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Die
Erfindung betrifft ein Mittel und ein Verfahren zum Erstellen von
verschiedenen Arten von Bereichsabdichtungen in Ölquellen, Gasquellen und anderen
Arten von Quellen, die sich an der Küste oder am Meeresboden befinden,
einschließlich
Quellen im Zusammenhang mit der Nutzung von Grundwasser.
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Hintergrund
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Wenn
wassererzeugende Schichten abgedichtet werden oder Abdichtung von
Quellenbereichen erstellt wird, werden Rohrwendeln oder miteinander
verbindbare Rohre eingesetzt, wobei Letztere auch als Bohrgestänge verwendet
werden, die mit sich ausdehnenden Abdichtungen zum Verschluss des
Verrohrungsabschnitts des in Frage kommenden Bereiches ausgerüstet sein
können.
Der Bereich, der isoliert wird, wird dann mit einer Abdichtung versehen,
die man aushärten
lässt und
daher den Bereich abschließt.
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Im
Fall von Ölquellen
wird dies getan, um unerwünschte
Zufuhr von Wasser oder Gas abzutrennen und im Fall von Gasquellen
wird dies getan, um eine Abdichtung gegen Wasserzufuhr zu erstellen,
sowie um verschmutzte Bereiche in Grundwasserquellen zu isolieren.
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Darüber hinaus
kann eine Notwendigkeit zur Abdichtung des ringförmigen Raumes zwischen der
Verrohrung und dem Gehäuse
in Quellen aufgrund von Zerstörung
der Röhren,
verursacht durch Kollaps in der Anordnung und nachfolgender Zerstörung der
Leitungen, bestehen.
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Eine
weitere Art von Dichtverfahren beinhaltet einen Absperrhahn für Quellen,
die permanent oder zeitweise abgesperrt werden müssen, oder einen so genannten „Anstoß"-Hahn („kick-off" plug), um eine Stelle für das Bohren
einer neuen Quelle aus dem verbleibenden oberen Abschnitt einer
früheren
Quelle zu erstellen.
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Beim
Bohren von mehrfach verzweigten Quellen besteht eine Notwendigkeit,
die Übergangsbereiche der
umgebenden Formation zu verstärken
und abzudichten. Diese Übergangsbereiche
unterliegen großen mechanischen
Spannungen.
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Die
Verfahren gemäß Stand
der Technik verwenden Zement. Ein Nachteil von Zement ist jedoch,
dass der Härtungsschritt
bis zu 24 Stunden erfordern kann, was eine unverhältnismäßige lange
Zeitdauer ist, und Wartezeit an der Produktionsstelle ist offshore
eine sehr kostspielige Operation. Ein weiterer Nachteil ist der, dass
die Festigkeit des gehärteten
Zementmaterials in gewissen Anwendungen unzureichend ist. Ein weiterer Nachteil
von Zement ist, dass im Hinblick auf seine auf Teilchen basierende
Struktur das Material eine relativ schlechte Durchdringungsfähigkeit
in Formationen zeigt, was wiederum in einem reduzierten Dichteffekt
resultieren kann.
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NO-Patent
176 878 beschreibt ein auf Polymer basierendes Zementierungsmittel
zur Verwendung in warmen Zonen einer Quelle bei einer Temperatur
von 120–200°C aus Diallylphthalat
(DAP), einschließlich
Isomeren, Vorpolymeren und/oder Oligomeren desselben. Das Mittel,
welches neben anderen Dingen das Füllermaterial aufweist, wird
mit Hilfe eines Initiators (organisches Peroxid) polymerisiert und
stellt eine gehärtete Dichtmasse
für verschiedene
Anwendungen her. Ein Dichtmittel auf Polymerbasis der in diesem
Patent beschriebenen Art hat den allgemeinen Vorteil, relativ schnelle
Härtung
nach dem Aufbringen aufzuweisen, im Gegensatz zu Zement, bei dem
die Masse sich erst anpasst und dann mit der Zeit schrittweise härtet. Das Dichtmittel
von NO-Patent 176 878 ist nicht anwendbar auf Quellenbereiche mit
moderateren Temperaturen, wie z.B. 5–120°C, und in vielen Anwendungen
wird die Härtungszeit
des Dichtmittels zu lang sein und die mechanische Festigkeit der
gehärteten
Masse zu gering. Ein weiterer Nachteil des unmodifizierten, auf
DAP basierenden Polymeren in solchen Anwendungsbereichen ist, dass
das gehärtete
Polymer um 10–15
Vol.-% schrumpft, verglichen zur Ausgangszusammensetzung. Daher
muss die Zusammensetzung mit einem schrumpfungskompensierenden Additiv
in der Form eines vorgetrockneten Bentonits versetzt werden.
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Aufgabe
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Die
Hauptaufgabe der Erfindung ist, ein auf Polymer basierendes Dichtmittel
der Art wie oben beschrieben zur Verfügung zu stellen, um verschiedene
Arten von Dichtungen in Quellenbereichen zu erzeugen, die eine Temperatur
von 5–120°C haben und
wobei das Dichtmittel schneller härtet, in höherer Festigkeit resultiert
und die Schrumpfung im gehärteten
Material reduziert ist im Vergleich zu Mitteln gemäß Stand
der Technik.
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Die Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erreicht durch ein Mittel und ein Verfahren gemäß dem charakterisierenden
Teil von Anspruch 1 bzw. 6. Andere vorteilhafte Merkmale tauchen
in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen
auf.
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Das
erfindungsgemäße Mittel
weist ein Monomer, Initiator, Inhibitor und wahlweise Füller, sowie
andere Additive auf. Erfindungsgemäß beinhaltet das Mittel ein
Vorpolymer in der Form eines zumindest teilweise ungesättigten
Polyesters oder Epoxyvinylesters und darüber hinaus zumindest ein vinylenthaltendes
Comonomer.
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Eine
Zusammensetzung dieser Art kann bei weit tieferen Temperaturen verwendet
werden als Zusammensetzungen gemäß Stand
der Technik und kann eine ausreichend lange Standzeit (pot life)
erreichen, während
gleichzeitig eine kurze Härtungszeit
nach Initiierung des Härtungsschrittes
erreicht wird. Darüber
hinaus erzeugt die gehärtete
Masse auf Grund ihrer vernetzten Copolymer-Struktur eine starke
und sichere Dichtung vom mechanischen Gesichtspunkt her und erreicht
eine wünschenswerte
Viskosität
und Standzeit vor der Initiierung des Härtungsschrittes. Ein weiterer
Vorteil der vorliegenden Zusammensetzung ist der, dass die erhaltene
gehärtete
Masse keinerlei Volumenreduktion im Vergleich zu der Ausgangszusammensetzung
zeigt. Das Mittel kann allgemein in einem Temperaturbereich von
5–120°C verwendet
werden.
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Das
Vorpolymer kann in der Form von Polyester oder Epoxyvinylester ausgewählt werden
oder einer Mischung aus diesen. Die Zusammensetzung, Struktur, Polymerisationsgrad
und Gehalt an Doppelbindungen in dem Vorpolymeren ist nicht kritisch,
aber im Allgemeinen wird die Zusammensetzungsviskosität mit steigendem
Polymerisationsgrad des Vorpolymeren ansteigen und mit der Menge
desselben in der Zusammensetzung. Um Copolymerisation und Vernetzung
mit den Comonomeren zu erreichen, muss das Vorpolymer natürlich zumindest
einen gewissen Grad an Ungesättigtheit
zeigen.
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Es
soll erwähnt
werden, dass US-A-5 346 013 ein Verfahren beschreibt, um die Wasserproduktion
in Ölquellen
zu reduzieren, indem eine hydrophobe Polymerlösung in das Reservoir eingebracht
wird. Nachdem die Lösung
an Ort und Stelle ist, wird die Produktion in der Quelle begonnen.
Vom Punkt in der Quelle, wo Wasser hergestellt wird, wird das Polymer
aus der Lösung
in der Gegenwart des hergestellten Wassers ausfallen und daher die
Wasser erzeugenden Bereiche reduzieren oder abdichten. Die vorliegende
Erfindung unterscheidet sich von diesem Verfahren durch die Tatsache,
dass der in Frage kommende Bereich, der abgedichtet werden soll,
mit einem Monomer ausgerüstet
wird und in situ in dem Reservoir polymerisiert wird. Das erfindungsgemäße Vorpolymer
ist hauptsächlich
ein Mittel, um unerwünschte
Schrumpfung zu vermeiden. Die in US-A-5 346 013 beschriebene Substanz
ist ein vorpolymerisiertes Polymer einer anderen Art, als in Anspruch 1
definiert und in einer Lösung
gelöst,
bevor es in das Reservoir eingebracht wird. Zweitens wird das in
US-A-5 346 013 beschriebene Polymer aktiviert, wenn das hergestellte
Wasser eine Fällung
des Polymeren in dem Reservoir verursacht.
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Weiterhin
beschreibt US-A-5 048 607 ein Verfahren zur Profilkontrolle in einer
unterirdischen Kohlenwasserstofffluid enthaltenden Formation oder
Reservoir. Das Verfahren beschreibt eine Polymerisation einer externen
Wasseremulsion (O/W) in der Formation, um Bereiche mit hoher Durchlässigkeit
abzudichten. Die Emulsion polymerisiert in situ und bildet kleine
Polymerkugeln mit einem Durchmesser von weniger als 50 μm. Die Emulsion
kann Styrol, Propylen oder Ethylen enthalten. Der technische Effekt
wird zur Verfügung
gestellt, wenn die Polymerteilchen, die in der Formation gebildet
werden, das Einströmen
von Fluid oder Wasser verhindern. Zonen mit hoher Durchlässigkeit
werden mittels der Polymerteilchen verschlossen und Kohlenwasserstoff
enthaltende Bereiche können
durch andere Verfahren für
verbesserte Ölgewinnung
stimuliert werden. Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst das
Verkleben der Ölquelle
und der Formation in der Nähe
der Quelle, typischerweise 0,5–1
m in der Formation, zusätzlich
zum Verschließen
der Quellen. Weiterhin wird die Emulsion gemäß US-A-5 048 607 so polymerisiert,
dass kleine Polymerkügelchen
gebildet werden, im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, wo, nachdem
die Polymerisation vollständig
ist, eine kontinuierliche Phase gebildet wird und keine diskreten
Polymerteilchen.
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Das
Polymer aus US-A-5 048 607 ist eine andere Art von Polymer als dasjenige,
das in US-A-5 346 013 beschrieben ist. Es ist eine technische Lösung, basierend
auf einer Emulsion (d.h. enthaltend Wasser) und es kann nicht erwartet
werden, die Lehren aus diesen beiden Dokumenten zu kombinieren.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Comonomer weist allgemein Vinylgruppen auf. Beispiele für solche Verbindungen
sind Styrol, Vinyltoluol, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat
und Diallylphthalat, einschließlich
Isomeren derselben. Jedoch hat Styrol zwei Nachteile. Erstens zeigt
diese Verbindung einen geringen Flammpunkt und die Verbindung erfüllt nicht
das Sicherheitserfordernis bezüglich
der Handhabung und Lagerung offshore (Flammpunkt oberhalb 55°C), wenn
in ausreichend großer
Menge vorhanden, und zweitens hat Styrol einen ausgeprägten Geruch
und riecht sogar bei sehr geringen Konzentrationen. Aus diesem Grund
ist es bevorzugt, Vinyltoluol, Acrylatverbindungen und DAP allein
oder in Kombination zu verwenden.
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Beispiele
für kommerziell
erhältliche
Zusammensetzungen von Vorpolymeren und Monomeren, die im vorliegenden
Zusammenhang anwendbar sind, sind Norpol 68-00 DAP, aufweisend 40%
Polyestervorpolymer und 60% Diallylphthalat, und Norpol 47-00, aufweisend
50% Polyestervorpolymer, 50% Vinyltoluol und 50% 2-Hydroxypropylmethacrylat,
beides von Jotun AS in Sandefjord, Norwegen.
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Das
vinylenthaltende Comonomer ist typischerweise in einer Gesamtmenge
von 10–75
Gewichtsteilen vorhanden, wobei das Vorpolymer typischerweise in
einer Gesamtmenge von 15–75
Gewichtsteilen vorhanden ist und das Gesamtgewicht des Vorpolymeren
und Comonomeren 100 Gewichtsteile bildet. Die Menge an Initiator
und Inhibitor wird an die fragliche Anwendung angepasst, jedoch
bildet im Allgemeinen die Menge an Initiator von 0,5–3 Gewichtsteile
und der Inhibitor 0,05–1,5
Gewichtsteile.
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Die
Art von Initiator und Inhibitor ist nicht kritisch und kann ausgewählt werden
aus Materialien, die normalerweise bei radikalischer Polymerisation
verwendet werden. Ein Beispiel eines bevorzugten Inhibitors ist
Parabenzochinon, das die geeignete Wirksamkeit bei erhöhten Temperaturen
im Gegensatz zu anderen Inhibitoren zeigt, die oftmals schlechte
Wirksamkeit bei erhöhten
Temperaturen haben. Andere Beispiele für Inhibitoren sind Hydrochinone,
die durch intensive Vermischung mit dispergiertem Sauerstoff reagieren,
um Chinone zu bilden. Die Menge des Inhibitors wird an das Vorpolymer
und Monomerbestandteile, die in Frage kommen angepasst, einschließlich gewünschter
Standzeit und Härtungszeit.
Im Allgemeinen ist der Inhibitor in einer Menge von 0,02–2 Gewichtsteilen
vorhanden, wobei die bevorzugte Menge 0,05 Gewichtsteile ist, was
in einem geeigneten exothermen Prozess und einer kurzen Härtungszeit
resultiert.
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Organische
Peroxide können
als Initiator verwendet werden, wie zum Beispiel Benzoylperoxid
(wie z.B. Akzo Cadox 40E), t-Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexanoat (z.B. Akzo Trigonox
42S), t-Butylcumylperioxid (z.B. Akzo Trigonox T) und Di-t-butylperoxid
(z.B. Akzo Trogonox B). Die Menge an Initiator in der Zusammensetzung
wird ebenfalls an den aktuellen Bereich der Verwendung angepasst,
aber im Allgemeinen liegt die Initiatormenge in der Zusammensetzung
innerhalb des Bereichs von 0,1–5
Gewichtsteilen.
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Bei
der Verwendung wird das Mittel als eine Zweikomponentenzusammensetzung
zur Verfügung
gestellt, wobei der erste Bestandteil zum Beispiel das Monomer und
Inhibitor aufweist und der zweite Bestandteil den Initiator beinhaltet.
Die Menge der Komponenten darin ist nicht kritisch, solange die
jeweiligen Monomere nicht signifikant irgendeiner Selbstpolymerisation
während
Transport und Lagerung unterliegen.
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Falls
erforderlich kann die Zusammensetzung mit bekannten Additiven wie
z.B. Beschaffenheitskontrollmitteln und Gewichtsmaterialien versetzt
sein.
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Darüber hinaus
kann die Zusammensetzung mit einem Füllermaterial aus einem innerten
festen Material versehen sein, um Zusammensetzungsschrumpfung während des
Härtungsprozesses
zu reduzieren. Das Füllermaterial
vergrößert die
Anwendbarkeit der Zusammensetzung während des Härtungsschrittes auf eine massigere
kontinuierliche Phase, im Vergleich zum Durchdringen und Härten in
porösen
Formationen, in denen jegliche Schrumpfung in dem gehärteten Polymeren
nicht kritisch ist.
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Die
Größe des festen
inerten Füllermaterials
kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden, abhängig von
den Eigenschaften der Zusammensetzung und seines Einsatzgebietes.
Zum Beispiel kann die Größe von ein
paar Mikrometern bis 1 mm sein, jedoch typischerweise 4–50 μm. Im Allgemeinen
kann ein größer Durchmesser
in einem Risiko resultieren, dass Füllermaterial in der Zusammensetzung
vor der Härtung
sedimentiert, und ein kleinerer Durchmesser kann in einer erhöhten Viskosität bis zu
einem unangemessenen Grad resultieren.
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Es
gibt keine speziellen Erfordernisse bezüglich der Art des Materials,
jedoch muss im Allgemeinen das Füllermaterial
mit dem Gebiet der Verwendung des Polymeren kompatibel sein, insbesondere
Härtungstemperatur
und Arbeitstemperatur. Es sollte auch ausreichend Festigkeit zeigen,
zum Beispiel 50–100
MPa, und muss chemisch innert sein. Ein bevorzugtes Material für die Verwendung
von Füllermaterial
ist Glas oder Glas enthaltende Materialien. Das Füllermaterial
stellt typischerweise 30–40
Gew.-% der Zusammensetzung dar.
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Die
Geometrie des Füllermaterials
kann auch innerhalb weiter Bereiche variiert werden, jedoch haben wir
im Hinblick auf Viskosität
und Handhabung gefunden, dass im Allgemeinen kugelförmige Teilchen
bevorzugt sind, da diese Geometrie die Viskosität der Zusammensetzung reduziert
und demzufolge die Einfachheit der Handhabung im Vergleich zu z.B.
faserigen Füllermaterialien
erhöht.
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Wenn
die Zusammensetzung z.B. mit sphärischen
Glaskugeln gefüllt
ist, wird die Zusammensetzung optimale rheologische Eigenschaften
erhalten und zur gleichen Zeit kann ein Polymer, das mit einem schrumpfungskompensierenden
Mittel versetzt wird, welches PVAc enthält, ebenfalls für permanentes
Verschließen von
Quellen durch Auffüllen
des Produktionsgehäuses
verwendet werden. Die gleiche Art an gefülltem Polymer kann auch verwendet
werden als Verstärkung
für Übergangsbereiche
in vielfach verzweigten Quellen. Der Vorteil von diesem im Vergleich
zu Zement ist, dass die Formation durchdrungen und abgedichtet ist,
in Kombination mit einer erhöhten
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Zerbrechen. Das gefüllte
Polymer ist ebenfalls anwendbar als ein Dichtungsstück im Bohrgestänge anstelle
des Schlamms und Zements, der allgemein heutzutage verwendet wird.
Der Vorteil der Verwendung von thermisch härtendem Kunststoff gegenüber Zement
ist der, dass die Härtungsprozedur
auf lediglich das Dichtungsstück
am Bohrgestänge
eingeschränkt
werden kann, was mit Zement unmöglich
ist. Überschuss
an Zement härtet
auch die Außenseite
des Dichtungsstückes.
Der Nachteil von Schlamm ist der, dass das Dichtungsstück seinen
Dichteffekt mit der Zeit aufgrund der Deformation des Dichtungsstücks im Bohrgestänge verlieren
kann. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform ist die Schrumpfkompensation
in dem gehärteten
Material bei Temperaturen bis hinab zu 45°C.
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Tabelle
1 unten zeigt Beispiele der Zusammensetzungen von verschiedenen
Blendalternativen gemäß Erfindung.
Die jeweiligen Mengenrelationen können innerhalb breiter Grenzen
variieren, insbesondere im Hinblick auf geforderte Viskosität, Flammpunkt
und Härtungszeit
als eine Funktion der Temperatur in der Quelle und der Zeit, die
zum Pumpen erforderlich ist. Die Blendwerte unten sollten daher
als lehrreich angesehen werden.
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Tabelle
1 Zusammensetzungsalternativen
gemäß Erfindung alle
Werte sind in Gewichtsteilen
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Im
Folgenden wird die Erfindung mittels Beispielen beschrieben, um
einige der technischen Verbesserungen zu veranschaulichen, die durch
die vorliegende Zusammensetzung im Vergleich zum Stand der Technik
erreicht werden, sowie mittels Kurven, bei denen
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1 die
Temperatur als eine Funktion der Zeit zeigt, aufgenommen während der
Härtung
eines Polyesterharzes gemäß Beispiel
1, gehärtet
bei 70°C,
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2 ein
Arrheniusplot ist, der die Öffnungszeit
(open time) oder „Standzeit" als eine Funktion
der Temperatur für
einen Polyester zeigt, der gemäß Beispiel
1 hergestellt wurde,
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3 die
Temperatur als eine Funktion der Zeit zeigt, aufgenommen während der
Härtung
eines Polyesterharzes gemäß Beispiel
2, gehärtet
bei 90°C.
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4 eine
Arrheniusplot ist, der die Öffnungszeit
oder „Standzeit" als eine Funktion
der Temperatur für
einen Polyester zeigt, hergestellt gemäß Beispiel 2,
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5 die
Temperatur als eine Funktion der Zeit zeigt, aufgenommen während der
Härtung
eines auf Diallylphthalat basierenden Harzes gemäß Beispiel 3, gehärtet bei
70°C, gemäß Stand
der Technik und
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6 die
Temperatur als eine Funktion der Zeit zeigt, aufgenommen während der
Härtung
eines auf Diallylphthalat basierenden Harzes gemäß Beispiel 3, gehärtet bei
90°C, gemäß Stand
der Technik.
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Beispiele
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Zwei
verschiedene Dichtungszusammensetzungen werden hergestellt, die
eine Bestandteilzusammensetzung haben, die im Wesentlichen wie Zusammensetzung
C in Tabelle 1 oben ist, einschließlich Zusammensetzungen gemäß Stand
der Technik nach NO-Patent 176 878. Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
sind im Beispiel 1 und 2 angegeben, wohingegen die Referenzzusammensetzungen
gemäß Stand
der Technik in Beispiel 3 und 4 angegeben sind. Die Zusammensetzungen
werden so identisch wie möglich
hergestellt, um einen bestmöglichen
Vergleich der Zusammensetzungen zur Verfügung zu stellen.
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Zur
Vereinfachung werden die Experimente bei Atmosphärendruck ausgeführt, ein ähnlicher
Effekt wird aber auch bei realen erhöhten Drücken zur Verfügung gestellt.
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Beispiel 1: Herstellung
von Polyesterharz gemäß der Erfindung
mit Benzoylperoxid.
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Ein
Harz wird hergestellt aus 50 g 100 % Polyesterpolymer, 25 g Vinyltoluol,
25 g Diallylphthalat, 1 g Benzoylproxid und 0,10 g para-Benzochinon.
Die homogene Flüssigkeit
wird in einen 25 ml graduierten Kolben überführt, der in ein Bad aus Silikonöl gebracht
wird, das eine konstante Temperatur von 70°C hat. Die Temperatur wird über die
Zeit sowohl in dem Harz als auch im Bad aufgezeichnet. Die Härtung wird
bei Atmosphärendruck
ausgeführt. 1 zeigt
das Temperaturprofil der Umgebung (das Ölbad) und für das Polyesterharz, gehärtet bei
70°C. Die
exotherme Härtungsreaktion
startet offensichtlich bei 305 Minuten, wohingegen der Härtungspeak
nach 325 Minuten mit einem Exotherm von 106°C erscheint.
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Identische
Experimente mit dem vorhergehenden Experiment werden bei konstanten
Hintergrundtemperaturen von 65, 70, 75 bzw. 80°C ausgeführt. Gemäß den Kinetiken sollte das
Verhältnis
zwischen dem natürlichen
Logarithmus des Umgekehrten der Öffnungszeit
(Standzeit), ln(1/t), und dem Inversen der absoluten Temperatur
(T) in °K,
1/T, linear sein. Aus 2 wird deutlich, dass ein linearer
Zusammenhang vorliegt und dieser Graph reproduziert den linearen
Zusammenhang zwischen Öffnungszeit
(t) und Temperatur (T) des Polyesterharzes. Demzufolge können solche
linearen Zusammenhänge
verwendet werden, um durch Interpolation die Öffnungszeit eines speziellen
Harzes bei einer vorherbestimmten Temperatur zu bestimmen.
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Parallelzusammensetzungen
werden hergestellt, die eine Inhibitorkonzentration von 0,05, 0,10
und 0,20 Gew.-% bei jedem Temperaturwert haben. Das Ergebnis aus
diesen Experimenten wird in Tabelle 2 unten zusammengefasst, was
die erhaltene Härtungszeit,
Exothermie und Härtungsergebnis
zeigt.
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Beispiel 2: Herstellung
von Polyesterharz gemäß Erfindung
unter Verwendung von Peroxy-3,3,5-trimethylhexanoat
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Ein
Harz wird hergestellt aus 50 g 100 % Polyestervorpolymer, 25 g Vinyltoluol,
25 g Diallylphthalat, 1 g tert-Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexanoat
und 0,20 g para-Benzochinon. Die homogene Flüssigkeit wird in einen 25 ml
graduierten Kolben überführt, der
wiederum in ein Bad aus Silikonöl
gebracht wird, das eine konstante Temperatur von 90°C hat. Die
Temperatur von sowohl dem Harz als auch dem Bad werden gegen die Zeit
aufgezeichnet. Die Härtung
wird bei Atmosphärendruck
durchgeführt. 3 zeigt
das Temperaturprofil der Umgebung (dem Ölbad) und des bei 90°C gehärteten Polyesterharzes.
Die exotherme Härtungsreaktion
startet offensichtlich bei 260 Minuten und der Härtungspeak erscheint nach 276
Minuten mit einem Exotherm von 118°C.
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Experimente,
die mit dem vorhergehenden Experiment identisch sind, werden bei
konstanten Hintergrundtemperaturen von 71, 80, 90 bzw. 100°C ausgeführt. Gemäß den Kinetiken
sollten die Verhältnisse
zwischen dem natürlichen
Logarithmus des Inversen der Öffnungszeit
(Standzeit) (t), ln(1/t) und der inversen absolute Temperatur (T)
in °K, 1/T,
linear sein. 4 veranschaulicht, dass dies
für das
Polyesterharz gültig
ist und der Graph reproduziert den linearen Zusammenhang zwischen
der Öffnungszeit
(t) und der Temperatur (T) für
das Polyesterharz. Demzufolge können
diese linearen Zusammenhänge
als eine Bestimmung durch Interpolation für die Öffnungszeit eines spezifischen
Harzes bei einer vorherbestimmten Temperatur verwendet werden.
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Vier
parallele Zusammensetzungen werden hergestellt mit einer Inhibitorkonzentration
von 0,05, 0,10 und 0,20 Gew.-% bei jedem Temperaturwert. Das Ergebnis
aus diesen Experimenten ist in Tabelle 3 unten zusammengefasst,
was die resultierende Härtungszeit,
Exothermie und Härtungsergebnis
zeigt.
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Vergleichbeispiel 3: Herstellung
von DAP-Harz durch Verwendung von Benzoylperoxid.
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Ein
Harz wird hergestellt aus 100 g Diallylphthalat, 1 g Benzoylperoxid
und 0,05 g para-Benzochinon. Die homogene Flüssigkeit wird in einen 25 ml
graduierten Kolben überführt, der
wiederum in ein Bad aus Silikonöl
gebracht wird, das eine konstante Temperatur von 72°C hat. Die
Temperatur sowohl in dem Harz als auch dem Bad werden mit der Zeit
aufgezeichnet. Die Härtung
wird ausgeführt
bei Atmosphärendruck. 5 zeigt
das Temperaturprofil der Umwelt (des Ölbades) und des DAP-Harzes
bei 72°C.
Es wird während
25 Stunden keine Härtung
erhalten und es gibt keine Exothermie.
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Experimente,
die identisch sind mit dem vorhergehenden Experiment werden bei
konstanten Hintergrundtemperaturen von 72, 82 bzw. 92°C ausgeführt. Gelierung
wird lediglich bei 82 und 92°C
erreicht und dann nur mit einer geringen Festigkeit.
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Parallele
Zusammensetzungen werden hergestellt mit Inhibitorkonzentrationen
von 0,05, 0,10 und 0,20 Gew.-% bei jedem Temperaturwert. Das Ergebnis
aus diesen Experimenten ist in Tabelle 2 unten zusammengefasst,
die zusätzlich
zu den Ergebnissen aus Beispiel 1 oben gemäß Erfindung die resultierende
Härtungszeit,
Exothermie und Härtungsergebnisse
zeigt.
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Vergleichsbeispiel 4:
Herstellung eines DAP-Harzes gemäß Stand
der Technik unter Verwendung von Peroxy-3,3,5-trimethylhexanoat.
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Ein
Harz wird hergestellt aus 100 g Diallylphthalat, 1 g Benzoylperoxyd
und 0,10 g para-Benzochinon. Die homogene Flüssigkeit wird in einen 25 ml
graduierten Kolben überführt, der
wiederum in ein Bad aus Silikonöl
gebracht wird, das eine konstante Temperatur von 92°C hat. Die
Temperatur von sowohl dem Harz als auch dem Bad wird über die
Zeit aufgezeichnet. Die Härtung
wird bei Atmosphärendruck
ausgeführt. 6 zeigt
das Temperaturprofil der Umwelt (des Ölbades) und des DAP-Harzes
bei 92°C.
Die exotherme Härtungsreaktion
startet offensichtlich bei 112 Minuten, wohingegen maximale Härtung nach
133 Minuten auftritt mit einem Exotherm von 2,5°C.
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Experimente,
die mit dem vorhergehenden Experiment identisch sind, werden bei
konstanten Hintergrundtemperaturen von 72, 82 bzw. 92°C ausgeführt. Gelierung
wird lediglich bei 82 und 92°C
erhalten und dann lediglich mit geringer Festigkeit.
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Parallele
Zusammensetzungen werden hergestellt, die Inhibitorkonzentrationen
von 0,05, 0,10 und 0,20 Gew.-% bei jedem Temperaturwert haben. Das
Ergebnis aus diesen Experimenten ist in Tabelle 3 unten zusammengefasst,
die zusätzlich
zu den Ergebnissen aus Beispiel 2 gemäß der Erfindung die erhaltene
Härtungszeit,
Exothermie und das Ergebnis nach dem Härten zeigt.
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Tabelle
2 Härtung mit
Initiator Cadox 40E (Benzoylperoxid)
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Tabelle
3 Härtung mit
Initiator Trigonox 42S (tert-Butylperoxid-3,3,5-trimethylhexanoat)
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Wie
aus Tabelle 2 und 3 oben offensichtlich ist, gelieren die auf Diallylphthalat
basierenden Zusammensetzungen gemäß Stand der Technik allgemein
schlecht mit beiden in diesen Experimenten verwendeten Initiatoren.
Die Festigkeit der gehärteten
Masse ist allgemein gering. Die Härtungswärmeemission ist ebenfalls gering
und die Wärmeproduktion
tritt bei einer Temperatur von 110–120°C auf. Die Experimente mit Diallylphthalat
und Initiator und Inhibitor bei identischen Konzentrationen zeigt,
dass keine Härtung
unterhalb von 80°C auftritt
und die Härtungstemperatur
zumindest 110°C
sein muss, bevor der Exotherm dT = 6°C überschreitet. Der Exotherm
ist allgemein sehr viel geringer: dT = 8–60°C bei 120°C und dT = 6°C in dem Bereich von 80–100°C. Ausbildung
der Festigkeit tritt nicht gleichzeitig mit dem Exotherm auf. Bei
120°C treten
die Exothermen zwischen 0,25 und 2 Stunden auf, wohingegen keine
signifikante Festigkeitserzeugung nach 6 Stunden vorliegt. Härtung bei
100°C erzeugt
einen Exotherm mit einem Maximum von 6°C in dem Bereich von 4–10 Stunden.
Noch nicht einmal innerhalb von 24 Stunden ist die Festigkeit ausreichend
hoch, um Entnahme der Probe aus dem Thermoelement zu ermöglichen.
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Im
Gegensatz dazu zeigt die erfindungsgemäße, auf Polymer basierende
Zusammensetzung einen anwendbaren Temperaturbereich von 65–100°C mit den
verwendeten Initiatoren und Inhibtoren. Die Exothermie, die sich
zeigt, wenn die Temperatur ansteigt (dT), ergibt im Allgemeinen
120°C bei
einer Inhibitorkonzentration von 0,05 Gew.-%, und der Festigkeitsaufbau
tritt sofort auf. Darüber
hinaus zeigt die erhaltene gehärtete Masse
praktisch keine Schrumpfung im Gegensatz zu dem DAP-basierenden
Harz gemäß Stand
der Technik.