-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbundpanzerung. Das heißt, die Erfindung gibt eine Verbundpanzerung an, die verbesserte keramische Körper enthält und eine leichte kugelsicherer Kleidung bereitstellt, die vom Benutzer getragen werden kann, und zum Schutz von mobilen Einrichtungen sowie Land-, Luft- und Amphibienfahrzeugen Vor Hochgeschwindigkeitsgeschossen oder -splittern. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Verbundpanzerung sowie ein kugelsicheres Panzerungsmaterial, das die Körper enthält.
-
Es gibt drei Aspekte bei Schutzpanzerplatten. Der erste Aspekt ist das Gewicht. Schutzpanzerung für schwere, jedoch mobile militärische Einrichtungen, wie beispielsweise Panzer und große Schiffe, ist bekannt. Eine derartige Panzerung umfasst normalerweise eine dicke Schicht aus Legierungsstahl, die Schutz vor schweren und explosiven Geschossen bieten soll. Aufgrund ihres Gewichtes ist eine derartige Panzerung für leichte Fahrzeuge, wie beispielsweise Pkw, Jeeps, leichte Boote oder Flugzeuge nicht geeignet, deren Leistung durch Stahlplatten mit einer Dicke von mehr als wenigen Millimetern beeinträchtigt wird.
-
Panzerung für Fahrzeuge einschließlich Land-, Luft- und Amphibienfahrzeuge soll das Eindringen von Geschossen mit jedem beliebigen Gewicht verhindern, selbst wenn diese mit einer Geschwindigkeit im Bereich von 700 bis 1000 Meter pro Sekunde auftreffen. Das maximale Panzerungsgewicht, das für den Einsatz an leichten Fahrzeugen vertretbar ist, variiert je nach dem Fahrzeugtyp, liegt jedoch im Allgemeinen im Bereich von 40 bis 100 kg/m2.
-
Ein zweiter Aspekt sind die Kosten. Zu komplexe Panzerungsanordnungen, vor allem diejenigen, die vollständig aus synthetischen Fasern bestehen, können einen erheblichen Teil der Gesamtkosten des Fahrzeugs ausmachen und bewirken, dass die Herstellung unprofitabel wird.
-
Jüngste Beispiele für Panzerungssysteme sind im
US-Patent 4.836.084 beschrieben, das einen Panzerplatten-Verbundstoff offenbart, der eine Trägerplatte enthält, die aus einer offenen Wabenstruktur aus Aluminium besteht, sowie im
US-Patent 4.868.040 , das eine kugelsichere Verbundpanzerung offenbart, die eine stoßdämpfende Schicht enthält. Des Weiteren ist
US-Patent 4.529.640 von Interesse, dass eine Hohlpanzerung offenbart, die ein Sechseck-Waben-Kernelement enthält.
-
Keramische Materialien sind nichtmetallische anorganische Feststoffe mit einer kristallinen oder glasartigen Struktur und weisen viele nützliche physikalische Eigenschaften einschließlich der Beständigkeit gegenüber Wärme, Abrieb und Zusammendrücken, hoher Steifigkeit, geringem Gewicht im Vergleich zu Stahl und hervorragender chemischer Stabilität, auf.
-
Aufgrund dieser Eigenschaften interessieren sich Konstrukteure von Panzerungen seit langem dafür, und massive Keramikplatten mit einer Dicke zwischen 3 mm für den Personenschutz und 50 mm für schwere militärische Fahrzeuge sind für diesen Einsatz erhältlich.
-
Es sind erhebliche Forschungsanstrengungen unternommen worden, um die geringe Zug- und Biegefestigkeit sowie die mangelhafte Bruchzähigkeit von keramischen Materialien zu verbessern, diese stellen jedoch nach wie vor die Hauptnachteile beim Einsatz von keramischen Platten und anderen großen Elementen dar, die beim Stoß durch ein aufprallendes Geschoss brechen und/oder splittern können.
-
Leichte, flexible Panzerungskleidungsstücke sind ebenfalls seit Jahrzehnten beim Personenschutz gegen Schusswaffengeschosse und Geschosssplitter im Einsatz. Beispiele für diesen Typ Panzerung finden sich im
US-Patent Nr. 4.090.005 . Derartige Kleidung ist sicher nützlich gegen Geschosse mit geringer Energie, wie sie beispielsweise aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern geschossen werden, sie schützen jedoch den Träger nicht vor Hochgeschwindigkeitsgeschossen, die aus näherer Entfernung geschossen werden. Wenn ein derartiger Schutz erforderlich ist, stehen das Gewicht und/oder die Kosten für derartige Kleidung ihrem Einsatz im Weg. Ein weiteres bekanntes Problem bei derartiger Kleidung besteht darin, dass, selbst wenn damit ein Geschoss aufgehalten wird, der Benutzer aufgrund des Eindrückens der Weste in den Körper Verletzungen erleiden kann, die dadurch verursacht werden, dass der Aufprall auf eine zu geringe Körperfläche erfolgt, die die Energie eines Geschosses absorbieren muss.
-
Ein verbreitetes Problem bei Keramikpanzerung nach dem Stand der Technik betrifft den Schaden, den die Panzerungsstruktur durch ein erstes Geschoss erleidet, und zwar unabhängig davon ob es aufgehalten wird oder eindringt. Dieser Schaden schwächt die Panzerplatte und ermöglicht das Eindringen eines folgenden Geschosses, das innerhalb einer Entfernung von wenigen Zentimetern zum ersten auftrifft.
-
Mit der vorliegenden Erfindung sollen daher die Nachteile von keramischen Panzerungen nach dem Stand der Technik vermieden werden und keramische Körper zur Anordnung in Verbundpanzerplatten geschaffen werden, die gegen panzerbrechende, schnelle kleinkalibrige Schusswaffengeschosse wirken, die jedoch dennoch leicht sind und daher in eine Verbundplatte integriert werden können, deren Gewicht weniger als 45 kg/m2 beträgt, was ungefähr 9 lbs/ft2 entspricht, wenn Einsatz für den Personenschutz und von leichten Fahrzeugen vorgesehen ist, und die ein größeres Gewicht haben kann, wenn sie an schwereren Fahrzeugen und/oder in Panzerungen gegen schwerere Munition eingesetzt wird.
-
Auf dem Gebiet des Panzerungsmaterials werden die Begriffe ”Oberflächenmasse” (surface mass) und ”Gewicht” (weight) häufig austauschbar verwendet, wie dies auch in der vorliegenden Patentbeschreibung getan wird.
-
Eine andere Möglichkeit, diese Große auszudrücken, besteht darin, sich auf ”ein Flächengewicht, das 450 Newton/m2” nicht übersteigt”, zu beziehen.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Panzerplatte zu schaffen, die sich besonders dafür eignet, eine Vielzahl von Geschossen aufzuhalten, die auf die gleiche allgemeine Fläche der Platte auftreffen.
-
Aus
FR-A-2559254 ist eine Panzerplatte bekannt, die eine Schicht aus harten Körpern umfasst, so beispielsweise aus Stahl oder Wolframcarbid, die in ein weicheres Material eingebettet sind, wobei die Körper kugelförmig oder zylindrisch mit einer halbkugelförmigen Fläche an jedem Ende sind. Dieses Dokument bildet die Basis für den Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Des Weiteren sind Panzerverkleidungselemente aus
DE-A-3940623 bekannt, die einen Körper umfassen, der zylindrisch sein und aus einem keramischen Material bestehen kann und eine teilkugelförmige konvexe Fläche an einem Ende aufweist.
-
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird eine Verbundpanzerung gemäß Anspruch 1 angegeben.
-
Das
US-Patent Nr. 4.665.794 offenbart den Einsatz von keramischen Teilchen mit Röhren- oder Kugelform bei einer Verbundpanzerung. Die
US-Patente 4.179.979 ;
3.705.558 ; sowie
4.945.814 offenbaren den Einsatz keramischer Kugeln in einer Verbundpanzeranordnung. Keines der Patente lehrt jedoch die speziellen Formen der keramischen Körper, wie sie hier definiert sind oder schlägt diese vor, und die überraschend herausragenden Eigenschaften derselben, wie sie weiter unten in Vergleichsbeispiel A dargestellt sind.
-
Die keramischen Körper, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, haben vorzugsweise einen Al2O3-Gehalt von wenigstens 90 Gew.-% und einer relativen Dichte von wenigstens 3 2,5 g/cm3, die eine Härte von wenigstens 9 auf der Mohs'schen Härteskala haben.
-
Keramische Körper, die im Wesentlichen zylindrisch geformt sind und wenigstens eine konvex gekrümmte Abschlussfläche aufweisen, sind bekannt und werden von verschiedenen Unternehmen in Israel, Italien, Indien, Deutschland und den Vereinigten Staaten als Schleifmittel hergestellt. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese keramischen Körper hinsichtlich ihrer Eigenschaften für den Einsatz in einer Verbundpanzerplatte unterlegen sind, wie dies weiter unten im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben ist, und zwar dahingehend, dass diese Körper, die eine Höhe H von 7,5 mm und einen Durchmesser D von 12,8 mm aufweisen, splittern, wenn sie in eine Brechpresse gegeben werden, die zwischen 1,9 und 2,5 Tonnen Druck ausübt, während die keramischen Körper der vorliegenden Erfindung, die die gleiche Höhe und den gleichen Durchmesser aufweisen, jedoch einen kleineren Krümmungsradius als die keramischen Körper nach dem Stand der Technik haben, wie er hier definiert ist, überraschenderweise unter den gleichen Bedingungen bei einem Druck über 5 Tonnen splittern, und besonders bevorzugte Ausführungen der vorliegenden Erfindung splittern erst, wenn sie Drücken über 5 und sogar 7 Tonnen ausgesetzt werden.
-
Diese überraschend guten Eigenschaften der keramischen Körper, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, die sich auch in der Haltekraft gegenüber Hochgeschwindigkeitsgeschossen äußert, wird, wie im Folgenden erläutert, und dargestellt, erreicht, indem der Krümmungsradius der wenigstens einen konvex gekrümmten Abschlussfläche des Körpers verändert wird, wobei diese Veränderung dem Stand der Technik nach weder gelehrt noch vorgeschlagen wird, was weiter durch die Tatsache belegt wird, dass alle Hersteller derartiger Körper diese Körper bisher mit einem Krümmungsradius hergestellt haben, der sich erheblich von dem unterscheidet, der nunmehr ermittelt und in der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen wurde.
-
Obwohl die Körper der vorliegenden Erfindung und die nach dem Stand der Technik, die zu Vergleichszwecken dargestellt sind, sämtlich mit einer Höhe H von 7,5 mm ausgewählt wurden, um zu Vergleichszwecken Einheitlichkeit zu gewährleisten, versteht sich, dass die Körper der vorliegenden Erfindung mit unterschiedlichen Höhen, beispielsweise zwischen 6 mm und 20 mm hergestellt werden können, wobei dies von den Schutzanforderungen abhängt, die sie erfüllen sollen, und auch einen Teil der vorliegenden Erfindung bilden, so lange die Verhältnisse DIR, wie sie hier definiert sind, beibehalten werden.
-
Des gleichen können die Durchmesser der Körper der vorliegenden Erfindung, wie beispielsweise weiter unten unter Bezugnahme auf 8–11 dargestellt, verändert werden, so lange die Verhältnisse DIR, wie sie hier definiert sind, beibehalten werden.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung ist der keramische Körper mit zwei konvex gekrümmten Abschlussflächen versehen, wobei das Verhältnis DIR des Durchmessers D des zylindrischen Körpers zum Radius R der Krümmung jeder der konvex gekrümmten Abschlussflächen zwischen 0,85 und 1,28 liegt.
-
Die Platte weist, wie auf der Hand liegt, normalerweise im Wesentlichen parallele Flächen auf, und die konvex gekrümmten Flächen der Körper sind zu einer der Flächen hin gerichtet, wenn die Hauptachsen der Körper im Wesentlichen senkrecht zu einer angrenzenden Fläche der Platte sind, es ist jedoch vorgesehen, dass die Platten auch gekrümmt sein können, wobei in diesem Fall die Beschreibung nicht genau zutrifft.
-
Bei besonders bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung weist die Platte eine Innen- und eine Außenfläche auf, wobei die Außenfläche der Aufschlagfläche zugewandt ist und die keramischen Körper in einer Vielzahl aneinandergrenzender Reihen angeordnet sind und die Zylinderachsen der Körper im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu den Flächen der Platte sind, wobei die konvex gekrümmte Abschlussflächen zur Außenfläche hin gerichtet sind, und die Verbundpanzerung umfasst des Weiteren eine innere Schicht an die Innenfläche der Platte angrenzend, wobei die innere Schicht aus einer Vielzahl aneinandergrenzender Schichten besteht und jede Schicht eine Vielzahl unidirektionaler koplanarer kugelsicherer Fasern umfasst, die in einer Polymermatrix eingebettet sind, und die Fasern aneinandergrenzender Schichten in einem Winkel zwischen 45° und 90° zueinander angeordnet sind.
-
Die Erfindung wird im Folgenden im Zusammenhang mit bestimmten bevorzugten Ausführungen unter Bezugnahme auf die folgenden veranschaulichenden Figuren dargestellt, so dass sie besser verständlich wird.
-
Unter besonderer Bezugnahme auf die Figuren im Einzelnen ist zu betonen, dass die dargestellten Details lediglich als Beispiel und zu Zwecken der veranschaulichenden Erläuterung der bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung dienen und dargestellt werden, um die als am sinnvollsten und leicht zu verstehende angesehene Beschreibung der Prinzipien und konzeptionellen Aspekte der Erfindung zu ermöglichen. Dabei wird nicht versucht, strukturelle Einzelheiten der Erfindung detaillierter zu zeigen als dies für ein grundlegendes Verständnis der Erfindung erforderlich ist, wobei die Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen für den Fachmann deutlich macht, wie die verschiedenen Formen der Erfindung in die Praxis umgesetzt werden können.
-
In den Zeichnungen ist:
-
1 eine Seitenansicht eines bevorzugten keramischen Körpers;
-
3 eine Schnittansicht eines zweiten speziellen keramischen Körpers mit vorgegebenen Abmessungen;
-
6 eine Teilperspektivansicht einer Platte, bei der keramische Körper eingesetzt werden;
-
7 eine Perspektivansicht eines kleinen Abschnitts einer Platte, bei der ein vergießbares Material die Zwischenräume zwischen den Körpern ausfüllt;
-
8 eine Schnittansicht eines weiteren speziellen keramischen Körpers mit vorgegebenen Abmessungen;
-
9 eine Schnittansicht eines weiteren speziellen keramischen Körpers mit vorgegebenen Abmessungen;
-
10 eine Schnittansicht eines weiteren speziellen keramischen Körpers mit vorgegebenen Abmessungen; und
-
11 eine Schnittansicht eines weiteren speziellen keramischen Körpers mit vorgegebenen Abmessungen.
-
In 1 ist ein keramischer Körper 10 zur Anordnung in einer Verbundpanzerplatte zu sehen. Der Körper 10 ist im Wesentlichen zylindrisch geformt und weist eine konvex gekrümmte Abschlussfläche 12 auf. Der Radius der Krümmung der konvex gekrümmten Abschlussfläche 12 ist mit dem Buchstaben R gekennzeichnet. Der Durchmesser des zylindrischen Körpers ist mit dem Buchstaben D gekennzeichnet, und die Höhe des zylindrischen Körpers bis auf die Höhe der konvex gekrümmten Abschlussfläche ist mit dem Buchstaben H gekennzeichnet.
-
Was die Zusammensetzung der keramischen Körper angeht, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, so besteht der bevorzugte Typ aus Aluminiumoxid und hat einen Al2O3-Gehalt von wenigstens 90 Gew.-% und eine relative Dichte von wenigstens 2,5. Vorteilhafterweise beträgt der Al2O3-Gehalt wenigstens 90 Gew.-%, und die relative Dichte liegt bei 3 oder darüber. Die Härte beträgt wenigstens 9 auf der Mohs'schen Härteskala.
-
3 zeigt einen keramischen Körper 18 zum Einsatz in einer Panzerung. Bei dieser Ausführung beträgt der Radius der Krümmung R der konvex gekrümmten Abschlussfläche 20 15 mm, und die Höhe H des zylindrischen Körpers bis auf die Höhe der konvex gekrümmten Abschlussfläche beträgt 7,5 mm. Das Verhältnis DIR des Durchmessers D des zylindrischen Körpers, der 12,8 mm beträgt, zum Radius der Krümmung R, der bei dieser Ausführung 15 mm beträgt, beträgt 12,8/15 = 0,85. Die Zusammensetzung des keramischen Materials ist die gleiche wie bei dem unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Körper.
-
Eine konvexe Krümmung an jedem Ende des Körpers führt zu einer weiteren Verbesserung der Splitterbeständigkeit beim Aufschlag und erweist sich als praktisch im Einsatz, da keine besondere Rücksicht auf die Ausrichtung des Körpers beim anschließenden Einbau in eine Panzerplatte genommen werden muss.
-
In 6 ist eine Verbundpanzerung zum Absorbieren und Ableiten kinetischer Energie von Hochgeschwindigkeitsgeschossen, normalerweise Gewehrkugeln sowie Granatsplittern, zu sehen.
-
Eine Platte 30 ist mit einer Schicht aus einer Vielzahl hochdichter keramischer Körper 32 versehen. Diese sind im Wesentlichen zylindrisch geformt und weisen wenigstens eine konvex gekrümmte Abschlussfläche 34 auf. Die Hauptachse AA jedes Pellets ist im Wesentlichen senkrecht zur Achse seiner entsprechenden gekrümmten Abschlussfläche 34. Die Körper 32 sind in einer Vielzahl aneinandergrenzender Reihen und Spalten angeordnet. Die Hauptachsen AA der Körper 32 sind im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu der Plattenfläche 38.
-
Bei der vorliegenden Ausführung werden die Körper 32 zwischen einer äußeren Lage 40 aus Stahl und einer inneren Schicht 42 gehalten, die vorzugsweise aus hochfesten kugelsicheren Fasern besteht, so beispielsweise aus mehreren Schichten aus Kevlar®, Dyneema®, Goldshield®, einem Material, das unter dem Handelsnamen Famaston bekannt ist, Glasfaser, usw., wobei die Stahllagen vorhanden sein können, wenn die Körper der vorliegenden Erfindung in ein gepanzertes Fahrzeug integriert werden, obwohl es sich herausgestellt hat, dass die äußere Lage aus Stahl nicht erforderlich ist, um die Schutzwirkung bei Platten zu erzielen, die die Körper der vorliegenden Erfindung beinhalten.
-
Es ist anzumerken, dass bevorzugte Ausführungen der vorliegenden Erfindung wenigstens eine innere Schicht enthalten, die vorzugsweise kugelsichere Fasern, wie beispielsweise aus Glas, Polyolefinen, Polyvinylalkohol, Polyaramiden und Flüssigkristallpolymeren enthalten. Vorzugsweise haben die Fasern einen Modul von mehr als 150 g/Denier und eine Zugfestigkeit von mehr als 7 g/Denier.
-
7 zeigt eine weitere Verbundpanzerung zum Absorbieren und Ableiten kinetischer Energie von Hochgeschwindigkeitsgeschossen. Eine Platte 44 ist mit einer einzelnen inneren Schicht aus einer Vielzahl hochdichter keramischer Körper 32 versehen. Die Körper werden von einem verfestigten Material 48 verbunden und in Plattenform gehalten. Bei diesem Material handelt es sich vorzugsweise um ein Epoxydharz, das dort zum Einsatz kommt, wo das Gewicht den Hauptaspekt darstellt, so beispielsweise beim Einsatz zum Schutz von Personen und Flugzeugen. Für Boote und Landfahrzeuge gewährleistet ein Aluminiumlegierungsmaterial besseren Schutz, führt jedoch zu einer Zunahme des Gewichts. Die Körper 32, die bereits unter Bezugnahme auf 6 beschrieben wurden, sind in einer Vielzahl aneinandergrenzender Reihen und Spalten angeordnet. Die Hauptachsen AA der Körper 32 sind im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu der Plattenfläche 50.
-
In 8–11 sind verschiedene keramische Körper mit unterschiedlichen bevorzugten Abmessungen zu sehen. So beträgt in 8 und 9 der Durchmesser D der zylindrischen Körper 19, während der Durchmesser in 10 und 11 25,4 bzw. 32 beträgt. Bei diesen Körpern beträgt der Krümmungsradius R jeder der konvex gekrümmten Abschlussflächen 20 mm, 16,54 mm, 20 mm und 25 mm, so dass das Verhältnis DIR des Durchmessers D des zylindrischen Körpers zu dem Krümmungsradius R jeweils 0,95:1, 1,148:1, 1,27:1 bzw. 1,28:1 beträgt. Die Zusammensetzung des keramischen Materials ist die gleiche wie bei dem unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Körper.
-
VERGLEICHSBEISPIEL A
-
Eine Vielzahl keramischer Körper mit im Wesentlichen zylindrischer Form und wenigstens einer konvex gekrümmten Abschlussfläche wurde von Wheelabrator-Allevard (Italien), Jyoti Ceramic Industries Pvt., Ltd. (Indien), Spherotech GmbH (Deutschland) sowie Union Process (USA) bezogen, wobei jeder der keramischen Körper eine Höhe H von 7,5 mm, einen Durchmesser D von 12,8 mm und eines Krümmungsradius R von 33 mm, 28 mm, 34 mm bzw. 31 mm hatte, und sie wurden mit verschiedenen keramischen Körpern verglichen, die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden und einen Krümmungsradius von 15 mm bzw. 10 mm hatten.
-
Diese keramischen Körper wurden aus keramischem Al2O3-Pulver hergestellt, das auf eine Größe von ungefähr 180–200 Mikrometer gemahlen wurde. Das gemahlene Pulver wird nach dem Reinigen mit einer Hydraulikpresse, die einen Druck von wenigstens 50 Tonnen ausübt, in einer geeigneten Form gepresst, um die gewünschten Körper herzustellen. Die hergestellten Körper werden dann über wenigstens 10 und vorzugsweise wenigstens 48 Stunden in einen Ofen mit einer Temperatur von wenigstens 700°C gegeben.
-
Jeder der keramischen Körper wurde in eine hydraulische Presse des Typs M 50/1 gelegt, die von Taamal Mizra, Kibbutz Mizra (Israel) hergestellt wird und einen Kolben C-57-G enthielt und 50 Tonnen Druck ausüben konnte. Der Splitterpunkt jedes Körpers wurde wie folgt gemessen:
keramischer Körper aus Italien | 2,1 Tonnen |
keramischer Körper aus Indien | 3,3 Tonnen |
keramischer Körper aus Deutschland | 1,9 Tonnen |
keramischer Körper aus den USA | 2,5 Tonnen |
| |
Körper der vorliegenden Erfindung mit R = 15 mm: | 6 Tonnen |
Körper der vorliegenden Erfindung mit R = 10 mm: | 7,3 Tonnen |
-
Platten, die aus keramischen Körpern der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, wurden Schussversuchen unterzogen und wiesen erstaunlich herausragende Eigenschaften auf.
-
Tabelle 1 ist eine Wiedergabe eines Versuchsberichtes, der sich auf Kugelsicherheitsversuche bezieht, die an einer Platte, wie sie in 6 dargestellt ist, ausgeführt wurden und die eine Anordnung von Körpern mit den in 9 dargestellten Abmessungen enthielt, die durch Epoxydharz verbunden waren, und die keine Stahllage 40 aufwies.
-
Die Platte in 6 war mit einer inneren Schicht mit einer Dicke von 17 mm aus Dyneema® versehen, sowie mit einer weiteren 6,35 mm dicken Trägerschicht aus Aluminium.
-
Bei der im ersten Versuch verwendeten Munition handelte es sich, wie in Tabelle 1 dargestellt, um ein 20-mm-Hochgeschwindigkeits-Splitter-STM-Geschoss, während bei den anderen Tests auf die gleiche Platte gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer Abmessung von 24,5 × 24,5 mm mit panzerbrechenden 14,5 mm Geschossen B-32 geschossen wurde, und zwar mit zunehmend höheren Werten der Durchschnittsgeschwindigkeit. Es ist zu sehen, dass erst bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 3,328 ft/s das achte panzerbrechende Geschoss B-32 in die Platte eindrang, die bereits siebenmal getroffen worden war, während der Standard bei lediglich vier Schüssen pro Platte der gleichen Größe bei niedrigeren Geschwindigkeiten liegt. TABELLE 1
-
Für den Fachmann liegt auf der Hand, dass die Erfindung nicht auf die Einzelheiten der oben stehenden veranschaulichenden Ausführungen beschränkt ist. Die vorliegenden Ausführungen sind daher in jeder Hinsicht als veranschaulichend und nicht als einschränkend zu betrachten, wobei der Schutzumfang der Erfindung durch die beigefügten Ansprüche und nicht durch die untenstehende Beschreibung angegeben wird, und alle Veränderungen, die innerhalb der Bedeutung und des Äquivalenzbereiches der Ansprüche liegen, sind daher als darin eingeschlossen zu betrachten.