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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
gesinterter Polybenzimidazol (im folgenden PBI)-Produkte.
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PBI
ist bekanntlich ein Polymer, das in einem weiten Temperaturbereich
Verwendung finden kann und dabei hervorragende Eigenschaften besitzt,
zum Beispiel hohe mechanische Festigkeit, hohe Chemikalienfestigkeit,
hohe Lösemittelbeständigkeit,
hohe Strahlenbeständigkeit
und hohe Flammfestigkeit. Als Beispiel für die Herstellung gesinterter
PBI-Produkte durch Sintern von PBI ist ein Verfahren zum Sintern
eines Gemisches aus einem PBI-Polymer und einem PBI-Vorpolymer als
Sinterhilfsmittel unter ausreichender Wärme und entsprechendem Druck
bekannt (siehe US-Patent Nr. 3,340,325). Da dabei jedoch ein Gasgemisch
aus Phenoldampf und Wasserdampf entsteht, ist dieses Verfahren insofern
problematisch, als bei der Durchführung des Sintervorgangs Vorsicht
geboten ist und die Produkte eine Vielzahl von Poren aufweisen,
was bei der Herstellung dicker Produkte zu Mängeln führt.
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Im
Gegensatz dazu sind die von Hoechst Celanese Corporation entwickelten,
gesinterten PBI-Produkte
herkömmlichen
Produkten dadurch überlegen,
daß sie
gute physikalische Eigenschaften besitzen und in der erforderlichen
Dicke hergestellt werden können.
Diese hervorragenden Produkte werden nach dem von Hoechst Celanese
zu diesem Zweck entwickelten Sintervorgang hergestellt, der im folgenden
beschrieben wird (siehe US-Patent 4,814,530).
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Ein
partikuläres
PBI-Harz mit einer maximalen Teilchengröße von 100 Mesh-Sieb, einem
Gehalt an Wasser und flüchtigen
Bestandteilen von höchstens
0,1 Gewichtsprozent und einer logarithmischen Viskositätszahl von
mindestens 0,4 wird in einem Werkzeug mindestens 1 Minute lang unter
einem Druck von 13,6 bis 136 MPa (136,1 bis 1361 kp/cm2/2000
bis 20000 psi) kompaktiert. Danach wird das auf diese Weise kompaktierte
PBI-Harz bei einer Temperatur zwischen 440,9°C und 510,4°C (825°F und 950°F) erwärmt, wobei der genannte Druckbereich
beibehalten wird (Aufheizschritt). Nachdem das PBI-Harz auf die
vorher in diesem Bereich festgelegte Temperatur erwärmt wurde,
wird der Druck aufgehoben, und das PBI-Harz wird dann 4 Stunden
lang mindestens auf der gleichen Temperatur erwärmt (Sinterschritt). Anschließend wird
das auf diese Weise gewonnene PBI-Produkt erneut einem Druck im
genannten Bereich ausgesetzt. Nach Abkühlung auf mindestens 427°C (800°F) wird das
Produkt wieder erwärmt
und unter dem gleichen Druck mindestens 1 Stunde lang auf einer
Temperatur zwischen 440,9°C
und 510,4°C
gehalten (Nachhärtungsschritt).
Dieses Verfahren dient zur Herstellung der gesinterten PBI-Produkte.
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1 zeigt
ein typisches Profil für
den Zusammenhang zwischen Temperatur und Druck im Zeitverlauf bei
dem von Hoechst Celanese entwickelten PBI-Sinterverfahren. Auf der
Abszisse ist der Zeitverlauf dargestellt, die Ordinate zeigt in
der Graphik oben die Temperaturveränderungen und in der Graphik
unten die Veränderungen
des auf das Werkzeug einwirkenden Außendrucks. Bei dem von Hoechst
Celanese entwickelten Verfahren wird ein PBI-Harz, aus dem Wasser
und flüchtige
Bestandteile zur Vermeidung einer Porenbildung entfernt wurden,
zuerst in ein Werkzeug eingebracht und dann darin unter Druck kompaktiert
(Zeitpunkt c). Die Zeitspanne c bis d stellt den Schritt dar, in
dem das PBI-Harz vor dem Sintern auf Sintertemperatur gebracht wird
(Aufheizschritt). Bei diesem Schritt wird das PBI-Harz unter Ausübung von
Druck auf das Werkzeug erwärmt.
Die vorher festgelegte Aufheiztemperatur liegt zwischen 440°C und 510°C, die Aufheizdauer
zwischen 1 Stunde, 30 Minuten und 2 Stunden, 30 Minuten. In der
Zeitspanne zwischen d und e wird das PBI-Harz gesintert (Sinterschritt).
Vorher wird der Druck auf das Werkzeug aufgehoben, die vorher festgelegte
Temperatur jedoch beibehalten. Die Zeitspanne von e bis f stellt
den auf den Sinterschritt folgenden Nachhärtungsschritt dar, bei dem
der im Aufheizschritt verwendete Druck wieder auf das Werkzeug ausgeübt wird,
damit sich das gesinterte PBI nicht ausdehnt. Das gesinterte PBI
wird in einem Zug auf eine Temperatur unter der Glasübergangstemperatur
(Tg) von PBI-Harz abgekühlt
und dann erneut auf die beim Sinterschritt verwendete Temperatur
erwärmt,
wobei der genannte erhöhte
Druck beibehalten wird. Auf diese Weise wird das gesinterte PBI
nachgehärtet.
Zum Zeitpunkt f wird der Druck aufgehoben, und das gesinterte PBI
wird abgekühlt
und aus dem Werkzeug genommen.
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Nach
diesem Verfahren könnte
gesintertes PBI mit brauchbaren Eigenschaften hergestellt werden.
Allerdings ist das Verfahren in mancher Hinsicht problematisch,
wie im folgenden erläutert
wird. Da bei diesem Verfahren während
des gesamten Aufheizschritts Druck auf das PBI-Harz ausgeübt wird,
kann das durch das Erwärmen
des PBI-Harzes entstehende Zersetzungsgas nicht aus dem gesinterten
PBI-Produkt entweichen und führt
dort zur Porenbildung. Durch solche Poren kommt es in dem Produkt
zur Rißbildung
und damit zu einer Zunahme von fehlerhaften Produkten. Das Zersetzungsgas
besteht aus dem Dampf, der durch die Zersetzung von nicht polymerisiertem
PBI-Harz entsteht und dem Dampf, der durch die bei hohen Temperaturen ablaufende
Reaktion von Lithiumchlorid (LiCl), das dem PBI-Harz als Stabilisator zugesetzt wird,
mit dem PBI-Harz zustande kommt. Im einzelnen kann das Zersetzungsgas
zum Beispiel CO, CO2, CH4,
Chloroform und Phenol enthalten. Diese Dampfzusammensetzung wurde
durch gaschromatographische Massenanalyse des Gases bestätigt, das
bei Erwärmung
von PBI-Harz auf ca. 500°C
entsteht. Da beim Sinterschritt kein Druck auf das Werkzeug ausgeübt wird,
dehnt sich das gesinterte PBI-Produkt aus, so daß die Produkte nicht die gewünschte Form
annehmen. Dafür
sind hauptsächlich
zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen die Ausdehnung (Auffederung)
des Sinterguts durch das Fehlen eines Drucks auf das Werkzeug und
zum anderen die Entstehung von PBI-Zersetzungsgas, das eine Ausdehnung
des Sinterprodukts hervorruft.
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Da
der Anteil des PBI-Harzes, das sich infolge der Auffederung ausgedehnt
hat, mit dem in das Werkzeug eingedrungenen Luftsauerstoff in Berührung kommt,
kann er nicht gesintert werden, sondern oxidiert und wird porös. Dabei
wird die Festigkeit des porösen
Anteils auf ca. 80% des restlichen Sinterprodukts vermindert. Daher
kommen gesinterte PBI-Produkte mit solchen porösen Anteilen nicht für eine praktische
Verwendung in Betracht.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung gesinterter
PBI-Produkte, die keine
durch Auffederung von PBI entstandenen porösen Anteile enthalten und bei
denen die durch Gasbildung beim Erwärmen von PBI hervorgerufene
Entstehung von Poren auf ein Mindestmaß eingeschränkt ist.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Wir,
die Erfinder, haben zur Verwirklichung des Gegenstands der Erfindung
gewissenhafte Untersuchungen angestellt und konnten feststellen,
daß sich
Porenbildung im gesinterten PBI-Produkt
und Ausdehnung des gesinterten PBI-Produkts infolge von Auffederung
dieses Produkts vermeiden lassen, wenn die Preßvorrichtung des Werkzeugs,
in welches das zu sinternde PBI-Harz eingebracht wird, so fest fixiert
und eingespannt wird, daß das
PBI-Harz in dem Werkzeug auch in Abwesenheit eines von außen kommenden
Drucks auf das genannte PBI-Harz stark kompaktiert wird und wenn
das genannte PBI unter diesen Bedingungen auf Sintertemperatur gebracht
und dann unter einem vorher festgelegten Druck gesintert wird. Aufgrund
dieser Befunde haben die Erfinder die vorliegende Erfindung gemacht.
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Demnach
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
gesinterter PBI-Produkte durch Sintern von PBI-Harz, wobei dieses
Verfahren aus den folgenden, in dieser Reihenfolge durchzuführenden
Schritten besteht:
- (1) Einbringen eines PBI-Harzes
in ein Werkzeug mit vorher festgelegter Form;
- (2) Schließen
des Werkzeugs zum Kompaktieren des darin befindlichen PBI-Harzes,
danach Erwärmen des
Werkzeugs auf eine vorher festgelegte Temperatur von 350°C bis 600°C, ohne daß auf das
Werkzeug von außen
Druck ausgeübt
wird;
- (3) nach dem Erreichen der vorher festgelegten Temperatur Sintern
des Harzes, wobei die erhöhte
Temperatur 0 bis 100 Minuten lang unverändert bleibt, anschließend Erhöhung des
Drucks auf das Werkzeug auf einen vorher festgelegten Wert von 14
MPa bis 140 MPa (140 bis 1400 kp/cm2) und
danach 60 bis 250 Minuten lang Beibehaltung der genannten erhöhten Temperatur
und des genannten erhöhten
Drucks;
- (4) Abkühlen
des Werkzeugs auf 50°C
bis 400°C;
und
- (5) Entnahme des gesinterten PBI-Produkts aus dem Werkzeug.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den zeitabhängigen
Zusammenhang zwischen den Veränderungen
von Temperatur und Druck im herkömmlichen,
von Hoechst Celanese entwickelten Verfahren zur Herstellung gesinterter
PBI-Produkte.
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2 zeigt
den zeitabhängigen
Zusammenhang zwischen den Veränderungen
von Temperatur und Druck beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
gesinterter PBI-Produkte.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Im
allgemeinen können
zur Herstellung der erfindungsgemäßen PBI-Sinterprodukte PBI-Harze der folgenden
Formel verwendet werden:
in der R für die Repetiereinheiten
steht und einen vierwertigen, aromatischen Kern darstellt, in dem
die Stickstoffatome, welche die Benzimidazolringe bilden, über den
benachbarten Kohlenstoffatomen, also den Kohlenstoffatomen in Orthostellung
des aromatischen Kerns, paarweise angeordnet sind; R' ebenfalls die Repetiereinheiten
bedeutet und eine zweiwertige Gruppe des Typs darstellt, der aus
einem aromatischen Ring, einer Alkylengruppe (bevorzugt mit 4 bis
8 Kohlenstoffatomen) und einem heterozyklischen Ring wie Pyridin,
Pyrazin, Furan, Chinolin, Thiophen und Pyran besteht; und R und
R' in den sich wiederholenden
Polymerketten identisch oder verschieden sein können.
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Zu
den Beispielen für
die Polybenzimidazole der obigen Formel können folgende Polymere und
Copolymere gehören:
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(biphenylen-2'',2''')-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(biphenylen-4'',4''')-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(1'',1'',3''-trimethylindanylen)-3'',5''-p-phenylen-5,5'-bibenzimidazol;
2,2'-(m-Phenylen)-5,5'-bibenzimidazol/2,2'-(1'',1'',3''-trimethylindanylen)-5'',3''-(p-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol-Copolymer;
2,2'-(m-Phenylen)-5,5'-bibenzimidazol/2,2'-biphenylen)-2'',2'''-5,5'-bibenzimidazol-Copolymer;
Poly-2,2'-(furylen-2'',5'')-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(naphthalin-1'',6'')-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(naphthalin-2'',6'')-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-amylen-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-octamethylen-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-diimidazobenzol;
Poly-2,2'-cyclohexenyl-5,5'-bibenzimidazol;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-di(benzimidazol)ether;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-di(benzimidazol)sulfid;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-di(benzimidazol)sulfon;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-di(benzimidazol)methan;
Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5''-di(benzimidazol)propan-2,2; und
Polyethylen-1,2,2,2''-(m-phenylen)-5,5''-di(benzimidazol)ethylen-1,2,
wobei
die Doppelbindungen der Ethylengruppen im fertigen Polymer intakt
sind.
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Ein
bevorzugtes Polymer ist Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol.
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Als
PBI-Ausgangsharze kommen normalerweise Harze in Betracht, welche
die im folgenden aufgeführten
physikalischen Eigenschaften besitzen.
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PBI-Harze
mit einer logarithmischen Viskositätszahl von mindestens 0,4 dl/g
bei 25°C
in Form einer Lösung,
die durch Auflösen
von 0,4 g PBI in 100 ml Schwefelsäure (97 Gewichtsprozent) hergestellt
wird;
PBI-Harze mit 500 μm,
bevorzugt mit 150 μm
maximaler Teilchengröße; und
PBI-Harze
mit einem Gehalt an Wasser und flüchtigen Bestandteilen von höchstens
0,1 Gewichtsprozent.
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Die
Einschränkung
der Teilchengröße von PBI-Ausgangsharzen
ist damit begründet,
daß die
vollständige
Beseitigung ursprünglich
in den PBI-Partikeln vorhandener Poren bei einer Teilchengröße über 500 μm mit Schwierigkeiten
verbunden ist. Da die bei Raumtemperatur als Feststoffe vorliegenden
PBI-Harze hygroskopisch sind, enthalten sie gewöhnlich ca. 2 bis 3 Gewichtsprozent
Wasser. Werden PBI-Harze mit einem solchen Wassergehalt gesintert,
so haben die gesinterten PBI-Produkte zwangsläufig Poren. Daher empfiehlt
es sich, PBI-Harze zu trocknen, zum Beispiel mindestens 12 Stunden
lang bei 150°C
oder 4 Stunden lang bei 177°C.
Auf diese Weise kann der maximale Gehalt von PBI-Harzen an Wasser
und flüchtigen
Bestandteilen abgesenkt werden, so daß sie höchstens 0,1 Gewichtsprozent
Wasser und flüchtige
Bestandteile enthalten. Bei den hier erwähnten flüchtigen Bestandteilen handelt
es sich um Phenol und andere Substanzen, die durch den teilweisen
Zerfall von PBI während
der PBI-Synthese entstehen.
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Der
erfindungsgemäße Sintervorgang
umfaßt
den Aufheizschritt, den Sinterschritt und den Abkühlungsschritt.
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Ein
Vorheizen des Werkzeugs auf eine Temperatur zwischen 100°C und 400°C, bevorzugt
zwischen 250°C
und 300°C,
vor oder nach dem Einbringen von PBI-Harz ermöglicht eine rasche Wärmeübertragung
auf das PBI-Harz, so daß die
Gesamtdauer der Herstellung von gesinterten PBI-Produkten verkürzt werden
kann. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann daher wahlweise auch den genannten Vorheizschritt umfassen.
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Das
Vorheizen kann durch Einbringen des Werkzeugs in einen Ofen mit
Gebläseumluft
oder durch Erwärmen
des Werkzeugs mit einer eingebauten Heizvorrichtung erfolgen.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein (bevorzugt vorgetrocknetes) PBI-Harz in ein Werkzeug eingebracht
(Beschickungsschritt). Vor dem darauffolgenden Aufheizschritt empfiehlt
es sich, das PBI-Harz unter Druck zu kompaktieren, was zur Entgasung
des Werkzeugs führt.
Für dieses
Kompaktieren eignen sich Drücke
von 5 bis 35 MPa (50 bis 350 kp/cm2). Die
Kompaktierzeit beträgt
gewöhnlich
höchstens 30
Minuten, hängt
allerdings von der Größe und Form
des vorgesehenen Sinterprodukts ab. Je nach den gewünschten
Merkmalen des herzustellenden, gesinterten PBIs kann dem PBI-Ausgangsharz
ein Füllstoff
wie Graphit, Glas, Glasfaser oder Kohlefaser mit einem auf ein Mindestmaß beschränkten Gehalt
an flüchtigen
Bestandteilen zugesetzt werden. Wenn das PBI-Harz in dem Werkzeug
deutlich kompaktiert ist, wird die Preßvorrichtung fixiert und eingespannt,
damit sich die eingestellte Position nicht verändern kann. Wenn das Kompaktieren
unter Druck ausgeführt
wurde, wird der Druck auf 0 MPa (kp/cm2)
abgesenkt.
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Dann
wird das Werkzeug vor dem Sinterschritt auf Sintertemperatur gebracht
(Aufheizschritt). Bei diesem Schritt darf auf das Werkzeug kein
Außendruck
ausgeübt
werden. Mit anderen Worten wird das Werkzeug in der Preßposition,
in der das PBI-Harz in dem Werkzeug kompaktiert wurde, fixiert und
eingespannt. Unter diesen Bedingungen darf auf die Preßvorrichtung
kein Außendruck
ausgeübt
werden, das heißt,
der Druck auf das Werkzeug muß 0
MPa (kp/cm2) betragen. Die Höchsttemperatur,
auf die das PBI-Harz in dem Werkzeug erwärmt wird, wird im Bereich zwischen
350°C und
600°C ausgewählt. Bei
vorgeheiztem Werkzeug beträgt
die Ausgangstemperatur für
das Erwärmen
100°C bis
400°C. Wird
das Werkzeug nicht vorgeheizt, geht man von Raumtemperatur aus.
Beim Aufheizschritt wird auf das PBI-Harz in dem Werkzeug kein Druck
ausgeübt.
Auch wenn PBI zerfällt
und Gas abscheidet, kann dieses Gas ohne weiteres durch die Werkzeugschlitze
entfernt werden. Dadurch wird die Porenbildung in den herzustellenden
PBI-Sinterprodukten stark eingeschränkt. (Bei herkömmlichen
PBI-Sinterprodukten sind solche Poren unvermeidlich.) Das Aufheizen
kann mit der eingebauten Heizvorrichtung des Werkzeugs oder mit
anderen Heizgeräten
erfolgen, mit denen die vorgesehene Heiztemperatur erreicht werden
kann. In Anbetracht des nun folgenden Aufheizschritts empfiehlt
sich die Verwendung eines mit einer Preßvorrichtung versehenen Werkzeugs.
Die Dauer des Aufheizschritts beträgt bevorzugt 1 Stunde, 30 Minuten
bis 2 Stunden, 30 Minuten.
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Nach
diesem Aufheizschritt wird auf das auf diese Weise auf die Sintertemperatur
gebrachte Werkzeug unter Beibehaltung der genannten, erhöhten Temperatur
Druck ausgeübt,
und das PBI-Harz wird in dem Werkzeug gesintert (Sinterschritt).
Bei diesem Schritt wird das PBI-Harz
auf der erhöhten
Temperatur von 350°C
bis 600°C
gehalten und dem für
das Sintern erforderlichen, konstanten Druck zwischen 14 und 140
MPa (140 und 1400 kp/cm2) ausgesetzt. Bei
diesem Schritt empfiehlt es sich, die vorher festgelegte Temperatur
und den vorher festgelegten Druck innerhalb der genannten Bereiche
möglichst
konstant zu halten. Dafür
eignet sich zum Beispiel ein Thermostat in Verbindung mit einem
Gerät,
mit dem die Temperatur und/oder der Druck auf den vorher festgelegten
Wert (die vorher festgelegten Werte) zurückgestellt werden können/kann,
wenn eine vorher festgelegte Abweichung eingetreten ist. Die Dauer
des Sintervorgangs kann je nach der Größe, Dicke und Form des vorgesehenen
Sinterprodukts festgelegt werden. Sie liegt gewöhnlich zwischen 60 und 350
Minuten.
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Da
fast das gesamte, durch den Zerfall von PBI entstehende Gas beim
vorausgehenden Aufheizschritt aus dem Werkzeug entfernt wurde, kann
auf das PBI, das beim Sinterschritt kein solches Gas mehr enthält, ausreichender
Druck ausgeübt
werden. Auf diese Weise kann die Berührungsfläche des partikulären PBI-Harzes
beim Sinterschritt vergrößert werden,
bei dem das PBI-Harz durch den auf das Werkzeug ausgeübten Druck
auch von der Luft abgeschirmt wird und sich dadurch von dem nach
dem oben erwähnten
Sinterverfahren von Hoechst Celanese gesinterten PBI-Harz unterscheidet.
Da das nach dem erfindungsgemäßen Sinterverfahren
gesinterte PBI-Harz nicht mit Luftsauerstoff in Berührung kommt,
wird es kaum oxidiert und zersetzt. Daher führt das erfindungsgemäße Verfahren
zu gesinterten PBI-Produkten
hoher Festigkeit.
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Schließlich wird
das gesinterte PBI-Produkt abgekühlt
und aus dem Werkzeug genommen (Abkühlungsschritt). Beim erfindungsgemäßen Verfahren
empfiehlt es sich, den Druck nicht unmittelbar nach dem Sinterschritt
aufzuheben, sondern allmählich
zu vermindern, wenn die Temperatur des gesinterten PBI-Produkts
unter die Glasübergangstemperatur
(Tg) des PBI-Ausgangsharzes
abgesunken ist, sofern die Sintertemperatur über der Glasübergangstemperatur
(Tg) des PBI-Ausgangsharzes liegt. Der Grund dafür ist, daß die Aufhebung des Drucks,
solange die Temperatur des Sinterprodukts über der genannten Glasübergangstemperatur
liegt, zur Auffederung des gesinterten PBI-Produkts und damit zu
einer Vergrößerung seines
Volumens führt.
Unter diesen Umständen
ist es schwierig, gesinterte PBI-Produkte mit den gewünschten
Formen herzustellen.
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Wenn
die Sintertemperatur nicht unter der Glasübergangstemperatur (Tg) des
PBI-Ausgangsharzes liegt, empfiehlt es sich daher, daß der während des
Sinterschritts aufrechterhaltene, konstante Druck auch beim Abkühlungsschritt
solange beibehalten wird, bis die Temperatur der gesinterten PBI-Produkte
unter die Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes abgesunken ist. Wird zum Beispiel Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol als
PBI-Ausgangsharz
verwendet, kann der Druck auf 35 MPa (350 kp/cm2)
herabgesetzt werden, sobald die Temperatur des gesinterten PBI-Produkts
unter die Glasübergangstemperatur
des genannten PBI-Ausgangsharzes abgesunken ist (427°C). Der auf
das genannte PBI-Produkt beim Abkühlungsschritt auszuübende Druck
läßt sich über den
Zusammenhang zwischen der in MPa (kp/cm2)
ausgedrückten
Druckfestigkeit des gesinterten Produkts und seiner Temperatur ermitteln.
Aufgrund dieses Zusammenhangs bestimmt man die Druckfestigkeit des
gesinterten Produkts in Abhängigkeit
von seiner Temperatur, und der auf dieses Produkt nach Herabsetzung
seiner Temperatur auszuübende
Druck ist so einzustellen, daß er
die Druckfestigkeit des Produkts bei dieser Temperatur nicht überschreitet.
Liegt die Temperatur des gesinterten PBI-Produkts etwas unter der
Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes,
so besitzt das Sinterprodukt keine so hohe Festigkeit. Unter diesen
Umständen
zerbricht das Produkt unter der Einwirkung eines Drucks, der seine Druckfestigkeit überschreitet.
Daher muß der
auf ein Sinterprodukt einwirkende Druck so eingestellt werden, daß ein Zerbrechen
des Produkts vermieden wird.
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Wenn
die Sintertemperatur andererseits so eingestellt ist, daß sie tiefer
ist als die Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes, tendiert das gesinterte PBI-Produkt leichter
zur Auffederung als in einem Fall, in dem die Sintertemperatur nicht
tiefer eingestellt ist als die Glasübergangstemperatur des PBI-Ausgangsharzes.
Daher empfiehlt es sich, auch bei einer Sintertemperatur unter der
Glasübergangstemperatur des
PBI-Ausgangsharzes, das gesinterte Produkt unter einem geeigneten
Druck abzukühlen.
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In
diesem Fall wird der Abkühlungsschritt
(4) so durchgeführt,
daß der
erhöhte
Druck in Zeitabständen von
5 bis 60 Minuten in mindestens zwei Stufen um 5 bis 30 MPa (50 bis
300 kp/cm2) herabgesetzt wird.
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Nach
dem Abkühlen
auf zum Beispiel 300°C
oder eine noch tiefere Temperatur wird das Sinterprodukt aus dem
Werkzeug genommen.
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Die
Dauer des Abkühlungsschritts
ist unterschiedlich und hängt
von der Größe, Dicke
und Form des Sinterprodukts ab. Gewöhnlich kann sie aber zwischen
2 und 6 Stunden liegen.
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Zur
näheren
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung wird eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sinterverfahrens
durch 2 veranschaulicht, in welcher der zeitabhängige Zusammenhang zwischen
Temperatur und Druck bei diesem Verfahren dargestellt ist. In 2 ist
auf der Abszisse der Zeitverlauf dargestellt, die Ordinate zeigt
in der Graphik oben die Temperaturveränderungen und in der Graphik unten
die Veränderungen
des Drucks.
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Die
Zeitspanne von a bis b stellt den Vorheizschritt dar, bei dem das
Werkzeug auf eine Temperatur zwischen 100°C und 400°C, bevorzugt zwischen 250°C und 300°C vorgeheizt
wird. Dieser Vorheizschritt ist optional und nur auf Wunsch durchzuführen, um
die Gesamtdauer des erfindungsgemäßen Verfahrens abzukürzen.
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Die
Zeitspanne von b bis c stellt den Vorbehandlungsschritt dar, in
dem das PBI-Harz nach einer optionalen Trocknung in ein Werkzeug
eingebracht und dort kompaktiert wird. Der bei diesem Schritt auszuübende Druck
liegt gewöhnlich
zwischen 5 und 35 MPa (50 und 350 kp/cm2).
Wird dieser Schritt im Anschluß an
den oben beschriebenen Vorheizschritt durchgeführt, empfiehlt es sich, die
Vorheiztemperatur auch beim Vorbehandlungsschritt aufrechtzuerhalten.
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Die
Zeitspanne von c bis d stellt den Aufheitzschritt dar, bei dem das
kompaktierte PBI-Harz auf eine Temperatur gebracht wird, bei der
es im darauffolgenden Sinterschritt gesintert wird. Bei diesem Aufheizschritt muß die Preßvorrichtung
des Werkzeugs in der Position fixiert werden, in der das PBI-Harz
im vorausgehenden Schritt (von b bis c) kompaktiert wurde. Auf das
Werkzeug darf beim Aufheizschritt kein Außendruck ausgeübt werden.
Der auf der Preßvorrichtung
unter diesen Bedingungen lastende Außendruck beträgt demnach 0
MPa (kp/cm2). Wenn im vorausgehenden Schritt
nicht vorgeheizt wurde, wird das PBI-Harz in dem Werkzeug von Raumtemperatur
bis zur vorher festgelegten Temperatur zwischen 350°C und 600°C erwärmt. Wurde
das Werkzeug hingegen im vorausgehenden Schritt vorgeheizt, so wird
das PBI-Harz in dem Werkzeug von der genannten Vorheiztemperatur
auf die vorher festgelegte Temperatur in dem genannten Bereich gebracht.
Die Dauer des Aufheizschritts liegt gewöhnlich zwischen 1 Stunde, 30
Minuten und 2 Stunden, 30 Minuten.
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Die
Zeitspanne von d bis e stellt den Sinterschritt dar, bei dem das
in dem Werkzeug auf die vorher festgelegte Temperatur aufgeheizte
PBI-Harz unter Ausübung
eines vorher festgelegten Drucks auf das Werkzeug gesintert wird.
Der Druck auf das Werkzeug setzt 0 bis 100 Minuten nach Beendigung
des vorausgehenden Aufheizschritts ein, bevorzugt nachdem das Zersetzungsgas
aus dem erwärmten
PBI-Harz fast vollständig entfernt
wurde, zum Beispiel 5 bis 60 Minuten nach Beendigung des vorausgehenden
Aufheizschritts. Die Dauer des Sinterschritts, der den Schritt der
Entfernung des Zersetzungsgases und den Schritt der Ausübung von
Druck auf das Werkzeug umfaßt,
kann 60 bis 350 Minuten betragen.
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Die
Zeitspanne von e bis f stellt den Abkühlungsschritt dar, bei dem
das gesinterte PBI-Produkt
nach dem Sinterschritt abgekühlt
wird. Liegt die im vorausgehender Sinterschritt angewendete Sintertemperatur nicht
unter der Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes, kommt es im Falle einer schlagartigen Beseitigung
des gesamten Drucks bei einer Temperatur über der genannten Glasübergangstemperatur
zur Auffederung des gesinterten PBI-Produkts, wodurch die Herstellung
des gewünschten
Produkts oft mißlingt. Daher
empfiehlt es sich in diesem Fall, das gesinterte PBI-Produkt zunächst auf
die Stufe e1 abzukühlen
(bei der die Temperatur des gesinterten PBI-Produkts unter der Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes liegt), ohne den Druck aufzuheben, und erst
danach den Druck abzusenken. Hat das Sinterprodukt eine komplizierte
Struktur, kann der Druck in 2 oder in mehreren Stufen abgesenkt
werden. Je nach den Bedingungen, unter denen dieser Schritt stattfindet,
kann der Druck ebenfalls in zwei oder in mehreren Stufen herabgesetzt
werden. Wenn zum Beispiel Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol als PBI-Ausgangsharz
zur Anwendung kommt, wird der Druck auf 35 MPa (350 kp/cm2) herabgesetzt und auf diesen Wert eingestellt,
nachdem das gesinterte PBI-Produkt auf eine Temperatur unter der
Glasübergangstemperatur
des PBI-Ausgangsharzes (427°C)
gefallen ist (e1). Nach einem weiteren Abkühlen auf 350°C (e2), kann
der Druck auf 19 MPa (190 kp/cm2) herabgesetzt
und auf diesen Wert eingestellt werden.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Prozeß herstellbaren,
gesinterten PBI-Produkte besitzen eine hohe chemische Beständigkeit,
zum Beispiel gegen Ketone, organische Säuren, Ölquellenlaugen, Ölquellensauergas
sowie gegen aromatische, aliphatische und halogenierte Kohlenwasserstoffe.
Daher erweisen sich die mit dem erfindungsgemäßen Prozeß herstellbaren, gesinterten
PBI-Produkte bei Anwendungen, bei denen andere Harze die Anforderungen
nicht erfüllen
(bei extrem hohen Temperaturen, in Anwesenheit ätzender Chemikalien) wie auch
bei Anwendungen, bei denen es auf Haltbarkeit und Verschleißbeständigkeit
ankommt, als besonders wirksam. Die mit dem erfindungsgemäßen Prozeß herstellbaren,
gesinterten PBI-Produkte
kommen besonders bevorzugt bei der Herstellung von Dichtungsringen,
Dichtungselementen, O-Ringen, Lagern, Halbleiter-Werkzeugausrüstungen,
Getrieben, Lagern und Ventilen für
Anwendungen auf dem Gebiet der Erdölförderung und Geothermie, in
der petrochemischen Industrie sowie bei anderen industriellen Anwendungen zum
Einsatz.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den nun folgenden Beispielen näher beschrieben,
die jedoch keine Einschränkung
ihres Anwendungsbereichs darstellen sollen.
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BEISPIELE
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Poly-2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol,
ein partikuläres
PBI-Harz mit einer logarithmischen Viskositätszahl von 0,55 dl/g wurde
zur Beseitigung seines Gehalts an Wasser und flüchtigen Bestandteilen in einem Umluftofen
12 Stunden lang bei 150°C
getrocknet.
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Ein
35 mm dickes, quadratisches Werkzeug mit 320 mm Seitenlänge wurde
auf 200°C
vorgeheizt. 6 kg getrocknetes, pulverförmiges PBI-Harz wurden in das
Werkzeug eingebracht und bei 10 MPa (100 kp/cm2) mit
einer 650-t-Ölpresse
gepreßt.
Dabei wurde das Harz in dem Werkzeug kompaktiert. Danach wurde der obere
Stempel der Presse in der kompaktierten Position fixiert, und der
Druck in dem Werkzeug wurde auf 0 MPa (kp/cm2)
abgesenkt. Das Harz in dem Werkzeug wurde mit der in das Werkzeug
eingebauten Heizvorrichtung auf 470°C erwärmt, ohne daß auf das
Werkzeug ein Außendruck
ausgeübt
wurde. Dieser Aufheizschritt dauerte 2 Stunden. Nach 30 Minuten
wurde auf das Werkzeug 60 MPa (600 kp/cm2)
Druck ausgeübt, deren
Temperatur noch 470°C
betrug. Dieser Druck und die genannte Temperatur wurden 3 Stunden
lang beibehalten.
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Danach
wurde das Werkzeug wie folgt abgekühlt: Zuerst wurde das Werkzeug
auf eine Temperatur unter 427°C
abgekühlt,
und der Druck auf das Werkzeug wurde auf 35 MPa (350 kp/cm2) abgesenkt. Nachdem das Werkzeug weiter
auf ca. 200°C
abgekühlt
worden war, wurde das Sintergut aus dem Werkzeug genommen. Dieses
Produkt hatte bei 23°C
eine durchschnittliche Zugfestigkeit von 180 MPa (1800 kp/cm2).
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VERGLEICHSBEISPIEL
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Das
in Beispiel 1 verwendete, partikuläre PBI-Harz wurde auf die gleiche
Weise getrocknet wie in Beispiel 1. Zur Herstellung eines 30 nun
dicken Sinterprodukts mit 270 mm Außendurchmesser, 180 mm Innendurchmesser
wurde das Harz in ein Werkzeug eingebracht, auf das sofort ein Druck
von 35 MPa (350 kp/cm2) ausgeübt wurde.
Danach wurde das Werkzeug auf 460°C
erwärmt,
der Druck wurde aufgehoben, und das Harz verblieb 4 Stunden lang
bei 460°C
in dem Werkzeug. Anschließend
wurde das gesinterte PBI-Produkt erneut einem Druck von 35 MPa (350
kp/cm2) ausgesetzt, einmal auf 420°C abgekühlt und
dann wieder auf 460°C
erwärmt.
Diese erhöhte
Temperatur und der genannte Druck wurden 90 Minuten lang beibehalten.
Dann wurde das Produkt auf 200°C
abgekühlt
und aus dem Werkzeug genommen. Das Produkt war jedoch zerbrochen.
Dies läßt darauf
schließen,
daß das
beim Erwärmen
entstandene Gas in Form von Poren in dem Sintergut verblieb und
daß sich
das gesinterte Produkt unter der durch die Ausdehnung des Gases
entstandenen Belastung verformte und zerbrach.
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Unter
den oben beschriebenen Bedingungen, jedoch nach Verlängerung
der Sinterzeit bei 460°C
auf 6 Stunden, wurde das Produkt infolge von Oxidation und Zersetzung
glasig gesintert. Dies läßt darauf
schließen,
daß es
beim Sinterschritt zur Oxidation und Zersetzung des PBI-Harzes gekommen
war.
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Tabelle
1 zeigt die in den obigen Beispielen zu dieser Erfindung erzielten
physikalischen Eigenschaften der gesinterten Produkte sowie die
physikalischen Eigenschaften der nach dem obigen Vergleichsbeispiel gewonnenen
Produkte, bei dem das von Hoechst Celanese entwickelte Verfahren
zur Anwendung kam. Unter diesen physikalischen Eigenschaften wurden
Reißfestigkeit,
Dehnfestigkeit und Elastizitätsmodul
als mechanische Eigenschaften sowie der mittlere Wärmeausdehnungskoeffizient
als thermische Eigenschaft und die Durchschlagfestigkeit als elektrische
Eigenschaft gemessen.
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Wie
aus den in Tabelle 1 zusammengestellten Daten zu ersehen ist, weisen
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten gesinterten PBI-Produkte günstigere Eigenschaften auf
als die nach einem bereits bekannten Verfahren gewonnenen Produkte.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Sinterprodukte nur wenig Poren enthalten und während des
Sinterschritts nicht mit Luftsauerstoff in Berührung kommen, so daß sie kaum
oxidieren oder eine Qualitätsminderung
erfahren, wodurch Einbußen
an Festigkeit reduziert werden können.
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Da
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten gesinterten PBI-Produkte nur eine geringe Zahl von
Poren enthalten und kaum oxidiert werden oder anderweitige Qualitätseinbußen erleiden,
lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Produkte weitgehend
gleichmäßiger Qualität erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
also eine hohe Ausbeute bei der Herstellung von Sinterprodukten
einheitlicher Qualität.
Da das beim Zerfall des PBI-Harzes entstehende Gas bei der erfindungsgemäßen Herstellung
aus den gesinterten PBI-Produkten entfernt werden kann, ist es zudem
leicht, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
dicke gesinterte PBI-Produkte herzustellen.
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Wie
vorstehend ausführlich
beschrieben, können
die Entstehung von Poren in den gesinterten PBI-Produkten und die
Auffederung dieser Produkte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
vermieden werden. Dementsprechend läßt sich auch vermeiden, daß die Produkte
oxidierte und schlechtere poröse
Teile enthalten. Daher ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
eine hohe Ausbeute an PBI-Sintergut hoher Festigkeit, das weder
Poren noch poröse
Anteile enthält.
Sogar bei der Herstellung von dickem Sintergut aus PBI läßt sich
ohne weiteres eine hohe Ausbeute erzielen.