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TECHNISCHES
GEBIET UND HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Reifenumdrehungs-Ermittlungsverfahren
und eine Reifenumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung
zur Erfassung der Drehbewegung eines Reifens zur Messung von Geschwindigkeit,
Fahrstrecke und dergleichen eines Fahrzeugs wie eines Kraftfahrzeugs
oder dergleichen auf der Basis der Reifendrehzahl (min–1)
des Fahrzeugs und bezieht sich insbesondere auf ein Radumdrehungs-Ermittlungsverfahren
und eine Radumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung, mit deren Hilfe sich
die Drehbewegung oder Drehzahl eines Rades oder Reifens magnetfeldabhängig ermitteln läßt.
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IN BETRACHT
GEZOGENER STAND DER TECHNIK
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Seit ungefähr 1990 sind Kraftfahrzeug-Navigationssysteme
zur Bestimmung der laufenden Position eines Fahrzeugs zum Navigieren
eines Fahrzeugs usw. erhältlich
und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
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Mit Hilfe eines solchen Fahrzeug-Navigationssystems
läßt sich
die absolute Position auf der Basis einer satellitengestützten Funkverbindung
im Rahmen einer sogenannten GPS-Navigation (Global Positioning System)
ermitteln. In jüngster
Zeit finden jedoch überwiegend
Hybridsysteme mit einer Eigennavigation Verwendung, bei der der
Fahrzustand eines Fahrzeugs auf der Basis des von einem Gyrosensor
ermittelten Winkelmaßes
und der vom Fahrzeug selbst abgeleiteten Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten
angegeben wird. Mit Hilfe eines solchen Hybridsystems läßt sich
die erzielbare Übereinstimmung mit
einer Land- oder Straßenkarte
verbessern.
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Zur Erzielung einer solchen fahrzeuggebundenen
Eigennavigationsfunktion müssen
jedoch die Fahrzeuggeschwindigkeitsdaten vom Fahrzeug selbst unter
Berücksichtigung
des Fahrzeugaufbaus gebildet werden. Zu diesem Zweck muß somit
beim Anschließen
bzw. Installieren des Systems ein Fachmann hinzugezogen werden,
der im Besitz der Konstruktionspläne des Fahrzeugs ist. Diese
Installation ist für
einen Nichtfachmann mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, so
daß einer
größeren Verbreitung
von Fahrzeug-Navigationssystemen derzeit noch hohe Kosten und eine
einen Fachmann erfordernde Installation im Wege stehen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorstehend beschriebenen Probleme
ließen
sich lösen,
wenn ein Sensor zur Verfügung
stehen würde,
der die Drehbewegung oder Drehzahl eines Reifens zur Messung der
Fahrzeuggeschwindigkeit oder der Fahrstrecke ermittelt und auf einfache Weise
installiert werden kann. Als ideales Verfahren ist in diesem Zusammenhang
eine kontaktlose bzw. berührungslose
Ermittlung der Drehbewegung oder Drehzahl eines Reifens zu bevorzugen,
wie dies aus der US-A-3 182 498 bereits bekannt ist.
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Im Rahmen der Erfindung findet jedoch
der Umstand Berücksichtigung,
dass Stahlgürtelreifen sehr
beliebt geworden sind, wobei solche Reifen bekanntermaßen einen
Stahlgürtel
innerhalb des Außenumfangsbereichs
bzw. der Karkasse enthalten. Erfindungsgemäß wird hierbei davon ausgegangen, dass
der Stahlgürtel
eine – wenn
auch schwache – Restmagnetisierung
aufweist und dass diese Restmagnetisierung außerhalb des Reifens ein Magnetfeld
erzeugt. Tatsächlich
konnte in der Praxis nachgewiesen werden, dass bei der Messung des
Magnetfeldes während
einer Umdrehung des Reifens sich eine Magnetfeldverteilung ergibt,
wie sie in 10 veranschaulicht
ist. Die Messung erfolgte entlang des Außenumfangsbereichs in einem
Abstand von ungefähr
15 cm vom Reifen. Wie aus 10 ersichtlich
ist, tritt bei einer Umdrehung des Reifens ein deutlicher Spitzenwert
auf, was eine magnetfeldabhängige
Erfassung der Drehbewegung des Reifens ermöglicht.
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Der doppelte Scheitelwert (Spitze-Spitze-Wert)
des vom Reifen erhaltenen Magnetfeldes beträgt jedoch nur 0,38 G und ist
damit kleiner als der Erdmagnetismus (ungefähr 0,5 G). Je nach der Art des
verwendeten Reifens und den Anbringungspositionen des Sensors kann
das Magnetfeld in einigen Fällen
sogar kleiner als 0,1 G werden.
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Zur Erzielung einer zufriedenstellenden
magnetfeldabhängigen
Ermittlung der Drehbewegung oder Drehzahl eines solchen Reifens
müssen
daher folgende Bedingungen erfüllt
sein:
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i) Sensoraufbau
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Unter Berücksichtigung des erforderlichen Auflösungsvermögens muß die Empfindlichkeit
eines Magnetfeldsensors in der Größenordnung von einigen mG liegen.
Andererseits treten bei dem durch Magnetisierung bzw. ein Magnetfeld
hervorgerufenen Zustand des Sensors keine Änderungen wie im Falle eines
Luftspalt- oder Fluxgate-Sensors auf.
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ii) Sensoranbringung
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Der Sensor muß auf einfache Weise in einem
Fahrzeug installierbar sein. Außerdem
muß der Sensor
in einer für
die Magnetfeldmessung geeigneten Position angebracht werden.
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iii) Unterdrückung von
Störfaktoren
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Die Einwirkung von magnetischen Störfeldern,
die durch Restmagnetfelder von Monier- oder Bewehrungseisen, Stahlstrukturen
oder dergleichen von Brücken,
Tunneln oder dergleichen entstehen, müssen unterdrückt werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Radumdrehungsermittlung
anzugeben, die die vorstehend genannten Bedingungen erfüllen und
eine zufriedenstellende magnetfeldabhängige Ermittlung der Drehbewegung
bzw. Drehzahl eines Reifens ermöglichen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden
erfindungsgemäß ein Radumdrehungs-Ermittlungsverfahren
und eine Radumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung zur Erfassung der
Drehbewegung bzw. Drehzahl eines an einem Fahrzeug angeordneten
Rades vorgeschlagen, wie sie in den Patentansprüchen wiedergegeben sind.
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Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung die
Magnetfeld-Generatoreinrichtung
an einem Bauteil angebracht ist, das sich zusammen mit zumindest einem
Rad dreht, während
die Magnetfeld-Detektoreinrichtung innerhalb des Fahrzeugs angeordnet
ist, kann die Radumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung
auf einfache Weise im Fahrzeug installiert werden. Da auf diese
Weise eine zusätzliche
Anbringung der Radumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung erfolgt, ist ein
einfacher Einbau eines Fahrzeug-Navigationssystems
möglich,
ohne dass externe Anschlüsse eines
vorher eingebauten Fahrstreckensensors und dergleichen festgelegt
werden müssen.
Da die Magnetfeld-Detektoreinrichtung
außerdem
innerhalb des Fahrzeugs angeordnet ist, ist sie vor Regen und dergleichen
geschützt
und kann außerdem
auch nicht durch äußere Umstände beschädigt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen erfolgt,
wobei in den Figuren gleiche Bezugszahlen bzw. -zeichen gleiche
oder ähnliche
Bauteile und Bauelemente bezeichnen. Es zeigen:
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1A eine
Draufsicht auf ein Fahrzeug, das die Anbringungsposition eines Magnetfeldsensors
und die Anordnung von Magnetfeld-Sensorelementen (MI-Elementen)
im Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht,
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1B eine
perspektivische Ansicht des Innenraums eines Kofferraums des Fahrzeugs,
die die Anbringungsposition des Magnetfeldsensors und die Anordnung
der Magnetfeld-Sensorelemente (MI-Elemente) im Fahrzeug gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht,
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2 ein
Schaltbild einer Magnetfeld-Detektorschaltung
des Magnetfeldsensors des Ausführungsbeispiels
gemäß den 1A und 1B,
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3 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen dem Intervall d zwischen
den MI-Elementen und den magnetfeldabhängigen Messsignalen des Magnetfeldsensors,
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4 eine
grafische Darstellung der Beziehung zwischen der Zuleitungslänge der
MI-Elemente und dem Wirkungsgrad der Impedanzänderung des Magnetfeldsensors,
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5 eine
perspektivische Ansicht des Innenbereichs des Kofferraums, die verschiedene
Anbringungspositionen (Messpunkte) des Magnetfeldsensors bei Testmessungen
der Magnetfeldänderung
während
der Drehbewegung eines Reifens veranschaulicht,
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6 Oszillogramme
der Messergebnisse an den einzelnen Messpunkten während der
Testmessungen,
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7 Signalverläufe der
im Betrieb erhaltenen Ausgangssignale, die die Messergebnisse von Änderungen
des Magnetfeldes während
der Drehbewegung des Reifens beim Überfahren einer Brücke veranschaulichen,
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8 ein
Blockschaltbild des Gesamtaufbaus eines Ausführungsbeispiels einer Reifenumdrehungs-Ermittlungseinrichtung,
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9 ein
Ablaufdiagramm, das den Ablauf der vom Mikrocomputer 30 gemäß 8 vorgenommenen Signalverarbeitung
veranschaulicht, und
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10 einen
Signalverlauf, der das Messergebnis von Änderungen des Magnetfeldes
während der
Drehbewegung eines Reifens veranschaulicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Nachstehend wird unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines Reifenumdrehungs-Ermittlungsverfahrens und einer Reifenumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung
sowie eines Reifendrehzahl-Ermittlungsverfahrens gemäß der Erfindung
näher beschrieben.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung findet bei einem in 1A dargestellten Fahrzeug 10 ein
Reifen 12 in Form eines Stahlgürtelreifens Verwendung, der
einen als Magnetfeld-Generatoreinrichtung dienenden Stahlgürtel innerhalb
des Außenumfangsbereiches
aufweist, wobei ein als Magnetfeld-Detektoreinrichtung dienender
Magnetfeldsensor 14 in der Nähe der Rückseite des Hinterreifens 12 in
einem Kofferraum oder Fahrgastraum des Fahrzeugs 10 angebracht
ist. Der Magnetfeldsensor 14 kann hierbei an der Rückseite
entweder des rechten oder des linken Hinterreifens 12 angeordnet
sein. Der Sensor könnte
auch an der Seite eines Vorderreifens angeordnet sein. Da in diesem Falle
jedoch kein konstanter Abstand zwischen Reifen und Sensor erhalten
werden kann, da sich bei einer Betätigung des Lenkrades der Einschlagwinkel des
Reifens verändert,
treten Abweichungen im Ausgangssignalverlauf des Sensors auf, so
dass eine Anbringung in dieser Position unzweckmäßig ist.
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Die vorstehende Beschreibung bezieht
sich natürlich
auf ein Fahrzeug mit Vorderradlenkung, während sich die Reifenrelation
im Falle eines Fahrzeugs mit Hinterradlenkung umkehrt, d. h., der
Sensor muß lediglich
in der Nähe
eines Reifens angebracht werden, der keine Lenkbewegung ausführt. Da
bei einer solchen Anordnung nur geringe Änderungen der Relativstellung
zwischen dem Stahlgürtel (Magnetfeld-Generatoreinrichtung)
und dem Magnetfeldsensor (Magnetfeld-Detektoreinrichtung) auftreten,
wird eine stabile Magnetfeldmessung erhalten.
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Der vorstehend beschriebene Stahlgürtel stellt
lediglich ein Ausführungsbeispiel
für eine
solche Magnetfeld-Generatoreinrichtung
dar. Alternativ kann ein anderes magnetisches Bauteil innerhalb
eines Rades, an dem der Reifen angebracht ist, als Magnetfeld-Generatoreinrichtung
verwendet werden, indem z. B. Teile einer Bremseinrichtung, wie eine
Bremsscheibe, eine Bremstrommel oder dergleichen, magnetisiert werden
oder indem ein Magnet angebracht wird.
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Nachstehend wird näher auf
die Anbringungsposition unter Bezugnahme auf 1B eingegangen, die eine vergrößerte perspektivische
Ansicht in Richtung des Pfeiles gemäß 1A darstellt. Wie in 1B veranschaulicht ist, wird der Sensor 14 an einer
Seitenwand oder dem Boden des Kofferraums in einer Position angebracht,
die in der Nähe
der Rückseite
des Reifens 12 liegt und ungefähr 15 cm vom Außenumfangsbereich
des Reifens 12 beabstandet ist. In den 1A und 1B ist
beispielhaft ein Personenwagen veranschaulicht. Auch bei Kleinwagen,
Lieferwagen, Sport- oder
Freizeitwagen ist jedoch eine Anbringungsmöglichkeit in einem Fahrgastraum
oder Kofferraum an der Rückseite
des Hinterreifens vorhanden, wobei sich ein Abstand innerhalb von
30 cm vom Außenumfangsbereich
des Reifens gewährleisten
läßt. Hierbei
ist zu beachten, dass der Sensor auch in der Nähe eines Radkastens in einem hinteren
Kofferraum angeordnet sein kann.
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Der Sensor ist mit einem Fahrzeug-Navigationsgerät über eine
Leitung 16 verbunden. Anders als bei einem an der Außenseite
des Fahrzeugs angebrachten Sensor kann die Leitung 16 auf
einfache Weise durch den Fahrgastraum zum Fahrzeug-Navigationsgerät geführt werden.
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Nachstehend wird näher auf
den Aufbau des Magnetfeldsensors 14 eingegangen. Der Magnetfeldsensor 14 umfasst
zwei Magnetfeld-Sensorelemente 18A und 18B. Für die Magnetfeld-Sensorelemente 18A und 18B eignen
sich magnetfeldabhängige
Impedanzelemente (nachstehend als MI-Elemente bezeichnet), die aus der japanischen
Offenlegungsschrift 7-181 239 bekannt sind und deren Wirkungsweise
auf dem magnetischen Impedanzeffekt beruht.
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Der magnetische Impedanzeffekt ist
eine Erscheinung, bei der bei der Beaufschlagung eines amorphen
Leiters oder einer magnetischen Dünnschicht mit hochfrequenten
Strömen
im MHz-Frequenzbereich die Impedanz zwischen den beiden Enden eines
magnetischen Elementes bei Anlegen oder Vorhandensein eines externen
Magnetfeldes Änderungen
in der Größenordnung
von einigen 10% zeigt, wobei ein solches MI-Element in der Praxis eine
Empfindlichkeit von mehreren mG oder mehr aufweist.
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Ein derartiges MI-Element besitzt
folgende Vorteile Das MI-Element besitzt eine Empfindlichkeit, die
gleich oder höher
als die Empfindlichkeit eines Fluxgate-Sensors ist und ermöglicht eine
einfache Verkleinerung der Abmessungen auf eine Länge von ungefähr einigen
mm, wobei das MI-Element in Bezug auf eine Magnetisierung sehr widerstandsfähig ist
und auch unter Umständen
stabil arbeitet, bei denen erhebliche Änderungen des externen Magnetfeldes
auftreten. Ein MI-Element ist somit für den Sensor gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
geeignet.
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Zur Unterdrückung der Einflüsse externer Magnetfelder
und zur Gewährleistung
der alleinigen Erfassung nur des vom Reifen ausgehenden Magnetfeldes
werden bei diesem Sensor die beiden MI-Elemente 18A und 18B im
Rahmen einer Differenzwertbildung betrieben. Zur Erzielung einer
effektiven Differenzwertbildung werden die beiden MI-Elemente 18A und 18B derart
angeordnet, dass ihre Magnetfeld-Messrichtungen parallel zueinander
oder in Reihe zueinander verlaufen. Zu diesem Zweck wird die Magnetfeld-Messrichtung
derart eingestellt, dass sie senkrecht zur Bodenfläche des
Kofferraums verläuft,
wie dies in 1B durch
einen Pfeil veranschaulicht ist. Auch wenn jedoch die Magnetfeld-Messrichtung
auf andere Richtungen eingestellt ist, ergeben sich keine nennenswerten
Unterschiede, so dass beliebige Richtungen ausgewählt werden können.
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2 veranschaulicht
den Aufbau einer Magnetfeld-Detektorschaltung
des Magnetfeldsensors 14 zur Ermittlung des Magnetfeldes
eines Reifens unter Verwendung der MI-Elemente 18A und 18B. Bei
dieser Magnetfeld-Detektorschaltung
führt eine Hochfrequenz-Oszillatorschaltung 20 den
MI-Elementen 18A und 18B über Pufferverstärker 22A und 22B hochfrequente
Ströme
zu und steuert auf diese Weise die MI-Elemente 18A und 18B an.
Die anderen Endanschlüsse
der MI-Elemente 18A und 18B liegen an Masse. Bei
einer Veränderung
des externen Magnetfeldes ändert
sich die Impedanz der MI-Elemente 18A und 18B,
was zu einer Änderung der
Spannung zwischen den beiden Anschlüssen des jeweiligen MI-Elements 18A und 18B führt. Die diese
Spannungsänderungen
angebenden Signale werden jeweils von zwei Sensorschaltungen 24A und 24B detektiert
und als Magnetfeld-Messsignale der MI-Elemente 18A und 18B abgegeben.
Diese Messsignale werden einer Differenzverstärkerschaltung 26 zugeführt und
einer Differenzverstärkung
unterzogen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass zur Gewährleistung
der erforderlichen Empfindlichkeit über einen Permanentmagneten
oder eine Spule eine Gleichstrom-Vormagnetisierung der MI-Elemente 18A und 18B bewirkt
wird oder an sie ein Magnetfeld Hb von ungefähr 1 bis 2 G angelegt wird.
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Wenn der Abstand d zwischen den MI-Elementen 18A und 18B gemäß 1B zu gering ist, fallen
ihre Ausgangssignale ab. Es muß somit
ein geeigneter Abstand gewählt
werden. Zu diesem Zweck wurden die Magnetfeld-Messsignale während einer Drehbewegung
des Reifens unter Veränderung
des Abstands d ermittelt. Das in 3 veranschaulichte Ergebnis
zeigt, dass das Ausgangssignal als Spitze- Spitze-Wert scharf abfällt, wenn
d < 2 cm ist, jedoch
ein praxisnahes Ausgangssignal erhalten wird, wenn d ≥ 2 cm ist.
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Wenn die Zuleitungen für die Verbindung
der MI-Elemente mit der Magnetfeld-Detektorschaltung zur Zuführung hochfrequenter
Ströme
zu den MI-Elementen 18A und 18B zu lang werden,
nehmen unerwünschte
Impedanzkomponenten wie eine potentialfreie bzw. ungeerdete Kapazität und dergleichen
zu, so dass der Wirkungsgrad der Impedanzänderung mit zunehmender Zuleitungslänge in der
in 4 veranschaulichten
Weise abfällt.
Wenn somit ein Abfall auf ungefähr
80% zulässig
ist, beträgt
die maximale Zuleitungslänge
für jedes
MI-Element 10 cm, wobei der Abstand d zwischen dem MI-Elementen auf
20 cm oder weniger eingestellt sein sollte. Der Abstand d wird somit
vorzugsweise derart eingestellt, dass er in einem Bereich von 2
cm bis 20 cm liegt.
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Nachstehend wird das mit der vorstehend beschriebenen
Sensor-Anordnung und -Ausgestaltung erhaltene Messergebnis des Sensor-Differenzausgangssignals
bei einer tatsächlichen
Drehbewegung des Reifens näher
beschrieben.
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Für
diese Messungen wurde ein Magnetfeldsensor hergestellt, bei dem
als MI-Elemente 18A und 18B zwei Elemente verwendet
wurden, die durch Ausbildung einer magnetischen Dünnschicht
auf der Basis von Fe-Ta-C (Dicke = 2 μm) auf einem Glassubstrat und
Anordnung der Elemente in einem Abstand d = 3 cm erhalten wurden.
Als Magnetfeld-Detektorschaltung fand die vorstehend unter Bezugnahme
auf 2 beschriebene Schaltungsanordnung Verwendung,
die in den Sensor eingebaut wurde. Der Magnetfeldsensor 14 wurde
an sechs Punkten (a) bis (f) in der Nähe der Rückseite des Hinterreifens 12 im Kofferraum
in der in 5 veranschaulichten
Weise angebracht, woraufhin die Differenz-Ausgangssignale unter
folgenden Messbedingungen gemessen wurden: Den MI-Elementen 18A und 18B wurden
hochfrequente Ströme
mit einer Frequenz von 20 MHz zugeführt, während gleichzeitig ein Vormagnetisierungs-Gleichfeld
von 1 G angelegt wurde und hierbei der Verstärkungsfaktor der Differenzverstärkerschaltung 26 auf
den Wert 100 eingestellt war. 6 zeigt die
erhaltenen Messergebnisse.
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Nachstehend wird zunächst auf
den Signalverlauf am Punkt (a) näher
eingegangen. Der durch einen Pfeil gekennzeichnete Bereich entspricht
einer Umdrehung, wobei in diesem Bereich vier positive und negative
Spitzenwerte auftreten. Von diesen Spitzenwerten stellen die beiden
positiven Spitzenwerte große
Werte dar, wobei ein zufriedenstellender Störabstand erhalten wird.
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Am Punkt (b) wird ein ähnlicher
Signalverlauf wie am Punkt (a) erhalten, obwohl sich die Magnetfeld-Messrichtung von
derjenigen am Punkt (a) um 90° unterscheidet
und die Polaritäten
der Spitzenwerte in Relation zu der Polarität des Vormagnetisierungsfeldes
vertikal invertiert sind.
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An den Punkten (c), (d) und (f) weisen
die Ausgangssignale den doppelten oder noch höheren Wert der am Punkt (a)
erhaltenen Signale auf, da diese Punkte dichter am Außenumfangsbereich
des Reifens liegen als der Punkt (a).
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Dagegen weist das am Punkt (e) erhaltene Ausgangssignal
nur ungefähr
den halben Wert des am Punkt (a) erhaltenen Ausgangssignals auf,
da der Punkt (e) einen größeren Abstand
aufweist als der Punkt (a).
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Dieses schwache Ausgangssignal kann durch
eine höhere
Verstärkung
des Verstärkers
kompensiert werden. Das schwache Ausgangssignal ist jedoch im wesentlichen
auf das schwache Magnetfeld des Reifens zurückzuführen, wobei sich eine große Differenz
zwischen diesem Magnetfeld und einem externen Magnetfeld nicht gewährleisten
läßt, was starke
Veränderungen
des Signalverlaufs zur Folge hat.
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Als Anbringungsposition für den Sensor
sollte somit zur Gewährleistung
eines starken Ausgangssignals eine Position gewählt werden, die einen möglichst
geringen Abstand zum Außenumfangsbereich
des Reifens aufweist, in dem der Stahlgürtel eingelagert ist.
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Unter Berücksichtigung der vorstehend
beschriebenen Umstände
können
somit ein Sensoraufbau, mit dessen Hilfe das Magnetfeld eines Reifens mit
hoher Empfindlichkeit erfasst werden kann, sowie eine geeignete
Anbringungsposition des Sensors erhalten werden. Nachstehend wird
ein Verfahren zur Ermittlung der Drehzahl eines Reifens näher beschrieben.
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6 zeigt
die Messergebnisse des vom Reifen erhaltenen Magnetfeldes in einer
stabilen Situation ohne Einwirkung eines Störmagnetfeldes. In einer solchen
Situation können
die Nulldurchgangspunkte oder die Punkte, bei denen ein Durchgang durch
einen bestimmten Schwellenwert stattfindet, auf einfache Weise gezählt und
die Drehzahl aus der Anzahl der bei jeder Umdrehung erhaltenen Impulse berechnet
werden.
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In der Praxis treten jedoch bei einer
Fahrt des Kraftfahrzeugs Pegelabweichungen in Form von plötzlichen
Signalanstiegen auf, die auf Einflüssen durch die Restmagnetisierung
von Monier- oder Bewehrungseisen, Stahlstrukturen und dergleichen
von Brücken,
Tunneln und dergleichen, Positionsabweichungen zwischen dem Reifen
und dem Sensor aufgrund von Vibrationen des Kraftfahrzeugs, Einflüssen durch
die Restmagnetisierung von Fahrzeugen auf der Gegenfahrbahn oder
dergleichen beruhen. Die Berechnung der Drehzahl aus einem derartige Abweichungen
zeigenden Ausgangssignalverlauf des Sensors ist somit mit Schwierigkeiten
verbunden.
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7 zeigt
ein Beispiel für
die kontinuierlichen Daten, die durch Messung der Änderungen
des Magnetfeldes bei der Drehbewegung des Reifens erhalten werden,
wenn sich das Fahrzeug über
eine bestimmte Brücke
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 50 km/h bewegt. Diese Daten
entsprechen einem Signalverlauf, der bei jeder Umdrehung des Reifens
einen einzigen großen
Spitzenwert aufweist, der in der Figur durch den Punkt C gekennzeichnet
ist. Wenn somit dieser Spitzenwert zuverlässig erfasst werden kann, kann
die Drehzahl genau ermittelt werden, so dass sich die Geschwindigkeit
und die Fahrstrecke berechnen lassen.
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Wie jedoch dem gesamten Signalverlauf
zu entnehmen ist, kommt es zu plötzlichen
Signalanstiegen, deren Bewältigung
ein Problem darstellt. Diese Signalanstiege beruhen auf der Beeinflussung
durch die Monier- oder Bewehrungseisen und/oder die Stahlstruktur
der Brücke,
wobei ein durch die Restmagnetisierung dieser Elemente erzeugtes
Störmagnetfeld
diese Anstiegserscheinungen im Ausgangssignalverlauf bewirkt. Obwohl
bei dem Sensor eine differentielle Signalverarbeitung zur Unterdrückung der Auswirkungen
dieser Störungen
erfolgt, läßt sich
die Störbeeinflussung
nicht vollständig
unterdrücken.
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Da diese Signalanstiegserscheinungen durch
Frequenzkomponenten erzeugt werden, die niedriger als die den Ausgangssignalverlauf
bei der Drehbewegung des Reifens bildenden Frequenzkomponenten sind,
ist ein Verfahren zur Unterdrückung
der Anstiegserscheinungen mit Hilfe eines Hochpassfilters und Zählung der
Nulldurchgangspunkte oder der Durchgangspunkte bei bestimmten Schwellenwerten
einer näheren
Betrachtung unterzogen worden. Da jedoch die Fahrzeuggeschwindigkeit
innerhalb eines Bereiches liegt, der sich von der Schrittgeschwindigkeit
eines Fußgängers oder
weniger bis zu einer hohen Geschwindigkeit von ungefähr 200 km/h
erstreckt, muß ein
Frequenzbereich von annähernd
0 bis ungefähr
200 Hz in Betracht gezogen werden, so dass eine Vielzahl von Filtern
erforderlich ist. Außerdem
verringert sich der Störabstand aufgrund
eines Abfalls des über
das oder die Filter bei einer konstanten Geschwindigkeit erhaltenen Ausgangssignals.
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Angesichts dieser Probleme findet
im Rahmen der Erfindung folgendes Verfahren Anwendung: Der Ausgangssignalverlauf
wird aufeinanderfolgend in numerische Daten umgesetzt, wobei ein
Spitzenwert des Ausgangssignalverlaufs ermittelt wird, indem unter
Verwendung eines Mikrocomputers erfasst wird, ob Änderungen
(Inkremente oder Dekremente) der Daten invertiert worden sind. Durch
Ermittlung, ob die Potentialdifferenz zwischen diesem Spitzenwert
und dem unmittelbar vorhergehenden Spitzenwert einen vorgegebenen
Schwellenwert überschreitet
oder nicht, wird festgestellt, ob dieser Spitzenwert einen effektiven
Spitzenwert darstellt, der sich zur Erfassung der Drehbewegung des
Reifens eignet.
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Durch Zählung dieser effektiven Spitzenwerte
wird sodann die Drehzahl des Reifens berechnet, wobei sodann die
Fahrstrecke oder Geschwindigkeit auf der Basis des Reifendurchmessers
und des Verhältnisses
des Kreisumfangs zum Durchmesser berechnet wird.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel können die in
Form von relativ niedrigen Frequenzkomponenten im Ausgangssignalverlauf
auftretenden Störeinflüsse nahezu
vollständig
unterdrückt
werden, so dass sich die Reifendrehzahl unabhängig von der Geschwindigkeit
ermitteln läßt.
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8 zeigt
den Aufbau einer Reifenumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung zur Erfassung
der Drehbewegung bzw. Drehzahl eines Reifens mit Hilfe des vorstehend
beschriebenen Verfahrens. Bei der Anordnung gemäß 8 kann die Schaltungsanordnung der MI-Elemente 18A und 18B bis
zur Differenzverstärkerschaltung 26,
d. h., die Magnetfeld-Detektorschaltung gemäß 2, als Magnetfeldsensor 14 Verwendung
finden oder die Anordnung der gesamten Vorrichtung gemäß 8 kann als Magnetfeldsensor 14 verwendet
werden.
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Bei der Schaltungsanordnung gemäß 8 werden – wie vorstehend
beschrieben – von
der HF-Oszillatorschaltung 20 abgegebene hochfrequente
Ströme
den MI-Elementen 18A und 18B zugeführt und
Signale, die an den beiden Anschlüssen des jeweiligen MI-Elements 18A bzw. 18B auftretende
Spannungsänderungen
repräsentieren,
Detektorschaltungen 24A und 24B zur Unterdrückung der hochfrequenten
Komponenten und Abgabe von Magnetfeld-Messsignalen zugeführt. Diese Messsignale werden
in die Differenzverstärkerschaltung 26 eingegeben
und einer Differenzverstärkung
unterzogen. Sodann wird das Differenz-Ausgangssignal durch einen
Analog-Digital-Umsetzer 28 von
einem Analogsignal in ein Digitalsignal umgesetzt (was nachstehend auch
als A/D-Umsetzung bezeichnet wird). Das Digitalsignal wird einem
Mikrocomputer 30 zugeführt,
der die vorstehend beschriebene Spitzenwert-Detektion und Bestimmung
eines effektiven Spitzenwertes auf der Basis des Digitalsignals
durchführt.
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Nachstehend wird die nach der Analog-Digital-Umsetzung
erfolgende Signalverarbeitung unter Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm
gemäß 9 und den in 7 dargestellten Signalverlauf
des Differenz-Ausgangssignals näher
beschrieben.
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Bei der im Ablaufdiagramm gemäß 9 veranschaulichten Signalverarbeitung
wird die vom Sensor erhaltene Differenz-Ausgangsspannung in einem
Schritt S1 vom Analog-Digital-Umsetzer 28 einer Analog-Digital-Umsetzung
unterzogen und das hierbei gebildete Digitalsignal dem Mikrocomputer 30 zugeführt.
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In einem Schritt S2 wird überprüft, ob die
im Schritt S1 erfolgte Dateneingabe einem Spitzenwert entspricht.
Dieser Überprüfungsschritt
wird durch die Ermittlung erhalten, ob sich die Änderungsrichtung der letzten
Daten in Bezug auf die zweitletzten Daten vom Positiven (Inkrement)
zum Negativen (Dekrement) oder umgekehrt in Bezug auf die Änderungsrichtung
der zweitletzten Daten zu den drittletzten Daten umgekehrt hat oder
nicht. Wenn im Schritt S2 das Ergebnis „NEIN" erhalten wird, kehrt der Ablauf zum
Schritt S1 zurück,
während
er andernfalls auf einen Schritt S3 übergeht.
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Wenn z. B. ermittelt wird, dass der
Punkt B in dem Differenz-Ausgangssignalverlauf gemäß 7 keinen Spitzenwert darstellt,
da die Änderungsrichtung
negativ bleibt (Dekrement), kehrt der Ablauf zum Schritt S1 zur
Analog-Digital-Umsetzung der nächsten
Daten zurück.
Wenn sodann die am Punkt C erhaltenen Daten in numerische Daten
umgesetzt werden, wird eine Umkehr der Änderungsrichtung vom Negativen
zum Positiven festgestellt und ermittelt, dass die am Punkt C erhaltenen
Daten einen Spitzenwert darstellen. Der Ablauf geht daraufhin auf
einen Schritt S3 über.
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Im Schritt S3 werden z. B. die am
Punkt C erhaltenen und als Spitzenwert festgelegten Daten in Form
eines Spitzenwertes Sp in z. B. einem internen Direktzugriffsspeicher
oder dergleichen des Mikrocomputers 30 abgespeichert.
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In einem Schritt S4 wird ermittelt,
ob der Absolutwert der Differenz zwischen dem derzeitigen Spitzenwert
Sp und dem vorherigen Spitzenwert Sp – 1 einen vorgegebenen Schwellenwert
L überschreitet,
um auf diese Weise zu bestimmen, ob die Daten des Spitzenwertes
Sp sich auf einen Spitzenwert beziehen, der für die Reifen-Drehzahlmessung herangezogen
werden kann. Die Beziehung zwischen den Spitzenwerten Sp und Sp – 1 ist
gemäß 7 z. B. dadurch gegeben,
dass bei Vorliegen von Sp am Punkt C der Spitzenwert Sp – 1 dem
Punkt A entspricht und bei Vorliegen von Sp am Punkt D der Spitzenwert
Sp – 1
dem Punkt C entspricht.
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Die Vorgabe des Schwellenwertes L
erfolgt zur Unterdrückung
sehr kleiner Spitzenwerte, da sie einen geringen Störabstand
aufweisen und somit störanfällig sind,
so dass auf diese Weise nur relativ große Spitzenwerte erfasst werden
und damit eine hohe Zuverlässigkeit
gewährleistet
ist. Es liegt auf der Hand, dass bei Einstellung eines kleinen Schwellenwertes
L auch kleine Spitzenwerte erfasst werden können, während bei Einstellung eines
großen Schwellenwertes
L nur große
Spitzenwerte aufgenommen werden. Der Schwellenwert L kann daher entsprechend
dem Ausgangssignalverlauf eingestellt werden, der sich in Abhängigkeit
von dem Magnetisierungszustand des Stahlgürtels des Reifens und der Anbringungsposition
des Sensors ändert.
Der Schwellenwert L wird vorzugsweise derart eingestellt, dass er
in einem Bereich von 10% bis 90% einer maximalen Potentialdifferenz
zwischen Spitzenwerten (zwei aufeinanderfolgenden Spitzenwerten) liegt,
da Schwankungen im Signalverlauf selbst ungefähr 10% der vorher gemessenen
maximalen Potentialdifferenz zwischen Spitzenwerten betragen.
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Bei dem Beispiel gemäß 7 beträgt im gesamten Signalverlauf
die maximale Potentialdifferenz zwischen Spitzenwerten ungefähr 0,5 V.
Wenn in diesem Falle der Schwellenwert L auf 0,3 V (60% von 0,5
V) zur Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes eingestellt wird,
beträgt
die Differenz zwischen dem Spitzenwert C und dem unmittelbar vorhergehenden
Spitzenwert A ungefähr
0,55 V und überschreitet
damit den Wert 0,3 V des Spitzenwertes L, so dass die Feststellung
getroffen wird, dass es sich bei dem Spitzenwert C um einen effektiven
Spitzenwert handelt. Im Falle des Spitzenwertes E beträgt jedoch
die Differenz zum unmittelbar vorhergehenden Spitzenwert D nur ungefähr 0,02
V und überschreitet
somit nicht den Schwellenwert L, so dass der Spitzenwert E nicht
beachtet wird. Innerhalb des einer Umdrehung des Reifens entsprechenden
und in 7 durch den Pfeil gekennzeichneten
Bereiches werden somit die beiden Spitzenwerte C und D als effektive
Spitzenwerte bewertet.
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Wenn bei der Ausführung des Ablaufdiagramms gemäß 9 im Schritt S4 ein effektiver Spitzenwert
bestimmt wird, wird am Ausgang des Mikrocomputers 30 in
einem Schritt S5 ein Impulssignal mit einer geringen Impulsdauer
abgegeben. Durch die Abgabe dieses Impulses wird dem Fahrzeug-Navigationsgerät eine Information
hinsichtlich der Erfassung eines effektiven Spitzenwertes übermittelt.
Eine andere Art der Bildung des Impulssignals kann darin bestehen,
dass bei jeder Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes eine Inversion
des Impulssignals erfolgt.
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Der Ablauf geht dann vom Schritt
S5 auf einen Schritt S6 über.
Wenn allerdings im Schritt S4 die Bestimmung erfolgt, dass es sich
bei den betreffenden Daten nicht um einen effektiven Spitzenwert
handelt, geht der Ablauf ebenfalls auf den Schritt S6 über. Im
Schritt S6 wird der derzeitige Spitzenwert Sp im Direktzugriffsspeicher
als vorheriger Spitzenwert Sp – 1
gespeichert, um auf diese Weise den Spitzenwert Sp – 1 zu erneuern.
Sodann kehrt der Ablauf zu der im Schritt S1 erfolgenden Analog-Digital-Umsetzung zurück, so dass
sich die vorstehend beschriebene Signalverarbeitung wiederholt.
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Da bei der vorstehend beschriebenen
Signalverarbeitung keine zeitlichen Parameter in die Spitzenwerterfassung
und die Bestimmung des effektiven Spitzenwertes eingehen, kann die
Erfassung der Drehbewegung des Reifens unabhängig von der Drehzahl des Reifens
erfolgen. Eine vorgegebene Messgenauigkeit läßt sich somit auch dann gewährleisten,
wenn eine Änderung
der Fahrzeuggeschwindigkeit von einer sehr geringen Geschwindigkeit
zu einer hohen Geschwindigkeit auftritt.
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Bei der vorstehend beschriebenen
Signalverarbeitung kann die Anzahl der im Schritt S5 abgegebenen
Impulse, d. h., die Anzahl der erfassten effektiven Spitzenwerte,
gezählt
und die Drehzahl des Reifens auf der Basis dieses Zählwertes
berechnet werden. Weiterhin kann die Fahrstrecke des Fahrzeugs durch
Multiplikation der berechneten Drehzahl mit dem Durchmesser des
Reifens und dem Verhältnis
des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser berechnet werden.
Da ein Impuls jedoch nicht immer einer vollständigen Umdrehung des Reifens
entspricht, muß in
diesem Falle die einer Umdrehung entsprechende Anzahl von Impulsen
vorher überprüft werden.
Da außerdem
die einer Umdrehung entsprechende Anzahl von Impulsen einem ganzzahligen Vielfachen
entspricht, erweist sich auch ein Verfahren als sehr effektiv, bei
dem eine Korrektur eines Bruchteils einer ganzen Zahl durch einen
Vergleich mit Entfernungsmessdaten vorgenommen wird, die von einer
GPS-Einheit des
Fahrzeug-Navigationsgerätes
erhalten werden.
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Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels
läßt sich
somit die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe lösen, d.
h., der Magnetfeldsensor 14 weist aufgrund der Verwendung
von MI-Elementen
eine sehr hohe Empfindlichkeit auf und zeigt anders als ein Fluxgate-Sensor
auch keine magnetisierungsabhängigen
Zustandsänderungen. Da
der Magnetfeldsensor 14 in der Nähe eines Hinterreifens im Fahrgastraum
oder Kofferraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, kann er auf einfache Weise
angebracht werden und eine zufriedenstellende Erfassung des vom
Reifen ausgehenden Magnetfeldes gewährleisten. Durch die vorstehend
beschriebene Differenzwertbildung und die mit Hilfe des Mikrocomputers 30 erfolgende Spitzenwerterfassung und
Bestimmung eines effektiven Spitzenwertes lassen sich Einflüsse durch
Störmagnetfelder
unterdrücken,
und die Drehbewegung oder Drehzahl des Reifens genau ermitteln.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel finden MI-Elemente
als Magnetfeld-Sensorelemente Verwendung. Es können jedoch auch beliebige
andere Magnetfeld-Sensorelemente verwendet werden, solange sie eine
hohe Empfindlichkeit aufweisen.
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Nachstehend wird schließlich noch
auf einige Messergebnisse bezüglich
der Fahrstrecke näher eingegangen,
die bei einem mit diesem Ausführungsbeispiel
der Umdrehungsermittlungseinrichtung ausgestatteten Mittelklasse-Personenwagen
(2000 cm3) im Rahmen einer Fahrstrecke von
10 km im Stadtbereich erhalten wurden.
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Da diese Fahrt im Stadtbereich stattfand, wechselten
sich Stillstand und Fahrt häufig
ab, wobei erheblich unterschiedliche Geschwindigkeiten auftraten.
Der Durchmesser eines jeden Reifens des Testfahrzeugs betrug 60
cm, so dass das Fahrzeug bei einer Reifenumdrehung 1,8 m zurücklegte.
Das erhaltene Messergebnis in Form der Anzahl der von der vorstehend
beschriebenen Schaltungsanordnung gemäß 8 abgegebenen Impulse betrug 21982, so
dass aufgrund der Tatsache, dass je Umdrehung zwei Impulse. abgegeben
werden, eine Fahrstrecke von 9,782 km gemessen wurde. Der Messfehler
betrug somit ungefähr
2,2%. Die für
ein Fahrzeug-Navigationsgerät
mit Eigennavigation erforderliche Genauigkeit kann somit sogar in
einem Stadtbereich gewährleistet
werden, wo erhebliche Änderungen
der Fahrzeuggeschwindigkeit auftreten und das Fahrzeug vielen Störmagnetfeldern
ausgesetzt ist.
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Wie aus der vorstehenden Beschreibung
eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
ersichtlich ist, werden bei dem Reifenumdrehungs-Ermittlungsverfahren
zur Erfassung der Drehbewegung eines Reifens durch Erfassung des
von dem Reifen des Fahrzeugs erzeugten Magnetfeldes mit Hilfe eines
Magnetfeldsensors ein Reifen verwendet, in dessen Außenumfangsbereich
ein Stahlgürtel
angeordnet ist, ein Magnetfeldsensor mit zwei Magnetfeld-Sensorelementen (z.
B. MI-Elementen) in einer Anordnung, bei der ihre Magnetfeld-Messrichtungen parallel
zueinander oder in Reihe zueinander angeordnet sind, in der Nähe eines
hinteren Reifens in einem Fahrgastraum oder Kofferraum des Fahrzeugs angebracht, Änderungen
des Magnetfeldes bei der Drehbewegung des Reifens durch eine Differenzmessung
der Ausgangssignale der beiden Magnetfeld-Sensorelemente erfasst
und die Drehbewegung des Reifens auf der Basis der erhaltenen Differenz-Messsignale detektiert.
Dieses Verfahren ermöglicht
eine einfache Anbringung des Sensors und eine zufriedenstellende
magnetfeldabhängige
Erfassung der Reifenumdrehung mit hoher Genauigkeit. Außerdem muß bei diesem
Verfahren ein mit diesem Ausführungsbeispiel
ausgestattetes Fahrzeug-Navigationssystem anders als ein übliches
Fahrzeug-Navigationssystem nicht mit einem Fahrgeschwindigkeits-Signalanschluss
des Kraftfahrzeugs verbunden werden, so dass sich hohe Installations-
und Arbeitskosten für
den Anschluss vermeiden lassen.
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Dieses erfindungsgemäße Reifenumdrehungs-Ermittlungsverfahren
findet auch bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zur Reifendrehzahlermittlung Anwendung, bei dem
ein Spitzenwert und eine Potentialdifferenz zu einem unmittelbar
vorhergehenden Spitzenwert, die gleich oder größer als ein vorgegebener Schwellenwert
ist, aus der Vielzahl der im Ausgangssignalverlauf der Differenzwertmessung
enthaltenen Spitzenwerte zur Bestimmung eines für die Reifenumdrehungserfassung
maßgebenden
effektiven Spitzenwertes ermittelt werden und die Reifendrehzahl
sodann auf der Basis der Anzahl der ermittelten effektiven Spitzenwerte
berechnet wird. Auf diese Weise lassen sich Einflüsse von
Störmagnetfeldern nahezu
vollständig
unterdrücken,
die Messung unabhängig
von der Drehzahl des Reifens durchführen und eine Reifendrehzahlermittlung
mit geringem Messfehler realisieren. Wenn dieses Verfahren z. B. zur
Fahrstreckenmessung eines Kraftfahrzeugs verwendet wird, lassen
sich Messfehler auf 3% oder weniger reduzieren.
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Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiels
läßt sich
eine Reifenumdrehungs-Ermittlungsvorrichtung
erhalten, die eine zufriedenstellende Erfassung der Drehbewegung
eines Reifens unter Verwendung einiger Komponenten oder der Gesamtanordnung
des Magnetfeldsensors gemäß dem erfindungsgemäßen Reifenumdrehungs-Ermittlungsverfahrens
ermöglicht,
so dass einer größeren Verbreitung
von Fahrzeug-Navigationssystemen nichts mehr im Wege steht.
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Wie aus der vorstehenden Beschreibung
ersichtlich ist, sind erfindungsgemäß anders als bei einem üblichen
Fahrzeug-Navigationssystem keinerlei Verbindungen mit einem Fahrgeschwindigkeits-Signalanschluss
des Kraftfahrzeugs erforderlich, wodurch sich Installations- und Arbeitskosten
vermeiden lassen und eine einfache Anbringung eines Fahrzeug-Navigationssystems
an einem Kraftfahrzeug ermöglicht
wird.
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Die Erfindung ist natürlich nicht
auf die vorstehend beschriebenen, spezifischen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen des Schutzumfangs der Patentansprüche sind weitere Ausgestaltungen
der Erfindung in Form von anderen, unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
möglich.