-
BEREICH DER
ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Aktivelement-modifizierte Platinaluminid-Diffusionsbeschichtungen und Verfahren
der chemischen Abscheidung aus der Gasphase (CVD-Verfahren) zu ihrer
Herstellung.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Bei Temperaturen über ca. 1000°C (1832°F) ist die
Hochtemperaturoxidation die wichtigste Form der umgebungsbedingten
Angriffe, die bei Aluminid-Diffusionsbeschichtungen beobachten werden.
Bei der Hochtemperaturoxidation handelt es sich um eine chemische
Reaktion, deren geschwindigkeitsbestimmender Prozess für eine Aluminid-Beschichtung
die Diffusion durch eine Produkt-(Oxid-)Schicht ist. Die Diffusion
ist ein thermisch aktivierter Prozess, und dementsprechend sind
die Diffusionskoeffizienten Exponentialfunktionen der Temperatur.
Weil die Oxidation von Aluminid-Beschichtungen eine diffusionsbestimmte
Reaktion ist und die Diffusionskoeffizienten Exponentialfunktionen
der Temperatur sind, ist die Oxidationsgeschwindigkeit ebenfalls
eine Exponentialfunktion der Temperatur. Bei niedrigen Temperaturen,
wo die Diffusionskoeffzienten relativ klein sind, ist auch die Wachstumsrate
eines schützenden
Belags auf einer Aluminid-Beschichtung klein. Demnach sollten die
Aluminid-Beschichtungen nach dem Stand der Technik, z. B. Chromaluminid,
Aluminid oder Zweiphasen-[PtAl2 + (Ni, Pt)Al]-Platinaluminid,
alte einwärts gewachsenen
Beschichtungen, welche nach dem Einpack-Zementierungsverfahren (pack
cementation) hergestellt werden, eine hinreichende Oxidationsbeständigkeit
bereitstellen. Bei hohen Temperaturen aber, wobei mit zunehmender
Temperatur die Diffusionskoeffizienten und damit auch die Oxidationsgeschwindigkeit
rasch ansteigen, können
wahrscheinlich nur Beschichtungen, die hochreine Aluminiumoxid-(Al2O3-)Beläge bilden,
eine geeignete Resistenz gegen umweltbedingte Degradation bereitstellen.
-
Es wurde gefolgert, dass das Vorhandensein
von Platin in Nickelaluminid eine Reihe von thermodynamischen und
kinetischen Effekten liefert, welche die Bildung eines langsam wachsenden,
hochreinen, schützenden
Aluminiumoxidbelags begünstigen.
Dementsprechend ist die Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
von Platin-modifizierten Aluminid-Diffusionsbeschichtungen – im Vergleich
zu Aluminid-Diffusionsbeschichtungen, welche kein Platin enthalten – im Allgemeinen
besser.
-
In den letzten Jahren hat man verschiedene
Einschränkungen
der einwärts
gewachsenen Zweiphasen-[PtAl2 + (Ni, Pt)Al]-Platinaluminid-Beschichtungen
nach Industriestandard erkannt. Erstens weisen die Zweiphasenbeschichtungen
metastabile Phasenaufbauten und -dicken auf, wie in Triebwerksprüfungen bei General
Electric sowie Rolls-Royce demonstriert. Zweitens sind die Zweiphasenbeschichtungen
empfindlich gegen TMF-Rissbildung im Triebwerksbetrieb, und das
Wachstum dieser Beschichtungen im Betrieb macht dieses Problem nur
noch schlimmer. Drittens tritt bei den dicken, einwärts gewachsenen
Platinaluminiden Knitterbildung sowohl im zyklischen Oxidationstest
als auch bei der Triebwerksprüfung
auf. Diese Erscheinung kann unerwünschte Folgen haben, wenn die
Platinaluminid-Beschichtung als Bindeschicht in Wärmebarriere-Beschichtungssystemen
eingesetzt wird. Viertens sind die Zweiphasen-Platinaluminid-Beschichtungen
hart und spröde,
was zu dem Problem des Aussplitterns oder Ausbrechens bei den sich
an das Beschichten anschließenden
Handhabungs- und Montageoperationen führen kann.
-
Viele der Probleme, denen man bei
den bisherigen Platinaluminiden nach Industriestandard begegnet, können der
einwärts
gewachsenen Zweiphasenstruktur zugeschrieben und dadurch überwunden
werden, dass man auswärts gewachsene
Einphasen-Platinaluminid-Beschichtungen verwendet, wie sie zum Beispiel von
Conner et al. in den technischen Artikeln mit dem Titel "Evaluation of Simple
Aluminide and Platinum Modified Aluminide Coatings on High Pressure
Turbine Blades after Factory Engine testing", Proc. AMSE Int. Conf. of Gas Turbines
and Aero Engine Congress, 3. bis 6. Juni 1991 und 1. bis 4. Juni
1992, beschrieben sind. So war zum Beispiel die auswärts gewachsene
Einphasen-Beschichtungsmikrostruktur auf Hf-haltigen, gerichtet
erstarrten (DS-)Nickelbasis-Superlegierungssubstraten nach Werk-Triebwerksbetrieb
relativ unverändert,
verglichen mit der Mikrostruktur der bisherigen Zweiphasenbeschichtungen
nach Industriestandard. Ferner war das Wachstum einer CVD-Einphasen-Platinaluminid-Beschichtung
im Vergleich zu Zweiphasen-Beschichtungen während des Werk-Triebwerksbetriebs
relativ unbedeutend. Ferner wurde bei den auswärts gewachsenen "Hochtemperatur-Niederaktiv"-Platinaluminid-Beschichtungen
eine größere Duktilität beobachtet
als bei einwärts
gewachsenen "Niedertemperatur-Hochaktiv"-Platinaluminid-Beschichtungen.
-
Die WO-A-96/13622 beschreibt ein
CVD-Verfahren zur Herstellung einer auswärts gewachsenen Einphasen-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
auf einem Nickelbasis-Superlegierungssubstrat, z. B. IN 738.
-
Die parallel anhängigen Anmeldungen Serial No.
08/197 349 und 08/197 497, ebenfalls gemeinsame Inhaberschaft aufweisend,
offenbaren CVD-Verfahren zur Kodeposition von Aluminium, Silicium
und einem oder mehreren aktiven Elementen, wie Yttrium, Hafnium
und/oder Zirconium, auf einem Substrat, um eine durch den Einschluss
des/der aktiven Elemente/s modifizierte Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
zu bilden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Es wird eine auswärts gewachsene CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
auf einem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat bereitgestellt,
wobei die Platin-modifizierte Aluminid-Diffusionsbeschichtung modifiziert
ist, so dass sie Silicium, Hafnium und optional Zirconium und/oder
andere aktive Elemente (z. B. Ce, La, Y) jeweils in einer Konzentration
von ca. 0,01 Gew.-% bis ca. 8 Gew.-% der äußeren Additivschicht der Beschichtung
enthält.
Eine bevorzugte Beschichtung in Einklang mit der vorliegenden Erfindung
enthält
jeweils ca. 0,01 Gew.-% bis weniger als 2 Gew.-% Silicium, Hafnium
und optional Zirconium und/oder andere aktive Elemente (ausgewählt aus
der aus Ce, La, Y, Mg und Ca bestehenden Gruppe) in der äußeren Additivschicht,
bevorzugt mit einem Hf/Si-Verhältnis
von weniger als ca. 1 und – bei
gleichzeitigem Vorhandensein von Zr – mit einem Hf + Zr/Si-Verhältnis von
weniger als ca. 1. Es wird eine Beschichtungsmikrostruktur bereitgestellt,
welche gekennzeichnet ist durch eine innere Diffusionszone oder
-region benachbart zu dem Substrat und die äußere Additivschicht mit einer
einzigen (Ni, Pt)(Al, Si)-Matrixphase, welche Hafniumsilicid und
andere Silicid-Zweitphasenpartikel oder -regionen enthält, die
in der gesamten Matrixphase der Additivschicht dispergiert sind.
Carbid-Partikel können
ebenfalls vorhanden sein.
-
Die Zweitphasenpartikel liegen insbesondere
als Kugeln oder Nadeln vor, welche in der gesamten äußeren Additivschicht
der Beschichtung dispergiert sind. Bevorzugt liegen azikuläre Zweitphasenpartikel,
welche Hafniumsilicid umfassen, an der äußeren Oberfläche der
Beschichtung vor.
-
Ferner wird ein Wärmebarriere-Beschichtungssystem
bereitgestellt, welches die obenerwähnte auswärts gewachsene Aktivelement-modifizierte
CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung als Zwischenbindeschicht
zwischen einem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat
und einer äußeren keramischen Wärmebarriereschicht,
z. B. einer nach einem physikalischen Beschichtungsverfahren aus
der Gasphase (PVD) niedergeschlagenen kolumnaren Keramikschicht,
aufgebracht auf eine dünne
Aluminiumoxidschicht, welche auf der Bindeschicht gebildet ist,
enthält.
-
Das Wärmebarriere-Beschichtungssystem
umfasst dann ein Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat,
eine auswärts
gewachsene CVD-Platin-Aluminid-Diffusionsbeschichtung
auf dem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat, wobei
die Platin-Aluminid-Beschichtung Silicium und Hafnium jeweils in einer
Konzentration von ca. 0,01 Gew.-% bis 8 Gew.-% einer äußeren Additivschicht
der Beschichtung enthält, und
eine Keramikschicht auf der Aluminid-Diffusionsbeschichtung.
-
Bei diesem Beschichtungssystem enthält die Aluminid-Diffusionsbeschichtung
bevorzugt jeweils ca. 0,01 Gew.-% bis weniger als 2 Gew.-% Silicium,
Hafnium und Zirconium und/oder ein Aktivelement, ausgewählt aus
der aus Ce, La, Y, Mg, Ca bestehenden Gruppe, in der äußeren Additivschicht,
wobei die Aluminid-Diffusionsbeschichtung ein Hf/Si-Verhältnis von
weniger als ca. 1 aufweist und wobei die Aluminid-Diffusionsbeschichtung
ein Hf + Zr/Si-Verhältnis
von weniger als ca. 1 aufweist.
-
Die Aluminid-Diffusionsbeschichtung
weist bevorzugt eine Beschichtungsmikrostruktur auf, welche gekennzeichnet
ist durch eine innere Diffusionszonenregion benachbart zu dem Substrat
und eine äußere Additivschicht
mit Zweitphasenpartikeln, welche Hafniumsilicid umfassen.
-
Es ist vorteilhaft, wenn azikuläre Hafniumsilicid-Zweitphasenpartikel
an der äußeren Oberfläche der Beschichtung
vorhanden sind.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren bereit zur Herstellung derartiger Aktivelement-modifizierter
CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtungen auf Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstraten,
wobei gemäß einer
Ausführungsform
zuerst die Deposition einer Platinschicht auf dem Substrat durchgeführt wird,
an die sich die CVD-Kodeposition von Al + Si + Hf + optional Zr
und/oder anderer Aktivelemente anschließt, um eine Diffusionsbeschichtung
zu bilden, welche – ohne
jedoch hierauf beschränkt
zu sein – geeignet
ist für
betriebsmäßige Anwendungen
im heißen
Turbinenabschnitt eines Gasturbinen-Flugtriebwerks, wo kürzere Überholungsintervalle praktiziert
werden. Die wesentlichen Merkmale des Verfahrens sind in Anspruch
1 definiert. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den Ansprüchen
2 bis 8 definiert.
-
Bei einem Verfahren gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird zuerst die CVD-Kodeposition von
Al + Si + Hf + optional Zr und/oder anderer Aktivelemente auf dem
Substrat durchgeführt,
um eine Aktivelement-haltige Initial-Aluminid-Diffusionsschicht
zu bilden, dann wird die Deposition von Platin auf der Schicht durchgeführt und
schließlich
wird die CVD-Aluminierung der Pt-belegten Initialschicht durchgeführt, um
eine dickere Gesamt-Aluminid-Diffusionsbeschichtung herzustellen,
welche – ohne
jedoch hierauf beschränkt
zu sein – geeignet
ist für
betriebsmäßige Anwendungen,
wo längere Überholungsintervalle toleriert
werden können,
so etwa im Falle von landbasierten Gasturbinentriebwerken.
-
BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
1 ist
ein Graph, der im Vergleich die zyklische Oxidationsbeständigkeit
bei 2000°F
einer konventionellen Aluminid-Beschichtung, z. B. einer einwärts gewachsenen
Platinaluminid-Beschichtung mit der Bezeichnung LDC-2E und einer
einwärts
gewachsenen CVD-Platinaluminid-Beschichtung MDC-150, einer auswärts gewachsenen
CVD-Einphasen-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung mit der Bezeichnung
MDC-150L, und Beschichtungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung,
welche mit MDC-151L und MDC-152L bezeichnet sind, zeigt, wobei alle
Beschichtungen auf Substraten gebildet sind, die aus einer herkömmlichen
IN 738-Nickelbasis-Superlegierung hergestellt sind.
-
2 ist
ein Graph, der im Vergleich die zyklische Oxidationsbeständigkeit
bei 2150°F
von Beschichtungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung, welche
mit MDC-151L und MDC-152L bezeichnet sind, bei verschiedenen Hf/Si-Verhältnissen
zeigt, wobei alle Beschichtungen auf Substraten gebildet sind, die
aus einer herkömmlichen
Nickelbasis-Superlegierung vom Typ RENE' N5 hergestellt sind.
-
Die 3A, 3B sind Mikrophotographien
bei 1000facher Vergrößerung der
Mikrostruktur einer repräsentativen
Beschichtung in Einklang mit der vorliegenden Erfindung mit der
Bezeichnung MDC-151 L, jeweils auf einem Substrat aus einer konventionellen
Nickel-Superlegierung vom Typ PWA 1480 bzw. Rene' N5, wie aufgebracht.
-
4 ist
eine Mikrophotographie bei 500facher Vergrößerung der Mikrostruktur einer
repräsentativen Beschichtung
in Einklang mt der vorliegenden Erfindung mit der Bezeichnung MDC-151L
auf einem Nickel-Superlegierungssubstrat vom Typ PWA 1480, nach
Exposition bei 2150°F
für 250
Stunden.
-
5 ist
eine Mikrophotographie bei 250facher Vergrößerung der Mikrostruktur einer
repräsentativen Wärmebarriere-Beschichtung
in Einklang mit der vorliegenden Erfindung mit der Bezeichnung MDC-152L
auf einem Nickel-Superlegierungssubstrat
vom Typ Rene' N5.
-
DETAILBESCHREIBUNG
-
Die vorliegende Erfindung stellt
eine auswärts
gewachsene Aktivelement-modifizierte CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
auf einem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat, insbesondere
einem Einkristall-Superlegierungssubstrat bereit, um die Oxidationsbeständigkeit
bei erhöhten
Temperaturen wesentlich zu verbessern.
-
Die chemische Abscheidung aus der
Gasphase (CVD) ist ein Prozess, der verwendet wird zum Transport
von Aluminium und einem oder mehreren aktiven Elementen als Halogenidgase
von einem Niedertemperatur-Metallhalogenid-Generator zu einem Substrat, z. B. einer
Hochdruck-Turbinenkomponente aus einer Nickel- oder Cobalt-Superlegierung,
welches innerhalb eines Hochtemperaturreaktors angeordnet ist. Bei
der Umsetzung der vorliegenden Erfindung kann ein CVD-Verfahren
vorteilhaft eingesetzt werden, um die auswärts gewachsene Aktivelement-modifizierte
Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung auf einem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat
zu bilden. Dieses CVD-Verfahren beinhaltet, das Superlegierungssubstrat
bei einer erhöhten
Substrat-Beschichtungstemperatur von wenigstens 1000°C in dem
Beschichtungsreaktor oder der Beschichtungsretorte einem hochreinen
Beschichtungsgas auszusetzen, welches eine Mischung von Wasserstoff-
und Aluminiumtrichlorid- und anderen Gasen umfasst, derart, dass
die Konzentration von Substitutions-Legierungselementen, so etwa
von in dem Substrat vorliegenden Refraktärelementen (z. B. Ta, W, Mo,
Ti, Re etc.), und von oberflächenaktiven
gelösten
Elementen, so etwa S, P, B, in einer auswärts gewachsenen Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
vermindert wird; weitere Details zu diesem CVD-Verfahren können der
WO-A-96/13622 entnommen werden.
-
Die auswärts gewachsene Aktivelement-modifizierte
CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung in Einklang mit der vorliegenden
Erfindung ist modifiziert, so dass sie Silicium, Hafnium und optional
Zirconium und/oder andere aktive Elemente, wie Ce, La, Y etc., enthält, jeweils
in einer Konzentration von ca. 0,01 Gew.-% bis 8 Gew.-% des äußeren Additivbereichs
der Beschichtung, repräsentiert
durch (Ni, Pt)(Al, Si), siehe die 3A, 3B, welche die äußere Additivschicht
und die innere, dem Substrat benachbarte Diffusionszone oder -schicht
der Beschichtung wie aufgebracht darstellen. Bevorzugt hat die Kon zentration
des Hafnium und Zirconium und/oder der anderen aktiven Elemente,
sofern vorhanden, ein Maximum bei ca. 2 Gew.-% in der Region der
Additivschicht benachbart zu der Diffusionszone und nimmt in Richtung
der AußenoberFläche der Additivschicht
bis auf eine Spurenkonzentration ab. Die Konzentration des Silicium
ist innerhalb des obenerwähnten
Bereichs und im Wesentlichen gleichmäßig über die Additivschicht. Die
Konzentration des Platin hat ein Maximum von ca. 35 Gew.-% in der
Nähe der
Außenoberfläche der
Additivschicht und nimmt in Richtung der Diffusionszone auf eine
niedrigere Konzentration in der Nähe der Diffusionszone ab, z.
B. hinunter bis zu 5 Gew.-% oder weniger.
-
Die Gesamt-Pt-Konzentration in der
Additivschicht der Beschichtung beträgt 10 bis 30 Gew.-%. Die Gesamt-Al-Konzentrationen
der Additivschicht liegen bei 10 bis 30 Gew.-% Al. Die Diffusionszone
enthält
in der Hauptsache refraktäre
Elemente als intermetallische oder Carbid-Phasen.
-
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Beschichtung,
wie aufgebracht, enthält
jeweils ca. 0,01 Gew.-% bis weniger als 2 Gew.-% Silicium, Hafnium
und optional Zirconium und/oder andere aktive Elemente, bevorzugt
mit einem Hf/Si-Verhältnis von
kleiner als ca. 1 und – bei
gleichzeitigem Vorhandensein von Zr – mit einem Hf + Zr/Si-Verhältnis von
weniger als ca. 1. Eine noch bevorzugtere Beschichtung, wie aufgebracht,
enthält
ca. 0,25 bis ca. 0,75 Gew.-% Si und ca. 0,075 bis ca. 0,125 Gew.-%
Hf. Eine besondere Beschichtung enthält 0,5 Gew.-% Si und 0,1 Gew.-%
Hf, wie aufgebracht.
-
Die auswärts gewachsene Aktivelement-modifizierte
CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung in Einklang mit der vorliegenden
Erfindung weist eine Beschichtungs-Mikrostruktur auf, die gekennzeichnet
ist durch eine innere Diffusionszone oder -schicht benachbart zu
dem Substrat und eine äußere (Ni,
Pt)(Al, Si)-Additivschicht, 3A, 3B. Wichtig ist, dass die äußere Additivschicht
Zweitphasenpartikel oder -regionen enthält (als helle Partikel oder
Regionen in den 3A, 3B dargestellt), welche überwiegend
Hafniumsilicide mit etwas Zirconiumsilicid und Hafnium + Zirconiumsiliciden
umfassen, die bevorzugt als in der ganzen äußeren Additivschicht der Beschichtung
dispergierte Kugeln oder Nadeln vorliegen. Andere Partikel oder
Regionen können ebenfalls
in der Additivschicht, wie aufgebracht, vorliegen und können Carbide
von Hafnium, Zirconium und Hafnium + Zirconium enthalten, gebildet
aus einer Reaktion mit dem Kohlenstoff in der Substratlegierung.
-
Die auswärts gewachsene Aktivelement-modifizierte
CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung in Einklang mit der vorliegenden
Erfindung zeigt eine wesentlich verbesserte Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit,
wie in 1 dargestellt,
wobei 1 ein Graph ist,
der im Vergleich die zyklische Oxidationsbeständigkeit bei 2000°F einer konventionellen
Aluminid-Beschichtung, z. B. einer einwärts gewachsenen Platinaluminid-Beschichtung
mit der Bezeichnung LDC-2E und MDC-150, einer auswärts gewachsenen
Einphasen-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung mit der Bezeichnung
MDC-150L, und Beschichtungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung,
welche die Bezeichnung MDC-151L und MDC152L tragen, zeigt, wobei
alle Beschichtungen auf IN 738-Nickelbasis-Superlegierungssubstraten
in der Form von Streifenproben mit den Abmessungen 0,32 cm × 1,27 cm × 2,54 cm
(1/8 Inch × 1/2
Inch × 1
Inch) gebildet sind.
-
Die Beschichtungsparameter für jede gebildete
Beschichtung sind im Folgenden dargelegt:
Die vorwiegend einwärts gewachsene
Platinaluminid-Beschichtung LDC-2E wurde bei einer Substrattemperatur
von 982°C
unter Verwendung einer Einpack-Zusammensetzung, umfassend 33 Gew.-%
Legierungspulver (56 Gew.-% Cr und 44 Gew.-% Al), Rest Aluminiumoxid,
gebildet. Das Substrat wurde zunächst
mit Pt elektroplattiert (9–11
mg/cm2), und sodann wurde mittels einer
einstündigen
Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 1052°C
in das Substrat eindiffundiert, bevor die Einpack-Zementierung durchgeführt wurde.
Die Elektroplattierung mit Pt wurde aus einem Plattierungsbad auf
Basis eines HPO4/H2PO4-Puffers bei einer Stromdichte von 0,09
A/cm2 nach den US-Patenten Nr. 3 677 789
und Nr. 3 819 338 durchgeführt.
-
Die einwärts gewachsene Platin-modifizierte
CVD-Aluminid-Beschichtung MDC-150 wurde bei einer Substrattemperatur
von 1010°C
gebildet, unter Verwendung einer Beschichtungsgas-Mischung mit 12
Vol.-% Aluminiumchlo- riden
(AlCl3, AlCl2 und
AlCl) und 88 Vol.-% Wasserstoff. Die Beschichtungsgas-Mischung wurde
erzeugt, indem Wasserstoff und Wasserstoffchlorid in einer Mischung
von Wasserstoff/12 Vol.-% HCl über eine
99,999% reine externe Quelle von Aluminium bei 290°C geleitet
wurden und die Mischung dann durch einen Hochtemperaturgenerator
in dem Beschichtungsreaktor bei 1010°C geleitet wurde, um eine Mischung von
Aluminium-Trichloriden und -Subchloriden zu bilden. Das Substrat
wurde zuerst mit Pt elektroplattiert (9–11 mg/cm2),
wie oben beschrieben, und anschließend wurde mittels einer zweistündigen Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 926°C
in das Substrat eindiffundiert, bevor die CVD-Aluminierung durchgeführt wurde.
-
Die auswärts gewachsene CVD-Einphasen-Platinaluminid-Beschichtung
MDC-150L wurde bei einer Substrattemperatur von 1080°C gebildet,
unter Verwendung einer Beschichtungsgas-Mischung mit 5,5 Vol.-% Aluminiumtrichlorid,
94,5 Vol.-% Wasserstoff, bei einer Strömungsrate von 230 scfh, gerechnet
in Volumenprozenten. Die Beschichtungsgas-Mischung wurde erzeugt,
indem hochreiner Wasserstoff (z. B. weniger als 30 ppb Verunreinigungen)
und hochreines Wasserstoffchlorid (z. B. weniger als 25 ppm Verunreinigungen)
in einer Mischung von Wasserstoff/15 Vol.-% HCl über eine hochreine externe
Quelle von Aluminium mit einer Reinheit von 99,999% bei 290°C geleitet
wurden. Das HCl, welches die Reinigung des Substrates und der Beschichtung
produzierte, wurde erzeugt durch die Wasserstoffreduktion von Aluminiumtrichlorid
an der Probekörperoberfläche. Das
Substrat wurde zuerst mit Pt elektroplattiert (9–11 mg/cm2),
wie oben beschrieben, ohne eine Vordiffusions-Wärmebehandlung vor der CVD-Aluminierung.
-
Die Aktivelement-modifizierte Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
MDC-151L in Einklang mit der vorliegenden Erfindung wurde nach einem
erfindungsgemäßen zweistufigen
Verfahren gebildet, umfassend die Deposition von Platin auf dem
Substrat mit anschließender
CVD-Kodeposition von Al + Si + Hf + optional Zr auf der Pt-Schicht,
um eine Aktivelement-haltige Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
zu bilden. Es kann eine CVD-Vorrichtung der Art, wie sie in US-Patent
Nr. 5 261 963 gezeigt ist, verwendet werden. Das Substrat wurde
zuerst mit Pt elektroplattiert (9–11 mg/cm2),
wie oben beschrieben, ohne eine Diffusions-Wärmebehandlung der Platinschicht
vor der CVD-Kodeposition. Falls gewünscht, können höhere Pt-Mengen abgeschieden werden,
um die Oxidationsbeständigkeit
der Beschichtung weiter zu verbessern. Die Elektroplattierung der Platinschicht
kann alternativ erzielt werden unter Verwendung einer wässrigen
Kaliumhydroxidlösung
mit mehr als ca. 9 g/l Kaliumhydroxid mit weniger als 5 ppm Schwefel
und Phosphor und ca. 10–11
g/l Platin, der Lösung zugesetzt
als Hexahydroxyplatinsäure
mit weniger als 5 ppm Schwefel und Phosphor und weniger als 10 ppm Chlor,
bei einer Lösungstemperatur
von ca. 70°C
und einem pH-Wert von größer 11,2
und kleiner 11,9 und einer elektrischen Stromdichte von weniger
als 0,020 A/cm2 (z. B. 0,015 A/cm2), wie in der parallel anhängigen Anmeldung
EP-A-0 821 075, korrespondierend zu US-A-5 788 823, namens eines
der Erfinder, mit dem Titel "Platinum
Modified Aluminide Diffusion Coating And Method" (Anwalts-Aktenzeichen Howmet 405),
beschrieben, deren Lehren hiermit durch Bezugnahme in den vorliegenden
Text aufgenommen werden. Der zweite Schritt wurde bei einer Substrattemperatur
von 1080°C
durchgeführt,
unter Verwendung einer Beschichtungsgas-Mischung mit 4 Vol.-% Siliciumtetrachlorid
und Aluminiumtrichlorid (mehr als 90 Vol.-% Aluminiumtrichlorid),
79,5 Vol.-% Wasserstoff, 15 Vol.-% Ar und 1,5 Vol.-% HfCl4 und ZrCl4 [(mit
einer Beschichtungsgas-Strömungsrate
von 1,57 l/s [200 Standardkubikfuß pro Stunde (scfh)] und einem
Gesamtdruck von 20 kPa (150 Torr)]. Die Beschichtungsgas-Mischung
wurde erzeugt, indem hochreiner Wasserstoff (z. B. weniger als 30
ppb Verunreinigungen) und hochreines Wasserstoffchlorid (z. B. weniger
als 25 ppm Verunreinigungen) in einer Mischung von Wasserstoff/10
Vol.-% HCl über
eine hochreine Quelle von Aluminium mit einer Reinheit von 99,999%
geleitet wurden und die Mischung dann über eine hochreine Quelle von
Silicium mit einer Reinheit von 99,999% geleitet wurde, mit beiden
Quellen bei 290°C
(Quellen außerhalb
des Reaktors angeordnet), um eine Mischung von Aluminiumtrichlorid
und Siliciumtetrachlorid zu bilden. Eine Mischung von Ar/10 Vol.-%
HCl wurde in einem externen Chloridgenerator durch ein Hafniumbett
bei 430°C
strömen
gelassen, um Hafniumtetrachlorid mit einer kleinen Menge (z. B.
weniger als 1 Vol.-%) Zirconiumtetrachlorid zu bilden. Das Hafniumbett
enthielt Zirconium in geringem Gehalt, z. B. weniger als 1 Gew.-%
Zr. Alternativ kann die Beschichtungsgas-Mischung durch einen Cogenerator
strömen
gelassen werden, der ein Hafniumbett und ein Zirconiumbett stromab
des Hafniumbet tes aufweist, um eine Beschichtungsgas-Mischung zu
bilden. Die Gasmischungen wurden gleichzeitig in den Beschichtungsreaktor
eingeführt,
um die Kodeposition von Al + Si + Hf + Zr auf dem IN 738-Substrat
durchzuführen.
Das HCl, welches die Reinigung des Substrates und der Beschichtung
produzierte, wurde erzeugt durch die Wasserstoffreduktion der verschiedenen
Metallchloridgase an der Probekörperoberfläche.
-
Die Aktivelement-modifizierte Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
MDC-152L in Einklang mit der vorliegenden Erfindung wurde nach einem
erfindungsgemäßen dreistufigen
Verfahren gebildet, wobei zunächst
die CVD-Kodeposition von Al + Si + Hf + optional Zr auf dem Substrat
durchgeführt
wurde, um eine Aktivelement-haltige Initial-Aluminid-Diffusionsschicht
zu bilden, sodann wurde Platin auf der Schicht deponiert und schließlich wurde
die CVD-Aluminierung der Pt-belegten Initialschicht durchgeführt, um
eine dickere Gesamt-Aluminid-Diffusionsbeschichtung
zu erzeugen, welche – ohne
jedoch hierauf beschränkt
zu sein – geeignet
ist für
betriebsmäßige Anwendungen,
wo längere Überholungsintervalle
toleriert werden können,
so etwa im Falle von landbasierten Gasturbinentriebwerken. Es kann
eine CVD-Vorrichtung der Art, wie sie in US-Patent Nr. 5 261 963 gezeigt ist, verwendet
werden. Der erste Schritt wurde bei einer Substrattemperatur von 1080°C durchgeführt, unter
Verwendung einer Beschichtungsgas-Mischung mit 3,4 Vol.-% Aluminiumtrichlorid und
Siliciumtetrachlorid (mehr als 90 Vol.-% Aluminiumtrichlorid), 82,6
Vol.-% Wasserstoff, 12,7 Vol.-% Ar und 1,3 Vol.-% HfCl4 und
ZrCl4 (bei einer Gasströmungsrate von 1,86 l/s (236
scfh) und einem Gesamtdruck von 20 kPa (150 Torr)). Die Beschichtungsgas-Mischung
wurde erzeugt, indem hochreiner Wasserstoff (z. B. weniger als 30
ppb Verunreinigungen) und hochreines Wasserstoffchlorid (z. B. weniger
als 25 ppm Verunreinigungen) in einer Mischung von Wasserstoff/10
Vol.-% HCl über
eine hochreine externe Quelle von Aluminium mit einer Reinheit von
99,999% geleitet wurden und die Mischung dann über eine hochreine externe
Quelle von Silicium mit einer Reinheit von 99,999% geleitet wurde,
mit beiden Quellen bei 290°C,
um eine Mischung von Aluminiumtrichlorid und Siliciumtetrachlorid
zu bilden. Eine Mischung von Ar/10 vol.-% HCl wurde in einem externen
Chloridgenerator durch ein Hafniumbett bei 430°C strömen gelassen, um Hafniumtetrachlorid
mit einer kleinen Menge (z. B. weniger als 1 Vol.-%) Zirconiumtetrachlorid
zu bilden. Das Hafniumbett enthielt Zirconium in geringem Gehalt,
z. B. weniger als 1 Gew.-% Zr. Die Gasmischungen wurden gleichzeitig
in den Beschichtungsreaktor eingeführt, um die Kodeposition von
Al + Si + Hf + Zr auf dem IN 738-Substrat durchzuführen. Das
HCl, welches die Reinigung des Substrates und der Beschichtung produzierte,
wurde durch die Wasserstoffreduktion der verschiedenen Metallchloridgase
an der Probekörperoberfläche erzeugt.
Das Substrat wurde dann mit Pt elektroplattiert (9–11 mg/cm2), wie oben beschrieben, ohne eine Diffusions-Wärmebehandlung
der Platinschicht vor dem dritten Schritt. Der dritte Schritt wurde
bei einer Substrattemperatur von 1080°C durchgeführt, unter Verwendung einer
Beschichtungsgas-Mischung mit 5,5 Vol.-% Aluminiumtrichlorid, 94,5 Vol.-%
Wasserstoff (bei einer Gasströmungsrate
von 1,73 l/s (220 scfh) und einem Gesamtdruck von 20 kPa (150 Torr)).
Die Beschichtungsgas-Mischung wurde erzeugt, indem hochreiner Wasserstoff
(z. B. weniger als 30 ppb Verunreinigungen) und hochreines Wasserstoffchlorid
(z. B. weniger als 25 ppm Verunreinigungen) in einer Mischung von
Wasserstoff/15 Vol.-% HCl über
eine reaktorexterne hochreine Quelle von Aluminium mit einer Reinheit
von 99,999% bei einer Temperatur von 290°C geleitet wurden.
-
Bei der Herstellung von MDC-150L,
MDC-151L und MDC-152L unter Verwendung der obenerwähnten CVD-Beschichtungsparameter
werden die Konzentrationen von Substitutions-Legierungselementen,
so etwa Cr, W, Mo, Ta, Fe und andere, und oberflächenaktiven gelösten Elementen,
so etwa S, P, B, in der Aluminid-Diffusionsbeschichtung wesentlich
vermindert, verglichen mit deren entsprechenden Konzentrationen
in dem IN738-Substrat, wie sie durch die Reinigungseffekte der CVD-Parameter
erzielt werden, die in der Schrift WO-A-96/13622 beschrieben sind.
Die Entfernung dieser Elemente während
des CVD-Prozesses beinhaltet das Chlorieren des Metalls mit nachfolgender
Verdampfung der Metallchloride. Es sei angemerkt, dass in der obigen
Beschreibung ppb für "parts per billion" = Teile auf eine
Milliarde und ppm für "parts per million" = Teile auf eine
Million steht.
-
BEISPIELHAFTE
ZYKLISCHE OXIDATIONSTESTS DER PLATINALUMINIDE
-
Die Evaluierung der obenerwähnten Beschichtungen
für die
zyklischen Oxidationstests beinhaltete, zunächst die zu prüfende Beschichtungsstruktur
und -dicke zu untersuchen. Die folgenden Abschnitte fassen die Resultate
der metallographischen Analyse und Elektronensonden-Mikroanalyse
dieser Beschichtungen, wie aufgebracht, zusammen.
-
STRUKTUR UND
DICKE DER BESCHICHTUNG
-
Wie aufgebracht, zeigte sowohl die
LDC-2E-Beschichtung als auch die MDC-150-Beschichtung eine Zweiphasen-Außenschicht
auf einer (Ni, Pt)Al-Schicht
und schließlich
eine dünne
Diffusionszone. Diese Struktur ist typisch für die derzeitigen Platinaluminide
nach Industriestandard. Die Beschichtung MDC-150L zeigte eine Einphasen-(Ni,
Pt)Al-Additiv-Schicht, und ca. ein Drittel der Dicke war Diffusionszone.
Die Beschichtungen MDC-151L und MDC-152L zeigten beide eine äußere Additivschicht
mit einer einzigen (Ni, Pt)(Al, Si)-Matrixphase mit überwiegend
Hafniumsilicid-Partikeln (hellere Phase) mit etwas Zirconiumsilicid
und möglicherweise
einigen Hafnium + Zirconium-Siliciden, dispergiert in der gesamten
Matrixphase der Additivschicht, ähnlich 3, und etwa ein Drittel
der Dicke war Diffusionszone benachbart zu dem Substrat. Eine gut
entwickelte Diffusionszone ist charakteristisch für einen
Wachstumsprozess, der vom Auswärtstransport
des Nickels beherrscht ist.
-
Wie aufgebracht, betrugen die Beschichtungsdicken
wie folgt: Beschichtung LDC-2E = 49,8 μm (1,96 mil), Beschichtung MDC-150
= 53,6 μm
(2,11 mil), Beschichtung MDC-150L = 79,5 μm (3,13 mil), Beschichtung MDC-151L
= 86,3 μm
(3,4 mil) und Beschichtung MDC-152L = 130,1 μm (5,1 mil).
-
Nach Lösungswärmebehandlung bei 1121°C (2050°F) für 120 Minuten
zeigte sowohl die LDC-2E- wie auch die MDC-150-Zweiphasen-Beschichtung
wesentliche Änderungen
in Struktur, Zusammensetzung und Dicke. Die durchschnittlichen Pt-
und Al-Konzentrationen wurden wesentlich verringert, und die Dicken
nahmen ca. 52% bzw. 67% für
die LDC-2E- bzw. MDC-150-Beschichtung zu. Die MDC-150L-Beschichtung
war einphasig und blieb relativ unbeeinflusst. Die Mikrostruktur
der MDC-151L- und MDC-152L-Beschichtungen zeigte keine wesentlichen
Veränderungen
nach der Wärmebehandlung,
und diese Beschichtungen wiesen eine Einphasenmatrix mit Aktivelement-reichen
Zweitphasenpartikeln, z. B. überwiegend
Hafniumsilicid-Partikeln mit etwas Zirconiumsilicid und möglicherweise
einigen Hafnium + Zirconium-Siliciden, im An- schluss an die Wärmebehandlung auf. Es sei angemerkt,
dass die beobachteten Metamorphosen der Zweiphasen-LDC-2E- und -MDC-150-Beschichtungen
während
der Lösungswärmebehandlung
den Veränderungen ähneln, wie
sie während
der Triebwerksprüfungen
gefunden werden.
-
ERGEBNISSE DER ZYKLISCHEN
OXIDATIONSTESTS
-
Die IN-738-Streifenproben mit den
verschiedenen Platinaluminid-Beschichtungen wurden für zyklische
Oxidationstests bei 1093°C
(2000°F)
verwendet. Ein 1-Stunden-Zyklus setzte sich zusammen aus 50 Minuten
bei der Temperatur und 10 Minuten Abkühlung auf Raumtemperatur. Die
Probekörper
wurden vor dem Test und in Intervallen von jeweils 50 Testzyklen
auf den nächstliegenden
0,1 Milligramm-(mg-)Wertgewogen.
-
Ausfall oder Versagen war definiert
als ein Gewichtsverlust von minus 0,5 mg/cm2,
d. h. wenn das Gewicht des Probekörpers nach einem Testintervall –0,5 mg/cm2 weniger betrug als das anfängliche
Gewicht. Pro Beschichtung wurden drei Probekörper bis zum Versagen getestet,
und sodann wurden die Zyklen bis zum Versagen Bemittelt.
-
Die Ergebnisse der Prüfung sind
in 1 und in der untenstehenden
Tabelle dargestellt, basierend auf der Prüfung von drei (3) Probekörpern je
Beschichtungstyp.
-
TABELLE
ZYKLISCHE
OXIDATION BEI 2000°F
VON BESCHICHTETEM IN-738
-
Ein Vergleich der Testergebnisse
für die
Platin-modifizierten Aluminid-Beschichtungen lässt erkennen, dass die erfindungsgemäßen Beschichtungen
MDC-151L und MDC-152L gegenüber
der LDC-2E-Beschichtung, der MDC-150-Beschichtung und der MDC-150L-Beschichtung
eine wesentliche Erhöhung
(z. B. um das Zweifache oder mehr) der relativen Lebensdauer in
den Oxidati onstests zeigten. Die gegenüber den anderen Beschichtungen überlegene
Oxidationsbeständigkeit
der MDC-151L-Beschichtung und der MDC-152L-Beschichtung resultiert
aus den Reinigungseffekten, welche durch die im Vorstehenden dargelegten
besonderen CVD-Aluminierungsparametern produziert werden, und ferner
aus dem Vorhandensein der aktiven Elemente Hf und optional Zr. So
wird beispielsweise der Effekt des Vorhandenseins der aktiven Elemente
deutlich, wenn man die Beschichtungen MDC-151L und MDC-152L mit
der Beschichtung MDC-150L vergleicht, welche frei von aktiven Elementen
ist. Die längere
Lebensdauer der MDC-152L-Beschichtung gegenüber der MDC-151L-Beschichtung
in 1 ist der größeren Dicke
der erstgenannten gegenüber
der letztgenannten zuzuschreiben, weil die Oxidationsbeständigkeit
pro 25,4 μm
(je mil) Beschichtungsdicke der MDC-151L- und die MDC-152L-Beschichtung im Wesentlichen
gleich ist, wo das Hf/Si-Verhältnis
der Beschichtungen gleich ist.
-
Basierend auf den in 1 und in der Tabelle dargelegten Testergebnissen
stellen die erfindungsgemäßen auswärts gewachsenen
Aktivelement-modifizierten CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtungen
einen wesentlichen Fortschritt in der Platin-modifizierten Aluminid-Beschichtungstechnologie
dar.
-
Eine Beschichtung in Einklang mit
der vorliegenden Erfindung weist eine äußere Additivschicht auf mit Hafnium
und Silicium in einer bevorzugten Hf/Si-Konzentration von weniger als ca. 1.
Bei gleichzeitigem Vorhandensein von Zr ist das Konzentrationsverhältnis Hf
+ Zr/Si kleiner als ca. 1. Es wird nun auf 2 Bezug genommen, gemäß welcher die normierte Lebensdauer
unter zyklischen Oxidationsbedingungen bei 1177°C (2150°F) in Abhängigkeit vom Hf/Si-Konzentrationsverhältnis aufgetragen
ist für
die mit MDC-151L- und MDC-152L-Beschichtung bezeichneten Probekörper, welche
wie im Vorstehenden beschrieben hergestellt wurden. Versagen der
Probekörper
war definiert als ein Gewichtsverlust von –5 mg/cm2 bezogen
auf das anfängliche
Probengewicht. Die Auftragung zeigt, dass die Oxidationsbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Beschichtungen
um 60% sinkt, wenn das Hf/Si-Verhältnis von einer kleinen Fraktion
in Richtung 2 zunimmt. Diese Daten wurden verwendet, um das bevorzugte
Hf/Si-Konzentrationsverhältnis
von weniger als ca. 1 oder Hf + Zr/Si-Verhältnis von weniger als ca. 1
bei Vorhandensein von Zr festzulegen, weil Zr und Hf das Beschichtungsverhalten ähnlich beeinflussen.
-
Unter Verwendung der im Vorstehenden
beschriebenen CVD-Kodepositionsprozesse für die MDC-151L- und MDC-152L-Beschichtungen
kann die Verteilung und Morphologie der Hafniumsilicid-Zweitphasenpartikel
innerhalb der erfindungsgemäßen bevorzugten
Beschichtungen, worin Hf/Si oder Hf + Zr/Si kleiner als ca. 1 ist,
verändert
werden. Diese Änderungen
können
durchgeführt
werden durch Verändern
der HCl-Strömungsrate
zu den Aktivelementhalogenid-Generatoren und/oder -Kogeneratoren
während
der CVD-Kodeposition der Beschichtung.
-
Eine gleichmäßige Verteilung kleiner Hafniumsilicid-Zweitphasenpartikel
als Rundteilchen (z. B. mit einem Durchmesser von ca. 1 bis 5 μm (Mikrometer))
oder Nadeln (z. B. mit einer Länge
von 1 bis 5 Mikrometer und einer Dicke von ca. 0,5 bis 1 μm (Mikrometer))
in der einzigen Matrixphase der äußeren Additivschicht
wird im Interesse der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit
bevorzugt. Es können
aber auch andere Verteilungen der Zweitphasenpartikel verwendet
werden.
-
Die Aktivelement-modifizierte Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
in Einklang mit der vorliegenden Erfindung ist nützlich in Wärmebarriere-Beschichtungssystemen,
worin die auswärts
gewachsene Aktivelement-modifizierte CVD-Platinaluminid-Diffusionsbeschichtung
als Zwischenbindeschicht zwischen einem Nickel- oder Cobaltbasis-Superlegierungssubstrat
und einer äußeren keramischen
Wärmebarriereschicht,
z. B. einer nach einem physikalischen Beschichtungsverfahren aus
der Gasphase (PVD) hergestellten kolumnaren Keramikschicht, aufgebracht
auf einer dünnen
Aluminiumoxidschicht, welche auf der Bindeschicht gebildet ist, vorliegt.
Es wird nun auf die 3A, 3B Bezug genommen, gemäß welchen
eine MDC-151L-Beschichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung auf Substraten vom Typ PWA 1480 bzw. Rene' N5 gezeigt ist und
azikuläre Hafniumsilicid-Partikel
(hellfarbene Partikel) aufweist, die – außer in anderen Regionen der
Additivschicht – auch
in der Nähe
der äußeren und
inneren Oberfläche
der äußeren Additivschicht
der Beschichtung vorliegen. Das Vorhandensein von azikulären Zweitphasenpartikel
in der Nähe
der äußeren Oberfläche der
Beschichtung in 3A ist
mit der erfindungsgemäßen MDC-151L-Beschichtung
möglich.
Es wird nun auf 4 Bezug
genommen, welche eine MDC-151L-Beschichtung auf dem PWA 1480-Substrat
nach 250stündiger
zyklischer Oxidation bei 1177°C
(2150°F)
zeigt. Das Vorhandensein von Hafniumreichen Zeilen an der äußeren Oberfläche der
Beschichtung wird beobachtet und kann die Bindung der keramischen
Wärmebarriereschicht, 5, an die Aluminid-Diffusionsbeschichtung
(in 5 die MDC-152L-Beschichtung)
verbessern.