-
HINTERGRUND
UND TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft ein Reifen-Magnetisierungsverfahren,
einen durch Anwendung dieses Reifen-Magnetisierungsverfahrens magnetisierten
Reifen, ein Verfahren zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens,
ein Verfahren zur Verarbeitung eines Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals,
sowie eine Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
und bezieht sich insbesondere auf ein Reifen-Magnetisierungsverfahren
zur magnetfeldabhängigen
Erfassung der Drehbewegung oder Drehzahl (Umdrehungen min–1)
eines Rades oder Reifens zur Messung von Geschwindigkeit, Fahrstrecke
oder dergleichen eines Fahrzeugs wie eines Kraftfahrzeugs oder dergleichen
auf der Basis der Reifendrehzahl des Fahrzeugs, einen durch Anwendung
dieses Reifen-Magnetisierungsverfahrens magnetisierten Reifen, ein
Verfahren zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens, ein Verfahren
zur Verarbeitung eines Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals sowie
eine Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung.
-
IN BETRACHT
GEZOGENER STAND DER TECHNIK
-
Seit etwa 1990 stehen Kraftfahrzeug-Navigationssysteme
zur Bestimmung der laufenden Position eines Fahrzeugs beim/zum Navigieren
eines Fahrzeugs usw. zur Verfügung
und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
-
Mit Hilfe eines solchen Fahrzeug-Navigationssystems
lässt sich
die absolute Position auf der Basis einer satellitengestützten Funkverbindung
im Rahmen einer sog. GPS(Global Positioning System)-Navigation ermitteln.
In jüngster
Zeit finden jedoch überwiegend
Hybridsysteme mit Eigennavigation Verwendung, bei der der Fahrzustand
eines Fahrzeugs auf der Basis des von einem Gyrosensor ermittelten
Winkelmaßes
und der vom Fahrzeug selbst abgeleiteten Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten
angegeben wird. Mit Hilfe eines solchen Hybridsystems lässt sich
die erreichbare Übereinstimmung
mit einer Land- oder Straßenkarte
verbessern.
-
Zur Erzielung einer solchen fahrzeuggebundenen
Eigennavigationsfunktion müssen
jedoch die Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten vom Fahrzeug selbst unter
Berücksichtigung
des Fahrzeugaufbaus abgeleitet werden. Zu diesem Zweck muss somit
beim Anschließen
bzw. Installieren des Systems ein Fachmann hinzugezogen werden,
der sich im Besitz der Konstruktionspläne des Fahrzeugs befindet.
Diese Installation ist daher für
einen Nichtfachmann mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, sodass
einer größeren Verbreitung von
Fahrzeug-Navigationssystemen derzeit noch hohe Kosten und eine einen
Fachmann erfordernde Installation im Wege stehen.
-
Die vorstehend beschriebenen Probleme
ließen
sich lösen,
wenn ein Sensor zur Verfügung
stehen würde,
der die Drehbewegung oder Drehzahl eines Reifens zur Messung der
Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Fahrstrecke ermittelt und auf einfache
Weise installiert werden kann. Als ideales Verfahren ist in diesem Zusammenhang
eine kontaktlose bzw. berührungslose
Ermittlung der Drehbewegung oder Drehzahl eines Reifens zu bevorzugen.
-
Aus der
DE 39 42 573 A1 ist bereits
ein Verfahren zur Erfassung der Drehbewegung eines Reifens bekannt,
bei dem magnetisierte Markierungsstreifen in einem Stahlgürtel des Reifens
ausgebildet und diese magnetisierten Markierungsstreifen mit Hilfe
von magnetischen Sensoren erfasst werden, die in einem Förderband
angeordnet sind, auf dem der Reifen abrollt.
-
Im Rahmen der Erfindung findet ebenfalls
der Umstand Berücksichtigung,
dass Stahlgürtelreifen
sehr beliebt geworden sind, und dass solche Reifen bekanntermaßen einen
Stahlgürtel
innerhalb des Außenumfangsbereichs
der Karkasse enthalten. Erfindungsgemäß wird hierbei davon ausgegangen,
dass der Stahlgürtel
eine – wenn
auch geringe – Restmagnetisierung
aufweist und dass diese Restmagnetisierung außerhalb des Reifens ein Magnetfeld
erzeugt. Tatsächlich
konnte in der Praxis nachgewiesen werden, dass sich bei der Messung
des Magnetfeldes während
einer Umdrehung des Reifens eine Magnetfeldverteilung ergibt, wie
sie in 10 veranschaulicht
ist. Diese Messung des Magnetfeldes erfolgte entlang des Außenumfangsbereichs in
einem Abstand von ungefähr
15 cm vom Reifen. Wie aus 10 ersichtlich
ist, tritt bei einer Umdrehung des Reifens ein deutlicher Spitzenwert
auf, was eine magnetfeldabhängige
Erfassung der Drehbewegung des Reifens ermöglicht.
-
Der doppelte Scheitelwert (Spitze-Spitze-Wert)
des vom Reifen erhaltenen Magnetfeldes beträgt jedoch nur ungefähr 0,38
G und ist damit kleiner als der Erdmagnetismus (ungefähr 0,5 G).
Je nach der Art des verwendeten Reifens und den Anbringungspositionen
des Sensors kann das Magnetfeld in einigen Fällen sogar kleiner als 0,1
G werden. Dieses sehr schwache Magnetfeld eines solchen Reifens
muss daher mit hoher Empfindlichkeit erfasst bzw. gemessen werden
können.
-
Zur Erzielung einer zufriedenstellenden
magnetfeldabhängigen
Ermittlung der Drehbewegung oder Drehzahl eines solchen Stahlgürtelreifens
müssen
daher folgende Bedingungen erfüllt
werden:
-
(i) Sensoraufbau
-
Unter Berücksichtigung des erforderlichen
Auflösungsmögens muss
die Empfindlichkeit eines Magnetfeldsensors in der Größenordnung
von einigen mG liegen. Andererseits treten bei einem solchen Sensor keine Änderungen
wie im Falle eines Luftspalt- oder Fluxgate-Sensors auf.
-
(ii) Sensoranbringung
-
Der Sensor muss auf einfache Weise
in einem Fahrzeug installierbar sein. Außerdem muss der Sensor in einer
für die
Magnetfeldmessung geeigneten Position angebracht werden.
-
(iii) Unterdrückung von
Störfaktoren
-
Bei der Ermittlung der Drehbewegung
eines Reifens unter üblichen
Umgebungsbedingungen während der
Fahrt eines Kraftfahrzeugs stellen die durch die Restmagnetisierung
von Monier- oder Bewehrungseisen, Stahlstrukturen oder dergleichen
von Brücken,
Tunneln oder dergleichen erzeugten Magnetfelder Störfaktoren dar.
Die Einwirkungen solcher Störmagnetfelder
müssen
daher unterdrückt
werden.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reifenumdrehungsermittlung,
die die vorstehend genannten Bedingungen erfüllen und eine zufriedenstellende
magnetfeldabhängige
Erfassung der Drehbewegung eines Stahlgürtelreifens ermöglichen,
sowie ein Verfahren zur Reifendrehzahlermittlung anzugeben, das
eine zufriedenstellende magnetfeldabhängige Erfassung der Drehzahl
eines Reifens ermöglicht.
-
Darüber hinaus liegt der Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, ein zur magnetfeldabhängigen Erfassung der Drehbewegung
eines Reifens geeignetes Reifen-Magnetisierungsverfahren, einen
durch Anwendung dieses Reifen-Magnetisierungsverfahrens
magnetisierten Reifen sowie ein Verfahren zur Magnetfeldmessung anzugeben,
durch das ein stabiles Ausgangssignal von dem mit Hilfe des Magnetisierungsverfahrens
magnetisierten Reifen erhalten werden kann.
-
Weiterhin liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Verarbeitung eines Reifenumdrehungs-Messsignals anzugeben,
mit dessen Hilfe sich nicht nur auf Störungen oder Störfeldern
beruhende Pegelabweichungen der Ausgangssignale eines Magnetfeldsensors,
sondern auch von dem Abstand zwischen Reifen und Sensor abhängige Veränderungen
der Sensor-Ausgangssignale kompensieren lassen, und das in Bezug
auf Schwankungen des Verlaufs der Sensor-Ausgangssignale möglichst
unempfindlich ist.
-
Wenn ein Magnetfeldmuster eine Vielzahl
von Spitzenwerten je Umdrehung eines Reifens aufweist, muss eine
Korrektur eines Bruchteils einer ganzen Zahl bei der Berechnung
der Drehzahl des Reifens durch Zählung
der Anzahl von Spitzenwerten vorgenommen werden, wobei auf Grund
der Tatsache, dass bei den einzelnen Reifen oder Reifentypen unterschiedliche
Zahlen von Spitzenwerten auftreten, Korrekturwerte in Einheiten
von Reifen vorgegeben werden müssen.
-
Wenn unter Berücksichtigung dieser Probleme
die Magnetisierung des Reifens zur Bildung eines Signals gesteuert
wird, das einer vorgegebenen Anzahl von Impulsen, wie z. B. einem
Impuls, entspricht, wird hierdurch die magnetfeldabhängige Ermittlung
der Drehbewegung des Reifens erheblich vereinfacht bzw. erleichtert.
-
Die Erfindung ist unter Berücksichtigung
der vorstehend beschriebenen Gegebenheiten konzipiert worden, wobei
ihre Aufgabe darin besteht, ein für die magnetfeldabhängige Ermittlung
der Drehbewegung eines Reifens geeignetes Reifen-Magnetisierungsverfahren
sowie einen durch Anwendung dieses Reifen-Magnetisierungsverfahrens
magnetisierten Reifen anzugeben und hierbei insbesondere den Magnetisierungsbereichswinkel
zu ermitteln, bei dem maximale Änderungen
des Magnetfeldes bei der Drehbewegung des Reifens erhalten werden
können.
Darüber
hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens anzugeben, durch das
sich ein stabiler Ausgangssignalverlauf von dem magnetisierten Reifen
erhalten lässt.
-
Diese Aufgaben werden durch ein Reifen-Magnetisierungsverfahren
gemäß Anspruch
1 und dem zugehörigen
Unteranspruch, einen Reifen gemäß Anspruch
3 sowie eine Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung nach Anspruch
4 und den zugehörigen
Unteransprüchen
gelöst.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen erfolgt,
wobei in den Figuren gleiche Bezugszahlen bzw. -zeichen gleiche
oder ähnliche
Bauteile und Bauelemente bezeichnen. Es zeigen:
-
1A eine
Draufsicht auf ein Fahrzeug, das die Anbringungsposition eines Magnetfeldsensors
und die Anordnung von Magnetfeld-Sensorelementen (MI-Elementen)
im Fahrzeug gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht,
-
1B eine
perspektivische Ansicht des Innenraums eines Kofferraums des Fahrzeugs,
die die Anbringungsposition des Magnetfeldsensors und die Anordnung
der Magnetfeld-Sensorelemente (MI-Elemente) im Fahrzeug gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht,
-
2 ein
Schaltbild einer Magnetfeld-Detektorschaltung
des Magnetfeldsensors des Ausführungsbeispiels
gemäß den 1A und 1B,
-
3 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen dem Intervall d zwischen
den MI-Elementen und den magnetfeldabhängigen Messsignalen des Magnetfeldsensors,
-
4 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen der Zuleitungslänge der
MI-Elemente und dem Wirkungsgrad der Impedanzänderung des Magnetfeldsensors,
-
5 eine
perspektivische Ansicht des Innenbereichs des Kofferraums, die verschiedene
Anbringungspositionen (Messpunkte) des Magnetfeldsensors bei Testmessungen
der Magnetfeldänderung
während der
Drehbewegung eines Reifens veranschaulicht,
-
6 Oszillogramme
der Messergebnisse an den einzelnen Messpunkten während der
Testmessungen,
-
7 Signalverläufe der
im Betrieb erhaltenen Ausgangssignale, die die Messergebnisse von Änderungen
des Magnetfeldes während
der Drehbewegung des Reifens beim Überfahren einer Brücke veranschaulichen,
-
8 ein
Blockschaltbild des Gesamtaufbaus eines Ausführungsbeispiels einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung,
-
9 ein
Ablaufdiagramm, das den Ablauf der vom Mikrocomputer 30 gemäß 8 vorgenommenen Signalverarbeitung
veranschaulicht,
-
10 einen
Signalverlauf, der das Messergebnis von Änderungen des Magnetfeldes
während
der Drehbewegung eines Reifens veranschaulicht,
-
11 eine
perspektivische Ansicht zur Veranschaulichung eines ersten Magnetisierungsvorgangs bei
einem Reifen-Magnetisierungsverfahren gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
12 eine
vergrößerte Ansicht
eines wesentlichen Bereichs von 11,
-
13 eine
perspektivische Ansicht zur Veranschaulichung eines zweiten Magnetisierungsvorgangs des
Reifen-Magnetisierungsverfahrens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
14 Verläufe von
Magnetfeldmustern, die bei dem zweiten Magnetisierungsvorgang in
einem Reifen bei unterschiedlichen Magnetisierungswinkeln Θ erzeugt
werden,
-
15 eine
grafische Darstellung, die Bestimmungs- bzw. Festlegungsbereiche L und L' veranschaulicht,
die zur Einstellung eines Umdrehungsermittlungs-Schwellenwertes
des Magnetfeld-Messsignals in Abhängigkeit von dem Magnetisierungswinkel Θ dienen,
-
16 eine
perspektivische Ansicht des Magnetisierungszustands eines Reifens,
der durch ein Reifen-Magnetisierungsverfahren gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung erhalten wird,
-
17A den
Verlauf von Magnetfeldmustern eines Reifens bei Abschluss des zweiten
Magnetisierungsvorgangs bei dem zweiten Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens,
-
17B den
Verlauf von Magnetfeldmustern eines Reifens bei Abschluss eines
dritten Magnetisierungsvorgangs bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens,
-
18A eine
Draufsicht, die die Positionen der Magnetfeld-Messpunkte für einen
Reifen veranschaulicht,
-
18B eine
Seitenansicht von 18A,
-
19 den
Verlauf von Änderungen
des Magnetfeldes an den einzelnen Messpunkten gemäß den 18A und 18B bei der Drehbewegung des Reifens,
-
20 eine
schematische Darstellung zur Veranschaulichung eines Verfahrens
zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die Signalverläufe
zeigt, die die Beziehung zwischen der Anordnung von Magnetfeld-Sensorelementen
und dem Verlauf der erhaltenen Messsignale bei der differentiellen
Messung eines Magnetfeldes durch zwei Magnetfeld-Sensorelemente
veranschaulicht,
-
21 eine
perspektivische Ansicht, die die beim ersten Ausführungsbeispiel
des Verfahrens zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens festgelegte
Anordnung der beiden Magnetfeld-Sensorelemente veranschaulicht,
-
22 den
Verlauf eines Magnetfeldmusters bei der Drehbewegung eines Reifens,
der mit einem Magnetisierungswinkel von 90° durch Anwendung des ersten
Ausführungsbeispiels
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens magnetisiert worden ist,
-
23 eine
grafische Darstellung der tatsächlich
gemessenen Daten des Reifenumdrehungs-Messausgangssignals, wenn
das Fahrzeug eine Brücke überfährt,
-
24A und 24B Signalabweichungen mit
Pseudo-Spitzenwerten
der Reifenumdrehungs-Messausgangssignale,
-
25 ein
Schaltbild des Aufbaus einer Magnetfeld-Detektorschaltung eines Magnetfeldsensors
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
-
26 ein
Schaltbild einer Modifikation der Schaltungsanordnung gemäß 25,
-
27 Signalverläufe in den
einzelnen Schaltungen zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Schaltungsanordnung
gemäß 25,
-
28 ein
Schaltbild des Aufbaus einer Magnetfeld-Detektorschaltung eines Magnetfeldsensors
gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel,
-
29 Signalverläufe in den
einzelnen Schaltungen zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Schaltungsanordnung
gemäß 28,
-
30 ein
Schaltbild eines weiteren Aufbaus der Magnetfeld-Detektorschaltung
gemäß 28,
-
31 eine
perspektivische Ansicht eines Magnetfeldsensors, der bei einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel
Verwendung findet,
-
32 eine
schematische Darstellung des Verfahrens zur Messung des Reifen-Magnetfeldes
zur Überprüfung der
Wirkung einer Koppelplatte des Magnetfeldsensors gemäß 31,
-
33 den
Verlauf der Magnetfelder an den einzelnen Messpunkten und die Veränderung
ihrer Differenzen, die als Messergebnisse bei dem Verfahren gemäß 32 ohne Verwendung einer
Koppelplatte erhalten wurden,
-
34 den
Verlauf der Magnetfelder an den einzelnen Messpunkten und die Veränderung
ihrer Differenzen, die als Messergebnisse bei dem Verfahren gemäß 32 unter Verwendung einer
Koppelplatte erhalten wurden,
-
35 die
Spitze-Spitze-Werte der Magnetfeld-Differenzen an den einzelnen Messpunkten,
die als Messergebnisse bei dem Verfahren gemäß 32 unter Verwendung und ohne Verwendung
einer Koppelplatte erhalten wurden,
-
36 eine
schematische Darstellung der Anordnung der Koppelplatte,
-
37 Signalverläufe, die
die Ergebnisse der Messung eines Reifen-Magnetfeldes unter Verwendung und
ohne Verwendung einer Koppelplatte bei einem Fahrzeug in der Praxis
veranschaulichen, und
-
38 einen
Ausgangssignalverlauf des Magnetfeldsensors, der den Messergebnissen
gemäß 37 entspricht.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher beschrieben.
-
(Grundlegendes Ausführungsbeispiel)
-
Nachstehend werden ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Reifenumdrehungsermittlung sowie ein Verfahren
zur Reifendrehzahlermittlung gemäß einem
grundlegenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
beschrieben, wobei zunächst
auf die Anordnung und Ausgestaltung eines zur Erfassung der Reifendrehbewegung
eingesetzten Magnetfeldsensors näher
eingegangen wird.
-
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
findet bei einem in 1A dargestellten
Fahrzeug 10 ein Reifen 12 in Form eines Stahlgürtelreifens
Verwendung, der einen als Magnetfeld-Generatoreinrichtung dienenden Stahlgürtel innerhalb
des Außenumfangsbereichs
aufweist, wobei ein als Magnetfeld-Detektoreinrichtung dienender Magnetfeldsensor 14 in
der Nähe
der Rückseite
des Hinterreifens 12 in einem Kofferraum oder Fahrgastraum
des Fahrzeugs 10 angebracht ist. Der Magnetfeldsensor 14 kann
hierbei an der Rückseite
entweder des rechten oder des linken Hinterreifens 12 angeordnet
sein. Der Sensor könnte
auch an der Seite eines Vorderreifens angeordnet sein. Da in diesem
Falle jedoch kein konstanter Abstand zwischen Reifen und Sensor erhalten
werden kann, da sich bei einer Betätigung des Lenkrades der Einschlagwinkel
des Reifens verändert, treten
Abweichungen im Ausgangssignalverlauf des Sensors auf, sodass eine
Anbringung in dieser Position unzweckmäßig ist.
-
Die vorstehende Beschreibung bezieht
sich auf ein Fahrzeug mit Vorderradlenkung, wobei sich die Reifenrelation
im Falle eines Fahrzeugs mit Hinterradlenkung umkehrt, d. h., der
Sensor muss lediglich in der Nähe
eines Reifens angeordnet werden, der keine Lenkbewegung ausführt. Da
bei einer solchen Anordnung nur geringe Änderungen der Relativstellung
zwischen dem Stahlgürtel
(Magnetfeld-Generatoreinrichtung)
und dem Magnetfeldsensor (Magnetfeld-Detektoreinrichtung) auftreten, wird
eine stabile Magnetfeldmessung erhalten.
-
Der vorstehend beschriebene Stahlgürtel stellt
lediglich ein Ausführungsbeispiel
für eine
solche Magnetfeld-Detektoreinrichtung
dar. Alternativ kann ein anderes magnetisches Bauteil innerhalb
eines Rades, an dem der Reifen angebracht ist, als Magnetfeld-Generatoreinrichtung
verwendet werden, indem z. B. Teile einer Bremseinrichtung, wie
eine Bremsscheibe, eine Bremstrommel oder dergleichen, magnetisiert
werden oder indem ein Magnet angebracht wird.
-
Nachstehend wird näher auf
die Anbringungsposition unter Bezugnahme auf 1B eingegangen, die eine vergrößerte perspektivische
Ansicht in Richtung des Pfeils gemäß 1A darstellt. Wie in 1B veranschaulicht ist, wird der Sensor 14 an
einer Seitenwand oder dem Boden des Kofferraums in einer Position
angebracht, die in der Nähe der
Rückseite
des Reifens 12 liegt und ungefähr 15 cm vom Außenumfangsbereich des
Reifens 12 beabstandet ist. In den 1A und 1B ist
ein Personenwagen als Beispiel in Betracht gezogen worden, jedoch
ist auch bei Kleinwagen, Lieferwagen, Sport- oder Freizeitwagen
eine Anbringungsmöglichkeit im
Fahrgastraum oder Kofferraum an der Rückseite des Hinterreifens vorhanden,
wobei sich ein Abstand innerhalb von 30 cm vom Außenumfangsbereich
des Reifens gewährleisten
lässt.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Sensor auch in der Nähe eines
Radkastens in einem hinteren Kofferraum angeordnet sein kann.
-
Der Sensor ist mit einem Fahrzeug-Navigationsgerät über eine
Leitung 16 verbunden. Anders als bei einem an der Außenseite
des Fahrzeugs angebrachten Sensor kann die Leitung 16 auf
einfache Weise durch den Fahrgastraum zum Fahrzeug-Navigationsgerät geführt werden.
-
Nachstehend wird näher auf
den Aufbau des Magnetfeldsensors 14 eingegangen. Der Magnetfeldsensor 14 umfasst
zwei Magnetfeld-Sensorelemente 18A und 18B. Für die Magnetfeld-Sensorelemente 18A und 18B sind
magnetfeldabhängige
Impedanzelemente (nachstehend als MI-Elemente bezeichnet) geeignet,
die aus der japanischen Patent-Offenlegungsschrift
7-181 239 bekannt sind und deren Wirkungsweise auf dem magnetischen
Impedanzeffekt beruht. Der magnetische Impedanzeffekt ist eine Erscheinung,
bei der bei Beaufschlagung eines amorphen Leiters oder einer magnetischen
Dünnschicht
mit hochfrequenten Strömen
im MHz-Frequenzbereich
die Impedanz zwischen den beiden Enden eines magnetischen Elementes
bei Anlegen oder Vorhandensein eines externen Magnetfeldes Änderungen
in der Größenordnung
von einigen 10 Prozent zeigt, wobei ein solches MI-Element in der
Praxis eine Empfindlichkeit von mehreren mG oder mehr aufweist.
-
Ein derartiges MI-Element besitzt
folgende Vorteile: Es besitzt eine Empfindlichkeit, die gleich oder
höher als
die Empfindlichkeit eines Fluxgate-Sensors ist und ermöglicht eine
einfache Verkleinerung der Abmessungen auf eine Länge von
ungefähr
einigen Millimetern, wobei ein MI-Element in Bezug auf eine Magnetisierung
sehr widerstandsfähig
ist und auch unter Bedingungen stabil arbeitet, bei denen erhebliche Änderungen eines
externen Magnetfeldes auftreten. Ein MI-Element ist somit für den Magnetfeldsensor
gemäß diesem Ausführungsbeispiel
geeignet.
-
Zur Unterdrückung der Einflüsse externer
Magnetfelder und zur Gewährleistung
der alleinigen Erfassung nur des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes
werden bei diesem Magnetfeldsensor die beiden MI-Elemente 18A und 18B im
Rahmen einer Differenzwertbildung betrieben. Zur Erzielung einer
effektiven Differenzwertbildung werden hierbei die beiden MI-Elemente 18A und 18B derart
angeordnet, dass ihre Magnetfeld-Messrichtungen parallel zueinander
oder in Reihe zueinander verlaufen. Zu diesem Zweck wird die Magnetfeld-Messrichtung derart
eingestellt, dass sie senkrecht zur Bodenfläche des Kofferraums verläuft, wie
dies in 1B durch einen
Pfeil veranschaulicht ist. Auch bei Einstellung der Magnetfeld-Messrichtung
auf andere Richtungen ergeben sich jedoch keine nennenswerten Unterschiede,
sodass beliebige Richtungen ausgewählt werden können.
-
In 2 ist
der Aufbau einer Magnetfeld-Detektorschaltung des Magnetfeldsensors 14 zur
Ermittlung des Magnetfeldes eines Reifens unter Verwendung der MI-Elemente 18A und 18B veranschaulicht.
Bei dieser Magnetfeld-Detektorschaltung führt eine Hochfrequenz-Oszillatorschaltung 20 den
MI-Elementen 18A und 18B über Pufferverstärker 22A und 22B hochfrequente
Ströme
zu und steuert auf diese Weise die MI- Elemente 18A und 18B an.
Die anderen Endanschlüsse
der MI-Elemente 18A und 18B liegen
an Masse. Bei einer Veränderung
des externen Magnetfeldes ändert
sich die Impedanz der MI-Elemente 18A und 18B,
was zu einer Änderung
der Spannung zwischen den beiden Anschlüssen des jeweiligen MI-Elements 18A und 18B führt. Die
diese Spannungsänderungen
angebenden Signale werden jeweils von zwei Sensorschaltungen 24A und 24B detektiert
und als Magnetfeld-Messsignale der MI-Elemente 18A und 18B abgegeben.
Diese Messsignale werden einer Differenzverstärkerschaltung 26 zugeführt und
hierbei einer Differenzverstärkung
unterzogen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass
zur Gewährleistung
der erforderlichen Empfindlichkeit über einen Permanentmagneten
oder eine Spule eine Gleichstrom-Vormagnetisierung
der MI-Elemente 18A und 18B bewirkt oder an sie
ein Vormagnetisierungs-Gleichfeld Hb von ungefähr 1 bis 2 G angelegt wird.
-
Wenn der Abstand d zwischen den MI-Elementen 18A und 18B gemäß 1B zu gering ist, fallen ihre
Ausgangssignale ab. Es muss somit ein geeigneter Abstand gewählt werden.
Zu diesem Zweck wurden die Magnetfeld-Messsignale während einer
Drehbewegung des Reifens unter Veränderung des Abstands d ermittelt.
Das in 3 veranschaulichte
Ergebnis zeigt, dass das Ausgangssignal als Spitze-Spitze-Wert scharf abfällt, wenn
d < 2 cm ist, dass
jedoch ein praxisnahes Ausgangssignal erhalten wird, wenn d ≥ 2 cm ist.
-
Wenn die Zuleitungen für die Verbindung
der MI-Elemente mit der Magnetfeld-Detektorschaltung zur Zuführung hochfrequenter
Ströme
zu den MI-Elementen 18A und 18B zu lang werden,
nehmen unerwünschte Impedanzkomponenten,
wie eine potentialfreie bzw. ungeerdete Kapazität und dergleichen zu, sodass
der Wirkungsgrad der Impedanzänderung
mit zunehmender Zuleitungslänge
in der in 4 veranschaulichten
Weise abfällt.
Wenn somit ein Abfall auf ungefähr
80% zulässig
ist, beträgt
die maximale Zuleitungslänge
für jedes MI-Element
10 cm, wobei der Abstand d zwischen den MI-Elementen auf 20 cm oder
weniger eingestellt sein sollte. Der Abstand d wird somit vorzugsweise
derart gewählt,
dass er in einem Bereich von 2 cm bis 20 cm liegt.
-
Nachstehend wird das mit der vorstehend
beschriebenen Sensor-Anordnung und -Ausgestaltung erhaltene Messergebnis
des Sensor-Differenzausgangssignals bei einer tatsächlichen
Drehbewegung des Reifens näher
beschrieben.
-
Für
diese Messungen wurde ein Magnetfeldsensor hergestellt, bei dem
als MI-Element 18A und 18B zwei Elemente verwendet
wurden, die durch Ausbildung einer magnetischen Dünnschicht
auf der Basis von Fe-Ta-C (Dicke = 2 μm) auf einem Glassubstrat und
Anordnung der Elemente in einem Abstand d = 3 cm erhalten wurden.
Als Magnetfeld-Detektorschaltung fand die vorstehend unter Bezugnahme
auf 2 beschriebene Schaltungsanordnung
Verwendung, die in den Sensor eingebaut wurde. Der Magnetfeldsensor 14 wurde an
sechs Punkten (a) bis (f) in der Nähe der Rückseite des Hinterreifens 12 im
Kofferraum in der in 5 veranschaulichten
Weise angebracht, woraufhin die Differenz-Ausgangssignale unter
folgenden Messbedingungen gemessen wurden: Den MI-Elementen 18A und 18B wurden
hochfrequente Ströme
mit einer Frequenz von 20 MHz zugeführt, während gleichzeitig ein Vormagnetisierungs-Gleichfeld von 1
G angelegt wurde und hierbei der Verstärkungsfaktor der Differenzverstärkerschaltung 26 auf
den Wert 100 eingestellt war. Die erhaltenen Messergebnisse sind
in 6 dargestellt.
-
Nachstehend wird zunächst auf
den Signalverlauf am Punkt (a) näher
eingeganqen. Der durch einen Pfeil gekennzeichnete Bereich entspricht
einer Umdrehung, wobei in diesem Bereich vier positive und vier
negative Spitzenwerte auftreten. Von diesen Spitzenwerten stellen
zwei positive Spitzenwerte große
Werte dar, wobei ein zufriedenstellender Störabstand (Signal/Rauschverhältnis) erhalten
wird.
-
Am Punkt (b) wird ein ähnlicher
Signalverlauf wie am Punkt (a) erhalten, obwohl sich die Magnetfeld-Messrichtung
von derjenigen am Punkt (a) um 90° unterscheidet
und die Polaritäten
der Spitzenwerte in Relation zu der Polarität des Vormagnetisierungsfeldes
vertikal invertiert sind.
-
An den Punkten (c), (d) und (f) weisen
die Ausgangssignale den doppelten oder noch höheren Wert der am Punkt (a)
erhaltenen Signale auf, da diese Punkte dichter am Außenumfangsbereich
des Reifens liegen als der Punkt (a).
-
Dagegen weist das am Punkt (e) erhaltene
Ausgangssignal nur ungefähr
den halben Wert: des am Punkt (a) erhaltenen Ausgangssignals auf,
da der Punkt (e) einen größeren Abstand
aufweist als der Punkt (a).
-
Dieses schwache Ausgangssignal kann
durch eine höhere
Verstärkung
des Verstärkers
kompensiert werden. Das schwache Ausgangssignal ist jedoch im wesentlichen
auf das schwache Magnetfeld des Reifens zurück zu führen, wobei sich eine große Differenz
zwischen diesem Magnetfeld und einem externen Magnetfeld nicht gewährleisten
lässt,
was starke Veränderungen
des Signalverlaufs zur Folge hat.
-
Als Anbringungsposition für den Sensor
sollte somit zur Gewährleistung
eines starken Ausgangssignals eine Position gewählt werden, die einen möglichst
geringen Abstand zum Außenumfanasbereich
des Reifens aufweist, in dem der Stahlgürtel eingelagert ist.
-
Unter Berücksichtigung der vorstehend
beschriebenen Umstände
können
somit ein Sensoraufbau, mit dessen Hilfe das Magnetfeld eines Reifens
mit hoher Empfindlichkeit erfasst werden kann, sowie eine geeignete
Anbringungsposition des Sensors erhalten werden. Nachstehend wird
ein Verfahren zur Ermittlung der Drehzahl eines Reifens näher beschrieben.
-
6 zeigt
die Messergebnisse des vom Reifen erhaltenen Magnetfeldes in einer
stabilen Situation ohne Einwirkung eines Störmagnetfeldes. In einer solchen
Situation können
die Nulldurchgangspunkte oder die Punkte, bei denen ein Durchgang
durch einen bestimmten Schwellenwert stattfindet, auf einfache Weise gezählt und
die Drehzahl aus der Anzahl der bei jeder Umdrehung erhaltenen Impulse
berechnet werden.
-
In der Praxis treten jedoch bei einer
Fahrt des Kraftfahrzeugs Pegelabweichungen in Form von plötzlichen
Signalanstiegen auf, die auf Einflüssen durch die Restmagnetisierung
von Monier- oder Bewehrungseisen, Stahlstrukturen und dergleichen
von Brücken,
Tunneln und dergleichen, Positionsabweichungen zwischen Reifen und
Sensor auf Grund von Vibrationen des Kraftfahrzeugs, Einflüssen durch
die Restmagnetisierung von Fahrzeugen auf der Gegenfahrbahn oder
dergleichen beruhen. Die Berechnung der Drehzahl aus einem derartige
Abweichungen zeigenden Ausgangssignalverlauf des Sensors ist somit
mit Schwierigkeiten verbunden.
-
7 zeigt
ein Beispiel für
die kontinuierlichen Daten, die durch Messung der Änderungen
des Magnetfeldes bei der Drehbewegung des Reifens erhalten werden,
wenn sich das Fahrzeug über
eine bestimmte Brücke
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 50 km/h bewegt. Diese Daten
entsprechen einem Signalverlauf, der bei jeder Umdrehung des Reifens
einen einzigen großen
Spitzenwert aufweist, der in der Figur durch den Punkt C gekennzeichnet
ist. Wenn somit dieser Spitzenwert zuverlässig erfasst werden kann, kann
die Drehzahl genau ermittelt werden, sodass sich die Geschwindigkeit
und die Fahrstrecke berechnen lassen.
-
Wie jedoch dem gesamten Signalverlauf
zu entnehmen ist, kommt es zu plötzlichen
Signalanstiegen, deren Bewältigung
ein Problem darstellt. Diese Signalanstiege beruhen auf der Beeinflussung
durch die Monier- oder Bewehrungseisen und/oder die Stahlstruktur
der Brücke,
wobei ein durch die Restmagnetisierung dieser Elemente erzeugtes
Störmagnetfeld
diese Anstiegserscheinungen im Ausgangssignalverlauf bewirkt. Obwohl
bei dem Sensor eine differenzielle Signalverarbeitung zur Unterdrückung der
Auswirkungen dieser Störungen
erfolgt, lässt
sich die Störbeeinflussung
nicht vollständig
unterdrücken.
-
Da diese Signalanstiegserscheinungen
jedoch durch Frequenzkomponenten erzeugt werden, die niedriger als
die den Ausgangssignalverlauf bei der Drehbewegung des Reifens bildenden
Frequenzkomponenten sind, ist ein Verfahren zur Unterdrückung der
Anstiegserscheinungen mit Hilfe eines Hochpassfilters und Zählung der
Nulldurchgangspunkte oder der Durchgangspunkte bei bestimmten Schwellenwerten
einer näheren
Betrachtung unterzogen worden. Da jedoch die Fahrzeuggeschwindigkeit
in einem Bereich liegt, der sich von der Schrittgeschwindigkeit
eines Fußgängers oder
weniger bis zu einer hohen Geschwindigkeit von ungefähr 200 km/h
erstreckt, muss ein Frequenzbereich von annähernd 0 bis ungefähr 200 Hz
in Betracht gezogen werden, sodass mehrere Filter erforderlich sind.
Außerdem
verringert sich der Störabstand
auf Grund eines Abfalls des über
das oder die Filter bei einer konstanten Geschwindigkeit erhaltenen
Ausgangssignals.
-
Angesichts dieser Probleme findet
erfindungsgemäß folgendes
Verfahren Anwendung: Der Ausgangssignalverlauf wird aufeinanderfolgend
in numerische Daten umgesetzt, wobei ein Spitzenwert des Ausgangssignalverlaufs
ermittelt wird, indem unter Verwendung eines Mikrocomputers erfasst
wird, ob Änderungen
(Inkremente oder Dekremente) der Daten invertiert worden sind. Durch
Ermittlung, ob die Potentialdifferenz zwischen diesem Spitzenwert
und dem unmittelbar vorhergehenden Spitzenwert einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet
oder nicht, wird festgestellt, ob dieser Spitzenwert einen effektiven
Spitzenwert darstellt, der sich zur Erfassung der Drehbewegung des
Reifens eignet. Durch Zählung
dieser effektiven Spitzenwerte wird sodann die Drehzahl des Reifens
berechnet, wobei anschließend
die Fahrstrecke oder Geschwindigkeit auf der Basis des Reifendurchmessers
und des Verhältnisses
des Kreisumfangs zum Durchmesser berechnet wird.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel können die
in Form von relativ niedrigen Frequenzkomponenten im Ausgangssignalverlauf
auftretenden Störeinflüsse nahezu
vollständig
unterdrückt
werden, sodass sich die Reifendrehzahl unabhängig von der Geschwindigkeit
ermitteln lässt.
-
Eine Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
zur Erfassung der Drehbewegung bzw. Drehzahl eines Reifens mit Hilfe
des vorstehend beschriebenen Reifenumdrehungs-Ermittlunasverfahrens wird nachstehend
unter Bezugnahme auf 8 näher beschrieben.
-
Bei der Schaltungsanordnung gemäß 8 kann die Anordnung der
MI-Elemente 18A und 18B bis zur Differenzverstärkerschaltung 26,
d. h., die Magnetfeld-Detektorschaltung
gemäß 2, durch den Magnetfeldsensor 14 ersetzt
werden, oder die Anordnung der gesamten Vorrichtung gemäß 8 kann durch den Magnetfeldsensor 14 ersetzt
werden.
-
Bei der Schaltungsanordnung gemäß 8 werden, wie vorstehend
beschrieben, von der HF-Oszillatorschaltung 20 abgegebene,
hochfrequente Ströme
den MI-Elementen 18A und 18B zugeführt und
Signale, die an den beiden Anschlüssen des jeweiligen MI-Elements 18A bzw. 18B auftretende
Spannungsänderungen repräsentieren,
Detektorschaltungen 24A und 24B zur Unterdrückung der
hochfrequenten Komponenten und Abgabe von Magnetfeld-Messsignalen
zugeführt.
Diese Messsignale werden in die Differenzverstärkerschaltung 26 eingegeben
und einer Differenzverstärkung
unterzogen. Sodann wird das Differenz-Ausgangssignal durch einen
Analog/Digital-Umsetzer 28 von einem Analogsignal in ein
Digitalsignal umgesetzt (was nachstehend auch als A/D-Umsetzung bezeichnet
wird). Das Digitalsignal wird sodann einem Mikrocomputer 30 zugeführt, der
die vorstehend beschriebene Spitzenwert-Detektion und Bestimmung
eines effektiven Spitzenwerts auf der Basis des Digitalsignals durchführt.
-
Nachstehend wird die nach der Analog/Digital-Umsetzung
erfolgende Signalverarbeitung unter Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm
gemäß 9 und den in 7 dargestellten Signalverlauf
des Differenz-Ausgangssignals näher
beschrieben.
-
Bei der im Ablaufdiagramm gemäß 9 veranschaulichten Signalverarbeitung
wird die vom Sensor erhaltene Differenz-Ausgangsspannung in einem Schritt S1
vom Analog/Digital-Umsetzer 28 einer
Analog/Digital-Umsetzung unterzogen und das hierbei gebildete Digitalsignal
dem Mikrocomputer 30 zugeführt.
-
In einem Schritt S2 wird überprüft, ob die
im Schritt S1 erfolgte Dateneingabe einem Spitzenwert entspricht.
Dieser Überprüfungsschritt
wird durch die Ermittlung erhalten, ob sich die Änderungsrichtung der letzten
Daten in Bezug auf die zweitletzten Daten vom Positiven (Inkrement)
zum Negativen (Dekrement) oder umgekehrt in Bezug auf die Änderungsrichtung
der zweitletzten Daten zu den drittletzten Daten umgekehrt hat oder
nicht. Wenn im Schritt S2 das Ergebnis NEIN erhalten wird, kehrt
der Ablauf zum Schritt S1 zurück,
während
er andernfalls auf einen Schritt S3 übergeht.
-
Wenn z. B. ermittelt wird, dass der
Punkt B in dem Differenz-Ausgangssignalverlauf gemäß 7 keinen Spitzenwert darstellt,
da die Änderungsrichtung
negativ bleibt (Dekrement), kehrt der Ablauf zum Schritt S1 zur
Analog/Digital-Umsetzung der nächsten
Daten zurück.
Wenn sodann die am Punkt C erhaltenen Daten in numerische Daten
umgesetzt werden, wird eine Umkehr der Änderungsrichtung vom Negativen
zum Positiven festgestellt und ermittelt, dass die am Punkt C erhaltenen
Daten einen Spitzenwert darstellen. Der Ablauf geht daraufhin auf
einen Schritt S3 über.
-
Im Schritt S3 werden z. B. die am
Punkt C erhaltenen und als Spitzenwert festgelegten Daten in Form eines
Spitzenwerts Sp in z. B. einem internen Direktzugriffsspeicher oder
dergleichen des Mikrocomputers 30 abgespeichert.
-
In einem Schritt S4 wird ermittelt,
ob der Absolutwert der Differenz zwischen dem derzeitigen Spitzenwert
Sp und dem vorherigen Spitzenwert Sp – 1 einen vorgegebenen Schwellenwert
L überschreitet,
um auf diese Weise zu bestimmen, ob die Daten des Spitzenwertes
Sp sich auf einen Spitzenwert beziehen, der für die Reifen-Drehzahlmessung
herangezogen werden kann. Die Beziehung zwischen den Spitzenwerten
Sp und Sp – 1
ist gemäß 7 z. B. dadurch gegeben,
dass bei Vorliegen von Sp am Punkt C der Spitzenwert Sp – 1 dem
Punkt A entspricht und bei Vorliegen von Sp am Punkt D der Spitzenwert
Sp – 1
dem Punkt C entspricht.
-
Die Vorgabe des Schwellenwertes L
erfolgt zur Unterdrückung
sehr kleiner Spitzenwerte, da sie einen geringen Störabstand
aufweisen und somit störanfällig sind,
sodass auf diese Weise nur relativ große Spitzenwerte erfasst werden
und damit eine hohe Zuverlässigkeit
gewährleistet
ist. Es liegt auf der Hand, dass bei Einstellung eines kleinen Schwellenwertes
L auch kleine Spitzenwerte erfasst werden können, während bei Einstellung eines
großen
Schwellenwertes L nur große
Spitzenwerte aufgenommen werden. Der Schwellenwert L kann daher
entsprechend dem Ausgangssignalverlauf eingestellt werden, der sich
in Abhängigkeit
von dem Magnetisierungszustand des Stahlgürtels des Reifens und der Anbringungsposition
des Sensors ändert. Der
Schwellenwert L wird vorzugsweise derart eingestellt, dass er im
Bereich von 10% bis 90% der maximalen Potentialdifferenz zwischen
Spitzenwerten (zwei aufeinanderfolgenden Spitzenwerten) liegt, da
Schwankungen im Signalverlauf selbst ungefähr 10% der vorher gemessenen
maximalen Potentialdifferenz zwischen Spitzenwerten betragen.
-
Bei dem Beispiel gemäß 7 beträgt im gesamten Signalverlauf
die maximale Potentialdifferenz zwischen Spitzenwerten ungefähr 0,5 V.
Wenn in diesem Fall der Schwellenwert L auf 0,3 V (60% von 0,5 V)
zur Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes eingestellt wird,
beträgt
die Differenz zwischen dem Spitzenwert C und dem unmittelbar vorhergehenden
Spitzenwert A ungefähr
0,55 V und überschreitet
damit den Wert 0,3 V des Spitzenwerts L, sodass die Feststellung
getroffen wird, dass es sich bei dem Spitzenwert C um einen effektiven
Spitzenwert handelt. Im Falle des Spitzenwerts E beträgt jedoch
die Differenz zum unmittelbar vorhergehenden Spitzenwert D nur ungefähr 0,02
V und überschreitet
somit nicht den Schwellenwert L, sodass der Spitzenwert E nicht
beachtet wird. Innerhalb des einer Umdrehung des Reifens entsprechenden
und in 7 durch den Pfeil
gekennzeichneten Bereiches werden somit die beiden Spitzenwerte
C und D als effektive Spitzenwerte bewertet.
-
Wenn bei der Ausführung des Ablaufs gemäß 9 im Schritt S4 ein effektiver
Spitzenwert bestimmt wird, wird am Ausgang des Mikrocomputers 30 in
einem Schritt S5 ein Impulssignal mit einer geringen Impulsdauer
abgegeben. Durch die Abgabe dieses Impulses wird dem Fahrzeug-Navigationsgerät eine Information hinsichtlich
der Erfassung eines effektiven Spitzenwertes übermittelt. Eine andere Art
der Bildung des Impulssignals kann darin bestehen, dass bei jeder
Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes eine Inversion des Impulssignals
erfolgt.
-
Der Ablauf geht dann vom Schritt
S5 auf einen Schritt S6 über.
Wenn allerdings im Schritt S4 die Bestimmung erfolgt, dass es sich
bei den betreffenden Daten nicht um einen effektiven Spitzenwert
handelt, geht der Ablauf ebenfalls auf den Schritt S6 über. Im
Schritt S6 wird der derzeitige Spitzenwert Sp im Direktzugriffsspeicher
als vorheriger Spitzenwert Sp – 1
gespeichert, um auf diese Weise den Spitzenwert Sp – 1 zu erneuern.
Sodann kehrt der Ablauf zu der im Schritt S1 erfolgenden Analog/Digital-Umsetzung
zurück,
sodass sich die vorstehend beschriebene Signalverarbeitung wiederholt.
-
Da bei der vorstehend beschriebenen
Signalverarbeitung keine zeitlichen Parameter in die Spitzenwerterfassung
und die Bestimmung des effektiven Spitzenwertes eingehen, kann die
Erfassung der Drehbewegung des Reifens unabhängig von der Drehzahl des Reifens
erfolgen. Eine vorgegebene Messgenauigkeit lässt sich somit auch dann gewährleisten,
wenn eine Änderung
der Fahrzeuggeschwindigkeit von einer sehr geringen Geschwindigkeit
zu einer hohen Geschwindigkeit auftritt.
-
Bei der vorstehend beschriebenen
Signalverarbeitung kann die Anzahl der im Schritt S5 abgegebenen Impulse,
d. h., die Anzahl der erfassten effektiven Spitzenwerte, gezählt und
die Drehzahl des Reifens auf der Basis dieses Zählwertes berechnet werden.
Weiterhin kann die Fahrstrecke des Fahrzeugs durch Multiplikation
der berechneten Drehzahl mit dem Durchmesser des Reifens und dem
Verhältnis
des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser berechnet werden.
Da ein Impuls jedoch nicht immer einer vollständigen Umdrehung des Reifens
entspricht, muss in diesem Fall die einer Umdrehung entsprechende
Anzahl von Impulsen vorher überprüft werden.
Da außerdem
die einer Umdrehung entsprechende Anzahl von Impulsen einem ganzzahligen Vielfachen
entspricht, erweist sich auch ein Verfahren als sehr effektiv, bei
dem eine Korrektur eines Bruchteils einer ganzen Zahl durch einen
Vergleich mit Entfernungsmessdaten vorgenommen wird, die von einer
GPS-Einheit des
Fahrzeug-Navigationsgerätes
erhalten werden.
-
Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels
lässt sich
somit die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe lösen, d.
h., der Magnetfeldsensor 14 weist auf Grund der Verwendung
von MI-Elementen eine sehr hohe Empfindlichkeit auf und zeigt anders
als ein Fluxgate-Sensor
auch keine magnetisierungsabhängigen
Zustandsänderungen.
Da der Magnetfeldsensor 14 in der Nähe eines Hinterreifens im Fahrgastraum
oder Kofferraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, kann er auf einfache
Weise angebracht werden und eine zufriedenstellende Erfassung des
vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes gewährleisten. Durch die vorstehend
beschriebene Differenzwertbildung und die mit Hilfe des Mikrocomputers 30 erfolgende
Spitzenwerterfassung und Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes
lassen sich Einflüsse
durch Störmagnetfelder unterdrücken und
die Drehbewegung oder Drehzahl des Reifens genau ermitteln.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel finden MI-Elemente
als Magnetfeld-Sensorelemente Verwendung. Es können jedoch auch beliebige
andere Magnetfeld-Sensorelemente verwendet werden, solange sie eine
hohe Empfindlichkeit aufweisen.
-
Nachstehend wird auf einige Messergebnisse
bezüglich
der Fahrstrecke näher
eingegangen, die bei einem mit diesem Ausführungsbeispiel der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
ausgestatteten Mittelklasse-Personenwagen
(2000 cm3) im Rahmen einer Fahrstrecke von
10 km im Stadtbereich erhalten wurden.
-
Da diese Fahrt im Stadtbereich stattfand,
wechselten sich Stillstand und Fahrt häufig ab, wobei erheblich unterschiedliche
Geschwindigkeiten auftraten. Der Durchmesser eines jeden Reifens
des Testfahrzeugs betrug 60 cm, sodass das Fahrzeug bei einer Reifenumdrehung
1,88 m zurücklegte.
Das erhaltene Messergebnis in Form der Anzahl der von der vorstehend
beschriebenen Schaltungsanordnung gemäß 8 abgegebenen Impulse betrug 21 982,
sodass auf Grund der Tatsache, dass je Umdrehung zwei Impulse abgegeben wurden,
eine Fahrstrecke von 9,782 km gemessen wurde. Der Messfehler betrug
somit nur ungefähr
2,2%. Die für
ein Fahrzeug-Navigationsgerät
mit Eigennavigation erforderliche Genauigkeit kann somit sogar in
einem Stadtbereich gewährleistet
werden, wo erhebliche Änderungen
der Fahrzeuggeschwindigkeit auftreten und das Fahrzeug vielen Störmagnetfeldern
ausgesetzt ist.
-
(Reifen-Magnetisierungsverfahren
und Verfahren zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens)
-
Bei dem vorstehend beschriebenen
grundlegenden Ausführungsbeispiel
wurde vorausgesetzt, dass der Stahlgürtel des Reifens, dessen Drehbewegung
oder Drehzahl zu erfassen ist, eine natürliche Magnetisierung aufweist,
d. h., dass keine künstliche
Steuerung der Magnetisierung vorliegt.
-
Wie vorstehend unter Bezugnahme auf 10 beschrieben worden ist,
treten in diesem Falle im Magnetfeld-Änderungsmuster
während
der Drehbewegung des Reifens eine Vielzahl von Spitzenwerten pro
Umdrehung des Reifens auf.
-
Wenn jedoch das Magnetfeldmuster
pro Umdrehung des Reifens eine Vielzahl von Spitzenwerten aufweist,
muss bei der Berechnung der Drehzahl des Reifens durch Zählung der
Anzahl von Spitzenwerten eine Korrektur eines Bruchteils einer ganzen
Zahl wie bei der Berechnung der Reifendrehzahl bei dem vorstehend beschriebenen
grundlegenden Ausführungsbeispiel
vorgenommen werden, wobei auf Grund der Tatsache, dass bei den einzelnen
Reifen unterschiedliche Anzahlen von Spitzenwerten auftreten, Korrekturwerte
für Einheiten
von Reifen vorgegeben bzw. eingestellt werden müssen.
-
Wenn somit durch Steuerung des Magnetisierungszustands
des Reifens ein Signal erhalten werden kann, das einem Impuls je
Umdrehung des Reifens entspricht, wird die magnetfeldabhängige Erfassung
der Reifen-Drehbewegung erheblich vereinfacht. Nachstehend werden
unter Bezugnahme auf die 11 bis 21 Ausführungsbeispiele eines Reifen-Magnetisierungsverfahrens,
das sich unter Berücksichtigung
dieser Probleme für
eine magnetfeldabhängige
Erfassung der Drehbewegung eines Reifens eignet, sowie Ausführungsbeispiele
eines Magnetfeld-Messverfahrens, mit dessen Hilfe ein stabiler Ausgangssignalverlauf
von einem mittels dieses Magnetisierungsverfahrens magnetisierten
Reifen erhalten werden kann, näher
beschrieben.
-
(Erstes Ausführungsbeispiel
des Magnetisierungsverfahrens)
-
Nachstehend wird auf ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Reifen-Magnetisierungsverfahrens näher eingegangen.
-
Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
wird in der in 11 dargestellten
Weise in einem ersten Magnetisierungsvorgang der gesamte Umfang
eines Reifens 12, in dessen Außenumfangsbereich ein Stahlgürtel eingelagert
ist, kontinuierlich in einer mit seiner Umfangsrichtung übereinstimmenden
Richtung magnetisiert.
-
Zu diesem Zweck wird ein Magnetisierungsmagnet 11 in
Kontakt mit der Außenumfangsfläche des Reifens 12 gebracht
oder in deren Nähe
angeordnet und in der in 11 veranschaulichten
Weise in Relation zum Reifen zur Ausführung einer Drehbewegung von
mehr als 360° entlang
der Umfangsrichtung des Reifens bewegt, d. h., entweder wird der
Magnet 11 zur Ausführung
einer Drehbewegung oder mehr entlang der Außenumfangsfläche des
Reifens 12 bewegt oder der Magnet 11 wird in seiner
Lage festgehalten, während
der Reifen 12 eine Umdrehung oder mehr ausführt. Wie
in der vergrößerten Ansicht
gemäß 12 veranschaulicht ist,
wird der Magnet 11 hierbei derart angeordnet, dass sein
Nordpol und sein Südpol
in der Umfangsrichtung des Reifens 12, d. h., der Richtung
der Relativbewegung, einander gegenüber liegen, sodass der im Außenumfangsabschnitt
des Reifens in der Umfangsrichtung des Reifens 12 angeordnete
Stahlgürtel
mit dem vom Magneten 11 erzeugten Magnetfeld Hw beaufschlagt
wird.
-
Hierbei wird die Außenumfangsfläche des
Reifens 12 vorzugsweise über ihre gesamte Breite hinweg magnetisiert.
Wenn somit die Breite des in der in den 11 und 12 veranschaulichten
Weise angeordneten Magneten 11 kleiner als die Breite der
Außenumfangsfläche des
Reifens 12 ist, wird der Magnet 11 relativ zum Reifen
entlang der Breitenrichtung der Außenumfangsfläche des
Reifens 12 (der Axialrichtung des Reifens) und außerdem relativ
zum Reifen um zwei Umdrehungen oder mehr entlang der Umfangsrichtung
des Reifens 12 bewegt, sodass die Außenumfangsfläche des
Reifens 12 über
ihre gesamte Breite hinweg magnetisiert wird. Es ist jedoch nicht
immer erforderlich, dass die Außenumfangsfläche des
Reifens 12 über
ihre gesamte Breite hinweg magnetisiert wird. In einem solchen Fall
kann auch ein Bereich magnetisiert werden, der ungefähr 2/3 der
Breite beträgt
und in der Nähe
eines (nachstehend noch näher
beschriebenen) Magnetfeldsensors an der Außenumfangsfläche des
Reifens liegt.
-
Bezüglich der Relativbewegungsrichtung
des Magneten 11 und des Reifens 12 kann eine Richtung
gewählt
werden, die mit der Umfangsrichtung des Reifens 12 übereinstimmt,
oder es können
zwei, mit der Umfangsrichtung übereinstimmende
Richtungen zur wechselseitigen Bewegung des Magneten 11 und
des Reifens 12 in den beiden Richtungen gewählt werden.
-
Wenn die Magnetisierung des Reifens
bei einem bereits auf ein an einem Fahrzeug befindlichen Rad aufgezogenen
Reifen erfolgen soll, wird das Rad mit dem zu magnetisierenden Reifen
mit Hilfe eines Wagenhebers angehoben und der Magnetisierungsmagnet
in Kontakt mit der Außenumfangsfläche des
Reifens gebracht, während
der Reifen manuell gedreht wird. Alternativ kann auch ohne Verwendung
eines Wagenhebers der keine Bodenberührung aufweisende Bereich der
Außenumfangsfläche des
Reifens mit dem Magneten zur Magnetisierung dieses Bereichs berührt werden,
woraufhin nach einer geringfügigen
Bewegung des Fahrzeugs der restliche Bereich zur Magnetisierung
kontaktiert wird und auf diese einfache Weise eine Magnetisierung
des Reifens erfolgt.
-
In dieser Form wird im ersten Magnetisierungsvorgang
der gesamte Umfang des Außenumfangsbereichs
des Reifens kontinuierlich in einer mit seiner Umfangsrichtung übereinstimmenden
Richtung magnetisiert, wodurch eine neue Magnetisierung und Beseitigung
der noch vorhandenen Restmagnetisierung des Reifens erfolgt.
-
Es steht auch ein Verfahren zur vollkommenen
Entmagnetisierung eines noch vorhandenen Restmagnetismus durch Beaufschlagung
des Reifens mit einem Entmagnetisierungs-Wechselfeld zur Verfügung. Dieses
Verfahren erweist sich jedoch als ungeeignet, da ein vollständig entmagnetisierter
Stahlgürtelbereich
leicht wieder magnetisiert werden kann und hierdurch Störungen auf
Grund einer willkürlichen
Magnetisierung durch externe Störmagnetfelder
problematisch werden können.
-
Nachdem die Polarität des Magnetisierungsmagneten 11 in
Bezug auf die Umfangsrichtung des Reifens 12 invertiert
worden ist, wird der Magnetisierungsmagnet 11 bei einem
in 13 veranschaulichten
zweiten Magnetisierungsvorgang in Berührung mit oder in die Nähe der Außenumfangsfläche des
Reifens 12 gebracht und relativ zum Reifen derart in der
Umfangsrichtung des Reifens 12 bewegt, dass am Außenumfangsbereich
des Reifens 12 in einer entgegengesetzten Richtung zur
Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetisierungsvorgangs ein Bereich
mit einem unter 360° liegenden,
vorgegebenen Winkel Θ kontinuierlich
neu magnetisiert wird. Auf diese Weise wird der magnetisierte Bereich
ausgebildet, der zur magnetfeldabhängigen Erfassung der Drehbewegung
des Reifens 12 dient und die Bildung eines Magnetfeldes
ermöglicht,
das auf einfache Weise von einem Magnetfeldsensor erfasst werden
kann.
-
Hierbei ist zu beachten, dass der
Winkel Θ beim
zweiten Magnetisierungsvorgang den Verlauf oder die Feldstärke des
erzeugten Magnetfeldes beeinflusst und insofern einen optimalen
Winkelwert aufweist, der in der nachstehend beschriebenen Weise
näher untersucht
worden ist. Bei dieser Untersuchung wurden der Winkel Θ des zweiten
Magnetisierungsvorgangs in Inkrementen von 22,5° verändert, die Magnetfelder in
Umfangsrichtung in einem Abstand von 20 cm von der Außenumfangsfläche des
Reifens durch Drehung von an den jeweiligen Winkeln magnetisierten
Reifen gemessen und sodann die Muster der gemessenen Magnetfelder überprüft. Der
verwendete Magnetisierungsmagnet wies einen Abstand von 2 mm zwischen
seinem Nordpol und Südpol
auf und erzeugte ein Magnetisierungsfeld Aw von ungefähr 200 G
in einem Abstand von 10 mm von der Magnetisierungsoberfläche des
Magneten. 14 zeigt die
erhaltenen Untersuchungsergebnisse, wobei die Abszisse die Zeitachse
der Daten darstellt. Die Daten unterliegen Veränderungen, da die Reifenumdrehung
bei den Messungen nicht konstant ist, jedoch lässt sich eine Umdrehung auf
der Basis des periodischen Musters erkennen.
-
Wie aus dem Verlauf der Magnetfelder
ersichtlich ist, zeigen die Magnetfeldmuster abwärts gerichtete scharfe Spitzen,
wenn der Winkel Θ gleich
oder kleiner als 90° ist,
wobei die Änderungen
des Magnetfeldes bei Θ =
90° maximal
sind. Bei einer Inversion der Magnetisierungspolarität treten
natürlich
aufwärts
gerichtete scharfe Spitzen auf. Wenn der Winkel Θ den Winkelwert 90° überschreitet,
bilden sich an scharfen Spitzen Einschnitte aus, die sich mit größer werdendem
Winkel vertiefen.
-
Für
die Erfassung der Drehbewegung des Reifens durch Erfassung des vom
Reifen erzeugten Magnetfeldes ist ein bestimmter Schwellenwert vorgegeben.
Unter Berücksichtigung
der Feldstärkeschwankungen des
Magnetfeldverlaufs des Reifens auf Grund der Einwirkung externer
Magnetfelder muss ein breiter Einstellbereich des Schwellenwertes
gewährleistet
sein. Die Bestimmungs- oder Festlegungsbreite, die den zur Einstellung
dieses Schwellenwertes geeigneten Bereich definiert, ist durch den
Wert L zwischen der abwärts
gerichteten scharfen Spitze und dem unteren Wert eines oberen Einschnitts
gegeben (siehe das dem Winkel 67,5° entsprechende Diagramm) wenn
der Magnetisierungswinkel Θ gleich
oder kleiner als ungefähr
90° ist, oder
durch den Wert L' zwischen
oberen und unteren Einschnitten gegeben (siehe das Diagramm für den Winkel
157,5°),
wenn der Magnetisierungswinkel 90° überschreitet
und sich Einschnitte an abwärts
gerichteten scharfen Spitzen ausbilden.
-
15 zeigt
eine grafische Darstellung dieser Bestimmungsbreiten L und L', der zu entnehmen
ist, dass der optimale Magnetisierungswinkel 90° beträgt. Bei der Untersuchung eines
für die
Praxis geeigneten Bereichs ergab sich, dass in einem Bereich mit
einem kleinen Magnetisierungswinkel Θ das vom Reifen erzeugte Magnetfeld
schwach und die Einflüsse
externer Störmagnetfelder
relativ stärker
sind. Wenn somit ein für
die Praxis geeigneter Bereich mit 50% der maximalen Bestimmungsbreite
festgelegt wird, findet zweckmäßigerweise
ein Magnetisierungswinkel Θ im
Bereich von 30° bis
180° Verwendung.
Wenn ferner ein Optimalbereich von 80% der maximalen Bestimmungsbreite
festgelegt wird, fällt
der Winkel Θ in
den Bereich von 55° bis
105°, wobei
ein stabileres Magnetfeld erhalten werden kann.
-
Im Rahmen der vorstehenden Beschreibung
ist ein Winkelbereich von bis zu 180° in Betracht gezogen worden.
Wenn der Winkel Θ beim
zweiten Magnetisierungsvorgang 180° überschreitet, werden ebenfalls
symmetrische Muster wenn auch mit invertierten Polaritäten- gebildet,
sodass das gleiche auch für
einen Winkel von 360° (Restmagnetisierung
im ersten Magnetisierungsvorgang) – Θ gilt. Der vorstehend genannte
optimale Magnetisierungswinkelbereich kann somit auch für einen
kleineren Winkel der Restmagnetisierungsbereiche in entgegengesetzten
Richtungen im Außenumfangsbereich
des beim ersten und zweiten Magnetisierungsvorgang magnetisierten
Reifens festgelegt werden.
-
(Zweites Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens)
-
Das vorstehend beschriebene erste
Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens ist darauf gerichtet, dem Gerät eines
Fahrzeug-Navigationssystems pro Umdrehung des Reifens ein Impulssignal zuzuführen. Wenn
zwei Impulse bei jeder Umdrehung des Reifens abgegeben werden, lassen
sich auf Grund der Tatsache, dass die Einheit eines Impulses nur
einer halben Umdrehung des Reifens entspricht, Störungen durch
Ausgangsimpulsverzerrungen reduzieren, die von externen Störmagnetfeldern
oder Vibrationen, Stößen oder
dergleichen des Reifens verursacht werden. Bei einem Reifen mit
einem Durchmesser von 60 cm lässt sich
hierdurch z. B. die Messgenauigkeit der Fahrstrecke je Impuls von
1,88 m auf 0,94 m verbessern. Wenn das Fahrzeug-Navigationssystem
die Fahrstrecke auf der Basis von Geschwindigkeitsberechnungen ermittelt und
hierbei z. B. die Geschwindigkeitsberechnungen auf der Basis der
Anzahl der Impulse pro Sekunde erfolgen, können bei einer geringen Anzahl
von Impulsen je Umdrehung erhebliche Fehler auftreten, und zwar
insbesondere dann, wenn sich das Fahrzeug mit einer geringen Geschwindigkeit
bewegt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird daher angestrebt, die Messgenauigkeit unter Berücksichtigung
solcher Fehler zu verbessern.
-
Als zweites Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
wird daher nachstehend ein Reifen-Magnetisierungsverfahren näher beschrieben,
mit dessen Hilfe eine stabile Erzeugung von zwei Impulssignalen
je Umdrehung des Reifens gewährleistet
ist.
-
Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
werden der in Verbindung mit dem ersten Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
vorstehend beschriebene erste und zweite Magnetisierungsvorgang
aufeinanderfolgend durchgeführt.
Hierbei ist der Winkelbereich der Neumagnetisierung im zweiten Magnetisierungsvorgang
auf 90° eingestellt.
Anders als bei der vorstehend beschriebenen Magnetisierung kann
ein unmagnetisierter Bereich beim ersten Magnetisierungsvorgang
verbleiben, ohne dass der gesamte Bereich der Außenumfangsfläche des
Reifens magnetisiert wird, wobei dieser unmagnetisierte Bereich
im zweiten Magnetisierungsvorgang magnetisiert werden kann. In diesem
Falle ist der im ersten Magnetisierungsvorgang zu magnetisierende
Winkelbereich größer als
270° und
kleiner als 360°, wobei
im zweiten Magnetisierungsvorgang der den unmagnetisierten Bereich
umfassende 90°-Bereich
magnetisiert wird.
-
Dieser erste und zweite Magnetisierungsvorgang
werden in Verbindung mit einem dritten Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
nachstehend noch näher
beschrieben.
-
Abschließend erfolgt ein dritter Magnetisierungsvorgang.
Bei diesem dritten Magnetisierungsvorgang wird ein 90°-Bereich auf der gegenüberliegenden
Seite des Außenumfangsbereichs
des Reifens in Bezug auf die Reifenmitte, der somit in Bezug auf
den beim zweiten Magnetisierungsvorgang magnetisierten 90°-Bereich um
180° gedreht
ist, d. h., ein zu dem im zweiten Magnetisierungsvorgang magnetisierten
90°-Bereich punktsymmetrischer
90°-Bereich,
kontinuierlich in der gleichen Richtung wie beim zweiten Magnetisierungsvorgang entlang
der Umfangsrichtung d. h., in der entgegengesetzten Richtung zu
der Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetisierungsvorgangs,
durch das gleiche Verfahren wie im zweiten Magnetisierungsvorgang
kontinuierlich neu magnetisiert. Die Magnetisierung ist mit diesem
dritten Magnetisierungsvorgang abgeschlossen.
-
Die Vorgehensweise, im ersten Magnetisierungsvorgang
einen unmagnetisierten Bereich auszubilden, hat hierbei den Vorteil,
dass die durch den Übergang
vom zweiten Magnetisierungsvorgang auf den dritten Magnetisierungsvorgang
erfolgende Magnetisierung bei einer Umdrehung des Reifens abgeschlossen werden
kann. Dies ergibt sich aus folgendem Umstand. Nach der Ausbildung
des unmagnetisierten Bereichs wird nämlich der zu dem unmagnetisierten
Bereich punktsymmetrische Bereich erneut in der in Bezug auf den ersten
Magnetisierungsvorgang entgegengesetzten Richtung magnetisiert.
Sodann wird der unmagnetisierte Bereich durch Drehung des Reifens
magnetisiert.
-
16 veranschaulicht
den Magnetisierungszustand eines durch dieses Magnetisierungsverfahren magnetisierten
Reifens. Wie 16 zu entnehmen
ist, die die in dem ersten, zweiten und dritten Magnetisierungsvorgang
ausgebildeten Restmagnetisierungsbereiche und Richtungen veranschaulicht,
wird bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens ein Magnetisierungszustand
erzeugt, bei dem der gesamte Außenumfangsbereich
eines Reifens 12 in vier 90°-Bereiche unterteilt ist, die
derart magnetisiert sind, dass sie in der Umfangsrichtung des Reifens
abwechselnd entgegengesetzte Magnetisierungsrichtungen aufweisen.
-
Die 17A und 17B zeigen die Messergebnisse
eines Magnetfeldes entlang der Umfangsrichtung an der Außenumfangsfläche eines
mit Hilfe des zweiten Ausführungsbeispiels
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens magnetisierten Reifens, wobei
jeweils das Magnetfeldmuster des Reifens bei Beendigung des zweiten Magnetisierungsvorgangs
und das Magnetfeldmuster des Reifens bei Beendigung des dritten
Magnetisierungsvorgangs dargestellt sind.
-
Das Magnetfeldmuster bei Beendigung
des dritten Magnetisierungsvorgangs ist durch einen Verlauf definiert,
bei dem zwei Spitzen je Umdrehung des Reifens auftreten, die allerdings
geringfügig
unterschiedliche Werte aufweisen. Wie den 17A und 17B zu
entnehmen ist, entspricht der Betrag der Änderungen des Magnetfeldes
im wesentlichen demjenigen bei Beendigung des zweiten Magnetisierungsvorgangs,
sodass sich ein guter Magnetisierungszustand erhalten lässt.
-
Wie vorstehend beschrieben, können bei
der magnetfeldabhängigen
Ermittlung der Drehbewegung eines mit Hilfe des zweiten Ausführungsbeispiels
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
magnetisierten Reifens zwei stabile Impulssignale je Umdrehung des
Reifens erzeugt werden. Auf diese Weise lassen sich Fehler bei der
Fahrstreckenmessung eines Fahrzeugs durch Ermittlung der Drehbewegung
des Reifens verringern und eine höhere Genauigkeit der Eigennavigation
eines Fahrzeug-Navigationssystems
gewährleisten.
-
Bei der Erfassung eines Magnetfeldes
zur Ermittlung der Drehbewegung eines mit Hilfe des zweiten Ausführungsbeispiels
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens magnetisierten Reifens wird
zweckmäßigerweise
die Anordnung der beiden Magnetfeld-Sensorelemente gemäß dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Verfahrens zur Erfassung eines Reifen-Magnetfeldes verwendet,
wobei dieses Ausführungsbeispiel
des Messverfahrens direkt angewendet werden kann.
-
Bei dem vorstehend beschriebenen
ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens wird der Reifen unter Verwendung
eines Magnetfeldes entlang der Umfangsrichtung des Reifens magnetisiert.
Wenn jedoch in der Praxis ein Magnetfeldsensor angebracht wird,
stimmt seine Magnetfeld-Messrichtung nicht immer mit der Umfangsrichtung überein,
sodass gewisse Befürchtungen
bestehen, ob optimale Bedingungen für die Magnetisierung unter
Verwendung eines Magnetfeldes in der Umfangsrichtung gegeben sind,
da sich z. B. die Magnetfeldrichtung in Abhängigkeit von den Messpositionen
auf Grund gebogener Magnetisierungsmuster verändern kann. Als Ergebnis von
Untersuchungen in der Praxis zeigte sich jedoch, dass selbst unter
den tatsächlich
gegebenen Bedingungen optimale Bedingungen für die Magnetisierung auch bei
Verwendung eines Magnetfeldes in der Umfangsrichtung erhalten werden
können.
Nachstehend wird auf das Ergebnis dieser Untersuchungen näher eingegangen.
-
Bei der Erfassung des Magnetfeldes
des Reifens durch den Magnetfeldsensor ist der Sensor hierbei zweckmäßigerweise
im Kofferraum an der Rückseite
des Reifens angeordnet. Wenn hierbei seine Position durch Koordinaten
ausgedrückt
wird, befindet sich der Sensor in einer X-Y-Ebene, wie dies in den 18A und 18B veranschaulicht ist.
-
Bei den vorgenommenen Untersuchungen
fand ein Reifen mit einem Durchmesser von 60 cm Verwendung, wobei
die Höhe
H von der X-Y-Ebene zur Oberseite des Reifens auf 10 cm und der
Ahstand S zwischen einer X-Z-Ebene und der Seitenfläche des
Reifens auf 15 cm eingestellt waren. Der Reifen war mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Verfahrens magnetisiert worden, wobei ein kleiner
Magnetisierungswinkelbereich Θ der
Restmagnetisierungsbereiche in zwei Richtungen in dem Außenumfangsbereich
des Reifens durch den ersten und den zweiten Magnetisierungsvorgang
auf 90° eingestellt
war. Die Magnetfeld-Messrichtung stimmte mit der Richtung der Z-Achse überein,
wobei die Änderungen
des Magnetfeldes bei der Drehbewegung des Reifens an Punkten A,
B, C, D und E in 10-cm-Intervallen an der X-Achse gemäß den 18A und 18B gemessen wurden.
-
Die Messergebnisse sind in 19 dargestellt. Im Vergleich
zu den vorstehend in Verbindung mit 14 beschriebenen
Daten bei dem Winkel Θ =
90° wurde
am Punkt A ein Signalverlauf mit einer um 90° gedrehten Phase erhalten, der
den Eindruck erweckt, als wäre
er differenziert worden. Wenn sich der Messpunkt dem äußeren Punkt
D in der Nähe
des Außenumfangsbereichs
des Reifens nähert, ähnelt der
Verlauf immer mehr dem Magnetfeld in der Umfangsrichtung. Wie sich
aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, ändert sich die Phase in Abhängigkeit
von dem Winkel, den die Magnetisierungsrichtung in dem dem Messpunkt nächstgelegenen
Außenumfangsbereich
des Reifens mit der die Magnetfeld-Messrichtung darstellenden Richtung
der Z-Achse bildet.
-
Bei den Messpunkten A bis E hat sich
in den Signalverläufen
zwar die Phase verändert,
jedoch tritt einmal je Umdrehung eine stabile untere Signalspitze
auf, wobei die Bestimmungsbreite L zwischen dieser Spitze und einer über ihr
liegenden Spitze stabil erhalten werden kann. Hierdurch lässt sich
zeigen, dass optimale Bedingungen für die Magnetisierung auch bei
Verwendung eines Magnetfeldes in der Umfangsrichtung eingehalten
werden.
-
Ein Verfahren zur Magnetisierung
eines Reifens unter Verwendung eines Magnetfeldes entlang der Umfangsrichtung
des Reifens ist somit für
jede Anbringungsposition und Magnetfeld-Messrichtung eines in der Praxis
verwendeten Magnetfeldsensors sehr effektiv.
-
Wie vorstehend beschrieben, wird
somit ein Reifen-Magnetisierungsverfahren
zur Erzeugung eines optimalen Magnetfeldes für die Umdrehungsermittlung
bei einem in seinem Außenumfangsbereich
mit einem Stahlgürtel
versehenen Reifen erhalten, wobei ein optimaler Magnetisierungswinkelbereich
eingestellt bzw. vorgegeben werden kann.
-
(Drittes Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens)
-
Bei dem vorstehend beschriebenen
ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
des Reifen-Magnetisierungsverfahrens wird beim ersten Magnetisierungsvorgang
der gesamte Außenumfangsbereich
des Reifens kontinuierlich in einer Richtung entlang der Umfangsrichtung
magnetisiert, während
beim zweiten Magnetisierungsvorgang ein unter 360° liegender
vorgegebener Winkelbereich im Außenumfangsbereich des Reifens
in einer zu dieser einen Richtung entgegengesetzten Richtung kontinuierlich
neu magnetisiert wird. Bei dem dritten Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
entsprechen zwar die Anordnung des Magnetisierungsmagneten, die
Richtung des erzeugten Magnetfeldes, die Relativbewegung und die
Art der Inversion der Polaritäten
des Magneten und dergleichen diesen beiden Ausführungsbeispielen, jedoch wird
im ersten Magnetisierungsvorgang ein unter 360° liegender vorgegebener Winkelbereich
in dem Außenumfanasbereich des
Reifens in einer Richtung entlang der Umfangsrichtung kontinuierlich
magnetisiert, während
ein unmagnetisierter Bereich im Außenumfangsbereich des Reifens,
der nach dem ersten Magnetisierungsvorgang unmagnetisiert geblieben
ist, in einer entgegengesetzten Richtung zu dieser einen Richtung
kontinuierlich magnetisiert werden kann. Da jedoch die alleinige
genaue Magnetisierung nur des unmagnetisierten Bereichs mit Schwierigkeiten
verbunden ist, können
Bereiche, die an den unmagnetisierten Bereich angrenzen, zusammen mit
diesem magnetisiert werden. Im zweiten Magnetisierungsvorgang kann
wiederum der Winkelbereich von 30° bis
180° und
insbesondere ein optimaler Winkelbereich von 55° bis 105° eines kleineren Restmagnetisierungsbereichs
in zwei Richtungen Verwendung finden.
-
Das dritte Ausführungsbeispiel des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
weist den Vorteil auf, dass die Magnetisierung ohne Anhebung des
Reifens (d. h., des Fahrzeugs bzw. Fahrzeugrades) erfolgen kann.
-
(Erstes Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens)
-
Nachstehend wird ein Verfahren zur
Erfassung des Magnetfeldes eines mit Hilfe des Reifen-Magnetisierungsverfahrens
gemäß einem
beliebigen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele magnetisierten
Reifens näher
beschrieben. Hierbei wird insbesondere auf eine optimale Anordnung
der Magnetfeld-Sensorelemente
bei der Erfassung des Magnetfeldes des Reifens unter Verwendung
eines Magnetfeldsensors eingegangen.
-
Als Sensorelement zur Erfassung des
Magnetfeldes eines Reifens kann in beliebiger Weise auf einen Fluxgate-Sensor,
ein MI-Element, ein Hall-Element oder dergleichen zurückgegriffen
werden, solange es in der Praxis eine Empfindlichkeit von etwa einigen
mG aufweist. Da eine solche Detektoreinrichtung auch den Einflüssen externer
Magnetfelder, wie z. B. den Magnetfeldern von Fahrzeugen auf benachbarten
Fahrbahnen und den von Monier- oder Bewehrungseisen, Stahlstrukturen
und dergleichen in der Nähe
einer Strasse ausgehenden Magnetfeldern, ausgesetzt ist, wird durch
differentielle Verarbeitung der Ausgangssignale von zwei Magnetfeld-Sensorelementen
gewährleistet,
dass nur das vom Reifen ausgehende Magnetfeld detektiert wird. Wenn
jedoch bei dieser differentiellen Messsignalbildung die beiden Magnetfeld-Sensorelemente nicht
korrekt oder ungenau angeordnet sind, treten bei der Erfassung des
vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes beträchtliche Phasenänderungen
auf, was die Einstellung des Schwellenwertes und damit die Installation
und Inbetriebnahme der gesamten Vorrichtung erschwert.
-
Unter Berücksichtigung dieses Problems
wird bei diesem Ausführungsbeispiel
die Positionsbeziehung zwischen den beiden Magnetfeld-Sensorelementen
definiert, über
die die differentielle Erfassung des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes
erfolgt.
-
In Bezug auf die Anordnung und Ausgestaltung
der Sensorelemente müssen
folgende Bedingungen erfüllt
sein:
- (1) ein einziger, positiver oder negativer,
großer,
scharfer Spitzenwert wird je Umdrehung des Reifens als Messsignal
erhalten,
- (2) ein großer
Bestimmungsbereich L zur Einstellung des Schwellenwertes für das Messsignal
ist gewährleistet,
und
- (3) die Bedingungen (1) und (2) unterliegen keinen wesentlichen
Veränderungen
in Abhängigkeit
von der Anbringungsposition des von den beiden Magnetfeld-Sensorelementen
gebildeten Magnetfeldsensors.
-
Die Bedingungen (1) und (2) zielen
auf die Einhaltung optimaler Bedingungen des Magnetisierungszustands
des Reifens ab, während
die Bedingung (3) auf eine Vereinfachung der Anbringung bzw. Installation gerichtet
ist, sodass in Bezug auf die Anbringungsposition des Magnetfeldsensors
keine übermäßige Genauigkeit
erforderlich ist.
-
Die optimale Anordnung der beiden
Magnetfeld-Sensorelemente wurde durch folgende Untersuchungen erhalten:
-
Bei den Untersuchungen bezüglich der
Anordnung der die differentielle Messsignalbildung herbeiführenden
beiden Magnetfeld-Sensorelemente wurde ein Magnetfeldsensor an Messpunkten
A, B, C und D in der in Verbindung mit den 18A und 18B beschriebenen
Koordinaten-Positionsbeziehung angeordnet, wobei der Abstand zwischen
den bei diesem Magnetfeldsensor verwendeten beiden Magnetfeld-Sensorelementen auf
3 cm eingestellt war und die Anordnung der in Richtung der X-Achse
einander gegenüberliegenden
Sensorelemente mit der Anordnung der in Richtung der Y-Achse einander gegenüberliegenden
Sensorelemente verglichen wurde. Die bei diesen Untersuchungen verwendeten
Magnetfeld-Sensorelemente waren MI-Elemente mit einer in Z-Richtung, d. h.,
der Parallelrichtung zur Seitenfläche des Reifens 12,
verlaufenden Magnetfeld-Messempfindlichkeit.
-
Die Untersuchungsergebnisse sind
in 20 veranschaulicht.
Wenn die Sensorelemente in Richtung der X-Achse einander gegenüberliegend angeordnet sind,
treten beträchtliche
Phasenänderungen
der Messsignale an den Punkten A bis D auf, was zu erheblichen Änderungen
des Signalverlaufs führt.
Dies hat zur Folge, dass keine konstante Bestimmungsbreite L für die Einstellung
des Schwellenwertes erhalten werden kann und dass somit eine Einstellung
in Abhängigkeit
von der Anbringungsposition des Magnetfeldsensors erforderlich ist.
Eine solche Anordnung ist daher unpraktisch.
-
Wenn dagegen die Sensorelemente in
Richtung der Y-Achse, d. h., in der Parallelrichtung zu der senkrecht
zur Seitenfläche
des Reifens verlaufenden Richtung, einander gegenüberliegend
angeordnet sind, treten stabile untere Spitzen der Messsignale an
den jeweiligen Messpunkten auf, wobei sich die Einflüsse von
Phasenänderungen
nur in Bezug auf Änderungen
des Betrages benachbarter Spitzenwerte auswirken. Die Bestimmungsbreite
L zur Einstellung eines Schwellenwertes ist somit stabil. Dieser
Umstand unterstreicht, dass die optimalen Bedingungen für eine Magnetisierung
durch das Magnetfeld in Umfangsrichtung eingehalten werden, keine
Feineinstellung des Schwellenwertes in Abhängigkeit von der Anbringungsposition
des Magnetfeldsensors erforderlich ist und eine Vorrichtung erhalten
wird, die auf sehr einfache Weise gehandhabt bzw. installiert werden
kann.
-
Wenn somit ein mit Hilfe des Magnetisierungsverfahrens
gemäß einem
der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele magnetisierter
Reifen 12 verwendet und das vom Reifen 12 ausgehende
Magnetfeld durch zwei Magnetfeld-Sensorelemente 18 eines
Magnetfeldsensors 14 differentiell ermittelt werden, wird
die Magnetfeld-Messrichtung
der beiden Magnetfeld-Sensorelemente 18 in der aus der
perspektivischen Ansicht gemäß 21 ersichtlichen Weise parallel
zur Seitenfläche
des Reifens 12 eingestellt, wobei die beiden Magnetfeld-Sensorelemente 18 in
der zur Seitenfläche
des Reifens 12 senkrecht verlaufenden Richtung einander gegenüberliegend
angeordnet sind, sodass der Magnetfeldsensor 14 auf einfache
Weise angebracht und eine große,
stabile Bestimmungsbreite für
die Einstellung des Schwellenwertes des Messsignals erhalten werden können.
-
(Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
und Verfahren zur Verarbeitung eines Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals)
-
Wenn bei dem Reifen-Magnetisierungsverfahren
gemäß einem
jeden der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der Magnetisierungswinkel Θ gemäß 13 z. B. auf 90° als eine
der optimalen Bedingungen eingestellt wird, wird ein Magnetfeldmuster
erhalten, bei dem starke Änderungen
des Magnetfeldes und ein einziger großer Spitzenwert je Umdrehung
bei Betrachtung des Magnetfeldes entlang der Umfangsrichtung des
Reifens auftreten, wie dies in 22 veranschaulicht
ist. Wenn jedoch dieses Magnetfeld von dem vorstehend beschriebenen,
im Kofferraum oder Fahrgastraum eines Fahrzeugs angeordneten Magnetfeldsensor
zur Bildung des Umdrehungs-Messsignals des Reifens erfasst wird,
müssen
folgende Probleme gelöst
werden, um eine äußerst zuverlässige Erfassung
zu gewährleisten:
- (1) Pegelschwankungen auf Grund von Störungen müssen unterdrückt werden.
Da
das Magnetfeld des Reifens in der Messposition den geringen Wert
von 1 G oder weniger aufweist, wirken externe Magnetfelder bei der
Fahrt eines Fahrzeugs, die z. B. durch Einflüsse der Restmagnetisierung von
Monier- oder Bewehrungseisen, Eisenplatten, Stahlstrukturen und
dergleichen auftreten, als Störfelder, die
Pegelschwankungen oder -abweichungen im Sensor-Ausgangssignal verursachen. 23 zeigt das Sensor-Ausgangssignal bei
der Reifenumdrehung, wenn das Fahrzeug eine Brücke mit 65 km/h überfährt. Wie 23 zu entnehmen ist, treten
hierbei Pegelschwankungen durch die Einflüsse von an einigen Stellen
vorhandenen Monier- oder Bewehrungseisen auf. Dieser Signalverlauf
zeigt, dass sich Störungen
nicht ausreichend unterdrücken
lassen, obwohl die Magnetfeld-Sensorelemente aus MI-Elementen bestehen und
differentiell in einem Abstand von 3 cm betrieben werden.
- (2) Schwankungen oder Abweichungen des Sensor-Ausgangssignals müssen unterdrückt werden.
Der
Betrag oder die Stärke
des Sensor-Ausgangssignals verändert
sich um einen mehrfachen Faktor unter den Einflüssen von unterschiedlichen
Abständen
zwischen Reifen und Magnetfeldsensor bei verschiedenen Fahrzeugtypen,
unterschiedlichen Magnetisierungswerten auf Grund verschiedener
Typen und Größen von
Reifen und dergleichen. Wenn somit der Schwellenwert für die Umdrehungsermittlung
auf einen festen Wert eingestellt wird, ist die Handhabung der Vorrichtung
für eine
Bedienungsperson mit Schwierigkeiten verbunden.
- (3) Die Signalverarbeitung muss weitgehend unempfindlich in
Bezug auf Schwankungen oder Abweichungen des Sensor-Ausgangssignals sein.
Da
sich die Positionsbeziehung zwischen Sensor und Reifen in Abhängigkeit
vom Fahrzeugtyp verändert, verändert sich
bei der differentiellen Erfassung des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes
mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Phase des Magnetfeldmusters
bei dem Reifen gemäß 21, sodass in einigen Phasen
Abweichungen des Signalverlaufs wie die in den 24A und 24B veranschaulichten
Pseudo-Spitzenwerte entstehen.
-
Bei dem vorstehend beschriebenen
grundlegenden Ausführungsbeispiel
findet das Problem (1) Berücksichtigung,
nicht jedoch die Probleme (2) und (3). Ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
und eines Verfahrens zur Verarbeitung eines Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals,
bei denen diese Probleme berücksichtigt
werden, wird daher nachstehend unter Bezugnahme auf die 25 bis 27 näher
beschrieben.
-
25 zeigt
eine Schaltungsanordnung zur Bildung eines Reifenumdrehungs-Messausgangssignals des
Magnetfeldsensors bei der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
gemäß diesem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Wie 25 zu entnehmen
ist, entspricht der aus den MI-Elementen 18A und 18B,
der HF-Oszillatorschaltung 20, den Pufferverstärkern 22A und 22B,
den Sensorschaltungen 24A und 24B sowie der Differenzverstärkerschaltung 26 bestehende
Schaltungsabschnitt der Schaltungsanordnung des vorstehend beschriebenen
grundlegenden Ausführungsbeispiels
gemäß 2 und damit einer Schaltungsanordnung,
die den Aufbau des vorstehend beschriebenen Magnetfeldsensors 14 darstellt.
Wie vorstehend bereits beschrieben, führt bei dieser Schaltungsanordnung
die HF-Oszillatorschaltung 20 den MI-Elementen 18A und 18B über die
Pufferverstärker 22A und 22B hochfrequente
Ströme
zu. Die Impedanzen der MI-Elemente 18A und 18B ändern sich
in Abhängigkeit
von Änderungen
des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes, wobei sich die Spannung
an den beiden Endanschlüssen
eines jeden Elements ändert.
Diese Spannungssignale werden jeweils von der zugehörigen Sensorschaltung 24A bzw. 24B detektiert
und als Magnetfeld-Messsignale
der MI-Elemente 18A und 18B abgegeben. Diese Magnetfeld-Messsignale
werden der Differenzverstärkerschaltung 26 zugeführt und
einer Differenzverstärkung
unterzogen, wodurch das Sensor-Ausgangssignal
gebildet wird. Als Sensor-Ausgangssignal wird hierbei ein Signal
erhalten, das den z. B. in 23 oder
in 24A und 24B dargestellten Verlauf
aufweist.
-
Als Modifikation der Schaltungsanordnung
des Magnetfeldsensors können
in der in 26 veranschaulichten
Weise die MI-Elemente 18A und 18B in Reihe geschaltet
sein, wobei die HF-Oszillatorschaltung 20 dieser Reihenschaltung
der Elemente über
einen Pufferverstärker 22 einen
hochfrequenten Strom zuführen kann.
Hierbei kann das Signal am Verbindungspunkt zwischen den MI-Elementen 18A und 18B von
einer Sensorschaltung 24 erfasst und abgeleitet werden,
wobei das abgeleitete Signal sodann von einem Inverterverstärker 27 zur
Bildung des Sensor-Ausgangssignals verstärkt werden kann. Die Magnetfeld-Sensorelemente sind
nicht auf die MI-Elemente beschränkt,
sondern es können
auch andere Elemente, wie z. B. Fluxgate-Sensoren, Hall-Elemente,
MR-Elemente und dergleichen Verwendung finden. In einem solchen
Fall fällt
der Aufbau der Ansteuerschaltung zur Ansteuerung der Magnetfeld-Sensorelemente
auf der Eingangsseite der Differenzverstärkerschaltung 26 gemäß 25 oder des Inverterverstärkers 27 gemäß 26 in Abhängigkeit
von der Art der verwendeten Magnetfeld-Sensorelemente unterschiedlich
aus.
-
Unter Bezugnahme auf 25 wird nachstehend die Schaltungsanordnung
auf der Ausgangsseite der Differenzverstärkerschaltung 26 näher beschrieben,
die in anderer Weise als die Schaltungsanordnung des grundlegenden
Ausführungsbeispiels
gemäß 8 ausgestaltet ist.
-
Das differentiell verstärkte Ausgangssignal
der Differenzverstärkerschaltung 26,
d. h., das Sensor-Ausgangssignal,
wird einer Maximalwert-Zwischenspeicherschaltung 32 sowie
einer Minimalwert-Zwischenspeicherschaltung 34 zugeführt. Diese
Schaltungen 32 und 34 stellen Spitzenwert-Zwischenspeicherschaltungen
dar, die jeweils von zwei Operationsverstärkern, Dioden, Widerständen sowie
einem Kondensator C1 bzw. C2 gebildet werden und jeweils die Spannungspegel
eines positiven Spitzenwertes (Maximalwert) und eines negativen
Spitzenwertes (Minimalwert) des Sensor-Ausgangssignals zwischenspeichern.
Diese Maximalwert- und Minimalwert-Zwischenspeicherschaltungen dienen als
Einrichtung zur automatischen veränderlichen Einstellung des
Schwellenwertes entsprechend dem Ausgangssignalpegel des Magnetfeldsensors, auch
wenn sich der Ausgangssignalpegel verändert, worauf nachstehend noch
näher eingegangen
wird. Hierbei wird die Speicherdauer der zwischengespeicherten Spannung
von der Kapazität
des Kondensators C1 bzw. C2 bestimmt, der zur Speicherung der Spannung
vorgesehen ist. Angesichts der Pegelschwankungen des Sensor-Ausgangssignals
sollte jedoch anstelle einer übermäßigen Verbesserung
der Zwischenspeichercharakteristik eine gewisse Dämpfung zulässig sein.
-
Die Ausgangssignale der Maximalwert-Zwischenspeicherschaltung 32 und
der Minimalwert-Zwischenspeicherschaltung 34 werden
einem aus einer Reihenschaltung von zwei Widerständen bestehenden jeweiligen
Spannungsteiler 38A bzw. 38B zugeführt, wodurch
als Schwellenwerte Spannungen D1 (positive Seite) und D2 (negative
Seite) eingestellt werden, die jeweils durch Teilung der Spannung
zwischen der Speicherspannung und Nullpotential mit einem vorgegebenen
Verhältnis
erhalten werden. Diese Schwellenwerte werden als Vergleichsspannungen
einem von einem Operationsverstärker
und Widerständen
gebildeten jeweiligen Vergleicher 36A bzw. 36B zugeführt. Die
Schwellenwerte für
die positive und die negative Seite sind zur Ableitung von positiven
und negativen Spitzenwerten eingestellt. Wenn die durch die Widerstände in den Spannungsteilern 38A und 38B festgelegten
Spannungsteilungsverhältnisse
in geeigneter Weise eingestellt sind, lassen sich Pegelschwankungen
des Signalverlaufs unterdrücken,
worauf nachstehend noch näher
eingegangen wird.
-
Die Vergleicher 36A und 36B erhalten
außerdem
die Sensor-Ausgangssignale
der Differenzverstärkerschaltung 26 und
setzen diese Sensor-Ausgangssignale durch einen Vergleich mit den
Schwellenwerten D1 und D2 in Impulssignale um. Diese Impulssignale
werden jeweils dem Setzeingang bzw. Rückstelleingang einer RS-Flipflopschaltung 40 zugeführt, wodurch
ein endgültiges
Reifenumdrehungs-Messausgangssignal in Form eines Impulses je Umdrehung
des Reifens erhalten wird. Die RS-Flipflopschaltung 40 dient
zur Erzeugung eines Impulses je Umdrehung durch abwechselnde Erkennung
positiver und negativer Spitzenwerte durch Ermittlung der Spitzenwerte,
die die beiden Schwellenwerte D1 und D2 überschreiten. Auf diese Weise lässt sich
eine Signalverarbeitung des Reifenumdrehungs-Messsignals realisieren,
die weitgehend unempfindlich in Bezug auf Pegelschwankungen und
Verzerrungen des Ausgangssignalsverlaufs ist.
-
(Verfahren zur Verarbeitung
des Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals)
-
Nachstehend wird unter Bezugnahme
auf 27 näher auf
die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiels
der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
eingegangen. 27 zeigt
den Verlauf des tatsächlichen
Sensor-Ausgangssignals (des Ausgangssignals der Differenzverstärkerschaltung 26)
sowie die Signale in den einzelnen Schaltungseinheiten, die durch
Verarbeitung dieses Signalverlaufs in der vorstehend beschriebenen
Schaltungsanordnung erhalten werden.
-
Der obere Teil von 27 zeigt den periodischen Verlauf des
Sensor-Ausgangssignals. Dieser Signalverlauf weist in seinem mittleren
Abschnitt Pegelschwankungen auf, die unter dem Einfluss von Störmagnetfeldern
entstehen. Wenn dieser Signalverlauf den vorstehend beschriebenen
Maximalwert- und Minimalwert-Zwischenspeicherschaltungen zugeführt wird,
wird eine die positiven Spitzenwerte verbindende Hüllkurve
H1 sowie eine die negativen Spitzenwerte verbindende Hüllkurve
H2 erhalten, wie dies in 27 durch
gestrichelte Linien dargestellt ist. Die Hüllkurven H1 und H2 unterliegen
nach den jeweiligen Spitzenwerten des Sensor-Ausgangssignalverlaufs
einer gewissen Dämpfung,
um auf diese Weise die Pegelschwankungen des Sensor-Ausgangssignalverlaufs
bewältigen
zu können.
-
Die Vergleicher 36A und 36B setzen
die Messergebnisse der positiven und negativen Spitzenwerte des
Sensor-Ausgangssignals
unter Verwendung der Hüllkurven
H1 und H2 in Impulse um. Zur Erzielung einer zuverlässigen Erfassung
von Spitzenwerten werden die Potentiale der Schwellenwerte D1 und
D2 durch die Spannungsteiler 38A und 38B zwischen
dem Nullpotential und den gespeicherten Spannungen der Hüllkurven H1
und H2 eingestellt, woraufhin die Vergleicher 36A und 36B das
Sensor-Ausgangssignal mit diesen Potentialen zur Erzeugung von Impulsen
vergleicht.
-
In 27 bezeichnen
die punktierten Linien den Verlauf der Schwellenwerte D1 und D2,
der erhalten wird, wenn die zwischen dem Nullpotential und den gespeicherten
Spannungen liegenden Spannungswerte mit einem von den Widerständen R2/(R1
+ R2) und R4/(R3 + R4) der Widerstände der Spannungsteiler 38A und 38B gemäß 25 bestimmten Teilungsverhältnis von
50% spannungsgeteilt werden. Das Spannungsteilungsverhältnis wird
vorzugsweise auf ungefähr
50% eingestellt, wobei sich die positiven und negativen Spitzenwerte
zuverlässig
erfassen lassen. Wenn das Spannungsteilungsverhältnis zu klein ist (z. B. 10%
beträgt), wird
mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein in der Nähe des Nullpotentials
liegender Pseudo-Spitzenwert erfasst, wie dies durch das Bezugszeichen
P1 gekennzeichnet ist, während
bei einem zu großen
Spannungsteilungsverhältnis
(von z. B. 90%) die Ermittlung eines tatsächlichen Spitzenwerts in Frage
gestellt ist, wie dies durch das Bezugszeichen P2 gekennzeichnet
ist. Aus diesem Grund wird das Spannungsteilungsverhältnis vorzugsweise
innerhalb des Bereiches von 10% bis 90% gewählt.
-
Gemäß vorstehender Beschreibung
werden die Schwellenwerte D1 und D2 eingestellt, indem eine Spannungsteilung
der Speicherspannungen unter Bezugnahme auf das Nullpotential erfolgt.
Wenn das Sensor-Ausgangssignal durch eine Wechselstrom- oder Wechselspannungskopplung
gebildet wird, ergibt sich das Nullpotential, wenn sich der Reifen
im Stillstand befindet. Um in der Nähe des Nullpotentials eine
neutrale (tote) Zone zu erhalten und auf diese Weise die Erfassung
von Störsignalanteilen
bzw. Rauschen zu vermeiden, erfolgt aus diesem Grunde die Spannungsteilung
zwischen der Speicherspannung und einer Spannung, die in Bezug auf
das Nullpotential in Richtung der Speicherspannungsseite geringfügig versetzt
ist.
-
Die Vergleicher 36A und 36B bilden
durch Vergleich des Sensor-Ausgangssignals mit den Schwellenwerten
D1 und D2 Ausgangssignale, wie die in der zweiten und dritten Zeile
gemäß 27 dargestellten Impulse
A und B. Die Impulse A entsprechen den positiven Spitzenwerten des
Sensor-Ausgangssignals,
während
die Impulse B den negativen Spitzenwerten des Sensor-Ausgangssignals
entsprechen. Hierbei sind die Polaritäten der Impulse A und B derart
eingestellt, dass sie bei der Ermittlung von Spitzenwerten auf einen niedrigen
Pegel übergehen,
da die RS-Flipflopschaltung 40 auf
der Basis von Eingangssignalen mit niedrigen Pegeln betrieben wird.
-
Die Impulse A und B werden der RS-Flipflopschaltung 40 zugeführt, die
wiederum Ausgangsimpulse abgibt, die in Abhängigkeit von den abfallenden
Flanken der Impulse A abfallen und in Abhängigkeit von den abfallenden
Flanken der Impulse B ansteigen (diese Beziehung zwischen Anstieg
und Abfall kann umgekehrt werden). Die RS-Flipflopschaltung 40 gibt
somit Impulse ab, die bei der Ermittlung von positiven Spitzenwerten des
Sensor-Ausgangssignalverlaufs abfallen und bei der Ermittlung von
negativen Spitzenwerten ansteigen. Auf diese Weise wird schließlich ein
Umdrehungs-Messausgangssignal
in Form eines Impulses je Umdrehung des Reifens erhalten.
-
Bei den Impulsen B gemäß 27 wird ein fehlerhaft ermittelter
Impuls erzeugt, der einem Pseudo-Spitzenwert P3 des im oberen Abschnitt
von 27 dargestellten
Sensor-Ausgangssignals
entspricht. Da jedoch der Impuls A in der Zeit zwischen diesem fehlerhaft
ermittelten Impuls und dem unmittelbar vorhergehenden Impuls nicht
abfällt,
wird dieser fehlerhaft ermittelte Impuls in den Impulsen B seitens
der RS-Flipflopschaltung 40 nicht berücksichtigt.
-
Auf Grund der Verwendung der RS-Flipflopschaltung 40 wird
somit kein Reifenumdrehungs-Messausgangsimpuls auf der Basis eines
Pseudo-Spitzenwertes erzeugt, solange nicht Pseudo-Spitzenwerte
auf Grund von Verzerrungen des Verlaufs des Sensor-Ausgangssignals
aufeinanderfolgend den positiven Schwellenwert D1 und den negativen
Schwellenwert D2 überschreiten,
sodass der Einfluss von Pseudo-Spitzenwerten auf Grund von Verzerrungen
des Verlaufs des Sensor-Ausgangssignals
unterdrückt
werden kann. Im übrigen
tritt dieser Fall bei der Anbringung des Magnetfeldsensors in einem üblichen
Fahrzeug ziemlich selten auf, d. h., durch dieses Ausführungsbeispiel
des Signalverarbeitungsverfahrens ist eine ziemlich starke Unempfindlichkeit
in Bezug auf Verzerrungen des Verlaufs des Sensor-Ausgangssignals
gewährleistet.
Da außerdem
bei diesem Ausführungsbeispiel
die zur Ermittlung der Spitzenwerte des Sensor-Ausgangssignalverlaufs
dienenden Schwellenwerte D1 und D2 automatisch entsprechend den
Pegelschwankungen und Veränderungen
des Sensor-Ausgangssignals
durch die Maximalwert- und Minimalwert-Zwischenspeichervorgänge des Sensor-Ausgangssignals
und Spannungsteilung der Speicherspannungen in der vorstehend beschriebenen
Weise veränderlich
eingestellt werden können,
lassen sich Pegelschwankungen und Veränderungen bzw. Abweichungen
des Sensor-Ausgangssignals unterdrücken. Wie vorstehend beschrieben,
wird somit durch dieses Ausführungsbeispiel
ein sehr effektives Verfahren zur Verarbeitung des Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals
erhalten, durch das sich eine sehr zuverlässige Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
realisieren lässt.
-
(Drittes Ausführungsbeispiel
der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
und zweites Ausführungsbeispiel des
Verfahrens zur Verarbeitung des Reifenumdrehungs-Ermittlungssignals)
-
Mit Hilfe eines dritten Ausführungsbeispiels
der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung lässt sich die Zuverlässigkeit
der Einrichtung weiter verbessern.
-
Da bei dem ersten und dem zweiten
Ausführungsbeispiel
der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung die Einstellung der
Schwellenwerte zwischen dem Nullpotential und den Speicherspannungen
erfolgt, kann bei starken Schwankungen des Sensor-Ausgangssignals
z. B. auf Grund von Störfeldern
der Fall eintreten, dass das Sensor-Ausgangssignal keinen Nulldurchgangspunkt
aufweist, sodass sich keine Überschneidungen
der Schwellenwerte mit dem Sensor-Ausgangssignal ergeben und auf diese
Weise mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Impulsfehler erzeugt
werden.
-
Zur Vermeidung dieses Problems müssen somit
die Schwellenwerte derart vorgegeben werden, dass sie über das
Nullpotential hinaus wirken.
-
Als Maßnahme zur Lösung dieses
Problems werden die Ausgänge
der Maximalwert- und Minimalwert-Zwischenspeicherschaltungen
zur Einstellung von zwei Spannungsteilungspunkten direkt über mehrere Widerstände geführt, wobei
der positive und der negative Spannungsteilungspunkt jeweils als
positiver bzw. negativer Schwellenwert eingestellt wird.
-
28 zeigt
ein Schaltbild dieses dritten Ausführungsbeispiels der Reifenumdrehungs- Ermittlungseinrichtung.
Da gleiche Bezugszahlen die gleichen Bauelemente wie im Falle des
ersten und zweiten Ausführungsbeispiels
bezeichnen, erübrigt
sich eine erneute detaillierte Beschreibung dieser Bauelemente und
Bauteile, sodass nachstehend nur auf die unterschiedlichen Merkmale
näher eingegangen
wird.
-
Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel dahingehend,
dass die Ausgänge
der Maximalwert-Zwischenspeicherschaltung 32 und der Minimalwert-Zwischenspeicherschaltung 34 direkt
mit Widerständen
R11, R12 und R13 derart verbunden sind, dass Spannungsteilungspunkte
D11 und D12 zwischen benachbarten Widerständen als Schwellenwerte für die Vergleicher 36A und 36B dienen.
-
Auf diese Weise können die Schwellenwerte über das
Nullpotential hinweg unabhängig
von der relativen Lage des Nullpotentials eingestellt werden.
-
29 veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Spannungsteilerwiderstände R11, R12 und R13 im Verhältnis 1
: 2 : 1 angeordnet sind. Wie 29 zu
entnehmen ist, wird bei der Position eines Spitzenwertes P11, bei
der das differentielle Ausgangssignal des Sensors das Nullpotential überschreitet,
beim ersten Ausführungsbeispiel
ein durch die gestrichelte Linie D2 gekennzeichneter Schwellenwert
eingestellt, bei dem keine Überschneidung
mit dem Sensor-Ausgangssignal stattfindet. Ein von der Schaltungsanordnung
gemäß 28 eingestellter Schwellenwert
D12 führt
jedoch zu einem Überschneidungspunkt,
sodass sich Impulsfehler vermeiden lassen.
-
Das von den Widerständen bestimmte
Spannungsteilungsverhältnis
kann in der gleichen Weise wie im Falle des ersten Ausführungsbeispiels
zum Zweck der Unterdrückung
von Pseudo-Spitzenwerten vorgegeben werden, wobei die Differenz
zwischen der positiven Spitzenwert-Zwischenspeicherspannung und der positiven
Schwellenwertspannung sowie die Differenz zwischen der negativen
Spitzenwert-Zwischenspeicherspannung und der negativen Schwellenwertspannung
nur innerhalb eines Bereichs von 10% bis 90% der Differenz zwischen
der positiven und der negativen Spitzenwert-Zwischenspeicherspannung liegen muss.
-
Im Stillstand des Reifens findet
bei der Schaltungsanordnung gemäß 28 eine Annäherung der Schwellenwerte
D11 und D12 statt, was zu einer Umsetzung von Störsignalkomponenten in Impulse
führen kann.
Aus diesem Grund muss auch hier eine neutrale (tote) Zone vorgesehen
sein, wobei für
die Praxis eine Schaltungsanordnung gemäß 30 zweckmäßig ist.
-
Bei diesem Verfahren bzw. dieser
Schaltungsanordnung ist der Spannungsteilungspunkt (Schwellenwert)
D11 über
Widerstände
mit einer eine höhere
Spannung als der Wert D11 aufweisenden Spannungsquelle, z. B. einer
+ Spannungsquelle verbunden, während
der Spannungsteilungspunkt (Schwellenpunkt) D12 über Widerstände mit einer eine niedrigere
Spannung als der Wert D12 aufweisenden Spannungsquelle, z. B. einer – Spannungsquelle,
verbunden ist, sodass Schwellenwerte D21 und D22 durch Spannungsteilung
eingestellt werden. Wenn sich der Reifen im Stillstand befindet,
kann durch diese Schaltungsanordnung eine über einem Störpegel liegende
Potentialdifferenz zwischen den Schwellenwerten D21 und D22 gewährleistet
werden, wodurch verhindert wird, dass Stör- oder Rauschsignalkomponenten in Impulse
umgesetzt werden.
-
(Viertes Ausführungsbeispiel
der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung)
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
steht das nachstehend erläuterte
Problem im Vordergrund.
-
Der Magnetfeldsensor der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
muss sich unabhängig
vom Typ des Fahrzeugs möglichst
einfach anbringen lassen. Bei einem gewissen Abstand zwischen dem
Reifen und der Anbringungsposition des Magnetfeldsensors wird jedoch
das Magnetfeld des Reifens ziemlich schwach, was zu einer geringen
Ansprechempfindlichkeit des Sensors führt, sodass die Ermittlung
einer geeigneten Anbringungsposition oft mit Schwierigkeiten verbunden
ist oder der Sensor im schlimmsten Fall nicht angebracht werden
kann.
-
Bei einem Freizeit-Fahrzeug oder
einem Fahrzeug mit Vierradantrieb (Allradantrieb) besteht oft zwischen
dem Reifen und der Anbringungsposition des Sensors ein größerer Abstand
als bei normalen Fahrzeugen. Wenn ferner bei anderen Fahrzeugtypen
ein Sitz an der Rückseite
eines Radkastens wie im Falle eines Fahrzeugs ohne Kofferraum angeordnet
ist, kann häufig
eine Anbringungsposition des Magnetfeldsensors in der Nähe des Reifens
nicht gewährleistet
werden.
-
Mit größer werdendem Abstand nimmt
die Feldstärke
des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes ab, sodass auch die Differenz
zwischen den Magnetfeldern kleiner wird, die von den die Differenzmessung
durchführenden
beiden Magnetfeld- Sensorelementen
erfasst werden. Dies hat zur Folge, dass kein stabiles Ausgangssignal
des Differenzverstärkers
erhalten wird.
-
Bei dem vorliegenden vierten Ausführungsbeispiel
wird der Aufbau des vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiels
zur Lösung
dieses Problems verbessert. Nachstehend wird der Aufbau dieses vierten
Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die 31 bis 38 näher beschrieben.
-
31 zeigt
den Aufbau eines Magnetfeldsensors 100, der bei diesem
vierten Ausführungsbeispiel der
Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung Verwendung findet.
-
Wie in 31 dargestellt ist, sind zwei Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B in
einem vorgegebenen Abstand einander gegenüberliegend auf einer Sensor-Leiterplatte 116 angeordnet,
die sich in einem Gehäuse 118 des
Magnetfeldsensors 100 befindet. Die Magnetfeld-Messrichtungen der
beiden Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B stimmen überein,
d. h., verlaufen parallel zueinander senkrecht zur Sensor-Leiterplatte 116,
wie dies in 31 durch
einen Doppelpfeil gekennzeichnet ist.
-
Die Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B bestehen
vorzugsweise aus den vorstehend beschriebenen MI-Elementen. In diesem
Falle wird die Schaltungsanordnung gemäß 2, 8, 25, 26 oder 28 auf
der Sensor-Leiterplatte
angebracht, sodass die Differenzmessung des Reifen-Magnetfeldes
und die Umdrehungsermittlung im Rahmen der vorstehend beschriebenen
Vorgänge
erfolgen. Gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren zur Erfassung des Reifen-Magnetfeldes ist
hierbei der Magnetfeldsensor 100 derart angebracht, dass
die Magnetfeld-Messrichtungen der Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B parallel
zur Seitenfläche
des Reifens verlaufen und die Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B in
der zur Seitenfläche
des Reifens senkrechten Richtung einander gegenüberliegend angeordnet sind.
-
Weiterhin ist als wesentliches Bauelement
des vierten Ausführungsbeispiels
eine Koppelplatte 114 am Boden des Gehäuses 118 unmittelbar
unterhalb der Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B angeordnet. Diese
Koppelplatte 114 führt
bzw. bündelt
die magnetischen Induktionsflüsse
vom Reifen 12 und wird von einem magnetischen Bauteil mit
einer hohen magnetischen Permeabilität (insbesondere in dem Bereich
von einem magnetischen Gleichfeld zu einem magnetischen Wechselfeld
mit einer Frequenz von mehreren 100 Hz) gebildet, das z. B. aus
Permalloy, einem amorphen magnetischen Element, aus Ferrit oder
dergleichen besteht. Bei diesem Ausführungsbeispiel besitzt die
Koppelplatte 114 eine rechteckige planare Form und ist
derart angebracht, dass sie parallel zu einer die beiden Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B verbindenden
Linie und senkrecht zu den Magnetfeld-Messrichtungen der Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B, d.
h., parallel zu der Sensor-Leiterplatte 116,
verläuft.
-
Hierbei ist die Koppelplatte 114 parallel
zu der die Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B verbindenden
Linie angeordnet, um die Einflüsse
von Störmagnetfeldern
auszugleichen und eine effiziente Unterdrückung solcher Störmagnetfelder
durch eine Differenzmessung zu ermöglichen. Ferner ist die Koppelplatte 114 senkrecht
zur Magnetfeld-Messrichtung angeordnet, um die für die Differenzmessung erforderliche
große Magnetfelddifferenz
zu gewährleisten,
worauf nachstehend noch näher
eingegangen wird.
-
Die Wirkung dieser Koppelplatte 114 wird
nachstehend näher
beschrieben.
-
Hierbei wird zunächst auf Untersuchungsergebnisse
bezüglich
des Einflusses der Koppelplatte 114 auf das vom Reifen
ausgehende Magnetfeld näher
eingegangen. Bei diesen Untersuchungen wurden in der in 32 veranschaulichten Weise
fünf Paare
von Messpunkten A bis E in Abständen
von 80 mm an einer Linie (1), die einen Abstand von 150 mm von der
Seitenfläche
des Reifens 12 aufwies und parallel zu der Seitenfläche verlief,
und an einer Linie (2), die einen Abstand von 30 mm von der Seitenfläche des
Reifens 12 in einer hierzu senkrechten Richtung aufwies,
vorgegeben, die Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B jeweils
an den Seiten (1) und (2) eines jeden Paares von Messpunkten angeordnet,
das Magnetfeld bei der Drehbewegung des Reifens gleichzeitig an
den jeweiligen Paaren von Messpunkten gemessen und sodann die bei
Verwendung und ohne Verwendung der Koppelplatte erhaltenen Daten
miteinander verglichen.
-
Als Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B wurden
hierbei MI-Elemente mit hoher Empfindlichkeit verwendet, deren Magnetfeld-Messrichtungen
mit den durch den Doppelpfeil gekennzeichneten Aufwärts- und
Abwärtsrichtungen
gemäß 32 übereinstimmten, die parallel
zu der Seitenfläche
des Reifens 12 verliefen.
-
Die hierbei verwendete Koppelplatte 114 bestand
aus Permalloy mit einem Gehalt von 78% Nickel und wies eine planare
Form auf (25 mm (Breite) × 47
mm (Länge) × 0,2 mm
(Dicke)). Diese Koppelplatte 114 wurde 8,5 mm unterhalb
der beiden Magnetfeld-Sensorelemente 112A und 112B parallel
zu einer die beiden Magnetfeld-Sensorelemente verbindenden Linie
und senkrecht zu den Magnetfeld-Messrichtungen angeordnet.
-
Der verwendete Reifen 12 besaß einen
Außendurchmesser ϕ =
50 cm und enthielt in seinem Außenumfangsbereich
einen Stahlgürtel.
Nachdem der gesamte Umfang des Reifens 12 in einer Richtung
magnetisiert worden war, wurde sein 90°-Bereich in der entgegengesetzten Richtung
magnetisiert.
-
Die 33 und 34 zeigen die Ergebnisse
der Magnetfeldmessungen sowie die Magnetfeld-Differenzen an den
Messpunkten auf den Linien (1) und (2) gemäß 32. Wenn keine Koppelplatte Verwendung
findet, sind gemäß 33 die an den Messpunkten
auf der dichter am Reifen gelegenen Linie (1) gemessenen Magnetfelder
größer als
die an den Messpunkten auf der vom Reifen weiter entfernten Linie
(2) gemessenen Magnetfelder, wobei die Magnetfelder gleichphasig
sind und im wesentlichen den gleichen Verlauf aufweisen. Bei Verwendung
der Koppelplatte sind jedoch gemäß 34 die an den Messpunkten
auf der weiter vom Reifen entfernen Linie (2) gemessenen Magnetfelder
größer als
die an den Messpunkten auf der Linie (1) gemessenen Magnetfelder,
wobei die Verläufe
der an den Punkten auf der Linie (1) und der Linie (2) jeweils gemessenen
Magnetfelder deutliche Phasenverschiebungen zueinander aufweisen.
Insbesondere an den dichter am Außenumfangsbereich des Reifens
gelegenen Messpunkten A und E treten Phasenverschiebungen von fast 90° auf.
-
Wie 35 zu
entnehmen ist, die die Spitze-Spitze-Werte an den Messpunkten A
bis E veranschaulicht, wird somit die bei Verwendung der Koppelplatte
durch Differenzmessung erhaltene Magnetfelddifferenz zwischen (1)
und (2) um das Mehrfache größer als
die ohne Verwendung einer Koppelplatte erhaltene Magnetfelddifferenz.
Insbesondere an den dichter am Außenumfangsbereich des Reifens
gelegenen Messpunkten (Messpunkte A und E) werden große Magnetfelddifferenzen
erhalten.
-
Bei den beiden Magnetfeld-Sensorelementen,
die sich auf verlängerten
Linien (1) und (2) der Messpunkte befinden, ändern sich Feldstärke und
Phase der Magnetfelder in Abhängigkeit
vom Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der Koppelplatte, da sich
das Magnetfeld verstärkt,
weil der magnetische Induktionsfluss vom Reifen von der Koppelplatte
angezogen und gebündelt
wird, wobei die gemessenen Magnetfelder eine Phasendifferenz aufweisen,
da die Wirkung der Koppelplatte auf Grund unterschiedlicher Abstände zwischen
dem Ende der Koppelplatte auf der Seite des Reifens und den beiden
Magnetfeld-Sensorelementen unterschiedlich ausfällt.
-
Die Wirkung der Koppelplatte lässt sich
somit folgendermaßen
zusammenfassen:
- (i) das gemessene Magnetfeld
selbst wird verstärkt,
da der magnetische Induktionsfluss vom Reifen von der Koppelplatte
angezogen bzw. gebündelt
wird, und
- (ii) eine für
die Differenzverstärkung
erforderliche große
Magnetfelddifferenz wird gewährleistet,
da zwischen den von den beiden Magnetfeld-Sensorelementen gemessenen
Magnetfeldern eine Phasendifferenz gebildet wird.
-
Nachstehend wird näher auf
die Art der Anbringung der Koppelplatte eingegangen. Die Koppelplatte besitzt
eine optimale Position in Bezug auf die Magnetfeld-Sensorelemente und
wird vorzugsweise in einer senkrecht zu den Magnetfeld-Messrichtungen
der Magnetfeld-Sensorelemente verlaufenden Richtung angeordnet.
-
Zur Ermittlung und Bestätigung dieser
optimalen Position wurde die Koppelplatte 114 zeitweilig
aus der Anordnung des Magnetfeldsensors 100 gemäß 31 entfernt und in der
in 36 veranschaulichten Weise
sodann außen
an der Unterseite, seitlich, der Oberseite und sowohl an der Oberseite
als auch der Unterseite des Gehäuses 118 angebracht.
In diesen Positionen wurde der magnetisierte Reifen in der Nähe des Magnetfeldsensors
gedreht und die Sensor-Ausgangssignale miteinander verglichen. Die
nachstehend wiedergegebene Tabelle 1 zeigt die Messergebnisse.
-
-
Wie aus diesen Messergebnissen ersichtlich
ist, ist die Anbringung der Koppelplatte in einer senkrecht zu den
Magnetfeld-Messrichtungen der Magnetfeld-Sensorelemente verlaufenden
Richtung von wesentlicher Bedeutung. Der für die Unterseite erhaltene
Signalverlauf unterscheidet sich von dem für die Oberseite erhaltenen
Signalverlauf, da die Koppelplatte bei Anbringung an der Unterseite
einen geringeren Abstand zu den Magnetfeld-Sensorelementen als bei
Anbringung an der Oberseite aufweist, wodurch ihre Wirkung verstärkt wird.
Bei Einstellung des gleichen Abstandes ergibt sich zwischen einer
Anbringung an der Oberseite und einer Anbringung an der Unterseite
kein Unterschied.
-
Wenn Koppelplatten sowohl an der
Oberseite als auch der Unterseite angebracht werden, wirken sie als
magnetische Abschirmung und verringern damit das Magnetfeld, mit
dem die Magnetfeld-Sensorelemente beaufschlagt werden. Die Koppelplatte
wird somit vorzugsweise entweder oberhalb oder unterhalb der Magnetfeld-Sensorelemente
angeordnet.
-
Nachstehend wird schließlich noch
auf Daten näher
eingegangen, die bei einem Fahrzeug in der Praxis erhalten wurden.
-
37 veranschaulicht
die in Abhängigkeit
vom Vorhandensein/Nichtvorhandensein einer Koppelplatte auftretende
Ausgangssignaldifferenz bei einem im Fahrgastraum an der Rückseite
eines Hinterreifens eines bestimmten Freizeit-Fahrzeugs angebrachten
Magnetfeldsensor. Wenn keine Koppelplatte verwendet wird, wird von
einem dichter am Reifen gelegenen Magnetfeld-Sensorelement H1 ein Spitze-Spitze-Wert
von 0,14 G des Magnetfeldes gemessen, während bei Verwendung einer
Koppelplatte dieser Wert 0,25 G beträgt. Wie aus 37 ersichtlich ist, findet bei Verwendung
einer Koppelplatte eine Verstärkung
des gemessenen Magnetfeldes statt, wobei auf Grund der Phasendifferenz
eine um eine Größenordnung
höhere
Magnetfelddifferenz als die ohne Verwendung einer Koppelplatte erhaltene
Magnetfelddifferenz gewährleistet
werden kann.
-
Auf diese Weise lässt sich die Empfindlichkeit
des Sensor-Ausgangssignals
fast um das Zehnfache steigern, während sich die Verstärkung der
Differenzverstärkerschaltung
um das 35-fache verbessern lässt. Wie
in 38 veranschaulicht
ist, beträgt
das ohne Verwendung einer Koppelplatte erhaltene Ausgangssignal 0,15
Vpp, während
das bei Verwendung einer Koppelplatte erhaltene Ausgangssignal 1,4
Vpp beträgt.
-
Bei dem vorstehend beschriebenen
vierten Ausführungsbeispiel
besitzt die Koppelplatte 114 eine rechteckige, planare
Form, kann jedoch auch eine andere Formgebung wie z. B. eine elliptische
Form aufweisen. Außerdem
muss die Koppelplatte nicht flach sein, sondern kann auch gekrümmt oder
gebogen sein. Darüber
hinaus kann anstelle der planaren Form auch eine andere Formgebung,
wie z. B. eine Blockform oder dergleichen, Verwendung finden.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass die
Erfindung auch Änderungen
oder Modifikationen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
umfasst, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
-
Wie aus der vorstehenden Beschreibung
eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
ersichtlich ist, werden bei einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung,
die die Drehbewegung eines Reifens durch Erfassung eines von der
Restmagnetisierung eines Stahlgürtels
des Reifens erzeugten Magnetfeldes unter Verwendung eines Magnetfeldsensors
und eines zugehörigen
Signalverarbeitungsverfahrens ermittelt, die maximalen und minimalen
Spitzenwerte des Ausgangssignals des Magnetfeldsensors zwischengespeichert, die
zwischen den gespeicherten Spannungen und einem vorgegebenen Potential
in der Nähe
des Nullpotentials liegenden Spannungen mit einem vorgegebenen Spannungsteilungsverhältnis zur
Einstellung von positiven und negativen Schwellenwerten spannungsgeteilt,
das Ausgangssignal des Magnetfeldsensors mit den positiven und negativen
Spannungsschwellenwerten zur Bildung eines dem positiven Spitzenwert
des Ausgangssignals des Magnetfeldsensors entsprechenden ersten
Impulssignals und eines dem negativen Spitzenwert des Ausgangssignals
des Magnetfeldsensors entsprechenden zweiten Impulssignals verglichen
und ein Impulssignal, das in Abhängigkeit
von dem ersten oder dem zweiten Impulssignal ansteigt und in Abhängigkeit von
dem jeweils anderen Impulssignal abfällt, als Reifenumdrehungs-Messsignal erzeugt.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur Pegelabweichungen des Sensor-Ausgangssignals
auf Grund von Störungen
oder Störfeldern,
sondern auch Schwankungen des Sensor-Ausgangssignals unterdrücken und
eine Signalverarbeitung erhalten, die unempfindlich gegenüber Verzerrungen
des Verlaufs des Sensor-Ausgangssignals ist, sodass aus dem Sensor-Ausgangssignal
ein sehr zuverlässiger
Reifenumdrehungs-Messausgangsimpuls gebildet werden kann.
-
Auf diese Weise kann anstelle der üblichen,
kosten- und arbeitsintensiven Verbindungen zwischen einem Fahrzeug
und einem Fahrzeug-Navigationssystem zur Gewinnung von Fahrzeug-Geschwindigkeitsdaten eine
Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
zur Verfügung
gestellt werden, die sich auf einfache Weise anbringen lässt und
mit deren Hilfe ein höchst
zuverlässiges
Reifenumdrehungs-Messausgangssignal
erhalten werden kann, sodass eine größere Verbreitung von Fahrzeug-Navigationssystemen
erwartet werden kann.
-
Außerdem bezieht sich das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel
auf ein zur Ermittlung der Drehbewegung eines Reifens durch Erfassung
eines von der Restmagnetisierung eines in einem Außenumfangsbereich
des Reifens angeordneten Stahlgürtels
erzeugten Magnetfeldes dienendes Reifen-Magnetisierungsverfahren,
bei dem der Reifen magnetisiert wird, indem ein Magnetisierungsmagnet
in Kontakt mit oder in die Nähe
der Außenumfangsfläche des
Reifens gebracht und eine Relativbewegung des Magneten entlang der
Umfangsrichtung des Reifens herbeigeführt wird, sodass das von dem
Magneten erzeugte Magnetfeld in der Umfangsrichtung des Reifens
verläuft,
wobei in einem ersten Magnetisierungsvorgang der gesamte äußere Umfangsbereich
des Reifens kontinuierlich in einer mit der Umfangsrichtung übereinstimmenden
Richtung magnetisiert wird und sodann in einem zweiten Magnetisierungsvorgang
ein unter 360° liegender
vorgegebener Winkelbereich im Außenumfangsbereich des Reifens
in der entgegengesetzten Richtung zu dieser einen Richtung kontinuierlich
neu magnetisiert wird, sowie auf ein Magnetisierungsverfahren, bei
dem im ersten Magnetisierungsvorgang ein unter 360° liegender
vorgegebener Winkelbereich im Außenumfangsbereich des Reifens
in einer mit der Umfangsrichtung übereinstimmenden Richtung kontinuierlich
magnetisiert wird, und im zweiten Magnetisierungsvorgang zumindest
ein unmagnetisierter Bereich, der bei dem ersten Magnetisierungsvorgang
unmagnetisiert geblieben ist, kontinuierlich in einer entgegengesetzten
Richtung zu dieser einen Richtung magnetisiert wird. Durch dieses
Verfahren kann ein periodisches Magnetfeld des Reifens bei jeder Umdrehung
des Reifens stabil erzeugt werden, wobei bei einer magnetfeldabhängigen Ermittlung
der Drehbewegung eines durch dieses Verfahren magnetisierten Reifens
pro Umdrehung des Reifens ein Impulssignal stabil gebildet werden
kann. Auf diese Weise wird ein Magnetisierungsverfahren erhalten,
das sich für
die magnetfeldabhängige
Ermittlung der Drehbewegung eines Reifens eignet.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel des vorstehend
beschriebenen Magnetisierungsverfahrens wird insbesondere der Winkel
eines kleineren Bereichs der Winkelbereiche der Restmagnetisierungsabschnitte
in gegenüberliegenden
Richtungen in dem Außenumfangsbereich
des Reifens, die im ersten und im zweiten Magnetisierungsvorgang
magnetisiert worden sind, derart eingestellt, dass er in einem Bereich
von 30° bis
180° und
vorzugsweise in einem Bereich von 55° bis 105° liegt. Durch diese Einstellung
kann ein breiter Spielraum bzw. Grenzbereich bei der Einstellung
der Schwellenwerte für
das Ausgangssignal des Magnetfeldsensors bei der Ermittlung der
Drehbewegung des Reifens erhalten werden, sodass der Messvorgang
unempfindlich gegenüber
Pegelabweichungen der Ausgangssignale des Magnetfeldsensors auf
Grund von Störmagnetfeldern wird.
-
Außerdem kann durch das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel
ein Reifen-Magnetisierungsverfahren erhalten werden, bei dem der
gesamte Außenumfangsbereich
des Reifens gleichmäßig in vier 90°-Bereiche
unterteilt ist, wobei diese Bereiche derart magnetisiert werden,
dass sie alternierend entgegengesetzte Richtungen in der Umfangsrichtung
des Reifens aufweisen. Durch dieses Verfahren kann ein Magnetfeldmuster
erzeugt werden, das zwei Spitzenwerte je Umdrehung des Reifens bei
der Änderung
des Magnetfeldes während
der Drehbewegung des Reifens aufweist. Bei der magnetfeldabhängigen Ermittlung
der Drehbewegung eines durch dieses Verfahren magnetisierten Reifens
lassen sich je Umdrehung des Reifens zwei stabile Impulssignale
erzeugen, sodass sich Messfehler bei der auf der Umdrehungsermittlung
des Reifens beruhenden Ermittlung der Fahrstrecke eines Fahrzeugs
verringern und dadurch die Genauigkeit der Eigennavigation eines
Fahrzeug-Navigationssystems
verbessern lassen.
-
Weiterhin lässt sich mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiels
ein Verfahren zur Erfassung des Magnetfeldes eines Reifens erhalten,
bei dem eine differentielle Messung des vom Restmagnetismus des
Stahlgürtels
eines durch eines der vorstehend beschriebenen Magnetisierungsverfahren
magnetisierten Reifens erzeugten Magnetfeldes unter Verwendung von
Magnetfeld-Sensorelementen
erfolgt, wobei die Magnetfeld-Messrichtungen
der beiden Magnetfeld-Sensorelemente bei dieser Differenzmessung
parallel zu der Seitenfläche
des Reifens verlaufen und die beiden Magnetfeld-Sensorelemente in
einer senkrecht zur Seitenfläche
des Reifens verlaufenden Richtung einander gegenüberliegend angeordnet sind.
Auch bei geringen Veränderungen
der Messposition treten bei diesem Verfahren keine größeren Änderungen
des Signalverlaufs und der Phase des Messausgangssignals auf, sodass
ein stabiler Spielraum bzw. Grenzbereich für die Einstellung von Schwellenwerten
gewährleistet
werden kann. Ein von diesen beiden Magnetfeld-Sensorelementen gebildeter
Magnetfeldsensor kann somit auf einfache Weise angeordnet bzw. eingebaut
werden.
-
Wenn gemäß diesem Ausführungsbeispiel
bei der Signalverarbeitung des Reifenumdrehungs-Messsignals die
Ausgänge
der Maximalwert- und Minimalwert-Zwischenspeicherschaltungen
direkt mit mehreren Widerständen
zur Einstellung von zwei Spannungsteilungspunkten verbunden sind
und die positiven und negativen Spannungsteilungspunkte jeweils
mit Vergleichern als positive und negative Schwellenwerte verbunden
sind, können
auch bei einem differentiellen Sensor-Ausgangssignal mit sehr starken
Störungen
stabile Ausgangsimpulse erhalten werden.
-
Gemäß dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
ist bei einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung, die eine
externe differentielle Ermittlung des vom Restmagnetismus des Stahlgürtels eines Reifens
erzeugten Magnetfeldes unter Verwendung von zwei, in einem vorgegebenen
Abstand einander gegenüberliegend
angeordneten Magnetfeld-Sensorelementen durchführt und die Drehbewegung des
Reifens auf der Basis der Messergebnisse ermittelt, ein magnetisches
Bauteil, das den magnetischen Induktionsfluss vom Reifen führt bzw.
bündelt,
in der Nähe
der beiden Magnetfeld-Sensorelemente angeordnet. Durch diese Einrichtung
kann das Magnetfeld des Reifens mit sehr hoher Empfindlichkeit differentiell
gemessen und der Störabstand
des differentiellen Ausgangssignals erheblich verbessert werden.
Auf diese Weise lässt
sich eine Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
erhalten, die eine zufriedenstellende Ermittlung der Drehbewegung des
Reifens auch bei einem etwas größeren Abstand
zwischen dem Reifen und der Anbringungsposition der Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung
ermöglicht
und unabhängig
vom Fahrzeugtyp auf einfache Weise angebracht bzw. installiert werden
kann.
-
Die Erfindung ist natürlich nicht
auf die vorstehend beschriebenen, spezifischen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen des Schutzumfangs der Patentansprüche sind weitere Ausgestaltungen
der Erfindung in Form von anderen, unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
möglich.
-
Wie vorstehend beschrieben, wird
somit ein Magnetisierungsmagnet (11) in Kontakt mit oder
in die Nähe
der Außenumfangsfläche eines
in seinem Außenumfangsbereich
einen Stahlgürtel
aufweisenden Reifens (12) gebracht und eine Relativbewegung
des Magnetisierungsmagneten entlang der Umfangsrichtung des Reifens
(12) herbeigeführt,
sodass das von dem Magnetisierungsmagneten (11) erzeugte
Magnetfeld in der Umfangsrichtung des Reifens (12) verläuft, wodurch
der Reifen (12) magnetisiert wird. Der gesamte Außenumfangsbereich
des Reifens (12) wird kontinuierlich entlang der Umfangsrichtung
in einer Richtung magnetisiert. Nachdem die Polaritäten des
Magnetisierungsmagneten (11) in Bezug auf die Umfangsrichtung
des Reifens (12) invertiert worden sind, wird ein unter
360° liegender
Winkelbereich im Außenumfangsbereich
des Reifens in einer entgegengesetzten Richtung zu dieser einen
Richtung kontinuierlich neu magnetisiert. Bei dem vorstehend beschriebenen
Magnetfeld-Messverfahren
wird ein Magnetfeld differentiell durch zwei Magnetfeld-Sensorelemente
gemessen, die derart angeordnet sind, dass ihre Magnetfeld-Messrichtungen
parallel zur Seitenfläche
des Reifens verlaufen, wobei die beiden Magnetfeld-Messelemente
in einer zur Seitenfläche des
Reifens senkrecht verlaufenden Richtung einander gegenüberliegend
angeordnet sind.