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Einrichtung an Wehren zur Verhinderung störender Geräusche und von
Schwingungen des Wehrkörpers Es ist bekannt, bei überströmten und unterströmten
Wehren störende Geräusche und Schwingungen des Wehrkörpers dadurch zu verhindern,
daß das gleichmäßig abfließende Wasserband durch am Wehrkörper angeordnete, die
Ablösungskante des Wasserbandes beeinflussende Störungskörper in mehrere Abschnitte
mit unterschiedlichen Strömungsvorgängen eingeteilt wird. Bisher hat man diese Störungskörper
am Wehrkörper fest angebracht, was sich aber häufig als unzweckmäßig erwies. Für
die Erzielung einer befriedigenden Wirkungsweise spielen nämlich außer der Größe
der Störungskörper auch ihre Form, ihre Neigung zum Wehrkörper und ihre Anzahl eine
wesentliche Rolle. Die Störungskörper müssen also in dieser Hinsicht den bei den
verschiedenen Wehren vor= liegenden unterschiedlichen Verhältnissen angepaßt werden.
Dies bedingt eine mitunter lange Reihe von Versuchen. Diese Versuche müssen an dem
eingebauten Wehr selbst vorgenommen werden, weil die zu lösende Aufgabe und die
Herstellung eines Modelles, das der praktisch zu treffenden Ausführung vollkommen
entsprechen würde, bei den stark wechselnden Verhältnissen, die sich von Fall zu
Fall ergeben können, zu schwierig sind, als daß die Lösung dieser Aufgabe durch
Modellversuche ratsam erschiene.
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Bei fest angebäuten Störungskörpern, erweist sich nun die Durchführung
dieser Versuche am eingebauten Wehr meist sehr zeitraubend und kostspielig. Es gelingt
in den seltensten Fällen, selbst bei anscheinend gleichgelagerten Verhältnissen,
mit der Form; Neigung und Anzahl der Störungskörper von vornherein das Richtige
zu treffen. Infolgedessen müssen die fest angebauten Störungskörper meist mehrmals
gegen andere ausge-. tauscht werden,. Die neu einzubauenden schnell zu beschaffen,
ist oft nicht leicht, besonders wenn sich die Werkstätte in größerer Entfernung
von der Baustelle befindet. Auch das Aufbringen und Wiederabnehmen der Störungskörper
erfordert viel Zeit, und da die nicht brauchbaren Stücke Abfallstücke sind, hat
man nicht nur mit großen Zeitverlusten, sondern auch mit Verlusten an Werkstoff
zu rechnen.
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Diese Nachteile zu vermeiden, ist der Zweck ,der Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird dieser Zweck dadurch erreicht, daß die Störungskörper
mit
dem Wehrkörper gelenkig und auswechselbar verbunden und innerhalb
eines gewissen Winkelbereiches in der jeweils erforderlichen Winkelstellung zur
Ablösungskante ,.@1e5@. Wasserbandes feststellbar sind.
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Es ergeben sich .dabei folgende Möglich-,;' keiten und Vorteile: Die
längs der Ablösungskante des Wasserbandes angeordneten Störungskörper können gleiche
oder ungleiche Länge haben und in ununterbrochener Reihenfolge oder in mehr oder
weniger großen gleichen öder ungleichen Abständen voneinander angeordnet werden.
Sie können gleiche, z. B. gerade, oder gebogene Querschnittsform haben oder teils
gerade und teils gebogene. Einzelne der Störungskörper können nach Entfernung der
Gelenkbolzen herausgenommen und gegebenenfalls durch längere oder kürzere ersetzt
werden, so daß sich die Abstände jeweils benachbarter Stücke mehr oder weniger ändern.
Gerade und bogenförmige Stücke können in ihrer Lage gegeneinander ausgetauscht werden,
und das gleiche kann bei längeren oder kürzeren Stücken erfolgen. Außerdem können
die Gelenkachsen eines Teiles der Störungskörper versetzt zu den Gelenkachsen des
anderen Teiles angeordnet werden, und zwar in der Richtung des Verlaufes der Ablösungskante
des Wasserbandes oder auch in dazu winkelrechter Richtung. Endlich kann man die
Winkelstellung der Störungskörper oder einzelner derselben zur Ablösungskante des
Wasserbandes je nach den Erfordernissen wählen und gegebenenfalls einen Teil der
Störungskörper in einem anderen Winkel einstellen als den- anderen Teil.
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. Es ergibt sich also eine ungewöhnlich große Zahl von Anpassungsmöglichkeiten,
so daß mit den an die Baustelle mitgebrachten Störungskörpern die gewünschte Wirkung
in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht werden kann, ohne daß neue Ersatzstücke-
beschafft zu werden brauchen.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Einrichtung
nach der Erfindung schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt in senkrechtem Schnitt nach Linie A-A der Abb. 2 und
diese in Draufsicht die Anordnung von geraden Störungskörpern tt gleicher Länge;
die in ununterbrochener Reihenfolge nebeneinander durch herausziehbare Gelenkbolzen
b an den Gelenkbändern c befestigt sind, welche längs der Überfallkante des Wehrrückens
d angebracht sind.
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Abb..3 zeigt in Draufsicht die gleiche Anordnung wie Abb. i und 2,
bei der jedoch einzelne der geraden 'Störungskörper herausgenommen» sind, so daß
die verbliebenen in größerem Abstand voneinander liegen. In Abb. q. ist in senkrechtem
Schnitt nach Linie B-B der Abb. 5 und in. dieser in Draufsicht gezeigt, wie an Stelle
der beraUen . Störungskörper nach den Abb. i bis 3 bogenförmige Störungskörper angebracht
werden :können und außerdem mit Störungskörpern e, geringerer Länge längere Störungskörper
e= abwechseln können (Abb. 5), welche die Lücken zwischen den aus A#bb. 3 ersichtlichen
Störungskörpern ausfüllen.
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Die Abb-.6 läßt in senkrechten Schnitten nach den Linien C-C und D-D
der zugeh6rigen Draufsicht"nach Abb. 7 eine Ausführung erkennen, bei welcher wieder
gerade Störungskörper verwendet sind und solche, a,, von geringerer Länge mit solchen,
a2, von größerer Länge abwechseln. Die Gelenkbänder c, cl sind dabei so ausgebildet,
daß die Gelenkachsen b, der kürzeren Störungskörper a, in der Richtung des Überfallrückens
d gegen die Gelenke b2 der längeren Stücke a2 versetzt liegen. Die kürzeren Stücke
a, haben daher größere-Breite als die längeren Stücke a2. Ihre Überfallkanten verlaufen
gemäß der Darstellung in einer Linie. Doch kann gegebenenfalls auch eine Änderung
der Winkelstellung der Störungskörper gegenüber dem Uberfallrücken d in der Weise
erfolgen, daß die Überfallkante in ihrem Gesamtverlauf eine Wellenlinie bildet.
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Abb. 8 zeigt in senkrechten Schnitten nach den Linien E-E und F-F
der dazugehörigen Draufsicht nach Abb.9 die Anordnung gerader, miteinander abwechselnder
Störungskörper a" a2 unterschiedlicher Länge, bei welcher die Gelenke der längeren
Störungskörper a2 gegenüber denen der kürzeren so versetzt angeordnet sind, daß
sie tiefer liegen als die letztgenannten. Zu diesen Zweck ist zwischen den Gelenkbändern
e, der längeren Störungskörper a. und der Randzone des Überfallrückens l einfach
eine Abstandsleiste feingefügt.
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Wie aus vorstehendem bereits hervorgeht, kann man auch bei den Anordnungen
nach Abb.6 bis 9 bogenförmige Störungskörper verwenden oder solche mit geraden Störungskörpern
abwechseln lassen und in allen Fällen die Winkelstellung der Störungskörper zum
Wehrrücken d nach Wunsch einstellen. Mittel dazu sind in den Abb. io und i i beispielsweise
dargestellt.
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Gemäß Abb. io sind am Wehrrücken d und an den geraden Störungskörpern
a Stehbleche g, h angebracht, welche mit sich überdeckenden Schlitzen i versehen
sind, durch welche eine Klemmschraube k durchgeführt ist. Nach Lösung dieser Schraube
kann der Störungskörper a auf- oder niedergeklappt und in der jeweils gewünschten
Stellung dann durch Anziehen der Klemmschraube festgestellt
werden.
In einem der Stehbleche kann statt eines Schlitzes auch ein den Schraubenbolzen
durchlassendes Loch vorgesehen sein.
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Gemäß Abb. i i, bei welcher die Wehrklappe als Fischbauchklappe gedacht
ist, sind die Störungskörper a am Rande des Überfallrückens d angebracht, und an
der den Fischbauch bildenden Blechwand L sind Konsole m angeordnet, die gegebenenfalls
durch Rippen versteift sein können. In diesen Konsolen m ist ein Schlitz
n vorgesehen, und durch die Schlitze der Konsolen sind Stützstangen o für
die Störungskörper a durchgeführt, welche mit ihrem oberen Ende an den Störungskörpern
bei. p angelenkt sind. Die freien Enden dieser Stützstangen sind mit Gewinde versehen,
so daß sie mit Hilfe von Muttern q1, q2 an-den Konsolen in jeweils gewünschter Höhenstellung
festgelegt werden können. In ihrer Lage können die Stehbleche h nach Abb. io durch
Sicherungsmuttern gesichert werden, welche ein. selbsttätiges Lösen der Klemmschraube
lv verhindern: Die Muttern q1, 72 der Abb. i i können selbst Sicherungsmuttern
sein.
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Sinngemäß kann, -wie die senkrechten Teilschnitte nach Abb. 12 bis
14 erkennen lassen, die Einrichtung nach der Erfindung auch bei unterströmten Wehren
Anwendung finden. Dabei können ebenfalls Störungskörper verschiedener Abmessungen
und Querschnittstormen verwendet werden. So können z. B. gerade Störungskörper a3
(Abb. i2) Anwendung finden,- deren Unterkante nur wenig höher liegt als die Dichtungskante
des Sohlendichtungsbalkens r. Diese Störungskörper können in der gewünschten Lage
z. B. wieder mit Hilfe der Stehbleche g1, hl und der durch Durchbrechungen derselben
durchgeführten Klemmschraube lal festgestellt werden.
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Es können aber auch Störungskörper e3 von mehr oder weniger geschweifter
Querschnittsform (Abb. 13 und i4.) Anwendung finden,- die bei hochgezogenem
Wehr unten über den Dichtungsbalken v hinausragen. Diese Störungskörper sind zweckmäßig
durch Rippen t versteift. Sie können in den an der Stauwand s festen Gelenkbändern
c2 einfach beweglich angelenkt sein, so daß sie sich, wie in Abb. 13 in ausgezogenen
Linien dargestellt ist, bei hochgezogenem Wehr mit dein Rücken gegen die Stauwand
s .anlegen, beim Aufsetzen des Dichtungsbalkens auf die Sohle aber nach oben klappen
(gestrichelte Lage der Abb.. i3).
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Es steht aber auch nichts- in i .Wege, die Störungskörper -e3 ebenfalls
so anzuordnen, daß sie 'sich bei hochgezogenem Wehr in eine jeweils gewünschte Winkelstellung
zur Stauwand einstellen. Dies geschieht gemäß Abb. 1q. z. B. mit Hilfe von Anschlagbolzen
k2, die frei durch einen Kurvenschlitz il der Versteifungsrippe t durchgeführt werden
und in einer der Bohrungen u1, u2, ai, des Stehbleches lag festgeschraubt werden
können.
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Während also 'beim. Aufsetzen des Dichtungsbalkens auf die Sohle die
Störungskörper e3 ohne weiteres ausweichen und nach oben klappen können (gestrichtelte
Lage der Abb. 1q.), wird beim Heben des Wehres der rückläufige Ausschlag der Störungskörper
-durch die Anschlagbolzen h2 begrenzt, gegen welche'sich die Versteifungsrippen
t mit dem oberen Ende der Schlitze i, anlegen.. Je höher also die Anschlagbolzen
k2 angebracht sind, um so größer ist der Winkel (ausgezogen dargestellte Lage der
Abb. i4), in dem sich die Störungskörper gegenüber der Stauwand s einstellen.