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Verfahren zum Absenken und gegebenenfalls Wiederziehen von Bauhilfsgeräten
und Bauteilen im Erdreich Bei bisher bekannten Verfahren zum Absenken von Bauhilfsgeräten
und Bauteilen, z. B. Vortreibrohren, Erdbohrern, Pfählen u. dgl., in das Erdreich
treten an der Außenfläche solcher Teile infolge des auf sie wirkenden Erddruckes.
sehr erhebliche Reibungskräfte auf, deren Überwindung oft größere Schwierigkeiten
verursacht.
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Ein weiterer Nachteil besteht z. B. bei den bekannten Verfahren der
Ortpfahlh erstellung darin, daß die Menge des vom Pfahlschaft verdrängten Erdreiches
verhältnismäßig nur gering ist, da die bisher zur Anwendung gekommenen Hilfsmittel
unzureichend sind oder ihre Wirkung durch zunächst zu überwindende innere Reibungskräfte
in der Hauptsache aufgehoben wird. Solche Ortpfähle haben naturgemäß den großen
Nachteil, daß ihre Tragfähigkeit .gering ist.
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Die geschilderten Nachteile werden durch das Verfahren nach der Erfindung
beseitigt. Sie. betrifft ein Verfahren zum Absenken und gegebenenfalls Wiederziehen
von Bauhilfsgeräten, wie Vortreibrohren für Ortpfähle oder von ähnlichen Hohlkörpern,
und von Bauteilen, wie Pfählen oder ähnlichen Gründungskörpern. Nach der Erfindung
wird das die Bauhil.fsgeräte oder Bauteile umgebende Erdreich durch diese umschließende
Druckmäntel verdrängt, indem in letztere ein Druckmittel eingepreßt und danach gegebenenfalls
der Druck des Druckmittels wieder vermindert wird. Die Druckmäntel bestehen aus
gefaltetem oder gewelltem Blech o. dgl.
Ferner umfaßt die Erfindung
Maßnahmen zur Erleichterung des Wiederziehens von Vortreibrohren. Bei Preßbetonpfählen
dient die Erfindung auch zur Erhöhung des Wider-:. standes gegen das unbeabsichtigte
Hochstei-=-. gen solcher Rohre. Im übrigen wird hierbbi das Wiederziehen der Vortreibrohre
durch'` Anwendung eines ausweitbaren, unten offenen Deckmantels weiter erleichtert.
Zu diesem Zweck wird der Deckmantel über die obengenannten Druckmäntel gelegt, wobei
er tiefer als diese in das Erdreich hinabgeführt werden kann.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf Maßnahmen zur Verminderung des
Rammwiderstandes beim Einrammen von Vortreibrohren, Pfählen u. dgl. und findet weiter
auch bei der Herstellung von sog. Zugpfählen sehr vorteilhaft Anwendung. Das neue
Verfahren kommt somit in allen jenen Fällen in Frage, bei denen die Aufhebung oder
Erhöhung der Reibung zwischen den Umfangflächen von Bauhilfsgeräten und Bauteilen
und des sie umgebenden Erdreichs eine Rolle spielen.
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Die Verwendung dehnungsfähiger Mäntel aus Blech mit Längs- und Querfalten
zum Zwecke der Ortpfahlherstellung ist an sich bekannt. Bei der vorliegenden Erfindung
handelt es sich um eine neuartige Anwendung und Ausbildung solcher Mäntel zur Erleichterung
des Absenkens und gegebenenfalls Wiederziehens von Bauhilfsgeräten oder Bauteilen.
Gleichzeitig treten Verbesserungen der bisher bekannten Herstellungsverfahren von
Ortpfählen ein. Auch besteht -ein Vorteil darin, daß die Tragfähigkeit der betreffenden
Pfähle durch die Anwendung der Erfindung erhöht wird.
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Die beigefügten. Abbildungen zeigen Anwendungsbeispiele des Verfahrens,
wobei die Abb..i bis 9 senkrechte Schnitte durch Vortreibrohre und in Ausführung
befindliche Ortpfähle darstellen. Die Abb. io und 12 zeigen ebenfalls einen senkrechten
Schnitt durch einen Eisenbetonrammpfahl, während die Abb. i a, ioa, 13 und 14 Querschnitte
durch das Vortreibrohr der Abb. i bzw. durch den Eisenbetonpfahl der Abb. i o darstellen.
Die Abb. i i zeigt nochmals den Querschnitt der Abb. i a, ergänzt durch eine Einrichtung
zum Falten von Blechmänteln.
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Das Vortreibrohr i der Abb. i ist miteinem gefalteten, dichten Druckmantel
2, z. B. aus Blech, umgeben. Der Querschnitt des Rohres i und der horizontale Schnitt
durch den Druckmantel 2 ist aus Abb. i a ersichtlich. Der Druckmantel--1 ist oben
und unten bei den Stellen 3 'an das Rohr z z. B. durch Schweißung, dicht angeschlossen,
so' daß zwischen dem Rohr i und dem Mantel 2 .ein allseitig ,geschlossener Raum
4 vorhanden ist. Wird ein solcher Mantel 2 zusammen mit dem Vortreibrohr in geeigneter
Weise in das Erdreich eingeführt und mittels einer mit Hahn 6 -:abschließbaren Zuleitung
5 ein Druckmittel, :z B. Druckwasser, in den Raum 4 eingeführt, dehnt sich der gefaltete
Mantel, naturgemäß aus und nimmt die in .den Abb. i und i a durch punktierte Linien
angegebene Form 2' ein. Dabei wird das Erdreich naturgemäß nach der Seite weggedrückt.
Bei genügend hohem Druck des Druckmittels erreicht der Mantel,' schließlich seinen
größtmiöglichen Umfang, wobei er einen etwa kreisrunden Querschnitt 2' der Abb.
i a aufweisen kann. Sobald der Mantel, die gewünschte ausgeweitete Form 2' eingenommen
hat, kann das Vortreibrohr i samt dem Mantel beispielsweise wieder hochgezogen und
der gleichzeitig vom Rohr i und dem Mantel 2' am unteren Ende freigegebene Raum
zwecks Herstellung eines Betonpfahlschaftes mit Beton ausgefüllt werden. Auch kann
beispielsweise ein sog. P'reßbetonpfahl nach Abb.2 erzeugt werden, indem das Rohr
i oben ;z. B. mit einem Deckel p der Abb. 2 oder einer Schleuse dicht abgeschlossen
und mittels einer Leitung 6 mit Hahn 9 ein Druckmittel zugeleitet wird. Abb. 2 zeigt
den schon fertigen Betonpfahlteil io und das nach oben hochgezogene Rohr i mit dem
ausgedehnten Mantel 2'. Bei Herstellung eines solchen Preßbetonpfahles wird in .das
Innere des Rohres i eine bestimmteMengeBeton i i eingebrachtunddann erst in den
darüber befindlichen Raum 12 das obenerwähnte Druckmittel, z. B. Druckwasser oder
Druckluft, , eingeführt. Dieser Druck wirkt einerseits nach unten auf den Beton
und andererseits nach oben z. B. gegen den Deckel 7. Solange die Reibung zwischen
dem im Rohr i befindlichen Beton i i und der Rohrwandung sowie diejenige zwischen
dem Erdreich 13 und dem ausgeweiteten Mantel 2' durch den im Rohr wirkenden Druck
des Druclnnittels überwunden wird, bewegt sich das Rohr i zusammen mit dem ausgeweiteten
Mantel,-,' nach oben. Voraussetzung dabei ist natürlich, daß auch das Gewicht des-
Rohres und eine etwa aufgebrachte Auflast durch das Druckmittel getragen werden.
Auf diese Weise wird erreicht, daß das Rohr und der Mantel in bekannter Weise selbsttätig
nach oben gleiten. Es steht andererseits natürlich nichts im .Wege, wie üblich,
den Mantel ,' samt Rohr 'i mittels Winden, Flaschenzügen, hydraulischen Pressen
o. ,dgl. hochzuziehen und gegebenenfalls gleichzeitig mittels des erwähnten Innendruckes
im Rohr i das Hochziehen zu erleichtern.
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Das Hochziehen des Rohres i samt Mantel 2' kann vor allem auch dadurch
erfindungsgemäß erleichtert werden, daß der
Druck des Druckmittels
zwischen Mantel 2' und Rohr i während des Hochziehens zum Teil oder gänzlich aufgehoben
wird. Bei Druckverminderung zieht sich der Mantel infolge Elastizität oder federnder
Wirkung etwas zusammen und löst sich dabei vom Erdreich vollständig oder bis zu
einem gewissen Grade los. Naturgemäß verringert sich dann auch die Reibung zwischen
dem Mantel 2' und dem Erdreich, so daß dann nur noch verhältnismäßig geringe Kräfte
zum Hochziehen des Mantels samt Rohr notwendig sind.
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Um dieses Hochziehen weiter zu erleichtern, kann der Mantel 2 auch
so ausgebildet werden, daß - er .in seinem ausgedehnten Zustand 2' eine konische
Form nach Abb. 9 einnimmt. Hierbei ist die Faltung des Mantels in der Weise vorgesehen,
daß er am oberen Ende einen größeren Durchmesser als am unteren Ende einnehmen kann.
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Wie schon erwähnt, bewegt sich das Rohr i samt Mantel 2' bei einer
bestimmten Größe des im Innern des Rohres i wirkenden Druckes des Druckmittels nach
oben.. In einem solchen Falle kann bei den bekannten Verfahren, bei denen der Mantel
21 fehlt, der Druck im Innern des Rohres i nur noch gesteigert werden, wenn das
Rohr i oben künstlich belastet wird. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung bann
die Reibung zwischen Mantel 2' und dem umgebenden Erdreich dadurch gesteigert werden,
daß der noch nicht vollständig ausgedehnte Mantel durch Erhöhung des Druckes im
Raum 4 weiter ausgedehnt wird. Auf diese Weise kann nach Bedarf eine Art Verankerung
des Rohres i im Erdreich herbeigeführt werden, so daß dann der Innendruck im Rohr
i gesteigert und dabei auf den Beton i i ein verhältnism4ßig hoher Druck ausgeübt
werden kann.
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Bei der bisher beschriebenen Anordnung ist der vom Mantel 2 bzw. 2'
umschlossene Raum nach innen vom Rohr i begrenzt. Es ist natürlich ohne weiteres
möglich, den Mantel doppelseitig auszubilden, wie beispielsweise aus den Abb. i
o und i o a (rechts) hervorgeht. Der Mantel besteht hier aus einer inneren Wand
i8 und einer äußeren Wand i9. Beide Wände, die ebenfalls aus Blech bestehen können,,
sind am oberen und unteren Ende miteinander dicht verbunden und oben sowie nach
Bedarf auch unten an .das Bauhilfsgerät bzw. den Bauteil angeschlossen.
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Abb.3 zeigt eine Anordnung, bei der über dem Mantel 2 bzw. 2' ein
zweiter, unten offener, ausweitbarer Deckmantel 28 gelegt-ist. Wird nun in den Raum
4 z. B. Druckwasser unter hohem Druck und durch die Leitung 8 in den Innenraum des
Rohres i bzw. den Raum 31 Druckwasser unter etwas geringerem Druck eingeleitet,
so wird der Deckmantel 28 durch den Mantel 2' und durch das Druckwasser im Raum
31 nach außen gedrückt. Wird der Beton nur unterhalb des Rohres i aufgefüllt, so
fällt dann einerseits der Reibungsverlust im engen Rohr i weg, und andererseits
ist der zur Überwindung der Reibung zwischen dem Beton 29 und dem Deckmantel 28
aufgewendete Druck des Druckmittels im Verhältnis von viel größerer Wirkung als
im Fall der Abb.2. Der Deckmantel 28 wird durch das in den Raum 31 eingeführte
Druckmittel kräftig nach außen gedrückt, so daß Einschnüfungen des Pfahlschaftes
3o bei gewissenhafter Ausführung der Arbeit nicht möglich sind. Das Hochziehen des
Rohres i zusammen mit den Mänteln 2' und 28 kann z. B. bei Herstellung von Betonpfählen
nach jeweiligem Einbringen des Betons 29 in bekannter Weise erfolgen, z. B. durch
Verwendung von Winden u,2dgl. oder ',durch den Druck des betreffenden Druckmittels
auf den Deckel? des Rohres i bzw. auf die Grundfläche, des Deckmantels 28. Erfolgt
das Hochziehen erst, nachdem der Deckmantel 28 vollständig ausgedehnt ist, so wird
auch bei gesteigertem Druck des Druckmittels im Räum 31 die Reibung zwischen dem
Deckmantel 28 und dem Erdreich nicht erhöht und damit das Hochziehen des Mantels
nicht erschwert. Im Gegenteil wird dann ,durch Ermäßigung dieses Druckes auch die
Reibung verringert. Im allgemeinen wird z. B. der Druck im. Raum 4 (Abb. 2 und 3)
erheblich höher gesteigert werden können als in den Räumen 12 und 31, da .der Betonabschluß
nach unten gegebenenfalls nicht so vollkommen dicht ist wie die Wandungen der Räume
4.
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Abb.4 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein ausdehnungsfähiger Mantel
32 am unteren Ende des Rohres i dicht angeschlossen ist. Dieser Mantel hat
den gleichen bzw. ähnlichen Zweck wie der Mantel 28 der Abb.3.
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Damit in verschiedenen T'iefenlagen des Erdreichs, z. B. .je
-nach der Widerstands; fähigkeit der vorhandenen Bodenschichten, mit verschiedenen
Drücken gearbeitet werden kann, zeigen die Abb. 5 bis 7 getrennte, übereinander
angeordnete Mäntel 2, _ von denen jeder eine besondere Druckmittelzuleitung erhält.
Die Abb.5 bis 7 zeigen jeweils zwei voneinander getrennte und übereinander angeordnete
Mäntel 2 bzw. 2'. Die Anzahl dieser Mäntel kann natürlich erhöht werden.
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Die Abb. 7 und die linke Seite ,der Abb. 5 zeigen eine Stoßstelle
33 des Rohres i. Das Rohr i besteht hier aus einzelnen Stößen von etwa gleicher
Länge wie der zugehörige Mantel 2. An den Stoßstellen 33 können die einzelnen Rohre
i z. B. miteinander verschraubt werden. Auf diese Weise ist :es! nach Abb.5 (linke
Seite) möglich, beim
Niederbringen bz-%v. Wiederhochziehen solcher
Rohre jeweils einen neuen Rohrsäoß oben auf- bzw. abzuschrauben. Diese Einrichtung
hat den Vorteil, daß über dem Gelände keine hohen Gerüste zum Aufstellen der Rohre
erforderlich sind. Abb.6 zeigt eine Anordnung, bei der die Stoßstellen durch Mäntel
34 überdeckt sind, so daß dort das Erdreich möglichst ebenso weggedrückt wird wie
im Bereich der Mäntel 2.
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Die rechte Seite der Abb. 5 zeigt beispielsweise zwei Mäntel 2', über
die ein dritter Mantel 35 gelegt und an beiden Enden dicht an das Rohr i angeschlossen
ist. Je nach den Bodenverhältnissen können in den einzelnen Mänteln bestimmte Drücke
des Druckmittels angewendet werden. Aus der Menge der den einzelnen Mänteln zugeleiteten
Druckflüssigkeit läßt sich die Größe der mittleren Ausdehnung jeweils feststellen.
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In Abb.7 sind ein Deckmantel 36 und ein Mantel 32, wie
er bei Abb.4 vorgesehen ist, beispielsweise angedeutet. Beide Mäntel 36
und
3z sind ausdehnungsfähig und unten offen. Durch den Mantel 36 wird verhindert, daß
beispielsweise bei der Pfahlbetonierung Einschnürungen des Pfahlschaftes entstehen.
In den Räumen 4, 37 und 38 der Abb. 7 können unabhängig voneinander bestimmte Flüssigkeitsdrücke
ausgeübt werden, je nach den örtlichen Bodenverhältnissen und den Zwecken, die jeweils
von Fall zu Fall verfolgt werden. Die Leitungen für die Zuführung der Druckmittel
sind in Abb.7 angedeutet.
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Die Mäntel der Erfindung können auch, im Grundriß gesehen, aus mehreren
Mänteln 38 bzw. 39 bestehen, die neben- oder übereinander um das Rohr i herum (z.
B. nach Abb. 13 und 14) angeordnet werden. Die Mäntel 39 nach Abb.
14 können die Form flachgedrückter, an den Enden geschlossener Schläuche, die nur
oben und unten am Rohr i befestigt sind, .erhalten, oder sie können auch an den
Längsseiten 4o an dem Rohr i befestigt sein.
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Die Rohre i können natürlich auf beliebige Weise, z. B. mittels eines
gewöhnlichen Vortreibrohres, in das Erdreich eingebracht werden. Dabei kann das
Vortreibrohr z. B. mittels Ausbohren des Erdreichs oder Rammung mit verlorener Spitze
oder auf sonst geeignete Weise abgesenkt werden. In das abgesenkte Vortreibrohr
werden dann die Rohre i zusammen mit den Mänteln eingebracht,. worauf das Vortreibrohr
wieder gezogen wird. Dieses kann natürlich ebenfalls schon mit Mänteln z. B. nach
Abb. i und 2 ausgestattet sein, so daß es dann dem Rohr i .entspricht und kein zweites
Rohr erforderlich ist.
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Die Erfindung läßt sich außer auf Vortreibrohre auch auf andere Bauhilfsgeräte
anwenden, z. B. auf Erdbohrer und Stampfer, indem in geeigneter Weise an deren Außenseiten
Mäntel der beschriebenen Art angeordnet werden.
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Beim Anwendungsbeispiel der Abb. io und ioa ist ein Eisenbetonpfahl
17 mit erfindungsgemäßen Mänteln ausgerüstet. Hierbei kann es sich beispielsweise
darum handeln, die Reibung zwischen Erdreich und dem gerammten Pfahl z. B. während
.des Rammens gänzlich oder bis zu einem gewissen Grade aufzuheben. Dabei kann die
Reibung auf :der ganzen Pfahllänge oder auch nur im Bereich einer oder mehrerer
Strecken aufgehoben werden. Beispielsweise wird es oft genügen, den erfindungsgemäßen
Mantel nur am unteren Pfahlende vorzusehen.
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Wird in den Raum 4 bzw. 20 (Abb. i o und ioa) das Druckmittel, z.
B. Druckwasser, mittels eines Zuleitungsrohres 22 bzw. 23 zugeleitet, so dehnt sich
der Mantel um ein bestimmtes Maß aus, wobei ;das Erdreich im Bereich des Mantels
vom Pfahl weggedrückt wird. Hebt man hierauf den Druck auf, z. B. durch öffnen der
Hähne 24, so werden beim weiteren Rammen des Pfahles die Mäntel durch den Erddruck
wieder zusammengepreßt, so daß dann das Wasser aus den Räumen# 4 bzw. 2o durch die
geöffneten Hähne 24 entweicht. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden,
indem beispielsweise nach jedem Rammschlag die Hähne 24 geschlossen und Druckwasser
in die Räume 4 bzw. 2o eingeführt wird. Bevor der nächste Rammschlag zur Wirkung
kommt, werden dann die Hähne 24 wieder geöffnet. Die Hähne 24 können mit dem Rammbär
in geeigneter Weise gekuppelt werden, so daß sie sich beim Hochgehen des Bärs schließen
und beim Niedergehen rechtzeitig öffnen. Uni den Arbeitsvorgang beschleunigen zu
können, kann der Abfluß des Wassers bei geöffneten Hähnen 24 jeweils auch durch
die Saugwirkung einer Pumpe o. dgl. herbeigeführt oder wenigstens beschleunigt werden.
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Der Mantel 2 ist in Abb. io (linke Seite) bis zur Pfahlspitze hinabgeführt,
damit auch in deren Bereich das Erdreich wenigstens um ein geringes Maß weggedrückt
werden kann. In Abb. 12 ist der Mantel 2 beispielsweise um die Pfahlspitze herumgeführt.
Die Zu- und Abfeitung des Druckwassers erfolgt hierbei z. B. durch ein Rohr 25,
das in der Achse des Pfahles angeordnet ist.
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Um, die Ausweitungsmöglichkeit des Mantels 2 nach Abb. 12 auch in
der Längsrichtung des Pfahles zu erhöhen, ist der Mantel mit kleinen Wulsten 26,
Falten o. dgl. ausgestattet.
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Mit Hilfe solcher Einrichtungen können natürlich sehr große Kräfte
ausgeübt werden,
denen-,das Erdreich nicht zu widerstehen vermag,
auch wenn es sich dabei um sehr fest gelagerte Kiesböden u. dgl. handelt. Dabei
besteht der Vorteil, daß die Beanspruchung des z. B. aus Eisenblech bestehenden
Mantels infolge des Gegendruckes des Erdreichs verhältnismäßig gering ist.. Auch
. bei den Wulsten 26 und sonstigen zur Erhöliung der Mantelausdehnung angeordneten
Falten u. dgl. sind die infolge des Wasserdruckes im Mantel auftretenden Kräfte
verhältnismäßig gering, da die Wulste und Falten nur kleine Krümmungsradien aufzuweisen
brauchen. Beim Rammpfahlbeispiel der Abb. io und 12 braucht beispielsweise die Größe
der Ausweitung nur gering zu sein, da es sich hier in der Hauptsache nur um die
Erzeugung einer günstigen Gleitfläche zwischen Pfahl und Erdreich handeln kann.
In solchen Fällen können besonders bei langen Mänteln die quer zur Längsachse liegenden
Wulste ganz fehlen,, da allein schon die elastische Ausdehnung des Mantelbaustoffes
genügt, um die etwa notwendige Verlängerung des Mantels zu gewährleisten. Nimmt
man beispielsweise bei Abb. i o an, daß die Mantelseiten 18 und 19
zunächst
gleiche Länge haben und dicht aufeinanderliegen, so braucht sich die Mantelseite
i 9 bei einigen Millimetern Abstand von der Seite 18 nur um ein ganz geringes Maß
zu verlängern. Diese Verlängerung tritt schon bei verhältnismäßig kurzer Mantellänge
infolge -der elastischen Ausdehnung des Bleches von selbst ein.
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Wenn der Rammpfahl die gewünschte Tiefe erreicht hat, kann z. B. durch
die Leitung 25 der Abb. 12 P'reßmörtel in den durch die Mantelausdehnung herbeigeführten
freien Raum 27 gedrückt und dieser damit ausgefüllt werden. Dabei ist es leicht
möglich, dem etwa überschüssigen Wasser Abzugsmöglichkeit zu geben, etwa mittels
einer im Pfahlschaft angeordneten Rohrleitung, die z: H. zweckmäßig am höchsten
Punkt des @Raümes 27 an diesen angeschlossen werden kann. In ähnlicher Weise können
natürlich z. B. auch die Räume q. und-20 mit Preßbeton ausgefüllt werden.
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Die Bildung möglichst großer Räume 27, 2o und q. hat z. B. besonders
dann größere Bedeutunig, wenn der betreffende Pfahl gleichzeitig als Zugpfahl-wirken
soll. Werden diese Räume nachträglich mit Preßbeton ausgefüllt, so wird dadurch
eine große Reibung zwischen Erdreich und Mantel bzw. Pfahl aufrechterhalten. In
diesem Falle eignet sich der Pfahl sehr vorteilhaft zur Aufnahme von Zugkräften,
da sich z. B. das verbreiterte Pfahlende der Abb. 12 auch gegen das darüber befindliche
Erdreich abstützt.
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Werden die Räume 27, 2o und 4 nicht mit einem Baumaterial ausgefüllt
und wird das Wasser aus ihnen z. B. durch Absaugen beseitigt, so ist die Reibung
zwischen Erdreich und Mantel bzw. Pfahl nur gering, besonders wenn die Räume beim
Absenken oder nach dem Absenken .durch das Druckmittel noch besonders stark ausgeweitet
worden sind. Solche Maßnahmen werden beispielsweise getroffen, wenn es sich darum
handelt, den Pfahl aus irgendeinem Grunde wieder, zu ziehen. Sehr oft kommt es z.
B. bei der Ortpfahlherstellung vor, daß abgesenkte Vortreilirohre wieder gezogen
werden sollen. Die oben erläuterten Einrichtungen für Eisenbetonpfähle der Abb.
i o, i o a und 12 können sinngemäß auch bei Vortreibrohren u. dgl. Anwendung finden.
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Vor Wiederverwendung der erfindungsgemäßen Mäntel, z. B. in Verbindung
mit einem Vortreibrohr, können diese wieder in geeigneter Weise gefaltet und beispielsweise
in die Lage 2 der Abb. i a gebracht werden. Um dies zu erreichen, können beispielsweise
am Rohr i Leisten 14 angebracht werden, wie sie in Abb. i (linke Seite und i a angedeutet
sind. Zu diesem Zweck wird der Mantel z. B. mittels einer geeigneten Walzenstraße
in die gewünschte Form gebracht. Hierbei nähern sich die Walzen immer mehr den Leisten
1q., so daß schließlich die Mantelform 2 erzeugt wird.
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Der ausgeweitete Mantel 21 kann auch dadurch in die ursprüngliche
Form zurückgeführt werden, daß er nach Abb. i i zusammen mit dem Rohr i in ein an
den Enden geschlossenes größeres Rohr 15 eingeführt und dann ein Druckmittel,
z. B. Druckwasser oder Druckluft, in den Raum 16 zwischen Mantel 2' und Rohrwandung
15 eingeleitet wird. Durch das Druckmittel wird .der Mantel 2' zusammengedrückt,
bis er die Form der Abb. i a eingenommen hat. Für das Entweichen der innerhalb des
Mantels 2' im Raum i 6a Vorhandenen Luft kann zweckmäßig ein nach außen führendes
Ventil oder sonst eine geeignete Einrichtung vorgesehen werden.
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Auf diese Weise ist es möglich, die aus dem Erdreich herausgezogenen
Mäntel 2 zusammmen , mit dein Vortreibrohr i wiederholt zu verwenden.