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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung von Assays, und insbesondere
Multiwell-Plattenstrukturen, die in einzelnen Vertiefungen Flüssigkeitsvolumina aufnehmen
und halten, chemische oder biochemische Assays durchzuführen. Multiwell-Tabletts
oder -Platten mit einer zweidimensionalen Anordnung von kleinen
Vertiefungen werden allgemein in Medizin und Wissenschaft verwendet,
um die Untersuchung von flüssigen
Analyten zu erleichtern. Ein spezielles Anwendungsgebiet sind Blutuntersuchungen,
bzw. Blood Screening, wo Blut oder Blutprodukte in die Vertiefungen
eingebracht werden, um sie auf Viren, wie HIV, Hepatitis usw. zu
untersuchen.
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Diese Tests (Immunoassays) beinhalten
typischerweise eine Antigen-Antikörper-Wechselwirkung, wo die Oberflächen der
Vertiefungen selbst mit spezifischen Antigenen bedeckt sind. Durch
diesen Versuch werden zirkulierende Antikörper für das spezifische Antigen nachgewiesen.
Alternativ dazu können
die Vertiefungen auch mit einem spezifischen Antikörper bedeckt
werden, der ein zirkulierendes Antigen bindet, das seinerseits durch
einen zweiten Antikörper
identifiziert wird, der gegen ein zweites Epitop auf dem gebundenen
Antigen gerichtet ist. Diese beiden Versuche stellen lediglich zwei
aus einer großen
Zahl von Varianten dar, die für
Immunoassays entwickelt wurden (siehe Principles and Practice of
Immunoassay, Price & Newman
1997, ISBN 1-56159-145-0).
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In einem Immuoassay müssen Proben
aufgebracht werden, und in den meisten Fällen müssen anschließend Reagentien
oder Waschpufferlösungen
zugegeben werden. Typischerweise läßt man Blut oder ein Blutprodukt
auf die Vertiefung einwirken, dann wird die Vertiefung sauber ausgespült und ein
weiterer Reaktant, der sich entweder an die exponierten Antikörper oder
an die gebundenen Antigene bindet, wird in die Vertiefungen eingeführt, um
eine beobachtbare Reaktion hervorzurufen. Diese Reaktionen können eine
Verfärbung
oder eine andere sichtbare Veränderung
hervorrufen. Dadurch können
die Vertiefungen, die spezifische Antigen-Antikörper- Reaktionen enthalten, identifiziert
werden, und das Maß dieser
Reaktionen kann quantifiziert werden.
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Häufig
ist es notwendig, jede Vertiefung einer Multiwell-Platte mit einem
genau festgelegten Analytvolumen zu füllen. Dies wird normalerweise
unter Verwendung von Pipetten mit einem oder mehreren Pipettierköpfen erreicht.
Diese Vorgehensweise ist jedoch häufig zeitaufwendig und kann,
besonders wenn eine große
Zahl von Vertiefungen befüllt
werden müssen,
dazu führen,
daß einige
Vertiefungen übersehen
werden.
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Unter bestimmten Umständen ist
es notwendig, daß sich
die Vertiefungen einer Platte in einem im wesentlichen geschlossenen
Behälter
befinden, z. B. um die Gefahr einer Verunreinigung der Vertiefungen
und des Auslaufens von kontaminiertem Material zu vermeiden. Mit
solchen Platten kann es schwierig oder unmöglich sein, die Vertiefungen
zu erreichen, damit sie unter Verwendung einer Mikropipette befüllt werden
können.
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Es ist Augabe der vorliegenden Erfindung, die
Nachteile der bekannten Multiwell-Platten zu überwinden oder wenigstens zu
mildern.
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Dies wird durch Bereitstellen einer
Multiwell-Assayplattenstruktur erreicht, die einen relativ flachen,
im wesentlichen abgeschlossenen Raum über einer Vielzahl von Vertiefungen
definiert, wobei dieser abgeschlosse Raum einen Einlaß sowie
einen vom Einlaß getrennten
Auslaß aufweist.
Ein Fluid, das durch den Einlaß eingeführt wird,
strömt
in den Raum und bedeckt die Vertiefungen, indem es die Luft verdrängt. Nach
Entfernen des Fluids aus dem Raum durch den Einlaß oder den
Auslaß bleibt
Fluid in den Vertiefungen zurück,
und man kann verschiedene Tests durchführen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine Multiwell-Assayplattenstruktur
bereitgestellt, die eine obere Fläche sowie in geringem Abstand
zu dieser eine gegenüberliegende untere
Fläche
aufweist, die zwischen sich einen relativ flachen Raum definieren,
wobei die untere Fläche eine
Vielzahl von Vertiefungen aufweist, sowie mindestens zwei voneinander
beabstandete Öffnungen, die
einen Zugang von außen
zu diesem Raum ermöglichen,
wobei ein Fluid, das durch eine dieser Öffnungen in den Raum eingeführt wird,
diesen Raum im Wesentlichen ausfüllt
und sämtliche
Vertiefungen bedeckt, wobei die Vertiefungen so proportioniert und
dimensioniert sind, daß das
Fluid, wenn es anschließend
aus der gleichen oder der anderen Öffnung entnommen wird, die
Vertiefungen im Wesentlichen mit Flüssigkeit gefüllt zurückläßt, und
wobei der Abstand zwischen den oberen und der unteren Fläche ausreichend
gering ist, um den Fluidstrom in dem Raum durch Kapillarwirkung
zu unterstützen.
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Vorzugsweise ist die Kammer flach
genug, damit Fluid die Vertiefungen und die Kammer füllen kann.
Die Vertiefungen sind tief genug, um nach der Entfernung des Fluids
aus dem Raum über
den Vertiefungen ein Fluidvolumen zurückzuhalten.
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Die Plattenstruktur kann beliebig
geformt sein, ist jedoch vorzugsweise sektorförmig mit einem abnehmbaren
Griff am längeren
Bogenabschnitt, um die Anordnung des Sektors auf einem Teller zu
erleichtern. Günstigerweise
werden eine Vielzahl von sektorförmigen
Strukturen auf dem Teller angeordnet.
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Günstigerweise
bestehen die Sektoren und Teller außerdem aus Kunststoff, und
die Sektoren können
in die Teller eingeschnappt werden. Die Sektoren und der Teller
umfassen Nut- und Federabschnitte, um ein Einschnappen der Sektoren
nur in der richtigen Position zu erlauben.
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Alternativ dazu kann ein Teller mit
einer Vielzahl von separaten Abschnitten hergestellt werden oder
kann in einem Stück
geformt werden und nicht als Einschnapp-Sektoren.
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Die zusammengesetzte Struktur kann
auf eine CD eingeschanppt werden.
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Die Plattenstrukturen können eine
umlaufende Ablaufrinne aufweisen, um das Auffangen von Fluid im
Anschluß an
das Einführen/Entfernen
von Fluid in die Kammer bzw. aus der Kammer zu ermöglichen.
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Die Vertiefungen sind so dimensioniert
und weisen solche Proportionen auf, was Durchmesser und Tiefe betrifft,
daß sie
während
des Tests Fluid, das den Analyten enthält, oder einen Teil des Reaktionsmittels
aufnehmen und halten können.
Die genauen Abmessungen sind Ermessenssache und hängen von
einer Reihe von Parametern ab, wie der Art des Materials der Oberflächen der
Kammer und der Vertiefungen; der Viskosität des Fluids und der Tiefe
(Höhe)
des Raums zwischen der ersten und der zweiten Fläche.
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Günstigerweise
ist die Struktur so dimensioniert, daß die Vertiefungen so weit
gefüllt
werden, daß sie
genügend
Fluid zurückhalten,
wenn der Raum geflutet und geleert wird, um eine meßbare Reaktion
in den einzelnen Vertiefungen zu ermöglichen, ohne daß die benachbarten
Vertiefungen dazu beitragen. Das allgemeine Verfahren der aufeinanderfolgenden
Schritte des Flutens und Füllens
ist insofern vorteilhaft, als es sowohl getrennte Messungen innerhalb
von individuellen Vertiefungen erlaubt, wenn sie gefüllt sind,
als auch ein wirksames Spülen einer
Anordnung von Vertiefungen (Fluten), was in Mehrschittverfahren,
beispielsweise Immunoassays, von Vorteil ist, wo das aufeinanderfolgende
Aufbringen von Reagentien zwischen gründlichen Spülschritten erforderlich ist.
Dadurch können
die Vertiefungen auf die gleiche Weise gereinigt oder gespült werden
wie sie gefüllt
werden, wodurch aufeinanderfolgende Tests in einer bestimmten Vertiefung
durchgeführt
werden können,
und gleichzeitig eine gegenseitige Verunreinigung zwischen benachbarten
Vertiefungen vermieden werden kann.
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Die Struktur besteht vorzugsweise
aus transparentem oder anderweitig optisch durchlässigem Kunststoff,
um ein Ablesen der Vertiefungen für die Bestimmung der Testergebnisse
zu erleichtern. Günstigerweise
ist an die Struktur eine automatische Fluidhandhabungs-Vorrichtung
und eine optische Bewertungsvorrichtung für die Reaktionsergebnisse angeschlossen.
Alternativ dazu kann die Fluidhandhabung manuell gesteuert werden,
und die Ergebnisse der Reaktionen innerhalb der Struktur können anhand
eines optischen Lesegeräts
oder durch visuelle Beurteilung bestimmt werden.
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Das Fluidvolumen, das in jede Vertiefung eingeführt wird,
wenn die Struktur der vorliegenden Erfindung verwendet wird, wird
im wesentlichen vom Volumen der Vertiefung bestimmt. Die Genauigkeit und
Zuverlässigkeit,
mit der die Vertiefungen gefüllt werden
können,
wird daher von der Genauigkeit und Zuverlässigkeit definiert, mit der
die Vertiefungen hergestellt werden können, wobei diese im allgemeinen
hoch ist. Außerdem
können
die Vielzahl von Vertiefungen mit einer einzigen Injektion oder
einer einzigen Entziehung des Fluids durch eine Öffnung im Raum, der die Vertiefungen
enthält,
gefüllt
werden, so daß die
Vertiefungen äußerst schnell
gefüllt
werden können.
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Die Struktur der vorliegenden Erfindung
ermöglicht
die Befüllung
einer Vielzahl von Vertiefungen in einer im wesentlichen geschlossenen
Kammer, wobei die einzigen Öffnungen
zu diesem Behälter
die Fluid-Einspritzöffnung
und eine zweite „Entlüftungsöffnung" sind.
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Die Struktur der vorliegenden Erfindung
vereinfacht das Verfahren des Reinigens oder Spülens von zuvor gefüllten Vertiefungen,
da dies durch wiederholtes Einspritzen und Abziehen von Fluid durch eine
dieser Öffnungen
vorgenommen werden kann.
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Günstigerweise
ist der Abstand zwischen der oberen und der unteren Fläche ausreichend
gering, um den Fluidstrom in dem Raum durch Kapillarwirkung oder
ein kapillarähnliche
Wirkung zu unterstützen.
Typischerweise beträgt
der Abstand weniger als 1 mm und vorzugsweise weniger als 0,5 mm.
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Vorzugsweise sind die obere und die
untere Fläche
im wesentlichen plan.
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Die Vertiefungen können geeignete
Abmessungen aufweisen. Beispielsweise können die Vertiefungen in der
unteren Fläche
durch kreisrunde Blindlöcher
mit einem halbkreisförmigen
Abschluß vorgesehen
sein. Alternativ dazu können
die Vertiefungen im Wesentlichen gerade Seitenwände aufweisen, z. B. so, daß die Seitenwände im Wesentlichen
vertikal verlaufen und einen flachen Boden abschließen. Vertikale
Seitenwände
unterstützen
die Vermeidung der Übertragung
von Fluid zwischen benachbarten Vertiefungen.
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Die Flächen können jeweils durch obere und untere
Platten bereitgestellt werden, die durch eine oder mehrere Abstandhalterwände getrennt
sind.
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Vorzugsweise ist die Öffnung,
durch die Fluid in den Raum eingeführt wird, entweder in der oberen oder
in der unteren Fläche
bereitgestellt und stärker bevorzugt
in der oberen Fläche.
Die zusätzliche Öffnung kann
in der oberen oder der unteren Fläche oder in einer seitlichen
Fläche
bereitgestellt sein.
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Vorzugsweise umfaßt die Öffnung zur Einführung eines
Fluids eine relativ kleine Öffnung,
die so ausgelegt ist, daß sie
das Ende einer Spritze oder einer ähnlichen Flüssigkeits-Injektionsvorrichtung aufnimmt,
wo die Öffnung
einen im wesentlichen luftdichten Abschluß um das Ende bildet.
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Vorzugsweise wird die untere Fläche des
Behälters
behandelt, um die Hydrophobizität
und damit ein ungehindertes Strömen
der Flüssigkeit über den Sektor
zu erleichtern, sowie die Hydrophilie zu erhöhen, damit die Flüssigkeit
leichter an den gewünschten
Ort, z. B. die Vertiefungen, gelangen kann. Das trägt zur Vermeidung
von Lufteinschlüssen
im Raum bei und unterstützt
die Befüllung
der Vertiefungen. Die Behandlung kann beispielsweise das Einwirken lassen
eines Benetzungsmittels, z. B. Poly-1-lysin, auf die Oberfläche oder
das Einwirken lassen von Gasplasma auf die Oberfläche umfassen.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist die Multiwell-Struktur als Teller ausgeführt. Der Teller umfaßt wirksam
obere und untere kreisförmige
Platten, deren Innenflächen
jeweils die einander gegenüberliegenden
oberen und unteren Flächen
definieren. Vorzugsweise besteht die Öffnung zur Einführung von
Flüssigkeit
in den Raum aus einem Loch durch die obere kreisförmige Platte.
Vorzugsweise ist die zweite Öffnung
am umlaufenden Rand der Platte vorgesehen. Der Raum zwischen der oberen
und unteren Platte ist durch eine oder mehrere Trennwände unterteilt,
um eine Vielzahl von Multiwell-Platten bereitzustellen, in welchem
Fall jeder Raum mit einer Öffnung
und einer Entlüftung
ausgestattet ist, damit jeder Raum unabhängig befüllt werden kann. Die Trennwände können radial
verlaufen und/oder zueinander konzentrisch angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist mindestens eine
der oberen und unteren Platten transparent, um eine optische Untersuchung
der Vertiefungen von außerhalb des
Behälters
zu ermöglichen.
Die jeweils andere der oberen und unteren Platten kann eine reflektierende Oberfläche umfassen,
so daß ein
Strahl, der durch die transparente Platte in den Behälter tritt,
den Behälter
in beiden Richtungen durchquert, was eine bessere Signalerfassung
für die
optische Untersuchung zur Folge hat.
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In einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Teller bereitgestellt, der so
ausgelegt ist, daß er
eine Vielzahl von Sektor-(Tortenstück-) förmigen Einsätzen aufnehmen kann, die jeweils
eine im allgemeinen plane obere Fläche aufweisen, in denen eine
Vielzahl von Vertiefungen ausgebildet sind. Für jeden Einsatz umfaßt der Teller
eine im wesentlichen plane Oberfläche, die im Gebrauch so angeordnet
wird, daß sie
der im wesentlichen planen Einsatz-Oberfläche gegenüber liegt, sowie Mittel, um
den Einsatz an Ort und Stelle zu halten, so daß die jeweiligen planen Flächen einander
mit geringem Abstand gegenüber
liegen, und die mindestens zwei Öffnungen.
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Vorzugsweise ist die Öffnung zum
Befüllen des
Behälters
durch die plane Oberfläche
des Tellers ausgebildet. Die Entlüftungsöffnung ist vorzugsweise am
umlaufenden Rand des Tellers oder nahe daran ausgebildet.
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Vorzugsweise umfaßt der Teller obere und untere
kreisförmige
Platten, die durch radial verlaufende Abstandhalter getrennt sind.
Die Abstandhalter definieren Schlitze zwischen den Platten, um die
Einsätze
aufzunehmen. Vorzugsweise umfaßt
die plane Oberfläche
jedes Einsatzes stehende Wände
um zumindest einen Teil seines Umfangs, um die Innenränder des
Einsatzes gegen die gegenüberliegende
plane Fläche
des Tellers abzuschließen,
und dadurch ein Lecken der Flüssigkeit
um den Einsatz herum zu verhindern.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird eine Assay-Plattenstruktur bereitgestellt zur Verwendung
bei der Durchführung
von optischen Assays eines fluiden Analyten, wobei die Plattenstruktur
folgendes umfaßt:
einen
Teller, der sich um eine zentrale Achse dreht, wobei der Teller
eine obere und eine untere Platte aufweist, die einen ausreichend
geringen Abstand zueinander haben, um durch Kapillarwirkung einen Fluidstrom
zwischen den Platten zu unterstützen,
sowie eine Vielzahl von im Wesentlichen radial verlaufenden Wänden, die
zwischen den Platten angeordnet sind, wobei die Wände den
Teller in eine Vielzahl von Tellersektoren teilen; und
eine
Vielzahl von Tellereinsätzen,
die so ausgelegt sind, daß sie
von den jeweiligen Tellersektoren aufgenommen werden und darin gehalten
werden können,
wobei
die Struktur weiter eine Vielzahl von Öffnungen durch die obere Fläche aufweist,
mindestens eine Öffnung über jedem
Tellersektor, um einen flüssigen Analyten
in den Sektorraum zwischen der Platte und dem Tellereinsatz einführen zu
können,
worin die obere Fläche
jedes Tellereinsatzes und die gegenüberliegende Fläche der
Platte im wesentlichen plan sind, und der Fluidstrom zwischen der
oberen Platte und dem Tellereinsatz durch Kapillarwirkung unterstützt wird.
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Gemäß einem dritten Aspekt der
Erfindung wird ein Verfahren zum Befüllen der Vertiefungen der Multiwell-Struktur
des oben ausgeführten
ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
Einführen eines
Fluids in die Kammer durch eine der Öffnungen, um die Kammer im
wesentlichen zu fluten,
und anschließendes Entfernen der Fluids
aus der Kammer durch die gleiche oder eine andere Öffnung, damit
Flüssigkeit
in den Vertiefungen zurückbleibt.
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Vorzugsweise umfaßt das Verfahren weiter den
Schritt des Bildens eines luftdichten Abschlusses zwischen dem Fluideinlaß und dem
Endbereich einer Spritze oder einer ähnlichen Flüssigkeits-Einspritzvorrichtung,
sowie das Einspritzen von Fluid durch die Öffnung in die Kammer und das
anschließende Absaugen
von Flüssigkeit
aus dem Raum durch die Öffnung
hindurch.
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Gemäß einem vierten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, um einen
chemischen oder biochemischen Assay bereitzustellen, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfaßt:
Bereitstellen
einer Fläche
innerhalb einer im wesentlichen geschlossenen, relativ flachen Kammer,
die eine Vielzahl von Vertiefungen aufweist, welche ausreichend
voneinander beabstandet sind, damit die Reaktion in jeder einzelnen
Vertiefung beobachtet werden kann, wobei die Vertiefungen so proportioniert
und dimensioniert sind, daß sie
nach der Einführung
und Entziehung eines Fluids aus der Kammer ein Fluidvolumen in jeder
Vertiefung zurückhalten können, und
wobei die Kammer ausreichend flach ist, um den Fluidstrom in der
Kammer durch Kapillarwirkung zu unterstützen,
Behandeln jeder
Vertiefung mit einem ersten Reagens, Fluten der geschlossenen Kammer
und Bedecken der Vertiefungen mit einem Fluid, das mindestens ein
zweites Reagens trägt,
Entfernen
von überschüssigem Fluid
aus der Kammer, wodurch eine Mischung des ersten und zweiten Reagens
in jeder Vertiefung zurückbleibt,
und
optisches Bewerten jeder Vertiefung und Bestimmen, ob eine
Reaktion stattgefunden hat, sowie Korrelieren der Reaktionsergebnisse,
um einen Assay der chemischen und biochemischen Reaktionen während des
Tests bereitzustellen.
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Vorzugsweise wird der Schritt der
optischen Bewertung automatisch unter Verwendung eines optischen
Lesegeräts
durchgeführt.
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Ebenfalls vorzugsweise werden die
Flächen mit
den Vertiefungen, welche ein erstes Fluid aufweisen, das Reagentien
trägt,
vor der Ladung in die Struktur präpariert.
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Bequemerweise wird das Fluid, das
mindestens ein zweites Reagens trägt, unter Verwendung einer
geeigneten Fluid-Handhabungsvorrichtung in die Struktur eingeführt und
wieder daraus entfernt.
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Ebenfalls bequemerweise wird nach
der optischen Bewertung der Assay-Ergebnisse die automatische Fluid-Handhabungsvorrichtung
verwendet, um ein Spülfluid
in einer festgelegten Anzahl von Wiederholungen in das Tablett einzuspritzen
und aus diesem zu entfernen, um die Vertiefungen zu reinigen, damit
sie anschließend
Proben für
eine Assay aufnehmen können.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine chemisch biochemische Assay-Vorrichtung bereitgestellt,
welche eine Assay-Plattenstruktur
umfaßt,
die im ersten Aspekt der Erfindung definiert wurde, und die eine
Vielzahl von Vertiefungen aufweist, um Proben für die Analyse aufzunehmen,
sowie
ein Mittel zur Handhabung von Fluid, um Fluidreagentien
in die Assay-Plattenstruktur
einzuführen
und daraus zu entfernen, damit eine Fluidreagensmischung in jeder
Vertiefung zurückgehalten
werden kann, und
eine Mittel zur optischen Bewertung, um die
optischen Ergebnisse der Reaktionen in jeder Vertiefung zu messen.
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Vorzugsweise sind das Mittel zur
Fluidhandhabung und das Mittel zur optischen Bewertung automatisiert.
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Gemäß einem sechsten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Durchführung eines
Assays unter Verwendung einer Multiproben-Assayplattenstruktur bereitgestellt,
welche umfaßt:
eine
erste, im wesentlichen plane Fläche,
eine
zweite, im wesentlichen plane Fläche,
die von der oberen Fläche
mittels Wänden
beabstandet ist, um eine Kammer zu definieren, wobei die obere und die
untere Fläche
einen festgelegten Abstand aufweisen, der so ausgelegt ist, daß der Abstand
ausreichend gering ist, um den Fluidstrom zwischen den Flächen durch
Kapillarwirkung zu unterstützen,
wobei
die Kammer einen Einlaß und
einen Auslaß aufweist,
wobei der Einlaß und
der Auslaß das
Einführen
von Fluid in die Kammer und die Entnahme von Fluid aus der Kammer
ermöglichen,
wobei die untere Fläche
so ausgelegt ist, daß sie
Spots aus einem unlöslichen
Substrats aufnehmen kann, die ein erstes Reagens tragen, oder kein
Reagens, wenn es sich um Kontrollspots handelt, um einen Vielzahl
von getrennten Reaktionsstellen zu erzeugen, so daß mindestens
ein Reagens in dem Fluid vorhanden ist, um mit dem ersten Reagens
zu reagieren, um eine beobachtbare Reaktion in der Kammer zu erzeugen, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
Aufbringen einer Vielzahl
von Spots aus einem unlöslichen
Substrat auf der unteren Fläche
in ausreichendem Abstand zueinander, um eine Vielzahl von Reaktionsstellen
zu erzeugen, wobei die Spots ein erstes Reagens tragen, oder kein
Reagens, wenn es sich um Kontrollspots handelt,
Fluten der
Kammer mit Fluid, das mindestens ein zweites Reagens trägt, Entfernen
des Fluids aus der Kammer, wodurch genügend Fluidspots in Kontakt mit
den Substratspots zurückbleiben,
und
optische Überwachung
jeder Spotstelle, um eine Reaktion nachzuweisen.
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Diese und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung
werden nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen erklärt, worin:
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1 eine
Skizze ist, die eine Multiwell-Assayplattenstruktur gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2a bis 2c die Schritte zeigen, welche
das Befüllen
der Vertiefungen des Behälters
von 1 umfaßt;
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2d ein
vergrößertes Detail
eines Teils der Struktur der 2a bis 2c ist;
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3 eine
Multiwell-Assayplattenstruktur gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4a eine
dritte Ausführungsform
einer tellerartigen Struktur für
die Durchführung
von Mehrfachtests zeigt;
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4b ein
vergrößertes Querschnitts-Detail von 4a zeigt, wodurch das Einschnappen
der Platten in die Tellersektoren ermöglicht wird;
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4c eine
vierte Ausführungsform
einer tellerartigen Struktur für
die Durchführung
von Mehrfachtests ist;
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4d eine
Modifizierung des äußeren Tellers
mit eingehängten
Sektoren zeigt, die für
die vorliegenden Ausführungsformen
verwendet werden kann;
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5 eine
chemische biochemische Assay-Vorrichtung für die Durchführung eines
Assays von Reaktionen ist, die unter Verwendung der in den 3 oder 4a, b, c und d gezeigten
Multiwell-Assayplattenstrukturen durchgeführt werden können, und
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6a und 6b die Daten bzw. Graphen
von biochemischen Antigen/Antikörper-Assays
zeigen, die unter Verwendung der Vorrichtung von 5 mit der Assayplatte, die in den 4a, b c und d gezeigt ist,
durchgeführt
wurden.
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1 zeigt
eine Multiwell-Assayplatte, allgemein mit der Bezugszahl 10 bezeichnet,
die eine schachtelähnliche
Struktur mit rechteckigem Querschnitt aufweist. Die Assayplatte 10 umfaßt eine
obere Platte 12, eine untere Platte 14 und seitliche
und hintere Abstandhalter 16, 18, 20,
die alle aus transparentem Polycarbonat bestehen. Die Vorderseite
der Schachtel, allgemein durch die Bezugszahl 22 bezeichnet,
ist zum Umgebung hin offen.
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Die Abstandhalter 16, 18, 20 sind
so dimensioniert, daß sie
einen Raum 21 mit gleichmäßigem Abstand d zwischen den
einander gegenüberliegenden
Innenflächen 12a, 14a der
oberen und unteren Platten 12, 14 schaffen. Der
Abstand d wird so gewählt,
daß eine
gewählte
Flüssigkeit
auf kontrollierte Weise durch den Abstand 21 zwischen den
oberen und unteren Platten 12, 14 durch Kapillarwirkung oder
eine kapillarähnliche
Wirkung strömen
kann. Im allgemeinen liegt d unter 0,5 mm.
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Eine kleine Öffnung 23 erstreckt
sich durch die obere Platte 12, um den Innenraum 21 mit
dem Außenraum,
der den Behälter
umgibt, zu verbinden. Die Öffnung 23 ist
nahe an der Rückwand 20 angeordnet,
um zu verhindern, daß sich
während
des Befüllens
Lufteinschlüsse
im Container bilden, was nachstehend detaillierter beschrieben wird.
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Eine regelmäßige Anordnung von Vertiefungen
oder Mulden 24 ist in der oberen Fläche 14a der unteren
Platte 14 ausgebildet. Typischerweise wird die Polycarbonat-Assayplatte mit Vertiefungen 24 durch
geeignetes Formen einer unteren Platte 14 oder Ätzen oder
Eindrücken
hergestellt. Die Vertiefungen 24 weisen einen Durchmesser
von 2 mm und eine Tiefe von 1 mm auf und weisen typischerweise ein
Volumen von 5 μl
auf und es kann jede geeignete Zahl von Vertiefungen bereitgestellt
werden. Die Vertiefungen haben einen Abstand von 4 mm (von Mittelpunkt
zu Mittelpunkt).
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Die 2a bis 2c erläutern das Verfahren, durch
das die Vertiefungen 24 der Assayplatte 10 mit einem
flüssigen
Analyten 25 gefüllt
werden. Das Ende 26 einer Spritze 28, welche den
flüssigen
Analyten enthält,
wird in die Öffnung 23 gedrückt, die
in der oberen Platte 12 des Behälters 10 so vorgesehen ist
(2a), daß sei einen
luftdichten Abschluß zwischen
der Umgebung der Spritze und der Innenfläche der Öffnung 23 bildet.
Der Kolben 30 der Spritze 28 wird dann niedergedrückt, um
die Flüssigkeit 25 durch
die Öffnung 23 in
den Raum 21 innerhalb der Platte 10 zu treiben.
Wie am besten aus 2b ersichtlich,
wird durch die Kapillar- oder kapillarähnliche Strömung der Flüssigkeit durch den Raum 21 der gesamte
Raum 21 ausgefüllt,
und die Vertiefungen 24 werden bedeckt, bevor die Flüssigkeit 25 durch die
offene Vorderseite
22 des Behälters 25 zu strömen beginnt.
Wenn beobachtet wird, daß der
ganze Raum 21 ausgefüllt
ist und die Vertiefungen 24 mit Flüssigkeit bedeckt sind, und
vorzugsweise bevor Flüssigkeit
durch die Vorderseite 22 hinausströmt, wird der Kolben 30 der
Spritze 28 zurückgezogen. Durch
diese Aktion wird die Flüssigkeit
aus dem Raum 21 entfernt, aber dies hat auch zur Folge,
daß die
Vertiefungen 24 mit Flüssigkeit
gefüllt
sind, wie in 2c gezeigt. 2d zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht
durch einen Teil der Assay-Plattenstruktur und zweigt, wie Flüssigkeit
in den Vertiefungen 24 bis zum Meniskus zurückgehalten
wird. Wie während
des Befüllens
strömt
die Flüssigkeit
auf kontrollierte Weise aus dem Raum 21 hinaus. Keine Pfützen oder
Tropfen der Flüssigkeit
bleiben im Raum 22 zurück,
anders als in den Vertiefungen 24.
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Natürlich können vor der Einführung des
flüssigen
Analyten 25 in den Raum 21, beispielsweise während der
Herstellung der Assayplatte 10, die Vertiefungen 24 der
Platte 10 mit einem geeigneten Reaktionsmittel überzogen
werden. Wenn es beispielsweise gewünscht ist, Antigen-Antikörper-Reaktionen durchzuführen, werden
die Vertiefungen 24 mit einem Antigen überzogen. Die übrige Fläche 1a wird mit
einem Blocking-Agens überzogen,
um zu verhindern, daß sich
das Antigen und die Antikörper
an die Oberfläche 14a binden.
Sobald die Vertiefungen 24 mit dem flüssigen Analyten 25 gefüllt wurden,
binden sich die im flüssigen
Analyten vorhandenen Antikörper
an die in den Vertiefungen vorhandenen Antigene. Eine Bindung der
Antikörper
an die Oberfläche 14a findet
nicht statt. Fall es notwendig ist, eine weitere Reaktion in den
Vertiefungen 24 durchzuführen, beispielsweise einen
gefärbten
oder fluoreszierenden Marker an die gebundenen Antikörper oder
an die exponierten Antigene zu binden, können die Schritte der 2a bis 2c wiederholt werden, um die markierten
Komponenten in die Vertiefungen 24 einzubringen. Falls
es vor dem Einbringen der markierten Bestandteile notwendig ist,
die Vertiefungen 24 und die Innenflächen 12a, 14a der
Platte 10 zu spülen,
kann dies wiederum durch Wiederholen der Schritte 2a bis 2c leicht
durchgeführt
werden, wobei die Spritze 28 beispielsweise destilliertes
Wasser enthält.
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In 3 ist
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, die eine Multiwell-Assayplatte in Form
eines Tellers 32 zeigt, die für die Verwendung mit einer
rotierenden Abtastvorrichtung ausgelegt ist, welche ein CD-Spieler-ähnliches
Format aufweist. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in WO96/09548
beschrieben. Der in 3 gezeigte Teller 32 umfaßt ein Paar
oberer und unterer kreisförmiger
Platten 34, 36, die so übereinandergelegt sind, daß zwischen
ihnen ein zylindrischer Raum 38 gebildet wird. Dieser Raum 38 wird
durch radial verlaufende Abstandhalter 42 in acht Sektoren 40 unterteilt. Dadurch
daß die
obere Fläche 36a der
unteren kreisförmigen
Platte 36 wie mit Bezug auf 1 beschrieben
ausgebildet wird, wird eine Vielzahl von Vertiefungen 44 in
jedem Sektor 40 bereitgestellt (von denen eine Gruppe durch
unterbrochene Linien dargestellt ist). Die Vertiefungen 44 haben
die gleiche Größe und die
gleichen Abstände
wie in 1.
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Jeder Sektor 40 stellt eine
Kammer oder einen Abstand 46 bereit, der unabhängig über Öffnungen 48 befüllt werden
kann, die in der oberen Fläche jedes
Sektors 40 vorgesehen sind. Der umlaufende Rand jedes Sektors 40 ist
zum ungebenden Raum hin offen, um eine Entlüftung für den Sektor 40 bereitzustellen,
damit Flüssigkeit
durch den Raum oder die Kammer 46 strömen kann, wenn die Luft daraus
verdrängt
wird.
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Damit der Teller 32 mit
Abtastvorrichtungen, wie der, die in WO 96/09548 beschrieben ist,
kompatibel ist, werden die obere Platte 34 und/oder die
untere Platte 36 aus transparentem Polycarbonat hergestellt,
damit ein Lichtstrahl die Telleroberfläche abtasten kann. Der Teller 32 ist
mit einer Mittelbohrung 52 ausgestattet, damit der Teller 32 auf
einer drehbaren Welle befestigt werden kann.
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Wie in WO 96/09548 beschrieben, kann
eine der Flächen
der oberen Platte 34 oder der unteren Platte 36 mit
einer digital verschlüsselten
Adreßinformation
ausgestattet sein, die vom Scanner-Lichtstrahl gelesen werden kann.
Diese Informationen können
als „Pits" und „Lands" verschlüsselt und
in eine der Platten gedrückt
oder darin ausgeformt werden. Diese Adreßinformationen können verwendet werden,
um genaue Informationen über
den Ort des Tellerteils zu erhalten, an dem der Lichtstrahl sein
Abtasten beginnt.
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In 4 ist
eine dritte Ausführungsform
einer tellerförmigen
Assayplatte gezeigt, die obere und untere kreisförmige, transparente Polycarbonatplatten 56, 58 umfaßt, die
durch eine Anzahl von radial verlaufenden Abstandshalterwänden 60 beabstandet sind,
um eine Vielzahl von Tellersektoren 62 zu erzeugen. Die
Innenflächen 56a, 58a der
kreisförmigen Platten 56, 58 sind
jeweils plan.
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Jeder Tellersektor 62 ist
so ausgelegt, daß er einen
Sektorplatteneinsatz 64 aufnehmen kann, bei dem es sich
um eine transparente Polycarbonatplatte handelt, die an der Außenseite
einen abnehmbaren Griff 66 aufweist, um das Einbringen
und Herausnehmen des Platteneinsatzes 64 in und aus dem
Sektor 62 zu erleichtern. Der Platteneinsatz 64 und
die Abstandshalterwand 60 weisen jeweils Aussparungen/Vorsprünge auf
(die aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht gezeigt sind), die es ermöglichen,
daß die
Assayplatte 64 nur in der korrekten Ausrichtung eingesetzt
wird. Die Platte 64 weist eine Nut 68 auf, wie
beispielsweise in 4b gezeigt,
die es ermöglicht,
daß der
Einsatz über
einem Vorsprung 70, der von der Platte 58 in den
Sektor hineinragt, eingeschnappt wird. Die Dicke der Sektoreinsatzplatte 64 ist
geringfügig
geringer als der Abstand, der zwischen den oberen und unteren Platten 56, 58 vorgesehen
ist, so daß der
Platteneinsatz 64 in einen der Tellersektoren 62 eingeschnappt
werden kann, um eine Flüssigkeitsaufnahmekammer
oder einen Flüssigkeitsaufnahmeraum 73 zwischen
der oberen Fläche 64a der
Einsatzplatte 64 und der unteren Fläche 56a der oberen
Tellerplatte 56 zu bilden. Öffnungen 72 durch
die obere Platte 56 sind in jedem Tellersektor 64 vorgesehen,
während
der Abstand 70 zwischen dem radial äußersten umlaufenden Rand 74 der
Einsatzplatte 64 und der oberen Platte 56 eine weitere
Entlüftungs-
oder Befüllungsöffnung für den Tellersektor 64 bereitstellt.
-
Die Fläche 64a der Einsatzplatte 64 ist
mit einer Vielzahl von Vertiefungen ausgestattet, wie mit Bezug
auf 1 beschrieben. Die
Vertiefungen weisen einen Durchmesser von 2 mm, eine Tiefe von 1 mm
und einen Abstand von 4 mm (zwischen ihren Mittelpunkten) auf. Diese
Vertiefungen werden befüllt,
indem man Flüssigkeit
durch die obere Öffnung 72 in
den Tellersektor 64 einführt, um den Raum 70 zu
füllen,
und die Flüssigkeit
anschließend
durch die gleiche Öffnung
entfernt, wie zuvor beschrieben.
-
5 der
Zeichnungen zeigt eine Assay-Vorrichtung zur Durchführung eines
Assays von Reaktionen, die unter Verwendung der Assay-Plattenstrukturen
der bereits beschriebenen Ausführungsformen
durchgeführt
werden. Aus Gründen
der Einfachheit wird die Assay-Vorrichtung jedoch in Kombination
mit der in den 4a, b gezeigten bevorzugten Ausführungsform
beschrieben, wobei ähnliche
Bezugszahlen ähnliche
Elemente bezeichnen.
-
In diesem Fall ist die Platte 54 auf
einer Welle 74 befestigt, die von einem Drehtisch 77 getragen wird.
Die Vorrichtung umfaßt
ein geeignetes automatisches Fluid-Einfüllungs/Enfernungs-System, das allgemein
durch die Bezugszahl 80 bezeichnet ist und das eine Spritze 82 betätigt, so
daß sie
ein Fluid aus dem Vorratsbehälter 84 über die Öffnungen 72 in den
Raum 70 zwischen der Plattenoberfläche 56a und der Oberfläche 64a jeder
Sektorplatte 64 abgibt oder aus diesem herausholt. Selbstverständlich kann das
Fluid auch manuell eingebracht und herausgeholt werden, falls gewünscht. Dies
wird für
jeden Sektor durchgeführt,
dadurch daß die
Tellerplatte 54 in eine geeignete Position gedreht wird,
damit Fluid eingefüllt/entfernt
werden kann. Natürlich
können
die Platten zuvor mit verschiedenen Reagentien präpariert
werden, z. B . mit Antigenen, und sie werden in die geeigneten Vertiefungen 76 eingebracht
wie mit Bezug auf die 4a, 4b beschrieben. Die Platten werden
zuerst mit Fluid geflutet, das Antikörper trägt, und das Entfernen des Fluids
läßt die Antikörper/Antigen-Reagentien,
die die Vertiefungen 76 füllen, zurück, was eine Reaktion zur Folge
hat.
-
Das folgende Beispiel für einen
Assay innerhalb der in 4b gezeigten
Ausführungsform
wird beschrieben, um ein besseres Verständnis der eingeschlossenen
Schritte zu ermöglichen:
-
Multi-Antigen-ELISA unter
Verwendung von Sektoren
-
- 1. Die Unterseite der oberen Fläche (56a)
wird mit Silikonspray beschichtet, um das Strömen des Fluids zu unterstützen. Die
Sektorplatten 64 werden ebenfalls beschichtet, einschließlich der
Vertiefungen 76. Überschüssiges Silikon
wird entfernt.
- 2. In die Sektorvertiefungen 76 wird von Hand ein Panel
mit sieben Antigenen eingebracht – Humanserum Albumin, Antitrypsin,
Macroglobulin, Antithrombin III, Catalyse, Antichymotrypsin und Plasminogen
bei einer Konzentration von 20 μg/ml in PBS und einem Volumen
von 2 μl/Vertiefung.
Kontrollvertiefungen enthalten nur PBS. Die Antigene können in
Blöcken
auf der Sektorplatte 64 angeordnet werden, und zwar hintereinander, so
daß so
daß sich
ein Testpanel ergibt, das gleichmäßig über den Sektor verteilt ist.
Man inkubiert 15 Minuten lang bei Raumtemperatur.
- 3. Man spült
mit 0,05%-igem PBS-Tween unter Anwendung einer Flut/Füll-Technik – die Sektorplatte
wird mittels einer 1 ml-Pipette durch die Löcher 72 im oberen
Teil der Platte mit 1 ml geflutet. Die Flüssigkeit wird dreimal auf-
und abpipettiert, dann entnommen und die Spülflüssigkeit wird verworfen. Dies
wird weitere drei Mal wiederholt, um ein vollständiges Spülen zu gewährleisten.
- 4. Ein Blockieren wird mit 50 mg/ml Rinderserum Albumin (BSA)
(in PBS) durchgeführt,
um zu verhindem, daß Reaktionen
außerhalb
der Vertiefungsstellen stattfinden, und zwar durch Fluten/Füllen. Der
Sektor wird mit 1 ml BSA/PBS geflutet, die Flüssigkeit wird dreimal auf-
und abpipettiert, entfernt und verworfen. Dadurch können sämtliche
Vertiefungen 76 gleichzeitig gefüllt werden. Man inkubiert 15
Minuten lang bei Raumtemperatur.
- 5. Man spült
wie zuvor.
- 6. Primäre
Antikörper
werden als Mischung mittels Fluten/Füllen auf die Sektorplatte 64 aufgebracht,
wobei die Antikörper
jeweils die folgenden Konzentrationen aufweisen: Anti-Humanserum Albumin
1/1000, Anti-Antitrypsin 1/2000, Anti-Macroglobulin 1/2000, Anti-Antithrombin
III 1/1000, Anti-Catalase 1,1000, Anti-Antichymotrypsin 1/1000,
Anti-Plasminogen 1/1000. Die Antikörper werden in 0,5 mg/ml BSA/PBS
verdünnt.
Man inkubiert 10 Minuten lang bei Raumtemperatur.
- 7. Man spült
wie zuvor.
- 8. Der zweite Antikörper
ist Amdex Anti-IgG (Peroxidase-Konjugat) bei einer Konzentration
von 1/1000 in 0,5 mg/ml BSA/PBS. Nach dem Spülen wird dieser mittels Fluten/Füllen auf
den Sektor aufgebracht. Man inkubiert 10 Minuten lang bei Raumtemperatur.
- 9. Man spült
wie zuvor.
- 10. Das Substrat ist unlösliches
Tetramethylbenzidin (TMB). Dies reagiert mit der Peroxidase auf dem
zweiten Antikörper,
wodurch eine intensiv blaue Färbung
erzeugt wird. Nach dem Spülen wird
sie durch Fluten/Füllen
auf die Sektorplatte 64 aufgebracht, bleibt aber über die
Sektorplatte 64 geflutet, nachdem mehrmals auf- und abpipettiert
wurde. Man inkubiert 10 Minuten lang bei Raumtemperatur.
- 11. Man entfernt und verwirft das TMB . Man spült die Vertiefungen
viermal mit destilliertem Wasser durch Fluten/Füllen. Ein blaues Präzipitat
zeigt sich bei einer positiven Reaktion in den Vertiefungen. In
negativen Vertiefungen kommt es zu keiner Verfärbung. Man bewahrt die Abschnitte
dunkel auf, da TMB in Tageslicht leicht ausbleicht.
-
Die Daten für den obigen Assay sind in 6a angegeben und in 6b graphisch dargestellt,
wobei sie reproduzierbar sind und eine große Zahl von Versuchen darstellen
(712).
-
Es wird deutlich, daß bei jeder
Antikörper/Antigen-Reaktion
im Vergleich zum Hintergrundpegel eine erhebliche meßbare Veränderung
auftritt. Die Reaktion hat eine optische Veränderung von transparent zu
farbig (blau) zur Folge, die mittels eines optischen Sensors gemessen
wird, der die Lichtdurchlässigkeit
durch den Teller und die Vertiefungen mißt. In diesem Fall wurde die
optische Bewertung mittels der in 5 gezeigten
Vorrichtung durchgeführt,
und zwar durch Plazieren der Platte 64 in einem Lichttransmissionsmikroskop 80 (Zeiss
Axiophot, ausgestattet mit einer JVC-Videokamera 83 (Modell Nr. TK-1280E))
und durch erfassen der Veränderung
eines optischen Signals. Der Ausgang der Videokamera wird mit einem
Macintosh IICx 85 mit Video Frame Capture. Die Ergebnisse
können über das
Mac-Display 97 oder eine vom Drucker 86 ausgegebene
Hard Copy dargestellt werden. Die Analyse wurde durch Messen der
mittleren Grauwerte in der Mitte der Vertiefungen durchgeführt, die
von einer NIH Image-Software quantifiziert wurden. Die Hintergrundpegel,
die von Sektoren genommen worden waren, die keinen Immunochemikalien
oder Chromogenen ausgesetzt worden waren, wurden von allen Versuchs-Vertiefungen
subtrahiert. Die Versuchs-Vertiefungen enthielten eine Anordnung
von sieben getrennten Antigenen, die oben angegeben sind. Darüber hinaus
wurden experimentelle Kontrollen durchgeführt, worin die spezifischen
Antigene in den Vertiefungen weggelassen wurden, und die Vertiefungen
dem gleichen Schema aus Blockieren, Antikörperbindung und Einwirken lassen
eines chromogenen Substrats unterzogen wurden. Die durchschnittlichen
Ablesungen dieser experimentellen Kontrollen minus der durchschnittlichen
Ablesung des Sektors allein wurden als Hintergrund-Verfärbungspegel
definiert. Experimentelle Ablesungen der sieben spezifischen Antigene
liefern Signale, die etwa fünf-
bis siebenmal größer sind
als dieser Hintergrund. Es ist ersichtlich, daß es zu keiner gegenseitigen
Verunreinigung zwischen den Vertiefungen 76 kommt, daß die Entfernung
wirkungsvoll ist und da das Substrat in diesem Fall unlöslich ist.
Dieser Assay würde
jedoch auch zufriedenstellend für
lösliche Substrate
funktionieren, da wegen der Flüssigkeitsentfernung
aus der Sektorplatte 64 Fluid nur in den Vertiefungen 76 und
nicht auf der Oberfläche 64a zurückbleibt.
-
Falls es unnötig wäre, sämtliche Flüssigkeit zu entfernen, um einen
Film auf der Oberfläche 64 zurückzulassen,
würde in
einer Modifizierung der Assay trotzdem mit einem unlöslichen
Substrat in jeder Vertiefung funktionieren, und es würde immer
noch zu keiner gegenseitigen Verunreinigung kommen. Diese Anordnung
wäre jedoch
für lösliche Substrate in
den Vertiefungen nicht zufriedenstellend, da der Film eine Verteilung
auf andere Orte und eine Verunreinigung anderer Vertiefungen bewirken
könnte.
-
Mit der in 4a, 4b gezeigten
Ausführungsform
ist die Sektorplatte 54 stärker geeignet, um ein Reihe
von verschiedenen Assays durchzuführen, z. B. Antigen/Antikörper-Assays
für verschiedene
Patienten, d. h. ein Patient/Sektor.
-
Selbstverständlich können Modifikationen der oben
beschriebenen Ausführungsformen
durchgeführt
werden, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Beispielsweise kann die Öffnung,
durch die der flüssige
Analyt eingeführt
wird, durch die untere Platte des Multiwell-Behälters verlaufen. Für ein schnelleres
Fluten kann mehr als eine Öffnung
verwendet werden. Diese Öffnung
kann so ausgelegt sein, daß sie
die Spitze einer Spritzennadel aufnimmt. Die Entlüftungsöffnung kann
ebenfalls in einer der Wände
des Behälters
vorgesehen sein, obwohl es bevorzugt ist, daß sie im Umfang vorgesehen
ist. Die Öffnung 22 kann
aus einer einzelnen Öffnung
oder einer Reihe von Öffnungen
oder Entlüftungen
bereitgestellt werden, wie beispielsweise in 4 gezeigt.
Die obere Platte in der Ausführungsform
der 3 und 4 kann in die untere Platte eingeschnappt
werden und kann auf einer CD-Grundplatte eingeschnappt werden, die
Abschnitte aufnimmt und den Vorteil einer örtlichen Information bietet.
Wie in 4c gezeigt, kann
die obere plane Fläche 56 Sektorendeckel,
aufweisen, die mit einem Scharnier mit einer unteren Fläche oder
einer Mittelnabe verbunden sind, beispielsweise mit einem Filmscharnier
(living hinge) 90 am Innenradius, um zu ermöglichen, daß jeder
Tellersektor 62 schwenkbar angehoben und gesenkt werden
kann, und damit die Sektorplatten 64 in jeden Sektor eingesetzt
werden können.
Die Größe und der
Abstand der Vertiefungen können
je nach Bedarf geändert
werden, beispielsweise könnten
die Vertiefungen einen Durchmesser von 3 mm, eine Breite von 1,5
mm und einen Abstand von Mitte zu Mitte von 5,5 mm aufweisen. Die
exakte Größe und der
exakte Abstand sind Ermessenssache und hängen von dem Fluid ab, das
nach dem oben beschriebenen Entfernen in den Vertiefungen zurückbleibt.
Die Vertiefungen könnten
jedoch auch während
des Flutens des Raums gefüllt
werden, je nach Vertiefungsgröße, Art
des Kunststoffs und Fluideigenschaften.
-
Jedoch bleibt nach dem Entfernen
von Flüssigkeit
immer noch Flüssigkeit
in den Vertiefungen zurück.
Die Struktur und die Einsätze
können
weiter aus jedem geeigneten optisch durchlässigen Kunststoff hergestellt
werden, beispielsweise Polystyrol oder PerspexTM.
Der Griff 66 kann baulich integral mit der Platte 64 oder
abnehmbar ausgestaltet sein. Wie in 4a gezeigt,
können
die radial verlaufenden Rippen Radialstege 92 aufweisen,
die eine Vertiefung 94 bilden, um die Platte 64 aufzunehmen,
wodurch auch die Höhe
des Abstands zwischen der Oberfläche 64a der
Platte 64 und der Unterseite 56a für die Aufnahme
der Flüssigkeit
definiert wird. Geeignete Materialien können verwendet werden, um das
innere der Sektoren zu überziehen,
um das Strömen
des Fluids zu unterstützen,
wie oben mit Bezug auf das Silicon beschreiben. Dies kann auf die
Unterseite der oberen Fläche
und auf die obere Fläche
der Platte aufgebracht werden, wie für die anderen Ausführungsformen
beschrieben. Geeignete Materialien können verwendet werden, um die
Hydrophobizität der
Flüssigkeit über dem
Sektor zu erhöhen,
sowie die Hydrophilie der Flüssigkeit
für die
gewünschten Stellen,
z. B. die Vertiefungen, zu erhöhen
und ihre Bewegung dorthin zu unterstützen. Die Vertiefungen können mit
einem geeigneten reflektierenden Material beschichtet sein, um die
Reflexion von Licht zu verstärken
und um die Reaktionen, die in den Vertiefungen ablaufen, besser
beobachten zu können,
und entsprechend können
Linsen in der obere oder unteren lichtdurchlässigen Platten angeordnet werden, um
die optische Bewertung der Reaktion zu verbessern. Diese Linsen
können
während
der Herstellung in die oberen oder unteren Platten eingeformt werden,
wie für
Kunststoff-Formverfahren
bekannt. Statt dessen können
auch separate optische Bauteile verwendet werden, falls geeignet.
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In einer Modifikation der beschriebenen
Ausführungsformen
weist die obere Fläche
der Platte keine Vertiefungen auf, sondern diese Platte behält ihre plane
Oberfläche,
damit eine dünne,
gleichmäßige Flüssigkeitsschicht
in den Raum zwischen der oberen Tellerplatte und der Einsatzplatte
eingeführt
werden kann. Ein unlösliches
Substrat mit einem Reagens oder mit Reagentien (z. B. mit einem
Antigen) kann direkt auf die plane Oberfläche der Einsatzplatte aufgebracht
werden, beispielsweise durch Aufbringen von Reaktionsmittel-Spots.
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Für
bestimmte Zwecke kann es geboten sein, jeden Einsatz mit einem Deckel
auszustatten, der in den Raum zwischen dem Einsatz und der oberen
Platte des Tellers geschoben werden kann, nachdem die Vertiefungen
befüllt
wurden. Die untere Fläche
des Deckels kann so ausgelegt sein, daß sie bündig mit der Oberfläche des
Einsatzes abschließt, damit
jede Vertiefung abgeschlossen werden kann. Dies verhindert, daß Flüssigkeit
beim Drehen des Tellers während
der automatisierten Ablesung und Analyse aus den Vertiefungen geschleudert
wird. Die Erfindung ist nützlich
für Immunoassay-Anwendungen, einschließlich von
Tests auf sexuell übertragbare
Krankheiten, Parasiten, Allergene, Krebsmarker und cardiale Marker,
entweder in Labors oder für
die Behandlung eines Patienten an Ort und Stelle, beispielsweise
für Arztpraxen
und dergleichen. Andere Anwendungsgebiete der Erfindung liegen bei
den chemischen und biochemischen Assays. Beispiele für solche
Assays schließen
Immunoassays, klinischbiochemische Tests, Nucleinsäureanalysen
und Rezeptor-Ligand-Wechselwirkungen ein. Beispiele für die Anwendung
in der klinischen Biochemie wären Messungen
von Serumanalyten, wie Glucose, Harnstoff, Creatinin und Enzyme,
wie alkalische Phosphatase. Immunoassay-Anwendungen schließen Tests ein,
die ausgelegt sind, um infektiöse
Organismen, Viren, Parasiten sowie endogene Analyten, wie zirkulierende
Hormonpegel und Krebsmarker, nachzuweisen. Beispiele für chemische
Analysen schließen
die Messung von Phosphat- und Nitrat-Pegeln in Wasser, die Überwachung
von Umwelt und Industrie, einschließlich von Trink- und Abwasser,
sowie das Verfahrens-Monitoring ein. Das System könnte in
einer Reihe von Einrichtungen verwendet werden, beispielsweise in
Kliniklabors, bei der Human- und Veterinärchirurgie, ebenso wie in Industrie-
und Forschungslabors.