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Die Anmeldung betrifft Formerinnerungsvorrichtungen
und insbesondere eine räumlich
adressierbare Formerinnerungsvorrichtung.
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Materialien, die ihre Form in Reaktion
auf äußere physikalische
Parameter ändern,
sind bekannt und in vielen Bereichen der Technologie anerkannt. Formerinnerungslegierungen
(die nachfolgend als "SMA" (shape memory alloy)
bezeichnet werden) sind Materialien, die eine mikrostrukturelle
Umwandlung von einer martensitischen Phase bei einer geringen Temperatur
zu einer austenitischen Phase bei einer hohen Temperatur durchlaufen.
In der martensitischen Phase weist eine SMA eine geringe Steifigkeit auf
und kann leicht bis zu einer Gesamtbelastung von 8% in jeder Richtung
verformt werden, ohne ihre Erinnerungseigenschaften nachteilig zu
beeinflussen. Wenn die SMA auf eine Aktivierungstemperatur erwärmt wird,
wird sie zweibis dreimal steifer, wenn sie sich ihrem austenitischen
Zustand nähert.
Bei der höheren
Temperatur versucht die SMA sich selbst auf atomarem Niveau zu reorganisieren,
um eine zuvor eingeprägte
oder "gespeicherte" Form anzunehmen. Wenn
die SMA abkühlt,
kehrt sie in ihren weichen martensitischen Zustand zurück.
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Eine Form kann einer SMA antrainiert
werden, indem sie deutlich unter ihrer Aktivierungstemperatur auf
ihre Glühtemperatur
erwärmt
und dort für eine
Zeitdauer gehalten wird. Für
ein TiNi-SMA-System enthält
das Glühprogramm
das geometrische Einspannen der Probe und ihr Erwärmen auf
etwa 520°C
für fünfzehn Minuten.
Die Funktionalität
ist gewöhnlich
verbessert, wenn sie durch Abkürzung
des Glühzyklus
in einem bestimmten Umfang der Kaltverformung bleibt.
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Das US-Patent Nr. 4.543.090 (das
nachfolgend als das "'090-Patent" bezeichnet wird)
offenbart einen Katheter mit zwei unterschiedlichen SMA-Aktuatoren.
Ein Aktuator nimmt eine vorgegebene Form an, wenn er auf eine vorgegebene
Temperatur erwärmt
wird. Die beiden Aktuatoren sind mit einer Koppelvorrichtung miteinander
gekoppelt, so dass dann, wenn sich einer der Aktuatoren in seine
vorgegebene Form bewegt, ein Kraft aufgewendet wird, um den zweiten
Aktuator in die Richtung des ersten Aktuators zu bewegen. Jeder
Aktuator ist in der Lage, sich in eine einzige vorgegebene Form
zu bewegen. Die Aktuatoren enthalten keine Heizvorrichtung bei wenigstens
zwei mikrogefertigten Adressleitungen. Die Einschränkungen
des '090-Patents
werden außerdem
in dem US-Patent Nr. 4.601.705 gefunden. WO 94/19501 offenbart ebenfalls
einen SMA-Aktuator mit SMA-Elementen, die in Mustern angeordnet sind
und durch angrenzende Widerstandsheizelemente indirekt erwärmt werden,
um die unterstützende
Struktur zu beeinflussen.
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Es wäre erwünscht, eine Formerinnerungslegierung-Vorrichtung
zu schaffen, die eine Platte bzw. Lage aus Formerinnerungslegierung
aufweist, wobei ein Abschnitt der Platte wahlweise aktiviert werden kann.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Formerinnerungsvorrichtung zu schaffen, die wahlweise
aktiviert werden kann.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Formerinnerungsvorrichtung zu schaffen, die in mehr als eine
vorgegebene Form aktiviert wird.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Formerinnerungsvorrichtung mit einer Formerinne rungslegierung
und einer Heizvorrichtung zu schaffen, die wenigstens einen mikrogefertigten
leitenden Pfad enthält.
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Die Erfindung stellt demzufolge einen
Formerinnerungsaktuator zur Verfügung,
der durch Anspruch 1 definiert ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung enthält eine
Formerinnerungsvorrichtung eine Platte aus einer Formerinnerungslegierung.
Die Platte wird wahlweise an einer ausgewählten Stelle der Platte aktiviert
und enthält
wenigstens zwei lang gestreckte Elemente, die unabhängig aktiviert
bzw. betätigt
werden können.
Eine Heizvorrichtung ist angrenzend an eine Oberfläche der
Platte oder auf dieser positioniert, um Wärme an einen ausgewählten Abschnitt der
Platte bereitzustellen und eine Biegekraft in wenigstens einem Teil
des ausgewählten
Abschnitts zu erzeugen. Die Heizvorrichtung enthält wenigstens einen mikrogefertigten
leitenden Pfad.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Katheter mit einer lang gestreckten Vorrichtung
geschaffen, die ein distales Ende und ein proximales Ende enthält. Ein
Formerinnerungslegierung-Element ist so beschaffen, dass es wahlweise an
einer ausgewählten
Stelle des Elements aktiviert werden kann. Das Element ist mit der
lang gestreckten Vorrichtung gekoppelt. Eine Heizvorrichtung ist mit
dem Element gekoppelt und so beschaffen, dass es Wärme an einen
ausgewählten
Abschnitt des Elements bereitstellt und wenigstens einen Teil des
ausgewählten
Abschnitts aktiviert.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine durch Wärme
aktivierte Einrichtung einen temperaturaktivierten Aktuator. Der
Aktuator ist so beschaffen, dass er sich in mehrere vorgegebene Formen
bewegt. Eine Heizvorrichtung ist so beschaffen, dass sie Wärmenergie an
wenigstens einen ausgewählten
Abschnitt des Aktuators bereitstellt.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine medizinische Vorrichtung ein lang gestrecktes Element mit einem
proximalen Abschnitt und einem distalen Abschnitt, der so beschaffen
ist, dass er in einen Körper
eingesetzt werden kann.
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Ein elektrisch aktivierter Aktuator
ist mit dem lang gestreckten Element gekoppelt. Der Aktuator ist so
beschaffen, dass er sich in mehrere vorgegebene Formen bewegt. Eine
elektrische Energiequelle ist mit dem elektrisch aktivierten Aktuator
gekoppelt und so beschaffen, dass sie Energie an wenigstens einen ausgewählten Abschnitt
des Aktuators liefert.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine durch Wärme
aktivierte Einrichtung einen elektrisch aktivierten Aktuator, der
mit einem lang gestreckten Element gekoppelt ist. Der Aktuator ist
so beschaffen, dass er sich in mehrere vorgegebene Formen bewegt.
Eine elektrische Energiequelle ist mit dem elektrisch aktivierten
Aktuator gekoppelt und so beschaffen, dass sie Energie an wenigstens
einen ausgewählten
Abschnitt des Aktuators liefert.
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In verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung bewirkt eine Aktivierung von wenigstens einem Teil
des ausgewählten
Abschnitts des Aktuators einen veränderlichen Young-Modul des wenigstens
einen Teils des Aktuators.
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Die Heizvorrichtung kann einen mikrogefertigten
leitenden Pfad enthalten. Der Aktuator kann aus einer ununterbrochenen
Platte aus einer Formerinnerungslegierung, aus einer Platte aus
einer Formerinnerungslegierung, die Per forationen enthält, oder
aus mehreren miteinander verbundenen separaten Formerinnerungslegierung-Aktuatoren
hergestellt sein. Der Aktuator kann eine dreidimensionale Geometrie,
eine drahtförmige
Geometrie, eine rohrförmige
Geometrie und dergleichen besitzen. Eine mikrogefertigte Schaltung,
ein mikrogefertigter Sensor oder ein mikrogefertigter Messwandler
kann mit der Heizvorrichtung gekoppelt sein.
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Die medizinische Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung kann ein Endoskop, ein Katheter, eine Kanüle, ein
Inserter, ein Laparoskop, ein Trokar und ein Katheter sein. Die
Betriebsart der Formerinnerungslegierung der medizinischen Vorrichtung
wird erreicht durch (i) einen einfachen Formerinnerungseffekt, der
auf einen elastischen Körper,
wie etwa einen Katheter, wirkt und eine Rückstellkraft liefert, (ii) Verwendung
des einfachen Formerinnerungseffekts und das direkte Anwenden einer
Rückkehrkraft
auf eine superelastische Formerinnerungslegierung-Feder, eine elastomere
Feder und dergleichen oder (iii) Verwenden eines doppelten Formerinnerungseffekts.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine isometrische Ansicht einer deaktivierten zweidimensionalen
Platte bzw. Lage, die lediglich als Hintergrundinformation gegeben
ist;
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2 ist
eine perspektivische Ansicht der zweidimensionalen Platte von 1, die mikrogefertigte Strukturen
veranschaulicht;
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3 ist
eine isometrische Ansicht der zweidimensionalen Platte von 1 in dem aktivierten Zustand;
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4 ist
eine vergrößerte Ansicht
eines Teils der zweidimensionalen Platte von 1;
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4(a) ist
ein Querschnitt durch die vergrößerte isometrische
Ansicht eines in 4 gezeigten Teils
der zweidimensionalen Platte von 1,
der die Erwärmung
eines Abschnitts der Formerinnerungslegierung-Platte veranschaulicht;
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4(b) ist
eine graphische Darstellung der Temperaturverteilung der Wärme, die
auf den Abschnitt der in 4(a) gezeigten
Formerinnerungslegierung-Platte in dem Abschnitt von 4(a) einwirkt;
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5 ist
eine Hysteresekurve des Übergangs
zwischen dem martensitischen Zustand und dem austenitischen Zustand
als eine Funktion der Temperatur;
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6 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte mit einer isolierenden
Schicht und einer Abdeckschicht;
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7 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte mit punktweise aufgebrachter
isolierenden Schicht und einer Abdeckschicht;
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8 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte mit einer Abdeckschicht;
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9 ist
eine Explosionsansicht, die die Baueinheit aus einer zweidimensionalen
Platte und den Aktivierungselementen veranschaulicht und lediglich
als Hintergrundinformation gegeben ist;
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10 ist
ein Diagramm, die die Ersatzschaltung des Aktivierungsmechanismus
zeigt;
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11 ist
eine Seitenansicht, die die Krümmung
einer zweidimensionalen Platte veranschaulicht und lediglich als
Hintergrundinformation gegeben ist;
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12 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine komplexe im Voraus trainierte
Form einer Platte veranschaulicht und wiederum lediglich als Hintergrundinformation
gegeben ist;
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13 ist
ein Diagramm, das die Ersatzschaltung einer Ausführungsform unter Verwendung von
Krümmungssensoren
zeigt;
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14 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte mit Krümmungssensoren;
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15 ist
eine Schnittansicht einer zweidimensionalen Platte mit Krümmungssensoren,
die direkt an Heizelemente montiert ist;
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16 ist
eine Schnittansicht, die eine zweidimensionale Platte mit einem
Temperatursensor zeigt;
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17 ist
eine Schnittansicht einer zweidimensionalen Platte mit einer Schutzschicht,
die über den
Heizelementen aufgebracht ist;
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18 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte unter Verwendung
von Kühlflächen zur
Wärmeabführung;
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19 ist
ein Querschnitt einer zweidimensionalen Platte unter Verwendung
von Wasserleitungen zur Wärmeabführung;
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20 ist
ein Querschnitt eines Katheters mit einem erfindungsgemäßen Aktuator;
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21 ist
eine Schnittansicht von zwei Aktuatoren, die in 20 veranschaulicht sind, mit einem wärmeisolierenden
Elastomer;
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22 veranschaulicht
den Aktuator von 20,
der mit einem Katheter gekoppelt ist;
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23 veranschaulicht
einen Aktuatorpfad des Aktuators gemäß 20 in einer Schiebe-Ausführungsform;
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24(a) ist
eine perspektivische Ansicht eines Aktuator der vorliegenden Erfindung,
der mit dem distalen Ende eines Katheters gekoppelt ist, wobei der
Aktuator Aktuatorschlitze enthält,
die sich zu einem distalen Ende des Aktuators erstrecken;
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24(b) ist
eine perspektivische Ansicht eines Aktuators der vorliegenden Erfindung,
wobei die distalen Enden der "fingerförmigen Segmente" des Aktuators 12 mit
dem distalen Ende eines Katheters verbunden sind;
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24(c) ist
eine perspektivische Ansicht eines Aktuators der vorliegenden Erfindung,
der mit einem distalen Ende eines Katheters gekoppelt ist, wobei
der Aktuator Schlitze enthält,
die sich nicht zu den proximalen oder distalen Enden des Aktuators
erstrecken;
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25 veranschaulicht
die Positionierung eines erfindungsgemäßen Aktuators im Innern eines Katheters;
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26 veranschaulicht
den Einschluss eines erfindungsgemäßen Aktuators in einen Katheterkörper;
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27 veranschaulicht
die Möglichkeit
des örtlichen
Erwärmens
eines erfindungsgemäßen Aktuators;
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28 ist
ein Querschnitt eines Katheters ohne Hohlraum und mit einem erfindungsgemäßen Aktuator,
der in dem Katheter angeordnet ist;
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29 ist
eine perspektivische Ansicht einer Gitterkonfiguration des Aktuators
der vorliegenden Erfindung;
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30 veranschaulicht
den Aktuator gemäß 29, der mit einem Katheter
gekoppelt ist; und
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31 veranschaulicht
das Ergebnis der Anwendung von Wärme
auf ausgewählte
Abschnitte des Gitters gemäß 30.
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In 1,
die bekannt ist und lediglich als Hintergrundinformation gegeben
ist, enthält
eine Formerinnerungsvorrichtung eine Platte aus einer Formerinnerungslegierung 12,
die vollständig
aus einer SMA hergestellt ist. Die gängigsten Beispiele enthalten
TiNi-Legierungen und CuZnAl-Legierungen. Weitere Legierungen und
Formerinnerungspolymere können
außerdem
verwendet werden. Das Verhältnis der
Dicke der Platte 12 zur seitlichen Ausdehnung eines Heizelements 14 sollte
vorzugsweise so klein wie möglich
sein, so dass trotzdem die Integrität der Platte 12 aufrecht
erhalten werden kann. Die Formerinnerungsvorrichtung 10 ist
so beschaffen, dass sie an einer ausgewählten Stelle der Platte 12 wahlweise aktiviert
werden kann. Das erzeugt eine Bewegung oder Aktivierung von verschiedenen
Abschnitten der Platte 12. Durch das Erwärmen von
Abschnitten der Platte 12 werden räumlich komplexe Biegekräfte in der
Platte 12 erzeugt. Heizelemente 14 stellen Wärmeenergie
direkt galvanisch leitend und von mehreren unterschiedlichen Energiequellen
an die Platte 12 bereit, wobei die Energiequellen elektromagnetische
Quellen, Mikrowellen-Quellen, Widerstands-Heizquellen, Ultraschallquellen
und HF-Quellen enthalten, jedoch nicht auf diese beschränkt sind.
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Die Heizelemente 14 sind
gegen die Platte 12, untereinander und gegen die örtliche
Umgebung elektrisch isoliert.
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Die SMA-Platte 12 kann flexibel
sein und durch mehrere übliche
Bearbeitungsverfahren hergestellt sein; wie etwa das Walzen von
dünnen
Folien aus Draht oder aus einem dünnen Plattenstangenmaterial,
das Unterteilen von dünnen
Wafern aus Stangenmaterial oder ähnliche
Verfahren. Wafer aus SMA-Material können von einem Stangenmaterial unter
Verwendung einer herkömmlichen
Bandsäge, einer
Kaltsäge,
einer ringförmigen
Diamant-Nasssäge
und durch Elektro-Entladungsbearbeitung
(EDM) oder durch ähnliche
Verfahren geschnitten werden. Die sich ergebenden Wafer oder Folien
können
durch Wärmebehandlung
in einen ebenen Zustand gebracht und durch Präzisionsschleifen auf jede gewünschte Dicke
gebracht werden. Die Eigenschaften des SMA-Rohstoffs sind gewährleistet,
da das Material direkt aus dem Rohmaterial erhalten wird. Das SMA-Material,
das in der Platte 12 enthalten ist, kann vor der Montage
thermisch vortrainiert werden oder untrainiert bleiben. Die Auswahl
hängt von
der endgültigen
Verwendung ab.
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Mehrere Heizelemente 14 sind
auf der SMA-Platte 12 positioniert und sind durch eine
elektrisch isolierende Schicht 16 gegen die Platte 12 isoliert.
Es ist am günstigsten,
die elektrisch isolierende Schicht 16 auf die Platte 12 zu
laminieren oder anderweitig aufzubringen. Die elektrisch isolierende Schicht 16 verhindert
Kriechströme
zwischen den Heizelementen 14 und der elektrisch leitenden
Platte 12. Die elektrisch isolierende Schicht 16 ist
außerdem
vorzugsweise ein guter Wärmeleiter.
Bevorzugte isolierende Materialien enthalten Polyimid-Elastomere,
Kunststoffe, Silikonnitrid SixNy und
dergleichen. Die Dicke der elektrisch isolierenden Schicht 16 sollte
in Bezug auf ihre seitliche Ausdehnung klein sein. Die elektrisch
isolierende Schicht 16 kann z. B. eine Silikonnitrid-Schicht der Dicke
2000 Å sein,
um eine entsprechende Wärmekopplung
sicherzustellen und um die Wärmeleitfähigkeit
zwischen den Heizelementen 14 und der Platte 12 sicherzustellen.
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In der Ausführungsform von 1 sind die Heizelemente 14 in
der Form von Dünnfilm-Widerständen ausgebildet.
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Die Heizelemente 14 sind
in der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ohmsche Heizeinrichtungen oder ähnliche
Vorrichtungen, die elektrischen Strom in Wärmeenergie umsetzen können. Sie
können
jedes herkömmliche
Widerstandsmaterial, wie etwa TiW oder TaO, enthalten. Das Widerstandsmaterial
wird vorzugsweise zuerst durch wohlbekannte VLSI-Techniken oder
Mikrobearbeitungstechniken auf der Schicht 16 aufgebracht
und strukturiert. Die Heizelemente 14 werden gemäß wohlbekannten
photolithographischen Prozeduren, wie etwa das Additiv-Verfahren
zum Abheben oder das Subtraktiv-Verfahren zum Trocken- oder Nassätzen, strukturiert
oder in anderer Weise ausgebildet.
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Die Formerinnerungsvorrichtung 10 kann entweder
in der Betriebsart mit offenem oder mit geschlossenem Regelkreis
betrieben werden. In der Betriebsart mit offenem Regelkreis ist
ein vorgegebener Bewegungspfad in einen Mikroprozessor programmiert.
Der Mikroprozessor liefert dann Ausgangssignale an die Schaltungseinrichtung
zur Adressdecodierung, die gemäß VLSI in
einen proximalen Abschnitt der Formerinnerungsvorrichtung 10 integriert
ist. Der vorgegebene Bewegungspfad wird dann in Speicherregister
oder in Logikgatter in der Schaltungseinrichtung zur Adressdecodierung
gemäß wohlbekannter
Techniken abgebil det. Die Schaltungseinrichtung zur Adressdecodierung
aktiviert dann ausgewählte
Abschnitte der Formerinnerungsvorrichtung 10.
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In der Betriebsart mit geschlossenem
Regelkreis wird das Positionssignal, das von jedem Positions- oder
Biegesensor empfangen wird, durch ein adaptives Rückkopplungs-Steuerverfahren verwendet,
das die Formerinnerungsvorrichtung 10 auf einem Bewegungspfad
zentriert. Der Mikroprozessor kann die Winkelverlagerung und somit
die Position der Formerinnerungsvorrichtung 10 bestimmen.
Daraus kann die Gesamtposition der Formerinnerungsvorrichtung 10 für vorgegebene
Positionsintervalle bestimmt werden.
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Die Winkelverlagerung der Formerinnerungsvorrichtung 10 kann
außerdem
bestimmt werden, indem der Strom und/oder die Spannung überwacht
werden, die an jedes Heizelement geliefert werden. Aus den Strom-
und Spannungsinformationen kann ein momentaner lokaler Widerstand
gefolgert werden. Herkömmliche
Mittel sind zum Erfassen der Spannung an verschiedenen Knoten vorgesehen.
Die Spannungsinformationen werden über einen Übertragungspfad an den Mikroprozessor
geliefert.
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Eine Look-Up- bzw. Verweistabelle
der Temperatur/Widerstand-Beziehungen ist in dem Mikroprozessor
enthalten.
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Die Verweistabelle wird für jede Art
der Formerinnerungsvorrichtung 10 optimiert, um eine enge Hystereseschleife
zu schaffen. In der Verweistabelle korreliert der Mikroprozessor
dann jeden Widerstandswert mit einer Temperatur und kann demzufolge
den Zustand und somit die Winkelverlagerung und die Position der
Formerinnerungsvorrichtung 10 bestimmen. Positionsabbildungsmittel
in dem Mikroprozessor umfassen Mittel zum Herstellen einer Referenzan ordnung
mit einem geometrischen Ort der Winkelposition für die Formerinnerungsvorrichtung 10.
Diese definiert wiederum den Bewegungspfad für die Formerinnerungsvorrichtung 10.
Wenn ein geometrischer Ort der Winkelpositionen gespeichert wurde,
kann der gespeicherte Bewegungspfad sehr schnell wiederholt werden.
Demzufolge kann ein Katheter, der mit der Formerinnerungsvorrichtung 10 gekoppelt
ist, ständig
sowohl seine Richtung als auch die Aktivierungsfolge umkehren, so
dass er selbst die komplexesten Bewegungspfade genau nachvollzieht.
Die Positionsabbildungsmittel können
im Speicher einen oder mehrere Bewegungspfade speichern.
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Wie in 2 gezeigt
ist, kann das Heizelement 14 wenigstens einen mikrogefertigten
leitenden Pfad 18 enthalten, der mit einer einzelnen Stromquelle
gekoppelt ist. Eine einzige Stromquelle kann durch die Verwendung
der multiplexierenden Leistungstransistoren Strom an eine beliebige
Anzahl von unterschiedlichen Heizelementen 14 liefern.
Ein Transistor kann impulsbreitenmoduliert sein, um eine dosierte
Energiemenge zu liefern. Wahlweise sind eine mikrogefertigte Schaltung 20,
ein mikrogefertigter Sensor 22 und ein mikrogefertigter
Messwandler 24 enthalten. Mikrogefertigte Sensoren enthalten
einen Sensor für
Druck, Temperatur, Elektronen, Spannungspotential, einen chemischen
Sensor, einen Sensor für
chemisches Potential und einen elektromagnetischen Sensor, sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
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Mikrogefertigte Messwandler bzw.
Transducer umfassen Temperatur-, Elektronen- bzw. elektrosonische,
Spannungspotential sowie elektromagnetische Messwandler.
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3 zeigt
einen Spezialfall, bei dem sechs Heizelemente 14, die mit 14A bis 14F bezeichnet sind,
Wärme bereitstellen.
Wenn die Formerinnerungsvorrichtung 10 in beschränktem Umfang
durch ihre Umgebung eingeschränkt
ist, durchläuft
die Wärme
den Abschnitt 16A–16F der
isolierenden Schicht 16 und bewirkt, dass angrenzende Abschnitte 12A–12F der
SMA-Platte 12 die Aktivierungsschwelle erreichen. Im Ergebnis
werden die Abschnitte 12A–12F aktiviert und
nehmen eine wohldefinierte Form ein und liefern bei diesem Prozess
nützliche Aktivierungskräfte. Wie
gezeigt ist, ist die lokale Verformung nach oben konvex. Wenn die
Abschnitte 12A–12F in
eine vorwiegend austenitische Zusammensetzung umgewandelt werden
und ihre vorbestimmten Formen annehmen, sind die Bereiche der Platte 12,
die jene Abschnitte umgeben, durch eine martensitische Zusammensetzung
gekennzeichnet und verformen sich gemäß herkömmlicher Gesetze der kontinuierlichen
Mechanik. In dem einfachen Fall von 3 bleibt
der Rest der Platte 12 eben oder andernfalls unverändert in
seinem ursprünglichen
Zustand.
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In 4 ist
die Dicke der SMA-Platte 12 mit S bezeichnet. Zur Klarheit
wurde ein bestimmtes Heizelement 14X ausgewählt, um
die Einzelheiten der Erfindung zu erläutern. Das Heizelement 14X besitzt einen
ihm zugeordneten angrenzend lokalisierten Abschnitt 12X der
SMA-Platte 12. Wie gezeigt ist, besitzt das Heizelement 14X ebenso
einen ihm zugeordneten Abschnitt 16X der elektrisch isolierenden Schicht 16.
Der Abschnitt 12X ist unmittelbar unter dem Heizelement 14X und
der elektrisch isolierenden Schicht 16X angeordnet. Die
Breite des Abschnitts 12X ist mit D bezeichnet. Wie gezeigt
ist, stellt das Heizelement 14X ausschließlich Wärme an den
Abschnitt 12X bereit. Wärme
breitet sich durch den Abschnitt 16X in den Abschnitt 12X aus.
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Die Prinzipien des Erwärmungsprozesses und
der Form, die von angrenzenden Abschnitten 12X der SMA-Platte 12 angenommen
wird, werden am besten in 4A mit
einem ein zelnen Heizelement 14X veranschaulicht. Zur Klarheit
wurde die vorgegebene Form, die von dem angrenzenden Abschnitt 12X beim
Erwärmen
eingenommen wird, nicht gezeigt. Die Wärme, die durch das Heizelement 14X erzeugt
wird, dessen Breite durch W angegeben ist, verläuft längs der Pfeile durch die isolierende
Schicht 16. Im Einzelnen durchläuft die Wärmeenergie den Abschnitt 16X der
Schicht 16. Die Schicht 16 ist im Vergleich zu
den seitlichen Abmessungen verhältnismäßig sehr
dünn und
somit überträgt der Abschnitt 16X die
Wärme leicht
zur SMA-Platte 12. Wenn die Wärme sich in der SMA-Platte 12 befindet,
breitet sie sich durch den angrenzenden Abschnitt 12X aus.
Infolge der verhältnismäßig geringen
Dicke S der SMA-Platte 12 ist
die Wärmeleitung
durch die SMA-Platte 12 in der seitlichen Richtung viel
kleiner als in der senkrechten Richtung. Während eines typischen Betriebszyklus
bleibt die eingebrachte Wärmeenergie
auf den Abschnitt 12X des SMA-Platte 12 begrenzt.
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Die graphische Darstellung 4B repräsentiert die
Temperaturverteilungen an einer beliebigen festen Tiefe unter der
Heizeinrichtung 14X. Die graphische Darstellung in 4B zeigt die Temperaturverteilung
in der seitlichen X-Richtung im Abschnitt 12X. Direkt unter
dem Heizelement 14X bleibt die Temperatur maximal, was
durch den flachen Abschnitt der Kurve von –W/2 bis +W/2 angegeben ist.
Mit anderen Worten, die Wärme,
die an den Abschnitt 12X bereitgestellt wird, breitet sich
nicht zu anderen Abschnitten der SMA-Platte 12 aus, z.
B. zum Abschnitt 12Y. Statt dessen strahlt die Wärme längs der
Pfeile R aus der Platte 12, bevor sie andere Abschnitte 12X der SMA-Platte 12 erreicht.
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Wie bereits erwähnt wurde, hängt die
Form der benachbarten bzw. angrenzenden Abschnitte 12X der
SMA-Platte 12 von
der vortrainierten Form der SMA oder der Platte 12 in diesen
Abschnitten ab. Außerdem
hängt die
Form von der Temperatur ab, die in den Abschnitten 12X aufrechterhalten
wird.
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Eine vollständige Übereinstimmung mit der vortrainierten
Form wird erreicht, wenn die Temperatur in Abschnitten 12X gleich
oder größer als
die kritische Temperatur ist, bei der das SMA-Material den austenitischen
Zustand erreicht. Das ist am besten in der graphischen Darstellung
von 5 dargestellt. Bei
Temperaturen unter T1 bleibt das SMA-Material biegsam,
was durch die martensitischen Eigenschaften festgelegt ist. Deswegen
werden Abschnitte 12X, die auf oder unter der Temperatur
T1 gehalten werden, mit der Form übereinstimmen,
die ihnen durch die Umgebung verliehen wird. Der Übergang
zu dem austenitischen Zustand erfolgt zwischen den Temperaturen
T1 und T2. Wenn
Abschnitte 12X in diesem Temperaturbereich gehalten werden,
nehmen sie eine Zwischenform zwischen der entspannten und der vortrainierten
Form an. Eine sorgfältige
Wärmeregulierung
ermöglicht
somit, die Form von Abschnitten 12X der Platte 12 kontinuierlich
zu ändern.
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Der Gesamtaufbau der Platte 12,
bei der Heizelemente 14 direkt auf der Platte 12 montiert
sind, wobei lediglich die Schicht 16 zwischen ihnen eingeschoben
ist, ist sehr einfach. Der Montagevorgang ist einfach und kostengünstig.
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Eine weitere Anordnung ist in 6 als Hintergrundinformation
gezeigt. Hier ist eine zweidimensionale Platte 26 aus SMA-Material
auf einer Abdeckschicht 28 angeordnet. In diesem Fall ist
die Schicht 28 ausreichend dick, um während der Verarbeitung eine
mechanische Stabilität
zu schaffen.
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Eine dünne isolierende Schicht 30 ist
auf der Platte 26 positioniert, um eine elektrische Isolierung zwischen
den Heizelementen 32 und der Platte 26 zu schaffen.
Die Schicht 30 ist ausreichend dünn und besitzt geeignete thermische
Eigenschaften, um die freie Strömung
von Wärme
von den Elementen 32 zur Platte 26 zu ermöglichen.
Außerdem
kann die Schicht 30 mechanische Spannungen aufnehmen, die
während
des Betriebs induziert werden. Bei dieser Anordnung ist das SMA-Material
der Platte 26 außerdem
elektrisch leitend (z. B. eine TiNi-Legierung oder eine CuZnAl-Legierung).
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7 zeigt
eine Anordnung, bei der die Platte 26 eine Abdeckschicht
aufweist und als ein Substrat dient bzw. wirkt. In diesem Fall ist
die Schicht 26 aus Materialien ausgewählt, die chemisch reaktionsträge und stabil
sind, um die Platte 26 vor ungünstigen Umgebungsbedingungen
zu schützen.
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Die elektrische Isolierung zwischen
den Heizelementen 32 und der Platte 26 wird durch
Abschnitte 34 zur elektrischen Isolation geschaffen, die
punktweise unter den Elementen 32 aufgebracht sind. Derartige
Strukturen können
erzeugt werden, indem anfangs eine Schicht aus isolierendem Material
und eine Schicht aus Widerstandsmaterial aufgebracht werden.
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Elemente 32 und entsprechende
Abschnitte 34 zur elektrischen Isolation, die punktweise
unter den Elementen 32 aufgebracht sind, bilden Strukturen,
die erzeugt werden, indem anfangs eine Schicht aus isolierendem
Material und eine Schicht aus Widerstandsmaterial aufgebracht werden.
Elemente 32 und entsprechende Abschnitte 34 zur
elektrischen Isolation werden durch Trocken- oder Nassätzen oder
durch einen anderen wohlbekannten Prozess ausgebildet.
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8 zeigt
eine weitere Anordnung, bei der eine zweidimensionale Platte 36 aus
einem elektrisch isolierenden SMA-Material hergestellt ist. Bei dieser
Konfiguration ist keine Isolierung erforderlich. Demzufolge werden
die Heizelemente 32 direkt auf der Platte 36 montiert.
Eine Abdeckschicht 38, die als ein Substrat wirkt, ist
wiederum vorgesehen, um mechanische Stabilität und einen Widerstand gegen
ungünstige
Umgebungsbedingungen zu schaffen. Es ist vorzuziehen, dass die Schicht 38 außerdem ein guter
elektrischer Leiter ist, um die Abführung von Wärme von der Platte 36 zu
unterstützen.
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Die Anordnungen der 6-8 werden
alle in der obenbeschriebenen Weise betrieben und sind lediglich
als Hintergrundinformation beschrieben.
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Eine weitere Anordnung, die lediglich
als Hintergrundinformation beschrieben ist, ist in 9 gezeigt. Eine zweidimensionale Platte 40 aus
einem elektrisch leitenden SMA-Material, das vorzugsweise eine NiTi-Legierung
ist, ist mit einer isolierenden Schicht 42 bedeckt. Die
Schicht 42 ist vorzugsweise aus SixNy oder aus Polyimid hergestellt und ist ausreichend
dünn, damit
sie Wärme
gut leitet.
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Strukturierte bzw. gemusterte Heizelemente 44,
die die Heizelemente 44A–44D aufweisen, sind
z. B. auf der isolierenden Schicht 42 angeordnet. Heizelemente 44 sind
durch Sputtern und Strukturieren von TiW oder TaO auf der Schicht 42 ausgebildet. Heizelemente 44 besitzen
einen Widerstand von etwa einigen hundert Ohm. In der bevorzugten
Ausführungsform
besitzen die Elemente 44 eine Zickzackform, die ermöglicht,
dass sie dann, wenn sie mit Energie versorgt und aktiviert werden,
eine bessere Wärmeverteilung
in der Platte 40 sicherstellen.
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Eine zweite isolierende Schicht 46 ist
auf den Heizelementen 44 und auf der Schicht 42 vorgesehen.
Die Schicht 46 ist vorzugsweise aus einer flexiblen elektrischen
Isolierung, wie etwa Polyimid oder ein Elastomer, hergestellt, die
auf den Heizelementen 44 und der Schicht 42 durch
Schleuderguss aufgebracht ist. Mehrere Durchgangslöcher 49 verlaufen
durch die Schicht 46, um zwischen den Elementen 44 einen
elektrischen Kontakt herzustellen. Die Durchgangslöcher 49 sind
auf die Endabschnitte der Heizelemente 44A–44 Dausgerichtet.
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Eine Gruppe bzw. Menge von leitenden
Pfaden 50A–50E ist
auf die Oberseite der Schicht 46 strukturiert bzw. musterartig
aufgebracht. Die leitenden Pfade 50A–50E sind vorzugsweise
aus einem flexiblen und stark leitenden Material, wie etwa Gold, hergestellt.
Leitende Pfade 50A–50E können durch Strukturieren
oder andere geeignete Techniken definiert werden. Ein gewöhnlicher
leitender Rückkehrpfad 50A ist
angelegt, um durch Durchgangslöcher einen
elektrischen Kontakt mit einem Endanschluss aller Heizelemente 44A–D herzustellen.
Der leitende Rückkehrpfad 50A spart
Oberflächenbereich
auf der Schicht 46 ein und ist erwünscht, solange nicht alle Heizelemente 44 gleichzeitig
und ständig
angesprochen werden. Wenn eine kontinuierliche Aktivierung erforderlich
ist, würde
eine zusätzliche
Schicht mit voller Breite für
den Rückkehrpfad
reserviert sein. Alternativ kann die leitende Platte 40 selbst
den gemeinsamen Masserückkehrpfad
für alle
Heizelemente 44A–44D schaffen.
Die anderen leitenden Pfade 50B–50E sind durch die
Durchgangslöcher 49 in
der isolierenden Schicht 46 mit jeweils anderen Endabschnitten
der Heizelemente 44A–44D in
elektrischem Kontakt.
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Die äußeren elektrischen Verbindungen
werden entsprechend den leitenden Pfaden 50A–50E zu Kontaktanschlussflächen
52A–52E hergestellt.
Zu diesem Zweck sind die Anschlussflächen 52A–52E viel
dicker als die leitenden Pfade 52A–52E. Die eigentlichen
elektrischen Verbindungen werden durch Drahtbondmittel oder ähnliche
Mittel hergestellt.
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Wenn die gesamte Struktur auf der
Platte 40 montiert ist, wird die SMA "trainiert", indem die Platte 40 gezwungen
wird, unter Verwendung von wohlbekannten Verfahren eine resultierende
Form anzunehmen. Die Platte 40 ist z. B. auf einem Dorn
ausgebildet und mit einer Klammer an der Verwendungsstelle befestigt.
Die gesamte Spannvorrichtung wird dann in einem Glühofen bei
etwa 450°C
für etwa
30 Minuten angeordnet, der vorzugsweise mit einem inerten Gas ausgeblasen
wird. Beim Kühlen
wird der Film von dem Dorn entfernt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Platte 40 betriebsbereit.
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Der elektrische Schaltplan, der die
elektrischen Verbindungen der obenbeschriebenen Anordnung zeigt,
ist in 10 zu finden.
Eine Steuereinheit 54 ist mit einer Stromversorgung 56 verbunden.
Vorzugsweise sind sowohl die Einheit 54 als auch die Versorgung 56 von
der Platte 40 entfernt angeordnet. Die Einheit 54 ist
vorzugsweise ein Mikroprozessor, der eine gewünschte Kombination der Heizelemente 44A–44D auswählen kann.
Die Stromversorgung 56 ist vorzugsweise eine einstellbare
Quelle, die Strom an die gewählte
Kombination der Elemente 44A–44D liefern kann.
Die leitenden Pfade 50B–50E sind direkt an
die Versorgung 56 angeschlossen. Die Heizelemente 44A–44D sind
als Widerstände
gezeigt. Die Rückleitung 50A ist
geerdet.
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Während
des Betriebs wählt
die Steuereinheit 54 eine Kombination von Elementen 44,
die aktiviert werden sollen, aus. Sie sendet dann einen entsprechenden
Befehl an die Versorgung 56. Die Versorgung 56 reagiert
durch die Lieferung von Strom an die Elemente 44 der gewählten Kombination.
Es sind z. B. die Elemente 44A und 44D ausgewählt. Strom wird
an die Elemente 44A und 44D geliefert und die entsprechenden
angrenzenden Abschnitte 58A und 58D nehmen eine
wohldefinierte Form an. Wenn der Strom ausreichend groß ist und
die Temperatur, die in den angrenzenden Abschnitten 58A und 58D aufrechterhalten
wird, über
T2 liegt (siehe 5), werden die Abschnitte 58A und 58D ihre
vortrainierte Form annehmen. Wenn die Temperatur zwischen T1 und T2 liegt, werden
die Abschnitte 58A und 58D eine Zwischenform annehmen,
die von dem Bewegungspfad um die Hystereseschleife von 5 abhängt. Da die Versorgung 56 einstellbar
ist, kann der geeignete Strom während
des Betriebs ausgewählt
und auf empirischer Grundlage eingestellt werden. Demzufolge kann
die Form der Abschnitte 58A und 58D bei Bedarf
verändert
werden.
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11 veranschaulicht
die resultierende Form der SMA-Platte 40,
wenn angrenzende Abschnitte 58C und 58D ausgewählt sind.
Es wird angenommen, dass die SMA-Platte 40 so trainiert
wurde, dass sie sich über
ihre gesamte Länge
nach oben krümmt.
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Somit tragen Krümmungen in den Abschnitten 58C und 58D gemeinsam
zu einer viel größeren Gesamtkrümmung bei.
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12 veranschaulicht
eine weitere resultierende Form der Platte 40, wenn die
Abschnitte 58B–58D erwärmt werden
und die SMA-Platte 40 so vortrainiert wurde, dass sie eine
S-Form annimmt. In der gesamten Beschreibung ist selbstverständlich, dass
die SMA-Platte 40 vor oder nach der Montage trainiert werden
kann. Ein Training vor der Montage kann vorzuziehen sein, wenn mit
Materialien gearbeitet wird, die beschädigt werden könnte, wenn
sie gemeinsam mit der SMA-Platte 40 trainiert werden, z. B.
infolge der hohen Glühtemperaturen.
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In einer weiteren Ausführungsform
besitzt die Platte 40 eine Abdeckschicht 60, wie
in 14 gezeigt ist. Für ein besseres
Verständnis
sind die Krümmungen
in der Platte 40 angegeben worden. Krümmungssensoren 62 sind
auf der Schicht 60 positioniert. Die Sensoren 62 können entweder
Winkelkrümmungssensoren,
Ausdehnungskrümmungssensoren,
wie etwa ein Belastungsmesser, oder Biegesensoren sein. Ein Biegesensor
ist ein Typ des Belastungsmessers, der so beschaffen ist, dass er
die Biegebelastung und die Winkelkrümmung misst. In diesem Fall
sind die Sensoren 62 an den Stellen angeordnet, die den
Stellen der Elemente 44 entsprechen. In Abhängigkeit
von der Geometrie und der Anwendung kann eine unterschiedliche Anordnung
bevorzugt sein.
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Der elektrische Schaltplan mit den
Sensoren 62 ist in 13 gezeigt.
Die gestrichelte Linie repräsentiert
Elemente, die auf der Platte 40 montiert sind. Während die
Verbindungen zu den Elementen 44A–44D die gleichen
bleiben, werden alle Sensoren 62A–62D über Leitungen 62A–62D jeweils
mit der Steuereinheit 54 verdrahtet. Auf diese Weise kann die
Steuereinheit 54 Signale empfangen, die jeweils die örtliche
Krümmung
eines der Sensoren 62A–62D repräsentieren.
Eine Pfadformbibliothek 66 ist mit der Steuereinheit 54 verbunden.
Die Pfadformbibliothek 66 kann die resultierende Form der
Platte 40 anhand der von den Sensoren 62 gelieferten
Informationen abbilden.
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Die Pfadformbibliothek 66 besitzt
vorzugsweise eine Bestandsliste der resultierenden Formen, die durch
bekannte Kombinationen der Elemente 44 erzeugt werden.
Mit anderen Worten, die Pfadformbibliothek 66 kann abgebil dete
Positionen von resultierenden Formen wieder aufrufen und neue speichern. In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform kann
die Pfadformbibliothek 66 außerdem die tatsächlichen
Stromwerte speichern, die den Zwischenformen angrenzender Abschnitte
entsprechen. Das bedeutet, dass im Betrieb Formen auf Wunsch wieder
aufgerufen und gespeichert werden können. Die Ausführungsform
ist somit sehr vielseitig und praktisch für diverse Anwendungen, z. B.
das Führen
von Kathetern.
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15 zeigt
eine weitere Anordnung, die sich von den obigen Anordnungen lediglich
dadurch unterscheidet, dass die Sensoren 62 zwischen allen Heizelementen
der Heizelemente 44 positioniert sind, z. B. zwischen den
dargestellten Heizelementen 44A und 44B. 16 zeigt eine weitere Ausführungsform,
bei der ein Temperatursensor 68 längs einer Gruppe von Heizelementen 44 montiert
ist, z. B. längs
der Heizelemente 44A, 44B, 44C usw. Das
ist vorteilhaft für
die Überwachung
der Temperatur der Platte 40. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden diese Daten in der Pfadformbibliothek 66 gespeichert.
Das Überprüfen der
Temperatur von den Sensoren 62, 68 während des
Betriebs kann ein Überhitzen
und weitere damit verbundene Fehlfunktionen verhindern. In 16 kann natürlich mehr als
ein Wärmesensor 68 vorgesehen
sein.
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Im günstigsten Fall können mehrere
derartige Sensoren 68 vorgesehen sein, die auf der Platte 40 optimal
positioniert sind.
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17 zeigt
die Anordnung von 14,
die in einer oberen Abdeckschicht 70 eingekapselt ist,
in dem martensitischen Zustand. Die Schicht wird aufgebracht, um
die elektrischen Verbindungen und Elemente 44 insbesondere
gegen beschädigende
Umgebungsfaktoren, z. B. korrosive Umgebungen zu schützen.
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Die 18 und 19 zeigen zwei Arten, wie eine
zweidimensionale Platte 72 aus SMA gekühlt werden kann. Zur Einfachheit
sind alle anderen Elemente mit Ausnahme der Heizelemente 76 weggelassen
worden.
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In 18 ist
das Kühlelement
eine Gruppe von Kühlrippen 78,
die mit der Platte 72 in direktem Kontakt sind. Diese Anordnung
stellt einen wirksamen Übergang
und die Ableitung der Wärme
sicher. Die Struktur von 19 leitet
gleichfalls Wärme
unter Verwendung einer Substratschicht 80 mit Rohrleitungen 82 (von
denen lediglich eine gezeigt ist) wirkungsvoll ab. Die Rohrleitungen 82 befördern ein Kühlmittel,
z. B. Wasser, das die Abwärmeenergie absorbiert
und ableitet.
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In 20 ist
ein doppelter Formerinnerungseffekt der Platte 12 gezeigt,
wobei die Platte 12 (die nachfolgend als "Aktuator 12'' bezeichnet wird) längs einer
Achse eines Katheters 84 damit übereinstimmend positioniert
ist. Der Aktuator 12 kann aus einem Formerinnerungsmaterial
oder einer aus zwei Elementen bestehenden Struktur hergestellt sein
und kann aus einer ununterbrochenen Platte, einer unterbrochenen
Platte, einer Stange, einem Gitter, einer drahtförmigen Struktur sowie weiteren
dreidimensionalen Formen hergestellt sein. Es ist klar, dass der Aktuator 12 außerdem parallel,
aber angrenzend an die Katheterachse verlaufen sowie an einer Oberfläche des
Katheters 84 positioniert sein kann. Der doppelte Formerinnerungseffekt
liefert eine Ablenkung in zwei Richtungen und ein Abschnitt des
Aktuators 12 wird belastet, wodurch eine innere Vorbelastungsfederkraft
erzeugt wird. Der Aktuator 12 verbiegt sich dann in eine
Richtung in seinen aktivierten Zustand und kehrt in der entgegengesetzten
Richtung in seinen nicht aktivierten Zustand zurück. Es ist möglich, dass
lediglich ein Ab schnitt des Aktuators 12 eine doppelte
Form besitzt.
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In 21 ist
eine Ausführungsform
der Erfindung gezeigt, wobei zwei einzelne SMA-Aktuatoren 12 dargestellt
sind. Jeder Aktuator 12 arbeitet nach einem einfachen Formerinnerungseffekt.
Die beiden Aktuatoren 12 sind mechanisch gekoppelt und
thermisch voneinander isoliert. Durch die Verwendung von zwei einzelnen
Aktuatoren 12 in dieser Weise kann ein freistehender Führungsdraht
oder eine Komponente eines Katheters oder von anderen medizinischen
Einrichtungen, bei denen eine Führung erforderlich
ist, realisiert werden.
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Wie in 22 veranschaulicht
ist, ist der Aktuator 12 mit dem Katheter 84 gekoppelt.
Mehrere Segmente 12' sind
aus einem einzelnen Aktuator 12 gebildet und sind im Inneren
des Katheters 84 oder an einer äußeren Oberfläche des
Katheters angeordnet oder sind in einem Katheterkörper ausgebildet. Außerdem kann
der Aktuator 12 ein Führungsdraht sein,
der mit dem Katheter 84 verwendet wird. Die Betätigung des
Aktuators 12 kann in einem Schiebe- oder Zugmodus erfolgen. Der Schiebemodus
ist in 23 gezeigt. Wenn
der Aktuator 12 geschoben wird, wird keine äußere Umhüllung benötigt. Wenn der
Aktuator 12 gezogen wird, wird eine äußere Umhüllung benötigt. Die äußere Umhüllung schafft eine Wärmeisolierung
und Wärmekopplung,
wobei der Aktuator 12 mehrere Abschnitte aufweist, die "fingerförmige Segmente" sein können. Wenn
der Katheter 84 aus einem Material ausgebildet ist, das
ein Gleiten oder eine Verformung verursacht, und wenn der Aktuator 12 mit
einem derartigen Katheter 84 gekoppelt ist, dann ist keine
Hülse erforderlich,
die einen geringen Reibungskoeffizienten des Aktuators 12 in
Bezug auf den Katheter 84 erzeugt.
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In 24(a) ist
der Aktuator 12 an einem distalen Ende des Katheters 84 positioniert.
Der Aktuator 12 enthält
mehrere fingerförmige
Segmente, die durch Schlitze 85 beabstandet sind, die sich
zu dem distalen Ende des Aktuators 12 erstrecken. In der Ausführungsform
von 24(a) enthält der Katheter 84 keinen
Kern und lediglich ein einzelner ununterbrochener Aktuator 12 ist
vorgesehen. Das distale Ende des Katheters 84 kann komplexe
Formen annehmen und kann sich in mehreren Ebenen biegen, indem wahlweise
Energie an unterschiedliche Abschnitte des Aktuators angelegt wird.
In der Ausführungsform,
die in 24 gezeigt ist,
enthält
der Aktuator 12 ein proximales Ende, das mit dem Katheter 84 durch
Verfahren verbunden ist, die einem Fachmann wohlbekannt sind. Wie
in 24(b) gezeigt ist, sind
die distalen Enden der fingerförmigen
Segmente des Aktuators 12 mit dem distalen Ende des Katheters 84 verbunden.
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Die Schlitze 85 in den 24(a), (b) und (c) sind ausreichend eng beabstandet, so
dass die kombinierte maximale seitliche und normale Oberflächenbelastung
an jedem fingerförmigen
Segment während
der seitlichen Biegung 10% und vorzugsweise 5% nicht übersteigt.
Die Schlitze 85 sind ausreichend eng, um Biegekräfte der
fingerförmigen Segmente
maximal zu machen, während
sie eine seitliche Belastung zulassen.
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In 24(c) enthält der Aktuator 12 mehrere Schlitze 85,
die sich nicht zu den proximalen oder distalen Enden des Aktuators 12 erstrecken.
In dieser Ausführungsform
ist kein separates Kopplungselement erforderlich.
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In 25 ist
der Aktuator 12 so gezeigt, dass er im Inneren des Katheters 84 positioniert
ist, ohne dass eine zusätzliche
Kopplungsvorrichtung oder ein Kern im Katheter 84 positioniert
ist. Wie in 26 gezeigt
ist, ist der Aktuator 12 in einem Körper des Katheters 84 positio niert
und sie können
gemeinsam stranggepresst sein.
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In 27 werden
lediglich ausgewählte
Abschnitte des Aktuators 12 durch ausgewählte Heizelemente örtlich erwärmt und
die Nähe
der Heizelemente 14 zu dem Aktuator 12 schafft
einen thermischen Pfad, wodurch Energie durch die Heizelemente 14 zu
einem Abschnitt oder zu mehreren Abschnitten des Aktuators 12 übertragen
wird. Bei der Aktivierung bewegt sich ein Abschnitt des Aktuators 12 teilweise
oder vollständig
zu seinem minimalen Biegeradius, der ihm während seines thermischen Trainings eingeprägt wurde.
In 28 ist der Aktuator 12 so gezeigt,
dass er in einem hohlraumlosen Katheter 84 positioniert
ist.
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Wie in 29 gezeigt
ist, ist der Aktuator 12 ein Formerinnerungslegierung-Gitter
anstelle einer festen Platte.
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In 30 ist
die Gitterkonfiguration in einem Kübel gebildet und wird in einer
gebrochenen Konfiguration thermisch trainiert. Das Gitter kann mit
einem Elastomer 86, das der Katheter 84 oder ein
separates Element sein kann, gemeinsam stranggepresst sein. Das
Elastomer 86 kann außerdem
mit dem Gitter 12 gegossen, durch Wärme geschrumpft, getaucht oder
in ähnlicher
Weise hergestellt sein.
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Das Elastomer 86 stellt
die Funktion einer Rückholfeder
bei der einfachen Wirkung des Aktuators 12 zur Verfügung. Die
einfache Federbetätigung kann
außerdem
durch andere mechanische Vorrichtungen, Strukturen und Konfigurationen
geschaffen werden. Dünnfilm-Heizeinrichtungen 14 sind
auf der Oberfläche
des Gitters verteilt und schaffen eine örtliche Erwärmung des Formerinnerungslegierung-Gitters 12.
In 31 werden unterschiedliche
Abschnitte des Gitters 12 in verschiedenem Umfang aktiviert, um
eine gewünschte
Ablenkung des Elastomers zu erreichen.
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Während
die Erfindung in Verbindung damit beschrieben wurde, was gegenwärtig als
die praktischsten und am meisten bevorzugten Ausführungsformen
betrachtet wird, sollte selbstverständlich sein, dass die Erfindung
nicht auf die offenbarten Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern dass im Gegenteil beabsichtigt ist, verschiedene Modifikationen
und gleichwertige Anordnungen abzudecken, die in dem Umfang der
beigefügten
Ansprüche
enthalten sind. Eine Peltier-Vorrichtung könnte z. B. ebenfalls eine gleichwertige
Lösung
der Wärmeabführung schaffen.