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Die
FR-A-2 696 347 betrifft eine Leitung, bei der eine zweite Lage aus
porösem
Polytetrafluorethylen (PTFE) über
einer ersten isolierenden Lage eines anderen Materials angeordnet
ist, um die Bio-Kompatibilität
zu verbessern.
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Die
US-A-4,154,247 offenbart eine Schrittmacher-Leitung, die zumindest
einen Leiter sowie eine Isolation aufweist, die eine innere isolierende Lage,
die aus Polyurethan hergestellt sein kann, und eine äußere isolierende
Lage beinhaltet, die aus Silikon-Gummi hergestellt ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Leitung zur Implantation
in einen menschlichen Körper
und zur Verwendung mit einer implantierbaren Herzvorrichtung, wie
zum Beispiel ein Herzschrittmacher oder ein Kardioverter/Defibrillator.
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere auf eine solche Leitung
gerichtet, die eine isolierende Komposit-Struktur hat, die aus zwei
verschiedenen isolierenden Materialien gebildet ist, wobei eine über der anderen
liegt, was zu einer Leitung mit sehr guten Gesamtcharakteristiken
führt,
einschließlich
beispielsweise verbesserte mechanische Eigenschaften, verbesserte
Widerstandsfähigkeit
gegen Bio-Degradation sowie verbesserte Blutoberflächenkompatibilität.
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Implantierbare
Leitungen für
implantierbare Herzvorrichtungen, wie zum Beispiel Herzschrittmacher
sowie Kardioverter/Defibrillatoren, sind allgemein bekannt. Eine
solche Leitung weist allgemein eine oder mehrere Elektroden zur
Herstellung eines elektrischen Kontakts mit dem Herz eines Patienten, ein
Verbindungsmittel zum Verbinden der Leitung mit der implantierbaren
Vorrichtung sowie einen oder mehrere Leiter auf, um die Elektrode
bzw. die Elektroden mit dem Verbindungsmittel zu koppeln. Die Leitung
beinhaltet ferner eine äußere Isolation
zum elektrischen Isolieren des oder der Leiter, so dass nur die
Elektroden einen elektrischen Kontakt mit dem Körpergewebe des Patienten haben
können.
Idealerweise sollte die äußere Isolation
für diese
beabsichtigte Anwendung eine Anzahl bevorzugter Charakteristiken
haben.
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Eine
solche Charakteristik betrifft die Flexibilität. Allgemein gilt: je flexibler
eine Leitung ist, desto kleiner ist das Trauma, das durch den Druck
der implantierten Leitung in dem Gewebe des Patienten induziert
wird. Die Flexibilität
der Isolation der Leitung ist ein wichtiger Faktor hinsichtlich
der gesamten Flexibilität
einer Leitung. Es ist daher äußerst wünschenswert,
dass die Isolation der Leitung flexibel ist.
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Eine
weitere bevorzugte Charakteristik solcher Isolatoren betrifft deren
mechanische Eigenschaften. Es ist bevorzugt, dass solche Isolatoren gute
Dehnungseigenschaften haben, so dass, ungeachtet einer unvermeidbaren
Manipulation einer Leitung während
des Implantierens, die strukturelle Integrität der Leitung beibehalten wird.
Es ist ferner bevorzugt, dass das Material der äußeren Isolation gegen abrasive
Abnutzung resistent ist, und zwar in dem Fall, dass die Leitung
gegen eine andere Leitung, eine andere implantierte Vorrichtung
oder eine anatomische Struktur reibt, während sie nach dem Implantieren
in Gebrauch ist.
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Biostabilität ist eine
weitere Charakteristik, die für
implantierbare Leitungen wichtig ist, und insbesondere hinsichtlich
des Materials der Isolation, das als die äußere Isolation der Leitung
verwendet wird. Biostabilität
betrifft die Fähigkeit
des Isolationsmaterials einer Leitung, einer Degradation in der
Umgebung des Implantats (in vivo) zu widerstehen. Von den vielen
in vivo Degradationsmechanismen, die es möglicherweise gibt, sind zwei
dieser Mechanismen, die als Mechanismen bekannt sind, die bei bestimmten
Isolationsmaterialien allgemein auftreten, wie zum Beispiel Polyurethan,
und als die wichtigsten erachtet werden, das Umgebungsbelastungsbrechen (ESC)
und die durch Metall-Ionen induzierte Oxidation (MIO). ESC ist durch
Oberflächenbrüche in der Isolation
gekennzeichnet, von denen angenommen wird, dass sie durch eine kombinierte
Interaktion der Umgebung (interne Körperflüssigkeiten), die auf die Isolation
wirken, und Belastungen auf das Isolationsmaterial erzeugt werden.
MIO ist eine beschleunigte Degradation, die durch Reaktion mit Metall-Ionen
bewirkt wird, wie zum Beispiel Kobalt-Ionen, Chrom-Ionen und ähnliches,
die allein oder in Form von Legierungen in Leitern der Leitung verwendet
werden.
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Eine
noch weitere bevorzugte Charakteristik für die Verwendung einer Isolation
für eine
implantierbare Leitung ist die Blutoberflächenkompatibilität. Diese
betrifft das Ausmaß,
in dem die Oberfläche,
die durch das Isolationsmaterial gegeben ist, an der Ausbildung
von Blutgerinseln um die Leitung herum beiträgt. Eine Isolation, die eine
stark Blut-kompatible Oberfläche
darstellt, ist jene, die nur wenig zur Ausbildung von Blutgerinseln
beiträgt.
Allgemein ist ein Isolator, durch den eine stark Blut-kompatible
Oberfläche
zur Verfügung
gestellt wird, für
Anwendungen mit implantierbaren Leitungen gewünscht.
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Ein
weiteres Oberflächen-Phänomen, das mit
implantierbaren Leitungen und insbesondere mit den äußeren Isolationen,
die bei solchen Leitungen verwendet werden, in Beziehung steht,
ist der Reibungskoeffizient der Isolation in Blut. Leitungen, die Isolatoren
beinhalten, die einen geringen Reibungskoeffizienten in Blut haben,
sind leichter zu implantieren, da solche Leitungen leichter gegeneinander
sowie in Venen und Arterien gleiten. Folglich ist ein geringer Reibungskoeffizient
in Blut eine bevorzugte Charakteristik für Isolatoren, die bei der Herstellung von
implantierbaren Herzleitungen verwendet werden.
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Die
beiden üblichsten
Polymer-Materialien, die heutzutage für die äußere Isolation bei implantierbaren
Leitungen verwendet werden, sind Silikon und Polyurethan. Jeder
Typ von Material hat seine eigenen einzigartigen positiven und negativen
Eigenschaften hinsichtlich der Verwendung bei implantierbaren Herzleitungen.
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Silikon
hat eine außerordentlich
gute Flexibilität.
Es ist außerdem
sehr biostabil und im Wesentlichen unempfindlich gegenüber ESC
und MIO.
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Jedoch
hat Silikon auch einige Nachteile. Zum Beispiel hat Silikon eher
schlechte mechanische Eigenschaften. Insbesondere hat es eher schlechte Dehnungs-
und Abnutzungs-Charakteristiken.
Außerdem
stellt Silikon keine Oberfläche
zur Verfügung, die
in Blut kompatibel ist wie einige andere Materialien. Es hat außerdem einen
eher hohen Reibungskoeffizienten in Blut.
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Polyurethan
hat zur Verwendung als eine Isolation bei implantierbaren Herzleitungen
seinen eigenen Satz an Vorteilen. Es hat gute mechanische Eigenschaften
hinsichtlich Dehnungs-, Festigkeits- und Abnutzungs-Charakteristiken.
Die mechanischen Eigenschaften von Polyurethan sind so gut, dass
Leitungen unter Verwendung von Polyurethan als eine äußere Isolation
so ausgestaltet werden können,
dass sie dünne
Isolator-Wandkonstruktionen haben, die es ermöglichen, dass kleine Außendurchmesserabmessungen
für die
Leitung erhalten werden können.
Es hat ferner als stark blutkompatible Oberfläche, durch die Blutgerinnung
minimiert werden kann. Es hat außerdem einen sehr geringen
Reibungskoeffizienten in Blut, was dazu führt, dass Leitungen mit Polyurethan
als äußerer Isolation
während
des Implantierens leichter in einer Arterie oder Vene gleiten als
beispielsweise Leitungen mit Silikon als äußerer Isolation.
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Jedoch
hat auch Polyurethan hinsichtlich der Verwendung bei einer implantierbaren
Leitung gewisse Nachteile. Es ist allgemein nicht so biostabil wie andere
Materialien, wie zum Beispiel Silikon. Von einigen Formen von Polyurethan
wird berichtet, dass sie besonders anfällig für MIO und ESC sind. Polyurethan
allgemein und speziell einige Formen von Polyurethan werden als
steifer erachtet, als dies für
die Verwendung zur Implantation gewünscht.
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Aus
den vorhergehenden Erläuterungen kann
gesehen werden, dass implantierbare Leitungen gemäß Stand
der Technik entweder unter Verwendung von Silikon allein oder von
Polyurethan-Materialien allein für
die äußere Isolation
positive Charakteristiken und unvermeidbare negative Charakteristiken
haben. Leitungen, die eine Silikon-Isolation haben, sind vergleichsweise
biostabil, da Silikon gegenüber
ESC und MIO resistent ist. Andererseits haben sie schlechte mechanische
Eigenschaften (Dehnung, Festigkeit und Abnutzung) und bieten eine Oberfläche, die
weder eine hohe Blutoberflächenkompatibilität noch einen
geringen Reibungskoeffizienten in Blut hat. Leitungen, die eine
Polyurethan-Isolation
besitzen, haben gute mechanische Eigenschaften (Dehnung, Festigkeit,
Abnutzung). Außerdem
bieten solche Leitungen eine Oberfläche, die sehr Blut-kompatibel
ist und einen geringen Reibungskoeffizienten hat. Jedoch ist Polyurethan
nicht sehr biostabil und allgemein vergleichsweise steif. Eine Leitung,
die jedes Material allein beinhaltet, ist daher immer ein Kompromiss.
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Wie
anschließend
zu sehen ist, stellt die vorliegende Erfindung eine Leitung zur
Implantation in den menschlichen Körper zur Verfügung, die
die oben geläuterten
Nachteile beim Stand der Technik überwindet. Insbesondere stellt
die Leitung der vorliegenden Erfindung eine isolierende Komposit-Struktur
zur Verfügung,
die gemäß Anspruch
1 aus zumindest zwei unterschiedlichen Materialien gebildet ist,
was zu Eigenschaften der Leitung führt, die alle Vorteile der
verwendeten isolierenden Materialien gleichzeitig nutzt und die
Nachteile von jedem der isolierenden Materialien überwindet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Durch
die Erfindung wird daher eine Leitung zum Implantieren in einen
menschlichen Körper
gemäß Anspruch
1 zur Verfügung
gestellt. Die Leitung beinhaltet einen Leitungskörper und Elektrodeneinrichtungen,
die durch den Leitungskörper
gehalten werden, um mit dem menschlichen Körper einen elektrischen Kontakt
herzustellen. Der Leitungskörper
weist einen Leiter, der mit den Elektrodeneinrichtungen in Kontakt
steht, eine erste Isolation, die unmittelbar benachbart zu dem Leiter
angeordnet ist und diesen umgibt, sowie eine zweite Isolation auf, die
unmittelbar benachbart zu der ersten Isolation angeordnet ist und
diese umgibt. Die erste Isolation und die zweite Isolation sind
aus verschiedenen isolierenden Materialien hergestellt. Die erste
Isolation ist aus Silikon hergestellt, und die zweite Isolation
ist aus Polyurethan hergestellt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine seitliche Draufsicht von einer ersten implantierbaren Herzleitung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die Leitung eine einzelne Elektrode an ihrem distalen
Ende aufweist.
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2 ist
eine seitliche Draufsicht von einer zweiten implantierbaren Herzleitung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die zweite Leitung ein Paar Elektroden aufweist.
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3 ist
eine seitliche Draufsicht von einer dritten implantierbaren Herzleitung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die dritte Leitung speziell für die Implantierung in einer
Kammer des Herzens ausgestaltet ist.
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4 ist
eine seitliche Teildraufsicht, wobei ein Bereich weggebrochen ist,
in einem vergrößerten Maßstab, um
die Komposit-Struktur der äußeren Isolation
der erfindungsgemäßen Leitungen
aus 1–3 darzustellen.
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5 ist
eine Querschnittsansicht in vergrößertem Maßstab entlang Linie 5-5 aus 1.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Es
wird nun auf 1 Bezug genommen, in der eine
erste Leitung 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist. Die Leitung 10 sowie die zweite
und dritte Leitung 40 und 50, die in 2 bzw. 3 dargestellt
sind, sind alle implantierbare Herzleitungen und primär zur Verwendung
mit einem implantierbaren Vorkammer-Defibrillator/Kardioverter ausgestaltet,
wie beispielsweise im US-Patent Nr. 5,350,404 beschrieben, veröffentlicht
am 27. September 1994, mit dem Titel LEAD SYSTEM FOR USE WITH AN
ATRIAL DEFIBRILLATOR AND METHOD. Wie für den Fachmann offensichtlich,
ist die vorliegende Erfindung gleichermaßen auf irgendeinen Typ von
implantierbarer Leitung zur Verwendung mit irgendeinem Typ von implantierbarer
Herzvorrichtung anwendbar, wie zum Beispiel ein Herzschrittmacher
oder ein Ventrikel-Defibrillator/Kardioverter.
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Die
Leitung aus 1 hat einen Leitungskörper 12 mit
einem distalen Ende 14 und einem proximalen Ende 16.
Eine längliche
Elektrode 18 ist an dem Leitungskörper 12 an dem distalen
Ende 14 gehalten. Ein Leiter 20 (5)
in der Form einer Stilett-Spirale ist mit der Elektrode 18 verbunden
und koppelt die Elektrode 18 mit einem Stift 24 von
einem Verbindungsmittel 22, das an dem proximalen Ende 16 der
Leitung 10 gehalten ist. Das Verbindungsmittel 22 dient
dazu, wie für
den Fachmann offensichtlich, die Leitung 10, und insbesondere
die Elektrode 18, mit einer internen Schaltung einer implantierbaren Herzvorrichtung
zu koppeln, wie zum Beispiel ein implantierbarer Vorkammer-Defibrillator/Kardioverter, wie
hier erläutert.
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Der
Leitungskörper 12 beinhaltet
zusätzlich zu
dem Leiter 20 eine äußere Isolation 26.
Ein Abschnitt 4 des Leitungskörpers 12 ist speziell
in 4 dargestellt. Wie in 4 zu sehen,
beinhaltet die äußere Isolation 26 eine
erste Isolation 28 und eine zweite Isolation 30.
Unter weitere Bezugnahme auf 5 kann gesehen
werden, dass die erste Isolation 28 den Leiter 20 umgibt
oder umschließt
und die zweite Isolation 30 die erste Isolation 28 umgibt
oder umschließt.
Außerdem
ist die erste Isolation 28 unmittelbar benachbart zu dem
Leiter 20 angeordnet, und die zweite Isolation 30 ist
unmittelbar benachbart zu der ersten Isolation 28 angeordnet.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1 sind die erste und zweite Isolation co-extensiv,
bilden eine äußere Isolations-Komposit-Struktur
und verlaufen von der Elektrode 18 zum Verbindungsmittel 22.
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Es
wird nun auf 2 Bezug genommen, in der eine
zweite Leitung 40 gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt ist. Die zweite Leitung 40 ist ähnlich der
Leitung 10 aus 1, mit der Ausnahme, dass sie
eine zweite Elektrode 42 aufweist. Daher werden in 2 gleiche
Bezugszeichen für
gleiche Elemente verwendet, die in 1 gezeigt
sind. Die Leitung 40 hat einen Leitungskörper 44 mit
einem distalen Ende 14 und einem proximalen Ende 16. Eine
längliche
Elektrode 18 ist an dem Leitungskörper 44 an dem distalen
Ende 14 gehalten. Der Leiter 20 (5)
verbindet die Elektrode 18 mit einem Stift 24a eines
Verbindungsmittels 22a, das an dem proximalen Ende 16 der
Leitung 40 gehalten ist. Die zweite Elektrode 42 wird
durch den Leitungskörper 44 in der
Mitte zwischen der Elektrode 18 und dem Verbindungsmittel 22 gehalten.
Wie für
den Fachmann offensichtlich, kann der zweite Leiter (nicht gezeigt)
bezüglich
des Leiters 20 koaxial angeordnet sein, um die Elektrode 42 mit
einem zweiten Stift 24b eines zweiten Verbindungsmittels 22b zu
koppeln. Die Verbindungsmittel 22a und 22b sind
separat voneinander vorgesehen, so dass jedes unabhängig mit
seinem eigenen entsprechenden Verbindungsanschluss einer implantierbaren
Herzvorrichtung gekoppelt werden kann, wie zum Beispiel ein implantierbarer
Vorkammer-Defibrillator/Kardioverter, wie hier erläutert wurde.
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Die äußere Isolation 26 erstreckt
sich von einer Gabelung 44 zu der zweiten Elektrode 42 sowie von
der zweiten Elektrode 42 zu der ersten Elektrode 18.
Außerdem
hat die äußere Isolation 26 vorzugsweise
die Ausgestaltung, wie in 4 und 5 dargestellt,
um die erste Isolation 28 und die zweite Isolation 30 zu
beinhalten. Daher ist es bevorzugt, dass die erste und die zweite
Isolation 28 und 30 zwischen der Gabelung 44 und
der Elektrode 42 sowie zwischen der Elektrode 42 und
der Elektrode 18 co-extensiv sind. Gemäß breiterer Aspekte der vorliegenden
Erfindung kann die zweite Isolation 30 jedoch segmentiert
sein, um ausgewählte
Bereiche der Leitung 40 zu überdecken, um als eine oder
mehrere Schutzhülsen
zu dienen. Dazu dient die erste Isolation 28 zum Bewirken
einer elektrischen Isolation sowie Bio-Stabilität. Andererseits können die
Schutzhülsen
mit ihren mechanischen Eigenschaften dienen, wie zum Beispiel Wiederstandsfähigkeit
gegen abrasive Abnutzung.
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Die
Leitung 10 aus 1 sowie die Leitung 40 aus 2,
wie in dem zuvor genannten US-Patent Nr. 5,350,404 beschrieben,
sind insbesondere für
die Implantation in den Koronarsinus und die große Herzvene des Herzens ausgestaltet,
um die Elektrode 18 in dem Koronarsinus und in der großen Herzvene
benachbart zur linken Vorkammer anzuordnen. Wie außerdem in
dem oben genannten Patent gelehrt, verläuft ein bevorzugter Pfad zum
Implantieren der Leitungen 10 und 40 nach unten
entlang der oberen Hohlvene, in die rechte Vorkammer, durch das
Ostium des Koronarsinus, in den Koronarsinus und zur großen Herzvene,
um die Elektrode 18 in dem Koronarsinus und der großen Herzvene
des Herzens anzuordnen. Bezüglich
der Leitung 40 sind die Elektroden 18 und 42 vorzugsweise
so an dem Leitungskörper 44 angeordnet,
dass dann, wenn sich die Elektrode 18 in dem Koronarsinus
und in der großen
Herzvene befindet, die Elektrode 42 in der rechten Vorkammer
angeordnet ist.
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Die
Leitung 50, die in 3 dargestellt
ist und auf die nun Bezug genommen wird, ist insbesondere zum Implantieren
in der rechten Vorkammer des Herzens zur Verwendung bei atrialer
Kardioversion/Defibrillation zusammen mit der ersten Leitung 10 aus 1 ausgestaltet.
Die Leitung 50 hat einen Leitungskörper 52 mit einem
distalen Ende 54 und einem proximalen Ende 56.
Eine längliche
Elektrode 58 ist an dem Leitungskörper 52 an dem distalen Ende 54 gehalten.
Ein Leiter, wie zum Beispiel der Leiter 20 (5),
koppelt die Elektrode 58 mit einem Stift 64 eines
Verbindungsmittels 62 an dem proximalen Ende 56 des
Leitungskörpers 52.
Die Leitung 50 kann implantiert werden, indem sie nach
unten entlang der oberen Hohlvene (Vena Cava Superior) in die rechte
Vorkammer geführt
wird. Dadurch wird die Elektrode 58 in der rechten Vorkammer
angeordnet. Um die Verankerung der Leitung 50 in der rechten Vorkammer
zu unterstützen,
beinhaltet das distale Ende 54 einen spiralförmigen Vorsprung 60,
um das distale Ende 54 der Leitung in gemäß Stand
der Technik bekannter Weise zu verankern.
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Der
Leitungskörper 52 weist
eine äußere Komposit-Isolation 26 auf,
die sich proximal von der Elektrode 58 erstreckt und vorzugsweise
die in 4 und 5 gezeigte Konstruktion hat.
Dazu verläuft die
erste Isolation 28 von der Elektrode 58 zu dem Verbindungsmittel 62,
während
sich die zweite Isolation 30 proximal von der Elektrode 58 erstreckt
und an einer Stelle zwischen der Elektrode 58 und dem Verbindungsmittel 62 endet.
Alternativ kann die zweite Isolation 30 konfiguriert sein,
um sich co-extensiv mit der ersten Isolation 28 zu erstrecken,
um sich so auch von der Elektrode 58 zu dem Verbindungsmittel 62 zu
erstrecken.
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Bezüglich der
Komposit-Isolationsstruktur 26 der Leitungen 10, 40 und 50,
sowie gemäß der vorliegenden Erfindung,
sind die erste Isolation 28 und die zweite Isolation 30 aus
verschiedenen isolierenden Materialien hergestellt, die nicht verschiedene
Zusammensetzungsvariationen des gleichen Typs von Material umfassen,
wie beispielsweise in dem US-Patent Nr. 5,375,609 beschrieben. Beispielsweise
ist die erste Isolation aus Silikon hergestellt, wie zum Beispiel
Silikon Q7-4765, hergestellt von Dow Corning Co. aus Midland, MI,
oder MED-4765, hergestellt von NuSil Technology of Carpenteria,
CA, und die zweite Isolation ist aus Polyurethan mit eine Durometer
von beispielsweise 55D hergestellt, wie zum Beispiel Pellethane
2363-55D, hergestellt von Dow Chemical Co. aus Midland, MI. Der
Begriff "Silikon", wie er hier verwendet
wird, soll bedeuten, dass er sich auf irgendeine der Versionen von
Silikongummi-Polymeren bezieht, die für Implantation geeignet sind.
Der Begriff "Polyurethan", wie er hier verwendet wird,
soll bedeuten, dass er sich auf irgendeine der Versionen oder der
Familientypen von Polymeren bezieht, generisch bekannt als Polyurethan,
die für
Implantation geeignet sind.
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Die
erste Silikon-Isolation hat vorzugsweise einen Außendurchmesser
von 1,55 mm (0,061 Zoll) und eine Wanddicke von 0,3 mm (0,012 Zoll).
Die zweite Polyurethan-Isolation hat vorzugsweise einen Außendurchmesser
von 2 mm (0,079 Zoll) und eine Wanddicke von 0,15 mm (0,006 Zoll).
Die Polyurethan-Isolationsröhre kann über der
Silikon-Isolationsröhre
angeordnet werden, indem zuerst die Außenfläche der Silikon-Röhre mit
Isopropyl-Alkohol beschichtet wird, um die Reibung zwischen Silikon
und Polyurethan zu vermindern, und dann die Polyurethan-Röhre schnell über das
Silikon geschoben wird.
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Wie
vorstehend erläutert,
ist Silikon biostabiler als Polyurethan. Folglich wird durch die
erste Silikon-Isolation 28 sowohl Biostabilität als auch
elektrische Isolation für die
Leitungen bewirkt. Daher haben die Leitungen 10, 40 und 50 den
Vorteil der Biostabilitäts-Charakteristiken
der Silikon-Isolation. Gleichzeitig werden die eher schlechten Bio-Degradations-Charakteristiken
der Polyurethan-Isolation 30 minimiert oder negiert, da
die Silikon-Isolation 28 die Polyurethan-Isolation 30 gegen
Auswirkungen von Bio-Degradation
von Ausfallmechanismen geschützt, wie
zum Beispiel MIO.
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Da
außerdem
die Wanddicke der ersten Silikon-Isolation 28 größer ist
als die Wanddicke der zweiten Polyurethan-Isolation 30, und da die Flexibilität einer
Leitung größtenteils
von der Flexibilität
ihrer äußeren Isolation
abhängig
ist, haben die Leitungen 10, 40 und 50 eine
Flexibilität,
die lediglich etwas kleiner ist als die Flexibilität von Silikon
allein und die sehr viel größer ist
als die Flexibilität
von üblicherweise
allein verwendeten Polyurethanen mit vergleichbarer Dicke. Als Ergebnis
haben die Leitungen 10, 40 und 50 den
Vorteil der Flexibilität
der Silikon-Isolation, die gleichzeitig die Nicht-Flexibilität der Polyurethan-Isolation
negiert.
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Außerdem wird
durch die zweite Polyurethan-Isolation 30 eine sehr kompatible
Oberfläche
für Blut
zur Verfügung
gestellt. Als Ergebnis haben die Leitungen 10, 40 und 50 den
Vorteil von Blutoberflächenkompatibilitäts-Charakteristiken
der Polyurethan-Isolation, wodurch die eher schlechten Blutoberflächenkompatibilitäts-Charakteristiken
der Silikon-Isolation
negiert werden.
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Auf ähnliche
Weise hat die zweite Polyurethan-Isolation 30 den Vorteil
ihres geringeren Reibungskoeffizienten in Blut und negiert den sehr
viel höheren
Reibungskoeffizient in Blut von Silikon. Tatsächlich wurde in der Literatur
berichtet, dass der Reibungskoeffizient in Blut von Silikon nahezu
20 Mal größer ist
als der Reibungskoeffizient in Blut von Polyurethan. Als Ergebnis
wird durch die vorliegende Erfindung eine Leitung zur Verfügung gestellt,
die sehr viel leichter in einer Arterie oder Vene oder, während der
Implantation, gegen andere Leitungen gleitet, und zwar im Vergleich
mit einer Leitung, die nur eine Silikon-Isolation hat.
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Zusätzlich zu
den vorstehend erläuterten Merkmalen
haben die resultierenden Leitungen 10, 40 und 50 außerdem den
Vorteil der Langlebigkeit der Polyurethan-Isolation hinsichtlich
Dehnungs-, Festigkeits- und Abnutzungscharakteristiken. Da Polyurethan
die äußerste Isolation
bildet, werden durch diese Charakteristiken Vorteile erreicht, wobei
die eher schlechten Charakteristiken von Silikon hinsichtlich Dehnungs-,
Festigkeits- und Abnutzungscharakteristiken überwunden werden.
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Schließlich, da
die erste Silikon-Isolation 28 eine Beständigkeit
gegen Bio-Degradation und die elektrische Isolation bewirkt, können Polyurethane mit
weicherem Durometer verwendet werden, um die zweite Isolation 30 gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verbessern. Polyurethane mit einem Durometer von beispielsweise
80A, was weicher ist als Polyurethane mit einem Durometer von beispielsweise
55D, können
für die
zweite Isolation 30 verwendet werden. Obwohl Polyurethane
mit weicherem Durometer allgemein anfälliger bezüglich ESC und MIO sind, werden
diese Isolationen, indem sie die äußerste Lage der Isolation bilden,
durch die innere Silikon-Isolation gegen MIO geschützt. Selbst
wenn die äußere Isolation 30 in
Folge von beispielsweise ESC brechen sollte, behält die Leitung immer noch ihre sehr
guten mechanischen Charakteristiken bei, da die erste Isolation 28 weiterhin
die Biostabilität
und die elektrische Isolation bewirkt. Als Folge werden mit Hilfe
der vorliegenden Erfindung implantierbare Leitungs-Konstruktionen
mit verbesserten kombinierten Charakteristiken ermöglicht,
einschließlich
Flexibilität,
Widerstandsfähigkeit
gegen Abnutzung, Erleichterung des Implantierens, Blutoberflächenkompatibilität und Bio-Degradation.
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Obwohl
bestimmte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung gezeigt und beschrieben wurden, können Modifikationen
erfolgen. Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung gleichermaßen bei
implantierbaren Leitungen angewendet werden, die ein oder mehrere
Lumen haben, um Leitungs-Elektroden
mit Leitungs-Verbindungsmitteln zu koppeln. Daher ist es beabsichtigt,
dass die beigefügten
Patentansprüche
all diese Veränderungen
und Modifikationen umfassen, die in den Schutzbereich der beiliegenden
Ansprüche
fallen.