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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Reduzierung der Bindung von organischen
Materialien (z.B. Peptiden, Proteinen, Nukleinsäuren und Zellen) an hydrophobe
Oberflächen
(z.B. Polymeroberflächen).
Die Erfindung betrifft ferner hergestellte Gegenstände (z.B.
Laborausrüstung)
mit solchen wenig bindenden Oberflächen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Biologische
Materialien, wie Peptide, Proteine, Nukleinsäuren und Zellen werden oft
in Behälter,
wie Zentrifugenröhrchen
und Pipetten, aus Kunststoff oder anderen hydrophoben Materialien
aufbewahrt oder darin überführt. Es
ist eine übliche
Beobachtung, dass biologische Verbindungen an die Oberflächen solcher
Behälter
adsorbieren/binden. Dies gilt auch für organische Materialien, die
in einer wässrigen
Lösung
gewisse Hydrophobie zeigen, z.B. Acridiniumverbindungen, PCB usw.
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Bei
vielen Anwendungen ist diese Bindung unerwünscht. Die Bindung führt zum
Beispiel zu einem Verlust an wertvollen Materialien, wie Enzymen
und Antikörpern,
und kann zu Schwankungen bei der Abgabe organischer Materialien
führen,
besonders, wenn es sich um kleine Volumina handelt. Die Bindung
von Proteinen, Zellen und Plättchen
an hydrophobe Oberflächen
ist auch bei einer Vielzahl von Bluthandhabungsverfahren von Bedeutung.
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Infolge
dieser Überlegungen
wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, Verfahren zur Reduzierung
der Bindung von Proteinen und anderen organischen Verbindungen an
hydrophobe Oberflächen
bereitzustellen. Beispiele für
die Ansätze,
die in Betracht gezogen wurden, lassen sich in Caldwell et al.,
US-Patent Nr. 5,516,703; Ding et al., internationale Patentanmeldungsveröffentlichung
WO 94/03544; Amiji et al., Biomaterials, 13:682-692, 1992; J. Andrade, "Principles of Protein
Adsorption" in Surface
and Interfacial Aspects of Biomedical Polymers, J. Andrade, Hrsg.,
Band 2, Plenum Press, New York, 1-80, 1985; Lee et al., Polymeric Mater.
Sci. Eng., 57:613-617, 1987; Lee et al., Journal of Biomedical Materials
Research, 23:351-368, 1989; Lee et al., Biomaterials, 11:455-464,
1990; Lee et al., Prog. Polym. Sci., 20:1043-1079, 1995; Merrill
et al., ASAIO Journal, 6:60-64, 1983; Okano et al., Journal of Biomedical
Materials Research, 20:1035-1047, 1986; Okkema et al., J. Biomater.
Sci. Polymer Edn., 1:43-62, 1989; Owens et al., Journal of Cell
Science, 87:667-675, 1987; Rabinow et al., J. Biomater. Sci. Polymer
Edn., 6:91-109, 1994; Schroen et al., Journal of Membrane Science,
80:265-274, 1993; Sheu et al., J. Adhesion Sci. Technol., 6:995-1009,
1992; Shimada et al., Polymer Journal, 15:649-656, 1983 und Thurow
et al., Diabetologia, 27:212-218, 1984 finden.
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Die
Kriterien, die eine erfolgreiche Technik für die Herstellung einer wenig
bindenden Oberfläche
erfüllen
sollte, sind u.a.: 1) ein ausreichend niedriges Ausmaß an Bindung;
2) erhebliche Dauerhaftigkeit; 3) leichte Anwendbarkeit und 4) niedrige
Kosten. Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur
Herstellung wenig bindender Oberflächen bereitzustellen, die alle
diese Kriterien erfüllen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung erzielt die vorstehenden Kriterien durch die
Kombination spezifischer Beschichtungsmaterialien und spezifischer
Verfahrensschritte, die beide für
den Erfolg der Technik entscheidend sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung einer
hydrophoben Oberfläche
zur Reduzierung der Fähigkeit
eines organischen Materials, in einer wässrigen Lösung an die Oberfläche zu binden, bereit,
wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Aufbringen
einer Beschichtungslösung
auf die hydrophobe Oberfläche,
wobei die Beschichtungslösung einen
nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoff in einem Lösungsmittel
umfasst, wobei der nicht-ionische, oberflächenaktive Stoff (i) eine hydrophile-lipophile
Gleichgewichtszahl, die kleiner oder gleich 5 ist, und (ii) mindestens
ein hydrophiles Element, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken kann, besitzt;
und
- (b) Trocknen der beschichteten, hydrophilen Oberfläche aus
Schritt (a), um das Lösungsmittel
aus der Beschichtungslösung
zu entfernen und dadurch den nichtionischen, oberflächenaktiven
Stoff an die hydrophobe Oberfläche
zu binden;
wobei die Aufbringungs- und Trocknungsschritte ohne
einen zwischenzeitlichen Waschschritt mit einem organischen Lösungsmittel
und ohne eine vorhergehende oder nachfolgende Glimmentladungsbehandlung durchgeführt werden.
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Die
bei der Erfindung eingesetzten spezifischen Materialien sind nicht-ionische,
oberflächenaktive Stoffe,
die ein hydrophiles Element besitzen, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken
kann, z.B. eine hydrophile Endgruppe, und die eine hydrophile-lipophile
Gleichgewichtszahl (HLB-Zahl) besitzen, die kleiner oder gleich
5 ist. Der Begriff "nicht-ionischer,
oberflächenaktiver
Stoff" wird hier
in Übereinstimmung
mit seiner herkömmlichen
Definition als Molekül
verwendet, das zwei strukturell unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen
Löslichkeiten
in einer wässrigen
Lösung
enthält.
Siehe Kirk-Othmer
Encyclopedia of Chemical Terminology, dritte Auflage, Band 22, Seite
332, John Wiley & Sons,
New York, 1983.
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Wie
in den nachstehend dargestellten Beispielen gezeigt, wurde gefunden,
dass eine HLB-Zahl von kleiner oder gleich 5 entscheidend ist, um
eine dauerhafte, wenig bindende Oberfläche zu erzielen. Obwohl nicht-ionische,
oberflächenaktive
Stoffe früher
für die
Verwendung bei der Herstellung wenig bindender Oberflächen in
Betracht gezogen wurden (siehe die vorstehend zitierten Bezugsstellen),
wurde die Bedeutung einer HLB-Zahl kleiner oder gleich 5 zuvor nicht
erkannt. Wie die vorliegende Erfindung zeigt, ist oberhalb dieser Zahl
die Proteinbindung entweder im Wesentlichen nicht gehemmt oder nur
temporär
gehemmt, während
bei oder unterhalb dieser Zahl eine Langzeithemmung der Proteinbindung
erzielt wird.
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Ein
bei der Erfindung eingesetztes, spezifisches Verfahren umfasst die
Schritte Aufbringen des nichtionischen, oberflächenaktiven Stoffs auf die
Oberfläche
(das Substrat) in einem Lösungsmittel
und anschließendes
Trocknen der Oberfläche
(des Substrats), um das Lösungsmittel
zu entfernen und dadurch den nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoff in direktem Kontakt mit der Oberfläche zu bringen, so dass er
daran bindet. Vorzugsweise wird die Oberfläche vollständig getrocknet. Die Aufbringungs-
und Trocknungsschritte müssen
ohne einen zwischenzeitlichen Waschschritt mit einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführt
werden.
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Wie
in den Beispielen 7 und 8 gezeigt wird, ist der Trocknungsschritt
für den
Erhalt einer dauerhaften wenig bindenden Oberfläche entscheidend. Ohne diesen
Schritt kann der nicht-ionische, oberflächenaktive Stoff von der hydrophoben
Oberfläche
durch wässrige
Lösungen
entfernt werden, wodurch die Oberfläche ihre wenig bindenden Eigenschaften
verliert. Diese Entfernung erfolgt sogar, wenn ein nicht-ionischer,
oberflächenaktiver
Stoff mit einer HLB- Zahl
kleiner oder gleich 5 verwendet wird. Wenn die Beschichtung jedoch
einmal auf der Oberfläche
getrocknet wurde, wird sie wirksam permanent und wird durch Kontakt
mit einer wässrigen Lösung im
wesentlichen nicht entfernt. Dies ist ein wichtiger Vorteil der
Erfindung, weil die wenig bindenden Oberflächen, die im Fachgebiet gewünscht werden,
für die
Verwendung mit wässrigen
Lösungen
bestimmt ist.
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Das
Vermeiden von jeglichem Waschen mit einem organischen Lösungsmittel
vor dem Trocknungsschritt ist im Hinblick auf die niedrigen HLB-Zahlen
der bei der Praxis der Erfindung verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe wichtig. Diese niedrigen HLB-Zahlen machen den nichtionischen,
oberflächenaktiven
Stoff im Wesentlichen löslich
in organischen Lösungsmitteln,
so dass Waschen mit einem solchen Lösungsmittel im wesentlichen
den gesamten oberflächenaktiven
Stoff von der Oberfläche
entfernt, was den oberflächenaktiven
Stoff an der Ausführung
seiner wenig bindenden Funktion hindert.
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Die
Bezugsstellen, die nicht-ionische, oberflächenaktive Stoffe mit HLB-Zahlen
kleiner oder gleich 5 einsetzen, haben die Bedeutung der vorstehenden
Verfahrensschritte nicht offenbart, vorgeschlagen oder in irgendeiner
Weise erkannt. Genauer gesagt, verwenden die vorstehend zitierten
Bezugsstellen Thurow et al. und Schroen et al. jeweils mindestens
einen nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoff mit einer HLB-Zahl kleiner als 5. Insbesondere hat das von
Thurow et al. bevorzugte Genapol-PF-10-Material eine HLB-Zahl kleiner als
5, ebenso wie das L-92-Material von Schroen et al. Während Thurow
et al. berichten, dass Genapol PF-10 die Adsorption von Insulin
an Latexpartikel hemmt, berichten Schroen et al., dass L-92 die
Adsorption von Lipase an eine Polypropylenmembran nicht verhindert.
Signifikanterweise beschreibt keine der Bezugsstellen das Trocknen
des nicht ionischen, oberflächenaktiven
Stoffs auf eine hydrophobe Oberfläche, und somit kann keine eine
wenig bindende Oberfläche
herstellen, die im Wesentlichen dauerhaft ist, wie es für ein praktikables Produkt
erforderlich ist.
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Sheu
et al. verwenden ebenfalls nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoffe mit niedrigen HLB-Zahlen (d.h. PLURONIC 121, 122 und 127),
setzen aber ein kompliziertes Argon-Glimmentladungsverfahren zur
Bindung dieser oberflächenaktiven
Stoffe an eine hydrophobe Oberfläche,
nämlich
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), ein. Bei bestimmten Experimenten
ließen
sie die Glimmentladungsbehandlung weg und brachten statt dessen
nur die oberflächenaktiven
Stoffe auf LDPE auf und wuschen mit Chloroform (siehe ihre 2). Unter diesen Bedingungen berichteten
sie keine Reduzierung der Proteinbindung verglichen mit unbehandeltem LDPE
(siehe ihre Seite 1006). Unter Berücksichtigung dieser Schlussfolgerung
erkannten Scheu et al. eindeutig nicht, dass oberflächenaktive
Stoffe mit niedriger HLB erfolgreich zur Herstellung wenig bindender
Oberflächen
ohne Benötigung
einer Glimmentladungsbehandlung eingesetzt werden können, wie
die vorliegende Erfindung zeigt.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahrensschritte,
d.h. Aufbringen des oberflächenaktiven
Stoffs in einem Lösungsmittel
und anschließendes
Trocknen zur Entfernung des Lösungsmittels,
sind ganz einfach durchzuführen.
Das Verfahren ist ferner kostengünstig,
weil nur sehr kleine Konzentrationen an oberflächenaktivem Stoff benötigt werden,
um eine wenig bindende Oberfläche
zu erzielen. Zum Beispiel kann ein Pfund oberflächenaktiver Stoff, der etwa
einen Dollar (U.S.) kostet, eine mikrondicke Beschichtung auf etwa
5000 Quadratfuß (465
Quadratmetern) hydrophober Oberfläche bereitstellen. Die Erfindung
erfüllt
somit jedes der vorstehenden vier Kriterien für ein praktikables Verfahren
zur Herstellung einer wenig bindenden Oberfläche, d.h. es stellt ein kostengünstiges,
leicht anzuwendendes Verfahren zur Bereitstellung einer im Wesentlichen
dauerhaften, wenig bindenden Oberfläche bereit.
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Eine
besonders vorteilhafte Anwendung der Erfindung ist zur Herstellung
von Laborausrüstung
mit proteinabweisenden Oberflächen.
Beispiele für
die Produkttypen, die mit erfindungsgemäßen wenig bindenden Oberflächen versehen
werden könne,
umfassen Behälter
aller Formen, Größen und
Beschreibungen, Streifen mit mehreren Vertiefungen, Pipetten, Pipettenspitzen,
Membranen, Reagenzreservoirs, Aufbewahrungsgefäße, Schläuche und dergleichen. Wenn
sie mit einer wenig bindenden Oberfläche ausgerüstet sind, können diese
Produkte unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, wie Gamma-Strahlen-Sterilisation,
sterilisiert werden.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Wie
vorstehend erläutert,
betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung wenig bindender
Oberflächen
auf hydrophoben Substraten durch Verwendung nicht-ionischer, oberflächenaktiver
Stoffe mit einer HLB-Zahl kleiner oder gleich 5 und einem hydrophilen
Element, das sich in eine wässrige
Lösung
erstrecken kann. Erläuterungen
von HLB-Zahlen und wie sie für
spezifische oberflächenaktive
Stoffe bestimmt werden, können
zum Beispiel in der Veröffentlichung
von ICI Surfactants mit dem Titel The HLB System und insbesondere
in Kapitel 7 dieser Veröffentlichung
mit dem Titel "How
to Determine HLB of an Emulsifier" gefunden werden (ICI Americas, Inc.,
Wilmington, Delaware, 1992).
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Der
bei der Durchführung
der Erfindung verwendete nichtionische, oberflächenaktive Stoff muss ein hydrophiles
Element besitzen, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken kann, um die
erforderliche wenig bindende Oberfläche bereitzustellen. Obwohl
wir uns nicht an eine bestimmte Theorie der Arbeitsweise binden wollen,
wird angenommen, dass ein solches hydrophiles Element, wenn es hydratisiert
ist und sich von einer hydrophoben Oberfläche weg erstreckt, eine wässrige Grenzschicht
bereitstellt, die durch Moleküle
mit hydrophoben Bereichen, z.B. Proteine, nicht leicht durchdrungen
werden kann, so dass verhindert wird, dass solche Moleküle an die
hydrophobe Oberfläche
binden. In vielen Fällen
haben die Moleküle
des nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffs, die bei der Praxis der Erfindung verwendet werden, eine
zentrale hydrophobe Region, die an jedem Ende mit einem hydrophilen
Element verbunden ist, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken kann. In anderen
Fällen
haben die Moleküle
eine hydrophobe Region, die nur an einem Ende mit einem hydrophilen
Element verbunden ist. Moleküle
oberflächenaktiver
Stoffe mit anderen Konfigurationen können natürlich, wenn gewünscht, verwendet
werden, vorausgesetzt, dass sie mindestens ein hydrophiles Element
besitzen, das sich in eine wässrige
Lösung
erstrecken kann. Es sollte beachtet werden, dass das hydrophile
Element im Grenzbereich so einfach wie eine Hydroxylgruppe sein
kann, wie durch die niedrige Bindung gezeigt wird, die mit Polypropylenoxid
erzielt wird (siehe Beispiel 6 unten).
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Das
Vorliegen des hydrophilen Elementes oder der Elemente bedeutet,
dass die Moleküle
des oberflächenaktiven
Stoffs normalerweise eine HLB-Zahl größer als Null haben, d.h. gewissen
hydrophilen Charakter besitzen. (Man beachte, dass im Fall von Polypropylenoxid
die HLB-Zahl tatsächlich
nahe bei Null liegt, d.h. kleiner als 0,5 ist). Weil die HLB-Zahl jedoch kleiner
oder gleich 5 sein muss, um eine im Wesentlichen dauerhafte, wenig
bindende Oberfläche
zu erzielen, ist dieser hydrophile Charakter erheblich kleiner als
der lipophile Charakter des Moleküls. Gewöhnlich sind nicht-ionische,
oberflächenaktive
Stoffe mit HLB-Zahlen kleiner als etwa 2,5 für die Durchführung der
Erfindung bevorzugt.
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Eine
Vielzahl an nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffen, die jetzt
bekannt sind oder anschließend entwickelt
werden, kann bei der Durchführung
der Erfindung verwendet werden. Beispiele für geeignete oberflächeaktive
Stoffe sind u.a. Alkylalkoholethoxylate, Alkylesterethoxylate, Sorbitolalkylester,
Glycerinalkylester und Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymere. Wie vorstehend erläutert, kann
Polypropylenoxid ebenfalls bei der Praxis der Erfindung verwendet
werden. Vorzugsweise hat das Polypropylenoxid ein durchschnittliches Molekulargewicht
im Bereich von etwa 1000 bis etwa 15000. Derivate von Polypropylenoxid,
wie verzweigte und Sternpolymere, können ebenfalls bei der Durchführung der
Erfindung verwendet werden.
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Diese
und andere geeignete oberflächenaktive
Stoffe können
von einer Vielzahl an Herstellern bezogen werden, einschließlich ICI
Americas, Inc., Wilmington, Delaware, BASF Corp., Parsippany, New
Jersey, Witco Corp., Greenwich, Connecticut, und Henkel Corporation,
Ambler, Pennsylvania. Wenn gewünscht,
können
Gemische von nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffen bei der
Durchführung
der Erfindung verwendet werden, vorausgesetzt, dass jeder in dem
Gemisch verwendete oberflächenaktive
Stoff eine HLB-Zahl kleiner 5 besitzt. Listen verschiedener kommerziell
erhältlicher
nichtionischer, oberflächenaktiver
Stoffe lassen sich in McCutcheons Emulsifiers and Detergents, nordamerikanische
Ausgabe, The Manufacturing Confectioner Publishing Co., Glen Rock,
New Jersey, 1995, finden. Ein bevorzugter nichtionischer, oberflächenaktiver
Stoff für die
Verwendung bei der vorliegenden Erfindung ist Pluronic® L-121.
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Eine
Vielzahl an hydrophoben Oberflächen
kann erfindungsgemäß wenig
bindend gemacht werden. wie hier verwendet, wird eine Oberfläche als
wenig bindend gemacht betrachtet, wenn das Verhältnis von Proteinbindung vor
Behandlung zu derjenigen nach Behandlung weniger als etwa 0,5 und
vorzugsweise weniger als etwa 0,3 beträgt. Ebenso wird eine Oberflächenbehandlung
als im Wesentlichen dauerhaft angesehen, wenn die behandelte Oberfläche ihre
wenig proteinbindenden Eigenschaften nach mindestens etwa 2 Wasserwäschen bei
Raumtemperatur und vorzugsweise nach mindestens etwa 6 Wasserwäschen, wiederum
bei Raumtemperatur, beibehält,
wobei eine Wasserwäsche,
wie hier verwendet, mindestens 60 Sekunden dauert.
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Beispiele
für die
Typen von Polymeroberflächen,
die von der Erfindung profitieren können, umfassen solche, die
Polystyrol, Polypropylen, Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid,
Polymethylpenten, Polyethylen, Polycarbonat, Polysulfon, Polystyrol-Copolymere
(z.B. SAN und ABS), Polypropylen-Copolymere, Fluorpolymere, Polyamide,
Silikone und Elastomere, einschließlich Silikon-, Kohlenwasserstoff-
und Fluorkohlenstoffelastomeren, umfassen oder daraus bestehen.
Andere Materialien können
behandelt werden, vorausgesetzt, sie haben eine hydrophobe Oberfläche, an
die der oberflächenaktive
Stoff binden kann.
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Die
nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe werden auf die hydrophobe Oberfläche in Form einer Beschichtungslösung aufgebracht,
die den oberflächenaktiven
Stoff und ein Lösungsmittel
umfasst. In Anbetracht der niedrigen HLB-Zahl des oberflächenaktiven
Stoffs ist das Lösungsmittel üblicherweise
ein organisches Lösungsmittel,
ein Gemisch organischer Lösungsmittel
oder ein Gemisch von Wasser und einem oder mehreren mischbaren organischen
Lösungsmitteln,
z.B. ein Wasser/Alkohol-Gemisch. Um den Trocknungsschritt zu erleichtern,
sollte es sich um ein Lösungsmittel
handeln, das leicht verdampft werden kann. Lösungsmittel, die hauptsächlich aus
Wasser bestehen, sind nicht bevorzugt, obwohl sie verwendet werden
können, wenn
gewünscht.
Solche Lösungsmittel
verdampfen relativ langsam und können
zu Verklumpungsproblemen in Anbetracht der niedrigen HLB-Zahl des
oberflächenaktiven
Stoffes führen.
Wenn es zum Spritzen einer Form verwendet wird, verursacht wahrscheinlich
jegliches Wasser, das zu dem Zeitpunkt, an dem die Form geschlossen
und schmelzflüssiges
Polymer eingespritzt wird, nicht verdampft worden ist, Defekte im
fertigen Teil.
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Die
Konzentration des oberflächenaktiven
Stoffes in der Beschichtungslösung
kann je nach der Anwendung recht breit variieren. Geeignete Konzentrationen
liegen im Bereich von etwa 0,01% Gewicht pro Volumen bis etwa 1,0%
Gewicht pro Volumen. Eine geeignete Konzentration für die Beschichtung
von Laborausrüstung
nach der Herstellung beträgt
etwa 0,1% Gewicht pro Volumen. Höhere
oder niedrigere Konzentrationen können natürlich verwendet werden, wenn
gewünscht.
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Die
Beschichtungslösung
kann auf die hydrophobe Oberfläche
unter Verwendung einer Mehrzahl an Techniken aufgebracht werden,
für die
Beispiele u.a. Sprühen,
Tauchen, Bürstenbeschichten
und dergleichen sind. Eine kleine Menge an oberflächenaktivem
Stoff kann zur Behandlung einer großen Oberfläche verwendet werden. Folglich
kann das Volumen der pro Quadratmillimeter hydrophober Oberfläche aufgebrachten
Beschichtungslösung
recht klein sein, z.B. etwa 2 bis 20 Mikroliter pro cm2 für eine Beschichtungslösung mit
einer Konzentration an oberflächenaktivem
Stoff von etwa 0,1% Gewicht pro Volumen. Die Menge an oberflächenaktivem
Stoff pro Einheitsfläche
und die entsprechende Konzentration der Beschichtungslösung und
die Aufbringungsrate können
für eine bestimmte
Anwendung durch Untersuchung von Probestücken der hydrophoben Oberfläche leicht
bestimmt werden, um zu bestimmen, ob die erforderliche Reduzierung
der Bindung erzielt worden ist.
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Das
Trocknen der Beschichtungslösung
kann bei Raumtemperatur bei Umgebungsdruck durchgeführt werden.
Höhere
oder niedrigere Temperaturen können
verwendet werden, wenn gewünscht.
Es wurde gefunden, dass höhere
Temperaturen (50-70°C) manchmal
eine gleichmäßigere Beschichtung
der Oberfläche
erleichtern können.
Verringerte Drücke
können
eingesetzt werden, wenn schnelles Trocknen benötigt wird. Ungeachtet des eingesetzten
Trocknungsverfahrens muss dieses ausreichend Lösungsmittel entfernen, dass
der nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoff in direkten Kontakt mit der hydrophoben Oberfläche kommt
und an diese Oberfläche
bindet. Dass diese Bindung erfolgt ist, kann durch wiederholtes
waschen der beschichteten Oberfläche
mit einer wässrigen
Lösung
leicht getestet werden. Wenn die Oberfläche ihre nicht-bindenden Eigenschaften
nach diesem Waschen beibehält,
wurde die erforderliche Bindung erzielt; wenn nicht, ist gründlicheres
Trocknen der beschichteten Oberfläche erforderlich.
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Ohne
sich auf irgendeine Weise beschränken
zu wollen, wird die vorliegende Erfindung durch die folgenden Beispiele
vollständiger
beschrieben. Die folgenden Materialien und Verfahren sind den Beispielen
gemeinsam.
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Materialien und Verfahren
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Tabelle
14 beschreibt die in den Beispielen verwendeten nicht-ionischen,
oberflächenaktiven
Stoffe zusammen mit ihren HLB-Zahlen und ihren Handelsbezeichnungen,
wenn anwendbar.
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Ausgenommen,
wenn angegeben, wurden die nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe auf die getesteten hydrophoben Oberflächen als 0,1%ige (Gewicht/Volumen)
Lösung
in Isopropanol aufgebracht. Eine ausreichende Menge an Beschichtungslösung wurde
zum Bedecken der getesteten Oberfläche mit einer dünnen Schicht
der Lösung
verwendet (z.B. 25 μl
der Lösung
pro Vertiefung für
eine Standardplatte mit 24 Vertiefungen). In einigen Fällen wurde
die Lösung
auf die Oberfläche
durch Sprühen
aufgebracht, in anderen wurde sie auf die Oberfläche (in die Vertiefung) gegossen.
Ausgenommen, wenn angegeben, wurden beschichtete Proben entweder
bei 70°C
für 30
Minuten in einem Umluftofen oder bei Raumtemperatur über Nacht
getrocknet, um das Isopropanol zu verdampfen.
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Die
Proteinbindung wurde bei einigen Beispielen unter Verwendung eines
Färbeverfahrens
mit kolloidalem Gold bestimmt. Gemäß diesem Verfahren wird kolloidales
Gold elektrostatisch an gebundenes Protein gebunden und wird durch
Messen der Extinktion bei 550 Nanometern nachgewiesen. Colloidal
Gold Total Protein Stain von BioRad Laboratories wurde für diesen
Zweck verwendet, wobei die Extinktion mit einem Cambridge-Technologies-Plattenlesegerät (Nr. 7520)
gemessen wurde.
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Wie
im Stand der Technik allgemein bekannt ist, beträgt die obere Grenze für eine wenig
bindende Oberfläche
etwa 50-80 ng/cm2. Zum Vergleich beträgt eine mittlere Bindung, wie
sie unbehandeltes Polystyrol oder Polypropylen zeigen, etwa 200-400
ng/cm2 und eine hohe Bindung, wie sie eine
Polystyrol- oder Polypropylenoberfläche, die plasmaoxidiert und
mittels Gammastrahlung sterilisiert wurde, zeigt, etwa 400-800 ng/cm2.
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Die
Bezeichnungen "NA" und "ND", die in einigen
Tabellen verwendet werden, bedeuten "nicht anwendbar" bzw. "nicht bestimmt". Die Bezeichnung "PS" bedeutet
Polystyrol. Die Bezeichnung "M.W." bedeutet durchschnittliches
Molekulargewicht.
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Beispiel 1
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Radiometrische Bestimmung
der verringerten Proteinbindung
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Dieses
Beispiel zeigt mithilfe einer radiometrischen Ablesung, dass nicht-ionische,
oberflächenaktive Stoffe
die Bindung von Protein an hydrophobe Oberflächen reduzieren können.
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Die
verwendeten hydrophoben Oberflächen
waren Flachboden-Mikrotiterplatten, die aus hoch-bindendem Polystyrol
(Corning Costar Nr. 2581) und mittel-bindendem Polystyrol (Corning
Costar Nr. 2587) bestanden. Der Test erfolgte mit und ohne Gamma-Strahlungssterilisation
unter Verwendung von Kobalt-60 (1,5 Mrad).
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Die
bei diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die oberflächenaktiven
Stoffe wurden auf die Testplatten wie in Materialien und Verfahren
beschrieben aufgebracht, gefolgt von Sterilisation, wenn angegeben.
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Das
Ausmaß an
Proteinbindung wurde unter Verwendung eines radioaktiv markierten
Proteins, nämlich 125I-IgG (Ziegeanti-Maus) bestimmt, das von
DuPont/NEN bezogen wurde. Unmarkiertes IgG in Natriumcarbonatpuffer,
pH 9,2, wurde mit 125I-IgG versetzt, so
dass die Endkonzentration an markiertem IgG und kaltem IgG in der
Testlösung
10 μg/ml
betrug.
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Aliquote
von 0,1 Millilitern der Proteinlösung
wurden in Vierfachansätzen
in die Vertiefungen von Streifen mit 8 Vertiefungen eingebracht,
die von den Testmikrotiterplatten entfernt wurden. Die Vertiefungen
wurden über
Nacht bei 4°C
unter Schütteln
inkubiert. Die Überstände wurde
aus den Vertiefungen entfernt, gefolgt von drei Wäschen mit
0,2 ml PBS. Die Vertiefungen wurden dann getrocknet und einzeln gezählt, um
die "Gesamt"-IgG-Bindung zu bestimmen.
Nach Bestimmung der "Gesamt"-Bindung wurden die
Vertiefungen für
zwei Stunden in 0,2 ml PBS-Tween (0,05%) bei Raumtemperatur unter
Schütteln
inkubiert. Die Überstände wurden aus
den Vertiefungen entfernt, gefolgt von drei Wäschen mit 0,2 ml PBS. Die Vertiefungen
wurden getrocknet und einzeln gezählt, um die "feste" IgG-Bindung zu bestimmen.
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Unbehandelte
hoch-bindende und mittel-bindende Platten wurden als Kontrollen
verwendet. Ein Vergleichsexperiment wurde ebenfalls durchgeführt, bei
dem eine BSA-Proteinbeschichtung
an Stelle einer Beschichtung mit oberflächenaktivem Stoff erwendet
wurde. Das BSA wurde auf die Wände
der Vertiefungen vorabsorbiert und dann gewaschen, um überschüssiges Material
zu entfernen. Der Test erfolgt dann unter Verwendung der radioaktiv
markierten IgG-Lösung,
wie oben beschrieben.
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Messungen
der radioaktiven Markierung erfolgten in einer Doppelblindstudie
bei BioMolecular Assasys (Woburn, MA). Die IgG-Bindungswerte pro
Mikrotiterplattenvertiefung wurden unter Verwendung einer Oberfläche von
0,94 cm2 für ein Volumen von 0,1 ml in
werte in ng/cm2 umgewandelt.
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Wie
in Tabelle 1 dargestellt, führten
die getesteten nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffe jeweils zu
einer erheblichen Verringerung der Proteinbindung verglichen mit
den zwei Kontrollen und dem BSA-Experiment, wobei die Bindung nach
Sterilisation in den meisten, aber nicht allen Fällen größer, aber immer noch signifikant
reduziert in Bezug auf die Kontrollen war.
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Beispiel 2
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Enzymatische Bestimmung
der verringerten Proteinbindung
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Dieses
Beispiel zeigt mithilfe einer enzymatischen Ablesung, dass nicht-ionische,
oberflächenaktive Stoffe
die Bindung von Protein an hydrophobe Oberflächen reduzieren können.
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Die
in diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Die oberflächenaktiven
Stoffe wurden auf eine mittel-bindende Polystyrol-Platte (Corning
Costar Nr. 2587) wie in Material und Verfahren beschrieben aufgebracht.
Eine mittel-bindende Polystyrol-Platte (Corning Costar Nr. 2587)
und eine hochbindende Polystyrol-Platte (Corning Costar Nr. 2581)
wurden als Kontrollen verwendet.
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Die
bei diesem Beispiel eingesetzten Reagenzien waren:
- (a) HRP-Ziege-a-Maus-IgG: Kierkegaard & Perry Laboratories, Inc., Katalog-Nr.
074-1806. Stammvolumen: 0,5 mg/ml; Arbeitskonzentration: 0,04 μg/ml. Die
Arbeitskonzentration wurde durch Zugabe von 11 μl der Stammlösung pro 25 ml PBS, pH 7,4,
unter Herstellung eine Arbeitsstammlösung (WS) und anschließendes 1:6-Verdünnen (d.h.
10 ml WS + 50 ml PBS, pH 7,4) erhalten.
- (b) phosphatgepufferte Kochsalzlösung: Sigma 1000-3. Pufferherstellung:
2 Pakete PBS pro 2 Liter H2O.
- (c) Waschlösung
20X-Konzentrat: Kierkegaard & Perry
Laboratories, Inc., Katalog-Nr. 50-63-01. Waschkonzentration: 1
M (3800 ml H2O + 200 ml Waschlösungskonzentrat).
- (d) ABTS-Peroxidasesubstrat & Peroxidaselösung B:
Kierkegaard & Perry
Laboratories, Inc., Katalog-Nr. 50-64-02 & 50-65-02.
- (e) Natriumlaurylsulfat (SDS): Sigma Katalog-Nr. L-4509. Stopplösung: 0,1%
SDS (10 g SDS pro 1 Liter H2O).
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Die
eingesetzten Verfahren waren:
- (1) 100 μl/Vertiefung
HRP-Ziege-a-Maus-IgG in einer Konzentration von 0,04 μg/ml wurden
zu den Testvertiefungen gegeben und für 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert.
- (2) Die Vertiefungen wurden 5 Mal mit der 1 M Waschlösung gewaschen.
Jede Wäsche
umfasst 5-minütiges
Eintauchen, gefolgt von Dekantieren.
- (3) 100 μl/Vertiefung
Substrat (30 ml ABTS + 30 ml H2O2) wurden zu den Testvertiefungen gegeben
und für 15
Minuten bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert.
- (4) 100 μl/Vertiefung
Stopplösung
(1% SDS) wurden zu den Testvertiefungen gegeben.
- (5) Die Platten wurden dann geschüttelt und bei 405 nm abgelesen.
- (6) Eine Reduzierung der Bindung wurde durch Vergleichen der
im Schritt (5) gemessenen Extinktion mit der für eine hoch-bindende Polystyrol-Platte,
die nicht mit einem nichtionischen, oberflächenaktiven Stoff behandelt,
aber ansonsten den Schritten (1) bis (5) unterworfen worden war,
gemessenen Extinktion bestimmt.
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wurden signifikante Reduktionen an gebundenem
Enzym durch die nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffe erzielt,
wobei die meisten Reduktionen mehr als 95% betrugen.
-
Beispiel 3
-
Bestimmung der verringerten
Proteinbindung durch Färbung
mit kolloidalem Gold
-
Dieses
Beispiel zeigt mithilfe einer kolloidalen Goldablesung, dass nicht-ionische,
oberflächenaktive Stoffe
die Bindung von Protein an hydrophobe Oberflächen reduzieren können.
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Die oberflächenaktiven
Stoffe wurden auf mittel-bindende Polystyrol-Platten (Corning Costar
Nr. 2587) wie in Material und Verfahren beschrieben aufgebracht.
-
Die
Platten wurden wie folgt mit IgG inkubiert: 0,1 ml Pferde-IgG (Pierce
Labs) in einer Arbeitskonzentration von 10 μg/ml in 0,10 M NaHCO3-Puffer (pH 9,4) wurden zu jeder Vertiefung
gegeben, 30 Minuten auf einem Schaukeltisch inkubiert und mit dI
H2O gespült.
Die Platten wurden über
Nacht mit Gold gefärbt
(0,3 ml/Vertiefung), in dI H2O gespült, luftgetrocknet,
und die Extinktion wurde bei 550 nm gemessen.
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt, erzielen die nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe eindeutig niedrigere Proteinbindungsausmaße, d.h. nicht durch das Färbeverfahren
mit kolloidalem Gold nachweisbare Ausmaße.
-
Beispiel 4
-
Die Reduzierung der Proteinbindung
ist pH-unabhängig
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass nicht-ionische, oberflächenaktive Stoffe die Proteinbindung über einen breiten
Bereich von pH-Werten hemmen können.
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 4 aufgeführt.
Polystyrol-Platten mit 24 Vertiefungen (Corning Costar Nr. 9447)
wurden wie in Materialien und Verfahren beschrieben beschichtet.
-
10 μg/ml BSA-Protein
(Rinderserumalbumin, Fraktion V, Sigma) wurde in 0,10 M Acetat-Puffer
(pH = 4,6), in 0,10 M PBS (pH = 7,4) und in 0,10 M NaHCO3-Puffer (pH 9,2) hergestellt. In die Vertiefungen
jeder beschichteten Platte und in unbeschichtete Kontrollen wurden
jeweils 0,50 ml jeder der Proteinlösungen aliquotiert. Es wurden
Dreifachproben durchgeführt.
-
Die
Platten wurden für
30 Minuten bei 23°C
auf einen Schaukeltisch gestellt. Die Proteinlösungen wurden dann aus den
Platten ausgeleert, und die Vertiefungen wurden drei Mal mit dI
H2O gespült.
Danach wurde 1,0 ml kolloidale Gold-Färbelösung zu
jeder Vertiefung gegeben (siehe Materialien und Verfahren). Die
Platten wurden über
Nacht auf einen Schaukeltisch gestellt, drei Mal mit dI H2O gespült
und luftgetrocknet. Die Extinktion wurde dann unter Verwendung eines
Cambridge-Technologies-Plattenlesegerätes bei 550 nm abgelesen.
-
Wie
in Tabelle 4 gezeigt, waren die nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe wirksam zur Verhinderung der Proteinbindung bei einer breiten
Vielfalt an pH-Werten.
-
Beispiel 5
-
Verringerte
Zellbindung
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass nicht-ionische, oberflächenaktive Stoffe die Zellbindung
reduzieren können.
-
Die
verwendeten Verfahren waren wie folgt. Polystyrol-Platten mit 24 Vertiefungen
wurden mit den in Tabelle 5 aufgeführten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffen gemäß den in
Materialien und Verfahren beschriebenen Verfahren beschichtet. Unbeschichtete
Platten wurden als Kontrolle verwendet. Zum Vergleich wurden auch
Platten mit einer kovalent gebundenen Acrylamidbeschichtung (Corning
Costar Katalog-Nr. 2500) und mit einer Stearinsäurebeschichtung getestet. Die
Stearinsäurebeschichtung
wurde auf die gleiche Weise wie die nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe, wiederum unter Verwendung einer 0,1%igen (w/v) Lösung, aufgebracht.
-
Die
Platten wurden bei 1,5 Mrad Gamma-sterilisiert und dann mit 5,6 × 104 MDCK-Zellen pro Vertiefung in 1 ml Vollmedium,
das 5% FBS (fötales
Rinderserum) enthielt, angeimpft. Die Inkubation erfolgte bei 37°C in einer
5%-CO2-Atmosphäre für zwei Tage.
Die Platten wurden fixiert und gefärbt, und die Zellbindung wurde
notiert. Danach wurden die Vertiefungen unter Verwendung der kolloidalen
Goldtechnik zum Nachweis von gebundenem Protein gefärbt. Nur
visuelle Beobachtungen wurden gemacht.
-
Wie
in Tabelle 5 gezeigt, erzielten verschiedene der nicht-ionischen,
oberflächenaktiven
Stoffe eine verringerte Zellbindung und/oder verringerte Proteinbindung.
-
Es
wurden auch Experimente mit Zellen durchgeführt, die in Serum suspendiert
wurden. Die bei diesen Experimenten verwendeten Zellen waren MDCK-Zellen.
Die verwendeten oberflächenaktiven
Stoffe waren die gleichen, wie sie in Tabelle 5 verwendet wurden.
wiederum wurde eine reduzierte Bindung der Zellen an Oberflächen, die
mit einem nichtionischen, oberflächenaktiven
Stoff behandelt waren, beobachtet.
-
Beispiel 6
-
Erforderlichkeit eines
hydrophilen Elementes, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken kann
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass der zur Herstellung einer wenig bindenden Oberfläche verwendete
nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoff ein hydrophiles Element besitzen muss, das sich in eine wässrige Lösung erstrecken
kann.
-
Ein
nicht-ionischer, oberflächenaktiver
Stoff kann eine Vielzahl von Strukturen besitzen, einschließlich eines
hydrophoben Segments und eines hydrophilen Segments, die Schwanz-an-Schwanz
gebunden sind, eines zentralen hydrophoben Segments, das an jedem
Ende an ein hydrophiles Segment gebunden ist, oder eines zentralen
hydrophilen Segments, das an jedem Ende an ein hydrophobes Segment
gebunden ist. Diese drei Molekülformen
können ähnliche
HLBs besitzen, aber die beiden ersten Varianten besitzen mindestens
ein hydrophile Endgruppe, wohingegen die dritte Variante mit ihrem
hydrophilen Segment in der Mitte hydrophobe Endgruppen besitzt.
-
Die
in Tabelle 6 aufgelisteten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit, eine wenig bindende
Oberfläche
zu erzeugen, unter Verwendung der in Materialien und Verfahren beschriebenen
Techniken getestet. Polystyrol wurde als hydrophobe Testoberfläche verwendet,
und IgG/Au-Färbung
wurde als Ablesung verwendet.
-
Wie
in Tabelle 6 gezeigt, sind Oberflächen, die mit oberflächenaktiven
Stoffen mit mindestens einer hydrophilen Endgruppe beschichtet wurden,
bei ähnlichen
HLB-Zahlen wirksam zur Hemmung von Proteinbindung, während Oberflächen, die
mit oberflächenaktiven
Stoffen ohne eine hydrophile Endgruppe beschichtet wurden, zur Hemmung
von Proteinbindung unwirksam sind. Die Erforderlichkeit eines hydrophilen
Elements, das sich in eine wässrige
Lösung
erstrecken kann, wird durch diese Daten deutlich.
-
Es
sollte beachtet werden, das ein für die Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung geeigneter oberflächenaktiver
Stoff keine hydrophile Endgruppe haben muss, sondern eine oder mehrere
hydrophile Gruppen haben kann, die an ein hydrophobes Grundgerüst irgendwo
entlang des Grundgerüsts
gebunden sind, vorausgesetzt, dass (eine) solche Gruppe oder Gruppen
sich in eine wässrige
Lösung
erstrecken kann/können.
-
Beispiel 7
-
Trocknen einer
mit einem oberflächenaktiven
Stoff beschichteten Oberfläche
ist für
ihre Dauerhaftigkeit entscheidend
-
Dieses
Beispiel zeigt die Bedeutung des Trocknens einer mit oberflächenaktivem
Stoff beschichteten Oberfläche,
um eine dauerhafte, wenig bindende Oberfläche zu erzielen. Genauer gesagt,
war der Zweck der Experimente dieses Beispiels zu bestimmen, ob
nicht-ionische, oberflächenaktive
Moleküle
an eine Polymeroberfläche
unter Bildung einer dauerhaften Beschichtung bei Exposition gegenüber wässriger
Lösung
absorbieren oder nur, nachdem die Moleküle auf die Oberfläche aufgetrocknet
wurden.
-
Doppelansätze von
Platten mit 24 Vertiefungen wurden wie folgt hergestellt. Einzelne
Vertiefungen wurden mit 3 ml von 0,5% (Gewicht/Volumen) nicht-ionischem,
oberflächenaktivem
Stoffe in H2O/Isopropanol (90/10 Gewicht/Volumen)
gefüllt.
Die oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 7 aufgeführt.
-
Die
Platten-Doppelansätze
wurden für
30 Minuten auf einem Schaukeltisch inkubiert und dann ausgeleert.
Eine Platte wurde ausgewischt, und man ließ sie dann bei Raumtemperatur
in einem Abzug trocknen. Sie wurde dann 5X mit dI H2O
gespült.
Die zweite Platte ließ man
nicht trocknen, sondern sie wurde statt dessen sofort 5X mit H2O gespült.
Die Platten wurden dann hinsichtlich der Proteinbindung durch Füllen jeder
Vertiefung mit 0,5 ml 10 μg/ml
IgG (Pferd) in PBS-Puffer und Inkubieren für 30 Minuten auf einem Schaukeltisch bei
Raumtemperatur getestet. Die Platten wurden mit dI H2O
gespült
und über
Nacht mit kolloidalem Au gefärbt.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 gezeigt. Wie durch diese Daten eindeutig
gezeigt wird, ist es notwendig, die Moleküle des oberflächenaktiven
Stoffs auf die Platte aufzutrocknen, um eine dauerhafte Beschichtung bereitzustellen.
Die Daten zeigen ferner die Bedeutung der Verwendung eines oberflächenaktiven
Stoffes mit einer niedrigen HLB-Zahl.
-
Beispiel 8
-
Wirkung des Spülens von
Oberflächen,
die wässrigen
Lösungen
nicht-ionischer, oberflächenaktiver
Stoffe ausgesetzt wurden
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass der Trocknungsschritt zwar entscheidend für die Dauerhaftigkeit
ist, aber nicht für
die Erzielung einer wenig bindenden Oberfläche erforderlich ist.
-
Mittel-bindende
(Katalog-Nr. 2587) und hoch-bindende (Katalog-Nr. 2581) Polystyrol-Platten
mit 96 Vertiefungen (Streifen mit 8 Vertiefungen), die von Corning
Costar hergestellt werden, wurden wie folgt verwendet. Einzelne
Vertiefungen von Doppelansatz-Streifen wurden mit 0,3 ml 0,1% (Gewicht/Volumen)
nicht-ionischem, oberflächenaktivem
Stoff in H2O/Isopropanol (95/5 Gewicht/Volumen)
gefüllt.
Die getesteten oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 8 aufgeführt.
Die Streifen wurden für
30 Minuten auf einem Schaukeltisch inkubiert. Die Streifen wurden
dann ausgeleert und ausgewischt.
-
Ein
erster Streifensatz, der einen hoch-bindenden Streifen und einen
mittel-bindenden Streifen enthielt, wurde nicht gespült; ein
zweiter Streifensatz, der wiederum einen hoch-bindenden Streifen
und einen mittel-bindenden Streifen enthielt, wurde 5X mit dI H2O gespült.
Unmittelbar nach diesem Verfahren wurde jede Vertiefung mit 0,10
ml 1,0 μg/ml
GAM-IgG-HRP (Ziege-anti-Maus-IgG-Meerrettichperoxidase-Enzymmarkierter
Antikörper;
Kirkegaard und Perry, Gaithersburg, MD, Katalog-Nr. 074-1806) in
PBS-Puffer (pH = 7,4) aliquotiert. Die Streifen wurden für eine Stunde
bei Raumtemperatur auf einem Schaukeltisch inkubiert. Die Streifen
wurden dann 5X mit PBS-Puffer, der 0,02 Tween-20 enthielt, gespült, gefolgt
von Nachspülen
mit H2O.
-
Gebundener
Antikörper
wurde kolorimetrisch unter Verwendung eines ABTS-Substratreagenzkits
(Kirkegaard und Perry, Katalog-Nr. 50-62-01) gemessen. Es wurden
0,10 ml der ABTS-H2O2-Lösung zu
jeder Vertiefung gegeben. Eine blaue Farbe bildet sich, wenn das
ABTS mit dem H2O2 durch
das Peroxidase-Enzym, das von dem gebundenen Antikörper getragen
wird, umgesetzt wird. Die Extinktion bei 405 nm wurden an einem
Cambridge-Technologies-Plattenlesegerät Nr. 7520 gemessen.
-
Tabelle
8 stellt die etwa 2 Minuten nach Zugabe der ABTS-H2O2-Lösung
zu dem Streifen gemessenen Extinktionsdaten dar. Diese Extinktionsdaten
zeigen, dass (1) Spülen
vor dem Trocknen die nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffe von den
Streifen entfernte und sie somit an der Bereitstellung einer wenig
bindenden Oberfläche
hinderte und (2) sogar ohne Trocknen die oberflächenaktiven Stoffe eine geringe
Bindung erzielten, vorausgesetzt, sie wurden nicht abgespült.
-
Beispiel 9
-
Bestimmung der Beschichtungsdauerhaftigkeit
unter Verwendung von Wasserwäschen
-
Dieses
Beispiel zeigt die Wirkung der HLB-Zahl auf die Dauerhaftigkeit
von Beschichtungen mit nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffen auf Polystyrol.
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 9 aufgeführt.
Polystyrol-Platten mit 24 Vertiefungen (Corning Costar Nr. 9447)
wurden wie in Materialien und Verfahren beschrieben mit diesen oberflächenaktiven
Stoffen beschichtet.
-
Die
Dauerhaftigkeit wurde durch Zugabe von dI H2O
zu den Vertiefungen einer Testplatte (3,0 ml pro Vertiefung), wonach
die Platte auf einen Schaukeltisch gestellt wurde, getestet. Die
Zeiten auf dem Schaukeltisch und die Temperaturen sowie die Anzahl
der Wiederholungen der Behandlung mit dI H2O
sind in Tabelle 9 aufgeführt.
Die Proteinbindungseigenschaften der verschiedenen Platten wurden
unter Verwendung einer Proteinlösung,
die für
jede Vertiefung 0,5 ml IgG (10 μg/ml)
in 0,1 M NaHCO3-Puffer, pH 9,4, umfasste,
bestimmt. Die Proteinlösung
wurde mit der Platte auf einem Schaukeltisch für 30 Minuten bei 23°C inkubiert,
wonach die Platte 3X mit H2O gespült wurde
(jeweils 3 ml). Das vorstehend beschriebene Färbeverfahren mit kolloidalem
Gold wurde zum Sichtbarmachen von gebundenem Protein verwendet.
Das Färben
umfasste die Inkubation über
Nacht auf einen Schaukeltisch bei 23°C, eine Spülung mit dI H2O,
Trocknen bei Raumtemperatur und Ablesen bei 550 nm.
-
Wie
in Tabelle 9 gezeigt, waren oberflächenaktive Stoffe mit HLB-Zahlen
von 1,0, 1,8, 2,0, 4,3 und 4,7 dauerhaft, während solche mit HLB-Zahlen
von 6, 7 und darüber
nicht dauerhaft waren.
-
Beispiel 10
-
Bestimmung der Beschichtungsdauerhaftigkeit
unter Verwendung von Wäschen
mit Proteinlösung
-
Dieses
Beispiel zeigt die Wirkung der HLB-Zahl auf die Dauerhaftigkeit
von Beschichtungen mit nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffen auf Polystyrol,
Polypropylen, Polymethylmethacrylat und einem PVDF-Copolymer.
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten nicht-ionischen, oberflächenaktiven
Stoffe sind in Tabelle 10 aufgeführt.
Die verwendeten Verfahren waren wie folgt. Spritzgeformte Testplatten
(Format mit 96 Vertiefungen) bestanden aus Polystyrol (STYRON, Dow
685 D), Polypropylen (Exxon 9371), Polymethylmethacrylat (ATO HAAS)
und KYNAR FLEX 2800 PVDF-Copolymer
(ATO HAAS). Jede Vertiefung wurde mit 0,10 ml 10 μg/ml IgG
(Pferde-Standard, Pierce) in 0,01 M PBS-Puffer (pH = 7,4) aliquotiert
und für
30 Minuten bei 23°C
auf einen Schaukeltisch gestellt. Die Proteinlösung wurde dann aus den Vertiefungen
ausgeleert, und eine frische Proteinlösung wurde in jede Vertiefung
aliquotiert und das gesamte Verfahren insgesamt sechs Mal wiederholt. Die
Platten wurden dann drei Mal mit dI H2O
(0,3 ml/Vertiefung) gespült.
Kolloidale Gold-Färbelösung (0,3 ml/Vertiefung)
wurde zu jeder Vertiefung gegeben, und die Platten wurden über Nacht
auf einen Schaukeltisch gestellt. Die Platten wurden dann 3 Mal
mit dI H2O gespült, man ließ sie trocknen, und die Extinktion
bei 550 nm wurde unter Verwendung des Cambridge-Technologies-Plattenlesegerätes gemessen.
-
Wie
in Tabelle 10 gezeigt, lag die Ausschlussgrenze für eine dauerhafte,
wenig bindende Oberfläche bei
einer HLB-Zahl von 5, wobei nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoffe mit einer HLB-Zahl gut oberhalb von 5 eine erhebliche Bindung
nach dem Mehrfachwaschverfahren zeigten, oberflächenaktive Stoffe bei 6 oder
gerade darunter ein kleines Ausmaß an Bindung zeigten und oberflächenaktive
Stoffe unterhalb von 5 (d.h. solche mit HLB-Zahlen von 1,0, 2,0
und 4,3) im Wesentlichen keine Bindung zeigten. Bei Oberflächen, die
Protein absorbierten, war die Au-Färbung mit unbewaffnetem Auge
leicht sichtbar. Zudem erzeugten die nicht dauerhaften Beschichtung
oft eine "fleckige" Proteinbindung,
bis wiederholte Spülungen
die Beschichtung entfernten. Bei diesen Beschichtungen wurde sogar
innerhalb einer Vertiefung eine hohe Variabilität beobachtet.
-
Ähnliche
Ergebnisse, wie in Tabelle 10 dargestellt, wurden erhalten, wenn
das gleiche Verfahren mit wiederholten Spülungen mit BSA-Protein oder
nur Spülungen
mit dI H2O an Stelle von IgG-Spülungen durchgeführt wurde.
-
Beispiel 11
-
Beschichtungsstabilität in Gegenwart
von überschüssigem Protein
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Exposition gegenüber großen Mengen an Protein die wenig
bindenden Eigenschaften einer hydrophilen Oberfläche, die mit einem nicht-ionischen,
oberflächenaktiven
Stoff mit niedriger HLB-Zahl beschichtet wurde, nicht zerstört.
-
Die
folgenden Verfahren wurden bei diesem Beispiel eingesetzt. Polystyrol-Platten
mit 24 Vertiefungen wurden wie in Materialien und Verfahren beschrieben
mit 25-μl-Aliquoten
von 0,10% (w/v) Sorbitolmonooleat in Isopropanol beschichtet. Die
Bedeckung des Sorbitolmonooleats wurde zu 10 μg/cm2 berechnet.
Jede Vertiefung der Platten wurde 1,0 ml 2 mg/ml BSA-Protein (Pierce)
in PBS-Puffer (pH = 7,4) ausgesetzt. Die Platten wurden für 30 Minuten
bei Raumtemperatur auf einem Schaukeltisch inkubiert, die Vertiefungen
wurden ausgeleert, und die Exposition gegenüber Protein wurde insgesamt
sechs Mal wiederholt. Die Platten wurden dann 3 Mal mit dI H2O gespült
und über
Nacht mit der kolloidalen Gold-Färbung
gefärbt.
Die Platten wurden dann mit dI H2O gespült, getrocknet,
und die Extinktion jeder Vertiefung wurde bei 550 nm an dem Cambridge-Technologies-Plattenlesegerät gemessen.
-
Wie
in Tabelle 11 dargestellt, blieb die wenig bindende Oberfläche (von
der angenommen wird, dass sie physikalisch absorbiert und nur durch
van-der-Waals-Kräfte
gehalten wird) sogar in Anwesenheit eines großen Überschusses an Protein dauerhaft.
-
Ähnliche
Experimente wurden unter Verwendung von Pluronic L-121 und L-122
durchgeführt,
und ähnliche,
wenig Protein bindende Ergebnisse wurden erhalten.
-
Beispiel 12
-
Toxizität
-
Zusätzlich zur
der wirksamen Bereitstellung wenig bindender Oberflächen haben
nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoffe gewöhnlich
eine niedrige Toxizität.
-
Tabelle
12 zeigt LD50-Werte (Gramm/kg Ratte) für verschiedene
nicht-ionische, oberflächenaktive
Stoffe. Zum Vergleich sind die LD50-Werte
für Mineralöl, NaCl
und As2O3 ebenfalls
in dieser Tabelle enthalten. Die niedrige Toxizität nicht-ionischer,
oberflächenaktiver
Stoffe ist aus diesen Daten offensichtlich.
-
Zytotoxizitätsexperimente
wurden unter Verwendung von MDCK-Zellen durchgeführt. Die getesteten nicht-ionischen,
oberflächenaktiven
Stoffe waren Pluronic L-121, L-122 und P-123; Span 80 und 85 sowie Brij 30, 72
und 93. Diese Moleküle
wurde auf Platten mit 24 Vertiefungen (Corning Costar Nr. 9447)
ausgehend von 0,1% (w/v) in Isopropanol aufgebracht. Unbehandelte
Polystyrol- und mit normaler Gewebekultur behandelte Polystyrol-Platten
mit 24 Vertiefungen (Corning Costar Nr. 25820) wurden als Kontrollen
verwendet. Alle Platten wurden für
48 Stunden bei 37°C
mit 2 ml/Vertiefung vollständigem
DMEM-Medium, das 10% fötales Rinderserum
(FBS) enthielt, inkubiert. Diese Inkubation erfolgte, um alle potenziell
toxischen Verbindungen aus der beschichteten Oberfläche in das
Zellwachstumsserum zu extrahieren. Die FBS-Lösungen
wurden dann in mit Gewebekultur behandeltes Polystyrol überführt, und
jede Vertiefung wurde mit ~ 2 × 104 Zellen/Vertiefung MDCK-Zellen angeimpft
und dann für
72 Stunden bei 37°C
in einer 5%-CO2-Atmosphäre inkubiert. Die Zellen wurden
dann mit Gram-Kristallviolett gefärbt. Alle Vertiefungen ergaben
konfluentes Zellwachstum mit normaler Zellmorphologie.
-
Beispiel 13
-
Verringerter
Verlust von Enzymaktivität
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass ein Enzym, wenn es in einem mit einem nicht-ionischen,
oberflächenaktiven
Stoff beschichteten Gefäß aufbewahrt
wird, weniger Aktivität
verliert als in einem unbeschichteten Gefäß.
-
Mittel-bindende
(Nr. 2587) und hoch-bindende (Nr. 2581) Polystyrol-Mikrotiterplatten
von Corning Costar wurden bei diesem Beispiel verwendet. Mittel-bindende
Platten wurden mit Sorbitolmonooleat und PEO(2)monooleat unter Verwendung
der in Materialien und Verfahren beschriebenen Techniken beschichtet, genauer
gesagt, folgte auf Beschichten mit einer 0,1%igen (w/v) Lösung des
oberflächenaktiven
Stoffes in Isopropanol Trocknen für 24 Stunden vor Gebrauch.
-
Meerrettichperoxidase-Enzym
(HRP) wurde von Sigma bezogen. Eine Lösung von 20 ng/ml HRP in 0,01
M PBS (pH = 7,4) wurde hergestellt. Aliquote von 0,1 ml wurden in
sechs Vertiefungen von Streifen mit 8 Vertiefungen von beschichteten
Platten, unbeschichteten mittel-bindenden Platten und unbeschichteten hoch-bindenden
Platten eingebracht.
-
Proben
wurden entweder für
0 oder 90 Minuten vorinkubiert. Aliquote von 0,1 ml eines Tetramethylbenzidin-(TMD)-Peroxidasesubstratsystems
(Kirkegaard & Perry)
wurden zu jeder Vertiefung gegen, und die Extinktion bei 405 nm
jeder Vertiefung wurde gegen die Zeit unter Verwendung eines Mikrotiterplattenlesegeräts Nr. 7520
von Cambridge Technologies Inc. aufgezeichnet.
-
Die
Ergebnisse waren:
- (1) Wenn die TMB-Lösung bei
einer Vorinkubation von 0 Minuten zugegeben wurde, war die Enzymaktivität auf allen
vier Oberflächen
(d.h. den beiden mit oberflächenaktivem
Stoff beschichteten Oberflächen,
der unbeschichteten mittelbindenden Oberfläche und der unbeschichteten
hoch-bindenden Oberfläche)
innerhalb des experimentellen Fehlers identisch.
- (2) Wenn das Enzym für
90 Minuten in den unbeschichteten hoch-bindenden und mittel-bindenden
Platten vorinkubiert wurde, verlor es ~ 60% bzw. ~ 98% seiner Aktivität.
- (3) Wenn das Enzym für
90 Minuten in einer der beschichteten Platten vorinkubiert wurde,
betrug der Aktivitätsverlust
im Wesentlichen Null.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden beobachtet, wenn Polypropylen-Platten an Stelle
von Polystyrol-Platten verwendet wurden.
-
Es
sollte beachtet werden, dass es sich hier um einen Gesamtlösungstest
handelt, so dass die beobachtete Wirkung kein direkter physikalischer
Verlust von Protein (Enzym), sonder eher Verlust von biologischer Aktivität ist.
-
Beispiel 14
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die erfindungsgemäße Verwendung nicht-ionischer,
oberflächenaktiver
Stoffe zur Herstellung einer Membran mit wenig bindender Oberfläche.
-
Die
Experimente erfolgten unter Verwendung von 0,45-Mikron-PVDF-Membranen. Die Membranen wurden
zwei Mal durch Eintauchen unter Verwendung von 0,1% (Gewicht/Volumen)
der folgenden nicht-ionischen, oberflächenaktiven Stoffe in Isopropanol
beschichtet: Sorbitolmonooleat, Pluronic® L-121,
Pluronic L-122 und Pluronic® L-123. Die Membran wurde
nach jeder der beiden Tauchbeschichtungen bei Raumtemperatur getrocknet.
Die beschichteten Membranen wurden mit 10 μg/ml IgG in 0, 1 M PBS (pH 7,
4) für
30 Minuten bei Raumtemperatur auf einem Orbitalschüttler inkubiert.
Die Membranen wurden dann drei Mal mit Wasser in einer sauberen
Platte gespült,
wobei jede Spülung
für 5 Minuten
auf dem Schüttler
erfolgte. Danach wurden die Membranen über Nacht, wiederum auf dem
Schüttler,
mit Au gefärbt.
Eine unbeschichtete PVDF-Membran wurde als Kontrolle verwendet.
-
Mit
den Pluronic®-oberflächenaktiven
Stoffen wurde im Wesentlichen keine Proteinbindung beobachtet. Es
wurde gefunden, dass der Sorbitolmonooleat-oberflächenaktive
Stoff ein im Wesentlichen zu demjenigen des unbeschichteten PVDF
identisches Ausmaß an
Proteinbindung zeigte. Obwohl wir uns nicht an irgendeine Theorie über die
Arbeitsweise binden wollen, wird angenommen, dass die mit Sorbitolmonooleat
erhaltenen Ergebnisse mit der Kürze
des philen Endes dieses Moleküls
(d.h. etwa 5 Å)
zusammenhängen.
Zum Vergleich haben die Pluronic L-121-, Pluronic® L-122-
und Pluronic L-123-oberflächenaktiven
Stoffe phile Enden, deren Längen
etwa 16, 36 bzw. 61 Å betragen.
Wenn eine Membran mit kleinen Poren und somit einer großen Oberfläche beschichtet
wird, wird angenommen, dass die Länge der philen Enden eines oberflächenaktiven
Stoffes eine wichtigere Rolle bei der Erzielung einer wenig bindenden
Oberfläche
als bei anderen Anwendungen der Erfindung spielen.
-
Obwohl
hier bevorzugte und andere Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben werden, können weitere Ausführungsformen
vom Fachmann in Betracht gezogen werden, ohne vom Umfang der Erfindung, wie
durch die folgenden Patentansprüche
definiert, abzuweichen.
Tabelle
2
- *Es wird angenommen, dass die Reduzierungen
von 88,9 und 83,1 für
Sorbitolmonopalmitat und Sorbitolmonostearat durch unvollständige Beschichtung
der Oberfläche
der Platte infolge von Beschichtungsdefekten (Nadellöchern) entstehen.
Kristalle wurden auf der Oberfläche
der Platte in diesen Fällen
beobachtet. Obwohl sie nicht analysiert wurden, wird angenommen,
dass sie aus dem oberflächenaktiven
Stoff bestehen. Bei vollständiger
Beschichtung können
diese oberflächenaktiven
Stoffe noch größere Reduktionen
der Bindung erzielen.
Tabelle
3 Tabelle
12 Tabelle
14 Tabelle
14 (Fortsetzung) - Brij®
- ist eine registrierte
Marke von ICI Americas, Wilmington, DE
- Emerest®
- ist eine registrierte
Marke von Henkel Corp., Cincinnati, OH
- Maypeg®
- ist eine registrierte
Marke von PPG Industries, Gurnee, IL
- Myrj®
- ist eine registrierte
Marke von ICI Americas, Wilmington, DE
- Pluronic®
- ist eine registrierte
Marke von BASF, Parsippany, NJ
- Span®
- ist eine registrierte
Marke von ICI Americas, Wilmington, DE
- Tween®
- ist eine registrierte
Marke von ICI Americas, Wilmington, DE