-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rollen-Sieb, das mehrere aufeinanderfolgende,
rotierende Rollen aufweist, die mit Bezug auf die Verfahrensrichtung des Materials
transversal gesetzt und beabstandet sind. Die Erfindung betrifft insbesondere ein zum Sieben
von zu sinternden Pellets bestimmtes Rollen-Sieb, wobei die im Querschnitt zu kleinen und
zu großen Pellets aus dem Zustrom des Sinter-Ofens herausgesiebt werden.
-
Viele Material-Bearbeitungsverfahren erfordern, dass aus dem fein geteilten zu bearbeitenden
Material beispielsweise die gröbsten und die feinsten Partikel entfernt werden, so dass das
erhaltene, zu bearbeitende Material aus Partikeln gebildet ist, deren Größe im Wesentlichen
zwischen zwei bestimmten Grenzwerten liegt. Das erhaltene Material entspricht damit im
Wesentlichen einer gewünschten Größe. Demzufolge sind mehrere unterschiedliche Siebe
zum Materialsieben entwickelt worden, um eine Stückgröße zu erhalten, die für den nächsten
Verfahrensschritt vorteilhaft ist. Normalerweise sind die Siebe in einer geneigten Position -
angeordnet, so dass das zu siebende Material das Sieb mittels Gravitation passiert, oder die
Siebe sind mit Vibratoren-Vorrichtungen Versehen, so dass eine Bewegung des Materials auf
dem Sieb hervorgerufen wird.
-
Zusätzlich dazu erfordern viele Schmelzverfahren, dass das zu schmelzende Material nicht zu
fein geteilt ist, womit ein fein geteiltes Material, wie beispielsweise ein Konzentrat, zunächst
pelletisiert und nachfolgend gesintert werden muss, um die Festigkeit der Pellets zu
verbessern. Die Kapazität des Sinter-Ofens ist jedoch unter anderem von der Größe der
eingebrachten Pellets abhängig. Deshalb ist normalerweise ein Rollen-Sieb zwischen der
Pelletisiervorrichtung und dem Sinter-Ofen angeordnet, welches Rollen-Sieb die kleinsten
Pellets aus dem Zustrom des Sinter-Ofens aussondert und diese zum Pelletisieren zurückführt,
um deren Partikelgröße und damit die Kapazität des Sinter-Ofens zu erhöhen. Dieser Typ
eines Rollen-Siebs ist beispielsweise in dem FI-Patent 56,131 beschrieben, das mehrere
rotierende, transversale Rollen in Folge aufweist. Mit Hilfe dieser rotierenden Rollen wird das
Material über das Sieb hinweg bewegt. Des Weiteren kann das Rollen-Sieb gemäß dem FI-
Patent 56,131 eingestellt werden, so dass der Abstand zwischen den Rollen in der
Verfahrensrichtung des Materials anwächst, um den Sieb-Überlauf zu regulieren, so dass im
Wesentlichen alle die den Überlauf bildenden Pellets größer als diejenigen Pellets sind, die
ausgesondert und zum Pelletisieren rückgeführt werden. Demzufolge werden in dem Rollen-
Sieb gemäß dem FI-Patent 56,131 übergroße Pellets nicht aus dem Zustrom des Sinter-Ofens
gesiebt, womit die Größe der zugeführten Pellets innerhalb eines breiten Bereiches variiert.
Gemäß dem FI-Patent 56,131 werden die Rollen des Weiteren mittels einer Keate gedreht,
und die Drehgeschwindigkeit wird Rollengruppe für Rollengruppe eingestellt. Überdies sind
die Rollen oberhalb des Sieb-Rahmens installiert, so dass sich Konzentrat in dem
Rahmenaufbau ansammelt und die Rollenzwischenräume leicht verstopfen.
-
Das Dokument DE-A-14 82 439 zeigt ein Rollen-Sieb zum Sieben von Kartoffeln mit
mehreren aufeinanderfolgenden Sieb-Abschnitten. Jede Rolle wird durch einen Ketten- oder
Riemenantrieb gedreht, derart, dass sich die Geschwindigkeit der Rollen innerhalb eines
Abschnittes erhöht. Die ansteigende Geschwindigkeit innerhalb eines jeden Abschnittes
erlaubt ein nützliches Beschleunigungsprinzip, bei dem eine nachfolgende profilierte Rolle
eine Kartoffel schneller versetzt als das die vorangehende profilierte Rolle schafft. Damit wird
eine Blockierung der nicht exakt runden Kartoffeln vermieden.
-
Das Dokument DE-A-40 17 652 zeigt ein Rollen-Sieb zum Sieben von Industrie- oder
Hausmüll mit mehreren aufeinanderfolgenden Sieb-Abschnitten. Die Abschnitte weisen eine
Mehrzahl von Rollen auf, die zu gegebenen Zwischenräumen installiert sind, wobei die
Rollen mit hexagonal geformten Scheiben zum Antreiben und Separieren des Mülls versehen
sind. Die Drehgeschwindigkeit der Rollen innerhalb eines jeden Abschnitts steigt in der
Verfahrensrichtung des Materials, um das ankommende Material zu verteilen, wobei das zum
Aussieben zu große Material den Überlauf des letzten Abschnittes bildet.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einige der Nachteile im Stand der Technik zu
eliminieren und ein verbessertes Rollen-Sieb zu erhalten, das in der Arbeitsweise
zuverlässiger ist, und durch das das erhaltene pelletisierte, zu siebende Material in dessen
Durchschnittsgröße für den nächsten Verfahrensschritt vorteilhaft ist. Die wesentlichen neuen
Merkmale der Erfindung gehen aus den beigefügten Ansprüchen hervor.
-
Gemäß der Erfindung setzt sich das Rollen-Sieb aus drei separaten Sieb-Teilen zusammen. In
dem ersten Sieb-Teil sind die Rollen-Zwischenräume so eingestellt, dass von dem zu
siebenden Material alle Pellets entfernt werden, die kleiner als die gewünschte Größe sind. In
dem zweiten Sieb-Teil sind die Rollen-Zwischenräume so eingestellt, dass die Größe des
Sieb-Durchfalls, der von dem zu siebenden Material entfernt wird, bei Bedarf enorm schnell
verändert werden kann, womit folglich die Durchschnittsgröße der in den Sinter-Ofen weiter
zu führenden Pellets eingestellt werden kann. In dem dritten Sieb-Teil sind die Rollen
vorteilhafterweise in einer stationären Weise installiert, so dass die in den Sinter-Ofen zu
führenden Pellets vorteilhafterweise auf eine Fördereinrichtung gebracht werden, die
unterhalb des Siebes angeordnet ist, um eine im Wesentlichen gleichförmige Schicht zu
bilden. In diesem dritten Sieb-Teil betrifft der Sieb-Durchfall ein Pellet auf seinem Weg zu
dem nächsten Verfahrensschritt, d. h. zum Sintern, wobei die die gewünschte Größe
übersteigenden und als Sieb-Überlauf erhaltenen Pellets nach einem Zerkleinern zum
Pelletisieren zurückgeführt werden. Die Rollen der Sieb-Teile in dem Rollen-Sieb gemäß der
Erfindung sind vorteilhafterweise unterhalb des Rahmens des Rollen-Siebes installiert, so
dass beispielsweise eine einzelne beschädigte Rolle erforderlichenfalls auf einfache Weise
durch eine neue, unbeschädigte Rolle ausgetauscht werden kann.
-
In dem Rollen-Sieb gemäß der Erfindung ist die Drehgeschwindigkeit der Rollen
vorteilhafterweise eingestellt, so dass die Drehgeschwindigkeit in der Verfahrensrichtung des
Materials in Richtung zum finalen Ende des Rollen-Siebes vorteilhaft ansteigt. Folglich wird
die zu siebende Materialschicht dünner und die Siebgenauigkeit wird beträchtlich besser.
Gleichzeitig verbessern die Rollen des Rollen-Siebes vorteilhaft die Qualität der Pellet-
Oberflächen vor dem Sintern. Um die Drehgeschwindigkeit der Rollen einzustellen, ist jede
Rolle mit einem separaten Drehmotor versehen. Der Drehmotor sieht vorteilhafterweise einen
Druckausgleich vor und arbeitet hydraulisch. Dank dieser separaten Drehmotoren kann die
Geschwindigkeit einer jeden Rolle eingestellt werden. Die Geschwindigkeit der Rollen
zueinander kann folglich beispielsweise derart eingestellt sein, dass die
Rollengeschwindigkeit in der Verfahrensrichtung des Materials in Richtung zu dem finalen
Ende des Rollen-Siebs ansteigt. Demzufolge ist die Drehgeschwindigkeit der Rollen in dem
dritten Sieb-Teil am höchsten, und in dem zweiten Sieb-Teil ist sie höher als in dem ersten
Sieb-Teil.
-
Die Platzierung der Rollen des Rollen-Siebs unterhalb des Rollen-Sieb-Rahmens gemäß der
Erfindung führt ebenso dazu, dass die Rollen-Zwischenräume leicht einstellbar sind, um das
zu siebende Material in gewünschte Partikelgrößen zu unterteilen. In dem ersten Sieb-Teil,
wo der feinste Bestandteil des zu siebenden Materials entfernt wird, wird die Einstellung der
Rollen-Zwischenräume vorteilhafterweise manuell ausgeführt. Nach Wunsch kann das
Einstellen ebenso automatisch ausgeführt - sein. Wenn die Rollen-Zwischenräume
entsprechend der gewünschten Größe eingestellt sind, können die Rollen permanent mit
gegenseitigem Bezug in einer gewünschten Position installiert sein. In dem zweiten Siebteil
wird der Rollen-Zwischenraum vorteilhafterweise mit Hilfe eines Justierelements eingestellt,
das entweder manuell oder automatisch gesteuert sein kann. Das Justierelement als solches
kann pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betätigbar sein. Mit Hilfe dieses
Justierelements kann die Arbeitsweise des Siebes vorteilhaft enorm schnell durch Erhöhen
oder Reduzieren der Durchschnittsgröße der Pellets reguliert werden, die zum nächsten
Verfahrensschritt voranschreiten. In dem dritten Sieb-Teil ist der Rollen-Zwischenraum
vorteilhafterweise manuell eingestellt, so dass die Pellets der gewünschten Größe veranlasst
werden, sich als eine im Wesentlichen gleichförmige Schicht auf die unterhalb des Rollen-
Siebes angeordnete Fördereinrichtung abzusetzen, um ein vorteilhaftes Wäge-Ergebnis zu
erhalten. Bei Bedarf kann die Einstellung des Rollen-Zwischenraumes in dem ersten und
dritten Sieb-Teil auch mittels eines ähnlichen Justierelements entsprechend dem zweiten Sieb-
Teil automatisch ausgeführt sein.
-
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung in größerem Detail
erläuterter, in der
-
- Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in seitlichem Teilschnitt
zeigt, und
-
- Fig. 2 eine Darstellung der Ausführungsform aus Fig. 1 in Draufsicht ist, die im
Teilschnitt gezeigt ist.
-
Gemäß Fig. 1 ist das Rollen-Sieb 1 mit Bezug auf die Pelletisiertrommel 2 installiert, so dass
die von der Pelletisiertrommel 2 abgegebenen Pellets auf das Rollen-Sieb 1 fallen, das im
großen und ganzen in einer geneigten Position angeordnet ist. Das Rollen-Sieb 1 ist durch
Trägeraufbauten 3 unterstützt, auf denen der an dem Rollen-Sieb 1 angebrachte
Rahmenaufbau 4 installiert ist. Der Rahmenaufbau 4 ist überdies mit Rollen 5 versehen,
derart, dass die Rollen 5 unterhalb des Rahmenaufbaus 4 angeordnet sind. Jede der Rollen 5
ist mit einem separaten Drehmotor 6 versehen, durch den die Drehgeschwindigkeit einer
individuellen Rolle 5 eingestellt werden kann. Zum Einstellen des gewünschten Rollen-
Zwischenraums sind die Rollen des zweiten Sieb-Teils 8 mit ihrem eigenen
Pneumatikzylinder 10 versehen, der die Position einer individuellen Rolle mit Bezug auf den
Rest einstellt, um den gewünschten Rollen-Zwischenraum zu erhalten.
-
An dem ersten Ende des Rollen-Siebes 1 werden die Pellets in der Strömungsrichtung des
Materials in dem ersten Sieb-Teil 7 gesiebt, um diejenigen Pellets auszusortieren, die im
Durchmesser zu klein und zum Sintern ungeeignet sind. Der Sieb-Durchfall des ersten Sieb-
Teils, d. h. die zu kleinen Pellets, fallen zwischen den Rollen 5 hindurch an einen Trichter 11,
wobei sie als Zufuhrstrom an die Pelletisiertrommel 2 rückgeführt werden. In dem zweiten
Sieb-Teil 8 ist der Zwischenraum der Rollen 5 größer eingestellt, was vorteilhafterweise zu
dem Erhalt hin zur gewünschten Pellet-Größe verhilft. In dem dritten Sieb-Teil. 9 fallen die
zum Sintern geeigneten Pellets mit einem Durchmesser von grob gesagt 10 bis 15 mm als ein
Sieb-Durchfall des dritten Sieb-Teils 9 in einen Trichter 12. Demgegenüber wird der Überlauf
des dritten Sieb-Teils, d. h. solche Pellets, die zum Pelletisieren zu groß sind, an einen Trichter
13 geführt, von dem aus sie nach einem Zerkleinern zu dem Pelletisierverfahren rückgeführt
werden.