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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Destillation von Substanzgemischen
in flüssigem
oder verflüssigtem
Zustand, z. B. in der Alkoholindustrie zum Reinigen des Alkohols
von Zumischungen, zur Herstellung gereinigter Flüssigkeiten in Mikrobiologie, Medizin,
Landwirtschaft, zur Verarbeitung flüssiger Abfälle und Abwässer sowie auch in der Petrochemie,
usw.
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STAND DER
TECHNIK
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In
industriellen Kolonnen erfolgt der Destillationsvorgang in speziellen
Kontaktbehältern,
z. B. vom Platten-, Füllkörper- und
Film-Typ, in welchen der Massenaustausch der zu trennenden Substanzen
stattfindet, d. h. die Wechselwirkung zwischen den Phasen von Dampf
und siedender Flüssigkeit, welche
darin nebeneinander vorkommen. Die anfängliche Substanzmischung wird
erhitzt und als Beschickungsmischung in einen der Kontaktbehälter der
Destillationsvorrichtung abgegeben. Der Dampf steigt in der Vorrichtung
nach oben und die Flüssigkeit
fließt
abwärts
in den unteren Teil.
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Durchströmen die
Dämpfe
diese aufeinander folgenden Kontaktvorrichtungen, werden sie mit flüchtigen
Substanzen angereichert und verarmen an solchen, die schwer (flüchtig) sind,
während
mit der Flüssigkeit
das Gegenteil passiert. In Verbindung damit ist es erforderlich,
zwei grundlegende Prozesse zu organisieren. Erstens, die aufeinander
folgende Bewegung (in der Regel in senkrechtem Gegenstrom) der notwendigen
Menge an Flüssen
und zweitens sicherzustellen, dass in den Kontaktvorrichtungen ein
wirksamer Massenaustausch der Substanzen stattfindet. Stehen die
in den Kontaktvorrichtungen nebeneinander vorkommenden Substanzen
lange genug in Kontakt miteinander, tritt die höchst mögliche Anreicherung und Verarmung
an Substanzen auf, die als „thermodynamisches
Phasengleichgewicht" bezeichnet
wird und in Dampf und Flüssigkeit richtet
sich zwischen den chemischen Potentialen ein Gleichgewicht ein.
Unter praktischen Bedingungen unterliegt die Kontaktzeit der nebeneinander
vorliegenden Phasen einer Beschränkung,
und daher unterscheiden sich auch die die Kontakteinrichtung verlassenden
Flüsse
von den Flüssen
im Gleichgewicht. Der Einsatz der effektivsten Kontaktvorrichtungen legt
spezifisch fest, wie lange die Dampfphase bestehen bleibt, welche
durch die Oberflächenzeit
der Dampfblasen bestimmt wird. Daher sorgt ein einzelner Kontakt
der in den Kontaktvorrichtungen nebeneinander vorliegenden Phasen
nicht für
einen angemessenen Betrag für
den Stoffaustausch. Um die Kontaktzeit der Phasen zu erhöhen, werden
die die Kontaktvorrichtungen verlassenden Flüssigkeits- und Gasströme rückgeführt (rezyklisiert),
was den Massenaustausch zwischen den Phasen verlängert. Der über dem Zuführungseinlass befindliche Raffinationsabschnitt
der Kolonne rezyklisiert den oberen Teil des die Kontaktvorrichtung
verlassenden Dampfkondensats und führt diesen Teil des Kondensats
in die oberste Kontaktvorrichtung in Form einer rückfließenden Flüssigkeit
zurück,
welche mit flüchtigen Stoffen
angereichert wird. In den unter der Zuführungsleitung befindlichen
Kolonnenabschnitt für
das Strippen werden die Dämpfe
von Flüssigkeit,
welche die unterste Kontaktvorrichtung verlassen haben wieder zurückgeführt. Somit
tritt in der Apparatur eine Gegenstrombewegung von Flüssigkeits-
und Gasströmen
auf.
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Somit
löst die
angegebene Rezyklisierung von Dampf und Flüssigkeit das Problem, die Kontaktzeit
der in der Kontaktvorrichtung nebeneinander vorliegenden Flüssigkeits-
und Dampfphase bis zum Maximum auszudehnen, was für einen
wirksamen Massenaustausch zwischen den Stoffen in der Kontaktvorrichtung
sorgt.
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Der
Abschnitt für
das Strippen soll die Böden extrahieren,
welche mit schweren Stoffen angereichert sind sowie die in letzterem
angereicherten Dämpfe,
welche man unter Verdampfung eines Teils der Bodenflüssigkeit
zurückfließen lässt.
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Beim
aufeinander folgenden Durchtritt durch die Kontaktvorrichtungen
verarmen die Dämpfe
an schweren Stoffen und werden mit leichten angereichert. Somit
wird im oberen Raffinationsabschnitt ein Teil des mit schweren Stoffen
angereicherten Produkts rezyklisiert und im unteren Abschnitt für das Strippen
wird ein mit schweren Stoffen angereichertes Produkt rezyklisiert.
Der Massenaustausch von Stoffen zwischen den Phasen erfolgt in zwei
parallelen Prozessen – der
teilweisen Verdampfung von Flüssigkeit
und der teilweisen Kondensation von Dampf.
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Der
Weg, den die Flüssigkeit
zu nehmen hat, ist viel länger
als der Weg des Dampfes. Im Zusammenhang damit ist es notwendig,
die Zeit, die der Dampf in den Kontaktvorrichtungen verbringt, zu
verlängern,
was gewöhnlich
durch Nachverdampfung der zurückfließenden Flüssigkeit
(Flüssigkeit,
die in allen Kontaktvorrichtungen vorkommt) erreicht wird.
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Die
Menge für
die Dampf- und Flüssigkeitsflüsse, die
für die
Gegenstrombewegung benötigt wird,
hängt von
dem Verhältnis
von flüchtigen
und schweren Komponenten in der Anfangsmischung und von den technischen
Bedingungen für
die Trennung der Destillationsprodukte ab.
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Bei
gewissen Verfahren wird die eingespeiste Anfangsmischung mit einem
Wärmeraustauscher bis
zum Siedepunkt erhitzt (gewöhnlich
einige Grad darunter) und die erhitzte Flüssigkeit an der obersten Platte
des Abschnitts für
das Strippen eingespeist.
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Die
notwendige Menge an Flüssigkeit
im Raffinationsabschnitt entspricht der Menge an rückfließender Flüssigkeit,
welche an der obersten Platte eingespeist wird und im Abschnitt
für das
Strippen wird dieser die Einspeisungsflüssigkeit zugesetzt. Die Massenaustauschvorgänge der
Phasen erfolgen adiabatisch, was sich auch aus den Bedingungen des
thermodynamischen Phasengleichgewichts ergibt. Die Dampfmenge in
beiden Abschnitten ist praktisch konstant (die geringfügige Verminderung
in ihnen steht mit einer Abweichung vom adiabatischen Zustand in
Verbindung und ist in dem Abschnitt für das Strippen auf eine nicht
richtig erhitzte Zuführung zurückzuführen). Die
Konstanz der Flüssigkeits-
und Dampfflüsse
in den Kolonnenabschnitten schränkt die
Suche nach einer optimalen Rezyklisierung in den einzelnen Kontaktvorrichtungen
ein, da es notwendig wird, den größten Wert für die Rezyklisierung zu ermitteln,
der durch die komplexeren Bedingungen für den Massenaustausch in mindestens
einem von allen Kontaktvorrichtungen des Abschnitts verursacht wird.
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Somit
wird die oberste Kontaktvorrichtung in dem Abschnitt mit der maximalen
Menge an rückfließender Flüssigkeit
von all den für
die Kontaktvorrichtungen des Abschnitts möglichen beschickt und entsprechend
die unterste Kontaktvorrichtung mit der maximalen Menge an Dampf,
der zur Nachverdampfung der flüchtigen
Substanzen aus der rückfließenden Flüssigkeit
benötigt
wird.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, eine Kolonne in mehrere Abschnitte
für die
Raffination und das Strippen aufzuteilen, indem zusätzliche
Ein- und Auslässe
für die
Beschickung zusätzlicher
aufzutrennender Produkte geschaffen werden. Der obere Teil jedes
dieser Abschnitte wird mit dem eigenen konstanten Rückfluss
für alle
Kontaktvorrichtungen jedes Abschnitts beschickt.
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Aus
dem oben gesagten folgt, dass sich die angesprochenen Probleme bei
bestimmten Verfahren mit einem einzigen Mittel lösen lassen: dem Rezyklisieren
eines Teils des Destillationsprodukts in Form einer rückfließenden Flüssigkeit
und Rezyklisieren eines Teils der Bodensubstanzen in Form von Dampf.
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Der
Nachteil der bekannten Verfahren besteht in dem großen Energieverbrauch
für die
Destillation, welcher mit den Phasenübergängen der Stoffe in Verbindung
steht, die beim Übergang
vom flüssigen
in den gasförmigen
Zustand und umgekehrt voneinander getrennt werden, sowie in der
Notwendigkeit, die angezeigten Rezyklisierungen zu organisieren:
den Rückfluss
der Flüssigkeit
des obersten Produkts und der Dämpfe
des Bodenprodukts des Destillationsvorgangs in Mengen, welche durch
den größten Wert
aller Kontaktvorrichtungen des Kolonnenabschnitts bestimmt werden.
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Darüber hinaus
werden durch die enge Verbindung der Abschnitte mit Strömen von
Dampf und Flüssigkeit
der Abschnitt für
das Strippen mit Flüssigkeit
und der Raffinationsabschnitt mit Dampf überladen. Dies führt zu zusätzlichen
Ausgaben für
die Ausrüstung
und macht die Kontrolle des Prozesses kompliziert.
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Ein
Verfahren sowie ein System zur Destillation flüchtiger Substanzen aus einem
wässrigen
Medium in einer mit Kontaktvorrichtungen ausgestatteten Kolonne
ist bekannt (US-Patent 4,783,242, B01D, 1988).
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Flüssigkeit,
welche die unterste Kontaktvorrichtung verlässt, wird zu einem Separator
geleitet. Der Separator ist mit einem Thermokompressor verbunden,
in welchen Heißdampf
eingeleitet wird. Die durch die Thermokompression des Heizdampfs
hervorgerufene Druckverminderung im Separator bewirkt, dass die
Flüssigkeit
verdampft. Die gebildeten, mit flüchtigen Komponenten angereicherten
Dämpfe werden
im Thermokompressor mit dem Heizdampf vereinigt und zurück zur untersten
Kontaktvorrichtung geleitet. Die verbleibende Flüssigkeit wird in zwei Teile
aufgetrennt. Ein Teil wird zum Kondensator geleitet und nach Erwärmen durch
die die oberste Kontaktvorrichtung verlassenden Dämpfe wieder zum
Separator zurückgeführt, d.
h. diese Flüssigkeit wird
unter Ausnutzung der Verdampfungswärme im Kondensator als Kühlmittel
eingesetzt. Der andere, gereinigtes Wasser darstellende Teil der
Flüssigkeit wird
vom Separator als Bodenprodukt entnommen.
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Somit
werden die schweren Komponenten zu der Kontaktvorrichtung am Boden
rezyklisiert und ein Teil der Wärme
wird in Folge der Thermokompression in Form von Dämpfen während der
Rezyklisierung zurückgewonnen.
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Der
Nachteil dieses Verfahrens besteht in der Verwendung des allgemein
akzeptierten Systems, die Rezyklisierungen der Hauptströme zu organisieren:
indem die gewöhnliche
Menge an rückfließender Flüssigkeit
an der obersten Kontaktvorrichtung eingespeist wird und indem die
gewöhnliche Menge
an Dämpfen
der Kontaktvorrichtung am Boden zugeführt wird, unter Verwendung
eines Standardphasendiagramms der die Vorrichtungen verlassenden
Ströme,
die auf ihrem Weg in der Kolonne gehalten werden, was mehr Energie
verbraucht.
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Das
dem vorgeschlagenen Verfahren am nächsten kommende ist das Verfahren
der Organisation von Strömen
in einer Massenaustauschvorrichtung, die eingesetzt wird, um Flüssigkeiten
in der chemischen Industrie, der Ölraffination und der Lebensmittelindustrie
abzutrennen (Patent der Russischen Föderation Nr. 2016617, B01D
3/00, 1994).
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Das
angegebene Verfahren schließt
in den Kontaktvorrichtungen einen Gegenstromkontakt von Dampf und
Flüssigkeit
ein. Einer der Teile des Dampfstrom wird durch eine Umgehung um
eine oder mehrere Kontaktvorrichtungen geleitet und wird danach
mit dem Hauptstrom längs
der Bewegungsrichtung des Dampfstroms vermischt. Der Vorgang des
Trennens und Vermischens der Ströme
erfolgt einige Male entlang der Höhe der Vorrichtung. Solche Vorgehensweisen
ermöglichen
es gewöhnlich,
auf der Kolonne eine Überladung
mit Dampf zu mindern, indem die notwendigen Dampfflüsse in Bewegungsrichtung
des Hauptflusses reguliert und der optimale Querschnitt der Kolonnenabschnitte
ausgewählt
werden.
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Die
Durchführung
des gezeigten Verfahrens erfordert eine Große Menge an Energie. Dies hängt damit
zusammen, dass das Rezyklisieren von Dampf, der längs seines
Verlaufs zu verschiedenen Massenaustauschvorrichtungen geleitet
wird, es erforderlich macht, die zurückfließende Flüssigkeit in den gewöhnlichen
Mengen zurückzuführen und
sie dann zu verdampfen, um die flüchtigen Komponenten zu entfernen.
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Es
ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung eines Massenaustauschs
bekannt, welche mit Kontaktvorrichtungen jedes bekannten Typs ausgestattet
ist (SU, Erfinderurkunde 1777921, B01D 3/22, 1992).
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Zur
Intensivierung des Wärmeaustauschs
in der Kontaktvorrichtung wird der Gasstrom in Teile mit nachfolgendem
Kontakt mit dem gesamten Flüssigkeitsstrom
in der Kontaktvorrichtung aufgetrennt, welche mit Querschnittsverbindungen
ausgestattet ist, durch welche die kleinere Dampfmenge hindurch tritt.
Die angegebenen Verbindungen erfolgen in Paaren mittels einer Kammer
mit einem schlitzähnlichen Ventil,
was für
einen größeren Kontakt
von Flüssigkeit
und Dampf in der Kontaktvorrichtung sorgt.
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Obwohl
die Ausgestaltung der Kontaktvorrichtungen die Intensität des Massenaustauschverfahrens
erhöht,
wird der Energieverbrauch im wesentlichen nicht vermindert, da sie
auch erfordert, dass die gewöhnliche
Menge an rückfließender Flüssigkeit
in die Kolonne zurückgeführt und
wieder verdampft wird.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der Erfindung ist es, ein Destillationsverfahren sowie eine
Vorrichtung zu dessen Durchführung
zu schaffen, welche mit dem geringst möglichen Energieverbrauch arbeitet.
Darüber
hinaus ermöglicht
die Erfindung, die Abmessungen der Vorrichtung zu verkleinern, indem
für verschiedene Kolonnenabschnitte
optimale Querschnitte ausgewählt
werden, mit denen darin optimale Flüsse von Flüssigkeit und Dampf geschaffen
werden.
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Das
Verfahren zum Destillieren einer Mischung von Substanzen umfasst
das Zuführen
der Mischung in eine Destillationskolonne, die mit Kontaktvorrichtungen
für die
Wechselwirkung einer Flüssigkeit
mit Dampf ausgestattet ist. Dämpfe
und hochflüchtige
Substanzen werden vom Kopf der Kolonne entfernt, die Substanzen
mit hohem Kochpunkt werden in der Wanne zum Sieden gebracht und
der sich bildende Dampf zum Boden der Kolonne geführt.
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In
dem Verfahren wird ein Teil der aus einer der Kontaktvorrichtungen
entfernten Dämpfe
in den Dampfstrom oder in den Strom der Flüssigkeit von zumindest einer
der Kontaktvorrichtungen stromauf zur Bewegungsrichtung des Hauptstromes
des Dampfes zurückgeführt und/oder
der Teil des Dampfes wird in den Strom der Flüssigkeit unterhalb ihres Levels
in die gleiche Kontaktvorrichtung an einem Platz stromaufwärts zu seiner
Entfernung in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Hauptstroms des Dampfes
zurückgeführt. Die
Rückführung des
Teiles des Dampfes in die Kolonne erfolgt ohne dessen vollständige Kondensation,
d. h. ohne dessen vollständigen
Phasenübergang
zu einer Flüssigkeit.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die zur n-ten Kontaktvorrichtung V' zurückgeführte Dampfmenge,
bezogen auf die Gesamtmenge in der n-ten Kontaktvorrichtung Vn 0,30–0,95 beträgt. Das
angegebene Verhältnis
ist eine experimentell erhaltene Größe und hängt ab von der Differenz zwischen
der Temperatur der Flüssigkeit
in der Kontaktvorrichtung n und der Temperatur des im Gleichgewicht
mit der Flüssigkeit befindlichen
Dampfes in der Kontaktvorrichtung n.
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Der
die Kontaktvorrichtung verlassende Dampf oder zumindest der Teil
davon, der zu den Kontaktvorrichtungen stromaufwärts in Bezug auf die Bewegungsrichtung
zurückgeführt wird,
erfährt
eine partielle Kondensation und das Kondensat kann zu den stromauf
zur Bewegungsrichtung des Dampfes gelegenen Kontaktvorrichtungen
zurückgeführt werden.
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In
einigen Fällen
wird die Anfangsmischung vor ihrer Einspeisung in die Destillationskolonne
in einem Kessel zum Sieden gebracht und die Dampf- und Flüssigkeitsströme werden
getrennt in die Kolonne eingeleitet.
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Ein
Teil der Flüssigkeit,
die die Kontaktvorrichtungen verlässt, kann zu den Kontaktvorrichtungen
stromauf zu ihrer Bewegungsrichtung zurückgeführt werden.
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In
der vorgeschlagenen Erfindung wird die Aufgabe, die notwendige Menge
an ausgeglichenen Flüssigkeits-
und Dampfflüssen
zu schaffen, für
jede Kontaktvorrichtung autonom gelöst, unabhängig von dem Problem, die Intensität des Massenaustauschs in
anderen Kontaktvorrichtungen zu gewährleisten. Zur Lösung dieses
Problems und um für
die notwendige Trennung durch wiederholte Kontakte der nebeneinander
existierenden Phasen zu sorgen, setzt die vorliegende Erfindung
Rezyklisierungen ein, d. h. Rückführungen
der Flüssigkeits-
und Dampfströme ohne
signifikante Phasenübergänge der
Stoffe aus denen sie sich zusammensetzen, und die Rückführung der
zurückfließenden Flüssigkeit
wird verringert, was die angesprochene Aufgabe des minimalen Energieverbrauchs
löst.
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Die
Temperatur des Dampfes, der sich in der Kontaktvorrichtung im Gleichgewicht
mit der Flüssigkeit
befindet, wird aus Tabellen über
Gleichgewichtsdaten entnommen (Kogan, V. B., V. M. Friedman und V.
V. Kafarov, 1966. Ravnovesie mezhdu zhidkost'iu i parom (Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit
und Dampf), Moskau-Leningrad: Nauka).
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Die
Dampftemperatur in der Kontaktvorrichtung wird unter Verwendung
bekannter Mittel gemessen, während
die Kolonne in Betrieb ist.
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Im
Falle von Mischungen mit breitem Siedepunktsbereich oder in anderen
Fällen,
wo die Temperatur des in eine Kontaktvorrichtung zurückgeführten Dampfes
wesentlich unter dem Siedepunkt der Flüssigkeit liegt, wird der Dampf
bis zum Siedepunkt der Flüssigkeit
erhitzt.
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Das
Organisieren der Stromrückführungen
in den Kontaktvorrichtungen ohne Änderung des Aggregatzustands
benötigt
keinen besonderen Energieaufwand. Diese Energie ergibt sich als
die mechanische Arbeit zur Überführung der
entsprechenden Dampf- oder Flüssigkeitsströme.
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Somit
ist der gesamte Energieverbrauch in dem vorgeschlagenen Verfahren
wesentlich geringer als der Verbrauch an Wärmeenergie, um die zusätzliche
rückfließende Flüssigkeit
zum Sieden zu bringen, wie dies in den herkömmlichen Verfahren geschieht.
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Darüber hinaus
ermöglicht
das vorgeschlagene Verfahren, jedes Verhältnis des rückfließenden Stromes an jedem Kolonnenquerschnitt
einzuregeln, d. h. für
ein maximales Rezyklisierungsverhältnis in Destillationsbereichen
mit den kompliziertesten Bedingungen und für ein minimales Rezyklisierungsverhältnis in
einfachen Destillationsbereichen zu sorgen. In einigen Verfahren
sind die Rezyklisierungen von rückfließender Flüssigkeit
und Dampf längs
der gesamten Höhe
des Kolonnenabschnitts konstant und werden in der Regel von den
kompliziertesten Destillationsbedingungen einer jeweiligen Kontaktvorrichtung
in dem Abschnitt bestimmt.
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Eine
teilweise Kondensation von die Kontaktvorrichtungen verlassendem
Dampf wird mit einem gewöhnlich
bei der Rektifikation verwendeten Verfahren erreicht, beispielsweise
unter Verwendung einer Kühlvorrichtung,
gleichzeitig verursacht jedoch rückgeführter, mit
dem zu isolierenden Stoff angereicherter Dampf einen wirksameren
Massenaustausch in der Kontaktvorrichtung, in welche der rückgeführte Dampf
eingespeist wird.
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Die
Kondensation von Dampf kann auch in speziellen Vorrichtungen erfolgen,
in welchen der optimale Kondensationsgrad eingestellt wird.
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Mit
der teilweisen Kondensation von rückgeführtem Dampf entfällt die
Verwendung einer zusätzlichen
Vorrichtung, da die Kondensation als Ergebnis des Druckabfalls direkt
in der den Dampf transportierenden Vorrichtung auftritt.
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Um
den Massenaustausch von einigen Komponenten einer Zumischung in
der Kontaktvorrichtung zu erhöhen,
wird in einer Reihe von Fällen
ein Teil der Flüssigkeit
stromauf zur Bewegungsrichtung zurück zur Kontaktvorrichtung geleitet.
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Die
Erfindung bietet zusätzliche
Möglichkeiten,
wenn die Anfangs(Einspeisungs)mischung zuerst zum Sieden gebracht
wird und der gebildete Dampf und die Flüssigkeit getrennt der Kolonne
zugeführt
werden. In gewöhnlichen
Verfahren hängt
der Betrieb der Kolonnenabschnitte streng von einem der in die Kolonne
eingeführten
Ströme
ab. Somit hängt die
Menge der Dämpfe
im Raffinationsabschnitt lediglich ab von und ist gleich der Menge
von Dampf, welche die letzte Platte des Abschnitts für das Strippen
verlässt.
Die Menge an Flüssigkeit
im Abschnitt für
das Strippen ist allein definiert als die Summe aus der dem Raffinationsabschnitt
zugeführten
Flüssigkeit
und der die untere Platte des Raffinationsabschnitts verlassenden
Flüssigkeit.
Gerade dies macht eine autonome Kontrolle der Betriebsarten in den
Abschnitten unmöglich.
Eine derartige Kontrolle ist möglich,
wenn Dampf, Flüssigkeit
und zugeführte Mischung
getrennt in die Kolonne eingespeist werden.
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Die
Anfangsmischung wird in einem zusätzlichen Kessel zum Kochen
gebracht und der gebildete Dampf und die Flüssigkeit werden getrennt in
die Kontaktvorrichtungen eingespeist.
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Falls
ein zusätzlicher
Kessel in Betrieb ist, hat der Aufkocher am Boden für den Dampf
zu sorgen, der zum Verdampfen des im Gleichgewicht befindlichen
Dampfes auf der oberen Kontaktvorrichtung des Abschnitts für das Strippen
nötig ist,
und der zusätzliche
Kessel hat für
den Dampf zu sorgen, der zum Verdampfen des im Gleichgewicht befindlichen Einspeisungsdampfes
benötigt
wird. Darüber
hinaus wird Energie für
die den Prozess antreibende Kraft verbraucht (Überwindung der Reibung in der
Kolonne usw.).
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Beide
Teile des Dampfes werden im Raffinationsabschnitt vereinigt, wo
der Dampf als Heizquelle zur Entfernung flüchtiger Komponenten dient.
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In
gewissen Methoden, welche zwei getrennte Kessel anstelle von einem
verwenden, ergeben sich daraus keine Vorteile für ein ökonomisches Heizen. Wie oben
ausgeführt
wird in der vorgeschlagenen Erfindung damit ermöglicht, den mit dem Phasenübergang
der Ströme
in Zusammenhang stehenden Anteil des Gesamtenergieverbrauchs zu
reduzieren. So bestimmt die Menge der schweren Komponenten in der
Kontaktvorrichtung am Boden des Raffinationsabschnitts die Menge
der vom Kondensator zurückfließenden Flüssigkeit
und die Menge an flüchtigen
Stoffen in der obersten Kontaktvorrichtung des Abschnitts für das Strippen
bestimmt die Menge des Heizdampfs des Aufkochers am Boden.
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Die
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens der Destillation einer Mischung von Stoffen umfasst
eine Destillationskolonne, die mit Kontaktvorrichtungen und Mitteln
zum Entfernen eines Teils des Dampfes ausgestattet ist, wobei zumindest
eine der Kontaktvorrichtungen auch mit zumindest einem Mittel zum
Einleiten des entfernten Dampfes ausgestattet ist und die Mittel
zum Einleiten des Dampfes unterhalb des Entfernens des Dampfes in
Bezug auf die Bewegung des Hauptstromes angeordnet sind. Die Destillationskolonne
ist mit einer Vorrichtung zum Transportieren des angezeigten Dampfes
ausgestattet.
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Die
Mittel zum Entfernen von Dampf und die Mittel zu seiner Einführung in
die Kontaktvorrichtungen können
in Form von kurzen Röhren
hergestellt sein, welche über
eine Leitung, die die Dampf transportierende Vorrichtung enthält, verbunden
sind, wodurch die Bewegung des Dampfes aus der Zone des niedrigen
Druckes in die Zone eines höheren
Druckes sichergestellt wird.
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Das
Dampfeinleitungsrohr kann in der Dampfzone der Kontaktvorrichtung
oder in der Flüssigkeitsschicht
unter deren Level in der Kontaktvorrichtung angeordnet sein.
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Die
Mittel zum Entfernen des Dampfes und die Mittel zum Zuführen dieses
in eine Kontaktvorrichtung können
in Form einer Dampfröhre
hergestellt werden, in welcher die Dampftransportvorrichtung in
der Kolonne untergebracht ist, welche über der Dampfröhre liegt
und Dampf aus der Kontaktvorrichtung entfernen soll.
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Die
Dampfeinlassrohre können
längs einer Tangente
der Kreisperipherie des Querschnitts der Destillationskolonne angebracht
sein.
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Die
Kontaktvorrichtungen können
mit vertikalen Partitionen ausgestattet sein, deren untere Teile
in die Flüssigkeit
unter Ausbildung separater Kammern eingetaucht sind, welche untereinander
durch die Flüssigkeit
in der Kammer kommunizieren, wobei die Dampfauslässe und -einläse in verschiedenen Kammern
lokalisiert sind, die durch die vertikalen Partitionen gebildet
werden.
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Nach
der Transportvorrichtung kann eine Vorrichtung zur Separation des
Dampfes von der von ihr übertragenen
Flüssigkeit
installiert werden, welche über
eine Leitung mit der Kontaktvorrichtung verbunden ist, welche stromauf
in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Dampfes angebracht ist.
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Die
Rückführung von
Dampf ohne dessen vollständige
Kondensation erfolgt über
Transportvorrichtungen (Ventilatoren, Gasgebläse, Kolben- oder Ejektorpumpvorrichtungen,
usw.). In einigen Fällen werden
Kolonnenabschnitte oder -kammern zum Dampftransport verwendet, die
unter verschiedenen Drücken
arbeiten. Ein Teil des Dampfes wird von einer Zone höheren Drucks
zu einer Zone niedrigeren Drucks rückgeführt. Insbesondere bauen Dämpfe wegen
dem Teil der Dämpfe
an den Böden,
der mit der zusätzlichen
Heizvorrichtung erhitzt wird, in dem Abschnitt zum Strippen einen
größeren Druck
auf als im übrigen
Teil. Der Teil der Dämpfe
am Boden unter erhöhtem
Druck wird als „Arbeitsgas" verwendet, um einen
Teil der Dämpfe
mittels Ejektorpumpen aus den Kontaktvorrichtungen des Kolonnenabschnitts
zum Strippen zu transportieren. Das von den Ejektorpumpen des unteren
Teils des Raffinationsabschnitts verwendete „Arbeitsgas" ist der Teil der
Dämpfe,
welcher in einer zusätzlichen
Heizvorrichtung erhitzt wird. Die Freigabe von „Arbeitsgas", das in die Ejektorpumpen
eingespeist wird, wird über
die proportionale Beziehung oder über die Differenz aus den Werten
für die
aktuelle Temperatur und die Gleichgewichtstemperatur in den Kontaktvorrichtungen
geregelt. Das von den Ejektorpumpen des Raffinationsabschnitts verwendete „Arbeitsgas" ist der Teil der Dämpfe aus
der oberen Kontaktvorrichtung des Abschnitts, den ein Gasgebläse zu einigen
unteren Kontaktvorrichtungen schickt.
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Die
Destillationskolonne kann mit Kontaktvorrichtungen des Platten-,
Füllkörper-, Film-
und anderen Vorrichtungstypen ausgestattet sein.
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Die
Destillationskolonne kann auch mit Ring-, Sieb- oder anderen Arten
von Füllkörpern ausgestattet
sein. Zwischen den Ringen sind Dampfröhren angebracht, um Dampf von
den unteren Ringen zu den oberen Ringen zu transportieren und Vorrichtungen,
damit Flüssigkeit
von den oberen Ringen zu den unteren Ringen fließen kann. Ein Teil der Dämpfe, welche
den obersten Ring der Kolonne verlassen und ein Teil der Dämpfe aus
den Dampfleitungen zwischen den anderen Ringen werden über ein
Gasgebläse
zu den Ringstellen stromauf zu ihrer Entfernung, bezogen auf den
Verlauf des Dampfhauptstroms, zurückgeführt. Die Rückführungsrohre für den Dampf
sitzen an verschiedenen Höhenniveaus des
Rings, der einen variablen Querschnitt aufweisen kann, wobei der
Querschnitt ganz oben größer ist als
der Querschnitt ganz unten. Das Verhältnis der Dämpfe wird proportional zu dem
Wert für
die Differenz zwischen der Temperatur der Flüssigkeit auf Höhe des Rückführungsrohres
und dem Gleichgewichtswert dieser Temperatur in der Kontaktvorrichtung
eingestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1(a), (b) und (c) zeigen schematisch Destillationskolonnen
M, die mit Kontaktvorrichtungen K ausgestattet sind, welche die
erfindungsgemäßen unterschiedlichen
Varianten für
die Rückführung eines
Teils der Dampfströme
aufweisen. Das Flüssigkeitsniveau 1 in
den Kontaktvorrichtungen wird durch eine gestrichelte Linie angezeigt.
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1(a) zeigt eine der Varianten
zur Organisation der Flüssigkeit-
und Gasströme,
wobei ein Teil des aus einer Kontaktvorrichtung austretenden Dampfes
zu Kontaktvorrichtungsbereichen rückgeführt wird, welche in Bezug auf
die Bewegungsrichtung des Dampfes stromauf liegen.
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Die
Anfangsmischung wird in die Kolonne M in Form der Beschickung F
eingespeist. Der Kopf der Kolonne ist mit dem Kondensator C2 ausgestattet. Der
sich in der Kolonne nach oben bewegende Hauptstrom des Dampfes V
passiert nacheinander die Kontaktvorrichtungen K und gelangt in
den Kondensator C2. Die Dämpfe
kondensieren im Kondensator und treten aus der Kolonne in Form des
Destillationsprodukts D aus. Die Flüssigkeit L bewegt sich entgegen
dem Gasstrom in der Kolonne abwärts
und gelangt in die Kolonnenwanne C1, und die in der Wanne gebildeten
Dämpfe
werden zu der am Boden befindlichen Kontaktvorrichtung rückgeführt. Der
erhaltene Bodenrückstand
W wird aus der Kolonne entfernt.
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In
den Kontaktvorrichtungen findet zwischen der siedenden Flüssigkeit
und den Dampfphasen, die darin nebeneinander vorliegen, ein Massenaustausch
von Stoffen statt. Nach dem Massenaustausch wird ein Teil des Dampfes
V aus der jeweiligen Kontaktvorrichtung entfernt und gegen die Bewegungsrichtung
des Hauptstroms zu den stromaufwärtigen
Kontaktvorrichtungsbereichen zurückgeführt und
dem Dampfstrom V zugeschlagen, der in der Kontaktvorrichtung über dem
Flüssigkeitsniveau 1 ist.
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1(b) zeigt eine Variante
zur Organisation der Flüssigkeit-
und Gasströme,
wobei ein Teil des aus einer Kontaktvorrichtung austretenden Dampfes zu
einigen Kontaktvorrichtungen rückgeführt wird, welche
in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Dampfhauptstroms V stromauf
liegen. Die in 1(b) gezeigte
Destillationskolonne ist auch mit einem Kessel C3 ausgestattet,
in welchen die Beschickung F eingespeist und dann zum Kochen gebracht
wird und sodann werden die Flüssigkeitsströme F1 und
der Dampf F2 getrennt in die Kolonne eingeführt.
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Die
Entnahme eines Teils des Dampfes V' und seine Rückführung zum Dampfstrom V erfolgt
in einigen Kontaktvorrichtungen K stromauf zur Bewegungsrichtung.
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Die
Entnahme eines Teils der Flüssigkeit
L' und deren Rückführung zum
Hauptstrom L erfolgt in zwei Kontaktvorrichtungen, wobei ein Teil
der Flüssigkeit
in der Kontaktvorrichtung in Form des flüssigen Seitenstroms P entnommen
wird.
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1(c) zeigt eine Variante
zur Organisation der Ströme,
wobei der Teil des aus der Kontaktvorrichtung K entnommenen Dampfes
V' wieder in dieselbe
Kontaktvorrichtung eingespeist wird, jedoch in den Strom der Flüssigkeit
L unterhalb von deren Pegelstand in der Kontaktvorrichtung.
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2(a) zeigt schematisch eine
Vorrichtung zur Durchführung
der Destillation, wobei die Bewegungsrichtung der Dampfströme V (durchgezogene Linie)
sowie der Flüssigkeit
L (gestrichelte Linie) in der Säule
angegeben ist sowie auch die Bewegungsrichtung der entnommen und
in die Kontaktvorrichtungen eingeführten Dampfströme.
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Die
Vorrichtung umfasst eine mit Kontaktvorrichtungen vom Plattentyp 2, 2', 2'' ausgestattete Destillationskolonne 1.
Die Mittel zur Entnahme des Dampfes und seiner Einführung in
die Kontaktvorrichtungen bestehen aus den Rohren 4 und 5.
Die Leitung 3 verbindet den Dampfauslass 4 mit
dessen Einführungsrohr 5.
Die Dampftransportvorrichtung 6 besteht aus einem in Leitung 3 untergebrachten
Ventilator. Der Separator 7 zur Abtrennung des Dampfes von
der gebildeten Flüssigkeit
liegt hinter dem Ventilator 6 und ist über die Leitung 8 mit
der Kontaktvorrichtung 2' verbunden.
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Die
Kolonne 1 ist an ihrem Kopf mit einem Rückflusskondensator 9 ausgestattet
und am Boden mit der Wanne 10. Die Kontaktvorrichtungen
sind mit Partitionen 11 ausgestattet, deren untere Teile
unterhalb des Flüssigkeitsniveaus
liegen, das mit gestrichelten Linien angezeigt wird. Die Partitionen
bilden die Kammern K1 und K2, welche miteinander über die
Flüssigkeit
in Verbindung stehen, wobei die Dampfauslässe 4 und die Dampfeinlässe 5 in
unterschiedlichen Kammern derselben Kontaktvorrichtung angeordnet
sind.
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2(b) zeigt schematisch einen
Ausschnitt der Kolonne mit den Kontaktvorrichtungen 2 und 2'. Die Mittel
zur Entnahme und Einführung
von Dampf bestehen aus der Dampfleitung 12, deren Einlassteil 13 konisch
geformt und in der Dampfzone der Kontaktvorrichtung 2' untergebracht
ist, während
der Auslassteil der Leitung 12 in der Dampfzone der Kontaktvorrichtung 2 untergebracht
ist, welche in Bezug auf die Hauptstromrichtung des Dampfes V stromauf gelegen
ist. Die Dampftransportvorrichtung 6 sitzt vor dem Einlassteil 13 der
Dampfleitung 12 und ist mit einem Leitblech 14 ausgestattet,
das den Strom des entnommenen Dampfes vom Hauptstrom abtrennt.
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2(c) zeigt schematisch einen
Ausschnitt der Kolonne mit den Kontaktvorrichtungen 2 und 2'. Die Mittel
zur Entnahme des Dampfes und die Mittel zu dessen Einführung bestehen
aus den Rohren 4 und 5, die über die Rohrleitung 3 miteinander
verbunden sind, welche die Dampftransportvorrichtung 6 enthält.
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Die
Rohre 4 und 5 sind in derselben Kontaktvorrichtung
untergebracht, wobei in einer Kontaktvorrichtung die Dampfeinlässe 5 unterhalb
des Flüssigkeitsniveaus
angeordnet sind.
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In 2(a) wird gezeigt, dass
die Anfangsmischung der Stoffe F in die Oberste Platte des Abschnitts
für das
Strippen eingespeist wird. Der Flüssigkeitsstrom L bewegt sich
in der Kolonne 1 nach unten und der Strom des Gases V bewegt
sich in der Kolonne 1 gegen den Strom nach oben. In den
Kontaktvorrichtungen 2, 2' und 2'' findet
in den darin nebeneinander vorkommenden Phasen von siedender Flüssigkeit
und Dampf ein Massenaustausch der Stoffe statt. Die gestrichelte
Linie zeigt das Niveau der Flüssigkeit 1 in
der Kontaktvorrichtung.
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Die
Flüssigkeit,
die die Bodenplatte des Abschnitts für das Strippen verlässt gelangt
in die Wanne 10. Die sich in der Wanne bildenden Dämpfe werden
zur unteren Platte des Abschnitts für das Strippen zurückgeführt. Die
nacheinander durch die Platten hindurch tretenden Dämpfe gelangen
in den Rückflusskondensator 9.
Im Rückflusskondensator 9 werden
die Dämpfe
kondensiert und als Destillationsprodukt D aus der Kolonne entnommen
und die Bodenrückstände W werden
aus der Wanne 10 der Kolonne entnommen.
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Somit
setzen sich die Ströme
aus den kleinstnötigen
Mengen an Dampf und Flüssigkeit
zusammen, wobei keine Phasenübergänge stattzufinden
brauchen und es ist auch nicht nötig,
flüchtige Substanzen
aus dem Raffinationsabschnitt und schwere Stoffe aus dem Abschnitt
für das
Strippen zu entfernen.
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Neben
den kleinstnötigen
Strömen
von Dampf und Flüssigkeit
werden in den Kontaktvorrichtungen zusätzliche Rezyklisierungen von
Dämpfen und
Flüssigkeit
organisiert.
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Ein
Teil des Dampfes aus der Kontaktvorrichtung 2'' wird mit Hilfe des in Rohrleitung 3 untergebrachten
Ventilators 6 entfernt, gelangt durch die Rohrleitung 3 und
wird über
das Rohr 5 in die Kontaktvorrichtung 2' eingeleitet,
welche sich in Bezug auf die Richtung des Dampfhauptstroms V stromauf befindet,
d. h. sie befindet sich unter der Kontaktvorrichtung 2'.
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Der
Separator 7 trennt aus dem Dampf die gebildete Flüssigkeit
ab, welche durch die Rohrleitung 8 zur Kontaktvorrichtung 2 gelangt,
die bezüglich
der Richtung des Dampfhauptstroms V stromauf angeordnet ist.
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In 2(b) wird gezeigt, dass
der Ventilator 6 dabei hilft, durch seinen konusförmigen Einlassteil einen
Teil des Dampfstroms aus der Dampfzone der Kontaktvorrichtung 2' in die Dampfleitung 12 zu
leiten. Das Leitblech 14 dient als Hilfsmittel, um den entnommenen
Dampfstrom vom Dampfhauptstrom zu trennen. Der durch den Auslassteil 15 des
Dampfrohrs 12 entfernte Dampfstrom wird in die Dampfzone
der Kontaktvorrichtung 2 eingeführt.
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In 2(c) wird gezeigt, dass
ein Teil des Dampfstroms durch das Rohr 4 entfernt und
durch das ventilförmige
Rohr 5 unterhalb des Niveaus der Flüssigkeit 1 in dieselbe
Kontaktvorrichtung eingeleitet wird.
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In 3(a) wird gezeigt, dass
ein Teil des Dampfstroms V' durch
die Ejektorpumpen 6' und 6'' zu den Kontaktvorrichtungen K
rückgeführt wird,
welche bezüglich
der Bewegungsrichtung des Dampfes stromauf angeordnet sind. Das
in den Ejektorpumpen verwendete „Arbeitsgas" bildet in den zusätzlichen
Heizvorrichtungen C und C',
welche unter Überdruck
arbeiten, Dampf.
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Das
in den Ejektorpumpen des oberen Teils des Raffinationsabschnitts
verwendete „Arbeitsgas" ist der Teil des
Dampfes der oberen Kontaktvorrichtung, der mit dem Gasgebläse 6'' in die Ejektorpumpen eingespeist
wird. In einigen Kontaktvorrichtungen werden die Dämpfe mit
Ventilatoren 6 rückgeführt.
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3(b) zeigt schematisch einen
Ausschnitt der Vorrichtung, in welcher die Rückführung der Dämpfe mit einem Gasgebläse 6'' zwischen Abschnitten der Füllkörperkolonne
M zu Abschnitten an unterschiedlichen Höhen erfolgt.
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Zusätzliche
Rezyklisierungen sorgen dafür, dass
der Massenaustausch von Stoffen zwischen den nebeneinander auf den
Platten vorkommenden Phasen mit hoher Intensität erfolgt, weil das Kontaktverhältnis dafür sorgt,
dass die die Platte verlassenden Dämpfe im nötigen Ausmaß mit flüchtigen Bestandteilen angereichert
und an schweren Bestandteilen verarmt sind, und der umgekehrte Tatbestand bei
der die Platte verlassenden Flüssigkeit
auftritt.
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VERSCHIEDENE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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BEISPIEL 1.
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Eine
8 Gew.-% Alkohol enthaltende Wasser-Alkohol-Mischung wird in einer
Destillationsvorrichtung aufgetrennt. Die Vorrichtung ist mit einer
Kolonne, einem Kondensator und einem Siedekessel ausgestattet. Die
Kolonne ist mit 70 Glockenböden ausgestattet,
auf welchen ein Massenaustausch von siedender Flüssigkeit und durch diese hindurchperlendem
Dampf stattfindet. Die Kolonne wird unter Atmosphärendruck
betrieben. In den Kondensator werden Alkoholdämpfe eingeführt, welche auf ihrem Weg an
der obersten Platte austreten. Das erhaltene Kondensat wird in zwei
Ströme
aufgeteilt, von denen einer Alkohol und leichet Zumischungen enthält und welcher
als Leichtfraktion des Destillationsprodukts entnommen wird. Der
Restliche Teil des Kondensats wird als rückfließende Flüssigkeit zu der obersten Platte
rückgeführt. Von
der 68. Platte (vom Boden aus) wird ein Destillationsprodukt in
flüssiger
Form entnommen, welches über
94 Gew.-% Alkohol enthält.
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Vor
Einspeisung in die Kolonne wird die Anfangsmischung in einen zusätzlichen
Siedkessel eingeführt,
der gebildete Dampf wird bis zur 20. Platte geleitet und die restliche
Flüssigkeit
in die 19. Platte eingeführt.
Die die erste Platte verlassende Flüssigkeit wird in den Siedekessel
eingeführt
und der gebildete Dampf in der Kolonne zur ersten Platte rückgeführt und
die verbleibende, Wasser und höchstens 0,02%
Alkohol enthaltend Flüssigkeit
wird als Bodenrückstand
entnommen. Über
der ersten Platte weist die Kolonne ein Mittel zum Entnehmen von
Dampf und zum Einführen
des entnommen Teils in die Kontaktvorrichtungen auf, die aus kurzen über Leitungen mit
darin angeordneten Ventilatoren miteinander verbundenen Rohren bestehen.
Wie in 2(a) gezeigt, sitzen
die Dampfeingänge
unter den Ausgängen.
Der Teil des Dampfes, der die Platten 60 bis 68 verlässt, wird
von einem Ventilator zur Dampfzone mit den Platten 59 bis 67 transportiert.
Das Verhältnis
zwischen dem rückgeführten Dampf
V' und der Gesamtmenge
Vn in den Kontaktvorrichtungen 60–68 ist 0,9 bis 0,95. Auf die
gleiche Weise wird Dampf von den Platten 1 bis 59 zu den darunter
liegenden mit einem V'Nn-Verhältnis von
0,8 bis 0,85 rückgeführt.
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Ein
Teil der Flüssigkeit
in den Platten 12, 14 und 18 wird mit Pumpen entfernt und jeweils
zu den Platten 13, 15 und 19 geleitet, wobei eine Fuselfraktion
von den Platten 12 und 14 in Form eines Seitenstroms entnommen wird.
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Wird
das Verfahren in der angegebenen Art und Weise durchgeführt enthält das Destillationsprodukt über 94%
Alkohol und der Bodenrückstand
enthält
Wasser und höchstens
0,002% Alkohol.
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Die
Einsparung an Heizdampf liegt bei über 25% im Vergleich zum herkömmlichen
Verfahren.
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BEISPIEL 2.
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Gemäß Beispiel
1 wird eine 8 Gew.-% Alkohol enthaltende Wasser-Alkohol-Mischung
in eine mit 70 Ventilplatten ausgestattete Destillationskolonne eingespeist.
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Ein
Teil der die Platte 69 verlassenden Dämpfe und ein Teil der die Platte
70 verlassenden Dämpfe
(das Verhältnis
von entferntem Teildampf V' zur
Gesamtmenge Vn ist für
die angegebenen Platten 0,9–0,95)
werden von Ventilatoren durch kurze, auf einer Tangente des Destillationskolonnenumfangs
gelegene Rohre in die Flüssigkeit
zurückgeführt. Ein
Gasgebläse
liefert einen Teil der die Platte 68 mit einem V'Nn-Verhältnis von 0,8 bis 0,85 verlassenden
Dämpfe
an auf den Platten 67 bis 42 angebrachte Ejektorpumpen, wo sie mit
diese Platten verlassenden Dämpfen
vermischt werden, wie dies in 3(a) gezeigt
wird. Von den Ejektorpumpen wird die Mischung der Dämpfe in
den Dampfraum der Platten rückgeführt. Auf
die gleiche Weise werden Dämpfe
aus der 42. bis 19. Platte von den Ejektorpumpen rückgeführt, wo
das verwendete Arbeitsgas Dampf ist, der die Platte 42 verlässt. In
den Ejektorpumpen der 1. bis 18. Platte wird ein Teil der die Platten
verlassenden Dämpfe
mit den Dämpfen
eines Teils des Bodenrückstands
vermischt, der in einer zusätzlichen
Wanne bei einem Druck von 1,6 atm zum Sieden gebracht wird.
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Das
Destillationsprodukt enthält über 94% Alkohol
und der Bodenrückstand
enthält
höchstens 0,01%.
Die Einsparung an Heizdampf liegt bei über 20% im Vergleich zum herkömmlichen
Verfahren.
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BEISPIEL 3.
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Eine
verflüssigte
gasförmige
Zumischung wird in einen Destillationsapparat eingespeist, der eine
mit 25 Platten vom Bodentyp ohne Rücklaufrohr zum Massenaustausch
von siedender Flüssigkeit
mit Dampf ausgestattete Kolonne ist. Die Mischung besteht aus folgenden
Stoffen: 5% Methan, 35% Ethan, 15% Propylen, 20% Propan, 10% Isobutan
und 15% n-Butan.
Am Kopf der Kolonne wird ein Druck von 27 atm. aufrechterhalten.
Die Apparatur ist mit einem Kondensator ausgestattet, in den die
Dämpfe
eingeführt
werden, die auf ihrem Weg die oberste Massenaustauschvorrichtung
(eine Platte vom Bodentyp ohne Rücklaufrohr)
verlassen. Das erhaltene Kondensat wird in zwei Ströme aufgeteilt,
von denen der eine als Destillationsprodukt entfernt wird und der
andere als Rücklaufflüssigkeit
in die oberste Platte eingespeist wird.
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Von
der Bodenplatte der Kolonne wird die Flüssigkeit, die längs ihres
Weges die letzte Platte verlässt,
zu einer Siedevorrichtung geführt,
wo ein Teil der Flüssigkeit
verdampft wird. Die gebildeten Dämpfe
werden zur letzten Platte der Kolonne zurückgeführt und die verbleibende Flüssigkeit
als Bodenrückstand
entfernt. Zwischen allen Platten sind Ventilatorvorrichtung angeordnet,
welche es ermöglichen,
einen Teil der die Platten verlassenden Dämpfe zu den Platten zurückzuführen, die
bezüglich
der Bewegungsrichtung des Hauptstroms des Dampfes stromauf gelegen
sind. Das Verhältnis
zwischen dem entfernten Teil des Dampfes V' und der Gesamtdampfmenge Vτ auf
den Platten 1 bis 5 und 20 bis 25 (vom Boden aus gezählt) ist
0,9 bis 0,95 und in den Kolonnenplatten 5 bis 20 0,8 bis 0,85.
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Das
Destillationsprodukt enthält
Methan und Ethan und höchstens
5% anderer schwererer Stoffe und der Bodenrückstand enthält höchstens
5% Methan und Ethan und stellt die verbleibenden schwereren Stoffe
(bezüglich
des Siedepunkts) der Ausgangsmischung dar.
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Der
Gesamtverbrauch an Energieträgern ((Heizdampf
und Kühlmittel)
ist um 30% geringer als bei einer üblichen Rektifikation.
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BEISPIEL 4.
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Eine
verflüssigte
Gasmischung wird auf analoge Weise wie in Beispiel 3 auf einer mit
30 Ventilplatten ausgestatteten Kolonne aufgetrennt. Die Rückführung eines
Teils der Dämpfe
von den Platten 16 bis 30 erfolgt über Ventilatorvorrichtungen,
die auf jeder Platte angeordnet sind. Zu den Platten 1 bis 15 wird
mittels Ejektorpumpen ein Teil der die Platten verlassenden Dämpfe rückgeführt (siehe 3(a)). In den Ejektorpumpen
ist das verwendete „Arbeitsgas" ein Teil der Dämpfe des
Bodenrückstands.
In der Wanne wird ein Druck von 25 atm. aufrechterhalten. Die Destillations-
und Bodenprodukte entsprechen den in Beispiel 3 erhaltenen Produkten.
Der Gesamtverbrauch an Energieträgern
ist annähernd
um 25% geringer als bei einer üblichen
Rektifikation.
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BEISPIEL 5.
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Wasser,
das mit Gasen aus chemischer Produktion verunreinigt ist und bis
zu 0,05% Ammoniak, Hydrogensulfid und andere schädliche Gase enthält, wird
in eine mit 40 Ventilplatten ausgestattete Kolonne eingeführt. Die
Kolonne besteht aus Gehäusen, von
denen jedes 8 Platten enthält,
und zwischen ihnen sind Ejektorpumpvorrichtungen angeordnet (siehe 3(b)). Ein Teil der Dämpfe, die
jeweils eine Platte eines Gehäuses
verlassen, wird mit Ausnahme der obersten mittels einer Ejektorpumpe
zu dieser Platte zurückgeführt. Ein
Teil der Dämpfe
von den obersten Platten des Gehäuses
werden über
Gasgebläse
zu diesen zurückgeführt und
ein anderer Teil der Dämpfe
der obersten Platten wird in die Ejektorpumpen der unteren Platten
als „Arbeitsgas" eingespeist. In
der Wanne der Kolonne wird gereinigtes Wasser produziert, welches
weniger als 10 ppm an schädlichen
Gasen enthält.
Im obersten Teil der Kolonne wird eine stärkere Fraktion an schädlichen
Gasen erhalten, welche zu einer Wiederverarbeitung gelangt. In die
Wanne der Kolonne wird Heizdampf eingespeist, dessen Einsparung
im Vergleich mit dem üblichen
Verfahren über
25% liegt.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Wie
aus der Beschreibung und den angeführten Beispielen zu ersehen
ist, sorgen somit das Destillationsverfahren und die Vorrichtung
zu seiner Durchführung
dafür,
dass die Endprodukte mit einem um mindestens 20% verminderten Energieverbrauch erhalten
werden und dass darüber
hinaus die Abmessungen für
die Destillationskolonne reduziert werden können, weil der Querschnitt
der einzelnen Abschnitte im Mittelteil der Kolonne wegen der autonomen
Regulierung der Rezyklisierungen in den einzelnen Kontaktvorrichtungen
kleiner wird.
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Zusätzliche
Rezyklisierungen sorgen für
eine hohe Intensität
des Massenaustauschs zwischen den nebeneinander existierenden Phasen
in den Kontaktvorrichtungen; dies ist auf das Kontaktverhältnis zurückzuführen, das
dafür sorgt,
dass die die Kontaktvorrichtungen verlassenden Dämpfe bis zum notwendigen Ausmaß mit flüchtigen
Komponenten angereichert werden und an schweren Komponenten verarmen,
und das umgekehrte Verhalten in der Flüssigkeit auftritt, welche die
Kontaktvorrichtungen verlässt.
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Für jede Kontaktvorrichtung
wird autonom ein rezyklisierter Dampf erzeugt, der entgegen der Bewegungsrichtung
des Dampfhauptstroms fließt, was
die Kontaktzeit zwischen Dampf und Flüssigkeit verlängert, den
Massenaustausch intensiviert und erlaubt, das wiederholte Verdampfen
und die Rückführung von
rückfließender Flüssigkeit
in die Destillationskolonne zu reduzieren.
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Der
Einsatz des entwickelten Verfahrens vermindert den Energieverbrauch
und das System eines autonomen Betriebs für jede der Kontaktvorrichtungen
ermöglicht
eine Reduzierung der Ausmaße
für die
Kolonne.