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Hintergrund der Erfindung
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Die
5'-AMP-aktivierte
Proteinkinase (AMPK) wurde ursprünglich
als Proteinkinase identifiziert, die HMG-CoA-Reduktase reguliert
(Ferrer et al. (1985) Biochem. Biophys. Res. Commun. 132, 497–504). Anschließend wurde
gezeigt, dass AMPK Leber-Acetyl-CoA-Carboxylase (Carling et al.
(1987) (FEBS Lett. 223, 217–222)
und adipöse,
hormonempfindliche Lipase (Garton et al. (1989) Eur. J. Biochem.
179, 249–254)
phosphoryliert. Es wird daher davon ausgegangen, dass AMPK eine
Schlüsselregulatorrolle
bei der Synthese von Fettsäuren
und Cholesterin spielt.
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Es
wird angenommen, dass AMPK als metabolische, stressempfindliche
Proteinkinase wirkt, die biosynthetische Wege ausschaltet, wenn
zelluläre
ATP-Gehalte entfernt werden, und wenn 5'-AMP als Reaktion auf einen Brennstoffmangel
und/oder Sauerstoffmangel zunimmt (Corton et al. (1994) Current
Biology 4, 315–324).
Die partielle Aminosäuresequenzierung
von Leber-AMPK (Mitchelhill et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 2361–2364);
Stapleton et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 29343–29346)
zeigte, dass diese aus 3 Untereinheiten, der katalytischen Untereinheit α (63 kDa)
und zwei nichtkatalytischen Untereinheiten, β (40 kDa) und γ (38 kDa),
besteht.
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Die
AMPK ist ein Mitglied der Hefe-SNF1-Proteinkinase-Unterfamilie,
die Proteinkinasen, die in Pflanzen, Nematoden und Menschen vorhanden
sind, umfasst. Die katalytische AMPK-Untereinheit α hat eine
starke Sequenzidentität
zur katalytischen Domäne
der Hefeproteinkinase SNF1, welche an der Induktion der Invertase
(SUC2) unter Bedingungen von Nahrungsstress aufgrund von Glucosemangel
beteiligt ist (Celenza J. L. und Carlson, M. (1986) Science 233,
1175–1180).
Sowohl snf1p als auch AMPK benötigen
die Phosphorylierung durch eine aktivierte Proteinkinase für die vollständige Aktivität. Das Sequenzverhältnis zwischen
snf1p und AMPK führte
zu dem Ergebnis, dass diese Enzyme funktionelle Ähnlichkeiten gemeinsam haben,
wobei beide die Hefe-Acetyl-CoA-Carboxylase (Woods et al. (1994)
J. Biol. Chem. 269, 19509–19516;
Witters L. A. und Watts, T. D. (1990) Biochem. Biophys. Res. Commun.
169, 369–376)
phosphorylieren und inaktiveren. Die nichtkatalytischen β- und γ-Untereinheiten
von AMPK sind auch mit Proteinen verwandt, die mit snf1p wechselwirken;
die β-Untereinheit
ist mit der SIP1/SIP2/GAL83-Familie der Transkriptionsregulatoren
und die γ-Untereinheit
mit SNF4 (auch CAT-3 genannt) verwandt (Yang et al. (1994) EMBO
J. 13, 5878–5886).
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Eine
Isoform der katalytischen Untereinheit der Säugetier-AMPK wurde vorher kloniert
(Carling et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 11442–11448) und wird hier als AMPK-α2 bezeichnet.
Die Sequenz von AMPK ist in WO 94/28116 beschrieben. Die AMPK-α2 ist
nicht komplementär
zur SNF1 in Hefe, was zeigt, dass der vollständige Funktionsbereich nicht
identisch ist.
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Eine
neuartige Isoform der katalytischen Untereinheit von Säugetier-AMPK
wurde nun identifiziert und wird hier als AMPK-α1 bezeichnet.
Darüber
hinaus wurden cDNAs in ihrer vollständigen Länge für die Säugetier-AMPK-β- und AMPK-α-Untereinheiten, kloniert
und Polypeptide, die dadurch kodiert wurden, wurden gereinigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Nukleinsäuresequenz,
die Säugetier-AMPK-α1 kodiert,
zur Verfügung
gestellt, wobei die Nukleinsäuresequenz
SEQ.-ID.-NR.: 44 umfasst.
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Weiterhin
wird ein Vektor bereitgestellt, der die Nukleinsäuresequenz umfasst.
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Eine
Wirtszelle, die den Vektor umfasst, wird ebenfalls zur Verfügung gestellt.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird ein rekombinantes Polypeptid zur Verfügung gestellt, das durch die
Nukleinsäuresequenz
kodiert wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung von Säugetier-AMPK-α1 zur
Verfügung
gestellt, das umfasst:
- (a) Züchten der
Zellen unter Bedingungen, die das Exprimieren der Nukleinsäuresequenz,
die Säugetier-AMPK-α1 kodieren,
ermöglichen
und
- (b) Gewinnung von exprimierter AMPK-α1 aus
der Zelle.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Oligonukleotidsonde
zur Verfügung
gestellt, die mindestens 10 Nukleotide umfasst, wobei die Oligonukleotidsonde
in der Lage ist, mit der Nukleinsäuresequenz SEQ.-ID.-NR: 67
zu hybridisieren, welche die Aminosäuren 352–366 von AMPK-α1 kodiert,
aber nicht mit einer Nukleinsäuresequenz
hybridisiert, die ein Säugetier-AMPK-α1-Polypeptid
kodiert, das durch die Nukleinsäuremoleküle mit den
Sequenzen SEQ.-ID.-NR:
65 oder 66 kodiert wird.
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Weiterhin
wir ein gereinigtes Polypeptid oder dessen biologisch aktives Fragment,
das von der Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, zur Verfügung
gestellt, wobei das biologisch aktive Fragment nicht in der Säugetier-AMPK-α2 enthalten
ist, die von Nukleinsäuremolekülen mit
den Sequenzen der SEQ.-ID.-Nr.: 65 oder 66 kodiert wird, und umfasst:
- (a) mindestens einen Teil der SEQ.-ID.- NRn.:
1–12,
15–32,
35–38,
40 oder 43
- (b) SEQ.-ID.-NRn.: 14, 34, 39, 41 oder 42
- (c) Beibehalten der Fähigkeit,
die Phosphorylierung von Proteinmolekülen zu stimulieren oder
- (d) Beibehalten der Fähigkeit,
die Bindung von natürlichem
AMPK-α1-Polypeptid an mindestens einen Antikörper oder
an ein Substratmolekül
nachzuahmen.
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Demgemäss betrifft
die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynukleotid, das Säugetier-AMPK-α1 kodiert,
oder eine Sequenz, die damit hybridisiert, mit der Maßgabe, dass
die Sequenz nicht mit Säugetier-AMPK-α2 hybridisiert,
wie in Tabelle 1 (SEQ.-ID.-NR: 65) oder Tabelle 5 (SEQ.-ID.- NR.:
66) von WO 94/28116 definiert ist.
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Es
wird für
Fachleute auf diesem Gebiet offensichtlich sein, dass die Oligonukleotidsonden
gemäss der
vorliegenden Erfindung in einer Vielzahl von Verfahren verwendet
werden können.
Diese umfassen die Analyse von Genregulatorelementen, die Analyse
von Genexpression in vivo-, und die Identifizierung von homologen
Säugetier-
und Nichtsäugetier-cDNAs,
einschließlich
der damit verbundenen Kinase-Kinase.
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Mit "biologisch aktives
Fragment" wird ein
Fragment bezeichnet, das mindestens eine Aktivität der nativen AMPK-α1 beibehält, wobei
die Aktivitäten
(i) die Fähigkeit,
die Phosphorylierung der Proteinmoleküle zu stimulieren, und (ii)
die Fähigkeit,
die Bindung von nativem AMPK-α1 an mindestens einen Antikörper oder
an ein Substratmolekül
nachzuahmen, umfasst.
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Es
wird für
die Fachleute auf diesem Gebiet offensichtlich sein, dass eine Anzahl
von Modifikationen an den Polypeptiden und Fragmenten der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden können,
ohne die biologische Aktivität
der Polypeptide oder Fragmente nachteilig zu beeinflussen. Dies
kann durch verschiedene Veränderungen,
wie beispielsweise Sulfatieren, Phosphorylieren, Nitrieren und Halogenieren
oder durch Aminosäureinsertionen,
-deletionen und -substitutionen entweder konservativ oder nicht-konservativ
(beispielsweise D-Aminosäuren,
Desaminosäuren)
in den Peptidsequenzen erreicht werden, in denen solche Veränderungen
die gesamte biologische Aktivität
der Peptide nicht wesentlich verändern.
Bei den konservativen Substitutionen sind die beabsichtigten Kombinationen:
G, A; V, I, L, M; D, E; N, Q; S, T; K, R, H; F, Y, W, H; und P, Nα-Alkylaminosäuren.
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Es
ist auch möglich,
verschiedene Gruppen zu den Polypeptiden oder Fragmenten der vorliegenden Erfindung
hinzuzufügen,
um Vorteile, wie beispielsweise erhöhte Wirksamkeit der verlängerten
Halbwertszeit in vivo zu verleihen, ohne die gesamte biologische
Aktivität
der Peptide wesentlich zu verändern.
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Das
Säugetier-AMPK-α1-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung kann auch verwendet werden, um Verbindungen
zu identifizieren, die die Wirkungen dieser Kinase regulieren. Solche
Verbindungen sind wünschenswert,
da sie beispielsweise verwendet werden können, um die Biosynthese von
Cholesterin und Fettsäuren
zu reduzieren. Sie können
auch verwendet werden, um deren Freisetzung aus intrazellulären Vorräten durch
HSL zu inhibieren. Darüber
hinaus können
sie verwendet werden, um die zellulären Malonyl-CoA-Gehalte zu
reduzieren und die β-Oxidation
von Fettsäuren
durch die Mitochondrien zu fördern.
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Diese
Verbindungen können
auf Säugetier-AMPK-α1-Antagonisten
oder -Agonistenaktivität
gescreent werden, indem die Säugetier-AMPK-α1 der
vorliegenden Erfindung den Verbindungen ausgesetzt und die Aktivität der Säugetier-AMPK-α1 bewertet
wird. Geeignete Screening-Verfahren zur Identifizierung der Verbindungen,
die die Aktivität
der Säugetier-AMPK-α1 regulieren,
umfassen jedes herkömmliche
Assay-System zur Bestimmung solcher Effekte.
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Darüber hinaus
können
Verbindungen auf die Fähigkeit
gescreent werden, das Exprimieren von Säugetier-AMPK-α1 in
einer Zelle zu regulieren, indem die Zellen, die mit dem Polynukleotid
SEQ.-ID.-NR: 44 transformiert wird, der Verbindung ausgesetzt wird,
und den Expressionsgehalt des Polynukleotids zu bestimmen.
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Geeignete
Screening-Verfahren zur Identifizierung der Verbindungen, die die
Expression von Säugetier-AMPK-α1 regulieren,
umfassen diejenigen, die den Nachweis und/oder die Bestimmung der
Menge an Säugetier-AMPK-α1 oder
der Messenger-RNA, die Säugetier-AMPK-α1 kodiert,
oder ein Protein in Gegenwart der relevanten Testverbindungen beinhalten.
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Wie
oben gezeigt, werden die Verbindungen, welche die Aktivität von Säugetier-AMPK-α1 regulieren als
wirksam betrachtet bei der Verwendung zur Behandlung beispielsweise
von erhöhtem
Cholesteringehalt, Hyperlipämie,
Fettsucht, klinischen Syndromen mit Hypoxie oder Ischämie (beispielsweise
Herzinfarkt, Schlaganfall), Essstörungen und Diabetes mellitus).
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Es
wurden cDNAs mit vollständiger
Länge in
Säugetier-AMPK-β und -AMPK-γ-Einheiten kloniert.
Diese Klone wurden verwendet, um die Gewebeverteilung der Untereinheit-mRNA
zu charakterisieren und das Untereinheitsprotein sowohl in bakteriellen
als auch Säugetierzellen
zu exprimieren. Die Identifikation ihrer vollständigen Sequenzen hat zur Identifizierung
der Proteinfamilien für
jede dieser nichtkatalytischen Untereinheiten geführt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun im Hinblick auf die folgende genaue
Beschreibung erläutert.
In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung nur den
Gegenstand, der von den Ansprüchen
umfasst wird.
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Säugetier-AMPK,
die aus Ratten- und Schweineleber isoliert wurde, enthält drei
Polypeptiduntereinheiten, die als AMPK-α, AMPK-β und AMPK-γ bezeichnet werden. Die α-Untereinheit
enthält
die katalytische Kinase-Domänesequenz
und ist gegenüber
einigen Mitgliedern der SNF1-Kinasefamilie hoch homolog. Mehrfache
Isoformen der α-Untereinheit
wurden nun identifiziert, wobei α1 für
etwa 90% der AMPK-Aktivität, die in Leberextrakten
nachgewiesen wurde, verantwortlich ist. Darüber hinaus wurde nun festgestellt,
das AMPK-β- und
AMPK-γ-Untereinheiten
mit voller Länge
genauso zu zwei Klassen von Proteinen in S. cerevisiae homolog sind.
Dies erweitert die Information, die früher aus eingeschränkten Peptidsequenzanalysen
und aus kleineren cDNAs, die von PCR abstammen, verfügbar waren
(Stapleton et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 29343–29346). Weiterhin
wurde durch cDNA-Klonieren und direktes Peptidsequenzieren gezeigt,
welche Isoformen der AMPK-β-
und AMPK-γ-Untereinheiten
mit der katalytischen α1-Untereinheit in der Leber wechselwirken.
Somit wurde nun festgestellt, dass diese nicht-katalytischen Untereinheiten,
ebenso wie die α-Untereinheit-Isoformen,
eine breitere Gewebeverteilung aufweisen, was durch den mRNA-Gehalt
verschiedener Rattengewebe nachgewiesen wurde, als aus der AMPK-Aktivitätsverteilung
erwartet wurde, über
die früher
von Gao et al. (1995) Biochem. Biophys. Acta. 1200, 73–82 und
Davies et al. (1989) Eur. J. Biochem. 186, 123–128, berichtet wurde, erwartet
wurde.
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Eine
Isoform der katalytischen Säugetier-AMPK-Untereinheit
wurde identifiziert und wird hier als AMPK-α1 bezeichnet.
Die α1- (548 Reste) und α2-(552
Reste) Isoformen von AMPK weisen im katalytischen Kern 90% Aminosäuresequenzidentität und nur
61% an anderen Stellen auf. Die Hauptunterschiede in den α1-
und α2-Sequenzen
treten in ihren COOH-endständigen
Enden auf, was zu der Annahme führt,
dass sie mit verschiedenen Proteinen in dieser Region wechselwirken.
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Es
wurde nun festgestellt, dass die α2-8,5 kb mRNA am häufigsten in den Skelettmuskeln
und mit niedrigeren Gehalten in Leber, Herz und Nieren vorhanden
ist. Im Gegensatz dazu wurden sehr niedrige Gehalte an α1-6
kb mRNA in allen Geweben, außer
den Hoden gefunden, in denen ein niedriger Gehalt einer uncharakterisierten
2,4 kb-mRNA beobachtet wurde. Die niedrigen Gehalte an α1-mRNA erklären, warum
die α1-Isoform schwieriger zu klonieren war als
die α2-Isoform.
Die α1-Isoform der katalytischen AMPK-Untereinheit macht
fast 94% oder mehr der SAMS-Peptid-Phosphotransferaseaktivität der Rattenleber
aus, und ist daher die vorherrschende exprimierte, aktive hepatische
Isoform.
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Eine
Reihe von synthetischen Peptiden, einschließlich Analogen der Proteine,
von denen nicht bekannt ist, dass sie Substrate für die AMPK
sind, wurden mit partiell gereinigten Enzymen (gereinigt am DE-52-Schritt)
gescreent. Diese umfassen die Myosin-Leichtketten, ADR1, Glycogensynthase
und Phospholemman. Die getesteten Phospholemmanpeptide sind schlechte
Substrate und wurden nicht weiter untersucht. Das Glycogensynthasepeptid
PLSRTLSVAAKK (SEQ.-ID.-NR.: 46) wurde in AMP-abhängiger Weise bei etwa 40% der
Rate des SAMS-Peptids phosphoryliert, wobei jedoch dieses Peptid
ein hervorragendes Substrat für eine Anzahl
von Proteinkinasen, einschließlich
Proteinkinase C und Calmodulin-abhängiger Proteinkinase II ist
(Kemp, B. E. und Pearson, R. B. (1991) in Protein Phosphory-lation, Hunter, T.
und Sefton, B. M. (Herausg.) Methods in Enzymology, 200, 121–134). Die
getesteten Myosin-Leichtkettenpeptide wurden mit Raten von etwa
15% des SAMS-Peptids phosphoryliert. Es wurde festgestellt, dass
die ADR1-Peptide ADR1(225–234) und
ADR1(222–234)P229 mit Raten von etwa 50% des SAMS-Peptids
phosphoryliert wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen,
dass das ADR1(222–234)P229-Peptid mit einer offensichtlichen Km
von etwa 3 μM
im Vergleich zu 33 μM
beim SAMS-Peptid phosphoryliert wird.
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Im
Hinblick auf die niedrige Km des ADR1(222-234)p229-Peptids
als Substrat für
die AMPK wurde die Affinitätsreinigung
des Enzyms mit diesem Peptid versucht. Zunächst wurde das Peptid an CNBr-aktivierte
Sepharose gekoppelt. Obgleich die peptidgebundene Sepharose die
AMPK-haltigen Fraktionen band, konnte das Enzym nicht differentiell
von kontaminierenden Proteinen mit Salzgradienten eluiert werden.
Wenn im Gegensatz dazu das ADR1(222–234)P229-Peptid
an die Pharmacia HiTrap-Säule
gekoppelt wurde, wurde die AMPK sehr fest gebunden und benötigte 2
M NaCl plus 30% Ethylenglycol, um eluiert zu werden. Da das Enzym
so fest an diese Substrataffinitätsäule gebunden
war, ist es möglich,
das Enzym in Puffer mit 0,5 M NaCl zu beladen. Die erhaltene gereinigte
AMPK bestand aus einer katalytischen 63 kDa-Untereinheit sowie 40
kDa- und 38 kDa-Untereinheiten, die mit sip2 bzw. snf4 im Zusammenhang
stehen. In einigen Präparaten
war die AMPK mit Material mit hoher Molmasse assoziiert, das nichtmuskulärem Myosin
entspricht, was durch tryptische Peptidsquenzierung nachgewiesen
wurde. Eine sichtbare Reinigung bis zu 38000 mit einer Ausbeute
von 15% und einer Gewinnung von 90 μg Enzym wurde erzielt. Die mehrfache
Reinigung kann aufgrund des Vorliegens uncharakterisierten Inhibitormaterials
in den frühen
Fraktionen eine Überschätzung sein.
Das Enzym war auf SDS-PAGE bis zum Endschritt der Reinigung nicht
sichtbar. Die Anziehungskraft des Enzyms für das Peptid, das an Pharmacia
Hitrap-Harz gebunden
war, war größer als
es vom freien Peptid, das an das Enzym (Km 3 μM) gebunden wird, erwartet werden
könnte.
Da das Peptid, das an Sepharose gebunden ist, das Enzym nicht so
fest bindet, erscheint es vernünftig,
dass die stärkere
Bindung größtenteils
an dem Aminohexansäurelinker zwischen
dem Peptid und dem Harz liegt. Im Falle der cAMP-unabhängigen Proteinkinase
befindet sich eine hydrophobe Tasche zwischen den D- und G-Helices,
die verantwortlich ist für die
hohe Affinitätsbindung
des Peptidinhibitors PKI. Das ADR1(222–234)P229-Peptid, LKKLTLRASFSAQ (SEQ.-ID.-NR.:
47) durch die Aminreste an seinem N-Ende oder Lys-Reste gebunden ist, ist
es möglich,
dass die hydrophobe Linkergruppe zufälligerweise neben einer hydrophoben
Tasche an der AMPK liegt.
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Im
Verlauf der Sequenzierung der Schweine-AMPK wurde festgestellt,
dass die Aminosäuresequenz einiger
Peptide, die von der AMPK-α-Untereinheit
der Schweineleber abstammen, nicht denjenigen entsprachen, die aus
der cDNA-Sequenz
der Rattenleber abstammen (Carting et al. (1994) J. Biol. Chem.
269, 11442–11448;
Gao et al. (1995) Biochem. Biophys. Acta. 1200, 73–82). Deshalb
wurde die katalytische AMPK-Untereinheit der Rattenleber α gereinigt,
und Peptide, die 40% des Proteins (Reste 222/548, SEQ.-ID.-NRn.:
27–43)
ausmachen, sequenziert. Acht der 16 Peptide enthielten Reste, die
mit der veröffentlichten
AMPK-cDNA-Sequenz nicht übereinstimmten,
wobei sie aber mit der Sequenz des Schweineleberenzyms (SEQ.-ID.-NRn.:
13–26) übereinstimmten.
Unter Verwendung von RT-PCR- und cDNA-Genbank-Screening wurde eine
cDNA-Sequenz des Rattenhypothalamusenzyms erhalten, die die gesamten
Peptidsequenzen der gereinigten katalytischen AMPK-Untereinheit
der Rattenleber ausmacht, die Fehlanpassungen enthielten. Die cDNA-Sequenz
dieser katalytischen AMPK-Untereinheit
wurde α1 genannt, da diese dem gereinigten Enzym
entspricht und eindeutig aus einem anderen Gen abstammt, als die
vorher klonierte α-Sequenz (hier
als α2 bezeichnet). Die α-Isoform der katalytischen AMPK-Untereinheit
macht fast 94% oder mehr der SAMS-Peptid-Phosphotransferaseaktivität der Rattenleber
aus und ist deshalb die hauptsächlich
exprimierte aktive hepatische Isoform. Obgleich mehrere Präparate der
katalytischen AMPK-Untereinheit sowohl aus der Schweine- als auch
aus der Rattenleber (SEQ.-ID.-NRn: 13–26 bzw. 27–43) sequenziert wurde, wurden
keine Peptide erhalten, die der α2-Isoform-Sequenz entsprechen.
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In
den katalytischen Kernen der α1- und α2-Isoformen sind 90% Aminosäureidentität vorhanden,
wobei aber außerhalb
des katalytischen Kerns nur 61% Identität vorhanden sind. Die starke
Homologie zwischen den α1- und α2-Sequenzen
in der Nähe
der Substratbindungsfurche, hergeleitet aus der Kristallstruktur
der Proteinkinase für
die Positionen P5 bis P+5,
legen nahe, dass die spezifischen Substrateigenschaften verwandt
sind. Die Substratverankerungsschleife (auch als Lippen- oder Aktivierungsschleife
bezeichnet) enthält
ein Insert FL170 für α1, α2 und
snf1p, das eine hydrophobe Verankerung für einen hydrophoben P+3- oder P+4-Rest
im Peptidsubstrat zur Verfügung
stellen kann. Es sind auch E100 (E127 in der cAMP-abhängigen Proteinkinase) und D103 für
eine P–3-basische
Restspezifitätsdeterminante
sowohl für
das α1, α2 und snf1p verfügbar. Beide Isoformen enthalten
in der cAMP-abhängigen
Proteinkinase einen Thr-172-Rest, der dem Thr-197 äquivalent
ist, und der wahrscheinlich phosphoryliert wird und für eine optimale
Aktivität
erforderlich ist. Da die Hauptunterschiede in den α1-
und α2-Sequenzen
an ihren COOH-terminalen Enden auftreten, können sie mit verschiedenen
Proteinen innerhalb dieser Region wechselwirken.
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Eine
Northern Blot-Analyse der β-
und γ-Untereinheiten
zeigte ein komplexes Expressionsmuster. Bei ähnlichen Gehalten über einen
Bereich von Geweben, außer
dem Gehirn, war die mRNA der β-Untereinheit am
wenigsten häufig,
während
die mRNA der γ-Untereinheit
in Herz, Lunge, Skelettmuskeln, Leber und Niere häufig vorkam.
Ein früherer
Bericht über
die Gewebeverteilung der AMPK-Aktivität hatte behauptet, dass es vorwiegend
ein Leberenzym ist (Davis et al. (1989) Eur. J. Biochem., 186, 123–128). Im
Hinblick auf die mRNA-Verteilung der α1- und β-Untereinheit wurde
die Gewebeverteilung der AMPK-Aktivität erneut bestimmt. Die Niere
enthielt die höchste
spezifische Aktivität
bei vergleichbaren Werten in der Leber, in der Lunge und im Herzen
und wenig Aktivität
im Skelettmuskel, falls überhaupt.
Es wird deutlich, dass die AMPK-Aktivität eine breitere Gewebeverteilung
als vorher angenommen hat, und gut vergleichbar mit der Verteilung
von α1-mRNA und nicht mit der von α2-mRNA
ist. Unter Verwendung von peptidspezifischen Antiseren gegen α1 (Reste 339–358) und α2 (Reste
352–366)
wurde festgestellt, dass die α2-Immunreaktivität im Herzen,
in der Leber und im Skelettmuskel vorherrschend war, wo es auch
die höchsten
Konzentrationen an α2-mRNA gibt. Im Gegensatz dazu ist die α1-Immunreaktivität weit verteilt,
wie auch die weniger häufige α1-mRNA.
Der Antikörper
gegen α2 erkannte auch eine Nebenkomponente im gereinigten α1-Präparat, aber
es wurden keine ausreichenden Mengen davon erhalten, um zu bestimmen,
ob es eine schwache Kreuzreaktivität mit einer Form von α1, einer
zusätzlichen
Isoform des AMPK, oder einer geringen Verunreinigung des α1-Präparats durch
die α2-Isoform
darstellt. Der Antikörper
gegen α2 gibt keine Immunfällung mit der α1-Aktivität aus affinitätsgereinigtem α1-AMPK.
Sowohl α1 als auch α2 wandern
auf SDS-PAGE bei ungefähr
63 kDa. Es wurde auch festgestellt, dass die Leber-α2-Immunreaktivität nicht
von der Peptidsubstrat-Affinitätssäule gebunden
wurde. Diese Säule bindet spezifisch
die α1-Isoform. Unter Verwendung von Immunfällung der
ablaufenden Flüssigkeit
aus der Peptidsubstrat-Affinitätssäule mit α2-spezifischem
Antikörper
wurde festgestellt, dass das α2-Isoenzym β- und γ-Untereinheiten enthielt und
die Phosphorylierung des SAMS-Peptids katalysierte. Immunniederschläge von α1 und α2 zeigten
unterschiedliche Aktivierung durch 5'-AMP im Bereich des 2–3-fachen
bzw. 3–4-fachen.
Es gibt auch eine Bande bei ungefähr 60 kDa, die durch den α1-spezifischen Antikörper in
Gewebeextrakten aus Herz und Lunge erkannt wird. Diese Bande ist
im gereinigten Leberenzym nicht vorhanden, und ihre Beziehung zur α1-Isoform ist noch
unbekannt.
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Der
Anteil der SAMS-Peptid-Phosphotransferaseaktivität, die an die Peptidaffinitätssäule gebunden war,
variierte bei einem einzelnen Durchgang (im Bereich von 90–92%, n
= 7 und 74–86%,
n = 6, Rattenleberpräparate).
Bei erneutem Durchlaufen wurden etwa 94% der Aktivität an die
Säule gebunden.
Die restliche Aktivität
konnte aufgrund der Immunfällung
mit dem α2-spezifischen Antikörper der α2-Isoformaktivität zugeordnet werden.
Die Menge an immungefälltem
Protein, basierend auf Coomassie-Blau-Färbung, zeigte, dass erheblich
mehr α2-Protein vorhanden war, als aus nur 6% der
Gesamt-SAMS-Peptidaktivität
erwartet wurde. Die offensichtliche spezifische Aktivität der isolierten
Rattenleber-AMPK-α2-Isoform sowohl mit dem SAMS-Peptid als
auch Acetyl-CoA-Carboxylase als Substrat war mehr als 20-fach niedriger
als bei der AMPK-α1-Isoform. Diese Abschätzung beruht auf Messungen
unter Verwendung der α2-angereicherten Fraktion (α1-abgereichert) und
Quantifizierung durch Immunblotting im Vergleich zu bakteriell exprimiertem α2.
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Die
spezifische Aktivität
der gereinigten α2-Isoform in Abwesenheit von gebundenem Antikörper ist noch
nicht bekannt. Auf der Grundlage der α2-cDNA-Sequenz
berichteten Carling et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 11442–11448,
dass mit einem peptidspezifischen Antikörper praktisch die gesamte
partiell gereinigte AMPK-Aktivität
aus der Leber immungefällt
wurde. Das in diesen Experimenten verwendete Peptid, PGLKPHPERMPPLI
(SEQ.-ID.-NR.: 48), enthält
8/15 Reste, die zwischen α1 und α2 identisch (unterstrichen) sind, so dass
es logisch erscheint, dass ihre polyklonalen Antiseren beide Isoformen
erkennen können.
Diese Experimente machen deutlich, dass es eine Isoenzymfamilie
von AMPK-α-katalytischen
Untereinheiten gibt, wodurch die Komplexität der Aktivitätsanalyse
erhöht
wird. Dies wirft auch die Frage auf, welche Funktion die α2-Isoform
hat, und ob α2 mit einer spezifischen Teilmenge von β- und γ-Untereinheiten
assoziiert. Eine signifikante Fraktion der α2-Isoform-mRNA
hat eine 142 bp-out-of-frame-Deletion in ihrer katalytischen Domäne, die ein
abgeschnittenes, nicht-funktionelles Protein kodieren würde (Gao
et al. (1995) Biochem. Biophys. Acta. 1200, 73–82; Verhoeven et al. (1995)
Eur. J. Biochem. 228, 236–243).
Die enge Sequenzbeziehung zwischen den α1-Isoformen
aus Schweinen, Ratten und Menschen bedeutet, dass es eine starke
Konservierung zwischen den Spezies untereinander gibt. Früher war
berichtet worden, dass menschliche Leber keine AMPK-mRNA enthält (Aguan
et al. (1994) Gene 149, 345–350).
Jetzt ist jedoch klar, dass α2-mRNA analysiert worden war und nicht die
dominante α1-Isoform-mRNA. Das Gen, von dem berichtet
wurde, dass es auf Chromosom 1 die katalytische AMPK-Untereinheit
der menschlichen Leber kodiert, ist somit das Gen für die α2-Isoform,
während
das Gen für
die α1-Isoform auf dem Chromosom 5 lokalisiert
ist. Die Gene der AMPK-Untereinheit wurden nun vorwiegend auf den
folgenden Chromosomstellen lokalisiert: α1, 5p12; β, 5q24.1;
und γ, 12q13.1.
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Eine
kürzlich
durchgeführte
Genomsequenzierung zeigte multiple Isoformen der nicht-katalytischen γ- und β-Untereinheiten
von AMPK. Offensichtlich gibt es mindestens drei Isoformen der γ-Untereinheit
im Gehirn, wo γ2 und γ3 vorliegen, die sich von der Rattenleber γ1-Isoform
unterscheiden. Das menschliche Gehirn enthält auch multiple β-Untereinheits-Isoformen,
die sich von der Rattenleber-β1-Isoform
unterscheiden. Die Zugangsnummern für die mutmaßlichen AMPK-β- und -γ-Untereinheits-Isoformen
sind γ2, M78939; γ3, R52308; β2,
R20494 und β3, R14746. Somit ist offenbar eine potentiell
große
Unterfamilie von heterotrimeren AMPK's, basierend auf verschiedenen Kombinationen
aller drei AMPK-Untereinheiten, vorhanden.
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Die
strukturellen Beziehungen zwischen der AMPK und SNF1-Kinase, sowie
auch das Vorliegen multipler Isoformen, lenkt die Aufmerksamkeit
auf mögliche
Fragen hinsichtlich der diversen physiologischen Funktionen dieser
neuen Unterfamilie der Proteinkinasen. Während die AMPK den Lipidmetabolismus
in Hepatozyten unter Bedingungen von metabolischem Stress reguliert,
ist ihre Rolle in anderen Geweben, einschließlich Herz und Niere, unbekannt.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass die AMPK bei Herz-Ischämie aktiviert
wird, und dass die Aktivierung während
der Reperfusion fortdauert, was möglicherweise zur ischämieverursachten
Entkopplung von Metabolismus und mechanischer Herzfunktion beiträgt (Kudo
et al. (1995) J. Biol. Chem. 270, 17513–17520).
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Die
Regulierung der Herz-Acetyl-CoA-Carboxylase durch AMPK spielt eine
wichtige Rolle beim Schalten des Herzmetabolismus zwischen der Verwendung
von Glucose und Fettsäuren
als oxidativem Brennstoff. In der β-Zelle des Pankreas, wo AMPK-Untereinheiten
in Inselzellen stark exprimiert werden, reguliert die Verfügbarkeit
von Glucose rasch die Acetyl-CoA-Carboxylase durch Änderungen
der auf AMPK gerichteten Phosphorylierung, was eine wesentliche
Rolle von AMPK bei der Stimulus-Sekretionskopplung zur Insulinfreisetzung
nahelegt. Zusätzlich
zu diesen Stoffwechselfunktionen spielen Mitglieder der SNF1-Proteinkinase-Unterfamilie
offenbar wichtige Rollen bei der Entwicklung, wobei das par-1-Gen
von C. elegans eine entscheidende Rolle bei der Embryogenese spielt.
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PCR-Verstärkung von
Schweine- und Rattenleber-cDNA mit degenerierten Oligonukleotiden,
die ausgewählten
AMPK-Peptidsequenzen entsprechen, lieferte zwei hauptsächliche
PCR-Produkte (Stapleton et al. (1994) J. Biol. Chem. 269, 29343–29346).
Ein Produkt, eine 309 bp-Teillängen-cDNA
aus der Ratte, wurde für das
Screening einer Rattenleber-cDNA-Genbank verwendet, was zu einem
1107 bp-Klon führte (SEQ.-ID.-NR.:
61). Die PCR-Sonde beim Screening entsprach den nt-Resten 279–588 dieser
Sequenz. Dieser Klon enthält
ein offenes Leseraster, das ein 270-Aminosäurepeptid (SEQ.-ID.-NR.: 62)
kodiert, der alle 15 unabhängigen
Peptidsequenzen enthält
(einige überlappend),
die aus einer umfangreichen Sequenzanalyse des gereinigten Proteins
erhalten wurden. Der Translationsstart-Methionincodon wird aus der
typischen Kozak-Sequenz für
einen Initialcodon und das Fehlen von anderen Strangaufwärts-in-frame-Methionincodons
zugeordnet. Während
in dieser 5'-Strangaufwärtssequenz
kein in-frame-Stopcodon vorhanden ist, enthält eine menschliche expressed-sequence-tag
(EST)-cDNA (GenBank-Zugangs-Nr. T78033) in der Datenbank einen solchen
Stopcodon, der dem gleichen zugeordneten Methioninstart vorangeht.
Dieses Leseraster führt
jedoch zu einem Protein mit 30464 Dalton, weit unterhalb der auf
Grundlage von SDS-Gelelektrophorese abgeschätzten Molmasse von 40 kDa.
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Um
die Größe des Proteinprodukts,
das aus dieser cDNA synthetisiert werden kann, aufzuklären, wurde
der AMPK-β-Klon
sowohl in Bakterien als auch in Säugetierzellen exprimiert. In
beiden Expressionssystemen wandert das Proteinprodukt bei einer
höheren
Molmasse als vorhergesagt. Bei der Reinigung als ein His6-tagged Fusionsprotein aus E. coli. wandert
das isolierte Protein auf SDS-Gelen mit einer scheinbaren Molmasse
von etwa 43000 Da (genauso wie der Ovalbumin-Standard).
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Dies
entspricht einem AMPK-β-Polypeptidprodukt
von 40 kDa mit zusätzlichen
3 kDa Dalton der Fusions-tag-Sequenz aus dem pET-Vektor. Beim Exprimieren
in Säugetierzellen
aus einem HA-tagged Expressionsvektor zeigen sich zwei Polypeptide
mit dem Produkt, entsprechend einer 40 kDa-Spezies (nach Korrektur für die Größe des HA-Epitop-tags).
Unter Verwendung dieses Expressionssystems zeigt sich auch ein zweites Produkt
mit 42–43
kDa. Zusammengenommen zeigen diese Daten, dass das Proteinprodukt
dieses AMPK-β auf
SDS-PAGE mit einer ungewöhnlich
hohen Molmasse wandert.
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Ein
Vergleich der Rattenleber-AMPK-β-Sequenz
mit der Datenbank zeigt, dass es zu drei Hefeproteinen (Sip1p, Sip2p
und Gal83p) und zu zwei kürzlich
geklonten menschlichen EST-cDNA-Sequenzen hoch homolog ist. Diese
Ausrichtung gemäß der Sequenz
des S. cerevisiase-Proteins Sip1p (Young et al. (1992) Science,
257, 680–682)
ist am auffälligsten
am C-Terminus des AMPK-β und
der Hefeproteine.
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Die
AMPK-β-Untereinheit
ist ein Säugetierhomologes
einer Klasse von Proteinen in Hefe, dargestellt durch Sip1p/Sip2p/Gal83p.
Vom GAL83-Genprodukt ist bekannt, dass es die Glucoserepression
der GAL-Gene beeinflusst. Für
alle diese Proteine wurde gezeigt, dass sie mit der Snf1p-Proteinkinase
entweder im 2-Hybridsystem oder durch Immunfällung wechselwirken. Es wurde
vorgeschlagen, dass diese Proteine als Adaptoren dienen, die die
Aktivität
von Snf1p gegenüber
spezifischen Zielen fördern.
Auf Grundlage einer Analyse von Hefemutanten wurde vorgeschlagen,
dass diese Proteine die Wechselwirkung von Snf1p mit einzelnen und
unterschiedlichen Zielen erleichtern. Interessant ist der Nachweis
einer hoch konservierten Domäne
von etwa 80 Aminosäuren
im Zielterminus von Sip1p/Sip2p/Gal83p, die als ASC-Domäne bezeichnet
wird (Verknüpfung
mit dem Snflp-Komplex) (Young et al. (1994) EMBO J. 13, 5878–5886).
Wie auch im 2-Hybridsystem untersucht,
wechselwirkt die ASC-Domäne
sowohl von Sip1p als auch von Sip2p stark mit Snf1p. Die Wechselwirkung
von Sip2p mit Snf1p geht jedoch bei Deletion dieser Domäne nicht
vollständig
verloren, was nahelegt, dass die ASC-Domäne
nicht allein für
diese Protein-Protein-Wechselwirkung verantwortlich ist. Eine mutmaßliche ASC-Domäne ist auch
im C-Terminus von Rattenleber-AMPK-β (aa-Reste 203–270) hoch
konserviert, was nahelegt, dass diese Region teilweise für die Bindung
an die AMPK-α-Untereinheit
verantwortlich ist.
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Ähnlich wie
Sip2p und Gal83p wird AMPK-β in
vitro phosphoryliert, wenn es mit einer katalytischen Untereinheit
(AMPK-α bzw.
Snf1p) verbunden ist. Mutationen von Gal83p können die meiste Snf1p-Kinaseaktivität, die in
Immunkomplexen, gefällt
mit Anti-Snf1p-Antikörper,
nachweisbar ist, beseitigen. Eine Sip2p/E-gal83/E-Mutante zeigt
eine verringerte Snf1p-Proteinkinaseaktivität, die nach Expression von
Sip2p- oder Gal83p-LexA-Fusionsproteinen
im Mutantenstamm wiederhergestellt wird (Young et al. (1994) EMBO
J. 13, 5878–5886).
Zusammengenommen legen diese Daten die Möglichkeit nahe, dass AMPK-β auch als
ein Adaptormolekül
für die
katalytische AMPK-α-Einheit
dienen kann und die AMPK-Aktivität
positiv reguliert.
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AMPK-β zeigt anscheinend
eine ungewöhnliche
Wanderung auf SDS-Gelen, wobei das Polypeptid bei einer Mr wandert, die ungefähr 10 kDa größer ist,
als die Größe, die
aus der cDNA vorhergesagt wurde. Diese langsamere Wanderung zeigt
sich sowohl beim bakteriell exprimierten His6-Fusionsprotein
und bei dem Protein, das in COS7-Zellen exprimiert wurde. Diese
Beobachtungen legen nahe, dass höhere
Ordnungen der Struktur verantwortlich sind für die ungewöhnliche Wanderung auf SDS-PAGE.
Die AMPK-β-Untereinheit
wird in vitro autophosphoryliert; dies legt nahe, dass die zwei
AMPK-β-Banden,
die bei der Transfektion von Säugetierzellen
mit AMPK-β-cDNA
exprimiert werden, aus einer ähnlichen
Post-Translationsmodifikation resultieren, was zu kleineren Mobilitäts-Shifts
Anlass gibt. Interessanterweise ist dieses abweichende Wanderungsverhalten
von AMPK-β vergleichbar
dem seines Hefehomologen Gal83p. Wenn sie in Hefe exprimiert werden, wandern
die LexA-Fusionsproteine von Gal83 auch bei einer höheren Molmasse
als erwartet, und sie zeigen mehr als eine Bande auf SDS-Gelen,
was mit der bekannten Phosphorylierung von Gal83p durch Snf1p übereinstimmt.
Die massenspektrometrische Analyse der β-Untereinheit zeigt, dass das
aminoterminale Glycin myristyliert ist, und dass die Untereinheit
in mono- und di-phosphorylierten Formen isoliert ist.
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Unter
Verwendung des MOPAC-Verfahrens und anderer PCR-Amplifikationsmethoden
wurde eine 192 bp-cDNA erhalten, die der Rattenleber-AMPK-γ-Sequenz
entspricht, und für
ein Genbank-Screening verwendet wurde, um eine Teillängen-Rattenleber-cDNA
mit ungefähr
1,3 kb zu erhalten. Diese Sequenz enthielt nicht ein Start-Methionincodon
oder alle Peptidsequenzen, die aus dem gereinigten Protein erhalten
wurden. Versuche, diese Sequenz durch Verwendung einer Primer-Extensions-Genbank
und 5'-RACE um das
5'-Ende zu verlängern, führten lediglich
zur Hinzufügung
von etwa 200 nt zu dieser Sequenz ohne Identifizierung des Startcodons.
Eine Teillängen-Ratten-cDNA
wurde dann verwendet, um eine menschliche Fötuslebergenbank zu screenen,
was zu dem Klon mit voller Länge
führte,
der in SEQ.-ID.-NR.: 63 gezeigt ist. Dieser Klon enthält eine
abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ.-ID.-NR: 64), die allen 22 unabhängigen (einige davon überlappend)
Peptidsequenzen entspricht, die aus dem gereinigten Ratten- und
Schweineleber-AMPK-γ erhalten
wurden, was die klonale Identität
bestätigt.
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Eine
typische Kozak-Translations-Initiationssequenz umgibt den zugeordneten
Methionin-Startcodon; dieser Start ist auch in-frame mit einem 5'-Strangaufwärts-Stoppcodon. Dem zugeordneten
Startmethionin folgt ein offenes Leseraster, das ein Protein aus
331 Aminosäuren
mit 37546 Da vorbestimmt, was der Molmasse entspricht, die bei der
SDS-Gelelektrophorese des gereinigten Proteins aus Ratten- und Schweineleber beobachtet
wurde. Die Expression einer beschnittenen Ratten-AMPK-γ-cDNA
(aa-Reste 33 bis 331) und des menschlichen AMPK-γ mit voller Länge (331
aa) in COS7-Zellen liefert Produkte in Übereinstimmung mit der Molmasse,
die für
jede cDNA vorbestimmt wurde (34081 bzw. 37577 Dalton). Das in Bakterien
exprimierte Rattenleber-AMPK-γ-Produkt
zeigte auch die Molmasse, die durch die cDNA vorbestimmt war. Anders
als bei AMPK-β gibt
es somit keine ungewöhnliche
Wanderung des Proteinprodukts aus AMPK-γ-cDNA.
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Ein
Vergleich der menschlichen und Rattenleber-AMPK-γ-Aminosäuresequenzen mit der Datenbank liefert
eine signifikante Ausrichtung dieses Proteins mit der S. cerevisiae-Snf4p.
Weiterhin gibt es eine Ausrichtung der menschlichen cDNA der vorliegenden
Erfindung mit gesamter Länge
mit verschiedenen anderen menschlichen Teillängen-EST-cDNA-Sequenzen aus
Gehirn, weiblicher Brust, Plazenta, Leber und Herz, die kürzlich in
der Datenbank veröffentlicht
wurden. Eine Überprüfung dieser
Sequenzen ergibt, dass es multiple Isoformen des menschlichen AMPK-γ-Proteins gibt. Vermutlich gibt
es auch ähnliche
AMPK-γ-Isoformfamilien, die
in der Ratte und im Schwein exprimiert werden. Die letztere Annahme
basiert auf einer Sequenzanalyse von 14 anderen MOPAC-abgeleiteten
partiellen AMPK-γ-cDNA-Sequenzen, identifiziert
bei der Koloniehybridisierung der APMPK-γ-MOPAC-Produkte mit 32P-markierten, degenerierten Oligonukleotiden.
Diese Produkte zeigten mindestens zwei reproduzierbare Muster von
Nukleotid-Heterogenität
im nicht-degenerierten
Kern.
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Ratten-
und menschliche Leber-AMPK-γ ist
ein Säugetierhomologes
des S. cerevisiae-Snf4p (CAT3) (Selenza et al. (1989) Mol. Cell.
Biol. 9, 5045–5054;
Schulter, H. J. und Entian K. D. (1988) Gene, 67, 247–257; Fields,
S. und Song, O. K. (1989) Nature 340, 245–246). In der ersten veröffentlichten
Verwendung des 2- Hybridsystems
wurde gezeigt, dass Snf4p mit dem Snf1p-Protein wechselwirkt und
damit auch eine Co-Immunfällung
liefert (Haygood, M. G. (1993) Biotechniques 15, 1084–1089).
Tatsächlich
erfolgt bei der Isolierung der Snf1p-Kinase aus Hefe eine gemeinsame
Reinigung von Snf4p in einer 1:1-Stöchiometrie mit dem Snf1p-Polypeptid,
aber nicht mit den anderen mit Snf1p wechselwirkenden Proteinen.
Eine Analyse von Snf4-Mutanten in Hefe legt nahe, dass Snf4p auch
positiv die Aktivität
der damit verbundenen katalytischen Untereinheit Snf1p reguliert.
Durch Analogie ist unsere Vorhersage die, dass AMPK-γ ebenfalls
einen solchen positiven Einfluss auf die AMPK-α-Untereinheit hat.
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Eine Überprüfung der
Datenbank zeigt, dass es zusätzlich
zur Homologie von AMPK-γ mit
Snf4p 2 oder 3 verschiedene menschliche Proteine gibt, die mit unseren
menschlichen und Rattenleber-AMPK-γ-Sequenzen hoch homolog oder
identisch sind. Einige dieser Datenbanksequenzen sind jedoch, wie
aus EST-cDNAs in Gehirn, Herz, weiblicher Brust und Plazenta vorhergesagt,
untereinander und von unseren Klonen verschieden; einige haben beispielsweise
eine C-terminale Verlängerung.
Dies zeigt, dass es eine Säugetier-Isoformfamilie
von potentiellen AMPK-γ-Untereinheiten gibt,
jede davon möglicherweise
mit unterschiedlichen Gewebeexpressions- und -regulationsfunktionen.
Es wird vorgeschlagen, dass diese verschiedenen γ-Isoformen mit γ1, γ2, γ3 ... γn bezeichnet
werden, da ihre Sequenzen mit gesamter Länge aufgezeichnet sind. Die Rattenleber/menschliche
Leber-AMPK-γ-Sequenz der vorliegenden
Erfindung wird hier als AMPK-γ1 bezeichnet.
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Die
katalytische AMPK-α-Einheit
wird in großem
Umfang in verschiedenen Rattengeweben exprimiert. AMPK-β- und AMPK-γ-Seguenzen
haben eine ähnlich
breite Gewebeexpression. In Gesamt-mRNA-Präparaten zeigen sich zwei Spezies
von AMPK-γ-mRNA
mit 2,7 und 1,9 kb; nur das letztere ist in PolyA+-RNA aus Rattenleber
vorhanden, was nahelegt, dass die größere mRNA eine unverarbeitete
Vorstufe ist. Für
AMPK-β ist
nur eine einzelne mRNA-Spezies von 1,9 kb vorhanden. Sowohl AMPK-γ- als auch
AMPK-β-mRNAs
werden in der Niere, weißem
Fettgewebe, Lunge und Milz stark exprimiert, wobei AMPK-γ-mRNA offensichtlich noch
stärker
in Herz und Gehirn exprimiert wird. Der mRNA-Gehalt für jede Untereinheit
ist zwar nachweisbar, aber vergleichsweise niedriger in Skelettmuskeln,
milchproduzierenden Brustdrüsen
und Leber. In anderen Studien wurde festgestellt, dass hohe Konzentrationen
an mRNA für
beide Untereinheiten in der Ratten-Fao-Hepatomzelle und der Insulin-produzierenden
HITt-Zelle des syrischen Hamsters gefunden wurden, also Zelllinien,
die beide wesentliche Gehalte an AMPK-Aktivität exprimieren.
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AMPK
wurde zuerst als eine Proteinkinase erkannt, die auf Enzyme des
Lipidstoffwechsels wirkt (Acetyl-CoA-Carboxylase, NMG-CoA-Reduktase
und hormonempfindliche Lipase). Wie bereits bei der AMPK-α-Untereinheit
beobachtet wurde, haben jedoch die AMPK-β- und AMPK-γ1-Untereinheiten
eine breitere Gewebeverteilung, als man für ein Protein erwarten würde, das
nur bei der Regulierung des Lipidmetabolismus wirksam ist. Während mRNAs
in allen Fällen
in "klassischen" lipogenen Geweben,
wie beispielsweise Leber, weißem
Fettgewebe und milchproduzierenden Brustdrüsen nachweisbar sind, legen
hohe Konzentrationen von mRNA in nicht-lipogenen Geweben, wie beispielsweise
Herz, Gehirn, Milz und Lunge nahe, dass diese Proteine Funktionen
haben, die über
die Regulierung der Biosynthese von Fettsäuren und Sterinen sowie der Fettsäureoxidation
hinausgehen.
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Die
bemerkenswerte Homologie aller drei Untereinheiten gegenüber Hefeproteinen,
die an Nährstoff(Glucose)-Reaktionen
beteiligt sind, legt beispielsweise nahe, dass die drei Säugetierproteine
an der Glucose(oder anderer Nährstoff-)Regulierung
der Genexpression in Säugetiergeweben
oder bei anderen adaptiven Reaktionen auf wechselnde Nährstoffumgebung
beteiligt sind. Darüber
hinaus kann AMPK ein wichtiger "Stoffwechselsensor" sein, der mit der
oxidativen Brennstoffauswahl im Herzen und der Glucoseerkennung
in den β-Zellen
der Bauchspeicheldrüse
verbunden und möglicherweise
für die
Insulinausscheidung wichtig ist.
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Die
folgenden nicht-einschränkenden
Beispiele werden bereitgestellt, um die vorliegende Erfindung weiter
zu veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Reinigung
der katalytischen AMPK-Untereinheit (α1)
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Enzymreinigung
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AMPK
aus Schweineleber wurde gereinigt. Die Leber (1 kg) wurde in 4000
ml Puffer homogenisiert. Eine Fraktion mit 2,5 bis 7,0% (Gew./Vol.)
PEG 6000 wurde hergestellt, und die erhaltene Fraktion wurde chargenweise
auf 1500 ml DEA-Cellulose
(Whatman, Clifton, NJ) gegeben und mit Puffer eluiert, der 0,25
M NaCl enthielt (2000 ml). Das Eluat wurde an 150 ml Blue Sepharose
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) chromatographiert, und das AMPK wurde
mit Puffer eluiert, der 1 M NaCl enthielt. Die Enzymfraktion wurde
konzentriert und durch Fällung
mit 10% (Gew./Vol.) PEG 6000 entsalzt, bevor sie mittels Peptidsubstrat-Affinitätschromatographie
chromatographiert wurde. Die Peptidsubstrat-Affinitätssäule wurde
mit dem gleichen Puffer, der 0,1% (Vol./Vol.) Triton X-100 und 0,5
M NaCl enthielt, gewaschen, und das AMPK wurde mit diesem Puffer, der
2 M NaCl und 30% (Vol./Vol.) Ethylenglycol enthielt, eluiert.
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Proteinkinase-Assays
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Das
AMPK wurde nach Verfahren, die von Davis et al. (1989) Eur. J. Biochem.
186, 123–128,
beschrieben wurden, unter Verwendung des SAMS-Peptidsubstrats HMRSAMSGLHLVKRR-Amid
(SEQ.-ID.-NR.: 49) analysiert. Vor der Analyse wurde das Enzym mit
Verdünnungspuffer
(20 mM HEPES, pH 7,0, 0,1% (Vol./Vol.) Triton X-100) verdünnt, und
die Reaktionen wurden gestartet, indem 10 ml verdünntes Enzym
zum Reaktionsgemisch, das das Peptidsubstrat enthielt, zugegeben
wurden. Die Reaktionen wurden unterbrochen durch Entnehmen von 30
ml-Aliquots und Aufbringen auf P81-Papiere gemäß Verfahren, die von Pearson,
R. B., Mitchelhill, K. I., und Kemp, B. E. (1993) in Protein Phosphorylation:
A Practical Approach, Hardie, G. D. (Herausg.) Oxford University
Press, Seiten 265–291,
beschrieben wurden.
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Peptidsynthese
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Peptide
wurden unter Verwendung einer Applied Biosystems 430-Syntheseapparatur
gemäss
Verfahren synthetisiert, die von Pearson, R. B., Mitchelhill, K.
E., und Kemp, B. E. (1993) in Protein Phosphorylation: A Practical
Approach, Hardie, G. D. (Herausg.) Oxford University Press, Seiten
265–291,
beschrieben wurden. Alle Peptide wurden mittels Kationenaustauschchromatographie
und nachfolgender Reversphasenchromatographie gereinigt. Die Peptide
wurden durch quantitative Aminosäureanalyse
unter Verwendung eines Beckman 6300 Aminosäureanalysators analysiert.
Die Peptidsubstrat-Affinitätssäule wurde
durch Koppeln des Peptids ADR1 (222–234)P229 an
eine mit N-Hydroxysuccinamidester aktivierte Pharmacia HiTrap Superose-Säule hergestellt.
Dieses Harz enthält
einen 6-Aminohexansäure-Spacer-Arm. Die Bedingungen,
unter denen die Kopplung durchgeführt wurde, entsprachen den
Anweisungen des Herstellers mit 10 mg Peptid pro 5 ml Säule, und
die Peptidkopplung wurde mittels Reversphasen-HPLC überwacht.
-
Beispiel 2: Isolierung
der cDNA-kodierenden katalytischen AMPK-Untereinheit (α1)
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Peptidsequenzierung
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Die
Peptide wurden durch in situ-Proteolyse aus Ratten- und Schweine-α1-Untereinheit der
AMPK nach Verfahren erhalten, die von Mitchelhill et al. (1994)
J. Biol. Chem. 269, 2361–2364,
beschrieben wurden, und auf einem Applied Biosystems 471A Proteinsequencer
oder einem Hewlett Packard G1000A Protein Sequencer sequenziert.
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Gewebeverteilungs-Aktivitätsuntersuchungen
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Für jedes
Gewebe wurde eine 35%-ige gesättigte
Ammoniumsulfatfraktion hergestellt und anschließend in AMPK-Homogenisierungspuffer
homogenisiert (HB, 50 mM Tris-HCl, pH 8,5, 250 mM Saccharose, 5 mM
Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumfluorid, 1 mM EGTA, 1 mM EDTA,
1 mM DTT, 1 mM Benzamidin, 1 μg/ml
Sojabohnen-Trypsininhibitor und 0,2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid).
Das erhaltene Pellet wurde erneut in 5 ml HB suspendiert und auf
die Proteinkonzentration analysiert. Die AMPK wurde nach Verfahren
analysiert, die von Mitchelhill et al. (1994) J. Biol. Chem. 269,
2361–2364
beschrieben wurden, mit den folgenden Modifikationen: Ein endgültiges Reaktionsvolumen
von 120 μl
wurde verwendet; Enzymaliquots (30 μl) mit 1 μg Protein, das in 50 mM Tris-HCl
bei pH 7,5 und 0,05% (Vol./Vol.) Triton X-100 vorverdünnt war,
wurden verwendet, um die Reaktion zu starten. Drei Aliquots (30 μl) wurden
nach 2, 4 und 6 Minuten entnommen. Die Reaktionen wurden doppelt
mit ± 5'-AMP (200 μM) durchgeführt, mit
einem Minus-Peptidsubstrat als Vergleichsprobe. Die spezifische
Aktivität
des Enzyms wurde unter Verwendung linearer Phosphorylierungsraten mit
dem spezifischen, synthetischen Peptidsubstrat SAMS bestimmt. Das
AMPK aus Ratten- oder Schweineleber wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben,
mittels Substrat-Affinitätschromatographie
gereinigt.
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Isolierung von AMPK-cDNA
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Eine
radiomarkierte cDNA (774 bp), die Schweine-AMPK-α1 kodiert,
wurde verwendet, um gemäß den Herstellerangaben
(Stratagene, La Jolla, CA) eine Ratten-Hypothalamus-Zap-II-cDNA-Genbank
zu screenen. Positive wurden in nachfolgenden Screening-Runden plaque-gereinigt,
und Phagemide aus positiven Klonen wurden mit Helferphagen isoliert
(Stratagene). Das Screening von 7 × 106 Plaques
lieferte drei einzelne Klone, von denen der größte aus einem offenen Leseraster
bestand, das AMPK-α1 entsprach (2–549).
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Das
AMPK-α1-5'-Ende
wurde unter Verwendung eines Gibco 5'-RACE-Kit (Life Technologies, Grand Island,
USA) mit einem α1-spezifischen Primer für die Reste 41–48 sowie
Rattenleber-cDNA isoliert. Menschliche AMPK-α1 (14–270) wurde
aus fötaler
menschlicher Leber-cDNA mit partiell degenerierten Sense- und Anti-Sense-Primed Olinukleotiden
für die α1-Peptidsequenz
mittels RT-PCR isoliert. Menschliche AMPK-α, (Reste 291–448) ist ein Teillängen-cDNA-Klon
aus menschlicher Leber, erhalten vom Lawrence Livermore National Laboratory
(Klon 78297, Zugangsnummer T50799).
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Northern Blotting
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Ein
Ratten-Mehrfachgewebe-Northern-(MTN)-Blot (Klontech, Palo Alto,
CA, USA) mit 2 mg Poly(A)+ RNA aus einzelnen Geweben wurde mit 32P-markierten Ratten-AMPK-α1-
und -α2-cDNAs gemäß den bereitgestellten Anweisungen
analysiert.
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Herstellung von Anti-AMPK-Antikörpern
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Polyklonale
Antikörper
gegen AMPK-α1 und -α2 wurden folgendermaßen hergestellt. Peptide auf Grundlage
der vorbestimmten Aminosäuresequenzen
von AMPK-α1 für
die Reste 339–358
(DFYLATSPPDSFLDDHHLTR (SEQ.-ID.-NR.: 50)) und AMPK-α2 für die Reste
352–366
(MDDSAMHIPPGLKPH (SEQ.-ID.-NR.: 51)) wurden synthetisiert und über einen
Cysteinrest, der unter Verwendung des heterobifunktionellen Reagens
N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat (Pharmacia, Uppsala,
Schweden) an den N-Terminus des Peptids addiert war, an Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
(Sigma Chemical Co., St. Louis, MO, H-2133) gekoppelt. Weiße Neuseeland-Hasen
wurden zuerst mit 2 mg Peptidkonjugat in 50%-igem (Vol./Vol..) komplettem
Freund-Adjuvans und bei nachfolgenden Immunisierungen in 50%-igem
(Vol./Vol.) inkomplettem Freund-Adjuvans immunisiert. Die Hasen
wurden alle 14 Tage mit 2 mg Peptidkonjugat zur Auffrischung geimpft
und 7 Tage nach den Auffrischungsimpfungen durch Ausbluten getötet. Die
Anti-AMPK-α1- und -α2-Peptidantikörper wurden durch Peptidaffinitätschromatographie
gereinigt.
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Western Blotting
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Mehrfache
Rattengewebe-Western-Blots wurden folgendermaßen hergestellt. Rattengewebe
wurde in AMPK-HB homogenisiert, und eine 2,5–7%-Fraktion in Polyethylenglycol
6000 wurde hergestellt. Das erhaltene Pellet wurde erneut in 5 ml
HB suspendiert und auf die Proteinkonzentration analysiert. Einhundert μg einer jeden
Gewebefraktion wurden mittels SDS-PAGE (13% Acrylamidgele) analysiert,
auf Nitrocellulose transferiert (Schleicher und Schüll, Dassel,
Deutschland), und mit 3 μg/ml
bzw. 6 μg/ml
affinitätsgereinigten AMPK-α1-
und -α2-Antikörpern
analysiert. Der primäre
Antikörper
wurde unter Verwendung von Anti-Hasen-IgG-Antikörper, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase
(DAKO Carpinteria, CA, USA) und 0,032% 3,3'-Diaminobenzidin
(D-5637, Sigma) zusammen mit 0,064% H2O2, nachgewiesen.
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Reinigung von AMPK-α2
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Affinitätsgereinigter
AMPK-α2-Antikörper
(2 mg) wurde nach Angaben des Herstellers an CNBr-aktivierte Sepharose
4B (Pharmacia, Uppsala, Schweden) gekoppelt. Die ungebundene Fraktion
aus der Substrataftinitätssäule wurde
direkt auf die AMPK-α2-Antikörpersäule aufgetragen,
mit 5 Volumen PBS gewaschen und mit 200 mM Glycinpuffer, pH 2,5,
eluiert und sofort neutralisiert.
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BEISPIEL 3: Isolierung
von cDNAs, die nicht-katalytische AMPK-Untereinheiten kodieren
-
AMPK-Isolierung und Peptidsequenzperung
-
AMPK
aus Schweine- und Rattenleber wurde isoliert. Peptidsequenzen aus
den Rattenleber-Beta-(40 kDa)- und Gamma-(38 kDa)-Untereinheiten
wurden nach Trennung der Untereinheiten mittels SDS-Gelelektrophorese,
Bandenelution und in situ-Proteasedigestion nach Verfahren erhalten,
die von Mitchelhill et al. (1994), J. Biol. Chem. 269, 2361–2364 und
Stapleton et al., (1994) J. Biol. Chem. 269, 29343–29346 beschrieben
wurden.
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AMPK-β-Untereinheit-cDIVA-Isolierung
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Peptidsequenzen
aus der AMPK-β-Untereinheit
wurden verwendet, um Teillängen-AMPK-β-Untereinheit-cDNAs
durch Polymerasekettenreaktion (PCR, = polymerase chain reaction)
gemäß Verfahren
zu erhalten, die von Gao et al. (1995) Biochem. Biophys. Acta. 1200,
73–82,
beschrieben wurden. Ein Produkt, eine 309 bp-cDNA, wurde verwendet,
um eine Rattenleber-λZap-II-cDNA-Genbank
(Stratagene) zu screenen. Filter wurden mit 32P-cDNA
hybridisiert und mit Alpha 32P-CTP (3000 mCi/mmol,
New England Nuclear) durch Random Priming (Random Primer cDNA Labeling
System, Gibco/BRL) in 50% Formamid, 10 × Denhardt's, 1 M NaCl, 50 mM Tris-Cl (pH 7,5)
und 100 μg/ml
Lachssperma-DNA 18 Stunden lang bei 42°C markiert. Sie wurden dann
bei Raumtemperatur 3 × 10
Minuten und dann bei 55°C
15 Minuten lang gewaschen. Eine Autoradiographie wurde über Nacht
bei –80°C durchgeführt. Alle
Platten wurden doppelt angehoben, und positive Plaques wurden durch
drei weitere Runden von Auftragen auf Platten und erneutem Screening
gereinigt.
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AMPK-γ-Untereinheit-cDNA-Isolierung
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Bei
Peptidsequenzen, die hier aufgelistet sind, geben die Buchstaben
Y, H, N und R Regionen der Degeneration an. Für die AMPK-γ-Untereinheit wurde eine 67
bp-cDNA durch MOPAC-Technik erzeugt, wie beschrieben von Lee, C.
C. und Caskey, C. T., (1990) in PCR Protocols, (Innis, MA, Gelfand,
G. H., Srinsky J. J. und White T. J., Herausgeber), Seiten 46–53, Academic
Press, Inc., London. Degenierte PCR-Primer wurden entsprechend den
N- und C-terminalen Sequenzen eines 17-Aminosäure-Rattenleber-AMPK-γ-Peptids
synthetisiert (VVDIYSKFDVINLAAEK (SEQ.-ID.-NR.: 52)). Die Sequenz
des Sense-Primers war GCGGATCCGTNGAYATHTA (SEQ.-ID.-NR.: 53)), und
die Sequenz des Antisense-Primers
war CGGAATTCYTTYTCNGCNGCNA (SEQ.-ID.-NR.: 54)). An die 5'-Enden dieser Primer
wurden BamHI- und EcoRI-Stellen angefügt. Die Strategie bestand darin,
eine nicht-degenerierte Nukleotidsequenz entsprechend dem Mittelteil
der Peptidsequenz zu erzeugen, die im Genbank-Screening verwendet
werden sollte. Die gesamte Rattenleber-cDNA, hergestellt mit Oligo-dT
und Random-Hexameren (Gibco/BRL Pre-Amplification-Kit) wurde zusammen
mit PCR verwendet, um ein 67-mer
(einschließlich
der Primer)-Oligonukleotid zu amplifizieren, das einem Teil der
AMPK-γ-cDNA
entspricht. Das gereinigte PCR-Produkt wurde mit BamHI und EcoRI
digestiert und zur Transformation von DHS α-Bakterien in pBluescript-Plasmid
ligiert. Koloniehybridisierung wurde angewendet, um interessierende
Klone zu identifizieren; Kolonien wurden aus Plattenkopien auf Nitrocellulosefilter
angehoben. Nach bakterieller Lyse und DNA-Denaturierung wurden die
Filter mit einem Gemisch aus zwei 32P-endmarkierten,
degenerierten Oligonukleotid-Gensonden entsprechend der Aminosäuresequenz
(KFDVINLA (SEQ.-ID.-NR.: 55)) innen zu der der zwei PCR-Primer analysiert.
Diese Oligonukleotide (Nr. 1: AARTTYGAYGTNATHAAYCTNGC (SEQ.-ID-NR.:
56); Nr. 2 AARTTYGAYGTNATHAAYTTRGC (SEQ.-ID.-NR.: 57)) wurden in
einem Verhältnis
von zwei Teilen Oligo Nr. 1 zu einem Teil Oligo Nr. 2 zugegeben,
um die Degeneration des Leu-Codons zu reflektieren. Positive Kolonien
wurden identifiziert und Plasmid-DNA zur Sequenzanalyse aus jeder
isoliert. Eine solche cDNA wurde ausgewählt, und die nicht-degenerierte "Kern"-23-mer-Oligonukleotidsequenz
wurde dann zur Verwendung im Genbank-Screening synthetisiert (CTCCAAGTTTGATGTTATCAACC
(SEQ.-ID.-NR: 58)). Screening von ungefähr 106 Plaques
mit dieser Gensonde lieferte jedoch keine positiven Klone.
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Die
nicht-degenerierte 23-mer-cDNA wurde dann in Konjugation mit degenerierten
Primern, die aus zwei anderen Peptidsequenzen konstruiert waren,
verwendet, um eine größere AMPK-γ-cDNA mittels
PCR zu erzeugen. Sowohl die Sense- als auch die Antisense-degenerierten
Oligonukleotid-Primer, entsprechend den Peptidsequenzen EELQIG (SEQ.-ID.-NR.:
59) und FPKPEFM (SEQ.-ID.-NR.: 60) wurden zusammen mit der Sense-MOPAC-abstammenden,
nicht-degenerierten Sequenz verwendet, um unter Verwendung von Rattenleber-cDNA
als Templat alle möglichen
PCR-Produkte zu erzeugen. Das größte erhaltene
Produkt (192 bp) wurde in pCR-Script (Stratagene) subkloniert und
sequenziert. Diese Sequenz, die tatsächlich eine vorhergesagte Aminosäuresequenz
entsprechend allen drei AMPK-γ-Peptiden
hatte, die in der PCR-Strategie verwendet wurden, wurde dann, wie
oben beschrieben, für
das Genbank-Screening verwendet. Screening von 2 × 106 Plaques mit diesem größeren PCR-Produkt lieferte
mehrere positive Klone; keine der isolierten Ratten-cDNAs (1 bis
1,3 kb) entsprach jedoch einem offenen Leseraster mit voller Länge. In
einem Versuch, die Sequenz zum 5'-Ende
des ORF zu verlängern,
wurde eine Primer-Verlängerungsdatenbank
unter Verwendung eines AMPK-γ-spezifischen
Antisense-Primers konstruiert (Stragene; λZAPII). Weiteres Screening dieser
Datenbank lieferte zwar einige 5'-verlängerte Sequenzen,
aber nicht das Met-Startcodon.
Die Anwendung einer 5'-RACE-Strategie
mit Rattenleber-cDNA war bei Versuchen zur Sequenzverlängerung
ebenfalls erfolglos, obgleich ein 5'-RACE-Produkt aus Schweineleber erhalten
wurde. Der Hauptteil der 5'-Ratten-cDNA-Sequenz
(520 bp) wurde dann verwendet, um eine menschliche fötale Leber-Genbank
zu screenen, was eine AMPK-γ-cDNA
mit voller Länge
lieferte.
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Plasmidherstellung und
DNA-Sequenzierung
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Plasmid-DNA
wurde unter Verwendung von Qiagen Mini- oder Midi-Säulen (Chatsworth,
CA) nach den Angaben des Herstellers hergestellt. DNA wurde mit
vektor- oder genspezifischen Primern unter Verwendung eines Applied
Biosystems Prism(tm) (Foster City, CA) Dye Deoxy Terminator Cycle
Sequencing Fertigreaktions-Kit sequenziert und in einem Perkin-Elmer-PCR-Thermocycler
gemäß den Angaben
des Herstellers durchlaufen gelassen. Farbstoffterminatoren wurden
aus den erhaltenen Sequenzreaktionen unter Verwendung einer Centri-Step-Säule (Princeton
Separations, Inc.) abgetrennt. Die gereinigten Sequenzierungsreaktionen
wurden dann in einem Speed-Vac getrocknet und in einem automatisierten
DNA-Sequencer analysiert (Applied
Biosystems Model 373).
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Bakterielle Expression
von cDNAs
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Eine
Ratten-AMPK-β-Untereinheit-cDNA
mit voller Länge
und eine Teillängen-Ratten-AMPK-γ-(aa 33–331)-Untereinheit-cDNA
wurden in E. coli unter Verwendung des pET-Vektorsystems exprimiert,
welches Polyhistidin (His6) und T7-Fusionsepitop-tag-Sequenzen einführt (Novagen,
Madison, WI). Die bakterielle Expression wurde mit 1,0 mM IPTG über 2 Stunden
bei 37°C
induziert. Das exprimierte Gen wurde sowohl durch Coomassie-Blau-Färbung und
Immunblotting mit einem Anti-T7-monoklonalen
Antikörper
(Novagen) nachgewiesen. Die Fusionsproteine wurden aus den Einschlusskörpern der
Bakterien mittels Nickel-Affinitätschromatographie
unter denaturierenden Bedingungen gereinigt. His6-AMPK-β oder His6-AMPK-γ wurden aus
den Einschlusskörpern
in 6 M Harnstoff gemäß den Angaben
des Herstellers löslich
gemacht. Nach Aufbringen der Probe wurde die Säule ausgiebig mit Tris-Cl (20
mM; pH 7,9), 0,5 M NaCl (0,5 M), Imidazol (20 mM) und Harnstoff
(6 M) gewaschen. Das His6-Protein wurde mit dem gleichen Puffer,
der 300 mM Imidazol enthielt, eluiert.
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Zelluläre Expression der cDNAs
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Ratten-AMPK-β-cDNA mit
voller Länge,
ein Teillängen-Ratten-AMPK-γ (aa 33–331) und
menschliche AMPK-γ-Untereinheit-cDNAs
mit voller Länge
wurden ebenfalls in COS7-Zellen exprimiert. cDNAs wurden in-frame
in einen pMT2-Vektor mit einem Hämagglutinin
(HA)-Epitop-tag (pMT2-HA) kloniert. Die Transfektion wurde unter
Verwendung von Lipofectamin-Reagens (Gibco/BRL) gemäß den allgemeinen
Angaben des Herstellers durchgeföhrt.
Die Zellen wurden bei 3 × 105/Vertiefung in Platten mit 6 Vertiefungen
in DMEM, das 10% fötales
Kalbsserum und Penicillin/Streptomycin enthielt, aufgetragen. Am
folgenden Tag wurden die Zellen in serumfreies, antibiotikafreies
DMEM überführt, und
anschließend
wurden Lipofectamin-DNA-Konjugate (2 μg DNA, 10 μl Lipofectamin pro Vertiefung),
verdünnt
im gleichen Medium, zugegeben. Nach 5-stündiger Inkubation bei 37°C wurde das
gleiche Volumenmedium, das 20% fötales
Kalbsserum enthielt, in jede Vertiefung gegeben. Am nächsten Morgen
wurde das Medium gegen das Original-Zellmedium ausgetauscht. 48
Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen gesammelt. Nach
Waschen mit PBS wurden die Zellen in einem Puffer, der Tris-Cl (50
mM; pH 7,5), NaCl (100 mM), NaF (50 mM), NaPPi (5
mM), EDTA (1 mM), DTT (2 mM) und NP-40 (0,5%) enthielt, mit verschiedenen
Proteaseinhibitoren lysiert.
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Zur
vollständigen
Lyse wurden die Zellen 15 Minuten lang auf Eis gegeben, gefolgt
von Abkratzen und heftigem Verwirbeln (15 Sekunden) des Lysats.
Nach Abtrennen von Zellresten durch kurzes Zentrifugieren wurde
dieses Lysat für
die SDS-Gelelektrophorese und das Immunblotting verwendet. Die Blots
wurden mit einem Anti-HA-monoklonalen Antikörper (abstammend aus der 12CA5-Hybridomlinie)
analysiert. Nach Sekundäruntersuchung
mit einem Anti-Maus-IgG-Peroxidaseantikörper wurden die Blots mittels
ECL (Amersham) entwickelt.
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Northern Blot-Analyse
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Die
Gesamt-RNA wurde aus den Geweben von männlichen Sprague-Dawley-Ratten (150 bis 200
g Körpergewicht;
Charles River) oder aus den milchproduzierenden Brustdrüsen weiblicher
Ratten nach der Guanidiniumisothiocyanat-Lithiumchlorid-Methode
isoliert. Die RNAs wurden auf 1% Agarose/Formaldehydgelen mit Kapillartransfer
auf Nitrocellulose (MSI) fraktioniert. cDNA-Gensonden wurden mittels
Random Priming markiert.
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Die
Hybridisierung wurde 20 Stunden lang bei 42°C in 5 × Denhardt's, 0,2 M Tris (pH 7,4,) 1 M NaCl und
0,1 mg/ml Lachssperma-DNA durchgeführt. Die Filter wurden nacheinander
mit 2 × SSPE/0,1%
SDS (Raumtemperatur; 2 × 15
Minuten), 0,2 × SSPE/0,1%
SDS (Raumtemperatur, 2 × 15
Minuten) und mit 0,2 × SSPE/0,1%
SDS (55°C;
2 × 15
Minuten) gewaschen. Autoradiographie auf Kodak XAR-Film mit Verstärkerscreens
wurde über
18 bis 48 Stunden bei –80°C durchgeführt.
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DNA-Sequenzanalyse
und DNA-Sequenzen
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Die
DNA-Sequenz wurde unter Verwendung eines MacVektor(r) und dem GCG-Softwarepaket
analysiert. Die Sequenzen wurden unter Verwendung von BLAST und
GCG mit der Datenbank verglichen; Aminosäureabgleiche wurden unter Verwendung
des Pileup-Programms von GCG durchgeführt. Die Sequenzen wurden unter
Verwendung eines Excel(r)-Makros formatiert. Die hier beschriebenen
DNA-Sequenzen wurden in
der Genbank unter den folgenden Zugangsnummern hinterlegt: Rattenleber-AMPK-β (U42411),
Rattenleber-AMPK-γ (U42413)
und menschliches fötales
Leber-AMPK-γ (U42412).
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