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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen vernetzten Verbundfilm,
der eine gleichförmige
Dispersion von Zellulosefasern in einer regenerierten reinen Zellulosematrix
aufweist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zellulose
ist ein natürliches
Polymer, das Jahrhunderte lang zur Herstellung von verschiedenen
Papierformen verwendet worden ist. In jüngerer Zeit ist sie chemisch
regeneriert worden, um Fasern, transparentes Papier, Zellophan,
Filme, und Hüllen
für industrielle
und in Beziehung mit Lebensmitteln stehende Verwendungszwecke zu
erzeugen. Diese Hüllen
auf Zellulosebasis sind für
die Verwendung in Lebensmittelprodukten wie z. B. Würsten wohlbekannt.
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Regeneriertes
Zellulosepolymer, das sowohl für
die Herstellung von Hüllen
wie Film benutzt wird, wird am häufigsten
durch das wohlbekannte Viskoseverfahren erzeugt. In dem Viskoseverfahren
wird eine natürliche
Zellulose wie z. B. Holzzellstoff oder Baumwoll-Linters mit einer
kaustischen Lösung
behandelt, um die Zellulose zu aktivieren, damit eine Derivatisierung
und Extraktion bestimmter alkalilöslicher Anteile von der natürlichen
Zellulose ermöglicht
wird. Die sich ergebende Alkalizellulose wird geschreddert, gealtert
und mit Kohlenstoffdisulfid behandelt, um Natriumzellulosexanthat,
ein Zellulosederivat, auszubilden. Anschließend wird das Natriumzellulosexanthat
in einer schwach kaustischen Lösung
aufgelöst.
Die resultierende Lösung
oder Viskose wird gereift, gefiltert, entlüftet und als ein Film oder
Schlauch in Koagulier- und Regenerierbädern extrudiert, die Salze
und Schwefelsäure
enthalten. In diesen Säurebädern wird
das Natriumzellulosexanthat, z. B. Viskose, durch eine chemische
Reaktion zersetzt und zurück
zu einer reinen Form von Zellulose hydrolisiert.
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Zelluloselebensmittelhüllen werden
im allgemeinen entweder in einer nicht verstärkten Form oder in einer verstärkten Form
hergestellt. Nicht verstärkte
Hülle besteht
aus einem rohrförmigen
Film aus regeneriertem Zellulosepolymer mit einer Wandstärke, die
von etwa 0,025 mm (0,001 inch) bis etwa 0,076 mm (0,003 inch) reicht,
wobei der Film in Durchmessern von etwa 14,5 mm (0,57 inch) bis
etwa 203 mm (8 inch) angefertigt wird.
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Verstärkte Hüllen werden
allgemein als "faserige" Hüllen bezeichnet,
um sie von den nicht verstärkten Zellulosehüllen zu
unterscheiden. Hier wird eine Viskose mit leichterer Viskosität, die für nicht
verstärkte
Hülle verwendet
wird, auf einen Bogen oder Schlauch aus Papier extrudiert, bevor
sie in die Koagulier- und
Regenerierbäder
eingeleitet wird. Das Ergebnis besteht darin, dass die regenerierte
Zellulose das Papiersubstrat imprägniert und sich an ihm bindet.
Faserige Hüllen
weisen eine Wandstärke
in dem Bereich von 0,050 mm (0,002 inch) bis 0,102 mm (0,004 inch)
auf und werden in Durchmessern von etwa 40,6 mm (1,6 inch) bis 193 mm
(7,5 inch) oder mehr angefertigt. Faserige Hüllen verfügen über eine Formbeständigkeit,
die höher
als diejenige von nicht verstärkter
Hülle ist,
Diese Formbeständigkeit
wird durch die Papierverstärkung
bewerkstelligt, die der Hülle
die Eigenschaft von Steifheit verleiht und sie weniger dehnbar als
nicht verstärkte
Hüllen
ausfallen lässt.
Daher verfügt
die faserige Hülle,
obgleich sowohl faserige wie nicht verstärkte Hüllen etwa die gleiche Zerreißfestigkeit
bei Bruch aufweisen, über
einen höheren
anfänglichen
Nassmodul. Wie hier verwendet ist der Modul die bei einer Dehnung
von 5% gemessene Zugfestigkeit der Hülle. Beispielsweise kann die
Zugfestigkeit bis zum Bruch einer konventionellen faserigen Hülle in der
Größenordnung
von 2,3 kg/mm2 (3,3 lb/inch-mil) in der
Maschinenrichtung liegen und ihre Zugfestigkeit bei einer Dehnung
von 5% kann in der Höhe
von 8,8 bis 10,7 kg/mm2 (12,5 bis 15,2 lb/inch-mil)
liegen.
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Da
faserige Hüllen
steifer und weniger dehnbar als nicht verstärkte Hüllen sind, stellen sie sicher,
dass wenn die Hülle
mit Fleisch gestopft ist, jede lineare Länge an Hülle ein spezifisches Fleischgewicht
enthält. Dies
ermöglicht
es dem Wursthersteller, auf einfache Weise Fertigpackungen für Wurstfleischgewichte
herzustellen, die durch die Anzahl an Scheiben anstelle des Gewichts
gekennzeichnet sind.
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Faserige
Hülle kann
auch durch die Verwendung anderer Zellulosederivate wie z. B. Zellulosekarbonat hergestellt
werden, um das faserige Papier zu imprägnieren. US-A-5 277 857 schlägt noch
einen anderen Weg zur Erzeugung einer faserigen Hülle vor.
Hier wird das faserige Papier mit einer thermoplastischen Zelluloselösung beschichtet
oder imprägniert,
die aus einer natürlichen
Zellulose (wie z. B. Holzzellstoff Baumwoll-Linters oder Hanf) besteht,
welche direkt (ohne Derivatisierung) in einem Zelluloselösungsmittel
wie z. B. N-methylmorpholin-N-oxid (NMMO) aufgelöst ist. Das beschichtete Papier
wird mit einem Zellulose-Nichtlösungsmittel wie
z. B. Wasser in Kontakt gebracht, welches das NMMO aus der Zelluloselösung herauszieht
und eine Regenerierung der aufgelösten Zellulose bewirkt, wodurch
das faserige Papier mit einer Beschichtung aus reiner regenerierter
Zellulose verbunden bleibt.
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Das
Verfahren des Beschichtens eines Papiers mit Viskose ist das am
häufigsten
verwendete Verfahren für
die Herstellung faseriger Hülle.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass unerwünschte Nebenprodukte
wie z. B. Schwefel, Kohlenstoffdisulfid und Wasserstoffsulfid während der
chemischen Reaktion erzeugt wird, die zur Regenerierung des Zellulosederivats
zurück
zu reiner Zellulose benutzt wird. Das alternative, in US-A-5 277
857 angeführte
Verfahren beteiligt die Verwendung einer Polymerzelluloselösung, die durch
eine einfache Lösung
von Zellulose (anstelle einer Derivatisierung) ausgebildet wird
und wesentlich umweltfreundlicher ist. Jedoch liegt nach dem Wissen
des Anmelders bisher keine kommerzielle Anwendung vor, welche die
Herstellung einer faserigen Hülle
durch ein Beschichten eines faserigen Basispapiers mit einer nicht-derivatisierten
Zelluloselösung
beteiligt.
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Die
Verwendung einer nicht-derivatisierten Zellulose zur Ausbildung
einer faserigen Hülle
ist ausführlicher
in EP-A-0 712 889 (Anmeldung 95 118 159.3) erläutert. Hier wird die Verwendung
eines Basispapiers durch die Ausbildung einer zusammengesetzten
faserigen Dopezusammensetzung vermieden, welche eine Lösung von
Zellulose, Aminoxid, Wasser und einem zweiten faserigen Material
aufweist, das teilweise in der Lösung
gelöst
ist. Durch EP-95 118 159 können
nun Hüllen
und andere Gegenstände
ohne die Verwendung einer Papierbahn angefertigt werden. Bei einer
weiteren Behandlung mit einem Vernetzungsmittel weisen berichtetermaßen Filme
und Hüllen,
die aus dieser faserigen Dopezusammensetzung hergestellt sind, einen
anfänglichen
Nassmodul bzw. einen Grad an Formbeständigkeit und Zugfestigkeit
auf, der im wesentlichen äquivalent
zu dem Grad traditioneller faseriger Hülle ist. Wenn sie nicht weiter
vernetzt werden, verfügen
die Filme und Hüllen über eine
Formbeständigkeit,
die ähnlich
zu derjenigen von nicht-faserigen Hüllen und namentlich dehnbar
anstatt steif ausfällt.
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Wie
in EP-A-0 712 889 offenbart wird die zusammengesetzte faserige Dopezusammensetzung
dadurch hergestellt, dass ein als "Dope" bekanntes
Material, das eine Zellulosequelle und häufig ein Holzzellstoff ist
und in wässrigem
Aminoxid, vorzugsweise NMMO gelöst
ist, mit einem faserigen Material zusammengemischt wird. Dieses
faserige Material, das die gleiche wie in dem Dope verwendete Zellulose
sein kann oder auch nicht, wird befeuchtet und plastifiziert und
ist in dem Aminoxid und Wasser löslich.
Die Vermischung des Dopes und des faserigen Materials wird auf eine
Weise durchgeführt,
die eine Auflösung
des faserigen Materials zu vermeiden beabsichtigt. Beispielsweise
erzeugt eine Einstellung der zugeführten Energie zur Bewerkstelligung
des Vermischens mittels einer Begrenzung der für eine vollständige Dispergierung
der Faser in dem Dope erforderlichen Scherung und Temperatur eine
neue zusammengesetzte Dopezusammensetzung, die eine gleichförmige Dispersion
von ganzen intakten sowie von teilweise aufgeblähten, plastifizierten, teilweise gelösten und
anderweitig zersetzten Fasern des faserigen Materials enthält. Wenn
diese zusammengesetzte Dopezusammensetzung in einen Schlauch oder
Film extrudiert und zu einem fertig gestellten Gegenstand regeneriert
wird, sind die teilweise gelösten
Fasern des faserigen Materials unter einem Lichtmikroskop sichtbar.
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Der
durch dieses Verfahren erzeugte Film ist insofern ein Verbundwerkstoff,
als dass die inkrementellen Zugaben des hinzugefügten Materials (Zellulosefasern)
bis zu einem hohen Prozentsatz des gesamten Verbundwerkstoffes keine
Verschlechterung jeder besonderen Eigenschaft dieser Zusammensetzungen
bewirken. Für
die Zwecke dieser Anmeldung wird dann ein "Verbundwerkstoff" ausgebildet, wenn ein Material, das
zu einem Polymer hinzugefügt
worden ist, die Integrität
des ursprünglichen
Polymers nicht beeinträchtigt und
dem Polymer die eigenen Charakteristika wie z. B. Festigkeit, Steifheit
oder Formbeständigkeit
hinzufügt.
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Der
in EP-A-0 712 889 offenbarte Verbundfilm kann mit einem Vernetzungsmittel
weiterbehandelt werden, um die Filmeigenschaften wie z. B. Steifheit
und Zugfestigkeit zu verbessern. Die Verwendung eines Vernetzungsmittels
im Zusammenhang mit der Herstellung von Papier und faseriger Hülle ist
bekannt. Zum Beispiel ist bekannt, dass die Nassfestigkeit von Papier
durch Vernetzen verbessert werden kann. Ein geeignetes Vernetzungsmittel,
das mit dem Verbundfilm zur Reaktion gebracht worden ist, bildet
eine Bindung zwischen den Hydroxylgruppen der regenerierten Zellulose
oder zwischen den Hydroxylgruppen der regenerierten Zellulose und
dem Hanf aus, um die sich ergebende Struktur steifer werden zu lassen.
US-A-2 926 116 offenbart beispielsweise die Behandlung von Papier
mit einem wärmehärtbaren
Harz wie z. B. dem Reaktionsprodukt von Epichlorhydrin und einem
Polyamid, um die Nassfestigkeit zu verbessern. Das Reaktionsprodukt
ist ein kationisches Harz und ein typisches Produkt dieses Typs
wird von Hercules Incorporated unter der Marke KYMENE® verkauft.
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US-A-4
952 431 offenbart eine Verbesserung in dem zur Herstellung einer
faserigen Hülle
verwendeten Papier, wobei das Papier mit Zellulosekarbonat und einem
alkalisch aushärtenden
Harz wie z. B. KYMENE verbunden wird. Diesbezüglich beteiligt das Verfahren
die Ausbildung eines aus Hanffasern bestehenden faserigen Blatts
und das Tauchüberziehen
des Blatts mit einer Zellulosekarbonat und KYMENE enthaltenden Lösung. Das
behandelte Material wird getrocknet und als das Basispapier bei
der Herstellung von faseriger Hülle verwendet.
Ein interessanter Aspekt aus US-A-4 952 431 besteht darin, dass
die Zugabe von KYMENE die Eigenschaften des karbonatgebundenen Papiers
verbessert, aber die Festigkeit des mit Viskose verbundenen Materials
wies infolge der Hinzufügung
von KYMENE nur geringe Veränderungen
auf.
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In
EP-A-0 712 889 wird das Testen der Effekte eines Vernetzens des
Verbundwerkstoffes durch ein In-Kontakt-Bringen
des Verbundfilms mit der Vernetzungslösung und einem anschließenden Trocknen
bewerkstelligt, um die Vernetzungsreaktion zu bewirken. Anschließend wird
der sich ergebende Film für
die Testzwecke wieder befeuchtet.
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In
der tatsächlichen
Praxis ist es üblich,
bei der Herstellung faseriger Hülle
die Hülle
mit einem Polyol wie z. B. Glyzerin zu plastifizieren. Dabei besteht
die Abfolge darin, das Basispapier mit Viskose zu imprägnieren,
die Viskose zur Regenerierung der Zellulose zur Reaktion zu bringen,
zur Entfernung der Nebenprodukte der Reaktion ein Auswaschen durchzuführen, der
feuchten Hülle
einen Plastifikator wie z. B. Glyzerin hinzuzufügen und diese anschließend auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 10–12% des gesamten Gewichts
abzutrocknen. Die Hinzufügung
eines Plastifikators ist wesentlich, um sicherzustellen, dass die
Hülle nach
dem Trocknen ausreichend nachgiebig ist, um mechanische und Handhabungsvorgänge wie
z. B. ein Flachlegen und Aufrollen zu ermöglichen. Ohne einen derartigen
Plastifikator versprödet
die trockene Hülle
und kann springen oder reißen,
wenn sie diesen mechanischen Vorgängen ausgesetzt wird. Eine
Hinzufügung
des Glyzerins zu der Viskose vor der Extrusion ist nicht praktikabel,
da das Glyzerin wasserlöslich
ist und während
des Waschschrittes aus der Hülle
heraus gewaschen wird.
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Eine ähnliche
Abfolge kann verwendet werden, um eine faserige Verbundhülle unter
Verwendung der in EP-A-95 118 159 angeführten NMMO-Technologie auszubilden.
Diese Abfolge würde
das Extrudieren des faserigen Verbundwerkstoffes, das In-Kontakt-Bringen
mit einem Nichtlösungsmittel
zur Regenerierung des gelösten
Zelluloseteils des Verbundwerkstoffes, das Auswaschen zur Entfernung
des Lösungsmittels,
das Hinzufügen
eines Plastifikators zu der feuchten Hülle und das Trocknen beteiligen.
Eine derartige Hülle,
die keiner Vernetzungsreaktion unterzogen wird, würde Mängel in
der Steifigkeit, Zugfestigkeit und Formbeständigkeit aufweisen. Dementsprechend
wird die Verbundhülle
vorzugsweise mit einem Vernetzungsmittel zur Reaktion gebracht,
um die erforderliche Steifigkeit und Zugfestigkeit sowie Formbeständigkeit
bereitzustellen.
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Es
hat sich gezeigt, dass der Zeitpunkt in dieser Abfolge, bei dem
die Exposition zu dem Vernetzungsmittel auftritt, kritisch ist.
Zum Beispiel erbrachte ein In-Kontakt-Bringen der feuchten Hülle mit
dem Vernetzungsmittel nach der Plastifizierung mit Glyzerin keine
Verbesserung der Hülleneigenschaften.
Es wird vermutet, dass in dieser Abfolge das Vernetzungsmittel mit
den Hydroxylgruppen des Glyzerinplastifikators anstelle mit den
Zellulosehydroxylgruppen reagierte. Wie oben erwähnt ist das Weglassen des Glyzerinplastifikators keine
praktikable Lösung,
da andernfalls die getrocknete Hülle
zu brüchig
für die
nachfolgenden Handhabungs- und maschinellen Vorgänge wie z. B. das Aufrollen
der Hülle
ausfällt.
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Um
dementsprechend eine Vernetzung bereitzustellen, hat es sich als
notwendig gezeigt, die feuchte Hülle
mit dem Vernetzungsmittel vor der Plastifizierung der Hülle mit
Glyzerin zu behandeln. Dies erforderte die Hinzufügung eines
Trocknungsschrittes. Ein erster Trocknungsschritt ist erforderlich,
um die feuchte Hülle auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 5–10%
zu bringen, da nur in diesem Feuchtigkeitsbereich das Vernetzungsmittel
aktiviert wird. Nachdem die trockene Hülle anschließend wieder
mit einer Plastifizierungslösung
von Glyzerin und Wasser befeuchtet worden ist, ist ein zweiter Trocknungsschritt
notwendig, um die Hülle
zurück
auf einen Feuchtigkeitsgehalt auf der Basis eines gesamten Gewichts
von 10–15%
für Lagerungs-,
Handhabungs- und weitere mechanische Vorgänge wie z. B. das Bedrucken
zu bringen. Der zusätzliche
Trocknungsschritt ist unangenehm, insofern er dem Herstellungsverfahren
eine weitere Variable zufügt
und die Produktionskosten und -zeit erhöht. Ohne einen in der Hülle vorliegenden
Plastifikator, der dazu verwendet wird, die Hülle flexibel werden zu lassen,
liegt ein Grenzwert bezüglich
der Menge an mechanischen Vorgängen
vor, die mit der trockenen Hülle
durchgeführt
werden können,
ohne diese zu beschädigen.
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Dementsprechend
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines verbesserten Verfahrens zum Vernetzen eines Verbundfilms,
der eine gleichförmige
Dispersion einer Zellulosefaser in einer regenerierten Zellulosematrix
aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens zum Vernetzen eines faserigen Zelluloseverbundfilms,
bei den lediglich ein einziger Trocknungsschritt verwenden werden
muss.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens
zum Vernetzen eines plastifizierten faserigen Zelluloseverbundfilms,
wobei das Vernetzungsmittel kompatibel zu dem Plastifizierungsmittel
ist.
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Noch
eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines plastifizierten
polyolfreien vernetzten faserigen Zelluloseverbundfilms.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Mittlerweile
hat sich unerwarteter Weise gezeigt, dass die Verwendung eines Olefinoxidpolymers,
vorzugsweise ein Poly(ethylenoxid) oder PEO, als ein Plastifizierungsmittel
das Verfahren zum Extrudieren und Vernetzen eines faserigen Zelluloseverbundwerkstoffes
in großem
Umfang vereinfacht. Für
eine allgemeine Beschreibung eines Verfahrens zum Herstellen eines
faserigen Zelluloseverbundwerkstoffes sei auf EP-A-0 712 889 verwiesen.
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Wie
in EP-A-0 712 889 offenbart kann zusammenfassend gesagt ein extrudierbarer
thermoplastischer faseriger Verbundwerkstoff hergestellt werden,
der eine gleichförmige
Dispersion eines faserigen Materials, vorzugsweise eine natürliche Zellulosefaser
wie z. B. Hanf, in einer Zelluloselösung beinhaltet, die aus einem Aminoxidzellulose-Lösungsmittel,
Zellulose und Wasser zusammengesetzt ist. Die Zusammensetzung ist
als ein rohrförmiger
Film oder Bogen extrudierbar. Das extrudierte Material läuft in ein
Bad, das Wasser oder andere Zellulose-Nichtlösungsmittel enthält. In dem
Bad wird das Aminoxid-Lösungsmittel
aus dem extrudierten Material herausgezogen, sodass die Zellulose
in der Lösung
regeneriert wird. Dies erzeugt einen feuchten Gelschlauch, Film
oder Bogen, der eine Matrix aus reiner regenerierter Zellulose enthält, die
eine gleichförmige Faserdispersion
aufweist.
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Nach
der Regenerierung der Zellulosematrix ist ein Vernetzen mit einem
geeigneten Mittel erwünscht, um
den Film zu verstärken
und zu versteifen. Wie oben erwähnt
hat sich gezeigt, dass wenn überhaupt
eine nur geringe Vernetzung auftritt, wenn der Film zuerst mit Glyzerin
plastifiziert und anschließend
mit einem Vernetzungsmittel in Kontakt gebracht wird, während eine
vorgängige
Vernetzung vor der Plastifizierung mit Glyzerin zu der Erfordernis
von zwei Trocknungsschritten führt.
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Nun
hat sich gezeigt, dass der Film auf eine effiziente Weise plastifiziert
und vernetzt werden kann, wenn ein Olefinoxidpolymer mit der extrudierbaren
thermoplastischen Lösung
vermischt wird. Das geeignete Olefinoxidpolymer stellt einen geeigneten
Plastifikator bereit und beeinträchtigt
die Wirkung des Vernetzungsmittels nicht.
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Dies
kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass diese Polymere im Unterschied
zu einem konventionellen Plastifikator wie z. B. Glyzerin viel weniger
reaktiv gegenüber
dem Vernetzungsmittel sind, da sie weniger verfügbare Hydroxylgruppen und sehr
lange Polymerketten aufweisen, die weniger beweglich als kleine Moleküle wie z.
B. Glyzerin sind. Ein weiterer Vorteil dieser Polymere besteht darin,
dass sie bei der Extrusionstemperatur des faserigen Verbundwerkstoffes
nicht flüchtig
sind und während
der Entfernung des Aminoxid-Lösungsmittels
nicht ausgewaschen werden. Infolgedessen wird das mit dem faserigen
Verbundwerkstoff vor der Extrusion vermischte Olefinoxidpolymer
durch das Extrusions- und Regenerierverfahren hinweg getragen werden,
sodass in nachfolgenden Vorgängen
kein weiterer Plastifikator hinzugefügt werden muss.
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Olefinoxidpolymere
wie z. B. Poly(ethylenoxid) mit Molekulargewichten von mindestens
etwa 70.000 und bis zu etwa 5 × 106 sind trockene, frei fließende weiße Pulver,
die bei Temperaturen bis zu etwa 98°C im wesentlichen vollständig in
Wasser löslich
sind. Sie sind im wesentlichen kristalline Materialen. Kommerziell verfügbare Materialen
weisen berichtetermaßen
Schmelzpunkte auf, die, gemessen durch Röntgenstrahlen- und NMR-Standardanalyseverfahren,
von etwa 62° bis
zu 67°C
reichen, und sie verfügen über Polymerdichten von
etwa 1,15–1,26
g/cm3. Die chemische Struktur von Poly(ethylenoxid)-Harz
ist Poly-(O-CH2-CH2)x.
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Das
sehr hohe Molekulargewicht dieser Harze zeigt an, dass diese Materialen über äußerst geringe Konzentrationen
von reaktiven Endgruppen verfügen.
Das Ergebnis besteht in einem Harz mit einer nur geringen oder im
wesentlichen keiner Endgruppenreaktivität. Folglich sind nur wenige
reaktive Hydroxylgruppen verfügbar.
Wie hier verwendet bezeichnet der Begriff "Molekulargewicht" das gewichtsgemittelte Molekulargewicht
(Mw).
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Poly(ethylenoxid)
ist von der Union Carbide Corporation unter der Marke POLYOX® kommerziell
verfügbar.
Wasserlösliche
POLYOX®-Harze,
CAVES Registriernr. 25322-68-3, werden als nichtionische wasserlösliche Polymere
aus Poly(ethylenoxid) beschrieben, die in einem Bereich von Molekulargewichten
verfügbar sind.
Beispielsweise ist offenbart, dass der in der obigen Formel der
als "X" angegebene Polymerisierungsgrad von
POLYOX®-Harzen
von etwa 2.000 bis etwa 180.000 reicht. Weitere Informationen zu
den Eigenschaften, Funktionen und Anwendungen von POLYOX®-Harzen
sind in der Broschüre
POLYOX® WATER-SOLUBLE
RESINS offenbart (Copyright 1988, 1990, Union Carbide Chemicals & Plastics Technology
Corporation).
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In
US-A-5 470 519 ist der Einschluss eines Poly(ethylenoxids) mit einem
Molekulargewicht von mindestens 70.000 in einem Zellulosegegenstand
wie z. B. einer Wursthülle
offenbart, indem das Poly(ethylenoxid) zu Viskose (ein Zellulosederivat
in Lösung)
hinzugegeben wird, um ein homogenes Gemisch vor der Extrusion zu
erzeugen. Das Olefinoxidpolymer ersetzt einen Teil der Zellulose
und es wird angeführt,
dass die resultierende regenerierte Wursthülle eine nur geringe oder keine
Hinzufügung
eines Plastifikators wie z. B. Glyzerin benötigt, um funktional zu sein.
Obgleich die Möglichkeit
der Hinzufügung
eines Olefinoxidpolymers zu einer extrudierbaren Zelluloselösung einschließlich eines
N-methylmorpholin-N-oxids
(NMMO) in US-A-5 470 519 erwähnt
wird, führt
dieses Patent nur Beispiele für
die Verwendung eines Olefinoxidpolymers in dem Viskoseverfahren
auf und es finden sich keine Beispiele zu der NMMO-Technologie.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines polyolfreien vernetzten faserigen
Zelluloseverbundfilms bereitgestellt, der für eine Verwendung als Lebensmittelhülle geeignet
ist, wobei im Zuge des Verfahrens:
- a) eine
extrudierbare thermoplastische Zusammensetzung aus einer wässrigen
Lösung
eines Aminoxidzellulose-Lösungsmittels,
einer in dem Lösungsmittel
gelösten
nicht-derivatisierten Zellulose und eines Olefinoxidpolymers bereitgestellt
wird, wobei die Zusammensetzung eine gleichförmige Dispersion von nicht-gelösten Zellulosefasern
enthält;
- b) ein Film der thermoplastischen Zusammensetzung extrudiert
wird;
- c) die extrudierte thermoplastische Zusammensetzung mit einem
Nichtlösungsmittel
gewaschen wird, um das Aminoxidzellulose-Lösungsmittel zu entfernen und
dadurch die gelöste
nicht-derivatisierte Zellulose zu regenerieren, um einen feuchten
Gelfilm zu bilden, der eine kontinuierliche Phase von regenerierter
Zellulose, die das Olefinoxidpolymer enthält, und die in der kontinuierlichen
Phase gleichförmig
dispergierten nicht-gelösten
Zellulosefasern aufweist;
- d) der feuchte Gelfilm mit einem Vernetzungsmittel in Kontakt
gebracht wird; und
- e) der feuchte Gelfilm in Gegenwart des Vernetzungsmittels getrocknet
wird, um das Mittel zu aktivieren.
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In
einem weiteren Aspekt kann die vorliegende Erfindung durch einen
vernetzten faserigen Zelluloseverbundfilm charakterisiert werden,
der zur Verwendung als eine Lebensmittelhülle geeignet ist und eine kontinuierliche
Phase aus einer nicht-derivatisierten Zellulose aufweist, die vorzugsweise
aus einer Zelluloselösung
von Aminoxidzellulose-Lösungsmittel,
Zellulose und Wasser regeneriert wird, wobei die kontinuierliche Phase
ein Olefinoxidpolymer, eine gleichförmige Dispersion von nicht-gelösten Zellulosefasern
und eine effiziente Menge eines Vernetzungsmittels enthält.
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Für die Zwecke
dieser Beschreibung bezeichnet "nicht-derivatisierte" Zellulose eine Zellulose,
die keiner kovalenten Bindung mit einem Lösungsmittel oder Reagens unterzogen
wurde, sondern durch eine Assoziierung mit einem Lösungsmittel
oder Reagens mittels Komplexbildung, durch van der Waals-Kräfte, Wasserstoffbindung
oder Ähnliches
gelöst
worden ist.
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"Nicht-derivatisierte
Zellulosehüllen" und "nicht-derivatisierte
zellulosische Hüllen" bezeichnen Lebensmittelhüllen, die
aus oben definierter nicht-derivatisierter Zellulose hergestellt
werden.
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"Derivatisierte Zellulosehüllen" und "derivatisierte zellulosische
Hüllen" bezeichnen Lebensmittelhüllen, die
durch die Regenerierung einer derivatisierten Zellulose und vorzugsweise
unter Verwendung des oben beschriebenen Viskoseverfahrens hergestellt
werden. "Nichtlösungsmittel" bezeichnet eine
Flüssigkeit,
die kein Zelluloselösungsmittel
ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Obgleich
sich die folgende Beschreibung der Erfindung im allgemeinen auf
die Herstellung einer faserartigen Wursthülle bezieht, versteht sich,
dass jeder geformte oder extrudierte Gegenstand wie z. B.
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Papier,
andere Filme, Überzüge und Ähnliches
in dem Rahmen der Erfindung eingeschlossen sind. Die Verwendung
von Hülle
als der hauptsächlich
geformte Gegenstand in der folgenden Beschreibung erfolgt der Einfachheit
halber und beabsichtigt nicht, andere geformte Gegenstände einschließlich der
dem Fachmann bekannten Gegenstände
auszuschließen.
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Das
allgemeine Verfahren zur Herstellung eines faserigen Zelluloseverbundfilms
unter Verwendung der direkten Auflösungstechnologie ist in US-A-5
277 837, US-A-5 451 364 und in EP-0 712 889 offenbart. Als erster
Schritt in dem Verfahren wird eine natürliche Zellulose wie z. B.
Holzzellstoff oder Baumwoll-Linters
in einem wässrigen
Aminoxidzellulose-Lösungsmittel
gelöst.
Dies bildet eine Polymerlösung
mittels einer einfachen Auflösung
von Zellulose aus und beteiligt keine chemische Reaktion, um ein
lösliches
Zellulosederivat auszubilden. Die Zelluloseauflösungsverfahren ist in US-A-2179181
beschrieben. Dieses Patent beschreibt die Auflösung von natürlicher
Zellulose durch ein tertiäres
Aminoxid, um Lösungen
mit einem relativ niedrigen Feststoffgehalt, z. B. 7 Gew.-% bis
10 Gew.-% Zellulose herzustellen, die in 93 Gew.-% bis 90 Gew.-%
des tertiären
Amins gelöst
ist. Die Zellulose in der sich ergebenden Lösung wird vor der Auflösung nicht
derivatisiert. US-A-3 447 939 offenbart die Verwendung von N-methylmorpholin-N-oxid
("NMMO") als das Aminoxid-Lösungsmittel
der Wahl.
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Jüngere Patentschriften
wie z. B. US-A-4 145 532 und US-A-4 426 288 stellen gegenüber US-A-3 447 939 Verbesserungen
dar. US-A-4 145 532 offenbart ein Verfahren zum Herstellen einer
Lösung
aus Zellulose in einem tertiären
Aminoxid wie z. B. NMMO, das 10–35
Gew.-% Zellulose enthält.
Dieser höhere
Feststoffgehalt, der teilweise durch den Einschluss einer Menge
an Wasser (von 1,4 Gew.-% bis etwa 29 Gew.-%) in dem tertiären Aminoxid-Lösungsmittel
bewerkstelligt wird, stellt eine Lösung bereit, die für die Ausformung
zu einem Zellulosegegenstand mittels Extrusion in Fasern, Filmen
oder Hüllen
geeignet ist. In US-A-4 426 288 enthält die NMMO-Zellulosepolymerlösung einen
Zusatz, der die Zersetzung der Zellulosepolymerkette reduziert,
sodass Guss- oder Spinnsubstanzen mit einer nur leichten Verfärbung und
Gussformen erhalten werden, die sich durch verbesserte Festigkeiten
nach der Regenerierung in einem Nichtlösungsmittel wie z. B. Wasser
auszeichnen.
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Die
Polymerlösung
oder das "Dope", die/das durch die
direkte Auflösung
von Zellulose mit NMMO ausgebildet wird, ist thermoplastisch und
extrudierbar, wie dies in den US-Patentschriften 5 277 837 und 5
451 364 dargelegt ist.
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Zur
Ausbildung eines faserigen Verbundwerkstoffes des Dopes ist der
Einschluss von Fasern in diese Dopezusammensetzung auf eine derartige
Weise notwendig, dass die Fasern gleichförmig in dem Dope dispergiert
werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es ebenfalls notwendig, das Olefinoxidpolymer in das Dope
einzuschließen,
sodass eine extrudierbare Zusammensetzung ausgebildet wird, die
sowohl nicht-gelöste Fasern
als auch das Olefinoxidpolymer enthält. Dies kann dadurch bewerkstelligt
werden, dass eine die Fasern und das Olefinoxidpolymer enthaltende
Aufschlämmung
ausgebildet und die Aufschlämmung
dem Dope hinzugefügt
wird. Dies bildet eine faserige Dopezusammensetzung einschließlich des
Olefinoxidpolymers aus, die als ein Film extrudierbar ist. Die Menge
an Olefinoxidpolymer in dem Dope liegt vorzugsweise in einer Menge vor,
die ausreicht, um eine Plastifizierung des sich ergebenden Films
zu ermöglichen,
sodass kein Polyol dem Film zugefügt werden muss. Es wird angenommen
dass 1% bis 3% des Olefinoxids basierend auf dem Gesamtgewicht von
Zellulose in dem Film für
diesen Zweck ausreichen würde.
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Zum
Beispiel kann die faserige Dopezusammensetzung gemäß nachstehender
Beschreibung angefertigt werden. Obgleich bestimmte Reagenzien und
ihre Volumina spezifiziert werden, können die Reagenzien selbst
und die verwendeten Mengen von dem Fachmann auf dem Gebiet der Zellulose
und organischen Chemie in Ansprechen auf Erfordernisse verändert werden,
die auf den genauen Volumina an herzustellendem Verbundwerkstoff
und den genauen verwendeten Materialen basieren, wie dies insbesondere
in der vorliegenden Beschreibung dargelegt ist. Die nachstehenden
Beispiele erfolgen für
einen Verbundwerkstoff, der mit einem aus Holzzellstoff hergestelltem
Dope und wässrigem
NMMO erzeugt worden ist, das ein faseriges Material, namentlich
Hanf enthält.
Andere Reagenzien machen Veränderungen
in diesem Verfahren erforderlich, die sich für den Fachmann auf diesem Gebiet
vollumfänglich
verstehen.
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Obgleich
Hanf ein bevorzugtes faseriges Material ist, beinhalten in dieser
Erfindung nützliche
faserige Materialen alle faserigen Materialen, die benetzbar sind
und durch das Dope (die Aminoxid-Zelluloselösung) teilweise plastifiziert
werden. Ebenfalls sind faserige Materialen eingeschlossen, die in
dem Dope vollständig löslich sind,
allerdings unter der Voraussetzung, dass unter den geeigneten Wärme-, Arbeits- und Scherungsbedingungen
verhindert wird, dass diese Materialen übermäßig plastifiziert oder gelöst werden.
Ein faseriges Material wie z. B. Holzzellstoff das als eine Komponente
des Dopes dafür
bekannt ist, vollständig
in dem wässrigen
Aminoxid-Lösungsmittel
löslich
zu sein, kann zu dem Dope als ein faseriges Material hinzugefügt werden, solange
die Bedingungen des Vermischens und Erwärmens ausreichend begrenzt
sind, wodurch sich die Holzzellstoff-Fasern nur teilweise in der
kontinuierlichen Zellulosephase auflösen und plastifizieren können. Wahlweise
könnten
die Holzzellstoff-Fasern vor dem Vermischen mit dem Dope behandelt
werden, um eine vollständige
Auflösung
zu verhindern. Allerdings werden von sämtlichen Materialen, die unter
die obige Definition fallen, Hanffasern bevorzugt.
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Das
bevorzugte Material, Manilahanf (Abaca) ist ein Mitglied der Materialklasse,
die als lange Pflanzenfasern bekannt ist. Diese unterscheiden sich
von anderen pflanzlichen Zellulosematerialien, wie z. B. Baumwolle,
das ein Samenhaar ist, Holzzellstoff, und Gräsern sowie Halme wie z. B.
Bagasse und Zuckerrohrstengel. Manilahanf ist ein Mitglied der Bastfamilie,
die weiter unterteilt ist, um diejenigen Fasern von den Stämmen von
Dicktyledon-Pflanzen einschließlich
Jute, Ramie, und Sunnhanf einzuschließen. Weitere Mitglieder dieser
Familie sind die Blattfasermitglieder, die sich von dem fibrovaskulären Gewebe
von bestimmten großblättrigen
Monokotyledon-Pflanzen ableiten und Sisal, Manilahanf (Abaca) und
Phorium beinhalten. Die Abacapflanze, musa textilis, wächst bis
zu einer Höhe
von 12 bis 25 Fuß oder
mehr und gehört
zu der Maulbeerbaumfamilie. Sie wächst in den Philippinen und
in Äquador.
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Manilahanffasern
sind zur Zeit das Material der Wahl für das faserige Material. Diese
Fasern übertragen
ihre speziellen Charakteristika zu der fertig gestellten Hülle und
lassen diese konkurrenzfähig
zu klassischer faseriger Hülle
werden. Obgleich nicht genau bekannt ist, warum die Hanffasern über eine
derart gute Funktion verfügen,
bestünde
eine mögliche
Erklärung
in der Kombination ihrer Größe und Molekularausrichtung
im Vergleich zu derjenigen von Holzzellstoff-Fasern.
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Diese
Hanffasern sind im allgemeinen länger
als Holzzellstoff Fasern, und zwar 2,7 mm bis 6,2 mm (0,11 bis 0,24
inch) für
Abaca, 2,7 mm bis 4,6 mm, (0,11 bis 0,18 inch) für weichen Holzzellstoff und
0,7 mm bis 1,6 mm (0,03 bis 0,06 inch) für harten Holzzellstoff. Die
Faserlängenverteilungskurve
von Hanf ist im Vergleich zu Holzzellstoff-Fasern, die nur einen
einzelnen Maximalwert relativ zu der Faserlänge aufwei sen, zweigipflig.
Die kurzen Faserlängen
machen etwa 75% bis 80% des gesamten Fasergehalts aus, wobei der
Rest aus sehr langen und dünnen
Fasern besteht. Die längeren
Hanffasern erhöhen
die Formbeständigkeit
und Festigkeit und die große
Anzahl an sehr kurzen Fasern steigert den Zusammenhalt der sehr
langen Fasern im Vergleich zu traditionellen Holzzellstoffen.
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Ein
weiterer zwischen Hanffasern und Holzzellstoff-Fasern bestehender
Unterschied beruht in der Morphologie der Fasern. In Holzfasern
treten Zellulosepolymerketten spiralförmig in Winkeln von 15° bis 45° relativ
zu der Zellachse auf, während
diese in Hanffasern nahezu parallel zu der Zellachse angeordnet
sind. Somit ergeben die parallelen Zellulosepolymerketten in Hanf
eine höhere
Struktur als die Zellulosepolymerketten in Holzzellstoff, die unter
einem Winkel zu der Zellachse vorliegen. Ein weiterer Unterschied
besteht im allgemeinen in dem viel höheren Molekulargewicht von
Hanf im Vergleich zu Holzzellstoff, was sich in den vergleichbaren
Viskositäten
von Hanf und Holzzellstoff widerspiegelt.
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Allerdings
sollte sich die Erfindung nicht auf die Verwendung von Hanf begrenzen,
da andere Materialen verfügbar
sind. Beispiele anderer nützlicher
faseriger Materialen beinhalten Baumwoll-Linters, Nylons, Holzzellstoffe
mit einem sehr hohen Molekulargewicht wie z. B. solche Stoffe mit
einem über
etwa 900 Einheiten liegenden Polymerisierungsgrad, und regenerierte
Zellulosefasern, die eine gesteigerte Ausrichtung und Steifigkeit
aufweisen wie z. B. Reyons mit einem hohen Nassmodul. Andere nützliche
regenerierte Zellulosefasern sind beispielsweise solche Fasern,
die durch Aufblähen
mittels Vernetzen mit einem Zellulosevernetzungsmittel wie z. B.
Formaldehyd, bifunktionalen Aldehyden, aldehydmodifizierten Harzen,
Carbonsäuren oder
Epoxiden, Epichlorhydrin oder anderen auf Kohlehydrat reaktiven
Vernetzungsmitteln, die dem Fachmann normalerweise bekannt sind,
stabilisiert werden.
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Zur
Herstellung eines Gegenstands mit einer gleichförmigen Dispersion von teilweise
gelöstem
zweitem faserigem Material sollte die während der Dispersion des faserigen
Materials in das Aminoxidzellulose-Dope erfolgte mechanische und thermische
Arbeit minimiert werden, um die Integrität der Fasern aufrechtzuerhalten.
Diese Minimierung sollte insbesondere dort erfolgen, wo Holzzellstoff
als das faserige Material benutzt wird. Ebenfalls trifft sie für einige
Nylons zu, die in dem Zelluloselösungsmittel
löslich
sind, und für
sämtliche Zellulosefasern,
die ähnlich
wie reine Holzzellulose beschaffen sind und sich daher letzten Endes
vollständig in
dem Zelluloselösungsmittel
lösen.
Hanf weist eine höhere
mittlere Faserlänge,
ein höheres
Molekulargewicht und eine unterschiedliche Kristallausrichtung als
Holzzellstoff-Fasern auf, aber ist nichtsdestotrotz in dem NMMO-Lösungsmittel
löslich.
Es muss berücksichtigt
werden, dass das abschließende
Produkt diskrete Fasern aufweisen muss, die in dem Zellulosefilm
vorliegen.
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Eine
Möglichkeit
zur Herstellung einer extrudierbaren faserigen Dopezusammensetzung
gemäß der Erfindung
besteht in der Hinzufügung
des Olefinoxidpolymers zu einer warmen wässrigen NMMO-Lösung. Ein geeignetes Olefinoxidpolymer
ist für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung POLYOX® WSR
N-10 mit einem Molekulargewicht von etwa 100.000, das von der Union
Carbide Corporation verkauft wird. Die Hinzufügung wird unter Rühren fortgeführt, bis
das gesamte POLYOX gelöst
ist. Nachdem das POLYOX in dem NMMO gelöst ist, wird das faserige Material
zugefügt.
Vorzugsweise ist das faserige Material ein anderes Zellulosematerial,
wobei ein bevorzugtes Material wie oben erwähnt Hanf ist. Diesbezüglich werden
in kleine Quadrate zugeschnittene Hanfstücke erwärmt und zu der erhitzten wässrigen
POLYOX-NMMO-Lösung
zugefügt.
Wichtig ist, dass der Hanf erwärmt
wird.
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Andernfalls
kann das NMMO sich auszukristallisieren beginnen, wenn der Hanf
zugefügt
wird. Das Gemisch wird solange umgerührt, bis die Hanffasern gleichförmig durch
das Gemisch verteilt sind und die Hanffasern sich aufzublähen beginnen.
Das Aufblähen
der Hanffasern ist eine Anzeige für den Beginn der Auflösung. Obgleich
eine gewisse Auflösung
der Hanffasern akzeptabel ist, ist es wichtig, dass die Mehrzahl
der Fasern ihre faserige Integrität beibehält und ganz sowie nicht gelöst bleibt.
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Auf
diese Weise wird eine wässrige
Aufschlämmung
ausgebildet, welche die gleichförmig
in dem NMMO verteilten Hanffasern enthält, wobei ganze Hanffasern
unter einem Lichtmikroskop sichtbar sind. Die Menge an zugefügtem faserigem
Material wie z. B. Hanf kann in Abhängigkeit von den erwünschten
Eigenschaften variieren. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung und zur Ausbildung eines Verbundfilms,
der als Ersatz für
eine konventionelle faserige Wursthülle dienen kann, sollte die
Menge an Hanffasern in der Aufschlämmung ausreichend sein, um
von 30% bis 40% Hanffasern basierend auf dem Gewicht an regenerierter Zellulose
in dem Film bereitzustellen.
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Eine
wässrige
Aufschlämmung,
die bei der Herstellung eines polyolfreien faserigen Zelluloseverbundfilms
gemäß des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung als verwendbar geeignet ist, kann in
dem Bereich von 55 Gew.-% bis 73 Gew.-% NMMO, 18 Gew.-% bis 22 Gew.-%
Wasser, 9 Gew.-% bis 23 Gew.-% Hanffasern und 0,4 Gew.-% bis 0,8
Gew.-% Olefinoxidpolymer (POLYOX) enthalten.
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Anschließend wird
diese Aufschlämmung
einer Dopelösung
zugefügt,
die eine natürliche
Zellulose wie z. B. Holzzellstoff aufweist, der ohne Derivatisierung
in einem wässrigen
tertiären
Aminoxidzellulose-Lösungsmittel
gelöst
worden ist.
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Die
hier beschriebene Dopelösung
weist etwa 78 Gew.-% NMMO, 7 Gew.-% Wasser und 15 Gew.-% gelöste Zellulose
auf. Die Aufschlämmung
und die Dopelösung
werden im allgemeinen in dem Verhältnis von 1 Teil Aufschlämmung zu
2 Teilen Dope zusammen vermischt, um eine thermoplastische Zusammensetzung auszubilden,
die in dem Bereich von 72 Gew.-% bis 76 Gew.-% NMMO, 10 Gew.-% bis
12 Gew.-% Wasser, 9 Gew.-% bis 11 Gew.-% gelöste Zellulose, 3 Gew.-% bis
8 Gew.-% nicht-gelöste
Hanffasern und 0,1 Gew.-% bis 0,3 Gew.-% des Olefinoxidpolymers
enthält.
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Die
Hinzufügung
der Aufschlämmung
zu dem Dope kann wie in
EP 118
159 beschrieben erfolgen. Allerdings ist es bevorzugt,
das die Hinzufügung
durch einen Doppelschneckenextrudierer erfolgt. In dieser Vorrichtung
werden das Dope und die Aufschlämmung
aus wässrigem
NMMO und Hanf als getrennte Ströme
zugeführt
und werden in der Vorrichtung kombiniert, erwärmt und durchgehend vermischt.
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Das
Gemisch wird in ein Bad extrudiert, das ein Zellulose-Nichtlösungsmittel
wie z. B. Wasser enthält, um
die gelöste
Zellulose zu regenerieren. Diese Regenerierung vollzieht sich ohne
eine chemische Reaktion, wenn das NMMO-Lösungsmittel von dem extrudierten
Gemisch durch das Nichtlösungsmittelbad
extrahiert wird. Das Ergebnis besteht in einem feuchten Gelfilm,
der eine regenerierte reine Zellulosematrix aufweist, die eine gleichförmige Dispersion
des Olefinoxidpolymers und der Hanffasern einschließlich ganzer
Fasern und Fasern beinhaltet, die teilweise gelöst sind. Der resultierende
feuchte Gelfilm enthält
neben Wasser in diesen Beispiel in dem Bereich von 54 Gew.-% bis
73 Gew.-% regenerierte Zellulose, 25 Gew.-% bis 44 Gew.-% nicht gelöste Hanffasern
und 1 Gew.-% bis 3 Gew.-% Olefinoxidpolymer.
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Anschließend wird
der feuchte Gelfilm mit einem Vernetzungsreagens in Kontakt gebracht.
Ein geeignetes Reagens ist Kymene®-557H
oder Kymene® 450,
wobei diese Produkte von Hercules Incorporated von Wilmington, Delaware,
USA, verkauft werden. Diese Reagenzien sind wasserlösliche wärmehärtbare kationische
Epichlorhydrinpolyamidharze. Andere Vernetzungsharze wie z. B. Polyalkylenpolyamin-Epichlorhydrin-Harze
und Aminpolymer-Epichlorhydrinharze, Epoxyaushärtungsmittel auf Polyaminamidbasis
und polyfunktionale Aziridine sind Beispiele für Chemikalien, die für diesen
Schritt des Verfahrens nützlich
sind. Weitere beim Stand der Technik bekannte Vernetzungsverbindungen
zum Vernetzen von Hydroxyl enthaltenden Polymeren wie z. B. Formaldehydharnstoff
und derivatisierter Formaldehydharnstoff sind ebenfalls nützlich.
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Der
feuchte Gelfilm wird vorzugsweise auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 5% bis 10% Feuchtigkeit auf der Basis des Gesamtgewichts
des Films getrocknet, um das Vernetzungsmittel auszuhärten, sodass Bindungen
zwischen Hydroxylgruppen der Hanffasern und der regenerierten Zellulosematrix
ausgebildet werden. Die regenerierte Zellulosematrix um die Hanffasern
herum wird ebenfalls auf diese Weise vernetzt. Dann wird der Film
vorzugsweise erneut bis auf etwa 10–15% Feuchtigkeit befeuchtet,
um das Verfahren zu vollständigen.
Das Befeuchten kann dadurch bewerkstelligt werden, dass der Film
einer feuchten Luftumgebung ausgesetzt wird.
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Die
folgenden Beispiele dienen zu einer Illustration der Erfindung.
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Beispiel 1
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Eine
Verbundwerkstoffprobe wird hergestellt, in dem 180 g an wässrigem
NMMO (78% NMMO, 22% H2O) auf eine Temperatur
in dem Bereich von 50° bis
60° C erwärmt werden.
Das NMMO wird per Hand mit einer Glasstange umgerührt, um
einen Wirbel zu erzeugen, und 1,0 g POLYOX N-10 wird hinzugefügt, indem es
in die Mitte des Wirbels eingesiebt wird. Das Umrühren wird
fortgeführt,
bis kein festes POLYOX mehr beobachtet wird. Ein Hanfstück wird
zu nominell 3,175 mm bis 6,35 mm großen Quadraten zugeschnitten
und etwa 25 g Hanf werden erwärmt
(auf 50° bis
60°C) und
zu dem erwärmten
NMMO-POLYOX-Gemisch hinzugefügt.
Das Gemisch aus Hanf und NMMO-POLYOX wird per Hand umgerührt, bis
eine gleichförmige
Aufschlämmung
ausgebildet wird. Die Aufschlämmung
wird bei 50° bis
60°C etwa
30 Minuten lang in einen Ofen verbracht. Am Ende dieser Behandlung
sind die Hanffasern in den geschnittenen Stücken getrennt und durch die
Masse der Aufschlämmung
hinweg gleichförmig
verteilt worden. Beim Blick durch ein Lichtmikroskop sind ganze
Hanffasern sichtbar, was anzeigt, dass die Aufschlämmung nicht-gelöste Hanffasern
enthält.
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Eine
3 bis 4 mm dicke Schicht der Aufschlämmung wird auf einem Kunststoffbogen
verteilt und kann an der Luft abkühlen und aushärten. Dann
wird es per Hand gebrochen und unter Verwendung eines Waring-Blenders
auf ein Pulver reduziert.
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Ein
festes Dope, dessen Bestandteile aus 15 Teilen gelöstem Holzzellstoff,
78 Teilen NMMO und 7 Teilen Wasser pro 100 Teilen Dope bestehen,
wird auf eine Teilchengröße in dem
Bereich von 3 bis 7 mm gemahlen und wird mit der pulverisierten
Aufschlämmung
in einem Verhältnis
von etwa zwei Teilen gemahlenem Dope zu einem Teil Aufschlämmung vermischt.
Dies bildet eine thermoplastische Zusammensetzung aus, die etwa
74,4 Gew.-% NMMO, 11,1 Gew.-% Wasser, 4 Gew.-% Hanf, 10 Gew.-% gelöste Zellulose
und weniger als 0,2 Gew.-% POLYOX enthält.
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Das
Gemisch aus gemahlenem Dope und der pulverisierten Aufschlämmung aus
Hanf/NMMO/POLYOX wird in einen geraden, 254 mm langen Einschnecken-Braybender-Extrudierer
eingespeist, dessen Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser 10 : 1 beträgt.
Das Gemisch wird in dem Extrudierer geschmolzen und in eine vertikale
Banddüse
mit einem Extrusionsauslass eingespeist, der 6 × 0,028 inch (152 × 0,71 mm)
groß ist.
Das von der Düse
extrudierte geschmolzene Band wird in ein Wasserbad eingeleitet,
um das NMMO zu entfernen und einen feuchten Gelfilm zu erzeugen.
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Der
auf diese Weise erzeugte feuchte Gelfilm besteht aus etwa 71,2%
regenerierter Zellulose, basierend auf der gesamten Menge an Zellulose
in dem Film, und etwa 28,8% nicht gelösten Hanffasern. Der POLYOX-Gehalt
beträgt
etwa 1,6% basierend auf dem Gewicht der regenerierten Zellulose
und etwa 1,2% auf der Basis der gesamten Menge an Zellulose (regenerierte
Zellulose plus Hanf).
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Der
feuchte Gelfilm wird auf einen Stickrahmen angeordnet und 30 Minuten
lang in ein Wasserbad eingetaucht. Anschließend wird der Film zu einer
zweiten wässrigen
Lösung übertragen
und in diese 45–60
Minuten lang eingetaucht, welche 0,31% KYMENE enthält, die
aus 25,0 g KYMENE 557LX (12,5% Feststoffe) pro 1000 g Wasser hergestellt
worden ist. Anschließend
wird der feuchte Gelfilm bei 115°C
45 Minuten lang getrocknet.
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Beispiel 2
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Es
wird das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 verwendet, jedoch mit
der Ausnahme, dass vor dem Trocknen der feuchte Gelfilm anstatt
der 0,31% KYMENE-Lösung
für 2 bis
3 Minuten lang in eine 3% Glyzerinlösung eingetaucht wird.
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Beispiel 3
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Ebenfalls
wie in Beispiel 1 wurde ein feuchter Gelfilm hergestellt, jedoch
ohne POLYOX bei der Ausbildung der NMMO/Hanf-Aufschlämmung zu
verwenden. Der auf diese Weise ausgebildete resultierende Gelfilm
wurde drei unterschiedlichen Behandlungen unterzogen:
- a. Eintauchen in eine 3% Glyzerinlösung für 30 Minuten und anschließendes Trocknen
bei 115°C
für 45
bis 60 Minuten.
- b. Eintauchen in eine 0,31% KYMENE-Lösung gefolgt von einem Eintauchen
in eine 30% Glyzerinlösung und
anschließendes
Trocknen zur Aushärtung
der KYMENE.
- c. Eintauchen in eine 0,31% KYMENE-Lösung und anschließendes Trocknen
(ohne ein Eintauchen in Glyzerin vor dem Trocknen zur Aushärtung der
KYMENE).
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Die
Filme aus den Beispielen 1–3
wurden nach dem Trocknen jeweils wieder befeuchtet, in dem sie für die Zwecke
des Testens der Zugfestigkeit in eine 30% Glyzerinlösung eingetaucht
wurden. Die Zugfestigkeit des wieder befeuchteten Films wurde sowohl
in der Maschinenrichtung (MD) wie in der Querrichtung (TD) getestet.
Die Zugfestigkeit kann als die Bruch- oder Reißfestigkeit eines einer spezifizierten
dynamischen Last ausgesetzten Materials beschrieben und in Einheiten
von Pfund pro inch Breite pro mil Dicke eines Probenmaterials definiert
werden (N. Irving Sax und R. J. Lewis, Sr, Ed., Hawley's Condensed Chemical
Dictionary, 11. Ausgabe, 1987). Die Steifigkeit oder Formbeständigkeit
eines Films wird durch den 5%-Feuchtsekantenmodultest ("wet secant modul
test") gemessen,
wobei die Ergebnisse als Einheiten von pound pro inch Breite pro
mil Dicke angegeben werden. Die Zugfestigkeitstests wurden an einem
Instron U4301 (Instron Corporation, Canton, Massachusetts, USA 02021)
durchgeführt.
Es wurde eine Modifizierung des ASTM D-882 verwendet, wobei eine
1 inch mal 2 inch große
Probe mit Querkopfgeschwindigkeiten von 20 inch/min und einer Skalenendbelastung
von 25 pound verwendet wurde. Die Zugspannungen bei Bruch wurden
als pound pro 1 inch Breite pro 1 mil Dicke oder PIM berechnet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angeführt und geben die Zugfestigkeit
als Kilogramm pro Quadratmillimeter sowie in Klammern die vergleichbaren
Einheiten von PIM an. Ebenfalls gibt die Tabelle den Nassmodul des
wieder befeuchteten Films bei 5% Dehnung in den gleichen Einheiten
an. Der 5%-Feuchtsekantenmodultest wurde durch das Testverfahren
von ASTM D-882 durchgeführt, der
modifiziert wurde um bei einer Dehnung von 5% anstatt von 1% ausgelesen
zu werden. Der Prozentsatz der Dehnung bei Bruch ist für jeden
Film ebenfalls in der Tabelle angegeben.
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Tabelle
1
Vergleich verschiedener faseriger Verbundfilme mit und ohne
Polyox
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Ein
Vergleich der Beispiele 2 und 3A zeigt, dass die Hinzufügung von
POLYOX zu dem Extrusionsgemisch (Beispiel 2) weniger erbringt, um
die Zugfestigkeit und den Modul des wieder befeuchteten Films im
Vergleich zu dem Film des Beispiels 3A zu verbessern, der kein POLYOX
aufweist. Auf der Basis der Feuchtzugfestigkeit und des Nassmoduls
unterscheidet sich der Film des Beispiels 3A ohne POLYOX nicht signifikant von
dem POLYOX enthaltenden Film des Beispiels 2.
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Beispiel
3B zeigt, dass wenn das KYMENE in der Anwesenheit von Glyzerin zur
Reaktion gebracht wird, eine nur geringe oder keine Vernetzung auftritt.
Dies wird durch die Zugfestigkeit und den niedrigen Modul des wieder
befeuchteten Films des Beispiels 3B (mit KYMENE) demonstriert, die
sich von der Zugfestigkeit bzw. dem Modul des Films aus dem Beispiel
3A (kein KYMENE) nicht signifikant unterscheiden.
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Wenn
wie in Beispiel 3C gezeigt kein Glyzerin vorliegt, erweist sich
das KYMENE zum Vernetzen des Films als effektiv, was durch die verbesserte
Feuchtzugfestigkeit und den höheren
Nassmodul wiedergegeben wird. Dies stellt einen günstigen
Vergleich zu dem Film des Beispiels 1 dar, der eine Ausfüh rungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Daher demonstrieren die Beispiele
1–3, dass
KYMENE effektiv ist, um den Film in der Anwesenheit des Poly(ethylenoxids)
zu vernetzen, jedoch in Anwesenheit von Glyzerin ineffektiv wird. Darüber hinaus
ist das in den Film des Beispiels 1 eingeschlossene Poly(ethylenoxid)
ein effektives Plastifizierungsmittel, sodass keine weitere Plastifizierung
notwendig wäre.
Alles was erforderlich ist, um den Film aus dem Beispiel 1 nach
dem Trocknen zum Aktivieren des Vernetzungsmittels funktional werden
zu lassen, besteht darin, seinen Feuchtigkeitsgehalt mittels Durchleiten
durch eine gesteuerte Dampf- oder feuchte Luftumgebung anzuheben.
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Im
Unterschied dazu weist der Film des Beispiels 3C keinen Plastifikator
auf (weder Glyzerin noch POLYOX). Obgleich dementsprechend seine
Feuchtzugfestigkeit und sein Modul im Vergleich zu den Werten des Films
von Beispiel 1 als günstig
erscheinen, muss der Film, um funktional zu werden, plastifiziert
werden, und zwar typischerweise durch ein Eintauchen in eine Glyzerin-Wasser-Lösung, und
anschließend
auf den geeigneten Wasserpegel herabgetrocknet werden. Wie oben
erwähnt
ist dieser zweite Trocknungsschritt nicht erwünscht, da er zu dem Produktionszyklus
zusätzliche
Kosten und Zeit hinzufügen
würde.
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Beispiel 4
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Als
eine weitere Demonstration der Erfindung wurde ein rohrförmiger Film
mit der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 extrudiert und
regeneriert. Der Film wurde zuerst in eine 30% Glyzerinlösung und anschließend in
eine 0,31% KYMENE-Lösung
eingetaucht und dann wurde der Film bei etwa 77°C ausgehärtet.
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Nach
einer 75 Minuten langen Aushärtung
des wieder befeuchteten Films betrug der Modul bei 5% Dehnung nur
4,1 kg/mm2 (5,8 PIM). Wenn der gleiche extrudierte
rohrförmige
Film jedoch nur in eine 3% Glyzerinlösung eingetaucht wird, sorgt
die gleiche KYMENE-Behandlung und der gleiche Aushärtungszyklus
für einen
Film mit einem Modul von 9,6 kg/mm2 (13,6
PIM).
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Dies
ist ein zusätzlicher
Beleg für
das Unvermögen
von KYMENE, seine Vernetzungsfunktion in der Anwesenheit von Glyzerin
auszuüben.
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Beispiel 5
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Eine
weitere Reihe von Tests demonstriert die vorliegende Erfindung,
in welchen ein Doppelschneckenextrudierer für die Herstellung eines Verbundfilms
verwendet wurde. In diesem Fall wird eine Aufschlämmung von
NMMO, Hanffasern und POLYOX unter Verwendung des in Beispiel 1 angeführten Verfahrens
hergestellt. Die Aufschlämmung
weist 4250 g an wässrigem
NMMO (78% NMMO), 500 g Hanf und 34 g POLYOX auf. Diese Hanfaufschlämmung wird
etwa zwei Stunden lang gealtert und im immer noch fluiden Zustand
in einen Einlass eines ZE40-Doppelschneckenextrudierers (Hersteller:
Berstorff Corporation) eingeleitet. Eine Standard-Dopelösung aus
78 Teilen NMMO, 15 Teilen gelöstem
Holzzellstoff und 7 Teilen Wasser wird in einen zweiten Einlass
des Extrudierers eingespeist.
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Die
Materialen werden in die beiden Einlässe in einem Verhältnis von
einem Teil Hanfaufschlämmung zu
zwei Teilen Dope eingeleitet. Die Materialströme werden in dem Doppelschneckenextrudierer
kombiniert und vermischt, um die Fasern gleichförmig in dem Gemisch zu verteilen.
Die Auswahl der geeigneten Schneckenmischelemente und der Geschwindigkeit
für eine
gleichförmige
Dispersion der Fasern in dem sich ergebenden Gemisch liegt im Vermögen des
Fachmanns. Auch sollte sich verstehen, dass die Temperatur, die
Verweildauer und die zur Ausbildung des Gemisches erforderliche
Arbeit gesteuert werden sollte, um sicherzustellen, dass die Hanffasern
in dem NMMO-Lösungsmittel
nicht gelöst
oder übermäßig plastifiziert
werden, da dies dazu tendiert, den Modul und die Zugfestigkeit zu
verringern. Das thermoplastische Gemisch aus Aufschlämmung und
Dope enthält
in diesem Beispiel auf der Basis des gesamten Gewichts etwa 75,09%
NMMO, 11,18% Wasser, 3,48% Hanffasern, 10% gelöste Zellulose und etwas über 0,2%
POLYOX.
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Der
Auslass des Extrudierers wird mit einer 4 inch (10,16 cm) langen
Schlitzdüse
mit einem Düsenspalt
von 0,020 inch (0,508 mm) verbunden. Der Durchfluss der kombinierten
Materialströme
durch die Düse liegt
bei einer Rate von etwa 15 kg/h. Bei dieser Rate übersteigt
die Temperatur der Materialströme
durch den Extrudierer und die Düse
nicht in etwa 150°C
(302°F).
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Das
extrudierte Filmband wird in ein Wasserbad eingeleitet, um das NMMO
zu extrahieren und die Zellulose zu regenerieren. Der sich ergebende,
auf diese Weise hergestellte Gelfilm weist etwa den gleichen Prozentsatz
an regenerierter Zellulose und Hanf basierend auf der gesamten Menge
an Zellulose in dem Film wie der Film aus Beispiel 1 auf. Der POLYOX-Gehalt
beträgt
jedoch etwa 2,3% auf der Basis der regenerierten Zellulose und etwa
1,70 auf der Basis der gesamten Zellulose in dem Film (regenerierte
Zellulose plus Hanf).
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Nach
der Regenerierung wird der Film in eine 0,31% KYMENE-Lösung eingetaucht
und mittels Trocknen bei 115°C
für 45–60 Minuten
ausgehärtet.
Für die
Zwecke des Testens der Zugfestigkeit werden die Filme wieder befeuchtet.
Die auf diese Weise erzeugten Filme verfügen über eine Wiederbefeuchtungs-MD-Zugfestigkeit
(Mittelwert von fünf
Proben) von 16 kg/mm2 (22,68 PIM) und eine
Wiederbefeuchtungs-TD-Zugfestigkeit von 9,2 kg/mm2 (13,09
PIM). Der MD- bzw. TD-Modul (Mittelwert von fünf Proben) beträgt 11,8
kg/mm2 (16,82 PIM) bzw. 2,7 kg/mm2 (3,9 PIM). Ähnliche Filme, die nur mit
Glyzerin behandelt sind (kein Kymene), weisen eine Wiederbefeuchtungs-MD/TD-Zugfestigkeit
von 12,6/7,3 kg/mm2 (17,86/10,35 PIM) und
einen MD/TD-Modul von 4,9 kg/mm2 (7 PIM)
und 1,7 kg/mm2 (2,4 PIM) auf.
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Beispiel 6
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In
einem weiteren Test werden die gleichen Materialen und die gleiche
Ausrüstung
wie in Beispiel 5 dazu verwendet, eine rohrförmige Hülle zu extrudieren. Diesbezüglich wird
der Doppelschneckenextrudierer dazu angeordnet, eine ringförmige Extrusionsdüse mit einem
Durchmesser von 1,0 inch (25,4 mm) und einem Düsenspalt von 0,020 inch (0,508
mm) einzuspeisen, wobei der Durchfluss durch die Düse etwa
9,77 kg/h beträgt.
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Der
ringförmige
Film, der auf die gleiche Weise wie der Film des Beispiels 5 regeneriert
und mit Kymene behandelt wird, weist eine Wiederbefeuchtungs-MD/TD-Zugfestigkeit
von 10,9/4,6 kg/mm2 (15,51/6,55 PIM) und
einen MD/TD-Modul von 0,56 bzw. 0,25 kg/cm–0,1 mm auf.
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Es
wird angenommen, dass die niedrigeren Werte dieses rohrförmigen extrudierten
Films im Vergleich zu dem Band aus extrudiertem Film des Beispiels
5 infolge einer höheren
Extrusionstemperatur in der rohrförmigen Extrusion zustande kommen.
Diesbezüglich
erhöht
der Rückdruck
in der ringförmigen
Düse die
Verweildauer der Materialien in dem Extrudierer und steigert daher
die Temperatur des Aufschlämmung-Dope-Gemisches
in dem System auf bis etwa 200°F
(93°C).
Diese höhere
Temperatur ermöglicht
es, dass das NMMO-Zelluloselösungsmittel
die Hanffasern in einem größeren Ausmaß als bei
einer niedrigeren Temperatur löslich
macht, sodass die Vorteile einer gleichförmigen Verteilung von ganzen
Hanffasern durch die regenerierte Zellulosematrix verloren gehen.
Jedoch demonstriert der Test die rohrförmige Extrusion der Hanfaufschlämmung und
des Dopegemisches. Durch die Information, dass die in diesem Test
verwendete ringförmige
Düse zu
einem Rückdruck
führte,
der die Verweildauer verlängerte
und die Temperatur des Gemisches auf unakzeptable Pegel erhöhte, vermag
der Fachmann die Extrusionsdüse
neu zu entwerfen, um diese Nachteile zu beseitigen.
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Daher
sollte sich verstehen, dass die vorliegende Erfindung die ihr gestellten
Aufgaben der Bereitstellung eines polyolfreien vernetzten Zelluloseverbundfilms,
der eine regenerierte Zellulosematrix enthält, welche eine gleichförmige Dispersion
einer Zellulosefaser aufweist, löst.
Darüber
hinaus bewerkstelligt das Verfahren der vorliegenden Erfindung das
Trocknen der regenerierten Zellulose und das Aushärten des
Vernetzungsmittels in einem einzigen Trocknungsvorgang. Der Einschluss
von Poly(ethylenoxid) in die Zelluloselösung beseitigt den Bedarf nach
einem Polyolplastifikator und beeinträchtigt die Reaktion des Vernetzungsmittels
nicht.