DE2504821C2 - Zusammensetzung aus Polyimidpulver und Polyformaldehyd und deren Verwendung zur Herstellung poröser Formkörper - Google Patents
Zusammensetzung aus Polyimidpulver und Polyformaldehyd und deren Verwendung zur Herstellung poröser FormkörperInfo
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Description
I!
ο
N-R'-
Il
ο
aufweist, in der R eine tetravalente Gruppe ist, die mindestens einen Ring mit 6 Kohlenstoffatomen, der
benzolisch ungesättigt ist, enthält, und in der die vier Carbonylgruppen paarweise mit verschiedenen Kohlenstoff atomen verbunden sind, wobei die Carbonylgruppen jeden Paares mit benachbarten Kohlenstoffatomen
in der R-Gruppe verbunden sind; und in der R' eine divaiente, aromatische Gruppe bedeutet, (B) bis zu 5ö
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung eines festen teilchenförmigen Polymeren
des Formaldyhyds und ggf. zusätzlich Graphit und/oder Polytetrafluoräthylen.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese als festes, teilchenförmigen
Formaldehydpolymer ein unstabilisiertes Polyoxymethylen oder Paraformaldehyd enthält
3. Verfahren zur Herstellung geformter, poröser Polyimidgegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Vorform verdichtet, indem man eine Zusammensetzung aus einer Polyimidpulverzusammensetzung
gemäß Anspruch 1 oder 2 einem Formdruck von mindestens etwa 703,0 kg/cm2 aussetzt und die Vorform auf
eine Temperatur oberhalb etwa 3000C zum Sintern der Vorform erhitzt, und dabei einen porösen, geformten
Die Erfindung betrifft Zusammensetzungen aus polymeren Polyimidmaterial sowie deren Verwendung zur
Herstellung poröser Polyimidstrukiuren aus solchen Zusammensetzungen.
Polyimide sind an sich bekannte polymere Produkte und werden beispielsweise in den US-PS 31 79 631,
31 79 634 und 32 49 588 beschrieben. Gemäß diesen Patentschriften werden die Polyimide erhalten, indem
bestimmte Tetracarbonsäuredianhydride mit bestimmten diprimären Diaminen zu intermediären Polyamidsäu
ren umgesetzt werden, die auf verschiedenen geeigneten Wegen, wie beispielsweise durch chemische oder
Hitzebehandlung, in die entsprechenden Polyimide umgewandelt werden können. Geformte Strukturen können
aus verschmelzbaren Polyimidpulvern durch Hitzeverformen oder Verformungstechniken gemäß US-PS
31 79 631 und 32 49 588 oder durch direkte Formung bei freier Sinterung gemäß US-PS 34 13 394 hergestellt
werden. Beispielsweise werden in der US-PS 31 79 631 feinzerteilte Polyimidpulver mit Oberflächen von größer
als 0,1 m2 je Gramm beschrieben, die bei Drücken oberhalb 211 kg/cm2 und bei Temperaturen im Bereich von
200—5000C zu festen homogenen Gegenständen verschmolzen wurden. Ebenso wurden beispielsweise poröse
Strukturen aus verschmolzenem Polyimidharzpulver hergestellt, indem ein Polyimidpulver bei niedrigeren
Drucken, als sie normalerweise bei der direkten Herstellung geformter Polyimidstrukturen aufgewendet werden, zu einer Vorform verdichtet werden, die eine ausreichende strukturelle Festigkeit aufweist, ü-si physikalisch
gehandhabt zu werden, worauf die Vorform einer Erwärmungsfolge bei Temperaturen oberhalb 400° C ohne
Einwirkung von Druck ausgesetzt wird, so daß die Vorform wintert und eine geformte Struktur entsteht, deren
Dichte weniger als 92° der Dichte einer normalen, geformten, vollständig verschmolzenen Polyimidstruktur, die
durch Hitzeformung oder Druckformtechniken (Product Licensing Index, November, 1970) hergestellt ist,
ausmacht. Ein deutlicher Nachteil des beschriebenen Verfahrens zur Herstellung geformter, poröser Polyimid
strukturen besteht darin, daß man keine Strukturen, beispielsweise für Hülsen- oder Zapfenlager, mit geeigneter
Porenstruktur, herstellen kann. Beispielsweise werden poröse Hülsenlager aus polymeren Polyimidmaterialien
hergestellt, indem ein Polyimidpulver in einer hohlen Prägevorrichtung verdichtet wird, wobei die Hülsenlageroberflächen, die parallel zur Druckrichtung der Prägevorrichtung laufen, hohen Reibungskräften entlang der
Wände des Prägestempels (einschließlich der Prägestange) während der Verdichtungs- und Ausstoßfolge des
Formvorganges ausgesetzt werden, so daß Muffen- oder Hülsenlager mit im wesentlichen glatten Oberflächen
und nur wenigen Oberflächenporen geringerer als erwünschter, das heißt nichtadäquate Porenstruktur, erhalten
werden. Solche Hülsenlager besitzen unzureichende ölaufnahmefähigkeit und Olfluß (für Schmierzwecke), weil
deren Porenstruktur unzureichend ist. Eine wesentliche erfindungsgemäße Aufgabe besteht demnach darin, eine
Zusammensetzung aus verschmelzbarem polymeren Polyimidmaterial und ein Verfahren zur Herstellung ge
formter Strukturen aus diesem Material vorzuschlagen, durch die die aufgezeigten Nachteile und Beschränkun
gen überwunden werden.
Erfindungsgemäß wird eine Zusammensetzung vorgeschlagen, die aus einem verschmelzbaren Polyimidpulver und einem festen teilchenförmigen Polymeren des Formaldehyd besteht. Die erfindungsgemäße Zusammen-
setzung enthält vorzugsweise ein verschmelzbares Polyimidpulver und bis zu etwa 50 Gewichtsprozent bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eines festen teilchenförmigen Polymeren des Formaldehyde.
Bevorzugt erhält die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein verschmelzbares Polyimidpulver, wobei das
Polyimid aus den folgenden wiederkehrenden Struktureinheiten der Formel
C C
N R N-R'
C C
Il Il
O O
10
IS
besteht in der R eine tetravalente Gruppe ist, die mindestens einen Ring mit 6 Kohlenstoffatomen, der benzolisch
ungesättigt ist, enthält, in der die 4 Carbonylgruppen mit verschiedenen Kohlenstoffatomen paarweise
verbunden sinß. wobei die Carbonylgruppen jeden Paares mit benachbarten Kohlenstoffatomen in der R-Gruppe
verbunden sind; und in der R' eine zweiwertige aromatische Gruppe ist; die erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält ebenfalls ein festes, teilchenförmiges Polymer von Formaldehyd. Bei einer anderen bevorzugten,
erfindungsgemäßen Ausführungsform enthält die Zusammensetzung ein verschmelzbares Polyimidpulver, wobei
das Polyimid der zuvor beschriebenen Strukturformel entspricht, sowie ein teilchenförmiges, festes Polymer
von unstabilisiertem Polyoxymethylen.
Erfindungsgemäß wird darüberi.inaus ein Verfahren zur Herstellung von porösen, geformten Poiyimidartikeln,
wie Hülsen- oder Muffenlager oder Zapfenlager, vorgeschlagen, das darin besteht, daß man eine Vorform
preßt, indem man eine Zusammensetzung aus einem verschmelzbaren Polyimidpulver und einem festen, teilchenförmigen
Polymer von Formaldehyd einem Formdruck von mindestens etwa 703 kg/cm2 aussetzt, und daß
man diese Vorform auf eine Temperatur oberhalb etwa 3000C zum Sintern der Vorform erhitzt und einen
porösen, geformten Polyimidartikel erhält, der untereinander verbundene Poren aufweist Bevorzugt besteht
das erfindungsgemäße Verfahren ί-Ίιπη, eine Vorform zu pressen, indem man eine Zusammensetzung aus einem
verschmelzbaren Polyknidpclver und einem festen, teilchenförmigen Polymer aus Formaldehyd einem Formdruck
von mindestens etwa 70S kg/t a2 aussetzt und die Vorform auf eine Temperatur oberhalb von etwa 3000C
zum Sintern der Vorform erhitzt und einen porösen, geformten Polyimidartikel mit untereinander verbundenen
Poren erhält, wobei das Poiyimid aus wiederkehrenden Struktureinheiten
25
30
35
Il
Il
N R
C C
N — R'-
40
45
besteht, in denen R eine tetravalente Gruppe ist, die mindestens einen Ring mit 6 Kohlenstoffatomen, der
benzolisch ungesättigt ist, enthält, und die 4 Carbonylgruppen in den wiederkehrenden Struktureinheiten paarweise
mit verschiedenen Kohlenstoffatomen verbunden sina, wobei die Carbonylgruppen jeden Paares an
benachbarten Kohlenstoffatomen in der R-Gruppe angeordnet sind; und in der R' eine divalente, aromatische
Gruppe ist. Eine andere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine
Vorform zu pressen, indem man eine Zusammensetzung aus einem pulverförmigen, verschmelzbaren Polyimid,
das die beschriebenen Struktureinheiten aufweist und einem festen, teilchenförmigen Polymer von unstabilisiertem
Polyoxymethylen einem Formdruck von mindestens etwa 703 kg/cm2 aussetzt, und daß man die Vorform
auf eine Temperatur oberhalb etwa 3000C zum Sintern der Vorform erhitzt und einen porösen, geformten
Polyimidartikel mit untereinander verbundenen Poren erhält.
Die Art und die Vorteile der Zusammensetzung und des Verfahrens gemäß Erfindung werden durch die
folgende detailliertere Beschreibung verständlicher.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält mindestens 2 wesentliche Komponenten, nämlich ein verschmelzbares
Polyimidpulver und ein festes, teilchenförmiges Polymer von Formaldehyd. Das erfindungsgemäße
polymere Polyimidmaterial ist durch die folgenden wiederkehrenden Struktureinheiten
50
55
C C
-N R N-R'-
c c
gekennzeichnet, in der R eine tetravalente, aromatische Gruppe ist die mindestens einen Ring mit 6 Kohlenstoffatomen,
der benzolisch ungesättigt ist enthält, wobei die 4 Carbonylgruppen der wiederkehrenden Struktureinheit
paarweise mit verschiedenen Kohlenstoffatomen verbunden sind, wobei die Carbonylgruppen jeden Paares
an benacharte Kohlenstoffatome in der R-Gruppe angeordnet sind, und in der R' eine divalente aromatische
Gruppe ist Die Polyimide werden hergestellt indem man mindestens ein organisches Diamin der Strukturformel
(HjN- R'- NH2)
in der R' die obige Bedeutung besitzt und in der die beiden Aminogruppen des Diamins je\s uts mit verschiedenen
Kohlenstoffatomen der beschriebenen aromatischen Gruppe verbunden sind, mit mindestens einem Tetracarbonsäuredianhydrid
umsetzt, das die iolgende Formel besitzt
Il
c
Il
c
in der R die zuvorgegebene Bedeutung besitzt, wobei die Umsetzung in einem oganischen Lösungsmittel für
mindestens einen der Reaktionspartner durchgeführt wird, und wobei das Lösungsmittel gegenüber den Reaktionspartnem,
vorzugsweise unter wasserfreien Bedingungen ausreichend lange und bei einer Temperatur unter
1750C inert ist, um eine Polyimidsäure zu bilden, die dann in geeigneter Weise, wie beispielsweise durch Erhitzen,
in das obige Polyimid überführt wird. Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Polyimide sind solche, die
beispielsweise auf Pyromellitdianhydrid und 4,4'-Oxydianilin oder auf Sß'^^'-Benzophenontetracarbonsäurcdianhydrid
und 4,4'-Oxydianilin oder Metaphenylendiamin oasieren. Geeignete Polyimide und Pulver aus diesen
Polyimiden werden umfassender in den US-PS 31 79 631 und 32 49 588 beschrieben. Die erwähnten Polyimide
können entweder allein oder in Mischungen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzt werden.
Das Polyimidpulver macht mindestens 50 Gewichtsprozent der erfindungsgemäßen Zusammensetzung aus,
wenn die Zusammensetzung aus ungefülltem Polyimid und einem Polymer von Formaldehyd besteht.
Die andere wesentliche Komponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist ein festes, teilchenförmiges
Polymer von Formaldehyd. Polymere des Formaldehyds werden häufiger als Polyacetale bezeichnet und
schließen ein, beziehungsweise werden charakterisiert durch eine lineare Polymerkette, die wiederkehrende
(CH2O)-Einheiten oder -Gruppen enthält Das bevorzugte Formaldehydpolymer in der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung ist ein Polyoxymethylen, das nicht gegen thermischen Abbau, beispielsweise durch Abschließen
der Enden der linearen Polymerkette mit stabilisierenden Endgruppen, stabilisiert ist
Demnach ist das bevorzugte Formaldehyduolymer ein Paraformaldehyd, das ein lineares Polymer niederen
Molekulargewichts und als feines Pulver handelsüblich ;st Toimaldehydpolymere sind umfassender in US-PS
27 68 994 beschrieben und werden unter dem Handelsnahmen Delrin von E. I. du Pont de Nemours and
Company, Inc. vertrieben. Delrin-Polymere sind normalerweise gegen thermischen Abbau stabilisiert; sie können
jedoch gemäß Beispiel 2 verwendet werden. Zu geeigneten Formaldehydpolymeren zählen beispielsweise
ebenfalls Trioxan. Das Formaldehydpolymer macht bis zu etwa 50 Gewichtsprozent der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung aus.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann zusätzlich zu dem verschmelzbaren Polyimidpulver und dem
festen, teilchenförmigen Formaldehydpolymeren andere Additive und Materialien enthalten, die zur Herstellung
von geformten Artikeln geeignet sind. Zu geeigneten Additiven und Materialien, die mit dem verschmelzbaren
Polyimidpulver und dem Formaldehydpolymeren kombiniert eingesetzt werden können, zählen feinzerteilte,
partikelförmige Materialien wie andere partikelförmige Polymere, zum Beispiel Polytetrafluoräthylen und
feinzerteilte Metalle, Metalloxide, Mineralien, Kohlenstoff, Graphit Asbest Glas, Mica, Vermiculit Kaolin und
Schleifpartikel wie Siliziumcarbid, Bornitrid und Diamanten, sowie Mischungen der aufgezählten Materialien.
Die zugesetzten Materialien können bis zu etwa 70 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht an
Polyimid und den zugesetzten Materialien, ausmachen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in poröse, geformte Polyimidgegenstände durch direktes
Formen und freies Sintern geformt werden, indem die Zusammensetzung aus einem verschmelzbaren Polyimidpulver
und einem festen, patikelförmigen Formaldehydpolymeren einer verdichtenden Kraft von mindestens
etwa 703 kg/cm2, vorzugsweise 7030 kg/cm2 und einer Temperatur von vorzugsweise etwa Zimmertemperatur
(25°C) ausgesetzt wird, wodurch eine Vorform erhalten wird, und indem man anschließend die Vorform auf eine
Temperatur oberhalb von etwa 3000C erwärmt, um die Vorform zu sintern und einen porösen, geformten
Polyimidgegenstand zu erhalten, der miteinander verbundene Poren aufweist. Im Erwärmungsschritt des erfindungisgemäßen
Verfahrens wird sowohl das Polyimidpulver in die Vorform verschmolzen als auch das feste,
teilchenförmige Formaldehydpolymer thermisch abgebaut und depolymerisiert, das sich in gasförmiger Form
entwiickelt und dadurch in der Vorform Hohlräume bildet, so daß ein poröser, geformter Polyimidgegenstand
miteinander verbundenen Poren entsteht. Demnach dient das feste, teilchenförmige Formaldehydpolymer in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung als flüchtiges oder vorübergehendes Füllmaterial, das während des
anfänglichen Erhitzungsschrittes sich entwickelt.
Die Erwärmungsfolge des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorzugsweise schrittweise durch Veränderung
der Wärmegeschwindigkeit der Vorform in und durch mehr als einen Erwärmungszyklus durchgeführt
werden. Insbesondere ist es vorteilhaft, die Vorform mit praktisch gleichmäßiger Geschwindigkeit von Zimmertemperatur
auf etwa 80eC zu erhitzen, indem die Temperatur der Vorform in 30 Minuten Intervallen um jeweils
5°C erhöht wird, worauf die Vorform auf eine Temperatur von etwa 1500C in einer Geschwindigkeit von 70C je
Siuru'ic erhitzt wird, und indem dann die Vorform weiter mii höherer Geschwindigkeit, wie beispielsweise
1 —'/20C je Minute auf eine Temperatur von etwa 400"C erwärmt wird, und daß dann die Vorform ausreichend
lange, beispielsweise 3 Stunden, bei dieser Temperatur gehalten wird. Durch einen solchen Erwärmungszyklus
wird unbeabsichtigtes und/oder unerwünschtes Zerspringen der Vorformstruktur verhindert. Das feste, teil
chenförmige Formaldehydpolymer zersetzt sich durch die Polymerisation zu gasförmigem Formaldehyd während
der anfänglichen Wärmefolge des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei das Freisetzen oder der Austritt
von Formaldehydgas ohne Verbleib von gasförmigen Formaldehyd in der Vorform erwünscht ist, da sonst in der
Vorform eingeschlossenes Formaldehydgas während der folgenden Wärmebehandlung ausreichend Druck
entwiickelt, um die Form zu zersprengen. Aus diesem Grund sollte die Konzentration an festem, teilchenförmigen
Formaldehydpolymeren in der Zusammensetzung und der Vorform gemäß Erfindung ausreichend sein, um
in der Vorform miteinander verbundene Poren zu gewährleisten, durch die das gasförmige Formaldehyd
austreten kann. Die Konzentration an festem, teilchenförmigen Formaldehydpolymer in der Zusammensetzung
und der Vorform gemäß Erfindung sollte mindestens 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 12 und 30
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung oder Vorform, betragen. Dann wird
die Vorform vorzugsweise auf eine Temperatur oberhalb etwa 3000C erhitzt, um die Polyimidpartikel zu
verschmelzen und einen porösen, geformten Polyimidgegenstand zu erhalten. Die zuvor beschriebene Erwärmungsfolge
ist zur Herstellung von porösen Polyimidzylindern mit einem Durchmesser von 2,86 cm und einer
I~ Höhe von 3,17 cm befriedigend.
Ein hervorspringendes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das feste, teilchenförmige Formaldehydpolymere
sauber zu Formaldehydgas pyrolisiert und aus der Vorform ohne Hinterlassung eines Formaldehydrückstandes
heraustritt und ohne einen Wechsel in der Dichte der Polyimidphase der Vorform, die gleichzeitig unter
Bildung eines porösen, geformten Polyimidartikels verschmilzt, zu bewirken. Demnach entspricht die Porenstruktur
der geformten Polyimidgegenstände praktisch identisch der Partikelgröße und -verteilung des festen,
teilchenförmigen Formaldehydpolymeren, das zunächst in der Vorform anwesend ist. Die Porengröße in dem
porösen, geformten Polyimidgegenstand kann nach Wunsch reguliert werden, indem man Partikel von festem
Form-aldehydpolymeren mit veränderlichen und/oder spezifischen Partikelgrößen verwendet Beispielsweise
können teilchenförmige Formaldehydpolymere gleichförmiger Partikelgröße verwendet werden, oder Mischungen
von teilchenförmigen Formaldehydpolymeren verschiedener Partikelgröße, um zu geformten, porösen
Polyimidartikeln zu gelangen. Paraformaldehyd in Form der handelsüblichen Pulver besteht aus harten, festen
Partikeln, deren Partikelgröße üblicherweise im Bereich von etwa 20 μπι liegt, wenn die Größenbestimmung
unter Verwendung eines handelsüblichen Mikromerographen durchgeführt wird. Bei dieser analytischen Methode
wird ein Sedimentationsverfahren unter Verwendung eines Gases als Sedimentationsfluid durchgeführt
Die Partikel setzei? sich im Sedimentationsrohr auf einen Gleichgewichtsteller ab, so daß eine Auftragung von
Gewicht gegen Zeit erhalten werden kann. Bei sauberer Eichung wird eine kontinuierliche Verteilung der
Partikelgröße für Partikel im Bereich von 1 —250 um erhalten. (T. Allan, »Particle Size Measurement«, Chapman
und Hall, Ltd, London 1968, Seite 99.)
Dii; Paraformaldehydpartikel sind hart und nichtporös. Demnach haben die Poren in den porösen Polyimidformi;n
die Größe und Verteilung der ursprünglichen Paraformaldehydpartikeln in der Vorform. Die Größe und
Verteilung der Poren und das Porenvolumen können auf diese Weise einfach geregelt werden. Werden größere
oder kleinere Poren gewünscht, kann das Paraformaldehydpulver gesiebt werden, um eine Fraktion an größeren
oder kleineren Partikeln zu erhalten. Hierzu alternativ können die kleineren Partikel durch Gaseluieren entfernt
werden. Werden größere Partikel gewünscht, als aus dem Paraformaldehydpulver erhalten werden können,
können Paraformaldehydflocken gemahlen und auf die gewünschte Größe gesiebt werden. Das Porenvolumen
wird in einfacher Weise durch die Menge von Paraformaldehyd geregelt, die in der Anfangszusammensetzung
verwendet wird.
Die beschriebene, erfindungsgemäße Methode kann angewendet werden, um Standardformen poröser Polyimidgegenstände
herzustellen, wie beispielsweise Stangen, Schläuche und Scheiben, die dann in eine Vielzahl
verschiedener Gegenstände verarbeitet werden können; solche Gegenstände können auch direkt ais eiektriscne
Isolanoren, Muffen, Hülsen, Lager und Getriebe hergestellt werden. Ein wichtiger Verwendungszweck der
poröüen, geformten Polyimidgegenstände besteht in der Verwendung als mit öl gefüllte Lager oder Ölfilmlager,
wie aus den später folgenden Beispielen hervorgehen wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. Alle Teil- und Prozentangaben beziehen
sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Die Testerjebnisse wurden wie folgt erhalten:
s ölimprägnierung
Die porösen Polyimidgegenstände wurden mit öl gemäß Beispielen imprägniert, indem die porösen Gegenstände unter die öloberfläche in einem geschlossenen Behälter einer Temperatur von 150° C und einem absoluten Druck von etwa 0,5 mm Hg eingetaucht wird. Die Verweilzeit unter Vakuum wurde so lange eingehalten, bis
to aus dem Gegenstand keine Luftblasen mehr austraten. Die hierzu notwendige Zeit betrug normalerweise etwa 4
Stunden. Dann wurde das Vakuum unterbrochen, das Erwärmen des Öls eingestellt; dann wurde Normaldruck
über dem öl unter Stickstoff hergestellt. Nach normalerweise etwa 16 Stunden wurde der Gegenstand aus dem
öl enfernt und abtropfen gelassen. Dann wurden alle Spuren von überschüssigem Oberflächenöl abgewischt.
Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Testprobe durch die Ölimprägnierung wurde benutzt, um den
is Prozentsatz der Gesamtporösität des Gegenstandes, der mit öl gefüllt wurde, zu berechnen.
standardisierte Lager unter Verwendung der Apparatur zum Bestimmen des Verschleißes gemäß R. B. Lewis in
»Predicting the Wear of Sliding Plastic Surfaces«, Mech. Eng, 86,32 (1964) hergestellt bzw. eingesetzt wurden.
Diese Testproben bestanden jeweils aus einer zylindrischen Scheibe mit (1) einem zylindrischen Gehäuseteil mit
einem Durchmesser von 2,48 ±0,005 cm und einer Höhe (Dicke) von 0,25 cm und (2) einem hochstehenden,
annularen Ring an einem Ende des zylindrischen Gehäusebauteils (die Basis des hochstehenden, annularen
Ringes ist integraler Bestandteil des zylindrischen Gehäuseteils), dessen äußerer Durchmesser gleich dem
Durchmesser des zylindrischen Gehäusebauteils ist und dessen innerer Durchmesser 2,13 ±0,005 cm beträgt und
eine Höhe von 0,25 cm (gemessen von der Endoberfläche des Gehäusebauteils) besitzt. In diesem Test wurde der
Versuchskörper in einem selbsteinstellenden Rahmen unter einer drehbaren Stahlplatte gesichert Die Stahlplatte wurde mit einer Beladung von 22,7 kg belastet, wodurch eine Belastung von 17,6 kg je cm2 auf 1,29 cm2
' auf fläche der Versuchsprobe erzeugt wurde. Die Winkelgeschwindigkeit der drehenden Stahlscheibe wurde so
geregelt, daß eine Geschwindigkeit von 30,4 m je Minute auf der Lauffläche der Versuchsprobe erhalten wurde,
wodurch sich ein Produkt aus Druck und Geschwindigkeit von 25 000 einstellte. Der Zerschleißtest wurde über
die angegebene Zeitspanne durchgeführt, nach der ein durchschnittlicher Reibungskoeffizient bestimmt wurde
und der Verschleißfaktor aus der Veränderung der Dicke der Versuchsproben berechnet wurde. Der selbstein
stellende Rahmen für die Versuchsproben wurde in einer nahezu reibungsfreien Lagervorrichtung getragen; der
Rahmen war mit einem unteren Arm versehen, der horizontal auswärts ragte und derart ausgebildet war, daß ein
mechanisches Stop-Bauteii berührt wurde, um die Rotation des Rahmens und der darin gesicherten Versuchsprobe zu verhindern. Der Reibungskoeffizient wurde aus der Gleichung
FX
berechnet, in der F die Kraft (lbs) ist, die in einer Entfernung auf den Arm X (in) vom Mittelpunkt der
Versuchsprobe angewendet wird und ausreicht, um den Hebelarm von dem Stop-Bauteil zu bewegen, und A/ist
die Kraft (lbs), die für die Versuchsprobe normal ist und R ist der durchschnittliche Radius (in) der Versuchsproben, der erhalten wird, indem man die Summe der äußeren Durchmesser und der inneren Durchmesser des
hochstehenden annularen Ringes der Versuchsproben durch 4 dividiert
Die unten aufgeführten Mischungen von Poly-N.N'-^/t oxydiphenylen)pyromellitimidharz und Paraformaldehydpulver wurden durch Trockenmischen in einer Rollentonne für etwa 5 Minuten und anschließendes
Trockenmischen in einem Mischer für etwa 1 Minute hergestellt
Harzfe) | Paraformaldehyd (g) | |
A | 45 | 5 |
B | 40 | 10 |
C | 35 | 15 |
D | 30 | 20 |
Die homogenen Zusammensetzungen wurden verwendet, um scheibenförmige Vorformen mit einem Durchmesser von 2,54 cm und einer Dicke von 0,63 cm herzustellen, indem eine zylindrische Form bei Zimmertemperatur und einem Druck von 7030 kg/cm2 verdichtet wurde. Die Vorrormen wurden dann in einer Stickstoffatmo-
sphäre in einem Erwärmungszyklus behandelt wobei die Vorform zunächst langsam auf 800C vorerhitzt wurde,
worauf dann auf 1500C erhitzt wurde, indem die Temperatur kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 7°C
je Stunde erhöht wurde (in diesem Erwärmungsstadium wird die Entfernung des ParaformaldehydfüUmatenals
bewirkt), worauf die Gegenstände auf 400°C durch kontinuierliche Temperaturerhöhung mit einer Geschwindigkeit
von 1,5"C je Minute erwärmt wurden, und indem die Gegenstände 3 Stunden bei 400° C gehalten wurden
(in diesem Erwärmungsstadium tritt das Sintern der Gegenstände ein). Der Hohlraumgehalt jeden scheibenförmigen
Gegenstandes wurde aus der tatsächlichen Dichte der Scheibe, wie sie aus deren Dimensionen und
Gewicht berechnet wurde, und der Dichte von 1,43 g/cm3 bei vollständiger Verdichtung bestimmt. Die Scheiben
wurden, wie beschrieben, mit Kohlenwasserstofföl imprägniert. Aus dem Gewicht an absorbiertem öl und
dessen Dichte (0,86 g/cm3) wurde das Volumen an absorbiertem öl berechnet und zur Bestimmung der gefüllten
Hohlräume in Prozent verwendet. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
0 | Höhe | berech | Gewicht | berech | % Hohl | Hohl | Gewicht | % ge |
(cm) | (cm) | netes | (g) | nete | räume6) | raum | ölauf- | füllte |
Volumen*) | Dichte | volumen | nahme | Hohl- | ||||
(cm3) | (g/cm3) | (cm3) | (g) | räumeO |
A | 2.482 | 0,562 | 2,7206 | 3,1860 | 1,171 | 18,1 | 0,4925 | 0,0869 | 203 |
B | 2.478 | 0,588 | 2,8365 | 3,0496 | 1,075 | 24,8 | 0,7035 | 0,4949 | 81.8 |
C | 2.478 | 0,607 | 2,9285 | 2,8222 | 0,964 | 32,6 | 0,9544 | 0,7296 | 88.9 |
D | 2,476 | 0,623 | 2,9760 | 2,5157 | 0,840 | 41,3 | 1,2367 | 0,9735 | 91,5 |
10
20
b) % Hohlräume =
/ Gesamtdichte - berechneter Dichte '
c) %gefüllte Räume = 100 -
Gesamtdichte
Hohlraumvolumen - Volumen Ölauihahme Hohlraumvolumen
x 100 .
60 g festen, partikelförmigen Poiyformaldehyds, das mit Endgruppen versehen war, wurden zu 900 Millilitern
Ν,Ν'-Dimethylformamid in einen 2-Liter-Rundhalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und einem Gaseinleitungsrohr
zugegeben. Die Spitze des Kühlers wurde mit einer Einblasvorrichtung verbunden: für 45 Minuten
wurde zum Verdrängen der Luft mit Stickstoff gespült. Die gerührte Aufschwemmung wurde dann unter Verwendung
eines neizfnafueis erwärnii, bis der Siedepunkt des Lösungsmittels errcichi und das Pöivrner gelobt war.
Dann wurde die Heizung abgestellt und die Lösung während des Abkühlens gerührt. Es schied sich ein flockiges
Polymer ab, so daß zum Rühren der dicken Aufschlemmung die Erhöhung der Drehzahl des Rührers notwendig
war. Das Polymer wurde durch Filtration unter Verwendung einer mittleren Buchner-Fritte abgetrennt, in
Aceton wieder aufgeschlemmt, filtriert und unter Stickstoff bei 80°C im Vakuum über Nacht getrocknet.
Eine Mischung aus 17,5 g Poly-N,N'-(4,4'-oxydiphenylen)pyromellitimid und 73 g flockigem Polyformaldehyd,
wie er gemäß Beschreibung abgeschieden wurde, wurde hergestellt, indem man in einer Mischvorrichtung eine
Minute bei hoher Geschwindigkeit mischte und anschließend 10 Minuten mit ausreichend Aceton (etwa
65—70 ml), um eine weiche Mischung zu erhalten, naßgemischt. Die Mischung wurde filtriert und in einem
Vakuumofen unter Stickstoff bei 900C 4 Stunden getrocknet. Die Mischung, die 30 Gewichtsprozent Polyformaldehyd
enthielt, wurde in einer zylindrischen Form mit einem Durchmesser von 1,27 cm bei einem Druck von
7030 kg/cm2 zu scheibenförmigen Vorformen verdichtet. Die Vorformen wurden unter Stickstoff mit einer
Geschwindigkeit von etwa 1,50C je Minute auf 1500C erhitzt, dann bei niedriger Geschwindigkeit auf 2000C
über 640 Minuten und schließlich 3 Stunden bei 2000C. Der durchschnittliche Gewichtsverlust der Vorformen
betrug 3O,48°/o. Die porösen Vorformen wurden dann frei gesintert, indem sie unter Stickstoff mit einer Geschwindigkeit
von 1,5°C je Minute auf 4000C erhitzt wurden, und indem sie dann bei dieser Temperatur 3
Stunden gehalten wurden. Die porösen Scheiben wurden aus dem Ofen entfernt; sie hatten etwa im Durchschnitt
32,43% ihres ursprünglichen Gewichts verloren, das einem ungefähren Hohlraumvolumen von 32% entspricht
Es wurde eine Mischung hergestellt, indem 40 g des Polyimidharzes gemäß Beispiel 2 und 10 g Paraformaldehydpulver
in einer Mischvorrichtung bei hoher Scherwirkung eine Minute trocken vermischt wurden. Scheibenförmige
Vorformen mit einem Durchmesser von 1,27 cm wurden hergestellt, indem Proben der Mischung bei
7030 kg/cm2 verdichtet wurden, und indem die Vorformen einem Erwärmungszyklus ausgesetzt wurden, bei
dem graduell auf 1500C unter Stickstoff über einen Zeitraum von 13—14 Stunden erhitzt wurde, worauf mit
einer Geschwindigkeit von 1,50C je Minute auf 4000C erhitzt wurde und dann die Vorform 3 Stunden bei 4000C
gehalten wurde. Der durchschnittliche Gewichtsverlust der Vorformen betrug 21,14%: das entspricht einem
ungefähren Hohiraumvoiurnen von etwa 2i%.
25 30 35
45 50 55
60
Beispiel 3 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß die Vorformen mit einem Druck von 3500 kg/cm2
verdichtet wurden. Während des Erwärmungszyklus stellte sich ein durchschnittlicher Gesamtverlust von
20,85% ein.
Eine Mischung aus 4,6 g des Polyimidharzes gemäß Beispiel 2 und 0,4 g Paraformaldehydpulver wurden 2
ίο Stunden lang in einem Weithalsbehälter (56,6 g) auf rotierenden Rollen gemischt. Die Mischung wurde in
Scheiben mit einem Durchmesser von 1,27 cm unter Verwendung eines Druckes von 7030 kg/cm2 vorgeformt.
Die Scheiben wurden gemäß der thermischen Behandlung in Beispiel 3 in poröse Formen überführt. Der
durchschnittliche Gesamtgewichtsverlust betrug 9,76%.
Es wurde eine Mischung hergestellt, indem in einer Mischvorrichtung 38 g des Polyimidharzes gemäß Beispiel
2 und 12 g eines flockigen Polyformaldehyds, der aus einer Lösung mit 6,6 Gewichtsprozent ausgeschieden
wurde, trocken vermischt wurden. Es wurden gemäß Beispiel 3 poröse Scheibe?! hergestellt, wobei der Gesamtgewichtsverlust
etwa 24,2% betrug. Ein poröser Zylinder mit einem Durchmesser von 1,27 cm und einer Länge
von 3Λ "5 cm wurde ebenfalls hergestellt Der Gewichtsverlust be'.rug 24,2%. Die Dimensionen des Zylinders
wurden vermessen und die Dichte berechnet, wobei sich ein Hohlraumvolumen von 29% ergab. Zur Messung
der Zerreißfestigkeit wurden in gleicher Weise Stäbe hergestellt, die gemäß ASTM-E8 hinsichtlich ihrer Zerreißfestigkeit
untersucht wurden, wobei sich eine Zerreißfestigkeit von 239 kg/cm2 und eine Dehnung von 2,4%
Flockiges Polyformaldehyd, das aus einer Lösung mit einem Gehalt von 6,6% ausgeschieden wurde, wurde
το durch ein 140 Maschensieb (US-Bureau of Standards) mit einer Maschenweite von 150 μιη gesiebt. Dann wurde
eine Mischung aus 7,5 g Polyformaldehyd, das durch das Sieb durchtreten konnte, 7,5 g Paraformaldehydpulver
und 40 g des Polyimidharzes gemäß Beispiel 2 durch 20sekündiges Trockenmischen in einer Mischvorrichtung
hergestellt Es wurden insgesamt 10 Scheiben mit einem Durchmesser von etwa 1,27 cm und einer Dicke von
etwa O^cm bei einem Druck von 7030 kg/cm2 hergestellt Nach einem Erwärmungszyklus von 16 Stunden in
einem Vakuumofen unter Stickstoff bei 86"C und 20 Stunden bei 15O0C betrug der durchschnittliche Gewichtsverlust
13,1%. Eine Scheibe wies an der Kante kleine Risse auf. Die Vorformen wurden durch Erwärmen mit
einer Geschwindigkeit von U" C je Minute unter Stickstoff auf 400" C gesintert und 3 Stunden bei dieser
Temperatur gehalten. Der zuvor beobachtete Sprung an der Kante vergrößerte sich nicht; ebenso wurden keine
neuen Sprünge beobachtet Der durchschnittliche Gewichtsverlust für den Geszmtzyklus betrug 27,25%. Die
Dimensionen der Scheiben wurden verm^sen; die durchschnittliche Dichte wurde mit 1,016 g/cm3 berechnet,
was einem Hohlraumvolumen von 29<i*· pricht
Es wurde eine Mischung hergestellt, indem in einer Mischvorrichtung 40 g des Polyimidharzes gemäß Beispiel
2 und 10 g des flockigen Polyformaldehyds gemäß Beispiel 7 trocken vermischt wurden. Die Mischung wurde
verwendet, um 10 scheibenförmige Vorformen mit einem Durchmesser von 1,27 cm unter Verpressen mit einem
Druck von 7030 kg/cm2 herzustellen. Der Erwärmungszyklus, bei dem langsam auf 2000C erwärmt wird (19,2%
durchschnittlicher Gewichtsverlust) und das anschließende Freisintern bei 400° C gemäß Beispiel 7 ergibt poröse
Scheiben, die einen Gesamtgewichtsverlust von 2031% aufweisen. Die Dimensionen der Scheiben wurden
gemessen; die durchschnittliche Dichte wurde mit 1,086 g/cm3 berechnet; dieses entsprach einem Hohlraumvolumen
von 24,1 %.
Es wurde eine Mischung hergestellt, indem in einer Mischvorrichtung 43 g Polyimidharz gemäß Beispiel 2 und
7,0 g des flockigen Polyformaldehyds, das aus einer Lösung mit 6,6 Gewichtsprozent abgeschieden war, vermischt
und durch ein 200 Maschensieb (US-Standard) mit einer Maschenweite von 74 μιη gesiebt Scheibenförmige
Vorformen mit einem Durchmesser von 1,72 cm wurden mit einem Druck 7030 kg/cm2 verdichtet und dem
eo Erwärmungszyklus gemäß Beispiel 2 ausgesetzt Das berechnete Hohlraumvolumen der porösen Scheiben,
betrug, basierend auf den Abmessungen und dem Gewicht 18%.
Es wurde eine Mischung hergestellt, indem in einer Mischvorrichtung 30 Sekunden lang 20,0 g PoIy-N.N'-^'-oxydiphenylenJpyromellitimid,
das 20 Gewichtsprozent Graphit enthält, und 5 g des flockigen Polyformaldehyds
gemäß Beispiel 9 miteinander vermischt wurden. Scheibchen mit einem Durchmesser von 1,72 cm
wurden vorgeformt, indem ein Druck von 7030 kg/cm2 aufgewendet wurde, und indem gemäß dem Erwär-
mungszyklus in Beispiel 2 erwärmt wurde. Bezogen auf Volumenberechnungen unter Verwendung der Dimensionen der porösen Scheiben wurde das Hohlraumvolumen mit etwa 25,1 % bestimmt Die Scheiben wurden mit
einem perfluorierten Polyätheröl (spez. Gewicht 1,91) imprägniert, indenv die Scheiben unter die Oberfläche des
Öles getaucht wurden, während die Temperatur bei 1500C und der Druck im Behälter bei etwa 0,5 mm Hg
absolut gehalten wurden. Nachdem aus der Scheibe keine Blasen mehr aufstiegen, etwa nach 4 Stunden, wurde
das Vakuum mit Stickstoff unterbrochen und über der ölfläche Normaldruck eingestellt. Nach etwa 16 Stunden
wurden die Scheiben aus dem öl entfernt, abtropfen gelassen und von überschüssigem Oberflächenöl durch
Abreiben befreit. Der Gewichtsgewinn durch das Imprägnieren ergab, daß 80,4% der vorhandenen Kohlräume
mit Öl gefüllt wurden.
to Beispiel 11
Es wurde eine Mischung aus 80 g Poly-N,N'-(4,4/-oxydiphenylen)pyromeUitimidharzpulver und 20 g Polyformaldehydpulver ohne Endgruppen hergestellt, indem sie in einer Mischvorrichtung langsam 30 Sekunden
trocken vermischt wurden. Die entstandene homogene Zusammensetzung wurde verwendet, um scheibchenförmige Vorfcrsnen mit einem Durchmesser von 2£4 cm und einer Dicke von 0,63 cm bei Zimmertemperatur und
einem Druck von 7030 kg/cm2 in einer zylindrischen Form herzustellen. Die scheibenförmigen Vorformen
wurden dann in poröse Formen überführt, indem sie 16 Stunden bei 80° C unter einem Vakuum von 63,5 cm Hg
zur Entfernung des Polyformaldehydfilmmaterials thermisch behandelt wurden, worauf sie anschließend mit
eine- Geschwindigkeit von 1,5°C je Minute auf 400° C crwäir.t wurden; bei dieser Temperatur wurden sie 3
Stunden gehalten. Die Dichte der gebildeten Formen wies eine Porösität von 25,5% auf. Eine poröse Form
wurde anschließend in eine standardisierte Probe fur den Verschleißtest verarbeitet, die dann mit perfluoriertem
Polyätheröl imprägniert wurde; 81,8% der verfügbaren Porosität wurde mit dem öl gefüllt Der ölgefüllte
Gegenstand wurde 775 Stunden dem Verschleißtest ausgesetzt; der durchschnittliche Reibungskoeffizient der
Testprobe betrug 0,174 und der Verschleißfaktor 23,99 χ 10-'° (cm3-min/m-N-h).
Beispiel 12
Beispiel 11 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß anstelle des Polyformaldehyds ohne Endgruppen
Paraformaldehydpulve? verwendet wurde, um Porosität zu erzielen. Die Verschleißtestprobe besaß eine Porösitat von 22,7%; 24,6% der verfügbaren Poren wurden während des Imprägnierens mit dem perfluorierten
Polyätheröl gefüllt Nach 930stündiger Testzeit zeigten die Versuchsgegenstände einen durchschnittlichen Reibungskoeffizienten von 0,171 und einen durchschnittlichen Verschleißfaktor von 14,50 χ 10-'° (cm3-min/m-N-h).
Beispiel 13
Beispiel 11 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß relativ große Partikel von nicht mit Endgruppen
versehenem Polyformaldehyd (100—200 μπι) zur Erzielung von Porösität verwendet wurden. Die Verschleißtestkörper wiesen eine Porosität von 23,8% auf; 7,2% der verfügbaren Porösität wurden während des Imprägnierens mit dem perfluorierten Polyätheröl gefüllt Nach 32Ostündigem Test wiesen die Verschleißtestkörper
einen durchschnittlichen Reibungskoeffizienten von 0,185 und einen durchschnittlichen Verschleißfaktor von
790,42 χ 10-'°(cm3-min/m-N-h).
Beispiel 14
Beispiel 12 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß das verwendete Polyimidharz ebenfalls Graphit und
Polytetrafluoräthylen in Mengen von 13 bzw. 10 Gewichtsprozent enthielt. Die Verschleißtestkörper besaßen
eine Porosität von 27,9%; 90,8% der verfügbaren Porosität wurde während des Imprägnierens mit dem perfluorierten Polyätheröl gefüllt. Nach 5820stündiger Laufzeit wiesen die Versuchskörper einen durchschnittlichen
Reibungskoeffizienten von 0,11 und einen durchschnittlichen Verschleißfaktor von 2,42 χ 10—l0 (cm3-min/m-N-h).
Beispiel 15
Beispiel 14 wurde mit Versuchskörpern wiederholt, die eine Porosität von 283% aufgewiesen; 893% der
verfügbaren Porosität war mit einem Kohlenwasserstofföl gefüllt. Nach 4248stündigem Verschleißtest basaßen
die Versuchskörper einen durchschnittlichen Reibungskoeffizienten von 0,05 und einen durchschnittlichen Verschleißfaktor von 1,21 χ IO-|o(cm3-min/m-N-h).
Beispiel 16
Beispiel 12 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß anstelle von 20% 30 Gewichtsprozent Paraformaldehyd benutzt wurden. Die Verschleißtestkörper besaßen eine Porosität von 313%; 86,1% der verfügbaren Porösität wurden während des Imprägnierens mit dem perfluorierten Polyätheröl gefüllt. Nach 774stündigem Betrieb
besaßen die Versuchskörper einen durchschnittlichen Reibungskoeffizienten von 0,198 und einen durchschnittlichen Verschleißfaktor von 45,44 χ 10~l0 (cm3-min/m- N-h).
Ein ölimprägnierter. poröser Verschleißtestkörper aus Bronze (aus Bronze, auf die entsprechende Größe
gebracht, ölgefüllte Ringscheibe (Washer) von Boston Gear Division, North American Rockwell, Quincy, Massachusetts) wurde unter identischen Bedingungen gemäß den Beispielen 11 — 16 untersucht. Nach 142stündigem
Betrieb zeigten diese Versuchskörper einen durchschnittlichen Reibungskoeffizienten von 0,054 und einen
durchschnittlichen Verschleißfaktor von 6,04 χ 10~l0 (cm3-min/m-N-h).
Einige Stunden später versagten die Versuchskörper in katastrophaler Weise. Vier andere, ölimprägnierte,
poröse Bronzelager wurden unter den gleichen Bedingungen wie zuvor beschrieben getestet; alle versagten
innerhalb von 24—250 Stunden (Teststunden) in katastrophaler Weise.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 10 wurde unter Verwendung von 20 g Polyimidharz, das von Metaphenylendiamin und 33',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid erhalten wurde und 5 g des flockigen PoIy-
formaldehyds gemäß Beispiel 9 wiederholt Die porösen Scheiben enthielten etwa 21,6% Hohlraumvolumen,
wobei praktisch alle Hohlräume während des Imprägnieren mit öl gefüllt wurden.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 10 wurde unter Verwendung von 20 g des Poiyimidharzes. das aus
4,4'-Oxydianilin und 33\4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid erhalten wurde, und 5,0 g des Lockigen
Polyformaldehyds gemäß Beispiel 9 wiederholt Die porösen Scheiben enthielten etwa 233% Porenvolumen,
wobei etwa 87,2% der Hohlräume während des Imprägnierens mit Öl gefüllt wurden.
Beispiel 19
Beispiel 18 wurde unter Verwendung des gleichen Poiyimidharzes, jedoch mit niedrigerem Molekulargewicht
wiederholt Es wurde ein Hohlraumvolumen von etwa 26,4% gemessen; etwa 87,4% wurden während des
Imprägnierens mit öl gefüllt
50 g granuläres Trioxan wurden in einer Labormischvorrichtung 2 Minuten bei hoher Geschwindigkeit zur
Verkleinerung der Partikelgröße auf weniger als 100 Mikrometer zerschnitten. 10 g des geschnittenen Trioxan
wurden dann mit 40 g Poly-N,N'-(4,4'-oxydiphenylen)pyromellitimid 1 Minute in der gleichen Mischvorrichtung
vermischt Die gebildete Zusammensetzung wurde in einer zylindrischen Form bei einem Druck von 2110 kg/
Ci'n2 und bei 3520 kg/cm2 zu scheibenförmigen Vorformen mit einem Durchmesser von 2,86 cm verdichtet
Dehnbare, stäbchenförmige Vorformen wurden bei einem Druck von 7030 kg/cm2 hergestellt Ein Großteil des
Trioxans verdampfte während des Stehens bei Zimmertemperatur. Die Vorformen wurden dann in der üblichen
Weise thermisch behandelt, um poröse Scheiben und dehnbare Stäbchen zu erhalten. Die Messung der bei
3520 kg/cm2 verdichteten Scheiben ergab 163% Hohlräume. Diese Hohlräume wurden in üblicher Weise mit
754% Ol gefüllt Die Zerreißfestigkeit der dehnbaren, stäbchenförmigen Vorformen betrug 274 kg/cm2 und die
Dehnung 23%.
Ein Polyformaldehyd ohne besondere Endgruppen in granulärer Form wurde in einer Laborpulvermühle
gemahlen und durch Sieben in Fraktionen aufgeteilt, die durch ein Sieb, Nr. 60, hindurchgingen und durch ein
Sieb, Nr. 115 (Tyler Sieve Series), zurückgehalten werden, so daß sich ein Partikelgrößenbereich von
124—246 μιτι ergab. Eine Mischung aus 74,7 g dieses Polyformaldehyds mit 86,2 g Poly-N,N'-(4,4'-oxydiphenylen)pyromellitimid, das nominal 40 Gewichtsprozent Graphit enthielt wurde durch Trockenvermischen auf
drehenden Walzen oder Rollen hergestellt Das flüchtige Polyformaldehydfüllmaterial war zu 50 Volumenprozent vorhanden. Es wurde eine Scheibe mit einem Durchmesser von 10,16 cm und einer Dicke von 1,27 cm
so vorgeformt, indem bei 3520 kg/cm2 verdichtet und der folgende Erwärmungszyklus unter Stickstoff durchgeführt wurde:
a) rasches Erhitzen auf 150° C;
b) langsames Erwärmen auf 175°C mit einer Geschwindigkeit von 5°C je Stunde;
c) 16stündiges isothermisches Erhitzen bei 175°C;
d) schnelles Erhitzen auf 200° C;
e) 30minütiges isothermisches Erhitzen bei 200° C;
f) Abkühlen auf Zimmertemperatur;
g) Erhitzen auf400°C mit einer Geschwindigkeit von 1-V2 0CJe Minute;
h) 3stündiges isothermisches Erhitzen bei 400° C;
i) Abkühlen auf Zimmertemperatur.
Claims (1)
1. Polyimidpulverzusammensetzung bestehend aus (A) einem Pulver aus verschmelzbarcm Polyimid, das
wiederkehrende Struktureinheiten gemäß der allgemeinen Formel
Il
c
Il
c
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752504821 DE2504821C2 (de) | 1975-02-05 | 1975-02-05 | Zusammensetzung aus Polyimidpulver und Polyformaldehyd und deren Verwendung zur Herstellung poröser Formkörper |
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DE19752504821 DE2504821C2 (de) | 1975-02-05 | 1975-02-05 | Zusammensetzung aus Polyimidpulver und Polyformaldehyd und deren Verwendung zur Herstellung poröser Formkörper |
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DE2504821A1 DE2504821A1 (de) | 1976-08-19 |
DE2504821C2 true DE2504821C2 (de) | 1985-10-31 |
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WO2009115854A1 (zh) | 2008-02-21 | 2009-09-24 | Ulvac Inc | 叶片的制造方法 |
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NL288197A (de) * | 1962-01-26 | 1900-01-01 | ||
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DE2366046C3 (de) * | 1973-04-30 | 1980-06-26 | Glacier Gmbh Deva Werke, 3570 Stadt Allendorf | Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs mit niedrigem Reibwert |
-
1975
- 1975-02-05 DE DE19752504821 patent/DE2504821C2/de not_active Expired
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Representative=s name: ABITZ, W., DIPL.-ING.DR.-ING. MORF, D., DR., PAT.- |
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