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Das Gebiet der vorliegenden Erfindung
betrifft im Allgemeinen Formgedächtnislegierungs- (SMA)
Stellglieder. Insbesondere betrifft das Gebiet der vorliegenden
Erfindung eine räumlich
verteilte Stellgliedschicht, wobei eine Vielzahl von SMA-Stellgliedelementen
zusammen mit einer zugehörigen Steuer-
und Treiberschaltung auf einem dünnen, biegsamen
Substrat unter Verwendung von Verfahren für höchstintegrierte Schaltkreise
(VLSI) abgeschieden werden.
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Die Basis für ein herkömmliches lenkbares Element,
wie z. B. einen lenkbaren Katheter, das ein Formgedächtnislegierungs-Stellglied beinhaltet,
ist die Fähigkeit
von bestimmten speziellen Legierungen, eine mikrostrukturelle Transformation
von einer austenitischen Phase bei hoher Temperatur in eine biegsame,
sogenannte martensitische Phase bei einer niedrigeren Temperatur
zu erleiden. Eine der üblicheren
und nützlicheren
Legierungen ist eine 49 : 51-Zusammensetzung
von Titan und Nickel (TiNi). Die Temperatur, bei der der Phasenübergang
auftritt, wird als Aktivierungstemperatur bezeichnet. Für die vorangehende
Zusammensetzung ist diese ungefähr 70°C. Im Niedertemperaturbereich
ist das SMA-Stellglied weich und weist einen Youngschen Modul von 3000
MPa auf. In diesem Zustand kann die Formgedächtnislegierung leicht bis
zu 5% in einer beliebigen Richtung verformt werden, ohne ihre Gedächtniseigenschaften
nachteilig zu beeinflussen.
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Sobald sie gerade über die
Aktivierungstemperatur hinaus erhitzt ist, findet eine Phasentransformation
von der weichen, biegsamen martensitischen in die härtere, unbiegsame
(6900 MPa) austenitische, die Mutterphase, statt. Das heißt, wenn
das Formgedächtnis-Legierungsmaterial
nicht übermäßig verformt
wird oder nicht überspannt
wird, versucht es, seine Struktur in eine vorher "gespeicherte" Form zu reorganisieren.
Wenn man sie abkühlen läßt, wird
die Formgedächtnislegierung
wieder weich und kann mechanisch verformt werden, um einen weiteren
Zyklus zu beginnen. Die mechanischen Auslenkungen, die durch Aktivieren
des gespeicherten Zustands erzeugt werden, können bei geeigneter Anordnung
eine nützliche
Arbeit erzeugen. Obwohl die Erholungsauslenkungen klein (5%) sein
können, können die
Erholungskräfte
für lineare
Kontraktionen im Bereich von in der Nähe von 35 Tonnen pro Quadratinch
oder mehr liegen. Somit ist die zurückgewinnbare Energie beträchtlich.
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Eine beliebige Form kann in ein SMA-Stellgliedelement
programmiert werden, indem das Stück physikalisch eingeschränkt wird,
während
es auf die zweckmäßige Ausheilungstemperatur
erhitzt wird. TiNi-Legierungen sind in Platten-, Rohr- und Drahtformen
kommerziell erhältlich
und können
einen breiten Bereich von Transformationstemperaturen aufweisen.
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Eine Gedächtnistransformation eines SMA-Elements
hängt von
der Temperatur ab. Die Verformungsgeschwindigkeit hängt jedoch
von der Kühl-
und Heizgeschwindigkeit ab. Daher gibt die Geschwindigkeit, mit
der die Temperaturänderungen stattfinden,
die maximale Geschwindigkeit vor, mit der das SMA-Stellglied arbeiten
kann. Wie bei allen mechanischen Entwürfen, besteht ein Kompromiss. Ein
schneller betätigendes
SMA-Stellglied muss schneller erhitzt und abgekühlt werden, wodurch mehr Leistung
verbraucht wird und eine größere Menge
an verschwendeter Wärme
erzeugt wird.
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Es ist bekannt, Formgedächtnislegierungs-Stellglieder
in herkömmlich
lenkbaren Elementen wie z. B. Kathetern zu verwenden. Eine solche Anwendung,
US-Patent Nr. 4 543 090, beschreibt einen herkömmlichen lenkbaren und richtbaren
Katheter, der eine Formgedächtnislegierung
als Steuerelemente verwendet. Herkömmliche lenkbare Vorrichtungen,
die SMA-Elemente verwenden, sind in der Geschicklichkeit stark begrenzt.
Die Bewegung ist auf eine einzige Ebene begrenzt. Das SMA-Element muss
auch mechanisch verformt werden, um einen weiteren Zyklus zu beginnen.
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Somit muss in herkömmlichen
Anwendungen jedes Formgedächtniselement
mit mindestens einem weiteren Formgedächtniselement gekoppelt werden.
Wenn eines der Elemente erhitzt wird, wird es durch das andere Gedächtniselement
in seine ursprüngliche
Position zurückgebracht.
Dies ermöglicht eine
gesteuerte Bewegung, aber nur in einer Ebene. Die Bewegung ist auf
höchstens
zwei Freiheitsgrade pro Verbindung begrenzt.
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Herkömmliche lenkbare Vorrichtungen
wie z. B. Katheter, die SMA-Stellglieder als Steuerelemente beinhalten,
weisen beträchtliche
Nachteile auf. Die Verbindungen müssen unangemessen groß und unhandlich
gemacht werden, da immer eine entgegengesetzte Kraft erforderlich
ist, um das SMA-Stellgliedelement
nach der Transformation von der Mutterphase in seine martensitische
Form zurückzubringen.
Komplexe Bindeglieder sind erforderlich, um eine solche lenkbare
Vorrichtung zu drehen. Der Bereich der Manövrierfähigkeit wird beispielsweise durch
die Bindglieder, die erforderlich sind, um das SMA- Stellgliedelement
in seine martensitische Form zurückzubringen,
nachdem es aktiviert wurde, um seine programmierte Form anzunehmen,
stark begrenzt.
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Herkömmliche lenkbare Vorrichtungen,
die Formgedächtnislegierungen
verwenden, weisen insofern einen weiteren Nachteil auf, als sie
relativ groß sind
und eine stark eingeschränkte
untere Grenze aufweisen, jenseits welcher eine Größenverringerung
wirtschaftlich nicht durchführbar
ist. Die relativ große
Größe liegt
an dem Bedarf für
Steuerarme, Bindeglieder oder andere Elemente, die erforderlich sind,
um das Formgedächtnisstellglied
in seinen Anfangszustand zurückzubringen.
Dies schränkt
die Geometrie einer solchen herkömmlichen
lenkbaren Vorrichtung stark ein.
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Herkömmlichen lenkbaren Vorrichtungen, die
Formgedächtnislegierungen
beinhalten, fehlt die Geschicklichkeit und präzise Steuerung, die erforderlich
sind, um sie in sehr kleine, geometrisch komplexe Räume zu manövrieren.
Dies liegt an dem Bedarf für
Steuerarme oder entgegengesetzt angeordnete Elemente, um das Stellglied
in eine erste Position mechanisch zurückzubringen, nachdem es in
seinen programmierten Zustand aktiviert wurde.
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Herkömmliche lenkbare Vorrichtungen,
die SMA-Stellglieder verwenden, sind häufig für viele medizinische Anwendungen,
bei denen eine schnelle, geschickte Bewegung kritisch ist, zu langsam.
Die große
Größe von herkömmlichen
lenkbaren Vorrichtungen, die SMA-Elemente verwenden, erfordert eine
erhöhte
Menge an Strom, um die Aktivierungstemperatur zu erzeugen, die für einen
schnellen Übergang
vom martensitischen Zustand in die programmierte oder "gespeicherte" austenitische Phase erforderlich
ist. Ein herkömmliches
SMA-Stellglied verbraucht eine große Menge an Leistung, wobei folglich
eine große
Menge an Wärme
abgeleitet wird. Dies verlangsamt notwendigerweise die Abkühlung auf
die Aktivierungsschwelle und verlangsamt dadurch den Übergang
vom austenitischen Zustand zurück
in den martensitischen Zustand, was zu einer langsamer wirkenden
Vorrichtung führt.
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Was erforderlich ist, ist eine lenkbare
Vorrichtung, die zu uneingeschränkten
und dennoch sehr präzisen
und geschickten Manövern
im dreidimensionalen Raum in der Lage ist. Es wäre vorteilhaft, den Bedarf
für Steuerarme,
Bindeglieder oder andere externe Mittel zum Zurückführen von herkömmlichen
Formgedächtnislegierungs-Elementen in
eine erste Position nach der Deaktivierung und dem Übergang
von der Mutterphase zurück
in den martensitischen Zustand zu beseitigen. Solche Steuerbindeglieder
erhöhen
die Größe der Vorrichtung, erhöhen die
Leistungsanforderungen und verlangsamen die Ableitung von Wärme, was
zu einer langsam wirkenden Vorrichtung führt.
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Was auch erforderlich ist, ist eine
lenkbare Vorrichtung, die zu einer uneingeschränkten Gelenkigkeit in drei
Dimensionen in der Lage ist und die zum Vorsehen einer erhöhten Geschicklichkeit
und Manövrierfähigkeit
in sehr kleinen, geometrisch eingeschränkten Bereichen, die derzeit
für herkömmliche
lenkbare Vorrichtungen unzugänglich
sind, skalierbar sein kann.
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US
4 864 824 offenbart ein Stellglied, das durch eine Vielzahl
von Dünnschicht-Formgedächtnismaterial-Elementen
angetrieben wird, die auf einem Substrat abgeschieden und strukturiert
wurden. Eine externe Schaltung umfasst Schalter und eine Stromquelle,
um die Elemente derart einzeln zu erhitzen, dass eine Kontaktstelle
durch Erhitzen der Elemente in Hin- und Herrichtung bewegt wird.
Die Kontaktstelle ist ein Teil des ursprünglichen Substrats, der durch Ätzen abgetrennt
wurde. Die Kontaktstelle wird relativ zum Substrat bewegt, es ist
jedoch nicht vorgesehen, Teile des Substrats oder der Kontaktstelle
zu biegen oder zu bewegen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
eine Formgedächtnislegierungs-Stellgliedschicht
und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Schicht bereitzustellen,
welche eine dreidimensionale Bewegung und einen vereinfachten Zugriff
zur Steuerung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
der Ansprüche
1 bzw. 18 gelöst.
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Spezielle Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
verwendet die Tatsache, dass SMA-Legierungen unter Verwendung von
herkömmlichen
VLSI-Verfahren abgeschieden, strukturiert und ausgeheilt werden
können.
Der breite Bereich von vollständig
entwickelten VLSI-Werkzeugen und -Verfahren verringert die Herstellung-
und Montagekosten von kleinen lenkbaren Vorrichtungen wie z. B.
Kathetern erheblich. Um eine lenkbare Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung wie z. B. einen 6F- (French) Katheter herzustellen, werden
die SMA-Dünnschichtstellglieder
durch herkömmliche
chemische Gasphasenabscheidung (CVD) und VLSI-Verfahren auf einer
dünnen,
biegsamen Siliziumnitrid- oder Polyimidschicht abgeschieden und
strukturiert. Elektrische Verbindungen werden unter Verwendung von
Standard-Photolithographieprozessen
hergestellt. Nach dem Lösen
der SMA-Stellglied-"Haut" oder -Schicht von
ihrer Siliziumbearbeitungsbasis ist sie dazu ausgelegt, um eine beliebige
biegsame Oberfläche
gewickelt zu werden, um dieser ein Drehmoment zu verleihen, wie
z. B. einem Krafthandschuh, oder eine dreidimensionale Bewegung
zu verleihen. In einem Ausführungsbeispiel
ist die SMA-Stellgliedschicht
dazu ausgelegt, in einer zylindrischen Anordnung um ein biegsames Element
wie z. B. eine biegsame Katheterröhre oder dergleichen gewickelt
zu werden. Die SMA-Stellgliedelemente werden dadurch räumlich um
den Umfang des biegsamen Elements verteilt. Die SMA-Stellgliedelemente
werden dann steuerbar ausgewählt,
um das biegsame Element in einer beliebigen Richtung im dreidimensionalen
Raum zu bewegen.
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Die VLSI-Herstellung der Dünnschicht-SMA-Stellgliedelemente
gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung erzielt eine schnellere Ableitung
von Wärme
als es mit herkömmlichen SMA-Vorrichtungen
möglich
ist. Dies führt
zu einer schneller wirkenden Vorrichtung. Sie hat auch den Vorteil,
dass ein lenkbarer Katheter, der mit der SMA-Stellgliedschicht der vorliegenden Erfindung umhüllt ist,
mit 100 Hz gelenkig bewegt werden kann. Ein Katheter mit einer Abmessung
von 6 French, der mit der SMA-Stellgliedschicht
der vorliegenden Erfindung umhüllt
ist, kann in Intervallen von ½ Sekunde gelenkig
bewegt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung werden eine Vielzahl von Ein-Aus-Schaltmitteln einteilig
unter Verwendung von VLSI-Verfahren auf demselben biegsamen Substrat,
das auch die SMA-Stellgliedschicht bildet, ausgebildet. Die Schaltmittel
werden zum Liefern eines Phasenaktivierungs-Schwellenstroms zu ausgewählten SMA-Stellgliedern angeordnet,
um den Phasenübergang
von martensitisch in austenitisch zu erzeugen und dadurch eine gewünschte Bewegung
zu verleihen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfassen die Schaltmittel
eine Vielzahl von CMOS-Leistungstransistoren. Die Transistoren und
zugehörige
Adressendecodierschaltung sind mit einem entsprechenden von jedem
der SMA-Stellglieder zum selektiven Anlegen eines Phasenaktivierungsstrom
an diese verbunden. Die VLSI-Herstellung beseitigt den Bedarf für eine Vielzahl
von stromführenden
Drähten
zu den SMA-Stellgliedern.
Nur drei Anschlussleitungen, eine Erdleitung, eine Stromleitung
und eine Datensignalleitung, sind zum Verbinden einer Adressendecodierschaltung
mit einem externen Mikroprozessor erforderlich. Alternativ können Steuerdaten
entlang einer einzelnen Stromleitung moduliert werden.
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Eine Mikroprozessorsteuereinheit
wird zum Programmieren eines vorbestimmten Bewegungsweges für die SMA-Stellgliedschicht
verwendet. Der Mikroprozessor ist eine separat gekapselte integrierte
Schaltung, die mit der Steuerschaltung auf der SMA-Stellgliedschicht über herkömmliche
Zuleitungen oder faseroptische Übertragungsstrecken
in Informationsaustausch steht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung umfasst der Mikroprozessor ein Positionsabbildungsmittel.
Drucksensormittel sind entlang des distalen oder aktiven Endes der SMA-Stellgliedschicht
angeordnet. Die Drucksensormittel liefern Ausgangssignale in präzisen Positionsintervallen
zum Mikroprozessor. Die Ausgangssignale stellen einen Druck dar,
der festgestellt wird, wenn das distale Ende oder die Außenhaut
der SMA-Stellgliedschicht
gegen eine Grenze geschoben wird, die einen Bewegungsweg festlegt,
wie z. B. die Wand einer Arterie. Der Mikroprozessor verwendet gemäß gut bekannten
adaptiven Rückkopplungsverfahren die
Ausgangssignale von den Sensormitteln, um eine Ortskurve von Winkelpositionen
für die
SMA-Stellglieder festzulegen, die eine idealen Bewegungsweg festlegen,
wenn die SMA-Stellgliedschicht in einen geometrisch komplexen Raum
vorwärts
bewegt wird. Das Positionsabbildungsmittel zeichnet die Winkelpositionen
der SMA-Stellglieder für
präzise
Positionsintervalle entlang des Bewegungsweges auf, wenn die lenkbare
Vorrichtung in einen geometrisch komplexen Raum vorwärts bewegt
wird. Beim Zurückziehen
erzeugt das Positionsabbildungsmittel Ausgangssignale für die Steuerschaltung
zum Aktivieren der SMA-Stellglieder in einer umgekehrten Sequenz
entlang des Bewegungsweges. Die Anordnung der SMA-Stellgliedschicht
wird dadurch automatisch für
jedes der Positionsintervalle entlang ihres Bewegungsweges in einer
umgekehrten Richtung wiederhergestellt. Dies ermöglicht, dass die SMA-Stellgliedschicht
der vorliegenden Erfindung in komplexen Räumen, die für herkömmliche lenkbare Vorrichtungen
unter Verwendung von SMA-Stellgliedelementen unzugänglich sind,
geschickt in einer umgekehrten Richtung manövriert.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
kann die Position des distalen oder aktiven Endes der SMA-Stellgliedschicht
durch Messen des Widerstandes der SMA-Stellgliedelemente unter Verwendung von
herkömmlichen
Verfahren, die einem Fachmann gut bekannt sind, abgeleitet werden.
Der Widerstand jedes Elements ist zu seiner Temperatur, folglich
zu seinem Aktivierungszustand und zu seiner Winkelposition proportional.
Folglich kann die Gesamtanordnung der SMA-Stellgliedschicht durch den Mikroprozessor
für einen
beliebigen gegebenen Punkt in einer Ortskurve von Punkten, die einen
Bewegungsweg festlegen, ermittelt werden.
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Es ist zu erkennen, dass gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung die SMA-Stellgliedschicht bezüglich einer
Ortskurve von Punkten, die einen idealen Bewegungsweg festlegt,
selbstführend
ist, sobald die Winkelpositionen der SMA-Stellgliedelemente für jeden
dieser Punkte im Positionsabbildungsmittel gespeichert wurden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung ermöglichen
die verringerten Kosten der SMA-Stellgliedschicht, die durch VLSI-Fertigung möglich gemacht
werden, dass die SMA-Stellgliedschicht
nach der Verwendung lösbar
und wegwerfbar ist. Die SMR-Stellgliedschicht, die beispielsweise
einen Katheter umhüllt
und in eine Arterie eintritt, ist über biegsame Anschlussleitungen über einen
einfachen Stecker/Buchsen-Verbindungsstecker mit einer externen
Steuerschaltung verbunden. Die SMA-Stellgliedschicht ist dadurch
von der Steuerschaltung lösbar
und kann nach der Verwendung leicht ausgetauscht werden.
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Die Herstellung der räumlich verteilten SMA-Stellglieder
nach Anspruch 18, der zugehörigen Adressendecodierschaltung
und Leistungstransistoren unter Verwendung von Dünnschicht-VLSI-Verfahren ermöglicht, dass eine erfindungsgemäße lenkbare
Vorrichtung in der Lage ist, in der Größe auf viel weniger als 6F
(French), was gleich 1900 Mikrometer ist, maßstäblich verkleinert zu werden.
Dies hat gegenüber
herkömmlichen
lenkbaren Vorrichtungen unter Verwendung von SMA-Speicherelementen viele
Vorteile, einschließlich
kleinerer Größe, größerer Manövrierfähigkeit,
geringeren Leistungsverbrauchs, schnellerer Wärmeableitung und folglich schnellerer
Bewegung. Die maßstäblich verkleinerte Größe, die
durch die vorliegende Erfindung erzielbar ist, ermöglicht auch,
dass eine Vorrichtung geschickt durch geometrisch komplexe Räume in drei
Dimensionen manövriert,
die für
herkömmliche
Vorrichtungen unzugänglich
sind.
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Weitere Aspekte der Erfindung sowie
die vorstehend erwähnten
Einzelheiten sind durch die abhängigen
Ansprüche
festgelegt.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung
können
durch Studieren der folgenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung
zusammen mit den Zeichnungen erkannt werden, in denen gilt:
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1A ist
eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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1B ist
eine perspektivische Ansicht des in 1A dargestellten
Ausführungsbeispiels;
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1C ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
des in 1A dargestellten
Ausführungsbeispiels;
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2A ist
eine Seitenschnittansicht des in 1A dargestellten
Ausführungsbeispiels;
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2B ist
eine Schnittstirnansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das in 1A dargestellt
ist;
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3A ist
eine abgeschnittene perspektivische Ansicht des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels, die zeigt,
wie die räumlich
verteilte SMA-Stellgliedschicht von 1 aufgegriffen
wird, damit sie um eine flexible, biegsame Struktur gewickelt und
an dieser befestigt wird;
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3B ist
eine Seitenschnittansicht des in 3A dargestellten
Ausführungsbeispiels;
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4 ist
eine perspektivische Schnittansicht des in 3A und 3B dargestellten
Ausführungsbeispiels,
welche die Phasenaktivierungswirkung eines SMA-Elements darstellt;
und
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5 ist
ein Ersatzschaltplan des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels.
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6 ist
eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche ein Beispiel einer verteilten Gelenkigkeit im
dreidimensionalen Raum zeigt.
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7 ist
ein schematisches Diagramm eines typischen Drucksensormittels für die adaptive
Rückkopplungsregelung
des in 6 gezeigten Ausführungsbeispiels.
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8 ist
eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Messen der Winkelverschiebung der
SMA-Stellgliedelemente,
um eine präzise
Steuerung der SMA-Stellgliedschicht
vorzusehen.
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BESCHREIBUNG
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Überblick
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Wie in den 1A, 1B und 1C gezeigt, umfasst eine
räumlich
verteilte SMA-Stellgliedschicht 100 eine Vielzahl von SMA-Dünnschichtstellgliedern 105,
die in einem distalen Teil derselben angeordnet sind. Die SMA-Stellglieder 105 werden
unter Verwendung von herkömmlichen
VLSI-Verfahren auf einer Schicht aus einem auf Polyimid oder Kevlar
basierenden Material abgeschieden, strukturiert und ausgeheilt.
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Elektrische Verbindungen mit der
Adressendecodierschaltung 118 und den zugehörigen Schaltmitteln 114,
wie z. B. CMOS-Transistoren,
werden unter Verwendung von Standard-VLSI-Photolithographieprozessen hergestellt.
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Die Schicht 108 aus auf
Polyimid oder Kevlar basierendem Material wird unter Verwendung
von Standardverfahren wie z. B. EDH-Ätzen oder dergleichen von einer
Siliziumbearbeitungsbasis gelöst. Dies
bildet anschließend
eine in sich geschlossene, biegsame SMA-Stellgliedschicht 100,
wobei die SMA-Stellglieder 105 sowie die zugehörigen Schaltmittel 114 zum
Anlegen des Phasenaktivierungsstroms an ausgewählte SMA-Stellglieder 105 und
die Adressendecodierschaltung 118 in VLSI auf einer kompakten,
biegsamen SMA-Schicht 100 integriert sind.
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Die SMA-Stellgliedschicht 100 ist
dazu ausgelegt, um eine beliebige Oberflächengestalt gewickelt zu werden,
um dieser ein Drehmoment zu verleihen, wie z. B. ein Krafthandschuh oder
dergleichen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die SMA-Stellgliedschicht 100 dazu
ausgelegt, um ein biegsames Element wie z. B. eine Katheterröhre 300 oder
dergleichen, wie in 3A und 3B gezeigt, gewickelt zu
werden. Folglich werden dann eine Vielzahl von SMA-Stellgliedern 105 gleichmäßig um die Oberfläche der
SMA-Stellgliedschicht 100 verteilt, welche
das biegsame Element 150 umhüllt. Die selektive Aktivierung
der SMA-Stellglieder 105 durch die Steuerschaltung verleiht
dadurch dem biegsamen Element eine kontinuierliche Bewegung in einer beliebigen
Richtung im dreidimensionalen Raum.
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In dem in 3B gezeigten Beispiel sind drei Dünnschicht-SMA-Stellglieder 105 in
120°-Intervallen
um eine biegsame Katheterröhre 300 angeordnet.
Mit Bezug auf 1 werden
die SMA-Stellglieder 105 selektiv durch die Adressendecodierschaltung 118 adressiert
und werden durch die Transistorschaltmittel 114 auf eine
Phasenaktivierungsschwelle gemäß Verfahren,
die gut bekannt sind, durch Widerstand erhitzt. Das selektive Anlegen
eines Stroms an eines oder mehrere der SMA-Stellglieder 105,
der ausreicht, um den Formgedächtnis-Phasenübergang zu
aktivieren, erzeugt eine Differenzkontraktion auf einer Seite der
Röhre 300 und
eine lokale Biegung.
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Die SMA-Stellglieder 105 werden
durch Entfernen der Stromquelle deaktiviert, wodurch ermöglicht wird,
dass wärme
vom SMA-Stellglied 105 fließt. Die Geschwindigkeit, mit
der sich die SMA-Stellglieder abkühlen, ist durch ihre Dicke
festgelegt. Es ist zu erkennen, dass die räumlich verteilten SMA-Stellglieder 105 einen
mehrgelenkigen Manipulator oder eine Sonde mit mehreren Segmenten
bilden, die nicht darauf beschränkt
ist, sich in einer einzelnen Ebene zu bewegen, sondern sich in einer
beliebigen Richtung mit uneingeschränkter Bewegung biegen kann.
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Es ist auch zu erkennen, dass die
Integration der SMA-Stellglieder 105 in überlappenden
Anordnungen in einer biegsamen VLSI-Schicht eine Kontinuität von beweglichen
SMA-Knoten erzeugt, die räumlich
um den Umfang eines biegsamen Elements verteilt sind. Dies ermöglicht,
dass ein biegsames Element, das mit der SMA-Stellgliedschicht 100 der vorliegenden
Erfindung umhüllt
ist, zu einer im Wesentlichen kontinuierlichen Bewegung in drei
Dimensionen entlang seiner Länge
in der Lage ist. Folglich kann die SMA-Stellgliedschicht 100,
wenn sie um eine Katheterröhre
oder dergleichen gewickelt ist, äußerst geschickte
Manöver
im dreidimensionalen Raum ausführen.
Dies war mit herkömmlichen
lenkbaren Vorrichtungen unter Verwendung von Formgedächtnislegierungs-Stellgliedern,
die darauf beschränkt
sind, sich in einer einzelnen Ebene zu bewegen, nicht möglich.
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Verfahren
zur Herstellung der SMA-Stellgliedschicht
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Mit Bezug auf die 1C und 2A gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist der Gesamtprozess zum Ausbilden der räumlich verteilten
SMA-Stellgliedschicht folgendermaßen.
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Ein Substrat 200 wird anfänglich als
Grundlage für
die VLSI-Integration der Steuer- und Adressenschaltung und der SMA-Stellgliedelemente
bereitgestellt. Ein Standard-Siliziumwafer,
[100]Si, mit einer Dicke von ungefähr 500 Mikrometern ist ein
geeignetes Basissubstratmaterial.
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Als nächstes wird eine Reihe von
Nuten unter Verwendung von anisotropem Ätzen im Siliziumwafer ausgebildet.
Die Nuten sehen eine wellige Grundlage im Substrat 200 vor,
die verwendet wird, um eine Reihe von Wellen 130 in einer
anschließend abgeschiedenen
Polyimidschicht 108 auszubilden, die verwendet wird, um
die VLSI-SMA-Stellgliedschicht 100 auszubilden.
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Die Wellen 130 befinden
sich im Wesentlichen unter jedem SMA-Stellgliedelement 105.
Die Wellen sind im Wesentlichen quer zu den Verformungsachsen oder
zur Betätigungsachse
der SMA-Stellgliedelemente 105 angeordnet. Die Wellen 130 sehen
ein Mittel vor, um zu ermöglichen,
dass sich die Stellgliedelemente 105 bei Betätigung verformen,
und um einem gesamten benachbarten Teil der SMA-Stellgliedschicht 100 eine
Bewegung zu verleihen. Die Wellen 130 erleichtern folglich
die gesteuerte Bewegung der SMA-Stellgliedschicht 100 bei
Anlegen eines elektrischen Stroms. Die Größe und Anordnung der Wellen 130 können skaliert
werden, um die in der SMA-Stellgliedschicht 100 durch die
Kontraktion oder Ausdehnung der Stellgliedelemente 105 induzierte
Bewegung zu maximieren.
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Die Wellen 130 sehen auch
ein Mittel zum Begrenzen der Dehnung in den Stellgliedelementen und
in der SMA-Stellgliedschicht 100 vor
und verhindern somit den Bruch der SMA-Stellgliedschicht 100. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
begrenzen die Wellen 130 die Dehnung auf ungefähr ≤ 8%.
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Nach der Ausbildung der Wellen 130 wird eine
dünne Isolationsschicht 109 aus
SiNi über
dem Wafer 200 unter Verwendung von herkömmlichen VLSI-Verfahren, die
gut bekannt sind, abgeschieden. Die Schicht 109 aus SiNi
wirkt als Sauerstoffbarriere, um eine Verunreinigung der TiNi-Schicht, die in einem
anschließenden
Prozessschritt aufgesputtert werden soll, zu verhindern. Die Schicht 109 aus
SiNi weist eine Dicke auf, die in der Größenordnung von 2000 Å liegt.
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Das Formgedächtnis-Legierungsmaterial wie
z. B. eine 50 : 50 oder 49 : 51 TiNi-Formulierung wird dann gemäß gut bekannten
CVD/VLSI-Verfahren über
der Schicht 109 aus SiNi aufgesputtert. Das TiNi wird dann
in seine programmierte Mutterphase ausgeheilt. Der Ausheilungsprozess
hängt von der verwendeten
TiNi-Formulierung ab. Die TiNi-Schicht wird typischerweise bei 510°C–540°C für eine Stunde
ausgeheilt.
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Wie erläutert wird, kann die TiNi-Schicht 105 ausgeheilt
werden, um das aus dem Übergang
in die Mutterphase zu gewinnende nützliche Drehmoment zu optimieren.
Die TiNi-Schicht
wird dann gemäß bekannten
VLSI-Verfahren strukturiert und geätzt, um diskrete TiNi-SMA-Stellglieder 105 auszubilden.
Die TiNi-Stellglieder 105 werden dann maskiert.
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Eine Schicht 108 aus Polyimid
oder einem anderen auf Kevlar basierenden Material wird über den
TiNi-Stellgliedern derart abgeschieden, dass Fenster um jedes TiNi-Stellglied
ausgebildet werden. Die Schicht 108 aus Polyimid sieht
die Grundlage für die
VLSI-Herstellung der Schaltmittel 114, der Adressendecodierschaltung 118 und
der leitenden Wege 112, wie in 1B gezeigt, vor. Die Polyimidschicht 108 kann
nicht dicker als ein halber Mikrometer sein.
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Polyimid hat sich als mechanisches
Material mit hoher Genauigkeit und hoher Festigkeit erwiesen, das
insbesondere in diesem Fall anwendbar ist, wenn SMA-Stellglieder
und eine zugehörige
Steuer- und Treiberschaltung in VLSI auf einer sehr dünnen Fläche integriert
werden müssen,
die eine starke Biegsamkeit aufweisen und dennoch eine hohe Festigkeit
aufweisen muss.
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Obwohl Polyimid als Grundmaterial
bevorzugt ist, soll die VLSI-SMA-Stellgliedschicht nicht auf Polyimid
begrenzt sein und ein beliebiges geeignetes biegsames Folienmaterial
zum Annehmen von VLSI-Bearbeitungsverfahren kann implementiert werden,
ohne vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.
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Eine Vielzahl von Schaltmitteln 114 wie
z. B. CMOS-Transistoren,
die für
die VLSI-Fertigung geeignet sind, werden über der Polyimidschicht 108 bereitgestellt.
Jedes Schaltmittel 114 wird durch leitende Wege 112 mit
einem entsprechenden SMA-Stellglied 105 zum Anlegen eines
hohen Stroms an dieses Stellglied, um das SMA-Stellglied schnell
durch Widerstand auf seine Aktivierungsschwelle zu erhitzen, verbunden.
Jedes Schaltmittel 114 wird wiederum mit der Adressendecodierschaltung 118 verbunden,
die auch unter Verwendung von herkömmlichen VLSI-Verfahren auf
der Polyimidschicht 108 hergestellt wird. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
umfasst die Adressendecodierschaltung 118 eine Reihe von
Speicherregistern, Logikgattern oder dergleichen, die leicht in
VLSI hergestellt werden.
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Die leitenden Wege 112 zwischen
jedem der TiNi-Stellglieder und den zugehörigen Schaltmitteln und der
Adressendecodierschaltung werden auch zu diesem Zeitpunkt unter
Verwendung von herkömmlichen
VLSI-Verfahren hergestellt.
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Wie in 2A dargestellt,
stellt eine leitende Anschlussleitung 112 einen elektrischen
Kontakt mit einem Ende eines SMA-Stellgliedes 105 über den Leiterabschlussblock 201 her.
Eine Masseebene (nicht dargestellt) ist in der Polyimidschicht 108 vorgesehen,
um einen Stromrückweg
für die
SMA-Stellglieder 105 gemäß gut bekannten Verfahren vorzusehen.
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VLSI-Sensormittel wie z. B. kapazitive
Lineardehnungsmesser, Halleffektsensoren, Temperaturfühler oder
dergleichen werden ebenso in VLSI auf der Polyimidschicht 108 integriert
und werden einem entsprechenden SMA-Stellglied oder Segment der SMA-Stellgliedschicht 100 zugeordnet,
wie erläutert wird.
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Die Polyimidschicht 108 wird
dann von ihrer Siliziumwafer-Bearbeitungsbasis 200 unter
Verwendung eines herkömmlichen Ätzprozesses
wie z. B. EDP-Ätzen
gelöst.
Es ist zu erkennen, dass die Polyimidfläche nun eine vollständig integrierte VLSI-Formgedächtnislegierungs-Stellgliedschicht 100 umfasst.
Das heißt,
die SMA-Stellglieder 105, die Adressendecodier- 118 und
Steuerschaltung, einschließlich
der Schaltmittel 114, sowie Positionssensoren und Sensoren
zum Messen von Umgebungsparametern sind alle integral als VLSI-Schaltung
ausgebildet, die in eine biegsame Polyimidfläche 100 integriert
ist.
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Die vollständig integrierte VLSI-SMA-Stellgliedschicht 100 wird über eine
Stromleitung 142 lösbar
mit einer Stromquelle verbunden. Die SMA-Stellgliedelemente werden über eine
Erdleitung 140 mit einer gemeinsamen Erdung verbunden.
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Ein Mikroprozessor (nicht dargestellt)
kann in VLSI an einem proximalen Teil der Polyimidfläche 100 mit
der Adressendecodierschaltung 118 integriert werden. Alternativ
kann ein Mikroprozessor als separat gekapselte integrierte Schaltung
vorgesehen und wirksam mit der Adressendecodier- und Steuerschaltung auf der Polyimidfläche 100 über die
Datenleitung 142 verbunden werden.
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Der vorangehende Prozess stellt eine
in sich geschlossene, vollständig
integrierte VLSI-SMA-Stellgliedschicht 100 bereit, die
in einer Betriebsart mit entweder offener Schleife oder geschlossener
Schleife betätigt
werden kann, um eine uneingeschränkte
Bewegung in drei Dimensionen bereitzustellen, wie erläutert wird.
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Wie in 1A, 1B und 1C gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung dargestellt, kann die in sich geschlossene VLSI-SMA-Stellgliedschicht 100 als
Modul betrachtet werden. Die Datensignalleitung 144, die
Stromleitung 142 und die Erdleitung 140 sind dazu
ausgelegt, eine Vielzahl von in Kaskade geschalteten VLSI-SMA-Stellgliedern 100 als
Module miteinander zu verbinden. Die VLSI-SMA-Module sind in sequentieller
Weise kombiniert. Die Datensignalleitung 144, die Stromleitung 142 und
die Erdleitung 140 eines ersten VLSI-SMA-Stellgliedschichtmoduls
sind zur Adressendecodierschaltung 118 jedes nachfolgenden
VLSI-SMA-Stellgliedmoduls
weitergeführt.
Somit können
eine Vielzahl von VLSI-Formgedächtnisstellglied-Modulen
für bestimmte Anwendungen
miteinander in Kaskade geschaltet werden.
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Die Formgedächtnisstellglieder
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das SMA-Material
eine 49 : 51-Zusammensetzung aus Titan und Nickel (TiNi). Das SMA-Material
ist von RAYCHEM Corporation, 300 Constitution Drive, Menlo Park,
Kalifornien 94025 erhältlich.
Die SMA-Stellglieder 105 sind thermisch stark empfindliche
Elemente, die nach dem Anlegen eines kleinen elektrischen Stroms über die
Zuleitungen 112 durch Widerstand auf eine Phasenaktivierungs-Schwellentemperatur
erhitzt werden, wie in 1 gezeigt.
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Die Ausbildung der SMA-Stellglieder
wird gemäß VLSI-Verfahren durchgeführt, die
gut bekannt sind. Typischerweise wird eine geeignete Matrix aus Formgedächtnismaterial
wie z. B. TiNi unter Verwendung von Ionenbeschuss in einer Niederdruckkammer
verdampft. Die verdampften Formgedächtnislegierungsatome bewegen
sich zu einem Substrat, in diesem Fall der Siliziumnitrid-Basisschicht 109,
wo die Atome zu einer Schicht kondensieren. Mit Bezug auf 1 wird die Formgedächtnis-Stellgliedschicht durch
herkömmliche
VLSI-Photolithographie-
und Ätzvorgänge zum
Entfernen des gesputterten SMA-Materials von Bereichen, wo es nicht
erwünscht ist,
strukturiert, um eine Matrix von SMA-Stellgliedelementen 105 auszubilden.
Somit werden eine Vielzahl von SMA-Stellgliedelementen 105 auf
der Siliziumnitridschicht 109 belassen, wie in 1 und 2 gezeigt.
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Die SMA-Stellgliedschicht wird bei
hoher Temperatur gemäß bekannten
Verfahren ausgeheilt. Der Ausheilungsprozess programmiert die vorbestimmte
Form in die SMA-Stellgliedelemente,
die die Elemente nach der mikrostrukturellen Transformation von
der martensitischen Phase in die Mutter- oder austenitische Phase
annehmen. Eine beliebige Form kann in die Legierung programmiert
werden, indem das Stück
physikalisch eingeschränkt
wird, während es
auf die zweckmäßige Ausheilungstemperatur
erhitzt wird. Für
49 : 51 TiNi beträgt
diese Temperatur ungefähr
510°C für eine Stunde.
Dies ist als Alterungsbehandlung bekannt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
eine 49 : 51 TiNi-Legierung für
ein Einweg-Formgedächtnis-Stellglied
verwendet. Während
der Alterungsbehandlung wird die gesputterte SMA-Schicht in das
eingeschränkt,
was die Hochtemperaturform sein soll. Es ist zu erkennen, dass eine
beliebige Art von Form zum Maximieren des Bewegungsausmaßes von
der Niedertemperatur- oder martensitischen Phase in die Hochtemperatur-
oder austenitische Phase programmiert werden kann. Bei der Alterungsbehandlung
tritt eine Ausscheidungsreaktion in einer TiNi-Legierung auf. Es
wird angenommen, dass die Ausscheidungsteilchen effektiv eine Gegenspannung
verursachen, die eine Ablenkung von der eingeschränkten Form
weg verursacht (in der austenitischen oder programmierten Phase),
wenn das SMA-Stellgliedelement freigegeben und abgekühlt wird.
Nach der Abkühlung
biegt sich die TiNi-Legierung spontan von ihrer eingeschränkten oder
programmierten Form weg.
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Es ist bekannt, dass die Aktivierungstemperatur
für die
Phasentransformation von martensitisch zu austenitisch von der Legierung
abhängt
und durch Ändern
der Legierungszusammensetzung verändert werden kann. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ermöglicht dies, dass die Phasenaktivierungstemperatur
optimiert wird, um den minimalen Schwellenstrom festzulegen, der
erforderlich ist, um die spontane Phasenänderung in die programmierte Form
zu erzielen.
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Eine Phasentransformation von der
martensitischen in die Mutterphase oder in austenitisch hängt nur
von der Temperatur ab. Die Geschwindigkeit der Verformung hängt jedoch
von der Geschwindigkeit der Kühlung
und Erhitzung ab. Daher gibt die Geschwindigkeit, mit der Temperaturänderungen stattfinden,
die maximale Geschwindigkeit vor, mit der ein SMA-Stellglied arbeiten
kann. Wie bei allen mechanischen Konstruktionen besteht ein Kompromiss.
Ein schneller betätigendes
SMA-Stellglied muss schneller erhitzt und gekühlt werden, wodurch mehr Leistung
verbraucht wird und eine größere Menge
an Abwärme
erzeugt wird.
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Wenn die SMA-Stellgliedelemente 105 durch Anlegen
eines elektrischen Stroms selektiv durch Widerstand erhitzt werden,
erzeugen sie eine gesteuerte Bewegung eines benachbarten Teils der SMA-Stellgliedschicht 100.
Eine Formgedächtnislegierung
von 49 : 51 Titannickel (TiNi) ist das bevorzugte Material, da dieses
eine große Änderung
des Schermoduls über
einen relativ schmalen Temperaturbereich aufweist. Die Änderung
des Moduls bei der Aktivierungstemperatur ist das Ergebnis einer
reversiblen Festkörper-Phasentransformation
von martensitisch in austenitisch.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
stellt signifikante Leistungseinsparungen gegenüber herkömmlichen SMA-Vorrichtungen bereit.
Das Legierungsgemisch wird bei 49 : 51 TiNi derart optimiert, dass
ein minimaler Schwellenstrom an die Stellgliedelemente 105 angelegt
wird, um ein maximales Ausmaß an
nützlicher
Bewegung während
des Übergangs
von der martensitischen Phase in die austenitische Phase zu erzielen.
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Bezüglich der Anordnung der SMA-Stellgliedelemente
wird die TiNi- oder eine andere geeignete Formgedächtnislegierung
so aufgesputtert, dass sie eine Matrix von Atomen bildet, die eine
Zugkraft durch Kontraktion vorsehen, wenn in die austenitische Hochtemperaturphase
transformiert wird. Diese Form kann durch Sputtern einer Matrix
aus geeignetem TiNi-Material
in einer komprimierten Anordnung festgelegt werden, so dass das
SMA-Stellgliedelement bei der Ausheilung so programmiert wird, dass es
sich in einer engen, kompakten Anordnung befindet. Dies ist die
sogenannte Mutterphase, die Form, an die bei erhöhter Temperatur "erinnert" wird. Diese wird
auch als austenitische Phase bezeichnet. Bei einer Temperatur unterhalb
der Aktivierungstemperatur können
die TiNi-Elemente
folglich nach außen
gebogen und verlängert
werden. Beim Anlegen eines elektrischen Stroms, der das SMA-Stellgliedelement durch
Widerstand auf die Phasenaktivierungstemperatur erhitzt, nimmt das
SMA-Stellgliedelement
spontan seine programmierte Anordnung an und zieht die gesamte benachbarte
Stellgliedschicht zusammen .
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Dies ist analog zum Sputtern des
SMA-Stellgliedmaterials in einer Anordnung, die mit einer Druckfeder
in ihrer "erinnerten" oder programmierten Phase
verglichen werden kann. Eine solche Anordnung würde sich spontan zusammenziehen,
um eine Zugkraft vorzusehen, wenn das SMA-Stellgliedelement durch Widerstand auf
die Phasenaktivierungstemperatur erhitzt wird. Somit würde eine
solche Anordnung eine Zugkraft vorsehen, wenn sie aktiviert wird.
Ob die SMA-Stellgliedschicht der vorliegenden Erfindung im Druck-
oder Zugmodus arbeitet, hängt von
den mechanischen Einschränkungen
ab, die den Elementen nach der Ausheilung auferlegt werden.
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In US-A-4864824 sind eine Dünnschicht-Formgedächtnislegierung
und ein Verfahren zur Herstellung derselben gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 offenbart.
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Verschiedene Anordnungen der SMA-Stellgliedelemente
können
durch VLSI-Verfahren strukturiert werden, um die Schub- oder Zugkraft, die
während
der Phasentransformation von martensitisch in austenitisch auftritt,
zu optimieren. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ziehen sich
die SMA-Stellglieder
zusammen, nachdem sie durch Widerstand auf die Aktivierungsschwelle
erhitzt werden.
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Zusammengefasst wird das SMA-Stellgliedmaterial
unter Verwendung von herkömmlichen
VLSI-Verfahren abgeschieden, strukturiert und ausgeheilt. Die zugehörigen Schaltmittel 114 und
die Adressendecodierschaltung 118 werden auch in VLSI auf
der Polyimidschicht abgeschieden. Die Polyimidschicht 108 wird
gemäß herkömmlichen Ätzverfahren,
die gut bekannt sind, von ihrer Siliziumbearbeitungsbasis gelöst. Dies
stellt eine biegsame, modulare SMA-Stellgliedschicht 100 bereit,
wobei die SMR-Stellglieder 105, die zugehörige Steuerschaltung
wie z. B. die Schaltmittel 114 und die Adressendecodierschaltung 118 alle
in VLSI auf demselben biegsamen Substrat zusammen integriert sind.
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Es ist zu erkennen, dass die biegsame SMA-Stellgliedschicht 100 um
eine beliebige Oberfläche
angeordnet werden kann, um dieser eine Bewegung oder ein Drehmoment
zu verleihen. Wenn die SMA-Stellgliedschicht um eine zentrale Längsachse
gewickelt wird, sieht die räumliche
Verteilung der SMA-Stellgliedelemente 105 um
den Umfang der SMA-Stellgliedschicht 100 ein
Mehrknoten-Gelenk in drei Dimensionen vor. Eine mehrgelenkige Sonde gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist in der Lage, sehr geschickte
Manöver
im dreidimensionalen Raum ohne Einschränkung durchzuführen.
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Ein Aspekt der Erfindung beseitigt
ein signifikantes Problem bei herkömmlichen lenkbaren SMA-Vorrichtungen.
Dieses Problem betrifft die kritischen Einschränkungen, die der Größe und Anzahl von
Strom führenden
Leitern auferlegt werden. Große
TiNi-Stellglieder entnehmen eine große Menge an Strom, was eine
entsprechende Vergrößerung der Querschnittsfläche der
Leiter erfordert. Dies ist mit Vorrichtungen mit engen Abmessungseinschränkungen
nicht kompatibel. Das vorangehende erlegt ein kritisches Problem
auf, das bis jetzt nicht beseitigt wurde. Einige herkömmliche
TiNi-betätigte
Katheter können
aufgrund dieser Begrenzung beispielsweise nur ein einzelnes bewegliches
Gelenk unterstützen.
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Um einen herkömmlichen SMA-betätigten lenkbaren
Katheter mit Präzision
arbeiten zu lassen, wäre
es erforderlich, ungefähr
3 Amp zum TiNi-Stellglied zu liefern. Die Platzeinschränkungen,
die den Stromzuführungsdrähten auferlegt
werden, sind derart, dass größere Vorrichtungen
eine große
Menge an Strom entnehmen, wenn die TiNi-Stellglieder direkt erhitzt werden.
Die Stromzuführungsdrähte müssten untragbar
groß sein
und würden
die Bewegung der Vorrichtung hemmen.
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Ein weiteres Problem bei herkömmlichen lenkbaren
SMA-Vorrichtungen
besteht darin, dass TiNi schwierig genau zu steuern ist, da TiNi
eine Beziehung der Temperatur als Funktion des Widerstandes mit
einer signifikanten Hysteresekurve aufweist.
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Um die vorangehenden Nachteile von
herkömmlichen
SMA/TiNi-betätigten Vorrichtungen
zu beseitigen, stellt ein Aspekt der Erfindung, wie in 2B gezeigt, eine Dünnschicht-Dehnungsentlastung 202 aus
einem biegsamen Isolationsmaterial wie z. B. Polyimid bereit, die über jedem
TiNi-Stellglied 105 abgeschieden wird. Die Dehnungsentlastungsschicht 202 weist
eine Dicke in der Größenordnung
von 20000 Å auf.
Die Dehnungsentlastungsschicht 202 kann in Abhängigkeit
von den Gesamtabmessungen der SMA-Stellglieder dicker oder dünner sein.
Anschließend
wird eine sehr dünne
leitende Schicht 204 benachbart zur Dehnungsentlastungs- oder
Isolationsschicht 202 bereitgestellt. Die dünne leitende
Schicht 204 umfasst ein Widerstandsheizmittel zum Vorsehen
einer Wärmequelle
mit hohem Widerstand für
das TiNi-Stellglied 105.
Die leitende Schicht 204 wird auch als Widerstandsheizschicht bezeichnet
und umfasst vorzugsweise eine dünne Schicht
aus ungefähr
50 : 50 Nickelchrom (NiCr).
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Die NiCr-Widerstandsheizschicht 204 sieht einen
höheren
Widerstand vor als Masse-TiNi und erhitzt das TiNi-Element 105 durch
Widerstand auf seine Phasenaktivierungsschwelle durch Wärmeleitung durch
die Isolationsschicht 202. Das TiNi-Element 105 ist
nicht elektrisch mit der Widerstandsheizschicht 204 verbunden.
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Es wurde festgestellt, dass die Verwendung einer
Widerstandsheizschicht 204 in der vorliegenden Erfindung
insofern einen beträchtlichen
Vorteil gegenüber
bekannten SMA-Stellgliedern erzielt, als der Versorgungsstrom erheblich,
um mindestens zwei Größenordnungen,
für dieselbe
Leistungsabgabe verringert wird. Dies ist für Vorrichtungen mit größeren Abmessungen,
bei denen der Versorgungsstrom kritisch ist, besonders vorteilhaft.
In einer lenkbaren SMA-Vorrichtung mit großer Abmessung ohne die Widerstandsheizschicht 204 müsste der
Versorgungsstrom beispielsweise auf einen fast untragbaren Grad
erhöht
werden, um eine nützliche
Bewegung zu erzielen.
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Es wurde festgestellt, dass eine
Widerstandsheizschicht 204 mit einem Metall wie z. B. NiCr keine
Hysteresekurve des Widerstandes als Funktion der Temperatur von
TiNi aufweist und daher in der Lage ist, mit großer Genauigkeit gesteuert zu
werden. Die Widerstandsheizschicht 204 mit NiCr ist im Gegensatz
zu TiNi durch ein lineares Verhalten des Widerstandes als Funktion
der Temperatur gekennzeichnet, wodurch der Steueraufwand erheblich
verringert wird.
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Gemäß diesem Aspekt der Erfindung
wird die lineare Reaktion der Temperatur als Funktion des Widerstandes
der Widerstandsheizschicht 204 verwendet, um die Temperatur
eines zugehörigen SMA-Stellgliedes 105 und
folglich den Grad der Betätigung
und die Position des zugehörigen SMA-Stellgliedes 105 abzuleiten.
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Ein vorbestimmter Strom wird durch
die Widerstandsheizschicht 204 geleitet. Schaltungsmittel werden
gemäß bekannten
VLSI-Verfahren zum Messen des Potentialabfalls über den elektrischen Verbindungen
für die
Widerstandsheizschicht 204 bereitgestellt. Dies ermöglicht dadurch,
dass der Widerstand der Widerstandsheizschicht 204 festgestellt wird.
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Da die Widerstandsheizschicht 204 durch eine
lineare Reaktion des Widerstandes als Funktion der Temperatur gekennzeichnet
ist, wird die Temperatur der Widerstandsheizschicht 204 leicht
aus dem bekannten Widerstand ermittelt. Die Temperatur der Widerstandsheizschicht 204 ist
im Wesentlichen gleich jener des zugehörigen SMA/TiNi-Elements. Somit
gibt die Temperatur den Grad des Betätigungs- oder Aktivierungszustands
des zugehörigen SMA-Stellgliedes 105 und
folglich die Position des zugehörigen
SMA-Stellgliedes an. Aus dieser können die SMA-Stellglieder gemäß herkömmlichen
Verfahren, die gut bekannt sind, genau gesteuert werden.
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Mit Bezug auf die 3A und 3B ist
gemäß einem
Aspekt der Erfindung das biegsame Substrat mit der SMA-Stellgliedschicht 100 dazu
ausgelegt, um eine zentrale Längsachse
angeordnet zu werden, um eine uneingeschränkte Bewegung in drei Dimensionen
bereitzustellen. Die SMA-Stellgliedschicht 100 wird
um ein biegsames Element wie z. B. eine hohle, biegsame Katheterröhre 300 oder
dergleichen gewickelt. Es ist zu erkennen, dass die Wellen 130 eine
maximale Bewegung der SMA-Stellgliedelemente 105 ermöglichen
und folglich die Biegung der zylindrisch gestalteten SMA-Stellgliedschicht 100 in einer
beliebigen Richtung im dreidimensionalen Raum maximieren. Die verschachtelten
Anordnungen der SMA-Stellgliedelemente 105 erleichtern, wenn
sie um den Umfang des biegsamen Elements 300 gewickelt
sind, wie in 3B dargestellt,
eine uneingeschränkte
Bewegung der SMA-Stellgliedschicht 100 im dreidimensionalen Raum.
Wie vorher dargelegt, sehen die Wellen 130 auch vorteilhafterweise
ein nützliches
Mittel zum Begrenzen der Spannung der SMA-Stellgliedschicht 100 vor,
wenn sie sich entlang eines komplexen Weges bewegt. Dies hat den
Vorteil, dass ermöglicht
wird, dass die Dehnung auf ungefähr
8% erhöht
wird, was weitaus größer ist
als jene von herkömmlichen
SMA-Stellgliedvorrichtungen.
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In dem Beispiel von 3B ist die Verschachtelung der SMA-Stellgliedelemente 105 derart,
dass für
ein gegebenes Segment der SMA-Stellgliedschicht 100 drei
SMA-Stellgliedelemente
ungefähr
120° voneinander
entfernt um den Umfang am biegsamen Element 300 angeordnet
sind. Eine beliebige zweckmäßige Anordnung
von SMA-Stellgliedelementen um den Umfang des biegsamen Elements 200 ist
jedoch möglich,
beispielsweise vier SMA-Elemente, die in 90°-Intervallen angeordnet sind.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
können die
Größe und Anordnung
der SMA-Stellgliedelemente 105 so ausgewählt werden,
dass die Drehmomentanforderungen zum Bewegen des darunterliegenden
biegsamen Elements 300 optimiert werden. Das TiNi-Material
kann beispielsweise so gesputtert werden, dass es eine Form annimmt,
die zu einer Druckfeder in ihrer Aktivierungsphase analog ist.
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Die Erholungskräfte der SMA-Elemente 105, die
das biegsame Element 300 mit uneingeschränkter Bewegung
im dreidimensionalen Raum bewegen, sind beträchtlich. Die Erholungskräfte, die
während der
Phasenänderung
von martensitisch in austenitisch erreicht werden, liegen in einem
Bereich von 35 bis 60 Tonnen pro Quadratinch. Somit können die SMA-Elemente
gemäß einem
Aspekt der Erfindung in der Größe maßstäblich verkleinert
werden, um bei sehr kleinen Abmessungen eine beträchtliche
Kraft bereitzustellen.
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Gesamte Funktionsweise
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Das Grundfunktionsprinzip einer VLSI-Formgedächtnislegierungs-Stellgliedvorrichtung
gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist unkompliziert. Eine biegsame
VLSI-Schicht mit einer Vielzahl von SMA-Stellgliedern 105 und einer
zugehörigen
Adressendecodier- 118 und
Treiberschaltung 114 ist dazu ausgelegt, um ein biegsames
Element gewickelt zu werden. Folglich werden eine Vielzahl von Dünnschicht-SMA-Stellgliedern
in regelmäßigen Intervallen
um ein biegsames Element wie z. B. eine biegsame Katheterröhre oder
dergleichen angeordnet. Das selektive Anlegen eines elektrischen
Stroms an eines oder mehrere der SMA-Stellglieder 105 erzeugt
eine Differenzkontraktion auf einer Seite der Röhre 300, was eine
lokale Biegung erzeugt.
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Unter erneuter Bezugnahme auf die 1 und 2 umfassen die SMA-Stellgliedelemente 105 ein thermisch
aktiviertes Mittel zum Erzeugen einer gesteuerten Bewegung. Jedes
SMA-Stellgliedelement 105 ist
mit einem entsprechenden Schaltmittel 114 zum Anlegen eines
geeigneten elektrischen Stroms, der dazu in der Lage ist, jedes
ausgewählte SMA-Element auf seine
vorbestimmte Phasenaktivierungstemperatur durch Widerstand zu erhitzen, verbunden.
Die Schaltmittel 114 umfassen CMOS-Leistungstransistoren,
die ebenso auf dem Siliziumsubstrat 200 unter Verwendung
von VLSI-Verfahren, die gut bekannt sind, ausgebildet werden. Die
Schaltmittel 114 können
auch entweder MOSFET- oder Bipolarleistungstransistoren sein.
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Jeder CMOS-Leistungstransistor 114 ist über Zuleitungen 112 wirksam
mit einem Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 zum selektiven
Aktivieren von einem oder mehreren CMOS-Leistungstransistoren verbunden, wie
in 1 gezeigt. Das Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 ist
mit einer Erdleitung, einer Stromleitung und einer Datenfreigabeleitung
versehen, wie in 1 gezeigt.
Das Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 wird ebenso unter Verwendung
von VLSI-Verfahren, die gut bekannt sind, ausgebildet. Alternativ
kann die Adressendecodierschaltung 118 eine separat gekapselte
integrierte Schaltung sein.
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Das Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 umfasst
eine Reihe von Logikgattern oder Speicherregistern oder anderen
zweckmäßigen Mitteln
zum selektiven Adressieren von jedem SMA-Stellgliedelement 105 als
Reaktion auf Signale von einem Mikroprozessor.
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Ein Mikroprozessor ist mit einem
Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 über die
Datensignalleitung verbunden. Der Mikroprozessor legt fest, welche
SMA-Stellglieder oder Gruppe von SMA-Stellgliedern 105 aktiviert
werden sollen, um die gewünschte
Bewegung der SMA-Stellgliedschicht 100 zu erzielen. Gemäß Verfahren,
die gut bekannt sind, lädt
der Mikroprozessor ein ausgewähltes
Aktivierungsmuster in die Speicherregister des Adressendecodier-Schaltungsmittels 118.
Das Adressendecodier-Schaltungsmittel 118 aktiviert dann
selektiv CMOS-Leistungstransistoren 114. Die aktivierten CMOS-Leistungstransistoren 114 legen
dann einen Strom mit einer vorbestimmten Aktivierungsschwelle an entsprechende
SMA-Stellgliedelemente 105 an. Dies bewirkt die Phasentransformation
der ausgewählten
SMA-Stellglieder, um dadurch ein gewünschtes Manöver im dreidimensionalen Raum auszuführen, wie
durch den Mikroprozessor festgelegt. Es ist bevorzugt, ein Widerstandsheizmittel
wie z. B. einen Dünnschicht-Reihenwiderstand
(nicht dargestellt) so eng wie möglich
an jedem SMA-Stellglied 105 anzuordnen. Dies erhöht vorteilhafterweise die
Geschwindigkeit der Widerstandsheizung; was zu einer schneller wirkenden
Vorrichtung führt.
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Der Mikroprozessor kann entfernt
von der Stellgliedschicht 100 angeordnet sein, wie in 5 gezeigt. Dies ist vorteilhaft,
wenn eine große
Speicherkapazität
erforderlich ist, wie beispielsweise, wenn der Bewegungsweg der
Stellgliedschicht 100 abgebildet wird, wenn sie in einen
geometrisch komplexen Raum vorgeschoben wird. Die entfernte Anordnung
der Mikroprozessorsteuereinheit ist auch vorteilhaft, wenn eine
extreme maßstäbliche Verkleinerung,
beispielsweise auf einige Mikrometer im Durchmesser, der Stellgliedschichtsonde
für medizinische
Anwendungen erforderlich ist. Dies ermöglicht, dass die Sonde maßstäblich verkleinert
wird, während
eine große
Speicherkapazität
an einer entfernten Stelle aufrechterhalten wird.
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Ein biegsames Element wie z. B. eine
Katheterröhre,
die mit der SMA-Stellgliedschicht umhüllt ist, ist nicht darauf eingeschränkt, sich
in einer einzelnen Ebene zu bewegen, sondern kann sich in einer beliebigen
Richtung biegen. Somit stellt die vorliegende Erfindung zunächst eine
räumlich
verteilte SMA-Stellgliedschicht bereit, die eine uneingeschränkte Bewegung
im dreidimensionalen Raum erzielt. Die räumlich verteilte Stellgliedschicht
der vorliegenden Erfindung kann fast einen kontinuierlichen Bewegungsweg über ein
ganzes biegsames Element, das sie umhüllt, aufgrund der Überlappung
der verschachtelten Anordnungen von Stellgliedelementen 105,
wenn sie um ein biegsames Element gewickelt werden, erzeugen. Diese
und weitere vorstehend erwähnten
Merkmale der Erfindung erzeugen sehr geschickte Bewegungen im dreidimensionalen Raum.
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In dem in 4 gezeigten Beispiel wird das SMA-Stellgliedelement 105a ausgewählt und
durch Widerstand erhitzt. Die gezeigten Pfeile geben die Ableitung
von Wärme
vom Stellgliedelement an. Die Wellen 130 ermöglichen
eine übereinstimmende Ausdehnung
und Kontraktion von entgegengesetzten Seiten des biegsamen Elements 300.
In 4 ist die kontrahierte
Anordnung des Stellgliedelements 105b die programmierte
Form oder Mutterphase, die das Stellgliedelement 105b spontan
annimmt, sobald die Phasenaktivierungstemperatur erreicht ist.
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Es ist zu erkennen, dass der Phasenübergang
von austenitisch in martensitisch bei Abkühlung kristallographisch reversibel
ist. Die zugehörige
Elastizität
des biegsamen Polyimids, das die Grundlage für die SMA-Stellgliedschicht
bildet, bringt die SMA-Aktivatorelemente 105 bei
Deaktivierung in ihre biegsame martensitische Form zurück. Folglich
ist keine Gegenkraft erforderlich, um ein deaktiviertes SMA-Stellgliedelement
in seinen biegsamen oder martensitischen Zustand zurückzubringen.
Dies hat insofern einen weiteren Vorteil, als die Geschwindigkeit
der Bewegung der SMA-Stellgliedschicht 100 durch
den Mikroprozessor eng gesteuert werden kann. Die Geschwindigkeit
der Bewegung kann beispielsweise durch Minimieren der Aktivierungszeit, während ein
elektrischer Strom angelegt wird, um jedes SMA-Stellgliedelement durch Widerstand zu
erhitzen, erhöht
werden, wobei folglich die Wärmeableitung
und eine reversible martensitische Phasentransformation verstärkt werden,
sobald die Temperatur des SMA-Stellgliedelements unterhalb die Aktivierungsschwelle
fällt.
Die selektive zeitabhängige Aktivierung
der SMA-Stellgliedelemente wird gemäß Mikroprozessor-Steuerverfahren,
die gut bekannt sind, durchgeführt.
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Aktivierung
der SMA-Stellglieder
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5 zeigt
eine Ersatzschaltung für
die Vorrichtung von 1.
In diesem Beispiel sind die SMA-Stellglieder 105a, 105b, 105c so
ausgelegt, dass sie in 120°-Intervallen
um den Umfang der SMA-Stellgliedschicht 100 beabstandet
sind, wenn sie um ein biegsames Element gewickelt ist, wie in 3A und 3B gezeigt. Es ist selbstverständlich, dass
eine Vielzahl von SMR-Stellgliedern 105 sich in der zur
Mittelachse der SMA-Stellgliedschicht 100 parallelen Richtung überlappen,
wie in 1 gezeigt, um
einen im Wesentlichen durchgehenden Bewegungsbereich vorzusehen.
Der Deutlichkeit halber zeigt die Schaltung von 5 nur eine Reihe oder ein Segment der
SMA-Stellgliedschicht. Eine Vielzahl von SMA-Stellgliedern 105 werden
durch die Schaltung von 5 gesteuert.
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Es ist für Fachleute auch zu erkennen,
dass die SMA-Stellgliedschicht 100 der
vorliegenden Erfindung nicht auf eine zylindrische Gestalt begrenzt ist.
Vielmehr könnte
die SMA-Stellgliedschicht an eine beliebige Oberflächengestalt
wie z. B. einen Handschuh oder dergleichen angepasst werden, um eine
Kraftrückkopplung
vorzusehen. Die folgende Beschreibung der Steuerschaltung gilt für alle derartigen
alternativen Gestalten.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 5 weisen die SMA-Stellglieder 105a, 105b, 105c eine
gemeinsame Erdung auf. Eine Vielzahl von Schaltmitteln 114a, 114b, 114c sind
mit einem entsprechenden SMA-Stellgliedelement 105a, 105b, 105c über eine zugehörige Stromleitung 112a, 112b, 112c verbunden.
Die Transistoren können
CMOS-, MOSFET- oder Bipolarleistungstransistoren 114a, 114b, 114c sein,
die als Schaltmittel zum Anlegen eines Aktivierungsschwellenstroms
an jedes entsprechende SMA-Stellglied 105a, 105b, 105c wirken.
Ein beliebiges Schaltmittel, das zum Anlegen eines Schwellenaktivierungsstroms
ausgelegt ist und zur Implementierung in VLSI geeignet ist, kann
verwendet werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfassen die
Schaltmittel 114 CMOS-Leistungstransistoren.
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Es gibt viele mögliche äquivalente Verbindungsschemen
zum Aktivieren der SMA-Stellgliedelemente 105. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Drainpol jedes Transistorschaltmittels 114a, 114b, 114c mit
einem entsprechenden SMA-Stellgliedelement 105a, 105b, 105c usw.
verbunden und sein Sourcepol ist mit einer Stromquelle Vcc gekoppelt.
Die Gates der CMOS-Leistungstransistoren 114a, 114b, 114c sind
mit der Adressendecodierschaltung 118 über jeweilige Datenleitungen 116a, 116b, 116c gekoppelt.
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Als Reaktion auf Signale vom Mikroprozessor,
die über
die Datensignalleitung 150 übertragen werden, sendet die
Adressendecodierschaltung 118 ein Freigabesignal über die
Datenleitungen 116a, 116b, 116c zu den
Gates von einem oder mehreren ausgewählten CMOS-Transistoren 114a, 114b, 114c. Wenn
das Gate eines ausgewählten
CMOS-Transistorschaltmittels,
beispielsweise 114a, freigegeben wird, erzeugt der Transistor 114a einen
hohen Ausgangsstrom an seinem Drainpol oder auf der Ausgangsleitung 112a,
die mit einem entsprechenden SMA-Stellgliedelement 105a verbunden
ist. Vorzugsweise wird der Ausgangsstrom aus den CMOS-Leistungstransistoren 114 auf
die Phasenaktivierungsschwelle des entsprechenden SMA-Stellgliedelements 105 optimiert.
Bei Aktivierung erleben die ausgewählten SMA-Stellgliedelemente 105 die
im Wesentlichen unverzügliche
Phasenänderung
von martensitisch in austenitisch, wodurch einem benachbarten Segment
der biegsamen SMA-Stellgliedschicht 100 eine nützliche
Bewegung verliehen wird. Die ausgewählten SMA-Stellglieder 105 werden
aktiviert, solange es erforderlich ist, die Sonde in einer gewünschten
Anordnung zu halten.
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Die SMA-Stellglieder 105 werden
einfach durch Entfernen der Stromquelle deaktiviert, wodurch ermöglicht wird,
dass Wärme
abgeleitet wird. Die Geschwindigkeit, mit der die Wärme auf
unterhalb der Aktivierungsschwelle ableitet, legt die Geschwindigkeit
der Vorrichtung fest. Die biegsame SMA-Stellgliedschicht 100, in der
die SMA-Stellgliedelemente 105 angeordnet sind, weist eine
ausreichende Elastizität
auf, um die SMA-Stellglieder 105 im Wesentlichen unverzüglich in
ihre ursprüngliche Position
zurückzubringen,
wenn die Temperatur unterhalb die Aktivierungsschwelle geht.
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Für
kleinere Vorrichtungen leitet die Wärme schneller von den SMA-Stellgliedern 105 ab
und kann vorteilhafterweise zu einer äußerst schnell wirkenden Vorrichtung
führen.
Eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden.
Erfindung mit 6 French kann beispielsweise in drei Dimensionen in
Intervallen von einer halben Sekunde gelenkig bewegt werden. Die vorliegende
Erfindung erzielt eine schnellere Gelenkbewegung, da die SMA-Stellgliedelemente
sich als Funktion der Impedanz zusammenziehen. Kleinere SMA-Stellgliedelemente
weisen eine geringere Impedanz auf und leiten gleichzeitig die Wärme schneller
ab.
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Für
größere Abmessungen
empfangen die SMA-Stellgliedelemente 105 gemäß der vorliegenden
Erfindung einen Aktivierungsstrom, der über ein Widerstandsheizmittel
wie z. B. eine dünne
Widerstandsheizschicht aus NiCr, die über einer dünnen Dehnungsentlastungsschicht
aus Polyimid oder dergleichen benachbart zum SMA-Element 105 angeordnet
ist, wie in 2B gezeigt,
angelegt wird. Der Aktivierungsstrom von der Ausgangsleitung eines ausgewählten CMOS-Leistungstransistors 114 wird dann
an das entsprechende Eingangsende des Widerstandsheizmittels zum
schnellen Erhitzen des ausgewählten
SMA-Stellgliedelements 105 auf eine Aktivierungsschwelle
angelegt.
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Mit Bezug auf 6 wird gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung eine räumlich
verteilte SMA-Stellgliedschicht 100 wie
vorher beschrieben in einer zylindrischen Anordnung gewickelt, um
einen biegsamen, mehrgelenkigen Manipulator oder eine Sonde 400 auszubilden,
die in der Lage ist, sehr geschickte Manöver im dreidimensionalen Raum
durchzuführen.
In dem gezeigten Beispiel umfasst die Sonde 400 einen distalen
Teil 401 mit der biegsamen VLSI-SMA-Stellglied- 401 Schicht,
die beispielsweise 5 Zentimeter lang ist. Dies ist der manövrierbare
oder aktive Teil der Sonde 400, der mit der räumlich verteilten
Anordnung von SMA-Stellgliedelementen versehen ist. Es ist selbstverständlich,
dass der distale Teil 401 länger gemacht werden kann als
5 cm, um in einen geometrisch komplexen Raum zu gelangen.
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In 6 ist
ein Mikroprozessor 410 wirksam mit dem proximalen Ende 402 der
Sonde 400 verbunden. Wie für Fachleute leicht verständlich ist,
umfasst die Sonde 400 die VLSI-Formgedächtnis-Stellgliedschicht 100,
die in 1 gezeigt ist
und die in einer zylindrischen Anordnung gewickelt ist, um eine
Sonde 400 auszubilden, die zu einer Mehrknoten-Gelenkigkeit
in drei Dimensionen in der Lage ist. Wie vorher erläutert, sind
die SMA-Stellglieder räumlich
um den Umfang des distalen Teils 401 der Sonde 400 verteilt,
um uneingeschränkte,
sehr geschickte Manöver
im dreidimensionalen Raum bereitzustellen. Es ist selbstverständlich,
dass die Adressendecodier- und Steuerschaltung wie z. B. die Transistorschaltmittel
von 1 in VLSI in einen
proximalen Teil 402 der Sonde 400 integriert sind.
Die vorangehenden SMA-Stellglieder und die Steuerschaltung sind
aus 6 der Deutlichkeit
halber weggelassen.
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In dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel steht der Mikroprozessor 410 über herkömmliche
Zuleitungen oder faseroptische Leitungen 403, über ein
Signalverarbeitungsmittel 411 mit den Transistorschaltmitteln
und der Adressendecodierschaltung (wie in 1 gezeigt), die am proximalen Ende 402 der
Sonde 400 angeordnet sind, in Informationsaustausch. Ein
herkömmlicher
faseroptischer Koppler (nicht dargestellt) ist zum Koppeln der faseroptischen
Signale mit der Treiberschaltung gemäß Verfahren, die gut bekannt
sind, vorgesehen. Der Mikroprozessor 410 umfasst ein Positionsabbildungsmittel 415 zum
Aufzeichnen und Speichern einer Ortskurve von Winkelpositionen für die SMA-Stellglieder, die eine
Bewegungsachse für
den distalen Teil 401 der Sonde 400 darstellt,
wenn sie entlang eines Bewegungsweges vorgeschoben wird.
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Die Sonde 400 ist vom Mikroprozessor
an der Kopplung 404 lösbar.
Die Kopplung 404 ist ein einfacher Stecker/Buchsen-Verbindungsstecker.
Alternativ kann die Kopplung 404 ein beliebiges zweckmäßiges Mittel
zum lösbaren
Koppeln der Datenübertragungsleitungen 403 von
der Sonde 400 sein. Da die Sonde 400 unter Verwendung
von VLSI-Verfahren hergestellt wird, ist es kosteneffizient, die
Sonde 400 nach der Verwendung lösbar und wegwerfbar zu machen.
Dies hat in medizinischen Anwendungen einen Vorteil, dass der Bedarf
für zeitaufwändige und komplexe
Sterilisationsvorgänge
vermieden wird.
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Funktionsweise
des Steuersystems
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Die Erfindung kann in der Betriebsart
entweder mit offener Schleife oder geschlossener Schleife betrieben
werden. In der Betriebsart mit offener Schleife wird ein vorbestimmter
Bewegungsweg in den Mikroprozessor 410 programmiert. Der
Mikroprozessor liefert dann Ausgangssignale zur Adressendecodierschaltung,
die in VLSI auf dem proximalen Teil 402 der Sonde 400 integriert
ist, wie vorher erläutert.
Der vorbestimmte Bewegungsweg wird dann in die Speicherregister
oder Logikgatter in der Adressendecodierschaltung gemäß Verfahren,
die gut bekannt sind, abgebildet. Die Adressendecodierschaltung
aktiviert dann ausgewählte
SMA-Stellglieder, die im distalen Teil 401 der Sonde 400 angeordnet
sind, um die Sonde gemäß dem programmierten Bewegungsweg
zu bewegen, wie vorher erläutert.
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Die Erfindung kann auch in einer
Betriebsart mit geschlossener Schleife arbeiten. In der Betriebsart
mit geschlossener Schleife verwendet dieser Aspekt der Erfindung
adaptive Rückkopplungsregelungsverfahren,
um die Sonde 400 auf einem Bewegungsweg zu zentrieren.
Mit Bezug auf 5 kann der
Mikroprozessor die Winkelverschiebung und folglich die Position
von jedem der TiNi-Elemente, die die SMA-Stellglieder 105a, 105b, 105c und
so weiter bilden, feststellen. Daraus kann die Gesamtposition und
-anordnung der SMA-Stellgliedschicht oder Sonde für gegebene
Positionsintervalle leicht festgestellt werden.
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Die Winkelverschiebung der SMA-Elemente 105 wird
durch Feststellen des Spannungsabfalls über einem Widerstand 117a, 117b, 117c mit
niedrigem Wert ermittelt. Jeder widerstand 117a, 117b, 117c wird
in VLSI gemäß bekannten
Verfahren hergestellt und wird mit einem entsprechenden SMA-Stellglied 105a, 105b, 105c und
so weiter verbunden. Herkömmliche
Mittel sind zum Feststellen der Spannungen an den Knoten V1, V2,
V3 und so weiter vorgesehen. Die Spannungsinformation wird über einen
Datenübertragungsweg
gemäß Verfahren,
die gut bekannt sind, zu einem Mikroprozessor geliefert.
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Stromsensormittel 110a, 110b, 110c und
so weiter sind auch zum Messen des Stroms, der zu jedem entsprechenden
SMA- Stellglied 105a, 105b, 105c etc.
geliefert wird, angeschlossen. Die Stromsensormittel umfassen Differenzverstärker 110a, 110b, 110c zum
Messen des zu jedem entsprechenden SMA-Stellglied gelieferten Stroms.
Die Stromwerte für
jedes SMA-Stellglied 105a, 105b, 105c werden
an den Ausgangsleitungen I1, I2, I3 von jedem betreffenden Differenzverstärker 110a, 110b,
bzw. 110c abgetastet. Die Ausgangsleitungen I1, I2, I3 sind über einen
Datenübertragungsweg
zu einem Mikroprozessor geführt.
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Die SMA-Stellgliedelemente sind durch Strom
angesteuerte Vorrichtungen. Die Betätigungstemperatur, die eine
Phasentransformation der SMA-Stellglieder 105a, 105b, 105c und
so weiter bewirkt, ist eine innewohnende Eigenschaft der Legierung.
Für ein
Gemisch von TiNi von 50 : 50 Prozent ist die Betätigungstemperatur konstant
70°C. Für eine 49
: 51 Zusammensetzung von TiNi in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Betätigungstemperatur
konstant 100°C.
Es ist zu erkennen, dass durch Abtasten der Spannungen an den Knoten
V1, V2 und V3 und des Stroms bei I1, I2, I3 für präzise Positionsintervalle entlang
eines Bewegungsweges der Widerstand von jedem betreffenden Element
und folglich seine Winkelverschiebung für jedes Positionsintervall
entlang eines Bewegungsweges leicht vom Mikroprozessor ermittelt
werden können.
Da die Phasenübergangstemperatur
der Stellgliedelemente konstant ist, weist der Widerstand von jedem SMA-Element
eine direkte Beziehung mit seiner Winkelverschiebung auf.
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Eine Nachschlagetabelle 160 von
Temperatur/Widerstands-Beziehungen
ist im Mikroprozessor gemäß Verfahren,
die gut bekannt sind, verkörpert. Da
eine konstante Stromquelle für
jeden einzelnen CMOS-Transistor 114a, 114b, 114c vorhanden
ist, ergibt das Abtasten der Spannungen an den Knoten V1, V2 und
V3 und des Stroms bei I1, I2, I3 ein Maß für den Widerstand für jedes
entsprechende SMA-Stellgliedelement 105a, 105b und 105c.
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Die Nachschlagetabelle 160 wird
für jede
TiNi-Formulierung der SMA-Stellglieder gemäß Verfahren, die gut bekannt
sind, optimiert, um eine schmale Hystereseschleife vorzusehen. In
der Nachschlagetabelle korreliert der Mikroprozessor dann jeden
Widerstandswert mit einer Temperatur und kann folglich den Aktivierungszustand
und somit die Winkelverschiebung und Position von jedem der SMA-Elemente 105a, 105b und 105c in
einem gegebenen Positionsintervall feststellen. Die Ortskurve von
Winkelpositionen für
alle SMA-Stellglieder legt die Gesamtanordnung der Sonde 400 für jedes
Intervall fest. Aus dieser kann die Gesamtanordnung der Sonde für jeglichen
Punkt entlang eines Bewegungsweges ermittelt werden.
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Gemäß Verfahren, die gut bekannt
sind, umfasst ein Positionsabbildungsmittel 415 im Mikroprozessor
(in 6 gezeigt) ein Mittel
zum Festlegen einer Bezugsanordnung mit einer Ortskurve von Winkelpositionen
für die
SMA-Stellglieder.
Dies legt wiederum einen Bewegungsweg für die Sonde 400 fest. Sobald
eine Ortskurve von Winkelpositionen für die SMA-Stellgliedelemente
gespeichert ist, ist der gespeicherte Bewegungsweg mit extremer
Geschwindigkeit wiederholbar. Folglich kann eine Sonde 400 oder
ein Katheter oder dergleichen, die/der mit der erfindungsgemäßen SMA-Stellgliedschicht
umhüllt ist,
sowohl ihre/seine Richtung als auch Aktivierungssequenz unverzüglich umkehren,
so dass sie/er auch den komplexesten Bewegungsweg präzise nachzieht.
In dieser Hinsicht ist eine Sonde 400, die die SMA-Stellgliedschicht
der vorliegenden Erfindung beinhaltet, bezüglich auch des komplexesten
Bewegungsweges selbstführend,
sobald er im Positionsabbildungsmittel gespeichert ist.
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Es ist zu erkennen, dass das Positionsabbildungsmittel 415 einen
oder mehrere Bewegungswege im Speicher speichern kann. Dies hat
den Vorteil, dass ermöglicht
wird, dass die Sonde 400 gemäß der vorliegenden Erfindung
einen ausgewählten
Bewegungsweg präzise
wiederholt und dadurch selbstgeführt
ist, sobald der Bewegungsweg im Positionsabbildungsmittel gespeichert
wurde. Dies hat zahlreiche Anwendungen in der Roboterchirurgie und
beim zerstörungsfreien
Testen oder einer ähnlichen
Anwendung, bei der es vorteilhaft ist, einen mehrgelenkigen Manipulator
präzise
zu konfigurieren, damit er einem vorbestimmten Bewegungsweg entspricht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung sind eine Vielzahl von Drucksensormitteln 405 entlang
des Äußeren des
distalen Teils 401 der SMA-Stellgliedschicht 100 vorgesehen,
wie in 6 gezeigt. Die
Drucksensormittel werden für
eine adaptive Rückkopplungsregelung
der Sonde 400 verwendet. In diesem Aspekt der Erfindung
besteht das Ziel der adaptiven Rückkopplungsregelung
darin, den festgestellten Druck überall
am Äußeren oder
an der Außenhaut
des distalen Teils der Sonde 400 zu minimieren. Bekannte
Rückkopplungsverfahren
werden dann verwendet, um die Sonde auf einem Bewegungsweg zu zentrieren.
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7 zeigt
ein repräsentatives
kapazitives Drucksensormittel 700 zum Feststellen von sehr
kleinen Druckänderungen
als Funktion der Kapazität. Das
Drucksensormittel 700 umfasst zwei entgegengesetzte Nickel- oder Chromnickel-
(CrNi) Platten 702, 706, die gemäß gut bekannten
VLSI-Verfahren gesputtert oder abgeschieden werden, um eine Polyimidzwischenschicht 704 zu
umhüllen.
Die Polyimidzwischenschicht 704 wird auch durch herkömmliche
VLSI-Verfahren ausgebildet. Es ist zu erkennen, dass das Druckfeststellungsmittel 700 dazu
ausgelegt ist, als Teil des VLSI-Prozesses, der die SMA-Stellgliedschicht 100 wie
vorher beschrieben ausbildet, integral ausgebildet zu werden. Das Drucksensormittel 700 ist
dazu ausgelegt, über
oder im Wesentlichen benachbart zu einem geeignet angeordneten TiNi-Element
oder SMA- Stellglied 105 integriert
zu werden. Das Drucksensormittel 700 könnte jedoch auch an einer beliebigen
zweckmäßigen Stelle
im äußeren Teil
der Stellgliedschicht 100 integriert werden, wie in 6 gezeigt.
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Im Betrieb wird eine Spannungsquelle
an der Anschlussleitung 708 des Drucksensormittels 700 vorgesehen.
Die Abmessungen des Drucksensors 700 und die Spannungswerte
auf der Anschlussleitung 708 werden gemäß Verfahren, die gut bekannt sind,
derart optimiert, dass selbst ein geringfügiger Druck gegen die Dünnschichtplatte 702 eine
messbare Steigerung der Kapazität
erzeugt. Da die Signale, die die Kapazitätsänderung darstellen, die auf
der Ausgangsleitung 709 erzeugt werden, sehr schwach sind,
ist ein Signalverarbeitungsmittel 710 lokal zur Vorverarbeitung
der Signale vom Drucksensor 700 vor dem Senden der Signale
weiter zu einem Druckgradienten-Abbildungsmittel 712 im
Mikroprozessor vorgesehen. Da die Signale vom Drucksensor 700 klein
sind, beseitigt das Signalverarbeitungsmittel diejenigen Signale,
die oberhalb und unterhalb einer vorbestimmten Schwelle liegen.
Das Signalverarbeitungsmittel 710 ist auch vorzugsweise
nahe dem Drucksensormittel 700 vorgesehen, um Rauschen
zu beseitigen.
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Das Signalverarbeitungsmittel 710 liefert
Signale, die kleine Kapazitätsänderungen
darstellen, zum Druckgradienten-Abbildungsmittel 712. Der Drucksensor 700 wird
derart kalibriert, dass ein Signal, das eine Zunahme der Kapazität darstellt,
verwendet wird, um ein vorbestimmtes Druckausmaß abzuleiten. Das Signalverarbeitungsmittel 710 liefert eine
Vielzahl von repräsentativen
relativen Druckmesswerten zurück
zum Druckgradienten-Abbildungsmittel 712.
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Das Druckgradienten-Abbildungsmittel 712 stellt
eine Druckgradientenabbildung für
eine Ortskurve von Positionen, die einen Bewegungsweg für die Sonde
festlegt, her. Wie vorher dargelegt, sind adaptive Rückkopplungsmittel
zum Zentrieren der Sonde auf einem Bewegungsweg, der den Gesamtdruck
für jeden
Punkt an der Sonde minimiert, vorgesehen. Das Druckgradienten-Abbildungsmittel 712 legt
fest, von welchen Bereichen der Sonde der Druck gemildert werden
muss und in welcher Richtung. Gemäß Verfahren, die gut bekannt
sind, ist eine Nachschlagetabelle (nicht dargestellt) von Kapazitäts-/Druck-Werten
in den Mikroprozessor integriert. Der Mikroprozessor verwendet die
Nachschlagetabelle, um die Betätigungssequenz
der SMA-Stellgliedelemente
festzulegen, um den Druck in einer ausgewählten Zone der Sonde zu minimieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird eine präzise
Steuerung der SMA-Stellgliedschicht durch eine Vielzahl von kapazitiven Dünnschicht-Lineardehnungsmessern
erzielt, die in VLSI in der SMA-Stellgliedschicht gemäß Verfahren, die
gut bekannt sind, integriert werden. Jeder kapazitive Lineardehnungsmesser
ist zum Messen der Winkelverschiebung eines entsprechenden SMA-Stellgliedes 105 angeordnet.
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Wie in 8 gezeigt,
umfasst ein kapazitiver Lineardehnungsmesser 800 zwei linear überlappende
Verbundplatten 802, 804. Jede Verbundplatte 802, 804 umfasst
eine Dünnfilmschicht
aus leitendem Material 802a, 804a und eine entsprechende Isolationsschicht 802b, 804b.
Die leitenden Schichten können
gesputtert, plattiert oder anderweitig gemäß gut bekannten VLSI-Bearbeitungsverfahren
abgeschieden werden. Die Isolationsschichten 802b, 804b sind
zueinander benachbart und bewegen sich seitlich relativ zueinander
als Reaktion auf eine lineare Verschiebung, wie durch die Pfeile
in 8 angegeben. Eine
Isolationsschicht 802b besteht beispielsweise aus SiNi.
Die benachbarte Isolationsschicht 804b ist vorzugsweise
Teflon oder dergleichen. Es ist erwünscht, Verbundschichten 802, 804 mit
benachbart entgegengesetzten Isolationsschichten 802b, 804b zu
verwenden, um einen Durchbruch zu verhindern, da die Spannung in
der SMA-Stellgliedschicht nicht
niedriger als 108 Volt pro Meter sein kann
und der Abstand zwischen den leitenden Platten 802, 804 minimiert
werden muss.
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Somit werden die zwei leitenden Platten 802a, 804a durch
ein Isolationsmedium, die Isolationsschichten 802b, 804b,
getrennt. Die Verbundplatten 802, 804 sind für die lineare
Bewegung in einer einzelnen Ebene, die mit den Platten 802, 804 zusammenfällt, angeordnet.
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Eine Rückstellfeder 806 aus
Polyimid oder einem anderen geeigneten Material bringt die Platten 802, 804 in
eine anfängliche
Ruheposition zurück, wenn
die zugehörige
Verschiebungskraft entfernt wird. Greifelemente 810, 812 sind
zur Einschränkung irgendeiner
Bewegung außerhalb
der Ebene vorgesehen. Endanschläge 814a, 814b sind
zum Begrenzen des Ausmaßes
der linearen Bewegung vorgesehen.
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Als Reaktion auf die lineare Bewegung
eines zugehörigen
SMA-Stellgliedes nimmt die Fläche
der überlappenden
Platten 802, 804 ab, wodurch die Kapazität verringert
wird. Die Verringerung der Kapazität wird vom Signalprozessor 808,
der eine lokale Verstärkungsschaltung
umfasst, gemäß Signalverarbeitungsverfahren,
die Fachleuten gut bekannt sind und die ohne übermäßige Experimentierung implementiert
werden können,
festgestellt. Was wichtig ist, ist, dass die kapazitiven Lineardehnungsmesser
und die zugehörigen
Signalprozessoren in VLSI in der SMA-Stellgliedschicht integriert
sind. Es ist bevorzugt, das Signalprozessormittel 808 so
nahe wie praktisch an seinem zugehörigen kapazitiven Lineardehnungsmesser
anzuordnen, um zu verhindern, dass die schwachen Signale im Rauschen
verloren gehen. Die Funktion des Signalprozessors besteht darin,
verstärkte
Signale, die die Kapazitätsänderung darstellen,
zum Mikroprozessor zu senden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
umfasst das Signalprozessormittel 808 ein Mittel zum Erfassen
der Phase und Frequenz der schwachen Signale vom kapazitiven Lineardehnungsmesser 800.
Dies wird vorzugsweise durch einen Ringoszillator durchgeführt, der
in VLSI integriert und in die SMA-Stellgliedschicht gemäß bekannten
Verfahren integriert wird. Der Ringoszillator vergleicht eine Grundfrequenz
mit einer Frequenz, die durch eine Änderung der Kapazität geändert wird.
Dies stellt die Vorteile einer extremen Empfindlichkeit gekoppelt
mit hoher Unempfindlichkeit gegen Rauschen bereit. Somit ist das
Signalverarbeitungsmittel 808 sowohl äußerst unempfindlich als auch
in der Lage, rauen Betriebsumgebungen standzuhalten, während eine
extreme Empfindlichkeit beibehalten wird. Folglich stellt dies eine
große
Genauigkeit in der Steuerung der SMA-Stellgliedschicht 100 bereit.
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Es wurde festgestellt, dass eine
direkte lineare Beziehung zwischen der linearen Verschiebung der
Platten 802, 804 des kapazitiven Lineardehnungsmessers 800 und
der resultierenden Kapazität besteht.
Somit ist es ein einfacher Prozess für den Mikroprozessor, die Position
jedes SMA-Stellgliedes als Funktion der erfassten Kapazitätsänderung
abzuleiten. Der kapazitive Lineardehnungsmesser stellt ein Mittel
zum Messen des Verbindungswinkels von jedem der SMA-Stellglieder
mit geeigneter mechanischer Verstärkung gemäß gut bekannten Verfahren bereit.
Daraus kann die Gesamtanordnung der SMA-Stellgliedschicht für eine gegebene Position berechnet
werden.
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Der vorstehend beschriebene kapazitive
Lineardehnungsmesser weist einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Sensormitteln auf,
indem er auf sehr kleine Abmessungen maßstäblich verkleinert und auf der
VLSI-Polyimidschicht 100 über oder benachbart zu einem
zugehörigen
SMA-Stellglied 105 integriert werden kann. Die Färbung von
Sensoren und SMA-Stellgliedern,
die von diesem Aspekt der Erfindung bereitgestellt wird, verbessert
die Steuerbarkeit erheblich. Der kapazitive Lineardehnungsmesser 800 kann
auch äußerst kleine
Ausmaße
an Verschiebung mit extremer Genauigkeit erfassen. Dies ermöglicht,
dass die Bewegung der SMA-Stellgliedschicht durch den Mikroprozessor
genau gesteuert wird.
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Es ist zu erkennen, dass eine beliebige
Anzahl von anderen Sensoren, die für die VLSI-Herstellung ausgelegt
sind, in die SMA-Stellgliedschicht integriert werden können, ohne
vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Viele
Arten von Sensormitteln zum Messen von Parametern in der Umgebung,
durch die die SMA-Stellgliedschicht bewegt wird, können beispielsweise
integral in VLSI auf der SMA-Stellgliedschicht 100 ausgebildet
werden.
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Halleffektsensoren, die in VLSI durch
bekannten Verfahren hergestellt werden, können in die SMA-Stellgliedschicht 100 zum
Messen von Magnetfeldern integriert werden. In Chirurgieanwendungen ist
es auch vorteilhaft, VLSI-Sensormittel
zum Erfassen von Temperaturänderungen
oder zum Erfassen von Änderungen
des chemischen Potentials, wie z. B. einen Sauerstoffkonzentrationssensor
oder dergleichen, in VLSI auf der SMA-Stellgliedschicht zum Messen
von winzigen Änderungen
der chemischen Konzentration oder von Temperaturänderungen zu integrieren.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
zieht auch die Integration eines VLSI-Fernmessmittels an jeder SMA-Verbindung in der
SMA-Stellgliedschicht zum Übertragen
von Messungen, die durch die vorangehenden VLSI-Sensoren durchgeführt werden, zu
einem entfernten Empfänger
in Betracht. Ein Ultraschallwandler, ein elektromagnetischer Wandler, ein
Mikrowellenwandler oder ein LED- Sender/Empfänger-Paar
könnte
beispielsweise in VLSI auf der SMA-Stellgliedschicht integriert
werden, um eine sofortige Rückführung von
Umgebungsparametern vorzusehen.
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In medizinischen Anwendungen wäre es vorteilhaft,
Ultraschallwandler vorzusehen, die in VLSI an jeder Verbindung in
der SMA-Stellgliedschicht integriert sind. Die Ultraschallwandler
könnten
in Kombination mit dem Fernmessmittel zum Abbilden der Position
der SMA-Stellgliedschicht
und/oder des dazwischentretenden Gewebes oder Materials, das die SMA-Stellgliedschicht
umgibt, verwendet werden.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 6 ist gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung zu erkennen, dass eine Bezugsanordnung,
die durch das Positionsabbildungsmittel 415 festgelegt
wird, einer Ortskurve von Winkelpositionen entspricht, die eine ideale
Bewegungsachse für
die Sonde 400 festlegen, wenn sie entlang eines Weges vorgeschoben
wird, egal wie geometrisch komplex dieser ist. Die Bezugsanordnung
des Positionsabbildungsmittels 415 entspricht auch der
Winkelposition von jedem der SMA-Stellgliedelemente
in einem jeweiligen Segment der Stellgliedschicht 100 für Positionsintervalle auf
einem Bewegungsweg. Somit kann die Anordnung des gesamten beweglichen
Teils der Sonde 400 durch den Mikroprozessor für einen
beliebigen gegebenen Punkt entlang des Bewegungsweges abgeleitet
werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung ermöglicht
das Positionsabbildungsmittel, dass die Sonde 400 spontan
ihre Richtung an einem beliebigen Punkt entlang des Bewegungsweges
umkehrt. Die in der Bezugsanordnung des Positionsabbildungsmittels 415 gespeicherten
Daten ermöglichen, dass
die Sonde den idealen Bewegungsweg in einer umgekehrten Richtung
präzise
wiederholt.
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Eine Sonde oder medizinische Vorrichtung wie
z. B. ein Katheter, die mit der räumliche verteilten Stellgliedschicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung umhüllt
ist, könnte
mit uneingeschränkter
Bewegung in drei Dimensionen entlang eines geometrisch gewundenen
Weges manövrieren,
während
ein idealer Bewegungsweg aufgezeichnet wird. Sobald eine Bezugsanordnung,
die eine Ortskurve von Positionen zum Festlegen einer idealen Bewegungsachse
festlegt, festgelegt ist, ist der gespeicherte Weg mit extremer
Geschwindigkeit wiederholbar und die Sonde oder der Katheter kann
sowohl ihre/seine Richtung als auch die Aktivierungssequenz, die
ihre/seine Anordnung festlegt, sofort umkehren, so dass sie/er ihre/seine
Positionen für
einen komplexen Bewegungsweg genau nachzieht. In dieser Hinsicht
ist eine Sonde oder ein Katheter, die/der mit der räumlich verteilten
SMA-Stellgliedschicht der vorliegenden Erfindung umhüllt ist,
bezüglich
selbst des komplexesten Bewegungsweges, der im Positionsabbildungsmittel
gespeichert ist, selbstführend.
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Ein lenkbarer Katheter, der mit der SMA-Stellgliedschicht
umhüllt
ist, weist signifikante Vorteile gegenüber herkömmlichen lenkbaren SMA-Vorrichtungen
auf. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein lenkbarer Katheter beispielsweise elektronisch
gesteuert und ist zu raffinierten Bewegungen in der Lage, wie z.
B. stehende Wellen, automatische Lenkung, und kann in eine Vielzahl
von gewünschten
Katheterendanordnungen betätigt
werden. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
könnte auch
mit Abschmelzvorrichtungen ausgestattet werden.
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Ferner kann die lenkbare SMA-Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung in Intervallen von ½ Sekunde
gelenkig bewegt werden und kann dadurch einen nachgiebigen, nicht
verletzenden Kontakt mit der Oberfläche eines Herzmuskels aufrechterhalten,
selbst wenn das Herz ein Flimmern erleiden sollte. Da ein erfindungsgemäßer Katheter,
bis er elektrisch aktiviert wird, äußerst nachgiebig ist, beschädigt er
keine Gefäßwände mit übermäßiger Kraft,
wenn er in einer Betriebsart mit offener Schleife betätigt wird.
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Obwohl eine Grundanwendung für die räumlich verteilte
SMA-Stellgliedschicht
der vorliegenden Erfindung im Gebiet von medizinischen Vorrichtungen
und insbesondere Kathetern liegt, ist die vorliegende Erfindung
nicht auf die Verwendung bei einer Kathetervorrichtung begrenzt.
Eine räumlich
verteilte SMA-Stellgliedschicht mit integraler VLSI-Steuerungs-
und Treiberschaltung kann angewendet werden und ein aktives Operationsinstrument
oder eine Sonde für
die zerstörungsfreie
Untersuchung oder eine beliebige Vorrichtung, bei der es vorteilhaft
ist, eine uneingeschränkte,
ferngesteuerte Bewegung im dreidimensionalen Raum vorzusehen, umhüllen.
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Eine räumlich verteilte SMA-Schicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann beispielsweise mit einem aktiven chirurgischen Element
an ihrem distalen Ende ausgestattet werden. Dies könnte breite
Anwendungen auf dem Gebiet der Roboterchirurgie haben, da das chirurgische
Element entlang eines Bewegungsweges in drei Dimensionen selbstgeführt sein
kann, wenn die Ortskurve von Positionen, die die ideale Bewegungsachse
festlegt, im Positionsabbildungsmittel gespeichert wird.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
könnte auch
mit einem ladungsgekoppelten Miniaturbauelement (CCD) auf Siliziumbasis
ausgestattet werden. Dies würde
einem ermöglichen,
geometrisch komplexe Bereiche wie z. B. Turbinenmotoren oder dergleichen
auf Defekte optisch abzubilden. Da die vorliegende SMA-Stellgliedschicht
auf eine Dicke von nur einigen Mikrometern maßstäblich verkleinert werden kann
und in der Lage ist, auf einem festen Bewegungsweg selbstgeführt zu sein,
weist die vorliegende Erfindung eine breite Anwendung in medizinischen
Vorrichtungen, im Gebiet der Robotik und besonders im Gebiet der
zerstörungsfreien
Prüfung
auf. Es ist zu erkennen, dass die vorangehenden Aspekte der Erfindung
den Bedarf für
entgegengesetzt angeordnete Stellgliedelemente, externe Steuerarme, Bindeglieder
oder dergleichen, die in herkömmlichen lenkbaren
SMA-Vorrichtungen
erforderlich sind, um die SMA-Stellgliedelemente
nach der Aktivierung in ihre ursprüngliche Position zurückzubringen,
vollständig
beseitigen.
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Es ist zu erkennen, dass äquivalente
Anordnungen zum Zentrieren der SMA-Stellgliedsonde auf einem Bewegungsweg
eine Vielzahl von Temperaturfühlern
oder Annäherungssensoren
umfassen, die am Äußeren an
der Sonde integriert sein und Ausgangssignale liefern könnten, die
verwendet werden könnten,
um eine Temperaturgradientenabbildung oder dergleichen herzustellen.
Die genaue Steuerung der Sonde kann auch durch Messen der Position,
Verschiebung (Positionsänderungen)
und relativen Dehnung der SMR-Stellglieder
durch lineare variable Differentialtransformatoren (LVDTs) oder
Dehnungsmesser erzielt werden. Solche äquivalenten Anordnungen können mit
bekannten adaptiven Rückkopplungsverfahren
verwendet werden, um die Sonde auf einem Bewegungsweg zu zentrieren,
und können
durch einen Fachmann ohne übermäßige Experimentierung
implementiert werden. Daher sollen alle derartigen äquivalenten
Anordnungen innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche liegen.
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Fachleute werden verstehen, dass SMA-Stellgliedelemente
aus einem beliebigen geeigneten Einweg-Formgedächtnismaterial wie z. B. Cu-Zn-Al
oder TiNi oder dergleichen bestehen können. Außerdem erkennen Fachleute,
dass die SMA-Stellgliedelemente
in einer Vielfalt von geeigneten Formen angeordnet sein können, um
das Ausmaß an
nützlicher
Bewegung, die durch die Phasenänderung
von martensitisch in austenitisch gewonnen wird, zu maximieren,
wie erläutert
wird.
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Ein Formgedächtnislegierungs-Stellglied, wie
hierin verwendet, umfasst ein beliebiges äquivalentes Material, das sich
als Funktion von Erhitzen oder Kühlen
oder des Anlegens eines elektrischen/magnetischen Feldes ausdehnt
oder zusammenzieht, wie z. B. Formgedächtnismetall-Stellglieder, ein
piezoelektrisches Material, ein Material mit negativem oder positivem
Ausdehnungskoeffizienten oder dergleichen.