaninchen-anti-Maus-IgM und -IgG (ICN) wurden zu jeder Vertiefung
gegeben und die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden viermal wie vorstehend gespült und 50 μl 125I-Protein A wurde zu jeder Vertiefung
gegeben. Die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert
und 4-mal wie vorstehend gespült.
Mit den Platten wurde ein Autoradiographie-Film (Kodak, X-OMAT) über Nacht
belichtet und entwickelt. Positive Vertiefungen wurden ausgewählt und
die Zellen wurden in Zellkulturmedium für weiteres Testen expandiert.
-
6.1.5 DURCHMUSTERN MIT
WESTERN-BLOT
-
Überstände der
positiven und expandierten Vertiefungen wurden in einem Western-Blot-Assay
auf Anti-PSMA-Antikörper
getestet. Lysate der Tumorzelllinie LNCaP (CRL 1740 von der ATCC,
Rockville, MD), einem Prostatatumor, der PSMA exprimiert, wurden
auf einem SDS-Polyacrylamidgel 90 Minuten lang bei 175 Volt laufen
gelassen. Die elektrophoretisch aufgetrennten Proteine wurde auf
eine Immobilon-PTM-Membran elektrisch übertragen und die Membran wurde
durch eine Inkubation mit 5% BLOTTO in Tris-gepufferter Kochsalzlösung über Nacht
blockiert. Die Membran wurde in ein Multi-Screen-Gerät von Bio-Rad
(Bio-Rad) platziert und ungefähr
650 μl Hybridomüberstand
wurden in einzelne Spuren pipettiert. Die Membran wurde 90 Minuten lang
bei Raumtemperatur inkubiert und der Blot wurde 5-mal mit Tris-gepufferter
Kochsalzlösung – 0,5% Tween-20
(TBS-T) gespült.
Der gespülte
Blot wurde mit einer 1 : 5.000 Verdünnung von Peroxidase-markiertem
Ziegen-anti-Maus-IgG (Kirkegaard und Perry Laboratories, Gaithersburg,
MD) eine Stunde lang bei Raumtemperatur inkubier. Der Blot wurde
5-mal wie vorstehend gespült
und 1 Minute lang mit 2 ml des chemilumineszenten Substrats LumiGLOTM (KPL, Gaithersburg, MD) inkubiert. Mit
dem Blot wurde ein Autoradiographiefilm belichtet und entwickelt.
Positive Hybridomvertiefungen (Anti-PSMA-Reaktivität) wurden identifiziert und zur
weiteren Entwicklung ausgewählt.
-
6.1.6 KLONEN DURCH BEGRENZENDE
VERDÜNNUNG
-
Die
durch ihre Reaktivität
gegen PSMA im vorstehend beschriebenen Western-Blot identifizierten Vertiefungen mit
positiven primären
Hybridomen wurden durch begrenzende Verdünnung geklont. Die Zellen wurden
auf 1 Zelle/ml in vollständigem
Zellkulturmedium, das syngene Thymozyten als eine Nährzellpopulation enthielt,
eingestellt. Die Zellsuspension wurde in 200 μl - Aliquots in die Vertiefungen
einer Platte mit 96 Vertiefungen verteilt. Nach 7–10 Tagen
Kultur waren Zellkolonien sichtbar. Vertiefungen, die einzelne Kolonien enthielten,
wurden ausgewählt
und die Zellen wurden in Platten mit 24 Vertiefungen expandiert
(1,5-ml-Kulturen). Überstände der
klonalen Zellen wurden geerntet und in dem vorstehend beschriebenen
Western-Blot-Assay
auf Anti-PSMA-Antikörper
getestet. Positive Klone wurden expandiert und in flüssigem Stickstoff
eingefroren.
-
6.1.7 ERZEUGUNG VON ASZITES-FLÜSSIGKEIT
UND ANTIKÖRPERREINIGUNG
-
BALB/c-Mäuse wurden
7–10 Tage
vor der Injektion von 10 × 106 Hybridomzellen intraperitoneal mit 0,4 ml
Pristan stimuliert. Die Aszites-Flüssigkeit, die einen monoklonalen
Antikörper
enthielt, wurde in regelmäßigen Zeitabständen entnommen
und bei 4°C
gelagert. Der monoklonale Antikörper
wurde unter Verwendung des Reinigungskits ImmunoPureTM von
Pierce (Rockford, IL) aus Aszites-Flüssigkeit gereinigt.
-
6.1.8 IMMUNPRÄZIPITATION
VON PSMA
-
Ungefähr 10 × 106 LNCaP-Tumorzellen wurden mit 1 ml NP-40
Lysepuffer (150 mM NaCl, 1% NP-40, 50 mM Tris) 30 Minuten lang bei
4°C inkubiert.
Das Lysat wurde bei 12.000 Upm zentrifugiert und der sich ergebende Überstand
wurde durch 30 Minuten langes Inkubieren mit 50 μl normalem Maus-Serum, gefolgt
von der Zugabe von 60 μl
einer 20%igen Suspension von Anti-Maus-IgM Agarosekügelchen
vorgeklärt.
Nach einstündiger
Inkubation bei 4°C
wurde das Präparat
zentrifugiert, um die Kügelchen
zu entfernen und den sich ergebenden Überstand ließ man mit
dem monoklonalen Antikörper
3F5.4G6 reagieren. Variierende Mengen des monoklonalen Antikörpers 3F5.4G6
(2,5, 5 und 10 μl)
wurden zu drei Replika-Lysaten gegeben und 1 Stunde lang bei 4°C inkubiert.
Einhundert Mikroliter einer 10%igen Suspension von Anti-Maus-IgM
Agarosekügelchen
(Sigma) wurden zugegeben und die Lysate wurden eine zusätzliche
Stunde lang bei 4°C
inkubiert. Die Lysate wurden bei 12.000 Upm zentrifugiert und die
Agarosekügelchen
wurden dreimal mit NP-40 Lysepuffer gespült. Dreißig Mikroliter Probenpuffer
für Elektrophorese
wurden zu den Kügelchen
gegeben und sie wurden zehn Minuten lang auf 95°C erhitzt. Die Kügelchen
wurden kurz bei 12.000 Upm zentrifugiert und der Probenpuffer wurde
auf ein SDS-Polyacrylamidgel geladen. Nach der Elektrophorese wurden
die Proben, wie vorstehend beschrieben, elektrisch übertragen
und ein Western-Blot wurde unter Verwendung des PSMA-spezifischen
monoklonalen Antikörpers
7E11-C5 als Reporter-Antikörper
durchgeführt.
-
6.1.9 DURCHFLUSSZYTOMETRIE-ANALYSE
-
Die
Zellen wurden zuerst mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gespült.
Versenlösung
(0,2 g EDTA.4Na/l) (2 ml für
einen 75-cm3-Kolben) wurde zugegeben. Das
meiste der Versen-Lösung
wurde vor der 5 Minuten langen Inkubation bei Raumtemperatur durch
Absaugen entfernt. PBS wurde zugegeben und die Zellen wurden durch
Pipettieren abgelöst.
Die Zellen wurden zweimal mit PBS gespült und gezählt. Fünfhunderttausend bis eine Million
Zellen wurden 30 Minuten lang mit 50 μl primärem Antikörper auf Eis inkubiert, gefolgt
von zwei Spülungen
mit PBS. Die Zellen wurden anschließend 30 Minuten lang mit 50 μl FITC-markiertem
sekundärem
Antikörper
(Ziegen-anti-Maus-IgG für
7E11-C5 oder Ziegen-anti-Maus-IgM für 4G6) auf Eis inkubiert. Überschüssiger sekundärer Antikörper wurde
mit PBS von den Zellen abgespült.
Die Fluoreszenz wurde unter Verwendung eines Durchflusszytometers
(FACScan, Becton Dickinson, San Jose, CA) analysiert. Zellbruchstücke wurden
von den Zellpopulationen ausgeschlossen, die beruhend auf ihren
Vorwärtsstreulicht- und
Seitwärtsstreulichtprofilen
analysiert wurden.
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6.1.10 SERUMASSAYS DURCH
WESTERN-BLOT
-
Serumproben
wurden in Lysepuffer (1% Triton X-100, 50 mM HEPES, 10% Glycerin,
15 mM MgCl2, 1 mM AEBSF, 1 mM EGTA) 1 :
7 verdünnt.
LNCaP-Lysat wurde 1 : 35 in Lysepuffer verdünnt. Die verdünnten Proben
wurden dann in einem Verhältnis
von 2 : 3 mit Probenpuffer (SDS-reduzierendem Puffer) kombiniert. Proben
(20 μl)
ließ man
auf 8,5% SDS-PAGE laufen (Endkonzentration des Proteins 93 mg pro
Probe, wie unter Verwendung des Bio-Rad Proteinassays bestimmt wurde),
und die getrennten Proteine wurden eine Stunde lang bei 90 Volt
auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die Membranen wurden dann in 5% Milch-TBS über Nacht blockiert. Am nächsten Tag
wurden die Membranen mit 3 μg/ml
Antikörper
7E11-C5 in TBS-T eine Stunde lang sondiert, 5-mal fünf Minuten
lang in TBS-T gespült
und mit 167 ng/ml sekundärem,
mit Meerrettichperoxidase markiertem Schaf-anti-Maus-Antikörper in
TBS-T 30 Minuten lang sondiert. Die Membranen wurden wieder 5-mal
jeweils fünf
Minuten lang in TBS-T gespült
und die Membranen unter Verwendung des Chemiluminescent Substrate
Kits (Kirkegaard & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD) entwickelt (Rochon et al., 1994,
The Prostate 25, 219–223).
-
Blots
wurden durch Belichten von Röntgenfilm
sichtbar gemacht, was eine Proteinbande von ungefähr 120 kD
aufdeckte. Das Blotbild wurde mit einem Microtek Scanmaker IIHR-Scanner
gescannt und Bandenintensitäten
wurden durch "eine
Analyse, die auf einem Macintosh Quadra 605 Computer unter Verwendung
des NIH-Bildanalyse-Programms
der Public Domain (geschrieben von Wayne Rasband an den U. S. National
Institutes of Health und aus dem Internet durch anonyme ftp von
zippy.nimh. nih.gov oder auf Diskette von NTIS, 5285 Port Royal
Rd., Springfield, VA 22161, Teilenummer PB93-504868, erhältlich)
durchgeführt
wird " gemessen.
Alle Patientenproben wurden gegen eine Probe eines gesunden normalen
Spenders und eine Probe eines Patienten mit Prostatakarzinom mit
hohem PSMA vom gleichen Western-Blot wie die Standardkontrollen bewertet.
-
6.1.11 NACHWEIS DER ENZYMATISCHEN
AKTIVITÄT
VON PSM'
-
Einhundert
ml menschlicher Samen wurden von bezahlten Spendern unter den WHO-Richtlinien
für das
Testen von Fruchtbarkeit gesammelt. Das zelluläre Material wurde durch 30
Minuten lange Zentrifugation bei 10.000 Upm pelletiert und der Überstand
vorsichtig entfernt und über
Nacht gegen zwei Wechsel von 20 mM Tris-Puffer, pH 7,6 dialysiert.
Das Dialysat wurde wieder bei 10.000 Upm zentrifugiert und auf eine DEAE-Sephacrylsäule geladen,
die zuvor mit 20 mM Tris-Puffer, pH 7,6, gespült worden war. Die beladene Säule wurde
dann wieder mit 500 ml des gleichen Puffers gespült und die Proteine wurden
durch Anwenden eines Puffergradienten von 20 mM bis 200 mM Tris
bei pH 7,6 aufgetrennt. 5-ml-Fraktionen wurden gesammelt. Die Anwesenheit
von PSMA in jeder Fraktion wurde durch Western-Tüpfel-Blot unter Verwendung
des monoklonalen Antikörpers
7E11-C5 bestimmt. Fraktionen, die 7E11-C5-reaktive Proteinbanden
enthielten, wurden vereinigt und unter Verwendung von 70% Ammoniumsulfat
präzipitiert.
Die präzipitierten
Proteine wurden durch 30 Minuten fange Zentrifugation bei 10.000
Upm pelletiert und dann in 1 Liter 200 mM Tris-Puffer, pH 7,6, resuspendiert.
Die solubilisierten Proteine wurden dann über Nacht gegen zwei Wechsel
von 20 mM Tris-Puffer,
pH 7,6, dialysiert. Das dialysierte Material wurde dann auf eine
vorgespülte
Sephacrylsäule
geladen und die Proteine wurden eluiert, 3-ml-Fraktionen wurden
gesammelt. Ein Western-Tüpfel-Blot
wurde unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 3F5.4G6 mit dem eluierten
Protein durchgeführt.
Die Fraktionen 88–96
waren positiv und jede dieser Fraktionen wurde durch SDS- Polyacrylamidgelelektrophorese
auf Reinheit getestet.
-
6.2 ERGEBNISSE
-
Um
monoklonale Antikörper
gegen die extrazelluläre
Domäne
von PSMA zu erzeugen, wurden einige Regionen des Proteins, beruhend
auf der Methode von Hopp und Woods (1983, Mol. Immunol. 20: 483–489), hinsichtlich
ihrer relativen Hydrophilie analysiert.
-
Die
nachstehende Tabelle 1 veranschaulicht die relative Hydrophilie
einiger untersuchter Peptide. Insbesondere wurde eine Peptid mit
der Sequenz ESKVDPSK (Glu-Ser-Lys-Val-Asp-Pro-Ser-Lys) (SEQ ID NO: 1)
synthetisiert, das den Aminosäureresten
Nummer 716–723
in der C-terminalen Region von PSMA entspricht. Zusätzlich könnten andere
Teilstücke
der extrazellulären
Domäne,
wie in Tabelle 1 gezeigt, oder die gesamte extrazelluläre Domäne selbst
verwendet werden, um Antikörper
gegen die extrazelluläre
Domäne
zu bilden. Im Gegensatz dazu induzierten zwei Aminosäurepeptide,
die den Resten # 44–58
und den Resten # 196–213
entsprechen, Antipeptid-Antikörperreaktionen,
die nicht an natives PSMA banden.
-
Tabelle
1. Relative Hydrophilie der PSMA-Peptide
-
Vor
der Immunisierung wurde das Peptid ESKVDPSK (SEQ ID: NO 1) zuerst
an KLH als Träger
konjugiert. Dann wurden Mäuse
immunisiert und mit dem gleichen konjugierten Material in wöchentlichen
Zeitabständen
nachverstärkt.
Milzen von Tieren mit einem nachweisbaren Antipeptid-Serumtiter
wurden isoliert und mit Myelomzellen fusioniert.
-
Anfängliche
Durchmusterungen wurden durch Bindungsassays unter Verwendung von
Peptid-gebundenem BSA als Antigen durchgeführt. Fünfzig μl Zellkulturüberstand wurden aus einzelnen
Hybridomkulturen entfernt und in einem Peptid spezifischen Radioimmunoassay
auf die Anwesenheit von Peptid-spezifischen Antikörpern getestet.
Kurz gesagt wurden die Überstände zu Vertiefungen
einer Pro-Bind-Platte mit 96 Vertiefungen gegeben, die zuvor mit
Peptid, das an Rinderserumalbumin (BSA) gekoppelt war, beschichtet
worden war. Nach einer Inkubation bei 4°C über Nacht wurden die Platten
mit PBS gespült.
Fünfzig μl einer 1
: 500 Verdünnung
von Kaninchenanti-Maus-IgM und -IgG wurden zu jeder Vertiefung gegeben
und die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Platten wurden dann 4 × gespült und 50 μl 125I-Protein A wurde zu jeder Vertiefung
gegeben. Die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert
und 4 × wie
vorstehend gespült.
Mit den Platten wurde ein Autoradiographiefilm über Nacht belichtet und entwickelt. Positive
Vertiefungen wurden ausgewählt
und die Zellen wurden zum weiteren Testen in Zellkulturmedium expandiert.
Unter den positiven Vertiefungen, die identifiziert wurden, wurde
ein Hybridom, das als 3F5 bezeichnet wurde, weiter in einem Western-Blot-Assay
getestet und es wurde gezeigt, dass der von ihm sezernierte Antikörper mit
PSMA, das in LNCaP-Lysaten enthalten ist, reagierte. LNCaP-Zellen
wurden, wie von Horoszewicz et al. (1983, Cancer Res. 43: 1809–1818) beschrieben,
gezüchtet,
und die Lysate wurden, wie von Rochon et al. (1994, Prostate 25:
219–223)
beschrieben, hergestellt. Die Zellen des Hybridoms 3F5 wurden durch begrenzende
Verdünnung
geklont, zu höheren
Zahlen expandiert und erneut in einem Western-Blot-Assay getestet.
Ein Subklon des Antikörpers,
der als 3F5.4G6 bezeichnet wurde, reagierte mit einem Protein mit
einem Molekulargewicht von 120 kD in den LNCaP-Lysaten (2).
Dieser Antikörper
wurde als IgM isotypisiert. ISOStrip, das von Boehringer Mannheim
zum Isotypisieren monoklonaler Antikörper der Maus erhalten wurde, wurde
zum Bestimmen des Isotyps von 3F5.4G6 verwendet. Der monoklonale
Antikörper
wurde 1 : 100 in PBS verdünnt
und die verdünnte
Probe (150 μl)
zu einem Entwicklungsröhrchen
gegeben, das mit dem Kit zur Verfügung gestellt wird, und 30
Sekunden lang bei Raumtemperatur inkubiert und dann kurz heftig
bewegt. Der isotypstreifen wurden dann in das Gläschen eingeführt und
5 Minuten lang entwickelt. Eine blaue Bande erschien entweder im
Lambda- oder im Kappa-Abschnitt des Streifens sowie in einem der
Klassen- oder Unterklassen-Abschnitte. Der monoklonale Antikörper 3F5.4G6
wurde als IgM-Isotyp identifiziert.
-
Der
monoklonale Antikörper
3F5.4G6 wurde ferner unter Verwendung der monoklonalen Antikörpers 7E11-C5
als Kontrolle gegen Seren getestet, die von Patienten mit fortschreitendem
Prostatakarzinom in Stadium D2 entnommen wurden (3).
Beide Antikörper
identifizierten eine Bande mit einem Molekulargewicht von etwa 120
kD (3). Ein zusätzlicher
Western-Blot-Assay von LNCaP-Zellen unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers
3F5.4G6 wurde unter Verwendung eines für IgM spezifischen sekundären Antikörpers durchgeführt (4).
Während
der monoklonale Antikörper
7E11-C5 eine einzelne Bande von etwa 120 kD, d. h. PSMA, erkannte,
erkannte 3F5.4G6 eine Bande mit ähnlichem
Molekulargewicht sowie eine Bande von etwa 105–110 kD. Diese Bande entspricht
der vorhergesagten Proteinform von PSM' und demonstriert den Nutzen eines Antikörpers, der
die extrazelluläre
Domäne
von sowohl PSMA als auch PSM' spezifisch
erkennt.
-
Die
Reaktivität
von 7E11-C5 mit einem Protein von 120 kD in den Seren von Patienten
mit Prostatakarzinom war antikörperspezifisch
und nicht auf die unspezifische Reaktivität des sekundären Antikörpers mit Serumproteinen
im Allgemeinen zurückzuführen. In
einem Western-Blot-Assay ließ man
Immobilon-P-Papier, das getrennte Proteine enthielt, die von Serumproben
abgeleitet worden waren, entweder mit dem monoklonalen Antikörper 7E11-C5
plus sekundärem
Antikörper,
gekoppelt an HRP, oder nur mit sekundärem Antikörper, gekoppelt an HRP, reagieren.
Der Film wurde 1 min lang belichtet oder 45 min lang überbelichtet,
um die Nichtreaktivität
des sekundären
Antikörpers
mit einem Protein von 120 kD in Seren zu demonstrieren. Der gleiche
sekundäre
Antikörper
wurde auch mit 3F5.4G6 verwendet, um das gleiche Antigen nachzuweisen.
Deshalb war der monoklonale Antikörper 3F5.4G6 für PSMA und
PSM' spezifisch.
-
5 bestätigt, dass
das durch 7E11-C5 identifizierte Protein auch durch den monoklonalen
Antikörper
3F5.4G6 erkannt wurde. Zusätzlich
erkannte der monoklonale Antikörper
3F5.4G6 auch ein Protein von 105–110 kD, das durch den monoklonalen
Antikörper
7E11-C5 nicht nachgewiesen wurde. Dieses schneller wandernde Protein
entsprach PSM'.
Als das Lysat zuerst mit 7E11-C5 präzipitiert wurde, und die verbleibenden
Proteine mit 7E11-C5 sondiert wurden, wies der Antikörper kein
Protein nach (Spur 4). Im Gegensatz dazu wies 3F5.4G6, als die mit
7E11-C5 vorbehandelten Lysate mit ihm sondiert wurden, ein Protein
von etwa 110 kD nach. 6 zeigt, dass das 120 kD große Protein,
d. h. PSMA, das durch 3F5.4G6 immunpräzipitiert wurde, auch von 7E11-C5 erkannt wird.
-
7A und
B demonstriert durch FACS-Analyse, dass der monoklonale Antikörper 3F5.4G6
lebende LNCaP-Zellen erkannte, was bestätigt, dass 3F5.4G6 die extrazelluläre Domäne von PSMA
erkannte. Ein derartiger Antikörper,
der die extrazelluläre
Domäne
von PSMA erkennt, ist als ein diagnostisches und/oder therapeutisches
Hilfsmittel bei Prostatakarzinom besonders nützlich.
-
Man
ließ menschliche
Samenflüssigkeit
mit einem PSMA-spezifischen Antikörper reagieren und analysierte
sie auf enzymatische Aktivität. 8 veranschaulicht,
dass das Protein, das in Spur 2 durch den monoklonalen Antikörper 3F5.4G6
erkannt wird, ein ungefähres
Molekulargewicht von 90 kD aufweist. Während gezeigt wurde, das PSM' in LNCaP-Lysaten
ein Molekulargewicht von 105–110
kD hat, handelte es sich bei dem Protein mit 90 kD in Samenflüssigkeiten
wahrscheinlich um ein nicht glykosyliertes oder teilweise glykosyliertes
Produkt von PSM'.
Da PSM' einige Glykosylierungsstellen
enthält,
war dieses niedrigere Molekulargewicht das Ergebnis von Aktivitäten durch
Glykosidasen in der Samenflüssigkeit.
Dass PSMA in diesem gereinigten Präparat nicht vorlag, wird durch
die Tatsache veranschaulicht, dass 3F5.4G6 ein in einem Lysat von LNCaP-Zellen
vorliegendes Protein mit einem Molekulargewicht von 120 kD (Spur
1), bei dem es sich um PSMA handelt, erkannte, aber ein Protein
mit diesem Molekulargewicht in Spur 2 nicht erkannte. Zusätzlich erkannte
der Antikörper
7E11-C5 die Bande von 90 kD in Samenflüssigkeiten nicht.
-
Dieses
gereinigte Präparat
von PSM', das durch
den monoklonalen Antikörper
3F5.4G6 erkannt wird, wurde dann auf NAALADase-Aktivität analysiert.
Der Hochgeschwindigkeitsüberstand,
der aus einem LNCaP-Lysat hergestellt wurde, wurde als postivite
Kontrolle verwendet. Das Protein, das positiv mit dem monoklonalen
Antikörper
3F5.4G6 reagierte, was damit vereinbar ist, dass es sich um PSM' handelt, enthielt
eine ihm eigene NAALADase-Aktivität von 16,9 nmol/min/mg Protein
unter Verwendung des in Robinson et al. (1987, J. Biol. Chem. 262:
14498–14506)
beschriebenen Assays.
-
7. BEISPIEL: HERSTELLUNG
MONOKLONALER ANTIKÖRPER
GEGEN EIN PSMA-ENTHALTENDES TUMORZELL-MEMBRANPRÄPARAT
-
7.1 MATERIALIEN UND METHODEN
-
7.1.1 IMMUNISIERUNG
-
LNCaP-Membranen
wurden aus zwei 150-mm-Platten hergestellt, indem die Zellen in
einer Versen-Lösung
abgelöst
wurden, gefolgt von einer Zentrifugation, um die Zellen zu pelletieren.
Destilliertes Wasser wurde zu dem Zellpellet gegeben und die Zeilen
wurden unter Verwendung eines Dounce-Homogenisators homogenisiert.
Die homogenisierte Suspension wurde bei 30.000 × g zentrifugiert und die pelletierte
Membranfraktion wurde zur Immunisierung verwendet.
-
Adulte
weibliche BALB/c-Mäuse
wurden 4-mal (Abstände
von 2–3
Wochen) intraperitoneal mit einem Membranpräparat aus LNCaP-Prostatakarzinomzellen,
das in vollständigem
Freund'schen Adjuvans
emulgiert war, immunisiert. Fünf
Tage vor der Zellfusion wurden die Mäuse mit 50 μg immunaffinitätsgereinigtem
PSMA in PBS nachverstärkt.
Die Zellfusion wurde wie im vorstehenden Abschnitt 6.1.3 beschrieben
durchgeführt.
-
7.1.2 DURCHMUSTERN PRIMÄRER HYBRIDOME
-
Ein
Festphasen-Assay, der auf einem enzymverbundenen Immunadsorptionsassay
(ELISA) beruht, wurde zum Nachweis PSMA-spezifischer Antikörper eingesetzt.
Immunaffinitätsgereinigtes
PSMA, in Baculovirus exprimiertes PSMA voller Länger oder bakteriell exprimierte
PSMA-Fragmente wurden auf Maxi-Sorp (Nunc Immuno) Platten mit 96
Vertiefungen durch eine Inkubation bei 4°C über Nacht beschichtet. Die
Platten wurden mit PBS – 0,2%
Tween-20 gespült
und die verbleibenden Stellen wurden mit einer 5%igen Lösung von BSA
eine Stunde lang bei Raumtemperatur blockiert. Fünfzig Mikroliter Überstand
von den Hybridomkulturen wurden zu den PSMA-beschichteten Vertiefungen
gegeben und die Platten wurden zwei Stunden lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden wie vorstehend gespült und 50 μl einer 1
: 600 Verdünnung
von Kaninchen-anti-Maus-IgG und Kaninchen-anti-Maus-IgM wurden zu
jeder Vertiefung gegeben. Nach einer einstündigen Inkubation bei Raumtemperatur
wurden die Platten wie vorstehend gespült und 50 μl einer 1 : 400 Verdünnung von
HRP-konjugiertem Protein A wurden zu jeder Vertiefung gegeben. Nach
einer einstündigen Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Platten wie vorstehend gespült und 100 μl ABTS (150
mg 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure) in
500 ml 0,1 M Zitronensäure,
pH 4,35)/H2O2 (10 μl 30% H2O2 pro 10 ml ABTS-Lösung) Chromogen/Substratlösung wurden
zu jeder Vertiefung gegeben. Die Platten wurden in einem Mikroplattenlesegerät abgelesen
und die OD405 wurde gemessen. Die Hybridomzellen,
die Überstände mit
OD-Werten 0,05 über dem
Hintergrund bildeten, wurden durch begrenzende Verdünnung geklont
und zusätzlicher
Analyse unterworfen.
-
Zum
Festphasen-Einfangen von PSMA wurde der zuvor erwähnte Assay
folgendermaßen
modifiziert: Fünfzig
Mikroliter einer 40 μg/ml
Lösung
des monoklonalen Anti-PSMA-Antikörpers 7E11-C5
in Bindungspuffer mit 0,1 M NaHCO2, pH 8,2,
wurde zu Vertiefungen einer Maxi-Sorp-Platte gegeben und man ließ ihn bei
4°C über Nacht
anhaften. Die Platten wurden wie vorstehend gespült und blockiert. Fünfzig Mikroliter
seriell verdünntes
immunaffinitätsgereinigtes
PSMA wurden zu den mit 7E11-C5 beschichteten Vertiefungen gegeben und
die Platten wurden zwei Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert.
Nach ausgiebigem Spülen
wurden 50 μl
unverdünnter
Kulturüberstand
entweder von dem Hybridomklon 3D7-1.1 oder 4E10-1.14 zu den Vertiefungen
gegeben und die Platten wurden 90 Minuten lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach dem Spülen
wie vorstehend wurden die Vertiefungen mit 50 μl einer 1 1000 Verdünnung von
Peroxidase-konjugiertem Ziegen-anti-Maus-IgM sondiert und eine Stunde
lang bei Raumtemperatur inkubiert. Nach ausgiebigem Spülen wurden
100 μl ABTS/H2O2 zu jeder Vertiefung
gegeben und die Platten wurden in einem Mikroplatten-Lesegerät, wie vorstehend
beschrieben, abgelesen.
-
7.1.3 IMMUNAFFINITÄTSREINIGUNG
VON PSMA
-
Sechzehn
Milliliter gepackte LNCaP-Zellen wurden in 5 Volumina 25 mM Tris-HCI, pH 7,4, 150
mM NaCl, 1% NP-40, durch zwei Stöße mit einem
Potter-Elvehjem-Homogenisator
homogenisiert, gefolgt von Rühren
bei 4°C über Nacht.
Der Extrakt wurde 1 Stunde lang bei 100.000 × g zentrifugiert und das Pellet
wurde wie vorher erneut extrahiert. Die kombinierten Überstände wurden über Nacht
in der Kälte
mit 7E11-C5-Immunobeads
(Pierce) (3–5
ml Bettvolumen des Harzes) gemischt. Die Kügelchen wurden zentrifugiert,
ausgiebig mit Homogenisierungspuffer gespült und in eine Säule gegossen.
Die Kügelchen
wurden wieder mit zusätzlichem
Homogenisierungspuffer, der 1% NP-40 enthielt, erneut gespült, gefolgt
von einer zusätzlichen
Spülung mit
1% Triton X-100R enthaltendem Puffer. Die gespülten Kügelchen wurden mit 100 mM Glycinpuffer,
pH 2,5, 150 mM NaCl, 1% Triton x-100R, in 2-ml-Fraktionen eluiert.
Die Proteinelution wurde bei OD280 überwacht.
-
Fraktionen,
die Protein enthielten, wurden durch SDS-PAGE-Gele unter Verwendung
von Silberfärbung
und Western-Blotting analysiert. In typischen Präparaten war die 120-kD-Proteinbande,
die einer 7E11-CSReaktivität
in einem Western-Blot entsprach, zu 60–80% rein. Eine ungefähre Ausbeute
aus 16 ml gepackten Zellen war 1 Milligramm PSMA-Protein. Das Detergenz
im PSMA-Präparat
wurde entfernt, indem die Lösung über eine
Extractigel-Säule
(Pierce) geschickt wurde.
-
7.1.4 DURCHFLUSSMOMETRIE-ANALYSE
-
Die
Fähigkeit
monoklonaler Antikörper,
externe oder extrazelluläre
Epitope von PSMA zu erkennen, wurde mit Durchflusszytometrie bewertet.
LNCaP-Zellen (die PSMA exprimierten) und PC-3-Zellen (die PSMA nicht
exprimierten) wurden aus Gewebekulturkolben frisch geerntet und
eine Einzelzellsuspension wurde hergestellt. Ungefähr eine
Million Zellen wurden in einem ml unverdünntem Gewebekulturüberstand
von entweder dem Hybridomklon 3D7-1.1 oder 4E10-1.14 resuspendiert
und zwei Stunden lang auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden zweimal
mit PBS – 0,1%
BSA, 0,01% Na-Azid, gespült,
in 100 μl
einer 1 : 100 Verdünnung
von FITC-konjugiertem Kaninchen-anti-Maus-IgM resuspendiert und
zusätzliche
30 Minuten lang auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden zweimal wie
vorstehend gespült,
in 500 μl
Spülpuffer
resuspendiert und mit FACSCalibur (Becton-Dickinson) mit der CellQuest
Acquise-Software auf Fluoreszenzfärbung analysiert.
-
7.1.5 WESTERN-BLOT-ANALYSE
-
Gewebekulturüberstände der
Hybridomklone 3D7-1.1 und 4E10-1.14 wurden in einem Western-Blot-Assay
auf PSMA-Reaktivität
getestet. Die Western-Blot-Analyse wurde nach dem Protokoll von
Pelletier und Boynton (1994, J. Cell. Physiol. 158: 427–434) durchgeführt. Kurz
gesagt wurden Lysate von LNCaP- und PC-3-Zellen, immunaffinitätsgereinigtes
PSMA oder in Baculovirus exprimiertes PSMA voller Länge auf einem
8,5%igen SDS-PAGE-Gel elektrophoretisch aufgetrennt, und die getrennten
Proteine wurden eine Stunde lang bei 90 Volt auf eine PVDF-Membran
elektrisch übertragen.
Die Membranen wurden in 5% BLOTTO über Nacht blockiert und 90
Minuten lang mit 20 ml unverdünntem
Gewebekulturüberstand
des geeigneten Klons inkubiert. Der Überstand wurde entfernt, die
Blots wurden fünfmal
mit TBS – 0,5%
Tween-20 (TBS-T) gespült
und mit einer 1 : 5000 Verdünnung
von Peroxidase-konjugiertem sekundärem Ziegen-anti-Maus-IgM-Antikörper (Jackson)
eine Stunde lang bei Raumtemperatur sondiert. Die Membran wurde
fünfmal mit
TBS-T gespült,
unter Verwendung des Chemiluminescent Substrate Kits (KPL) entwickelt
und durch Belichten von Röntgenfilm
(Kodak) sichtbar gemacht.
-
7.1.6 HERSTELLUNG VON
REKOMBINANTEM PSMA DURCH EIN BACULOVIRUS-EXPRESSIONSSYSTEM
-
Ein
Insert, das die codierende Sequenz von PSMA in voller Länge enthielt
(Israeli et al., 1993, Cancer Res. 53: 227–230) wurde aus einer menschlichen
Lambda pDR2 Genbank (Clonetech) unter Verwendung von Sonden, die
für die
Gensequenz spezifisch sind, kloniert. Das Insert wurde aus diesem
Vektor durch Verdauung mit Sma I und Ssp I ausgeschnitten und gemäß den Anweisungen
der Herstellers in den Transfervektor pAcHLT-C (Pharmingen) kloniert.
Kotransfektion des Transfervektors mit viraler linearisierter BacPAK6-DNA gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Clonetech), ergab ein Virus, das für das PSMA-Protein
voller Länge codiert,
welches einen Polyhistidin-Schwanz
am N-Terminus des Proteins enthält,
der für
die Isolierung des Proteins durch Binden an eine Ni-NTA-Säule verwendet
werden soll. PSMA-Protein wurde durch Isolieren von Plaque-gereinigten
rekombinanten Baculovirus-Partikeln, Amplifizieren und Infizieren
von Sf9-Zellen mit einer Infektions-Multiplizität von etwa 1 : 2 in Anwesenheit
von SFM-II-Medium (Gibco-BRI), das mit 5% FBS (Hyclone) ergänzt wurde,
hergestellt. Nach einer 48-stündigen
Inkubation wurden infizierte Zellen geerntet und in 1% CHAPS lysiert
und durch Ni-NTA-Agarose (Quiagen) mit Imidazol-Elution gemäß den Anweisun gen
des Herstellers gewonnen. Das Endprodukt wurde 3-mal gegen 1 Liter
PBS dialysiert.
-
7.2 ERGEBNISSE
-
Monoklonale
Antikörper
wurden gegen Prostatakarzinommembranen, die PSMA enthielten, erzeugt. Zwei
Hybridomklone, 3D7-1.1 und 4E10-1.14, wurden durch einen Festphasen-Immunoassay
unter Verwendung von immunaffinitätsgereinigtem nativem PSMA
aus LNCaP-Zellen und bakteriell exprimierten Fragmenten von PSMA,
die den Aminosäureregionen
1–175,
134–437
und 438–750
entsprachen, ausgewählt. Überstände der
Hybridomklone 3D7-1.1 und 4E10-1.14 demonstrierten vergleichbare
Bindung an natives PSMA, verglichen mit dem Antikörper 7E11-C5
(9). Unspezifische Hintergrundbindung an BSA war
bei allen drei Antikörperpräparaten
im Wesentlichen vergleichbar.
-
Als
die Epitop-Bindungsspezifität
getestet wurde, band der monoklonale Antikörper 7E11-C5 an das Aminosäurefragment
1–175,
das der N-terminalen, intrazellulären Domäne von PSMA entspricht. Obwohl 3D7-1.1
und 4E10-1.14 geringe Bindung an dieses Fragment aufzeigten, demonstrierten
diese beiden monoklonalen Antikörper
die stärkste
Bindung an das Aminosäurefragment
134–437
von PSMA, das Teil der extrazellulären Domäne von PSMA ist (9).
Da dieses Fragment ein Teil von PSM' ist, reagieren diese Antikörper auch
mit PSM'.
-
Der Überstand
des Hybridomklons 3D7-1.1 wurde ferner in einem Western-Blot-Assay gegen Lysate aus
LNCaP- und PC-3-Zellen und immunaffinitätsgereinigtes PSMA getestet. 10 zeigt,
dass 3D7-1.1 mit einer 120-kD-Bande reagiert, die in LNCaP-Zellen (Spur 1) aber
nicht in PC-3-Zellen (Spur 2) vorliegt. Sowohl Spur 1 als auch 2
zeigen eine Reaktivität
auf, die am wahrscheinlichsten auf unspezifische Bindung des sekundären Antikörperreagens
zurückzuführen war.
Spur 3, die immunaffinitätsgereinigtes
PSMA enthält,
zeigt eine Hauptbande bei 120 kD, wenn sie mit dem monoklonalen
Antikörper
3D7-1.1 sondiert wird. Ähnliche
Western-Blot-Daten wurden auch mit dem Überstand des Klons 4E10-1.14
erhalten, obwohl der unspezifische Hintergrund des Blots viel größer war
als mit 3D7-1.1. Daher reagieren sowohl 3D7-1.1 als auch 4E10-1.14 mit einer 120
kD-Bande, die in LNCaP-Zellen vorliegt, und mit immunaffinitätsgereinigtem
PSMA.
-
PSMA
voller Länge,
das in Baculovirus exprimiert wurde, wurde auf einem SDS-PAGE-Gel elektrophoretisch
aufgetrennt und auf eine PVDF-Membran elektrisch übertragen.
Der Blot wurde in ein Mini-Protean II Multi-Screen-Gerät (Bio-Rad)
eingeführt,
mit einer Vielzahl von Antikörperpräparaten
sondiert und als Western-Blot entwickelt. Figur 11 zeigt, dass die
monoklonalen Antikörper
3D7-1.1 und 4E10-1.14 mit einer Proteinbande reagierten, die der
gleichen Bande entsprach, die durch den monoklonalen Antikörper 7E11-C5
gebunden wurde.
-
LNCaP-Zellen
und PC-3-Zellen wurden mit Überständen der
Hybridomklone 3D7-1.1 und 4E10-1.14 gefärbt und mit Durchflusszytometrie
analysiert. Die beiden Antikörper
färbten
lebende, nicht fixierte LNCaP-Zellen, färbten aber PC-3-Zellen nicht
(12A–D).
Diese Ergebnisse bestätigten,
dass diese beiden Antikörper
mit Epitopen in der extrazellulären
Domäne
des PSMA-Moleküls
reagierten. Darüber
hinaus legt der deutliche Shift bei der LNCaP-Färbung, der mit dem monoklonalen
Antikörper
4E10-1.14 beobachtet
wird, verglichen mit der Schulter, die mit 3D7-1.1 gesehen wird,
nahe, dass diese beiden Antikörper
unterschiedliche Epitope in dieser bestimmten Region des PSMA-Moleküls erkennen.
-
Ein
zwei-Stellen Capture-ELISA für
PSMA wurde unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 7E11-C5
als ein Einfang-Reagens für
PSMA und der monoklonalen Antikörper
3D7-1.1 und 4E10-1.14 als Reporter- oder Nachweis- Antikörper entwickelt.
Da diese Antikörper
unterschiedliche Epitope auf dem PSMA-Molekül erkennen (7E11-C5 reaktiv
mit den 6 N-terminalen Aminosäuren;
3D7-1.1 und 4E10-1.14 mit einer Sequenz in der Aminosäureregion
134–475
reaktiv) paaren sie im zwei-Stellen Capture-Assay effektiv. Unter Verwendung von
seriell verdünntem,
immunaffinitätsgereinigtem
PSMA als Testantigen waren Überstände von sowohl
3D7-1.1 als auch 4E10-1.14 in der Lage, PSMA nach Einfangen auf
Platten mit 96 Vertiefungen, die mit 7E11-C5 beschichtet waren,
nachzuweisen (13). Zusätzlich wurde gereinigtes PSMA
aus LNCaP-Zellen
und Samenflüssigkeit
getestet sowie ein rohes Präparat
von in Baculovirus exprimiertem PSMA voller Länge (14). Signifikante
OD405-Werte wurden für das PSMA-Kontrollantigen, Samenflüssigkeit
und das Baculovirus-PSMA-Präparat
beobachtet. Als gereinigtes PSMA in normales weibliches menschliches
Serum verdünnt
wurde und die Proben unter Verwendung des zwei-Stellen Capture-Assays
analysiert wurden, wiesen die gleichen Antikörper auch PSMA nach (15).
Also wies der zwei-Stellen Capture-Assay, der mit monoklonalen Antikörper entwickelt
wurde, die gegen unterschiedliche Teilstücke von PSAA gerichtet sind,
PSMA aus einer Vielfalt von Quellen in Antigenspezifischer Weise
nach.
-
Ein
alternativer zwei-Stellen Capture-ELISA für PSMA wurde unter Verwendung
des monoklonalen Antikörpers
3D7-1.1 als einem Einfang-Reagens für PSMA und dem monoklonalen
Antikörper
7E11-C5 als Reporter- oder Nachweis-Antikörper entwickelt. Seriell verdünntes, immunaffinitätsgereinigtes
PSMA wurde als Testantigen verwendet, auf Platten, die mit 3D7-1.1
beschichtet waren, eingefangen und unter Verwendung des biotinylierten
monoklonalen Antikörpers
7E11-C5 nachgewiesen. Die Ergebnisse werden in 16 gezeigt.
-
16 demonstriert,
dass monoklonale Antikörper,
wie zum Beispiel 3D7-1.1 oder 4E10-1.14, die spezifisch an die extrazelluläre Domäne von PSMA
binden, in einem zwei-Stellen Capture-ELISA für PSMA nützlich sind.
-
Die
Brauchbarkeit von 3D7-1.1 zum Einfangen von PSMA zeigt an, dass
ein anderer alternativer Immunoassay, der ausschließlich auf
der extrazellulären
Domäne
des PSMA-Proteins beruht, nützlich
sein wird. Ein derartiger Assay, der zwei Antikörper, die für die extrazelluläre Domäne spezifisch
sind, zum Einfangen und Nachweis benutzen würde, wäre wegen der Position des Epitops
in dem Protein in der Lage, PSM' nachzuweisen.
Daher würde
jeder Assay, der 7E11-C5 entweder zum Einfangen oder zum Nachweis
benutzen würde, PSM' spezifisch ausschließen. Ein
Beispiel für
einen PSM'-spezifischen
Assay würde
Einfangen von PSMA und PSM' durch
einen Antikörper,
wie zum Beispiel 3D7-1.1 oder jeden monoklonalen Antikörper, der
spezifisch für
die extrazelluläre
Domäne
von PSMA wäre,
in parallelen Tests einschließen.
Der anschließende
Nachweis unter Verwendung von sowohl 4E10-1.14 für gesamtes PSMA und PSM' als auch 7E11-C5
nur für
PSMA würde
die Menge von PSM' durch
einfache Subtraktion ergeben. Aus diesen Daten wird ein Verhältnis von PSM' zu PSMA abgeleitet,
das aus Sicht der Referenz von Su et al., Cancer Res., 55: 1441–1443 (1995),
diagnostische Relevanz haben wird.
-
Su
zeigt, dass das Transkript, das für PSMA codiert, vorzugsweise
in Patienten mit Prostatakarzinom (verglichen mit normalen Männern) nachgewiesen
wird, obwohl Su keine Demonstration vorlegt, dass das PSMA-Transkript
in diesen Patienten tatsächlich
zu Protein translatiert wird. Zusätzlich zeigt Su, dass das für PSM' codierende Transkript
vorzugsweise in normalen Männern
(verglichen mit Patienten mit Prostatakarzinom) nachgewiesen wird,
obwohl Su niemals ein PSM'-Protein
nachwies. Die Erfinder demonstrieren in dieser Anmeldung, dass das
PSMA-Protein in Körpergeweben
und/oder -flüssigkeiten
von Patienten mit Prostatakarzinom (verglichen mit normalen Männern) erhöht ist und
dass das PSM'-Protein
in Körpergeweben
und/oder -flüssigkeiten
von normalen Männern
(verglichen mit Patienten mit Prostatakarzinom) erhöht ist.
Daher wird gemäß der vorliegenden
Erfindung das Verhältnis
von PSM' zu PSMA
diagnostischen und/oder prognostischen Nutzen für die klinische Bewertung von
Patienten mit Prostatakarzinom haben.
-
Ein
Fragment von PSMA, das den Aminosäuren 34 bis 750 des PSMA voller
Länge entspricht,
wurde als ein 1,9-kb-Insert in einem Baculovirus-Expressionssystem
exprimiert. Das in Baculovirus exprimierte PSMA-Fragment ist PSM' (das den Resten
58– 750
des PSMA voller Länge
entspricht) sehr ähnlich,
außer
dass 76 zusätzliche
Aminosäuren
der extrazellulären
Domäne
von PSMA am N-Terminus des Fragments fehlen. Western-Blot-Analysen
verschiedener halb gereinigter, in Baculovirus exprimierter PSMA-Fragmente
und LNCaP-Zelllysate wurden mit dem monoklonalen Antikörper 4E10-1.14
als Sonde entwickelt. Die Ergebnisse werden in 17 gezeigt.
-
Eine
Western-Blot-Analyse roher Lysate von SF9-Zellen, die mit Baculovirus
infiziert waren, das entweder ein irrelevantes Insert oder das 1,9-kb-Insert
enthielt, das für
das PSMA-Fragment codiert, d. h. die Aminosäuren 134–750 des PSMA voller Länge, wurde
mit dem monoklonalen Antikörper
7E11-C5 als Sonde entwickelt. Die Ergebnisse werden in 18 gezeigt.
-
17 zeigt
an, dass Antikörper,
wie zum Beispiel 4E10-1.14, die für die extrazelluläre Domäne von PSMA
spezifisch sind, auch in der Lage sind, an ein in Baculovirus exprimiertes
Proteinprodukt zu binden, das PSM' sehr ähnlich ist. Im Gegensatz dazu
zeigt 18 an, dass dies keine Eigenschaft
des monoklonalen Antikörpers
7E11-C5 auf Grund seiner Epitop-Spezifität ist (siehe die negative Reaktivität von 7E11-C5 mit dem in Baculovirus
exprimierten PSMA-Fragment in 18). Das
in Baculovirus exprimierte PSM-Proteinfragment ist mit PSM' identisch (das den
Resten 58–750
des PSMA voller Länge
entspricht), außer
dass ihm 76 zusätzliche
Aminosäuren
vom N-Terminus her
fehlen, die sich alle in der extrazellulären Domäne befinden. Weil die Epitopspezifitäten sowohl
von 3D7-1.1 als auch 4E10-1.14 in eine Region der extrazellulären Domäne kartieren,
die sowohl in PSM' als
auch dem PSMA-Fragment mit den Aminosäuren 134–750 enthalten ist (siehe 9),
hätten
die beiden Antikörper
die ihnen eigene Eigenschaft, an natives PSM' zu binden, eine Eigenschaft, die von
7E11-C5 nicht geteilt
wird.
-
Der
monoklonale Antikörper
3D7-1.1 wurde als Sonde in einem Western-Blot mit PSMA, das aus
LNCaP-Zellen abgeleitet war, sowie menschlichem Serum und Samenflüssigkeit,
von der bekannt ist, dass sie auch PSMA enthält, verwendet. Die Ergebnisse
werden in 19 gezeigt.
-
Eine
PSMA entsprechende Bande, die bei etwa 120 kD wandert, liegt in
allen Fraktionen vor. Zusätzlich
wurde eine zweite, schneller wandernde Bande mit einem Molekulargewicht
von 90 bis 100 kD im Serum und der Samenflüssigkeit beobachtet, wie durch
den Antikörper
3D71.1 aufgedeckt wird. Diese schneller wandernde Bande wird in
Western-Blots mit Serum unter Verwendung des Antikörpers 7E11-C5
(siehe Holmes et al., The Prostate, Erg. 7: 25–29 (1996)) nicht beobachtet.
Diese schneller wandernde, mit 3D7-1.1 reaktive Proteinbande ist
höchstwahrscheinlich
in biologischen Flüssigkeiten
vorliegendes PSM'.
-
8. HINTERLEGUNG DER ZELLLINIEN
-
Die
folgenden Hybridomzelllinien wurden am 12. März 1996 und am 11. März 1997
bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive,
Rockville, Maryland 20852, hinterlegt und ihnen wurden die folgenden
Zugriffsnummern zugewiesen:
Hybridom | ATCC-Zugriffsnummer |
3F5.4G6 | HB12060 |
3D7-1.1 | HB12309 |
4E10-1.14 | HB12310 |
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Die
vorliegende Erfindung soll durch die beispielhaft erläuterten
Ausführungsformen,
die als Veranschaulichungen einzelner Aspekte der Erfindung beabsichtigt
sind, nicht im Umfang beschränkt
werden. Tatsächlich
werden verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
denen, die hierin gezeigt und beschrieben wurden, Fachleuten aus
der vorangegangenen Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen offensichtlich
sein.
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