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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
styrylmodifizierte Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen und daraus hergestellte
Klebefolien. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren
zur wässrigen
Suspensionspolymerisation zur Erzeugung von styrylmodifizierten
Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bei der Suspensionspolymerisation
handelt es sich um ein wohlbekanntes Polymerisationsverfahren, bei
dem kugelförmige
Polymerkügelchen
gebildet werden. Zum Beispiel beschreiben die U.S.-Patente Nr. 4 833
179 und 4 952 650 (Young et al.) Verfahren der wässrigen Suspensionspolymerisation
zur Bildung von Haftkleber-Acrylat-Copolymerkügelchen. Diese Verfahren umfassen
gewöhnlich
die Herstellung einer Monomer-Premixmasse, umfassend einen Acrylsäureester
eines nichttertiären
Alkohols, ein polares, mit dem Acrylsäureester copolymerisierbares
Monomer, ein Kettenübertragungsmittel,
einen Radikalinitiator und einen Reglerrest, und die Vereinigung
der Premixmasse mit einer Wasserphase, enthaltend eine ausreichende
Menge eines Suspensionsmittels zur Bildung einer Suspension. Dann
wird eine unter Rühren
erfolgende Polymerisation bis zur Bildung von Polymerkügelchen
ermöglicht.
Die Polymerkügelchen
können
vor dem Auftragen für einen
Zeitraum in Wasser aufbewahrt werden. Während dieser Aufbewahrungsdauer
ist wichtig, dass die Kügelchen
lagerbeständig
sind und nicht agglomerieren oder zusammenklumpen, weil die einen
anschließenden Transport
und eine anschließende
Handhabung erschwert. Um solche Probleme zu vermeiden, wird der
Reglerrest normalerweise in einer Menge bereitgestellt, die ausreichend
ist, um das Copolymerkügelchen
bei Raumtemperatur nicht agglomerierend zu machen. Wenn eine Klebstoffbeschichtung
erwünscht
ist, werden die Kügelchen
isoliert, getrocknet und mittels Extrusionstechniken bei erhöhten Temperaturen
aufgetragen.
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Das U.S.-Patent Nr. 5 292 844 beschreibt
auch ein Verfahren zur wässrigen
Suspensionspolymerisation zur Bildung von Haftkleber-Copolymerkügelchen.
Das Verfahren umfasst allgemein die Herstellung einer Monomer-Premixmasse, umfassend
einen Acrylsäureester
eines nicht tertiären
Alkohols, eines polaren, mit dem Acrylsäureester copolymerisierbaren
Monomers, ein Vinylacetat-Monomer, ein Kettenübertragungsmittel, einen radikalischen
Initiator und einen Reglerrest, und das Vereinigen der Premixmasse
mit einer Wasserphase, die eine ausreichende Menge eines Suspensionsmittels
zur Bildung einer Suspension enthält. Dann wird die Polymerisation
unter Rühren
ermöglicht,
bis sich Polymerkügelchen
gebildet haben. In dieser Literaturstelle ist aufgeführt, dass
die Einarbeitung von Vinylacetat in die Kügelchenformulierung Kügelchen
ergibt, die bei niedrigen Temperaturen leicht extrudiert werden
und nicht agglomerierend sind.
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Obwohl die obigen Verfahren der wässrigen
Suspensionspolymerisation und die resultierenden Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
sich als brauchbar erwiesen haben, werden andere gesucht.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung macht ein
styrylmodifiziertes Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen mit einer Glasübergangstemperatur
von 0°C
oder weniger verfügbar,
wobei das Kügelchen
folgendes umfasst:
- (a) 70 bis 98 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Teile des gesamten Monomergewichts, eines Acrylsäureester-Monomers
eines nichttertiären
Alko hols, wobei der Alkohol 1 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist und
die mittlere Zahl der Kohlenstoffatome 4 bis 12 beträgt;
- (b) 0,05 bis 15 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergewichts, eines polaren Monomers;
- (c) 0,1 bis 10 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergewichts, eines styrylfunktionellen Monomers mit der Struktur: wobei R1 Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist und R2 Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, eine Halogengruppe oder eine Nitrogruppe ist;
- (d) ein Kettenübertragungsmittel
und
- (e) einen radikalischen Initiator,
wobei das Kügelchen
einen Durchmesser von 5 bis 500 μm
aufweist.
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Überraschend
können
die Kügelchen
der vorliegenden Erfindung (1) leicht mittels Extrusionstechniken aufgetragen
werden und (2) ergeben Klebefilme mit einer hohen Scherfestigkeit.
Darüber
hinaus ist, wenn es sich bei dem polaren Monomer (Komponente b)
um Methacrylsäure
handelt, die Verwendung eines Reglerrests nicht erforderlich, um
stabile oder nicht agglomerierende Kügelchen zu erreichen.
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In einer anderen Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren der wässrigen Suspensionspolymerisation
zum Erhalt von styrylmodifizierten Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
verfügbar. Das
Verfahren umfasst die Schritte der Herstellung einer Monomer-Premixmasse,
die die oben beschriebenen Komponenten (a) bis (e) und gegebenenfalls
(f) enthält;
das Vereinigen der Monomer-Premixmasse mit einer ein Suspensionsmittel
enthaltenden Wasserphase zur Bildung einer Öl-in-Wasser-Suspension; das gleichzeitige Rühren der Öl-in-Wasser-Suspension
und Polymerisierenlassen der Monomere, bis eine wässrige Suspension
aus Polymerkügelchen
gebildet ist, und das Auffangen der Polymerkügelchen. Wenn Komponente (f) verwendet
wird, kann sie in einer oder mehreren der folgenden Komponenten
vorhanden sein: der monomerhaltigen Premixmasse, der Wasserphase,
der Öl-in-Wasser-Suspension
und/oder der wässrigen
Suspension von Polymerkügelchen,
nachdem die Exothermie der Polymerisation erreicht wurde.
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Die vorliegende Erfindung macht auch
ein Verfahren der wässrigen
Suspensionspolymerisation verfügbar,
wodurch Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen verfügbar gemacht
werden, die frei von Reglerresten sind. Das Verfahren umfasst die
Schritte der Herstellung einer Monomer-Premixmasse, die die oben
beschriebenen Komponenten (a) bis (e) enthält, wobei es sich bei Komponente
(b) um Methacrylsäure
handelt, das Vereinigen der Monomer-Premixmasse mit einer ein Suspensionsmittel
enthaltenden Wasserphase, wodurch eine Öl-in-Wasser-Suspension gebildet
wird, das gleichzeitige Rühren
der Öl-in-Wasser-Suspension
und das Polymerisierenlassen der Monomere, bis eine wässrige Suspension
von Polymerkügelchen
gebildet ist, und das Isolieren der Polymerkügelchen.
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In einer anderen Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung eine wässrige Suspension von styrylmodifizierten
Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
verfügbar.
In einer anderen Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung eine nicht agglomerierende wässrige Suspension
von styrylmodifizierten Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
verfügbar,
wobei die Kügelchen
frei von Reglerresten sind.
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In noch einer anderen Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung einen Haftklebefolie verfügbar, die
von den styrylmodifizierten Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
stammt. Die Haftklebefolie kann auf wenigstens einer Hauptfläche eines
Substrats ausgebildet sein, wodurch ein Klebstoffgegenstand wie
ein Band erhalten wird. Die Extrusion ist ein bevorzugtes Verfahren
zum Auftragen der Kügelchen
auf ein Substrat. Eine solche Extrusion zerstört die Konformation der Kügelchen
und führt
zu einer kontinuierlichen Folie aus Haftkleber.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung macht styrylmodifizierte
Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
verfügbar. Der
Begriff "styrylmodifiziert" bedeutet, dass es
sich bei wenigstens einem der zur Polymerisation der Kügelchen
verwendeten Monomere um ein styrylfunktionelles Monomer handelt.
Der Begriff "Haftkleber" bezieht sich auf
ein Material, das bei Raumtemperatur klebrig ist und bei Kontakt
an einer Vielzahl von Flächen
haftet, ohne dass mehr als Handdruck erforderlich ist. Solche Materialien
weisen eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von 0°C oder weniger auf. Offenbart
wird ein Styrylmodifiziertes Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen
mit einer Glasübergangstemperatur
von 0°C
oder weniger, wobei das Kügelchen
folgendes umfasst:
- (a) 70 bis 98 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Teile des gesamten Monomergewichts, eines Acrylsäureester-Monomers
eines nichttertiären
Alkohols, wobei der Alkohol 1 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist und
die mittlere Zahl der Kohlenstoffatome 4 bis 12 beträgt;
- (b) 0,05 bis 15 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergewichts, eines polaren Monomers;
- (c) 0,1 bis 10 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergewichts, eines styrylfunktionellen Monomers mit der Struktur:
wobei R1 Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist und R2 Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, eine Halogengruppe oder eine Nitrogruppe ist;
- (d) ein Kettenübertragungsmittel
und
- (e) einen radikalischen Initiator,
wobei das Kügelchen
einen Durchmesser von 5 bis 500 μm
aufweist.
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Überraschend
können
die Kügelchen
der vorliegenden Erfindung (1) leicht mittels Extrusionstechniken aufgetragen
werden und (2) ergeben Klebefilme mit einer hohen Scherfestigkeit.
Eine gute Ausgewogenheit dieser Eigenschaften ist schwierig zu erreichen.
Oft bewirken Versuche zur Verbesserung der Scherfestigkeit eine
Erhöhung
der Schmelzviskosität
und eine Erschwernis des Auftragens der Kügelchen bei Schmelztemperaturen.
Zum Beispiel kann die Molmasse des Acrylatpolymers erhöht werden,
oder das Acrtylatpolymer kann zur Erhöhung der Scherfestigkeit vernetzt
werden. Unglücklicherweise
bewirken diese Maßnahmen
normalerweise eine Erhöhung
der Schmelzviskosität,
wodurch die Extrusionsbeschichtung erschwert oder unmöglich gemacht
wird.
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Somit ist die Fähigkeit zur Herstellung von
Acrylatpolymer-Haftkleberkügelchen,
die mittels Extrusionstechniken leicht aufgetragen werden und Klebefolien
mit hoher Scherfestigkeit ergeben, vorteilhaft.
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Die Polymerisation eines styrylfunktionellen
Monomers im Kügelchen
ergibt auch dahingehend ein unerwartetes Ergebnis, wenn es sich
beim polaren Monomer (Komponente (b)) um Methacrylsäure (MAA)
handelt. Bei diesen speziellen Formulierungen ist die Verwendung
eines Reglerrestes zum Erhalt von stabilen oder nicht agglomerierenden
Kügelchen
nicht erforderlich. Der Begriff "nicht
agglomerierend" bedeutet,
dass die Kügelchen
hergestellt und eine Woche lang bei Raumtemperatur (21°C) aufbewahrt
werden können,
ohne dass ein wesentliches Verklumpen der Kügelchen erfolgt.
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Hinsichtlich dieses zweiten, unerwarteten
Ergebnisses sei darauf hingewiesen, dass Reglerreste wie reaktive
Zinksalze normalerweise in Verfahren des Standes der Technik zur
Suspensionspolymerisation von Methacrylsäure umfassenden Acrylatkügelchen
verwendet worden sind. Siehe zum Beispiel die U.S.-Patente Nr. 4
833 179, 4 952 650 und 5 292 844. Der Zweck des Reglerrests besteht
in der Erhöhung
der Stabilität
der Kügelchen
während
der Polymerisation, dem Transport und der Lagerung, indem ein Agglomerieren
der Kügelchen
verhindert wird. Die Verwendung von reaktiven Zinksalzen führt jedoch
zu einer Erhöhung
der Kohäsivfestigkeit
der Polymerkügelchen,
wodurch ihr Auftrag ohne Anwendung hoher Temperaturen (350–380°F) erschwert
wird. Die Verwendung so hoher Beschichtungstemperaturen ist dahingehend
schwierig, dass eine Zersetzung des Polymers erfolgen kann.
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Somit ist die Fähigkeit zur Herstellung von
stabilen, MMA enthaltenden Acrylatkügelchen ohne Reglerrest auch
vorteilhaft.
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Wir wenden uns nun einer Diskussion
der verschiedenen Komponenten zu, die die Kügelchenformulierung der vorliegenden
Erfindung umfasst.
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Komponente (a) der Kügelchenformulierung
umfasst ein Acrylsäureester-Monomer eines nicht
tertiären
Alkohols, wobei der Alkohol 1 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist und
das Zahlenmittel der Kohlenstoffatome 4 bis 12 beträgt. Eingeschlossen
in diese Klasse von Monomeren sind zum Beispiel Isooctylacrylat,
Isononylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Decylacrylat, Dodecylac rylat,
n-Butylacrylat, Hexylacrylat und Mischungen davon. Bevorzugte Monomere
umfassen Isooctylacrylat, Isononylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
und Mischungen davon. Komponente (a) umfasst etwa 70 bis etwa 98
Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten Monomergehalts, vorzugsweise
von etwa 80 Teile bis etwa 97 Teile, sogar noch mehr bevorzugt von
etwa 85 bis etwa 96 Teile.
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Komponente (b) der Kügelchenformulierung
umfasst ein polares Monomer. Die Polarität oder Fähigkeit zur Ausbildung von
Wasserstoffbrückenbindungen
wird oft durch die Verwendung von Begriffen wie "mäßig"', "stark" und "schlecht" beschrieben. Literaturstellen,
in denen diese Begriffe beschrieben werden, umfassen "Solvents", Paint Testing Manual,
13. Auflage, G. G. Sward, Hrsg., American Society for Testing and
Materials, Philadelphia, Pennsylvania, 1972, und "A Three-Dimensional
Approach to Solubility",
Journal of Paint Technology, Band 38, Nr. 496, S. 269–280. Vorzugsweise
umfasst Komponente (b) ein oder mehr mäßig polare oder stark polare
Monomere oder Mischungen davon. Stark polare Monomere, die hier
brauchbar sind, umfassen Acrylsäure
(AA), Methacrylsäure
(MAA), (3-Carboxyethylacrylat, Itaconsäure, Hydroxyalkylacrylate,
Styrolsulfonsäure
oder das Natriumsalz davon, Maleinsäure, Fumarsäure, Citraconsäure, Acrylamide,
substituierte Acrylamide und Mischungen davon. Mäßig polare Monomere, die hier
brauchbar sind, umfassen N-Vinyllactame wie N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam,
Acrylnitril, N,N-Dimethylaminopropylmethacrylat, Vinylchlorid und
Mischungen davon. Bevorzugte polare Monomere umfassen AA, MAA, Acrylamide,
substituierte Acrylamide und Mischungen davon. Von diesen sind MAA
und AA bevorzugt. Von diesen ist MAA gegenüber AA bevorzugt, weil mit
AA normalerweise eine Kochsalzlösung
verwendet wird, um während
der Suspensionspolymerisation die Einarbeitung von AA in das Polymerkügelchen
zu verbessern. Die Verwendung einer solchen Kochsalzlösung ist
nicht wünschenswert,
weil sie vor der Entsorgung zusätzliche
Verarbeitungsschritte zur Entfernung des Salzes aus der Wasserphase
erforderlich macht. Ein polares Monomer umfasst (polare Monomer
umfassen) normalerweise etwa 0,05 bis etwa 15 Teile, bezogen auf
100 Teile des gesamten Monomergehal tes, vorzugsweise etwa 2 bis
etwa 8 Teile und am meisten bevorzugt etwa 3 bis etwa 7 Teile.
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Komponente (c) der Kügelchenformulierung
umfasst ein styrylfunktionelles Monomer. Brauchbare styrylfunktionelle
Monomere für
die vorliegende Erfindung umfassen diejenigen, die durch die folgende
Struktur dargestellt werden:
wobei R
1 Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatomen
ist (z. B. Methyl oder Ethyl) und R
2 Wasserstoff,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, eine
Halogengruppe (z. B. eine Chlor- oder Bromgruppe) oder eine Nitrogruppe
ist. Beispiele für
solche Strukturen umfassen Styrol, ein monosubstituiertes Styrol
wie p-Methylstyrol, m-Ethylstyrol, p-tert-Butylstyrol, p-Chlorstyrol, α-Methylstyrol und
Mischungen davon. Von diesen ist Styrol bevorzugt. Ein Monomer (Monomere)
mit einer Styrylfunktionalität
umfasst (umfassen) etwa 0,1 bis etwa 10 Teile, bezogen auf 100 Teile
des gesamten Monomergehalts, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 9 Teile,
noch mehr bevorzugt 1 bis 5 Teile.
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Komponente (d) der Kügelchenformulierung
umfasst ein Kettenübertragungsmittel.
Brauchbare Kettenübertragungsmittel
umfassen Mercaptane, Alkohole, Kohlenststofftetrabromid und Mischungen
davon. Isooctylthioglycolat und Kohlenstofftetrabromid sind bevorzugt.
Das Kettenübertragungsmittel
ist vorzugsweise in einer von etwa 0,01 bis etwa 0,5 Teilen, vorzugsweise
etwa 0,01 bis etwa 0,2 Teilen, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergehalts, reichenden Menge vorhanden.
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Komponente (e) der Kügelchenformulierung
umfasst einen radikalischen Initiator. Initiatoren zur Polymerisation
der Monomere zum Erhalt der Kügelchen
der Erfindung sind diejenigen, die normalerweise zur radikalischen
Polymerisation von Acrylatmonomeren sind und die öllöslich sind
und eine geringe Löslichkeit
in Wasser aufweisen, z. B. organische Peroxide wie Benzylperoxid,
Laurylperoxid und verschiedene thermische Initiatoren. Bevorzugte
thermische Initiatoren umfassen 2,2-Azobis(2,4-dimethylpentannitril),
das von E. I. du Pont de Nemours unter der Handelsbezeichnung VAZO
52 kommerziell erhältlich
ist, und 2,2-Azobis(isobutyronitril), das von E. I. du Pont de Nemours
unter der Handelsbezeichnung VAZO 64 kommerziell erhältlich ist. Der
Initiator ist vorzugsweise in einer von etwa 0,05 Teilen bis etwa
1 Teil, vorzugsweise etwa 0,1 bis 1,0 Teilen, bezogen auf 100 Teile
des gesamten Monomergehalts, reichenden Menge vorhanden.
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Optionale Reglerreste (Komponente
(f)), die im Verfahren der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, umfassen
reaktive Zinksalze, Makromere, hydrophobes Siliciumdioxid und Mischungen
davon. Wenn der Regler verwendet wird, ist er typischerweise in
einer von etwa 0,05 bis etwa 30 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile auf die
gesamte Monomermenge, vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa 14 Gew.-Teilen
und am meisten bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-Teilen reichenden
Menge vorhanden. Die für
den Reglerrest aufgeführten
Mengen stellen die zugegebene Gesamtmenge unabhängig davon dar, ob sie zu einem
oder mehreren der folgenden Phase gegeben wird: dem monomerhaltigen
Premix, der Wasserphase, der Öl-in-Wasser-Suspension und der wässrigen
Suspension von Polymerkügelchen,
nachdem die Exothermie der Polymerisation erreicht worden ist. Der
gesamte Monomergehalt bezieht sich auf das Gewicht des Acrylsäureester-Monomers,
des polaren Monomers und des styrylfunktionellen Monomers.
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Bevorzugte Reglerreste umfassen die
reaktiven Zinksalze. Brauchbare reaktive Zinksalze umfassen Zinkoxid
und organische Zinkverbindungen wie Zinkmethacrylate, Zinkacrylate,
Zinkoctoat, Zinkacetat, Zinkformiat, Mischungen davon und dergleichen.
Wenn ein Zinksalz verwendet wird, ist es vorzugsweise in einer von
etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-Teilen reichenden Menge, bezogen auf das
Gesamtgewicht der gebildeten Copolymerkügelchen, noch mehr bevorzugt
von etwa 0,05 bis etwa 2 Gew.-Teilen, am meisten bevorzugt von etwa
0,1 bis etwa 1 Gew.-Teilen, vorhanden. Die reaktiven Zinksalze werden
vorzugsweise zur monomerhaltigen Premix-Masse, zur Wasserphase oder
zur Suspension gegeben, nachdem die Exothermie erreicht wurde (d.
h. am Ende oder nach der Polymerisation).
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Eine Vielzahl von Makromeren kann
ebenfalls als Reglerreste verwendet werden. Beispiele umfassen diejenigen,
die im U.S.-Patent Nr. 3 786 116 beschrieben sind. Das Makromer
ist vorzugsweise in einer von etwa 0,05 bis etwa 20 Teilen, bezogen
auf 100 Teile des gesamten Monomergehalts, vorzugsweise etwa 0,1 bis
etwa 10 Teile, am meisten bevorzugt etwa 3 bis etwa 7 Teile reichenden
Menge vorhanden. Das Makromer wird vorzugsweise zur monomerhaltigen
Premix-Masse gegeben.
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Wenn hydrophobes Siliciumdioxid verwendet
wird, ist es vorzugsweise in einer von etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-Teilen,
bezogen auf das Gesamtgewicht der gebildeten Copolymerkügelchen,
noch mehr bevorzugt etwa 0,5 bis etwa 2 Gew.-Teilen und am meisten
bevorzugt etwa 0,8 bis etwa 1,5 Gew.-Teilen reichenden Menge vorhanden.
Das hydrophobe Siliciumdioxid wird vorzugsweise zugegeben, nachdem
die Exothermie der Polymerisation erreicht wurde.
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Photovernetzungsmittel können zur
Bereitstellung der Kügelchen
der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet werden. Bevorzugte
Vernetzungsmittel umfassen copolymerisierbare aromatische Ketonmonomere,
insbesondere 4-Acryloxybenzophenon. Wenn das Photovernetzungsmittel
vorhanden ist, umfasst es gewöhnlich
etwa 0,01 bis etwa 5,0 Teile, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergewichts.
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Die Kügelchen der Erfindung können auch
ein oder mehrere herkömmliche
Additive enthalten oder damit formuliert werden. Bevorzugte Additive
umfassen Klebrigmacher, Weichmacher, Pigmente und Farbstoffe, Streckmit tel,
Füllmittel,
Oxidationsschutzmittel, Stabilisatoren und multifunktionelle Vernetzungsmittel.
Ein besonders bevorzugtes Additiv ist Bisvinylether. Wenn dieses
Additiv vorhanden ist, stellt es gewöhnlich etwa 0,5 bis etwa 1
Teil, bezogen auf 100 Teile des gesamten Monomergehalts, dar.
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Die Kügelchen der Erfindung werden
durch eine wässrige
Suspensionspolymerisationstechnik unter Verwendung herkömmlicher
Suspensionsmittel und optionaler anionischer Tenside hergestellt.
Brauchbare Suspensionsmittel umfassen diejenigen, die herkömmlicherweise
in Suspensionspolymerisationsverfahren verwendet werden. Bei ihnen
kann es sich um minimal wasserlösliche,
anorganische Salze wie dreibasiges Calciumphosphat, Calciumsulfat,
Bariumsulfat, Bariumphosphat, hydrophile Siliciumdioxide und Magnesiumcarbonat
handeln. Von diesen sind Bariumsulfat, hydrophile Siliciumdioxide
und dreibasiges Calciumphosphat bevorzugt. Wasserlösliche organische
Suspendierungsmittel, z. B. Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyacrylsäure, Polyacrylamid
und Hydroxyalkylcellulose, können
ebenfalls verwendet werden. Das Suspendierungsmittel ist vorzugsweise
in einer von etwa 0,01 Teilen bis etwa 5 Teilen, bezogen auf 100
Teile des gesamten Monomergehalts, vorhanden.
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Wenn das Tensid eingesetzt wird,
liegt seine Menge vorzugsweise unterhalb der kritischen Micellenkonzentration
(CMC). Die Kritische Micellenkonzentration bedeutet die zur Bildung
von Micellen, d.h. submikroskopischen Aggregationen von Tensidmolekülen, erforderliche
Mindestkonzentration. Typischerweise liegt diese Menge im Bereich
von etwa 0 bis etwa 5000 ppm, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergehalts. Vorzugsweise ist das Tensid in einer Menge im Bereich
von etwa 2,5 ppm bis etwa 2000 ppm, bezogen auf 100 Teile des gesamten
Monomergehalts, vorhanden. Bevorzugte Tenside umfassen Natriumlaurylsulfat, Natriumdioctylsulfosuccinat
und Mischungen davon. Nichtionische Tenside wie diejenigen vom Poly(ethylenoxid)-Typ
können
ebenfalls eingeschlossen sein, sofern ein anionisches Tensid ebenfalls
vorhanden ist und die Gesamtmenge an Tensiden die CMC nicht übersteigt.
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Vor, während oder nach der Polymerisation
können
zur Erhöhung
der Stabilität
der Kügelchen
Basen zugegeben werden. Im allgemeinen reagieren die Basen mit Säuregruppen,
die auf der Oberfläche
des Polymerkügelchens
vorhanden sind, um dem Kügelchen
eine Ladung zu verleihen. Solche Säuregruppen umfassen vom Polymer-Rückgrat seitenständige Carboxylgruppen,
die von dem in das Polymer polymerisierten MAA- oder AA-Monomer
beigesteuert werden. Die Einführung
einer Ladung ergibt aufgrund der elektrostatische Abstoßung zwischen
den Kügelchen
eine zusätzliche
Lagerstabilität.
Brauchbare Basen umfassen anorganische Basen wie Ammoniak, tertiäre Amine,
Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumcarbonat,
Ammoniumhydroxid und Mischungen davon. Von diesen sind Ammoniak,
tertiäre
Amine und Ammoniumhydroxid bevorzugt.
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Typischerweise wird eine monomerhaltige
Premix-Masse hergestellt, indem die Monomere, das Kettenübertragungsmittel
und der radikalische Initiator vermischt werden. Ein Reglerrest
und andere optionale Bestandteile können ebenfalls in die monomerhaltige
Premix-Masse eingeschlossen werden. Die Premix-Masse wird dann mit
einer Wasserphase vereinigt, die ein Suspensionsmittel, Wasser,
gegebenenfalls ein Tensid und gegebenenfalls einen Reglerrest enthält, wodurch
eine Suspension gebildet wird. Die resultierende Suspension umfasst
typischerweise etwa 10 bis etwa 55 Gew.-% monomerhaltige Premix-Masse
und etwa 90 bis etwa 45 Gew.-% Wasserphase, vorzugsweise etwa 40
bis etwa 45 Gew.-% monomerhaltige Premix-Masse und etwa 60 bis etwa
55 Gew.-% Wasserphase. Oberhalb von etwa 55 Gew.% monomerhaltiger
Premix-Masse kann eine Phaseninversion erfolgen. Die in der Suspension
enthaltenen Monomere werden typischerweise unter Rühren für etwa 2
bis etwa 16 h bei einer Temperatur von etwa 40°C bis etwa 90°C polymerisiert,
wodurch eine die Copolymer-Kügelchen
enthaltende Suspension erhalten wird. Die Kügelchen werden dann gewaschen
und mittels eines Mittels wie der Schwerkraftfiltration vom Wasser
getrennt. Das filtrierte Produkt umfasst gewöhnlich auch etwa 15 bis 30%
Wasser.
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Die Kügelchen sind relativ groß und typischerweise
kugelförmig
mit Durchmessern im Bereich von 5 bis etwa 500 μm, noch mehr bevorzugt etwa
100 bis etwa 300 μm.
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Die Filtrationsprodukte der vorliegenden
Erfindung, umfassend die Kügelchen
und Wasser, können ohne
die umständlichen
Sicherheits- und Umweltschutzprozeduren, die beim Vorhandensein
von organischen Lösungsmitteln
erforderlich sind, transportiert und gelagert werden.
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Die Kügelchen der vorliegenden Erfindung
können
verwendet werden, um Verbundmaterialien, z. B. Materialien, die
durch das Vermischen eines oder mehrerer Materialien mit den Kügelchen
hergestellt werden, zu erzeugen. Die Kügelchen der vorliegenden Erfindung
können
in jeder Anwendung verwendet werden, bei der anders hergestellte
Acrylatklebstoffe verwendet werden können. Um klebstoffbeschichtete
Produkte herzustellen, können
die Kügelchen
extrudiert werden. Eine solche Extrusion zerstört die Konfiguration der Kügelchen
und führt
zu einer kontinuierlichen Folie aus einem Haftkleber. Diese Klebstoffzusammensetzungen
können
mittels Extrusionsbeschichtung auf ein Substrat aufgetragen werden.
Alternativ können
die Kügelchen
in einem verträglichen
Lösungsmittel
gelöst
und mittels einer Vielzahl von Techniken einschließlich der
Walzen-, Tauch-, Bürsten-,
Vorhang- oder anderen Beschichtungstechnik aus Lösungsmittel aufgetragen werden.
Die Kügelchen
können
auf jedes geeignete Substrat aufgetragen werden, wodurch ein klebstoffbeschichteter
Gegenstand wie ein Band, ein Übertragungsband
und dergleichen erhalten wird. Eine weite Vielzahl von Substraten,
wie Papiersubstrate, Kunststoffsubstrate (einschließlich Gewebe-
und Vliesstoff-Substraten),
Metallfolien und dergleichen kann verwendet werden. Das Substrat
wird normalerweise auf der Grundlage der vorgesehenen Verwendung
des Klebstoffgegenstandes ausgewählt.
Wenn die Kügelchen
der Erfindung zum Beispiel zur Erzeugung von Bändern für medizinische Zwecke, Wundverbänden oder
Operations-Klebebänder verwendet
werden, werden die Kügelchen
vorzugsweise auf ein Substrat aufgetragen, das an den Körper anschmiegsam
ist, zum Beispiel Cellulose- oder synthetische polymere Gewebe-
oder Vliesstoffmaterialien, dünne
Polymerfolien wie Polyurethane, Polyethylene, Polyethylen/Vinylacetat-Copolymere
und andere Trägermaterialine,
die für
medizinische Anwendungen brauchbar sind. Das Substrat kann eine
Trennfläche
umfassen oder noch üblicher
auf einer oder beiden Flächen
mit einer Trennbeschichtung, z. B. einem silikonbeschichteten Papier,
beschichtet werden. Wenn zum Beispiel eine Übertragungsfolie erwünscht ist,
werden die Kügelchen
normalerweise auf eine Trennfläche
eines Substrats aufgetragen. In diesem Fall ist das Substrat temporär, weil
es bei der Verwendung der Übertragungsfolie
normalerweise entfernt wird.
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BEISPIELE
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TESTVERFAHREN
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A. SCHERHAFTFESTIGKEIT
(Bezug: ASTM: D3654-78; PSTC-7)
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Bei der Scherfestigkeit handelt es
sich um ein Maß für das Kohäsionsvermögen oder
die innere Festigkeit eines Klebstoffs. Sie beruht auf dem Umfang
der Kraft, die erforderlich ist, um einen Klebstoffstreifen von
einer ebenen Standardfläche
in einer Richtung abzuziehen, die zu derjenigen Oberfläche, an
der er mit einem definierten Druck befestigt worden war, parallel
ist. Sie wird in Form einer Zeit (in Minuten) gemessen, die erforderlich
ist, um eine Standardfläche
eines klebstoffbeschichteten, bahnförmigen Materials unter der
Belastung einer konstanten Standardbelastung von einem Testblech
aus rostfreiem Stahl abzuziehen.
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Die Tests wurden an klebstoffbeschichteten
Streifen durchgeführt,
die so auf ein Blech aus rostfreiem Stahl aufgebracht waren, dass
ein Teil eines jeden Streifens von 12,5 mm × 12,5 mm sich in festem Kontakt mit
dem Blech befand, wobei ein Endteil des Bandes frei war. Das Blech
mit dem beschichteten Streifen wurde so in einem Rahmen gehalten,
dass das Blech einen Winkel von 178° zum weitergehenden freien Ende
des Bandes bildete, auf das dann durch das Einwirkenlassen einer
Kraft von 1 kg, das als Hängegewicht
am freien Ende des beschichteten Streifens einwirkt, eine Kraft
einwirkt. Die 2°,
um die die 180° unterschritten
werden, dienen dazu, Abziehkräfte
auszuschließen,
wodurch gewährleistet
ist, dass nur die Scherkräfte
in einem Versuch gemessen werden, die Haltekraft des getesteten
Bandes zu bestimmen. Die Zeit, die bei jedem der Bandbeispiele verstrich,
um sich vom Testblech zu lösen,
ist als Scherfestigkeit aufgezeichnet.
-
B. Abschälhaftungstest
(Bezug: ASTM R3330-78 PSTC-1 (11/75))
-
Die Abschälhaftung ist diejenige Kraft,
die erforderlich ist, um beschichtetes, biegsames, flächiges Material
von einer Testplatte abzuziehen, wobei bei einem speziellen Winkel
und einer speziellen Entfernungsgeschwindigkeit gemessen wird. In
den Beispielen ist diese Kraft als Newton auf 100 mm (N/100 mm)
Breite der beschichteten Bahn ausgedrückt. Das Verfahren folgt:
- 1. Ein Stück
der beschichteten Bahn mit einer Breite von 12,5 mm wird auf die
waagerechte Fläche
einer sauberen Glas-Testplatte aufgetragen, wobei sich wenigstens
12,7 lineare cm in festem Kontakt befinden. Zum Auftragen des Streifens
dient eine Hartgummiwalze von 2,0 kg (4,5 lb).
- 2. Das freie Ende des beschichteten Streifens wird zurückgebogen,
wodurch es sich selbst nahezu berührt, so dass der Entfernungswinkel
180° beträgt. Das
freie Ende wird an die Skala des Klebkraftprüfgeräts angeschlossen.
- 3. Die Glastestplatte wird in die Backen der Zugprüfmaschine,
die dazu fähig
ist, die Platte mit einer konstanten Geschwindigkeit von 2,3 m/min
von der Skala wegzuziehen, eingespannt.
- 4. Der Messwert der Skala in Newton wird aufgezeichnet, während die
beschichtete Bahn von der Glasoberfläche abgezogen wird. Die Daten
werden als Mittelwert des während
des Tests beobachteten Zahlenbereichs aufgezeichnet.
-
C. MESSUNG DER SCHMELZVISKOSITÄT
-
Zur Messung der Viskosität als Funktion
der Scherrate bei verschiedenen Temperaturen wurde ein Goettfert-Kapillarviskosimeter
verwendet. Alle Messungen wurden mittels einer Kapillare mit einem
Aspektverhältnis
(L/R) von 60 durchgeführt.
Die Viskositätsmessung
deckte einen ungefähren
Schergeschwindigkeitsbereich von 50 s–1 bis
500 s–1 ab.
Die Viskosität
bei der Schergeschwindigkeit von 200 s–1 und
einer Temperatur von 150°C
ist in Tabelle III als Schmelzviskosität aufgeführt.
-
VERGLEICHSBEISPIELE C-1,
C-2 UND C-3 UND BEISPIELE 1–6
-
Acrylatpolymerkügelchen wurden mit und ohne
Styrol hergestellt. Insbesondere wurden die Kügelchen der Vergleichsbeispiele
C-1, C-2 und C-3 ohne Styrol hergestellt, während die Kügelchen der Beispiele 1–6 mit Styrol
hergestellt wurden.
-
Jede Reaktion wurde in einem 2-I-Kolben
durchgeführt,
der mit einem Kühler,
einem Temperaturmessstutzen, einem Stickstoffeinlass, einem von
einem Motor angetriebenen Rühren
aus rostfreiem Stahl und einem Heizmantel mit Temperaturregelung
ausgestattet war. Der Reaktionskolben wurde zuerst mit deionisiertem
Wasser (in Tabelle II als Charge A bezeichnet) gefüllt, gefolgt
von der Zugabe von Zinkoxid, ZnO (in Tabelle II als Charge I bezeichnet)
und hydrophilem Siliciumdioxid, CAB-O-SIL EH-5 von der Cabot Corporation, Tuscola,
Illinois (in Tabelle I als Charge B bezeichnet). Der Reaktor wurde
auf 55°C
gewärmt,
während
mit Stickstoff gespült
wurde, bis das ZnO und das CAB-O-SIL EH-5 vollständig dispergiert waren. Die
verwendeten Mengen der Chargen A, I und B sind in Tabelle II aufgeführt.
-
In einem getrennten Glasbehälter wurden
Isooctylacrylat (IOA), Methacrylsäure, Styrol (sofern verwendet)
und Isooctylthioglycolat (in Tabelle II als Chargen C, D, E bzw.
F bezeichnet) unter Mischen zusammengemischt, gefolgt von der Zugabe
des Initiators VAZO (in Tabelle II als Charge G oder N bezeichnet),
bis die Lösung
klar wurde. Die Mengen der verwendeten Chargen C, D, E, F und G
oder N sind in Tabelle II aufgeführt.
Dann wurde die resultierende Lösung
unter heftigem Rühren
(700U./min) zur Mischung im Reaktionskolben gegeben, wodurch eine
Suspension erhalten wurde. Die Reaktion wurde unter Stickstoffspülung für wenigstens
6 h fortgesetzt, wobei sie während
dieses Zeitraums überwacht
wurde, um zu verhindern, dass die Reaktionstemperatur 70°C übersteigt.
Die Kügelchen
wurden dann mittels eines Büchnertrichters
isoliert und mehrmals mit deionisiertem Wasser gewaschen. Das resultierende
Filtrationsprodukt enthielt etwa 15 bis 30% Wasser und war nicht
agglomerierend.
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Die Kügelchen eines jeden Beispiels
wurden getrocknet und auf die Schmelzviskosität getestet. Die getrockneten
Kügelchen
wurden weiter in Ethylacetat gelöst
und mit einer Trockendicke von 23 μm auf eine Polyesterfolie von
37 μm aufgetragen.
Die beschichteten Folien wurden auf die Abschälhaftung und die Scherfestigkeit
getestet, wobei die oben beschriebenen Testmethoden verwendet wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt. TABELLE
III: AUSWIRKUNG VON STYROL AUF DIE SCHMELZVISKOSITÄT UND DIE
KLEBSTOFFEIGENSCHAFTEN
- NT
- nicht getestet
-
Ein guter Schmelz-Kontaktkleber weist
eine niedrige Schmelzviskosität
für die
Auftragbarkeit und eine hohe Scherung für die Gebrauchseigenschaften
auf. Die Daten in Tabelle III veranschaulichen, dass die Einarbeitung
eines styrylfunktionellen Monomers (nämlich Styrol) in die Kügelchenformulierung
gewöhnlich
eine verbesserte Scherfestigkeit und niedrigere Schmelzviskositäten als
Formulierungen ohne styrylfunktionelles Monomer ergibt. Zum Beispiel
ergab Vergleichsbeispiel C-1 im Vergleich zu Beispiel 1, das eine
Scherfestig keit von 105 min und eine Schmelzviskosität von 100
000 cPs ergab, eine Scherfestigkeit von 15 min und eine Schmelzviskosität von 220
000 cPs. Es sei darauf hingewiesen, dass C-2, obwohl es eine Schmelzviskosität von 110
000 ergab, eine Scherfestigkeit von nur 4 min aufwies. Die Daten
lassen auch eine Erhöhung
der Scherfestigkeit als Funktion des prozentualen Styrolgehalts
vermuten. Es sei insbesondere auf die Beispiele 3–6 hingewiesen,
in denen gezeigt wird, dass die Scherfestigkeit mit dem prozentualen
Styrolgehalt steigt.
-
VERGLEICHSBEISPIEL C-4
UND BEISPIELE 7–8
-
Acrylatpolymer-Kügelchen wurden unter Verwendung
von Methacrylsäure
(MAA) mit und ohne Styrol hergestellt. Insbesondere wurden die Kügelchen
von Vergleichsbeispiel C-4 ohne Styrol hergestellt, während die
Kügelchen
der Beispiele 7 und 8 mit Styrol hergestellt wurden. Diese Beispiele
zeigen, dass die Einarbeitung von Styrol in MMA umfassende Formulierungen
stabile Kügelchen
ergibt.
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Die Kügelchen von Vergleichsbeispiel
C-4 wurden nach dem oben für
die Vergleichsbeispiele C-1, C-2 und C-3 und die Beispiele 1–6 beschriebenen
Verfahren hergestellt, wobei die in Tabelle IV aufgeführten Chargenmengen
verwendet wurden. Die Kügelchen
von C-4 waren nicht stabil und koagulierten während der Polymerisation.
-
Die Kügelchen von Beispiel 7 wurden
ebenfalls nach dem oben für
die Vergleichsbeispiele C-1, C-2 und C-3 und die Beispiele 1–6 beschriebenen
Verfahren hergestellt, wobei die in Tabelle IV aufgeführten Chargenmengen
mit der folgenden Ausnahme verwendet wurden:
-
Die Reaktion wurde wenigstens 5 h
lang mit Stickstoffspülung
fortgesetzt und in diesem Zeitraum überwacht, um zu verhindern,
dass die Reaktionstemperatur 70°C übersteigt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden 9 g einer Ammoniumhydroxid-Lösung von
28,3 Gew.-% zugegeben, wodurch der pH-Wert über 9,0 erhöht wurde, und die Reaktion
wurde unter Erwärmen
auf 65°C
2 h lang fortgesetzt.
-
Die Kügelchen von Beispiel 8 wurden
nach dem oben für
Beispiel 7 beschriebenen Verfahren hergestellt, wobei die in Tabelle
IV aufgeführten
Chargenmengen mit der Ausnahme verwendet wurden, dass den Chargen
C, D, E und F 0,5 g Acryloxybenzophenon-Photovernetzungsmittel zugegeben
wurden. Das Arcyloxybenzophenon ist in Tabelle IV als Charge J aufgeführt.
-
Die Kügelchen von Beispiel 7 und
8 waren während
der Polymerisation stabil.
-
-
Wie oben angegeben wurde, koagulierten
die Kügelchen
von Vergleichsbeispiel C-4 (die MMA, aber kein Styrol enthielten)
während
der Polymerisation, ein Problem, das normalerweise durch die Einarbeitung von
Zinkoxid (ZnO) in die Formulierung der Kügelchen überwunden wird. Im Gegensatz
dazu waren die Kügelchen
der Beispiele 7 und 8 (die MAA und Styrol ohne Reglerrest umfassten)
während
der Polymerisation stabil. Somit veranschaulichen diese Beispiele,
dass Styrol in MAA umfassende Kügelchenformulierungen
unter Erhalt stabiler Kügelchen
eingearbeitet werden kann, ohne dass eine Notwendigkeit für einen
ZnO-Reglerrest besteht.
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Die Kügelchen der Beispiele 7 und
8 wurden nach dem oben für
die Vergleichsbeispiele C-1, C-2 und C-3 und die Beispiele 1–6 beschriebenen
Verfahren isoliert und gewaschen. Die resultierenden Filtrationsprodukte
enthielten etwa 15 bis 30% Wasser und waren stabil nicht agglomerierend.
Die Einarbeitung von Styrol verlieh den Kügelchen während der Polymerisation und
der Lagerung Stabilität.
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Die Kügelchen der Beispiele 7 und
8 wurden nach dem oben für
die Vergleichsbeispiele C-1, C-2 und C-3 und die Beispiele 1–6 beschriebenen
Verfahren weiter getrocknet und in Ethylacetat gelöst. Auf
die aufgetragene Folie von Beispiel 8 wurde zusätzlich UV-Strahlung einwirken
gelassen, wobei ein PPG High Intensity UV Processor mit zwei Leuchten
verwendet wurde, die mit voller Einstellung betrieben wurde, wodurch
eine Gesamtdosis von 32 mJ/cm2 erhalten
wurde. Die aufgetragenen Folien wurden unter Verwendung der oben beschriebenen
Testverfahren, auf die Abschälhaftung
und die Scherfestigkeit getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
V aufgeführt.
-
-
Dieses Beispiel zeigt, das eine Vernetzung
zu Erhöhung
der Scherfestigkeit ohne einen signifikanten Verlust an Abschälhaftung
verwendet werden kann.
-
BEISPIEL 9
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Acrylatpolymer-Kügelchen wurden unter Verwendung
von Acrylsäure
(AA) hergestellt. Die Reaktion wurde in einem zerlegbaren 2-I-Kolben
durchgeführt,
der mit einem Kühler,
einem Temperaturmessstutzen, einem Kühler, einem motorgetriebenen
Rühren
aus rostfreiem Stahl und einem Heizmantel mit Temperaturregelung
ausgestattet war. Der Reaktionskolben wurde zuerst mit 750 g deionisiertem
Wasser, gefolgt von der Zugabe von 6 g Tricalciumphosphat, 0,50
g einer 2 Gew.-%igen Natriumlaurylsulfat-Lösung und 67 g NaCl zur Bildung
einer Kochsalzlösung
befüllt.
Der Reaktor wurde auf 55°C
erwärmt
und unter Rühren
auf dieser Temperatur 1 bis 2 h lang gehalten, während mit Stickstoff gespült wurde,
bis das Tricalciumphosphat gänzlich
mit dem Tensid beschichtet war.
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Eine Monomer-Premixmasse wurde unter
Verwendung von 465 g IOA und 20 g AA und 15 g Styrol hergestellt.
Dazu wurden 2,5 des Intiators VAZO 52 und 0,16 g Isooctylthioglycolat
unter Mischen gegeben, wodurch eine Lösung gebildet wurde. Die resultierende
Lösung
wurde dann unter heftigem Rühren
(700 U./min) mit dem Initiator und dem Kettenübertragungsmittel zur anfänglichen
wässrigen
Mischung gegeben, wodurch eine Suspension erhalten wurde. Die Reaktion
wurde unter Stickstoffspülung
wenigstens 2 h lang fortgesetzt, wobei sie in diesem Zeitraum überwacht
wurde, um zu verhindern, dass die Reaktionstemperatur 70°C übersteigt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden 30,9 g einer Ammoniumhydroxid-Lösung von
28,30 Gew.-% zugegeben. Die Reaktion wurde unter Erwärmung auf
65°C unter
Stickstoffspülung
und Rühren
2 h lang fortgesetzt. Die PSA-Kügelchen
wurden dann mittels eines Büchner-Trichters
isoliert und mehrmals mit deionisiertem Wasser gewaschen. Das resultierende
Filtrationsprodukt enthielt etwa 15 bis 30 Gew.-% Wasser und war zur
Lagerung, zum Transport und zur Handhabung zwecks Weiterverarbeitung
stabil. Diese Kügelchen
wurden getrocknet und dann in einer Ethylacetatlösung gelöst und aus der Lösung mit
einer Trockendicke von 25 μm auf
eine Polyesterfolie von 37 μm
aufgetragen. Die beschichtete Folie wurde auf die Abschälhaftung
und die Scherfestigkeit getestet. Der Wert der Abschälhaftung
betrug 34 N/100 mm, und der Wert der Scherfestigkeit betrug 5 min.
Dieses Beispiel demonstriert, dass Polymerkügelchen aus IOA, AA und Styrol
hergestellt werden können.