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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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(a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Plättchenextrakten,
die aus Schweinevollblut gewonnen wurden, und deren klinische Verwendungen
bei der Wundversorgung.
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(b) Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Wundheilung ist eine komplexe Kaskade von zellularen und biochemischen
Vorgängen,
welche zum Verschluß der
Wunde und der Reparatur von Geweben führt. Klassisch werden drei
aufeinanderfolgende Phasen im Wundheilungsvorgang unterschieden:
- 1) die Entzündungsphase,
die gesteigerter Gefäßdurchläßigkeit
und Wanderung von Leukozyten und Makrophagen entspricht;
- 2) die proliferative Phase, welche gekennzeichnet ist durch
Fibroblastenproliferation und Kollagensynthese, was zur Bildung
von Granulationsgewebe führt;
und
- 3) die Remodelierphase, wo Umverteilungen von Kollagen und Granulationsgewebe
zu Narbenresorption führt.
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Das
allererste Ereignis, das gewöhnlich
in einer Wunde eintritt, ist Blutaustritt aus dem Gewebe, was zur
Plättchenansammlung
und Imprägnierung
der Wunde mit Plättchen
und Serumbestandteilen führt.
Unter diesen Bestandteilen sind Polypeptidwachstumsfaktoren, von
denen bekannt ist, daß sie
eine Hauptrolle in der Geweberegenerierung spielen. Plättchen-α-Granula, die durch
zusammengelagerte Plättchen
freigesetzt werden, sind eine der reichsten physiologischen Quellen
des von Plättchen
abgeleiteten Wachstumsfaktors (PDGF = plateletderived growth factor)
und des transformierenden Wachstumsfaktors β (TGFβ), während Se rum hohe Mengen an
insulinähnlichem
Wachstumsfaktor I (IGF-I), IGF-II und deren Bindungsproteine (IGF-BPs)
enthält
(Strovbant P & Waterfield
M D, Endo. J., 1984, 2: 2963–2967;
Assoian R K et al., J. Biol. Chem., 1983, 258: 7155–7160; Sara
V R et al., Physiol. Rev., 1990, 70: 591–614).
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PDGFs
umfassen PDGF, von Plättchen
abgeleiteten Angiogenesefaktor (PDAF), TGFβ und Plättchenfaktor 4 (PF 4), welcher
ein Chemoattraktant für
Neurophile ist (Knighton et al., in Growth Factors and Other Aspects
of Wound Healing: Biological and Clinical Implications, Alan R.
Liss, Inc., Seiten 319–329
(1988)). PDGF ist ein Mitogen und ein Chemoattraktant für Fibroblasten
und glatte Muskelzellen und ist ein Stimulator der Proteinsynthese
in Zellen von mesenchymalem Ursprung, einschließlich Fibroblasten und glatte
Muskelzellen. PDGF ist auch ein nicht mitogenischer Chemoattraktant
für endotheliale
Zellen.
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TGFβ ist ein
Chemoattraktant für
Makrophagen und Monozyten. Entsprechend der Anwesenheit oder Abwesenheit
von anderen Wachstumsfaktoren erhöht TGFβ die Zugfestigkeit von heilenden
dermalen Wunden. TGFβ inhibiert
auch endotheliale Zellmitosis und stimuliert die Synthese von Kollagen
und Glycosaminoglycan durch Fibroblasten.
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Andere
Wachstumsfaktoren wie EGF, TGFα,
die HBGFs und Osteogenin sind auch wichtig in der Wundheilung. EGF,
das in gastrischen Sekretionen und Speichel gefunden wird, und TGFα, das sowohl
durch normale als auch durch transformierte Zellen hergestellt wird,
sind strukturell verwandt und können
die gleichen Rezeptoren erkennen, welche Zellproliferation an epithelialen
Zellen vermitteln. Beide Faktoren beschleunigen die Re-Epithelialisierung
von Hautwunden.
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Der
in vivo-Aktionsmodus dieser Wachstumsfaktoren geht einher mit Chemoattraktion
an der Wundstelle, Zellproliferation und Kollagensynthese. Ein sehr
interessantes Merkmal dieser Produkte ist, daß einige von ihnen, nämlich PDGF
und IGFs, synergistisch wirken bei der Stimulierung der Wundreparatur
(Lynch S E et al., J. Clin. Invest., 1989, 84: 640–646; Greenhalgh
D G et al., Wound. Rep. Reg., 1993, 1: 54–62).
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Wachstumsfaktoren
sind daher potentiell nützlich
für die
spezifische Förderung
der Wundheilung und Gewebereparatur. Es wurde gezeigt, daß der Zusatz
von exogenen Wachstumsfaktoren zu einer Wunde zu einer Steigerung
der Geschwindigkeit, mit der die Wunde geschlossen wird, der Anzahl
von Zellen im Heilungsbereich, des Wachstums der Blutgefäße, der
Gesamtgeschwindigkeit der Abscheidung von Kollagen und der Festigkeit
der Narbe führt
(Carter et al., in Growth Factors and Other Aspects of Wound Healing:
Biological and Clinical Implications, Alan R. Liss, Inc., Seiten
303–317
(1988)).
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Eine
von Plättchen
abgeleitete Wundheilungsformulierung (PDWHF), ein Plättchenextrakt
in Form einer Salbe oder flüssigen
Tinktur für
topische Anwendung wurde beschrieben von Knighton et al. (Ann. Surg., 1986,
204: 322–330).
Knighton et al. (Ann. Surg., 1986, 204: 322–330 & in Growth Factors and Other Aspects of
Wound Healing: Biological and Clinical Implications, Alan R. Liss,
Inc., Seiten 319–329
(1988)) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer von Plättchen gewonnenen
Wundheilungszusammensetzung durch Zentrifugieren der Plättchen und
Behandlung derselben mit Thrombin, um die Produktion eines Releasats
zu stimulieren, das mit Kollagen kombiniert werden kann. Knighton
et al. Erhalten ein von Plättchen
gewonnenes Releasat mit einer begrenzten Konzentration von Wachstumsfaktoren
mit einer hohen Konzentration an Albumin (9,9%), was seine klinischen
Verwendungen begrenzt. Auch enthält
dieses von Plättchen
gewonnene Releasat im wesentlichen unreife Wachstumsfaktoren wegen
der Verwendung von Thrombin, um die Plättchen aufzubrechen und ihren
Inhalt freizusetzen.
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Eine
klinische Bewertung von rekombinanten Wachstumsfaktoren ist in Bearbeitung,
jedoch bleibt es bisher ungewiß,
ob der therapeutische Vorteil dieser Drogen sich angesichts ihrer
hohen Herstellungskosten bezahlt macht, besonders wenn sie in Kombination
verwendet werden.
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Es
wurde auch gezeigt, daß eine
autologe aus menschlichen Plättchen
gewonnene Wundheilungsformulierung hergestellt aus mit Thrombin
aktivierten Plättchen α-Granula
die Heilung von chronischen Geschwüren induziert, was anzeigt,
daß Wachstumsfaktorextrakte
eine vorteilhafte Alternative zur Verwendung von rekombinanten Wachstumsfaktoren
darstellen können,
wenn sie sich als wirtschaftlich extrahierbar erweisen.
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Es
wäre hoch
erwünscht, über ein
wirtschaftliches und leicht durchzuführendes Verfahren zur Isolation von
kontaminationsfreien aus Blut gewonnenem Plättchenextrakt zur Verwendung
in einer Wundversorgungszusammensetzung zu verfügen. Ein solcher aus Blut gewonnener
Plättchenextrakt
sollte absolut frei von Hepatitis B- und HIV-Kontaminierungen sein.
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Es
wäre hoch
erwünscht, über ein
Verfahren zur Isolation von Plättchenextrakt
mit einem Gehalt an reifen Wachstumsfaktoren mit minimaler Albuminkonzentration
(0,4%) und verbessertem Gehalt an Wundheilungssubstanzen (Wachstumsfaktoren),
Fibronektin, Thrombospondin, usw. zu verfügen, welcher aus Schweinevollblut
gewonnen würde
und zur Verwendung in einer Wundversorgungszusammensetzung geeignet
wäre.
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Es
wäre hoch
erwünscht, über ein
Verfahren zur Förderung
der Wundheilung eines Patienten zu verfügen, welches die topische Anwendung
der pharmazeutischen Zusammensetzung auf der Wunde des Patienten
umfaßt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Isolierung von Plättchenextrakt
zu schaffen, der gereifte Wachstumsfaktoren mit einer solchen Konzentration
enthält,
daß er
möglichst
wenig Albumin und optimale Mengen Wachstumsfaktoren, Fibronektin
und Thrombospondin enthält.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
welches zu einem verbesserten Plättchenextrakt
führt,
der gereifte Wachstumsfaktoren und nur Spuren von Albumin enthält.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Schweine-Plättchenextrakt,
der gereifte Wachstumsfaktoren enthält, geschaffen, welches folgende
Stufen umfaßt:
- a) Zentrifugieren von Schweinevollblut bei
etwa 1000 g bis etwa 5000 g, um die Plättchen vom plättchenreichen
Plasma zu isolieren;
- b) Suspendieren der isolierten Plättchen der Stufe a) in Plasma-Lyte
A® und
Zentrifugieren, um die Plättchen
zu konzentrieren;
- c) Waschen der konzentrierten Plättchen der Stufe b);
- d) Lyophilisieren der gewaschenen Plättchen der Stufe c), wodurch
eine Lysis der Plättchen
verursacht wird und der Plättchenextrakt
gewonnen wird.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung weist das Verfahren weiterhin einen Schritt der Re-Suspension
in reinem Wasser nach Schritt d) auf, worin die lyophilisierten
Plättchen
re-suspendiert werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine pharmazeutischen Zusammensetzung zur Förderung
von Wundheilung geschaffen, welche eine wirksame Konzentration eines
Plättchenextrakts
enthält,
der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde, worin der Plättchenextrakt
gereifte Wachstumsfaktoren, Thrombospondin, Fibronektin und geringste
Mengen Albumin enthält,
zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. Eine solche pharmazeutische
Zusammensetzung hat eine Plättchenextraktkonzentration
zwischen 107 bis 1012 Plättchenäquivalent/ml
mit nur Spuren an Albuminproteinen.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Anwendung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Förderung
der Wundheilung eines Patienten vorgeschlagen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Ausdrücke und
Abkürzungen
hiernach definiert.
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„PRP" bedeutet ein plättchenreiches
Plasma, vorzugsweise vom Schwein, das durch Zentrifugieren bei geringer
Geschwindigkeit hergestellt wurde, um Erythrozyten und Leukozyten
in Pelletform zu bringen und zu entfernen.
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„PE" bedeutet einen Plättchenextrakt.
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„PPP" bedeutet ein plättchenarmes
Plasma (platelet-poor-plasma).
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 erläutert die Gewinnung von Schweineplättchenextrakten
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 erläutert die Gewinnung von Plättchenreferenz
(PTRF) gemäß dem Verfahren
von Knighton;
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3 erläutert das Elutionsprofil an
der Säule
Protein Pak SWTM (8,0 × 300) von verschiedenen Molekulargewichtindikatoren;
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4 erläutert das Elutionsprofil an
der Säule
Protein Pak SWTM (8,0 × 300) der Plättchenreferenz (PTRF)
gemäß dem Verfahren
von Knighton;
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5 erläutert das Elutionsprofil an
der Säule
Protein Pak SWTM (8,0 × 300) eines Schweineplättchenextrakts
(EP-PL-Lyte) gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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6 zeigt das Elutionsprofil
an der Säule
Protein Pak SWTM (8,0 × 300) eines Schweineplättchenextrakts
(EP-95-11) gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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7 zeigt das Elutionsprofil
an YMC-Pak-Säule
Diol-120TM verschiedener Molekulargewichtindikatoren;
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8 erläutert das Elutionsprofil an
YMC-Pak-Säule
Diol-120TM der Plättchenreferenz (PTRF) gemäß dem Verfahren
von Knighton;
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9 erläutert das Elutionsprofil an
YMC-Pak-Säule
Diol-120TM eines Schweineplättchenextrakts (EP-PL-Lyte)
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung; und
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10 zeigt das Elutionsprofil
an YMC-Pak-Säule
Diol-120TM eines Schweineplättchenextrakts (EP-95-11)
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Schweineplättchenextrakten
ist neu, einfach und billig. Darüber
hinaus garantiert der Ursprung des Bluts vom Schwein erfindungsgemäß: 1) eine
völlige Abwesenheit
potentieller Übertragung
von humanen viralen Agenzien (Hepatitis, HIV, usw.); 2) die Herstellung von
Wachstumsfaktoren, die zu nahezu 100% identisch mit ihren menschlichen
Gegenstücken
sind; und 3) eine zuverlässige
weithin verfügbare
und hoch reproduzierbare Quelle von Rohmaterial.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
führt zu
einem verbesserten Plättchenextrakt,
der gereifte Wachstumsfaktoren und nur Spuren von Albumin enthält.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden im folgenden spezifischer beschrieben, um die Erfindung zu
erläutern,
jedoch nicht zu begrenzen.
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1. PRÄPARATION
DER BLUTEXTRAKTE
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1.1. BLUTGEWINNUNG
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Für experimentelle
Zwecke wurde Schweinevollblut erfindungsgemäß verwendet, weil es allgemein verfügbar und
frei von Kontamination ist. So wurden junge männliche kastrierte zwei Monate
alte Ferkel von 25 kg Bruttogewicht der Landrasse Yorkshire von
einem örtlichen
Züchter
gekauft. Sie wurden 2 bis 5 Tage in unseren Anlagen mit freiem Zugang
zu Wasser und Nahrung untergebracht. Zur Blutsammlung wurden sie
mit Ketaminhydrochlorid (10 mg/kg Bruttogewicht), dann mit Fluothan
durch intratracheale Verabreichung anästhesiert. Eine Kanüle wurde
aseptisch in eine Carotisarterie eingeführt. Bevor die Tiere ausgeblutet
wurden, wurden in das Kanülensystem
2 ml Heparin-Salzlösung
injiziert; und das gleiche Volumen wurde abgesaugt. Ungefähr 450 ml
steriles Blut wurden in jeden Triple-Beutel (CLX CPDA-1, Vertrieb
durch Miles Canada) gesammelt.
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1.2. Plättchenreiches
Plasma (PRP)
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Das
gesammelte sterile Schweinevollblut wurde in seinem Auffangbeutel
etwa 4,5 Minuten bei 1375 g zentrifugiert (BREMSE = 3; Rotor JS-4,2;
BeckmanTM J6-B). Das überstehende plättchenreiche
Plasma (PRP) wurde gesammelt durch Entleeren des Inhalts des zentrifugierten
Beutels in einen zweiten Beutel, bis die roten Blutzellen auf etwa
1 cm von der Oberkante des entleerten Beutels sind.
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1.3. Plättchenkonzentrat
(PC)
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Das
gesammelte plättchenreiche
Plasma (PRP) wurde sofort in seinem Lagerbeutel etwa 8 Minuten bei
5000 g zentrifugiert (BREMSE = Maximum; Rotor JS-4,2; BeckmanTM J6-B). Nach dem Zentrifugieren wurde das
plättchenarme
Plasma (PPP = platelet-poor-plasma) in einen dritten Beutel überführt, bis
zum maximalen Abtrennen des PPP oder wenn ein Volumen von etwa 10
ml im zweiten Beutel verbleibt, welcher das Plättchenkonzentrat enthält. Das
PPP wurde verworfen.
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Der
zweite, das Plättchenkonzentrat
enthaltende Beutel ruhte auf eine Waagebrücke (SartoriusTM LC-4800-P).
Ein Beutel von Plasma-Lyte ATM (Baxter)
wurde mit einer zweiten Medikationseinrichtung verbunden, gefolgt
von einem Septum und einer Nadel von 18G × 1½. Die Nadel wurde durch eine
Membran eingeführt,
die in einem der Schlote des Beutels angeordnet war. 48 g Plasma-Lyte
ATM wurden in den Beutel injiziert.
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Man
ließ das
Plättchenkonzentrat
2 Stunden ruhen und es wurde dann über Nacht auf einem Horizontalschüttler (New
Brunswick Scientific, Modell G20) bei 25 UpM und 22°C bewegt.
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1.4. Waschen des Plättchenkonzentrats
(PC)
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Der
Inhalt von sechs (6) Plättchenkonzentratbeuteln
wurde in einem Sechs-Lines-LeukotrapTM-Beutel (Miles Canada) (Beutel mit 6 Anschlüssen/Leitungen)
gesammelt und 15 Minuten bei 180 g zentrifugiert (BREMSE = Maximum;
Rotor JS-4,2; BeckmanTM J6-B). Der den roten
Blutzellenrest enthaltende Anhang des Beutels wurde verschlossen
unter Verwendung der Klammer, die gewöhnlich zum Zurückhalten
von Leukozyten verwendet wird. Der Beutel wurde von oben nach unten
umgedreht, aufgehängt
und der Überstand
wurde in einen Sechs-Lines-CLX-Beutel (Miles Canada) transferiert,
wobei die proximale Line verwendet wurde. Die Reihenfolge der verwendeten
Lines ist stets vom proximalen zum distalen Ende.
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Es
wurde 8 Minuten bei 5000 g (BREMSE = Maximum; Rotor JS-4,2; BeckmanTM J6-B) zentrifugiert. Der Beutel wurde
auf eine Plasmapresse (Miles Canada) gelegt, und der größtmögliche Teil
des Überstands wurde
in einen Becher entfernt. Die Line wurde unter Verwendung eines
Aluminiumringes verschlossen.
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Der
das zentrifugierte Plättchenkonzentrat
enthaltende Beutel wurde auf eine Brückenwaage gelegt (SartoriusTM LC-4800-P) und es wurden unter Verwendung
einer Leitung des CLX-Beutels 48 g Plasma-Lyte-ATM injiziert.
Die Beutelöffnung
wurde vorübergehend
blockiert unter Verwendung einer hämostatischen Klammer oder eines
Aluminiumringes, um einen Rückfluß in den
Leitungen zu verhindern.
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Man
ließ das
Plättchenkonzentrat
eine Stunde ruhen und schüttelte
es dann etwa eine Stunde oder bis zur vollständigen Re-Suspension auf einem
horizontalen Schüttler
(New Brunswick Scientific, Modell G20) bei 25 UpM und 22°C.
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Der
Beutel wurde auf eine Brückenwaage
(SartoriusTM LC-4800-P) gelegt und es wurden
360 g Plasma-Lyte-ATM unter Verwendung einer
Leitung des CLX-Beutels injiziert, und es wurde gut gemischt.
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Der
Inhalt des Beutels wurde für
die Zellkultur in einen graduierten Zylinder transferiert. Das Volumen wurde
gemessen. 1 ml wurde steril in ein 5 ml Polypropylenreagenzrohr
gegeben. Die Plättchen,
roten Blutzellen und weiße
Blutzellen wurden gezählt.
Die Gesamtmenge der erhaltenen Plättchen wurde berechnet, ebenso
wie ein Mittelwert pro Beutel des gesammelten Blutes. Für fünf Extraktionen
wurde ein Mittelwert von 57 ± 13 × 109 Plättchen/Beutel
erhalten.
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Das
Plättchenkonzentrat
wurde dann in sterile konische Reagenzgläser von 250 ml transferiert.
Diese wurden ohne den Deckel des Rotors 20 Minuten bei 2900 g zentrifugiert
(BREMSE = Maximum; Rotor JS-4,2; BeckmanTM J6-B).
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1.5. Gewinnung von Plättchenextrakt
(PE)
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Der
Plättchenrest
wurde vom Überstand
abgetrennt und wurde in picoreinem Wasser bei 4°C wieder suspendiert mit 1 × 1010 Plättchen/ml.
Dieses Präparat
wurde in dünnen
Schichten unter Verwendung von flüssigem Stickstoff tiefgefroren
und dann lyophylisiert.
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Die
lyophylisierte Plättchen
wurden in sterilem picoreinem Wasser bei 4°C resuspendiert.
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Diese
wurden in Oak Ridge-Reagenzgläsern
30 Minuten bei 40000 g and 4°C
zentrifugiert (BREMSE = Maximum; Rotor JA-20; BeckmanTM J2-21).
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Es
wurden Aliquots von 1, 2 oder 5 ml genommen und bei –80°C aufbewahrt.
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2. ANALYTISCHE
VERFAHREN
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Proteine
wurden gemessen mittels einer Lowry-Methode (J. Biol. Chem., 1951,
193: 265–275)
unter Verwendung eines handelsüblichen
Kits vertrieben von Sigma Chemical (St. Louis, MO).
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Von
Plättchen
gewonnener Wachstumsfaktor (PDGF) wurde gemessen durch Radioimmunoassay
unter Verwendung eines handelsüblichen
Kits (Amersham International, UK) gemäß dem folgenden Verfahren.
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Nach
den Herstellerangaben beträgt
die Kreuzreaktivität
von Schweine-PDGF 38% mit dem Antihuman-PDGF-Antikörper, der
im Kit verwendet wird. Die Ergebnisse wurden daher in Schwein-PDGF-Äquivalent konvertiert,
indem man sie durch 0,38 teilte.
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Die
transformierenden Wachstumsfaktoren β1 und β2 wurden gemessen unter Verwendung
des im Handel verfügbaren
QuantikinetestTM (R and D Systems, Minnesota,
USA). Vor der Messung wurden die Extrakte 1 : 2 entweder in destilliertes
Wasser oder in Trifluoressig säure
(TFA) 1% eingemischt, eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert,
lyophylisiert und mit Wasser auf ihr ursprüngliches Volumen rekonstituiert.
Dieses Verfahren wurde durchgeführt,
um festzustellen, ob TGFβ in
Extrakten als eine aktive oder latente hochmolekulare Form vorlag.
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3. IN VITRO-ASSAYS
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3.1. Schweineanästhesie
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Einem
Schwein von 25 kg ± 2
kg wurde intramuskulär
Ketamin injiziert (15 mg/kg). Nach 5 bis 10 Minuten wurde das Schwein
tracheotomisiert, intubiert und künstlich beatmet unter Verwendung
eines mechanischen Respirators. Das Fließvolumen wurde auf 15 cc/kg
festgelegt, und die Atmungsfrequenz wurde bei zwischen 10 und 15
pro Minute gehalten, um einen PaCO2 zwischen
35 und 45 mmHg zu halten. Die Anästhesie wurde
mit 1,5 bis 2,0% Fluothane gesichert.
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3.2. Hautabnahme
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Das
Schwein wurde in eine Decubitusstellung gebracht, die Hautabschnitte
wurden vom Postero-Anterior-Bereich entnommen. Dieser Bereich war
zuvor rasiert, gewaschen mit Kompressen, die mit Cidex imprägniert waren,
mit Leitungswasser gespült
und dann reichlich mit 70%-igem Ethanol besprüht worden.
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Hautstreifen
von 15 cm × 2,5
cm wurden unter Verwendung eines sterilen Skalpellblatts abgenommen. Die
Streifen wurden nacheinander in sterilen 50 ml Reagenzgläsern, die
40 ml 70%-iges Ethanol enthielten, dann in sterilem PBS (Phosphatpuffer,
-Salzlösung)
und schließlich
in einer sterilen Waschkultur (DMEM, 5% Penicillin-Streptomycin,
125 μg/ml
Fongizone) gewaschen.
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3.3. Digestiermethode
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Unter
der Haube wurden die Streifen sofort in eine sterile Petrischale
von 145 cm2 transferiert, die 100 ml Waschkulturmedium
enthielt. Jeder Streifen wurde unter Verwendung eines Skalpellblattes
und einer sterilen Gewebezange in Stücke von 2,5 cm × 2,0 cm
geschnitten.
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Gewebestücke wurden
dann in einem Waschmedium 60 Minuten bei Raumtemperatur unter der
Haube inkubiert, um die Stücke
in dem Antibiotika enthaltenden Kulturmedium zu sterilisieren. Die
Stücke
wurden dann in drei aufeinanderfolgenden Bädern von 100 ml sterilem PBS
in Petrischalen gewaschen.
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In
einem Digestierkolben von 250 ml mit einem magnetischen Rührer wurden
die Gewebestücke
unter Rühren
in 100 ml Pronase bei einer Konzentration von 1 mg/ml in DMEM, 1%
Penicillin-Streptomycin in einem Inkubator unter 5% CO2-Atmosphäre bei 37°C eine Stunde
lang digeriert.
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Nach
einer Stunde Digerierung wurde das Pronase-Enzym abdekantiert, und
die Gewebestücke
wurden mit Waschmedium gewaschen. Um das Digerieren zu vervollständigen,
wurden die Gewebestücke
zurückgebracht
in 100 ml Kollagenase IV in einer Konzentration von 300 μg/ml in einem
DMEM-Medium, 1% Penicillin-Streptomycin unter Rühren während 18 Stunden.
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3.4. Zellkultur
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Nach
einer 18-Stunden-Inkubation wurde die Zellsuspension in sterilen
Reagenzgläsern
(50 ml) 5 Minuten bei 800 g in einer Tischzentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dekantiert, und der Zellrest wurde in einem DMEM-Medium re-suspendiert.
Ein 50 μl
Zellaliquot wurde gut gemischt mit 10 ml Isoton IITM in
einer Zählschale.
Von dieser Mischung wurde ein 500 μl Volumen unter Verwendung eines
Coulter Counter ZMTM-Geräts (Coulter Electronics of
Canada Ltd.) gezählt,
wobei die Zählgrenzen
zuvor festgelegt waren. Die Zellen wurden dann bis zu einer Dichte
von 50 × 106 in 175 cm2 Kolben
gesät,
die 25 ml DMEM, 10% CFS (Kalbsfötalserum),
1% Penicillin-Streptomycin enthielten und in einen Inkubator bei
37°C, 5%
CO2 und 100% Feuchtigkeit gestellt. Wenn
die meisten Zellen hafteten, etwa 4 Stunden nach dem Einsäen, wurde
das Kulturmedium ersetzt und auch am folgenden Tag. Die Zellhaftung
wurde auf etwa 30% geschätzt.
Die Zellen wurden dann alle zwei Tage trypsinisiert entsprechend
zu einer Verdünnung
von ¼ des
Zellrestes pro Kolben.
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3.5. Biologische Assays
an Schweinekulturfibroblasten
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Die
Wirkung der Proben wurde systematisch verifiziert am Wachstum und
Metabolismus von Schweinefibroblasten. Dieser Assay ermöglicht festzustellen,
ob Proben auf die Proliferation und den Metabolismus von Zellen
einwirken (Inhibierung, Stimulierung oder Abtötung). Der Effekt der Proben
wurde jeweils verglichen mit dem Effekt von fötalem Kalbsserum mit einer
Konzentration von 10% (positive Kontrolle).
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Experimentelles Protokoll
des Proliferationsassays
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Tag
1: Das Assay wurde durchgeführt
mit Fibroblasten bei Passage 4. Dazu wurden die Fibroblasten, welche
die Passage 3 erreicht hatten, während
3 bis 4 Minuten mit 10 ml Trypsin-EDTA dispergiert, dem 15 mM einer
HEPES-Lösung
zugefügt
war, um den pH auf 7,4 einzustellen. Wenn die Zellen vollständig abgelöst waren,
wurde die Dispersion mit 1 ml CFS abgebrochen und sie wurden dann
5 Minuten bei 800 g in einer Tischzentrifuge zentrifugiert. Der
Rest wurde wieder suspendiert in DMEM, ein 50 μl Aliquot der Zellen wurde gut
gemischt mit 10 ml Isoton IITM, die in einer
Zählschale
enthalten waren. Von dieser Mischung wurde ein 500 μl Volumen
unter Verwendung eines Counter Counter ZMTM-Geräts gezählt, wobei
die Zählgrenzen
zuvor festgelegt waren. Diese Zellen wurden mit einer Dichte entsprechend
80000 Zellen/ml DMEM, 10% CFS, 1% Penicillin-Streptomycin eingesät.
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Unter
Rühren
unter Verwendung eines in einer sterilen Umhüllung enthaltenen Magnetstabes
wurde 1 ml des die Zellen enthaltenden Mediums in jede Vertiefung
einer 12-Loch-Platte
gegeben, wobei eine Repetitions-Pipette und ein 50 ml steriles konisches
Reagenzglas verwendet wurden. Die Platten wurden bei 37°C, 5% CO2 und 100% Feuchtigkeit während 18 Stunden in einem Inkubator
inkubiert.
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Tag
0: Nachdem sie Haftung erreicht hatten, wurden die Zellen mit auf
37°C erwärmtem DMEM-Medium
gewaschen. Das Medium wurde dann durch Absaugen abgezogen. Dann
wurden in jede Vertiefung 1 ml Waschmedium mit einer serologischen
Polystyrolpipette von 10 ml zugefügt und wieder durch Absaugen
abgezogen. Zu jeder Vertiefung wurden 100 μl experimentelles Medium mit
Gehalt an DMEM, 0,5% CFS und 1% Penicillin-Streptomycin genau mit
einer automatischen Pipette von 100 μl zugesetzt. Weiterhin wurden
100 μl einer
10 ×-konzentrierten
Probe unter Verwendung einer automatischen Pipette von 100 μl zugesetzt.
Jede Platte umfaßte
drei Proben und eine negative Kontrolle (Basisstufe) je dreifach.
Für jede
Probe wurde eine serielle Verdünnung
im experimentellen Medium in sterilen Reagenzgläsern von 3 ml wie folgt durchgeführt:
Für
80 μl/ml Endstufe: | 1)
800 μl Probe
+ 200 μl
experimentelles Medium |
40 μl/ml Endstufe: | 2)
500 μl Lösung 1)
+ 500 μl
experimentelles Medium |
20 μl/ml Endstufe: | 3)
500 μl Lösung 2)
+ 500 μl
experimentelles Medium |
Kontrolle: | DMEM
+ 0,5% CFS + 1% Penicillin-Streptomycin |
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Ferner
wurde eine positive Kontrolle von 100 μl CFS zum in den Vertiefungen
enthaltenen Medium sowie als Stimulationskontrolle eines Probenstandards
zugesetzt, um den Assay zu verifizieren.
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Um
den Fortschritt der zellularen Proliferation zu erkennen, wurden
Vertiefungen von poisitiven und negativen Kontrollen am Tag 0 und
Tag 1 durchgeführt.
Die zellulare Dispersionsmethode ist für den Tag 2 im folgenden beschrieben.
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Tag
2: Die Dispersion von Zellen wurde auch durchgeführt mit zuvor ins Gleichgewicht
gesetztem Trypsin-EDTA während
18 Stunden bei 37°C
unter 5% CO2. Das Medium wurde durch Absaugen
abgezogen, dann wurden die Zellen mit 1 ml von auf 37°C erwärmtem DMEM-Medium
gewaschen. Nach Absaugen des Waschmediums wurde in die Vertiefungen
1 ml von bei 37°C
gehaltenem Trypsin zugesetzt. Die Zellablösung wurde mit einem Mikroskop
beobachtet. Wenn die Zellen vollständig frei waren, wurde die
Dispersion gestoppt durch Zugabe von 100 μl CFS.
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Die
Zellen wurden durch drei Mal aufeinanderfolgendes Umkehren mit einer
serologischen Glaspipette von 5 ml suspendiert. Die Suspension wurde
durch sorgfältiges Übernehmen
jeder Blase in 7 ml Isoton IITM transferiert,
die in einer Zählschale
enthalten waren. Die Vertiefung wurde dann durch drei Mal aufeinanderfolgendes
Umkehren mit zwei 2 ml Isoton IITM gespült und zu
den vorigen 7 ml zugesetzt. Vor dem Zählen wurde das die Zellen enthaltende
Isoton IITM in den Schalen 5 Mal gut gemischt
mit einer serologischen Polystyrolpipette von 10 ml. Ein 500 μl Volumen
der Mischung wurde gezählt
unter Verwendung eines Counter CounterTM-Geräts mit den
zuvor festgelegten Zählgrenzen.
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Versuchsprotokoll
der Messung der metabolischen Aktivität
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Tag
1: Der Assay wurde mit Fibroblasten bei Passage 4 durchgeführt. So
wurden die zu Passage 3 gelangten Fibroblasten während 3 bis 4 Minuten mit 10
ml Trypsin-EDTA dispergiert, denen 15 mM einer HEPES-Lösung zugefügt waren,
um den pH auf 7,4 einzustellen. Wenn die Zellen vollkommen abgelöst waren, wurde
das Dispergieren mit 1 ml CFS gestoppt, und sie wurden 5 Minuten
bei 800 g in einer Tischzentrifuge zentrifugiert. Der Rest wurde
in DMEM wieder suspendiert, ein 50 μl Aliquot der Zellen wurde gut
gemischt mit 10 ml Isoton IITM, die in einer
Zählschale
enthalten waren. Von dieser Mischung wird ein 500 μl Volumen
gezählt unter
Verwendung eines Culter Counter ZMTM-Geräts, wobei
die Zählgren zen
zuvor festgelegt waren. Die Zellen wurden eingesät mit einer Dichte entsprechend
8500 Zellen/200 ml DMEM, 10% CFS, 1% Penicillin-Sreptomyzin.
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Unter
Rühren
unter Verwendung eines in einem sterilen Kolben enthaltenen Magnetstabes
wurde 200 μl
des die Zellen enthaltenden Mediums zu jeder Vertiefung einer 96-Loch-Platte
unter Verwendung einer Mehrkanalpipette gegeben, wobei die äußeren Vertiefungen
leer blieben und die vorletzte Reihe frei blieb für die Reaktionskontrolle.
Die Platten wurden bei 37°C,
5% CO2 und 100% Feuchtigkeit 18 Stunden
in einem Inkubator inkubiert.
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Tag
0: Nachdem sie angehaftet waren, wurden die Zellen mit auf 37°C erwärmtem DMEM-Medium
gewaschen. Das Medium wurde dann durch Absaugen abgezogen. Anschließend wurde
1 ml Waschmedium jeder Vertiefung zugesetzt und wiederum abgesaugt.
Zu jeder Vertiefung wurden mit einer Mehrkanalpipette genau 90 μl des Versuchsmediums
mit einem Gehalt an DMEM, 0,5% CFS und 1% Penicillin-Streptomycin
zugesetzt. Weiterhin wurden unter Verwendung einer automatischen
10 μl-Pipette
10 μl einer
10 ×-konzentrierten Probe
zugesetzt. Jede Platte enthielt 5 Proben von 3 Dosierungen, eine
negative Kontrolle (Basisniveau) und eine positive Kontrolle (10 μl CFS wurden
zu jeden 90 μl
Medium in jeder Vertiefung zugesetzt). Alle diese Versuche wurden
dreifach vorgenommen. Innerhalb der Proben wurde eine Stimulationskontrolle
einer Standardprobe durchgeführt,
um die Gültigkeit
des Assays zu verifizieren. Für
jede Probe wurde eine serielle Verdünnung im Versuchsmedium in
sterilen Reagenzgläsern
von 3 ml wie folgt durchgeführt:
Für
80 μl/ml Endstufe: | 1)
800 μl Probe
+ 200 μl
Versuchsmedium |
40 μl/ml Endstufe: | 2)
500 μl Lösung 1)
+ 500 μl
Versuchsmedium |
20 μl/ml Endstufe: | 3)
500 μl Lösung 2)
+ 500 μl
Versuchsmedium |
Kontrolle: | DMEM
+ 0,5% CFS + 1% Penicillin-Streptozmyzin |
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Um
das Fortschreiten der Zellproliferation zu verfolgen, wurden Vertiefungen
von positiven und negativen Kontrollen am Tag 0 und Tag 1 vorgenommen.
Die Behandlungsmethode für
Tag 2 ist im folgenden beschrieben.
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Tag
2: Nach einer zweitägigen
Inkubation wurden 25 μl
MTT-Reagenz (5 mg/ml Konzentration) zu 100 μl Medium in jede Vertiefung
zugefügt.
Das muß ohne
Lichteinfall geschehen. Die Platten wurden dann zurückgeführt, um
im Dunkeln bei 37°C
wenigstens zwei Stunden zu inkubieren. Dann wurden 100 μl Lyse-Puffer
zu jeder Vertiefung zugesetzt und 18 Stunden im Dunkeln beim 37°C inkubiert.
Am nächsten
Tag wurden die 96-Loch-Platten gelesen unter Verwendung eines ELISA-Spektrophotometers
bei einer Wellenlänge
von 470 nm, nachdem zuvor das Kontrollreaktionsmuster bestimmt worden
war.
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Herstellung von MTT-Reagenz
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Konzentration:
5 mg/ml (für
100 ml Gewicht 500 mg) 500 mg MTT/100 ml PBS filtriert bei 0,22
mm.
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Lagern
bei 4°C
in einer braunen Flasche unter Lichtabschluß. Kann bis zu einem Monat
gelagert werden. Lyse-Puffer
Für 200 ml
sind herzustellen: | 50%
DMF = 105 ml DMF + 105 ml H2O
20% SDS
= 40 g SDS + 180 ml DMF 50% |
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Der
pH wurde mit Essigsäure
(80%), 2,5% HCl (5 ml HCl 1 N + 5 ml Essigsäure 80%) auf 4,7 eingestellt,
dann wurde mit DMF 50% auf 200 ml aufgefüllt.
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Plättchen-α-Granula
sind die reichste in vivo-Quelle von TGFβ und PDGF. Schweineplättchen enthalten
zwei Isotypen, TGFβ1
und β2.
Human- und Schweine-TGFβ1
haben totale Sequenzidentität
und TGFβ2 hat
etwa 70% Homologie mit TGFβ1.
Alle TGFβs
werden natürlich
gefunden als latente hoch molekulare inaktive Komplexe in Plättchen.
In den erfindungsgemäßen Plättchenextrakten
lieferte die Messung von nicht-extrahierten und mit Säure extrahierten
Plättchenextrakten
die gleiche Menge an TGFβ1
und β2,
was anzeigt, daß TGFβ1 und β2 in diesen
Extrakten in ihrer aktiven Form von etwa 25 KD vorliegen.
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PDGF
ist ein Dimer mit einer Disulfid-Brücke mit einem Mokulargewicht
30 bis 32 KD. Die Untereinheiten des Dimers sind zwei verwandte
Polypeptide, die als A- und B-Kette bezeichnet werden. Obgleich
gezeigt wurde, daß Humanplättchen PDGF
aus PDGF-AB und PDGF-BB besteht, besteht das Schweineplättchen PDGF
in erster Linie aus PDGF-BB-Homodimeren.
Wegen seiner höheren
Affinität
für den
Typ B PDGF-Rezeptor ist PDGF-BB potenter als PDGF-AB bei der Stimulierung
von Zellproliferation in vitro. Jedoch lassen in vivo-Daten vermuten,
daß PDGF-AB
und -BB gleiche Potenz als Förderer
der Wundheilung haben.
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Beide
PDGF und TGFβs
sind bekannt als Stimulatoren der Wundheilung. Sie induzieren beide
extrazelullare Matrixsynthese, Bildung von Granulationsgewebe und
Erhöhung
der Wundbruchfestigkeit in verschiedenen Tiermodellen. Beide, das
rekombinante TGFβ1
und β2 und
PDGF-BB, werden gegenwärtig
in klinischen Versuchen getestet als therapeutische Mit tel zur Heilung
von chronischen Geschwüren,
wobei vielversprechende Anfangsergebnisse erhalten wurden.
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Es
wurde gezeigt, daß Plättchen-α-Granulat
zusätzlich
zu PDGF und TGFβ eine
Anzahl von Agenzien enthält,
die möglicherweise
eine Rolle im Prozeß der
Wundheilung spielen. Unter diesen Substanzen finden sich Plättchenfaktor
4 (PF4), ein von Plättchen
abgeleiteter endothelialer Zellwachstumsfaktor (pdECGF), ein epidermis-wachstumsfaktor-ähnliches
Protein (EGF) und Spuren von IGF-I, IGF-II und IGFBP3.
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So
zeigen die analytischen Ergebnisse, daß das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
erfolgreich PDGF und TGFβ aus
Plättchen
gewann.
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In
Zellkultur stimulierten die erfindungsgemäßen Plättchenextrakte Fibroblast-Proliferation in
einer dosisabhängigen
Weise. PE induzierte einen dosisabhängigen Anstieg von primär gezüchteten
Schweinefibroblasten (porcine primary cultured fibroblasts = PPCF).
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Kürzlich berichtete
eine randomisierte, doppelblind- und placebo-klinische Studie signifikante
Verbesserungen in der Behandlung von diabetischen Geschwüren mit
einem homologen Humanplättchenlysat
gewonnen aus gepoolten Humanplättchen.
Darüber
hinaus zeigte eine Kosten/Wirkungs-Analyse, die für diese Studie
durchgeführte
wurde, daß die
Behandlung einherging mit einer 38% Verringerung der medizinischen Kosten
im Vergleich mit der üblichen
Therapie. Obgleich die Zusammensetzung des PE der Erfindung sich
von der des Humanplättchenlysats
unterscheidet (thrombinaktivierte Plättchen-Wundheilungsformulierung)
entwickelt von Curative Technologies Inc., zeigen die Ergebnisse
dieser Untersuchung das therapeutische Potential und die Vorteile
von Wachstumsfaktorextrakten gegenüber rekombinanten Wachstumsfaktoren.
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Die
Erfindung wird weiter erläutert
mit Bezug auf die folgenden Beispiele, die jedoch den Umfang der Erfindung
nicht begrenzen.
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BEISPIEL 1
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Schweineplättchenextrakte
hergestellt gemäß der Erfindung
im Vergleich mit Extrakten des Knighton-Verfahrens
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Schweineplättchenextrakte
der Erfindung
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Die
Plättchenextrakte
wurden nach dem oben beschriebenen und in 1 erläuterten
Verfahren hergestellt, jedoch mit den folgenden Maßgaben.
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Extrakte: EP-95-11
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Der
Plättchenrest
wurde vom Überstand
abgetrennt und wurde mit 1 × 1010 Plättchen/ml
in picoreinem Wasser bei 4°C
re-suspendiert. Dieses wurde in dünnen Schichten unter Verwendung
von flüssigem
Stickstoff gefroren und dann lyophylisiert.
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Extrakt: EP-PL-LYTE
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Der
Plättchenrückstand
wurde vom Überstand
getrennt und wurde mit 1 × 1010 Plättchen/ml
im Plasma-LyteTM bei 4°C re-suspendiert. Dieses wurde
in dünnen
Schichten unter Verwendung von flüssigem Stickstoff gefroren
und dann lyophylisiert.
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Knighton-Schweineplättchenextrakte
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Die
Plättchenextrakte
von Knighton, wie in 2 gezeigt,
wurden verwendet als ein Vergleich mit den erfindungsgemäßen Plättchenextrakten.
Das Knighton-Verfahren ist ein bekanntes Verfahren veröffentlicht von
Knighton et al. (Ann. Surg., 1986, 204: 322–330).
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A. Vorbereitung des Schweines
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Einem
Schwein von 20 bis 28 kg wurden intramuskular in seinem hinteren
Bereich 4 bis 5 ml KetasetTM injiziert.
Nach 5 bis 10 Minuten wurde das Schwein gewogen und mit Fluothan
anästhesiert.
Das Schwein wurde auf seinen Rücken
gelegt mit seinen Beinen am Anästhesietisch
festgelegt. Dann wurde die Tracheotomie durchgeführt und das Trachealrohr in
die Trachea eingeführt
und der Ballon aufgeblasen. Das Schwein wurde mit dem mechanischen
Respirator verbunden. Die Karotis wurde freigelegt. Ein Katheter
wurde in die Karotis eingelegt, der mit einem Zwei-Weg-Hahn und
einem Septum verbunden war. Bevor die Tiere ausgeblutet wurden,
wurden etwa 2 ml Heparin salin (Salzlösung) in das Kanülensystem
injiziert und das gleiche Volumen abgesaugt.
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B. Blutsammlung
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Blut
wurde gesammelt unter Verwendung einer 60 ml-Spritze, die 12 ml
sauren Citrat-Dextrose-Puffer enthielt.
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C. Gewinnung von plättchenreichem
Plasma
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Das
gesammelte sterile Schweinevollblut wurde in 450 ml-Kolben etwa
3 Minuten bei 1600 g und 22°C zentrifugiert
(BREMSE = Maximum; BeckmanTM J2-21). Der Überstand,
plättchenreiches
Plasma (PRP) wurde in 450 ml-Flaschen transferiert.
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D. Gewinnung des Plättchenkonzentrats
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Das
gesammelte plättchenreiche
Plasma (PRP) wurde sofort etwa 20 Minuten lange bei 1600 g und 22°C zentrifugiert
(BREMSE = 6; BeckmanTM J2-21). Das plättchenarme
Plasma (platelet-poor-plasma = PPP) wurde verworfen.
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E. Waschen des Plättchenkonzentrats
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Der
rote Blutzellen enthaltende Rest wurde in PBS-Puffer (pH 7,4) re-suspendiert,
um eine Plättchenkonzentration
von 109 Plättchen/ml zu erhalten. Es wurde
in 450 ml-Kolben etwa 20 Minuten bei 1600 g und 22°C zentrifugiert
(BREMSE = 6; BeckmanTM J2-21).
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Der
Rest wurde in PBS-Puffer (pH 7,4) re-suspendiert, um eine Plättchenkonzentration
von 1 × 1010 Plättchen/ml
zu erhalten.
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F. Methode der Aktivierung
der Plättchen
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10 μg/ml Thrombin
wurden zu den Plättchen
zugefügt,
und es wurde 30 Minuten zwischen 0°C und 4°C inkubiert. Die Plättchen wurden
in 450 ml-Flaschen etwa 5 Minuten bei 950 g und 4°C zentrifugiert
(BREMSE = 6; BeckmanTM J2-21).
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Der
das Granulat enthaltende Überstand
wird in Aliquots in 2 ml-Reagenzgläser aufgeteilt und bei –80°C gelagert.
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Tabelle
1 zeigt, daß der
Plättchenextrakt
EP-95-11, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist,
welches darin besteht, in reinem Wasser wieder zu suspendieren,
bevor eine Endstufe der Lyophylisierung und weitere erneute Suspensierung
in picoreinem Wasser durchgeführt
wird, zu einer erhöhten
Konzentration an PDGF, TGF-β1,
Thrombospondin (Thbs) und Fibronektin (FbN) führt im Vergleich mit dem Knighton-Extrakt
(PTRF). Jedoch ist besonders wichtig, daß der Plättchenextrakt EP-95-11 nur
Spuren von Albumin im Bezug auf sein Proteingehalt enthält im Vergleich
mit dem PTRF von Knighton.
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Weiterhin
führte
der Plättchenextrakt
EP-PL-LYTE, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde,
welches im Wiedersuspendieren in Plasma-LyteTM vor
einer Endstufe der Lyophylisierung besteht, um die Integrität der Plättchen weiter
zu bewahren, und wieder suspendieren in picoreinem Wasser, zu noch
mehr gesteigerter Konzentration an PDGF, TGF-β1, Thrombospondin (Thbs) und
Fibronektin (FbN) im Vergleich mit dem Knighton-Extrakt (PTRF).
Jedoch ist von höchster
Bedeutung, daß der
Plättchenextrakt EP-95-11 noch geringere
Spuren von Albumin im Bezug auf seinen Proteingehalt enthält, im Vergleich
mit dem Plättchenextrakt
von Knighton und selbst mit dem Plättchenextrakt EP-95-11.
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Tabelle
2 zeigt, daß der
erfindungsgemäße Plättchenextrakt
EP-95-11 zu einer effektiveren Proliferation und einem 3- bis 4-fachen
Anstieg an MTT im Vergleich mit dem PTRF-Extrakt von Knighton führte.
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Weiterhin
führte
der Plättchenextrakt
EP-PL-LYTE zu noch effektiverer Proliferation und einem mehr als
10-fachen Anstieg an MTT im Vergleich mit dem PTRF-Extrakt von Knighton.
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So
ermöglicht
die Lyophylisierungsstufe die leichte Lagerung des Extraktes und
eine längere
Haltbarkeit. Das Plasma-Lyte mit der Lyophylisierung gestattet die
Erhaltung der aktiven Prinzipien in einer nicht denaturierten Form
(gereift) und führen
zu einer erhöhten
Konzentration der Wachstumsfaktoren in jedem Milliliter des Extrakts.
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3 zeigt das Elutionsprofil
an der Säule
Protein Pak SWTM (8,0 × 300) verschiedener Molekulargewichtsindikatoren. 4 bis 6 zeigen die Ergebnisse einer vergleichenden
Analyse von Elutionsprofilen des PTRF-Extrakts von Knighton im Vergleich
mit EP-95-11- und EP-PL-LYTE-Plattchenextrakte der Erfindung. Diese
Elutionsprofile wurden an einer Säule Protein Pak SWTM (8,0 × 300) durchgeführt.
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Die 7 bis 10 zeigen eine weitere vergleichende
Analyse von Elutionsprofilen, die an einer anderen Säule YMC-Pak
Column Diol-120TM durchgeführt wurden.
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Aus
diesen vergleichenden Analysen ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Extrakte
eine höhere Konzentration
der Wachstumsfaktoren zeigen, beruhend auf direkten Messungen, was
die höhere
Aktivität
erklären
könnte,
die in Tabelle 2 gefunden wird. Auch ist in beiden Säulensystemen
die Konzentration von Proteinen und Wachstumsfaktoren viel höher als
bei dem nach dem Knighton-Verfahren erhaltenen Extrakt.