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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein neues Verfahren zur Herstellung von funktionalisierten Siliconölen, die
wenigstens einen Kohlenwasserstoffring enthalten, in den ein Sauerstoffatom
eingeschlossen ist. Insbesondere hat die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Hydrosilylierung zwischen Polyorganohydrogensiloxanen
und ungesättigten
Einheiten, die wenigstens einen Kohlenwasserstoffring enthalten,
in den ein Sauerstoffatom eingeschlossen ist, zum Gegenstand.
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Die Reaktionen zwischen Polyorganohydrogensiloxanen
und Olefinen oder acetylenischen Kohlenwasserstoffen sind sehr bekannt.
Die Polyprganohydrogensiloxane haben beispielsweise die Formeln:
- – Me3SiO-(MeHSiO)n-(Me2SiO)n-SiMe3, worin n und m ganze Zahlen oder Brüche sind,
so dass 1 ≤ n ≤ 1000 und
0 < m ≤ 1000;
- – Me2HSiO-(MeHSiO)o-(Me2SiO)P-SiHMe2, worin o und p ganze Zahlen oder Brüche sind,
so dass 0 < o ≤ 1000 und
0 < p ≤ 1000.
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Zahlreiche Synthone können die
Polyorganohydrogensiloxane funktionalisieren; beispielsweise verwendet
man als Synthone Alkene, Styrene, Allylalkohole, Allyloxyether oder
Allylamine. EP A-0 468 305 verbreitet ein Verfahren zur Herstellung
von Polyorganosiloxanen unter Verwendung von Verbindungen der Formel
R-OH, worin R = C3–11-Alkenyl.
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Diese Reaktionen werden für die Synthese
von funktionalisierten Siliconölen
sehr häufig
verwendet und die erhaltenen Öle
haben Anwendungen auf sehr verschiedenen Gebieten, wie die Haftverhinderung,
die Schmierung.
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Insbesondere kann man funktionalisierte Öle mit Synthonen
von 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
herstellen. Als Auftrag werden diese funktionalisierten Siliconöle anschließend thermisch
in Gegenwart eines Säurekatalysators,
wie Chlorwasserstoffsäure
oder Schwefelsäure,
oder photochemisch in Gegenwart von beispielsweise kationischem
Photoinitiator für
die Herstellung von Antihaftfilmen für Papier und/oder Kunststoffe
vernetzt.
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Eine sehr große Anzahl an katalytischen
Zusammensetzungen wird bei den Hydrosilylierungsreaktionen verwendet.
Die bekanntesten katalytischen Zusammensetzungen enthalten Metalle,
wie Platin, Rhodium, Kobalt oder Palladium. Spezielle Beispiele
für solche
katalytische Zusammensetzungen sind die Platinhalogenide und die
Rhodiumhalogenide, beispielsweise H2PtCl6, PtCl2, (RhCl3,xH2O), die Komplexe
von Platin mit Siloxanen, die ungesättigte Gruppen haben, die Komplexe
von Platin mit Olefinen und kationische Komplexe von Platin mit
Nitrilen als Liganden.
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Allgemein sind die bei der Hydrosilylierungsreaktion
verwendeten katalytischen Zusammensetzungen homogene katalytische
Zusammensetzungen, d. h. besagte Zusammensetzungen sind in dem Reaktionsmedium
gelöst.
Eine der am meisten verwendeten ist die katalytische Karstadt-Zusammensetzung,
die insbesondere in dem Patent
US
3,775,452 beschrieben ist; diese Karstadt-Zusammensetzung
besteht aus Komplexen von Platin, dessen formaler und wirklicher
Oxidationsgrad Null (0) ist, mit der Formel:
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Jedoch beobachtet man bei der Hydrosilylierungsreaktion
gemäß den Verfahren
des Stands der Technik in unterschiedlichen Ausmaßen Isomerisierungsreaktionen
in den ungesättigten
Synthonen, was es notwendig macht, in molarem Überschuss an Synthon, bezogen
auf das Polyorganohydrogensiloxan in dem Reaktionsmedium, zu arbeiten.
Dieser Überschuss
an Synthonanteil hat zusätzliche
Kosten für
die industrielle Durchführung
des Verfahrens zur Folge. Es wäre
deshalb wünschenswert,
den notwendigen Anteil an Synthon zu vermindern, was sich durch
eine nicht vernachlässigbare
Einsparung bei dem Verfahren äußern würde.
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Außerdem sind die Hydrosilylierungsverfahren
des Stands der Technik nicht oder wenig für die Hydrosilylierungsreaktionen
zwischen Polyorganohydrogensiloxanen und Synthonen, die einen Ring
enthalten, in den ein Sauerstoffatom eingeschlossen ist (Epoxide
usw.), angepasst. Dieser Letztere neigt dazu, sich beim Entgasungsschritt
zu öffnen
und nicht kontrollierte Polymerisations- und Vernetzungsreaktionen
(Bildung von Gummi und/oder Harz) der funktionalisierten Öle auszulösen, die
durch die Gegenwart von Spuren der üblichen katalytischen Zusammensetzungen,
wie die homogenen katalytischen Zusammensetzungen, die auch die
Polymerisation von Ringen, die ein Sauerstoffatom einschließen, katalysieren,
ausgelöst
werden.
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Andererseits sind die funktionalisierten
Siliconöle,
die aus Verfahren, die die homogene Katalyse verwenden, erhalten
werden, im Allgemeinen gefärbt,
in der Größenordnung
von 120 bis 300 Hazen, was daher ihre denkbaren Verwendungsgebiete
beschränkt,
insbesondere auf dem Gebiet transparenter und haftverhindernder
Filme für
Papier oder für
transparente Filme (beispielsweise vom Polyestertyp). Diese Färbung ist
im Allgemeinen der Gegenwart von Metallaggregaten oder Kolloiden
mit einer Größe im Nanometerbereich,
die aus den homogenen katalytischen Zusammensetzungen, die bei den
Hydrosilylierungsverfahren des Stands der Technik verwendet werden,
stammen, in den funktionalisierten Ölen zuzuschreiben. In diesen
Fällen
benötigen
die funktionalisierten Siliconöle
zusätzliche
Schritte zum Filtrieren und Reinigen, um nach Vernetzung auf dem
Gebiet der transparenten Filme verwendbar sein zu können; diese
zusätzlichen
Schritte machen die industrielle Durchführung teuer und folglich ökonomisch
wenig lebensfähig.
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Der Anmelder hat ein neues Verfahren
zur Herstellung der funktionalisierten Siliconöle durch Hydrosilylierung entwickelt,
das es ermöglicht,
die Isomerisierungsreaktionen in dem ungesättigten Synthon signifikant zu
vermindern und zudem die Öffnung
des Rings, der ein Sauerstoffatom einschließt, der an dem ungesättigten
Synthon vorhanden ist, beim Entgasungsschritt sehr deutlich zu vermindern.
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Das durchgeführte Verfahren ermöglicht den
Erhalt von transparenten und klaren funktionalisierten Siliconölen, was
es ermöglicht,
die erfindungsgemäßen Siliconöle bei Anwendungen
zu verwenden, die diese Eigenschaft verlangen, ohne zusätzliche
Schritte zum Filtrieren oder zum Reinigen zu erfordern.
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Insbesondere sind die aus dem Verfahren
der Erfindung erhaltenen Siliconöle
nach Vernetzung auf dem Gebiet der Druckfarben, dem Gebiet der Lacke
sowie auf dem Gebiet der Beschichtungen, insbesondere der transparenten
und/oder Antihaftfilme durch Auftragen auf Träger sehr unterschiedlicher
Arten, beispielsweise Papiere, Gläser, Kunststoffe und/oder Metalle,
verwendbar.
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Zudem sind die hergestellten Öle bei der
Lagerung stabil.
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Außerdem sind die erfindungsgemäß erhaltenen Öle nicht
toxisch; wegen der Verwendung einer heterogenen katalytischen Zusammensetzung
findet man nämlich
quasi keine Metalle in besagten Ölen
wieder.
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Gemäß dem Hydrosilylierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung wird das Polyorganohydrogensiloxan mit
verschiedenen oder gleichen Synthonen, die einen Kohlenwasserstoffring
enthalten, in den wenigstens ein Sauerstoffatom eingeschlossen ist,
zur Reaktion gebracht. Diese Reaktion wird in Gegenwart einer heterogenen
katalytischen Zusammensetzung ausgeführt, die ein Metall umfasst,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Kobalt, Rhodium, Ruthenium, Platin, Palladium und Nickel,
abgeschieden auf einem inerten Träger, besteht Vorzugsweise ist
das Metall der katalytischen Zusammensetzung Platin.
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Die Menge an Metall, das in der heterogenen
katalytischen Zusammensetzung enthalten ist, liegt zwischen 0,005%
und 5%, bezogen auf das Gewicht des inerten Trägers. Diese Metallmenge liegt
auch zwischen 1 und 1000 ppm, bezogen auf das Gewicht des Polyorganohydrogensiloxans.
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Definitionsgemäß versteht man unter heterogener
katalytischer Zusammensetzung eine katalytische Zusammensetzung,
die fest oder flüssig
sein kann, die in dem Reaktionsmedium nicht gelöst ist, d. h. das Reaktionsmedium
umfasst wenigstens zwei Phasen, von denen eine von der katalytischen
Zusammensetzung gebildet wird.
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Das Metall ist auf verschiedenen
inerten Trägern,
wie Ruß,
Kohle, Aluminiumoxid, behandeltes oder nicht behandeltes Siliciumdioxid,
Bariumsulfat oder auch vernetzte Silicone, abgeschieden. Vorteilhafterweise ist
die granulometrische Größe der Katalysatorträger größer als
10 μm, um
eine gute Filtrierbarkeit zu haben, die keine Filtrierhilfsmittel
benötigt.
So ist diese Granulometrie derart, dass man die Filtrierzeit beträchtlich
vermindern kann.
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Die Synthone enthalten wenigstens
einen Kohlenwasserstoffring, in den ein Sauerstoffatom eingeschlossen
ist, und haben die Formel:
worin:
- – die Symbole
W gleich oder verschieden sind und einem zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
entsprechen, der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, wobei eins der Symbole W eine freie Valenz
sein kann;
- – das
Symbol Y einer freien Valenz oder einem zweiwertigen Rest entspricht,
der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, die ein Heteroatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom,
enthalten können;
- – das
Symbol R1 einem Wasserstoffatom oder einem
einwertigen Kohlenwasserstoffrest, der ausgewählt ist unter den linearen
oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und
vorzugsweise einem Wasserstoffatom oder einem Methylrest entspricht; worin:
- – die
Symbole W gleich oder verschieden sind und einem zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
entsprechen, der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, wobei eins der Symbole W eine freie Valenz
sein kann;
- – das
Symbol Y einer freien Valenz oder einem zweiwertigen Rest entspricht,
der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, die ein Heteroatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom,
enthalten können;
- – das
Symbol R1 einem Wasserstoffatom oder einem
einwertigen Kohlenwasserstoffrest, der ausgewählt ist unter den linearen
oder verzweigten Alkyl resten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und
vorzugsweise einem Wasserstoffatom oder einem Methylrest entspricht; worin:
- – die
Symbole W gleich oder verschieden sind und einem zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
entsprechen, der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, die wenigstens eine Hydroxylfunktion enthalten
können;
wobei für
(V) eins der Symbole W eine freie Valenz sein kann und für (VI) beide
Symbole W gleichzeitig eine freie Valenz sein können;
- – die
Symbole W gleich oder verschieden sind und einem zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
entsprechen, der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen; wobei wenigstens eins der Symbole W eine freie
Valenz sein kann;
- – das
Symbol Y einer freien Valenz oder einem zweiwertigen Rest entspricht,
der ausgewählt
ist unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen, die ein Heteroatom, vorzugsweise ein Sauerstoffatom,
enthalten können;
- – das
Symbol R1 einem Wasserstoffatom oder einem
einwertigen Kohlenwasserstoffrest, der ausgewählt ist unter den linearen
oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und
vorzugsweise einem Wasserstoffatom oder einem Methylrest entspricht;
und worin:
- – die
Symbole W gleich oder verschieden sind und einer freien Valenz und
einem zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest entsprechen, der ausgewählt ist
unter den linearen oder verzweigten Alkylenresten mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen;
- – das
Symbol Z einem zweiwertigen Rest entspricht, der ausgewählt ist
unter einem Kohlenstoffatom oder einem Heteroatom.
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Vorzugsweise umfasst der Kohlenwasserstoffring,
in den das Wasserstoffatom eingeschlossen ist, höchstens 8 Atome in besagtem
Ring. Außerdem
erhält
man die besten Ergebnisse in Übereinstimmung
mit dem Hydrosilylierungsverfahren der Erfindung mit Synthonen,
die nur einen Kohlenwasserstoffring, in den ein Sauerstoffatom eingeschlossen
ist, enthalten. Insbesondere haben die Synthone, die verwendet werden
und gute Ergebnisse ergeben (siehe Beispiele unten), als Formel:
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Im Allgemeinen sind die Synthone,
die mit dem Polyorganohydrogensiloxan reagieren, gleiche Synthone.
Das Molverhältnis
des Polyorganohydrogensiloxans/ Synthone liegt zwischen 0,01 und
100, vorzugsweise zwischen 0,1 und 10.
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Die bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Polyorganohydrogensiloxane sind sehr unterschiedlicher
Art. Diese Polyorganohydrogensiloxane können linear oder cyclisch sein
und haben als mittlere Formeln:
worin:
- – die Symbole
R2 gleich oder verschieden sind und einem
einwertigen Kohlenwasserstoffrest entsprechen, der ausgewählt ist
unter dem Phenylrest und den linearen oder verzweigten Alkylresten
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen;
- – die
Symbole X gleich oder verschieden sind und einem einwertigen Rest
entsprechen, der ausgewählt
ist unter R2, einem Wasserstoffatom, einem
Methoxyrest und einem Ethoxyrest;
- – a
und b ganze Zahlen oder Brüche
sind, so dass:
- – 0 < a ≤ 200, vorzugsweise
0 < a ≤ 99
- – 0 ≤ b ≤ 200, vorzugsweise
1 < b ≤ 100 und wenigstens
eines der beiden X dem Wasserstoffrest entspricht, wenn b = 0,
- – 5 < a + b ≤ 200, vorzugsweise
10 < a + b ≤ 100
- – c
und d ganze Zahlen oder Brüche
sind, so dass:
- – 0 < c < 5, vorzugsweise
0 < c < 3
- – 1 < d < 10, vorzugsweise
1 < d < 5,
- – 3 < a + b < 10, vorzugsweise
3 < a + b < 5.
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Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene
Typen heterogener katalytischer Zusammensetzungen verwendbar.
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Als nicht beschränkende Beispiele kann man Platin
auf Ruß oder
Kohle verwenden, wie die katalytische Zusammensetzung, die 2,5 Gew.-%
Platin, abgeschieden auf dem Träger
CECA 2S enthält,
entwickelt von der Firma CECA, die katalytische Zusammensetzung
SCAT 20 (1% Pt) der Firma Engelhard oder die katalytische Zusammensetzung
88 231 (1% Pt) der Firma Heraeus. In diesem Fall kann das Platin
auf diesem Typ von Träger
durch Abscheidung von Chloroplatinsäure, der eine Neutralisation
und eine Reduktion folgt, abgeschieden werden. Genauso ergibt die
Verwendung von Platin auf Aluminiumoxid, vorzugsweise vom α-Typ, wie
die katalytische Zusammensetzung CAL 101 (0,3% Pt, Träger SCS9,
bestehend aus α-Aluminiumoxid), verkauft
von der Firma Procatalyse, oder die katalytische Zusammensetzung
88 823 der Firma Heraeus (0,5% Pt auf α-Aluminiumoxid) gute Ergebnisse.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann gemäß verschiedenen
Varianten durchgeführt
werden. Insbesondere ist es möglich,
eine erste Ausführung
anzuwenden, bei der die Gesamtheit der Reaktanten und der katalytischen
Zusammensetzung in dem Reaktionsmedium gemischt wird (Typ "batch"). Als zweite Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann dieses kontinuierlich mit einem Festbett an heterogener katalytischer
Zusammensetzung erfolgen, über
das das zu funktionalisierende Polyorganohydrogensiloxan und das Synthon
strömen.
Dieser Ausführungstyp
ist vorteilhaft in dem Fall, wo die Größe der Körner des inerten Trägers der
katalytischen Zusammensetzung größer als
100 μm ist.
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Im Rahmen seiner experimentellen
Versuche hat der Anmeldet ein vorteilhaftes Verfahren in Übereinstimmung
mit der ersten Ausführung
entwickelt. Dieses Hydrosilylierungsverfahren zwischen einem Polyorganohydrogensiloxan
und einem ungesättigten
Synthon umfasst die folgenden Schritte:
- (a) eine Menge von
5 bis 5000 ppm, vorzugsweise von 10 bis 100 ppm, heterogene katalytische
Zusammensetzung, bezogen auf die Gesamtmasse der Reaktanten, wird
unter Inertgas in das Reaktionsmedium eingeführt;
- (b) das Synthon wird in das Reaktionsmedium eingeführt;
- (c) besagtes Medium wird auf eine Temperatur zwischen 25°C und 200°C und vorzugsweise
zwischen 50°C und
160°C erhitzt;
- (d) das Polyorganohydrogensiloxan wird dann über eine Dauer zwischen 0 und
24 Stunden, vorzugsweise zwischen 2,5 und 5 Stunden, eingeführt; wobei
das Molverhältnis
Synthon/Silicon zwischen 1 und 1,10 liegt;
- (e) die Reaktionsmasse wird dann filtriert, um die heterogene
katalytische Zusammensetzung und das funktionalisierte Siliconöl zu trennen,
und
- (f) das funktionalisierte Siliconöl wird schließlich entgast.
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Dieses vorteilhafte Verfahren kann
in der Masse ausgeführt
werden, was bedeutet, dass die Reaktion zwischen dem Polyorganohydrogensiloxan
und dem Synthon in Abwesenheit von Lösungsmittel erfolgt. Jedoch
können
zahlreiche Lösungsmittel,
wie Toluen, Xylen, Octamethyltetrasiloxan, Cyclohexan oder Hexan verwendet
werden.
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Andererseits ist die beim Schritt
(b) zugeschüttete
molare Menge an Synthon geringer als diejenige, die für ein herkömmliches
Verfahren des Stands der Technik verwendet wird. Vorteilhafterweise
liegt das Molverhältnis
Synthon/Polyorganohydrogensiloxan zwischen 1 und 1,05 und dies,
ohne der Qualität
der erhaltenen funktionalisierten Öle und der Ausbeute der Reaktion
zu schaden.
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Der Schritt (e) zum Filtrieren ermöglicht es,
gegebenenfalls jegliche verbliebene Spur an Trübung des erhaltenen funktionalisierten
Siliconöls
zu entfernen. Andererseits kann die heterogene katalytische Zusammensetzung
zurückgewonnen,
dann erneut wiederverwendet werden, ohne eine Regeneration zu benötigen, mit
oder ohne Waschen und ohne dass man eine spürbare Verschlechterung der
Aktivität
ihrer Leistungsfähigkeiten
feststellt.
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Die in Übereinstimmung mit der Erfindung
und insbesondere gemäß dem entwickelten
vorteilhaften Verfahren erhaltenen funktionalisierten Siliconöle sind
sehr stabil und verändern
sich beim Entgasungsschritt nicht. Ihre Viskositäten sind sehr deutlich weniger
hoch im Vergleich mit denjenigen der Öle, die aus den gleichen Reaktanten
und gemäß den Verfahren
des Stands der Technik erhalten werden, insbesondere denjenigen,
die homogene Katalysatoren verwenden.
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Beispielsweise liegt die Viskosität der Öle der Formel
(XVIII), funktionalisiert mit 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan, erhalten
in Übereinstimmung
mit unserem Verfahren, in der Größenordnung
von 200 bis 290 mPa·s, was
das Fehlen einer Öffnung
der Ringe, die ein Sauerstoffatom enthalten, und folglich das Fehlen
von Polymerisationsreaktionen, einschließlich während des Entgasens, durch
die Öffnung
dieser Ringe zeigt.
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Außerdem ist die Viskosität der erhaltenen Öle bei der
Lagerung über
einen sehr langen Zeitraum stabil, was besagt, dass keinerlei Nebenreaktion
in besagten Ölen
stattfindet (keine Bildung von Gummi und/oder Harz mit der Zeit).
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Zudem sind die in Übereinstimmung
mit den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Öle
quasi transparent, haben keinerlei Färbung und keinerlei Trübung. Dieses
Fehlen von Färbung
wird insbesondere beobachtet mit den katalytischen Zusammensetzungen
mit einem inerten Träger,
der aus Ruß besteht.
Im Rahmen unserer Erfindung versteht man unter keinerlei Färbung eine
Färbung
kleiner 90 Hazen und vorzugsweise kleiner 40 Hazen. Eine Färbung zwischen
40 und 90 Hazen wird nur beobachtet im Fall, wo die Synthone zu
Beginn vor der Hydrosilylierung selbst gefärbt sind; diese ist in keinem
Fall der Durchführung
des Verfahrens der Erfindung zuzuschreiben. Wenn die Synthone vor
der Reaktion farblos sind, haben die hergestellten Öle eine
Färbung
von kleiner 40 Hazen. Was die Trübung
betrifft, sind die Öle
nicht trüb,
wenn ihre Trübung kleiner
1 NTU ist und/oder wenn sie nur noch winzige Spuren an Trübung aufweisen.
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Diese Öle haben auch einen sehr geringen
Gehalt an Metall, das aus der katalytischen Zusammensetzung stammt,
was die unerwünschten
Reaktionen sehr stark einschränkt,
die das Metall hervorrufen könnte,
wenn sein Gehalt höher
wäre. Beispielsweise
ist es im Fall von Ölen,
die erfindungsgemäß in Gegenwart einer
insbesondere Platin enthaltenden katalytischen Zusammensetzung erhalten
wurden, möglich,
besagte Öle
mit anderen Molekülen,
die ≡SiH-Funktionen
enthalten, und Molekülen,
die ungesättigte
Bindungen enthalten, zu mischen, ohne eine neue Hydrosilylierungsreaktion
zwischen diesen Molekülen
zu riskieren.
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Der bestimmte Epoxygehalt der erfindungsgemäß erhaltenen Öle ist sehr
hoch und das Verhältnis
bestimmter Epoxygehalt/theoretischer Epoxygehalt liegt zwischen
0,95 und 1, wobei dieser theoretische Epoxygehalt dem Gehalt an ≡SiH, der
an dem Polyorganohydrogensiloxan vor der Reaktion bestimmt wurde,
entspricht.
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Die erfindungsgemäßen Siliconöle werden wegen ihrer Eigenschaften
folglich als Zusatz (beispielsweise als Verdünnungsmittel) oder als Hauptbestandteil
(beispielsweise als Harz) für
die Herstellung von vernetzbaren Zusammensetzungen eingesetzt, die
zur Herstellung von Druckfarben, von Lacken und/oder von transparenten
und farblosen Beschichtungen verwendet werden. Im Allgemeinen umfassen
diese vernetzbaren Zusammensetzungen einen Photoinitiator, ein organisches
und/oder Siliconharz mit Epoxy- und/oder Acrylatfunktionalität; außerdem können diese
Zusammensetzungen ein Verdünnungsmittel
und/oder ein Lösungsmittel
umfassen. Diese Zusammensetzungen sind vernetzbar, je nach dem beispielsweise
unter UV-Bestrahlung und/oder unter Elektronenstrahlen.
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BEISPIELE
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Die Beispiele unten veranschaulichen
die Herstellung von funktionalisierten Siliconölen, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung erhalten werden.
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Die Beispiele 1 bis 9 betreffen die
Synthese von Siliconölen,
die mit Synthonen von 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan funktionalisiert
sind, mit einem Polyorganohydrogensiloxan, dessen Anzahl an Milliäquivalenten
an ≡SiH-Funktion
128 für
100 g Polyorganohydrogensiloxan beträgt und das die mittlere Formel
(XVIII):
hat.
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Die Beispiele 11 bis 14 betreffen
die Synthese von Siliconölen,
die mit Synthonen von 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan funktionalisiert
sind, mit einem Polyorganohydrogensiloxan der mittleren Formel (XVI),
dessen Werte für
X, a und b in jedem Beispiel genau angegebenen sind.
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Die Beispiele 1 bis 3 betreffen Herstellungen
nach dem Stand der Technik und die Beispiele 4 bis 14 betreffen
Herstellungen in Übereinstimmung
mit dem Gegenstand unserer Erfindung.
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Das Reaktionsschema ist das folgende:
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Die Bestimmung der an den erhaltenen
funktionalisierten Olen vorhandenen ≡SiH-Gruppen wird gasometrisch
gemessen. Man misst die H2-Menge, die bei
der Reaktion zwischen dem erhaltenen funktionalisierten Siliconöl und 1-Butanol
in Gegenwart von Kaliumhydroxid als Katalysator (2 g KOH in 50 ml
1-Butanol) freigesetzt wird.
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Die Färbung der erhaltenen funktionalisierten Öle wird
mittels einer Apparatur "Liquid-Tester
LTM1" von Dr. Lange
unter Verwendung von zwei Strahlen für die Messung in Transmission
gemessen.
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Die Trübung der erhaltenen funktionalisierten Öle wird
mittels eines Trübungsmessgeräts von Hack durch
Lichtstreuung (Verhältnismessung)
gemessen.
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Der Platingehalt der erhaltenen funktionalisierten Öle wird
durch ICP-MS gemessen.
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Die Viskosität der erhaltenen funktionalisierten Öle wird
mittels einer Brookfield-Apparatur
nach dem dynamischen Verfahren (durch Scherung) gemessen.
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Die Bestimmung der Epoxygruppen an
den erhaltenen funktionalisierten Ölen wird mittels eines Potentiometers
Typ 716 DMS Titrino von Metrohm nach dem Verfahren von I. M. Kolthoff
und P. J. Elving ("Trease on
Analytical Chemistry",
Teil II, Band 14, S. 288) gemessen.
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Beispiel 1:
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In einen 100 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 6,07 μl homogene
katalytische Karstadt-Zusammensetzung mit 11,6% Pt (11,6 ppm Pt
im Medium) und 8,68 g (69,89 mmol, 5% Überschuss) 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
unter Argon eingeführt.
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Dieses Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Dann gießt
man über
eine Dauer von 1 Stunde 52 g (66,56 mmol) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVIII) zu.
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
99,7%.
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Man gewinnt nach 2-stündigem Entgasen
bei 90°C
ein funktionalisiertes Öl
mit einer Viskosität
von 930 mPa·s.
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Die Färbung des Öls beträgt 240 Hazen und der Platingehalt
beträgt
11,6 ppm.
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Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/theoretischer
Epoxygehalt beträgt
0,91.
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Beispiel 2:
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In einen 100 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 6,07 μl homogene
katalytische Karstadt-Zusammensetzung mit 11,6% Pt (11,6 ppm Pt
im Medium) und 8,68 g (69,89 mmol, 5% Überschuss) 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
unter Argon eingeführt.
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Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Dann gießt
man über
eine Dauer von 1 Stunde 52 g (66,56 mmol) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVIII) zu.
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
99,7%.
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Man erhitzt 3 Stunden lang weiter.
Nach Filtrieren entgast man das Öl
2 Stunden lang bei 120°C.
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Das erhaltene funktionalisierte Öl ist vernetzt
und liegt in fester Form vor.
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Beispiel 3:
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In einen 100 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 175
mg zerkleinerter heterogener Katalysator, der 1% Pt auf einem aus TiO2 bestehenden Träger enthält, 16,7 g Toluen und 2,5 g
(20,2 mmol) 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
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Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Dann werden 15 g Polyorganohydrogensiloxan der Formel (XVIII) über eine
Dauer von 3 Stunden zugegossen.
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad 91,7%.
2 Stunden später
beträgt
der Grad 96,6%, erreicht dann 20 Stunden nach dem Zugießen 97,4%.
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Das Reaktionsmedium wird unter einem
Druck von 3,5·105 Pa über
einen Filter Eurofiltec R3506 filtriert.
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Dann wird das erhaltene Öl mittels
eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Vakuum von 2·102 Pa entgast.
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Man gewinnt ein sehr stark in der
Größenordnung
von 2430 Hazen gefärbtes
funktionalisiertes Öl,
das einen Platingehalt von 8,1 ppm enthält und die Viskosität beträgt 1460
mPa·s.
Das Verhältnis
bestimmter Epoxygehalt/berechneter Epoxygehalt beträgt 0,91.
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Beispiel 4:
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In einen 250 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 3,89
g nicht zerkleinerte heterogene katalytische Zusammensetzung vom
Typ CAL 101 (100 ppm Pt im Medium) und 16,7 g (0,134 mol, 5% Überschuss)
1,2-Epvxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
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Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Dann gießt
man über
eine Dauer von 3 Stunden 100 g (0,128 mol) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVIII) zu.
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
98,6%. 2 Stunden nach dem Zugießen beträgt der Umwandlungsgrad
100%.
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Die Reaktionsmasse wird über eine
Fritte mit einer Clarcel-Vorschicht filtriert. Man entgast 2 Stunden lang
mittels eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Vakuum von 2·102 Pa.
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Man gewinnt ein vollkommen transparentes
funktionalisiertes Öl
(Färbung
in der Größenordnung
von 83 Hazen und keine Trübung).
Die gemessene Viskosität
beträgt
290 mPa·s
und der Platingehalt beträgt
2,1 ppm. Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität wieder.
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Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,96.
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Beispiel 5:
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In einen 2 Liter-Dreihalskolben,
der mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 4,668
g heterogene katalytische Zusammensetzung mit 2,5% Pt auf dem Träger CECA
2S (100 ppm Pt) und 166,9 g (1,344 mol, 5% Überschuss) 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
unter Argon eingeführt.
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Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von 3 Stunden 1 kg (1,28 mol) Polyorganohydrogensiloxan der
Formel (XVIII) zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
96,4% und dieser erreicht nach 2 Stunden 97,5%, dann 99,7% nach
5 Stunden.
-
Nach Filtrieren entgast man mittels
eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Vakuum von 2·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 300 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 45 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,16 ppm. Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,96. Keine beobachtete Trübung.
-
Beispiel 6:
-
In einen 250 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden die
gesamte gewaschene, getrocknete und wiedergewonnene heterogene katalytische
Zusammensetzung des Beispiels 5, 16,7 g (1,344 mol, 5% Überschuss)
1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von 3 Stunden 100 g (0,128 mol) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVIII) zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
87,0%. 2 Stunden nach dem Zugießen erreicht
der Grad 94,6%, dann 8 Stunden später 95% und 24 Stunden später 96,2%.
-
Die Reaktionsmasse wird über eine
Fritte mit einer Clarcel-Vorschicht filtriert. Man entgast 2 Stunden lang
mittels eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Vakuum von 2·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 270 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 35 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,15 ppm.
-
Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,92.
-
Man beobachtet keine Trübung.
-
Beispiel 7:
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In einen 100 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 0,360
g heterogene katalytische Zusammensetzung mit 2,5% Pt auf dem Träger CECA
2S und 13,9 g (0,112 mol, 5% Überschuss)
1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von 3 Stunden 90 g (0,107 eq) Polyorganohydrogensiloxan der
Formel (XVIII) zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
90,3% und dieser erreicht 8 Stunden später 99,1%.
-
Nach Filtrieren entgast man 2 Stunden
lang bei 120°C
unter einem Vakuum von 2·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 320 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 25 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,17 ppm.
-
Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,96.
-
Keine beobachtete Trübung.
-
Beispiel 8:
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In einen 250 ml-Dreihalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einem Septum ausgestattet ist, wurden 0,233
g heterogene katalytische Zusammensetzung (5% Pt auf einem aus Bariumsuffat
bestehenden Träger)
der Firma Heraeus (100 ppm Pt im Medium) und 16,7 g (0,1344 mol, 5% Überschuss)
1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 90°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von 3 Stunden 100 g (0,128 mol) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVIII) zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
63,3%. 2 Stunden nach dem Zugießen erreicht
dieser Grad 91,4% und 93,8% 5 Stunden nach dem Zugießen. 24
Stunden später
beträgt
der Umwandlungsgrad 93,1%.
-
Man entgast 2 Stunden lang mittels
eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Druck von 2·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 280 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
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Die Färbung beträgt 57 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 4,5 ppm.
-
Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,96.
-
Keine beobachtete Trübung.
-
Beispiel 9:
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In ein mit einem Thermometer ausgestattetes
U-Rohr führt
man 7,78 g nicht zerkleinerte heterogene katalytische Zusammensetzung
vom Typ CAL 101 (100 ppm Pt im Medium) ein und man spült mit Argon.
-
In einen mit dem U-Rohr verbundenen
500 ml-Dreihalskolben führt
man 33,4 g 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan (0,2688 mol, 5% Überschuss)
ein. Das 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan
strömt
in das U-Rohr, das die katalytische Zusammensetzung enthält (Schlauchpumpe
mit Geschwindigkeit = 100 ml/min), kommt dann in den Kolben zurück.
-
Man erhitzt das Reaktionsmedium auf
90°C. Dann
gießt
man über
eine Dauer von 3 Stunden 200 g Polyorganohydrogensiloxan der Formel
(XVIII) in den Dreihalskolben. Das Gemisch Polyorganohydrogensiloxan
und 1,2 Epoxy-4-vinylcyclohexan wird dann über die katalytische Zusammensetzung
geleitet.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad der
SiH-Gruppen 94,8% und Z Stunden danach erreicht der Grad 98,4%,
um schließlich
bei 100% anzukommen.
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Das Reaktionsmedium wird über eine
Fritte mit einer Clarcel-Vorschicht filtriert. Man entgast 2 Stunden lang
mittels eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Vakuum von 2·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 280 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
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Die Färbung beträgt 114 Hazen und der Platingehalt
beträgt
2,9 ppm.
-
Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,97.
-
Keine beobachtete Trübung.
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Sobald die Reaktion beendet ist (8
h nach dem Beginn des Zugießens),
wird die katalytische Zusammensetzung zurückgewonnen und mit Toluen gewaschen,
dann wird sie mit einem Argonstrom getrocknet.
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Beispiel 10:
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In ein mit einem Thermometer ausgestattetes
U-Rohr führt
man die gesamte, in Beispiel 9 zurückgewonnene, gewaschene und
getrocknete heterogene katalytische Zusammensetzung vom Typ CAL
101 ein, dann setzt man das Ganze unter Argon.
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In einen 500 ml-Dreihalskolben füllt man
33,4 g 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan (0,2688 mol, 5% Überschuss).
Das 1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan wird über die in dem U-Rohr enthaltene
katalytische Zusammensetzung geleitet, kommt dann in den Kolben
zurück
(unter Wirkung einer Schlauchpumpe mit Geschwindigkeit = 100 ml/min).
-
Man erhitzt das Reaktionsmedium auf
90°C. Dann
gießt
man über
eine Dauer von 3 Stunden 200 g Polyorganohydrogensiloxan der Formel
(XVIII) zu. Das Gemisch aus Polyorganohydrogensiloxan der Formel (XVIII)
und 1,2 Epoxy-4-vinylcyclohexan
wird dann über
die katalytische Zusammensetzung geleitet (unter Wirkung einer Pumpe).
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad der
SiH-Gruppen 92,4%. 2 Stunden nach dem Ende dieses Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad
94,1%, dann erreicht dieser Grad 8 Stunden später 95,4%.
-
Die Reaktionsmasse wird über eine
Fritte mit einer Clarcel-Vorschicht filtriert. Man entgast 2 Stunden lang
mittels eines Rotationsverdampfers bei 100°C unter einem Druck von 2102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 270 mPa·s.
Nach 3 Monaten Lagerung (bei Raumtemperatur und unter Stickstoff)
findet man eine gleiche Viskosität
wieder.
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Das erhaltene modifizierte Siliconöl ist transparent;
seine Färbung
beträgt
83 Hazen und der Platingehalt beträgt 2,1 ppm.
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Das Verhältnis bestimmter Epoxygehalt/berechneter
Epoxygehalt beträgt
0,92.
-
Keine beobachtete Trübung.
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Beispiel 11:
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In einen Zwei-Liter-Verhalskolben,
der mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einer umstülpbaren
Kappe ausgestattet ist, wurden 2,045 g heterogene katalytische Zusammensetzung mit
3% Pt auf einem Träger
aus getrockneter schwarzer Kohle der Artikelnummer 7075 von Engelhard
und 13,46 g (0,108 mol, 5% Überschuss)
1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
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Das Gemisch wird auf 100°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von zwei Stunden 600 g (0,103 eq) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVI), worin X = CH3, a = 225
und b = 2, zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
64,5%. Nach 23 Stunden beträgt
er 83,3%. Nach Erhitzen auf 120°C
beträgt
der Umwandtungsgrad an SiH 100% nach 5 Tagen.
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Nach Filtrieren entgast man 5 Stunden
lang bei 120°C
unter einem Vakuum von 1·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 610 mPa·s.
Nach drei Monaten Lagerung bei Raumtemperatur unter Stickstoff findet
man diese Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 30 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,11 ppm.
-
Man beobachtet keine Trübung.
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Beispiel 12:
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In einen 3,5-Liter-Reaktor, der mit
einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Tauchrohr, einem Thermometer und einer umstülpbaren
Kappe ausgestattet ist, wurden 2,55 g heterogene katalytische Zusammensetzung
mit 2,5% Pt auf dem Träger
CECA 2S mit 52 Masse-% Wasser und 2049 g (16,5 mol, 10% Überschuss)
1,2-Epoxy-4-vinylcyclohexan unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 110°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von fünf
Stunden über
das Tauchrohr 1007 g (15 eq) Polyorganohydrogensiloxan der Formel
(XVI), worin X = H, a = 1 und b = 0, zu.
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Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
99,98%.
-
Nach Filtrieren entgast man 10 h
lang bei 120°C
unter einem Vakuum von kleiner 1·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 51,3 mPa·s.
Nach drei Monaten Lagerung bei Raumtemperatur unter Stickstoff findet
man diese Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 30 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,11 ppm.
-
Man beobachtet keine Trübung (0,2
NTU).
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Beispiel 13:
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In einen Zwei-Liter-Verhalskolben,
der mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einer umstülpbaren
Kappe ausgestattet ist, wurden 3,74 g heterogene katalytische Zusammensetzung
mit 2,5% Pt auf getrocknetem Träger
CECA 2S und 433,85 g (3,8 mol, 5% Überschuss) Allylglycidylether
unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 130°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von fünf
Stunden 500 g (3,62 eq) Polyorganohydrogensiloxan der Formel (XVI),
worin X = H, a = 9 und b = 4,5, zu.
-
Am Ende des Zugießens beträgt der Umwandlungsgrad an SiH
92,7%. Nach 10 Stunden beträgt
er 99,8%.
-
Nach Filtrieren entgast man 5 Stunden
lang bei 120°C
unter einem Vakuum von 1·102 Pa.
-
Man gewinnt ein funktionalisiertes Öl mit einer
Viskosität
von 62 mPa·s.
Nach drei Monaten Lagerung bei Raumtemperatur unter Stickstoff findet
man diese Viskosität
wieder.
-
Die Färbung beträgt 25 Hazen und der Platingehalt
ist kleiner als 0,18 ppm.
-
Man beobachtet keine Trübung.
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Beispiel 14:
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In einen 100 ml-Vierhalskolben, der
mit einem Vertikalrührer,
einem Kühler,
einem Thermometer und einer umstülpbaren
Kappe ausgestattet ist, wurden 3,06 g heterogene katalytische Zusammensetzung
mit 3% Pt auf einem Träger
aus getrockneter schwarzer Kohle der Artikelnummer 7075 der Firma
Engelhard, 20 g p-Xylen
und 6,74 g (41 mmol, 10% Überschuss)
Nadinsäureanhydrid
unter Argon eingeführt.
-
Das Gemisch wird auf 120°C erhitzt.
Man gießt über eine
Dauer von zwei Stunden 10 g (37,3 meq) Polyorganohydrogensiloxan
der Formel (XVI), worin X = CH3, a = 9,1
und b = 4, zu.
-
Nach 24 Stunden beträgt der Umwandlungsgrad
41,7%, dann 92,4% nach 72 Stunden, 98,9% nach 96 Stunden und 99,7%
nach 120 Stunden.
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Nach Filtrieren entgast nach nach
einem zweistündigen
Temperaturanstieg bei 120°C
unter einem Vakuum von 1·102 Pa 5 Stunden lang.
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Man gewinnt ein farbloses funktionalisiertes Öl.