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Die
Erfindung betrifft allgemein die Transformation von Pflanzezellen
mit endogener DNA und die Erzeugung von transgenen Organismen, Geweben
oder Kulturen aus solchen Zellen.
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Mehrere
Verfahren wurden zur Einführung
von exogenen DNA-Molekülen
in Pflanzenzellen entwickelt, um den Vorteil der weitverbreiteten
Vorzüge
zu nutzen, die aus der Anwendung von rekombinanter DNA-Technik zur
Produktion von transgenen Pflanzen entsteht. Diese Verfahren schließen modifizierte
biologische Systeme wie den Agrobacterium-vermittelten T-DNA-Transfer
auf Pflanzenzellen und physikalische, nicht-biologische Systeme
wie Elektroporation, Mikroinjektion, Calciumphosphat- oder Polyethylenglykol-(PEG)-vermittelte DNA-Aufnahme
oder Zellfusion und Mikroprojektilbombardierung ein (für eine allgemeine
und etwas ältere Übersicht
siehe Kapitel 2 und 3 aus "Plant
Genetic Transformation and Gene Expression, A Laboratory Manual", Hrsg. J. Draper
et al., veröffentlicht
von Blackwell Scientific Publications (1988); siehe auch Potrykus
et al., "Direct
Gene Transfer: State of the Art and Future Potential", Plant Mol. Biol.
Rep. 3: 117–128
(1985)).
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Die
Verfahren, die entwickelt wurden, haben die stabile Transformation
einer großen
Vielzahl von Pflanzenarten mit exogener DNA erlaubt. Insbesondere
hat die Entwicklung von physikalischen Techniken die offensichtlichen
Beschränkungen
des Wirtebereichs ausgeräumt,
die durch biologische Systeme auferlegt wurden. Jedoch ist ein gemeinsamer
Mangel dieser physikalischen Verfahren, daß sie keine Mittel zur geordneten
Integration der übertragenen
DNA in das pflanzliche Zellgenom liefern. Entsprechend müssen diese
Verfahren von der unkontrollierten Integration der übertragenen
DNA durch schlecht verstandene Mechanismen abhängen, was dazu führt, daß exogene
DNA als Mehrfachkopien von zufälligen
Fragmenten gewöhnlich
an einem einzelnen Ort im pflanzlichen Zellgenom integriert wird.
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Eine
Verbesserung der Vorhersagbarkeit von stabilen Transformationsereignissen,
die aus der physikalischen Einführung
von exogener DNA in die Pflanzenzelle herrühren, würde signifikant den Nutzen
und die Gesamteffizienz dieser Verfahren zur Erzeugung von genetisch
stabil transformierten Pflanzen verbessern, die eine stabile Expression
von Transgenen aufweisen. Ein Ansatz, der unternommen wurde, um
dieses Ziel zu erreichen, ist die Kombination von Proteinen, die
die Transformation und/oder Integration in biologischen Systemen
fördern,
mit nicht-biologischen Übertragungstechniken.
Zum Erreichen der gewünschten
Wirkung ist es als notwendig erachtet worden, die Protein selbst
mit den exogenen DNA-Molekülen
vor der Übertragung
auf die Transformationszielzellen zu assoziieren, um somit das biologische
System, aus dem die Proteine stammen, soweit wie möglich nachzuahmen
(WO 95/05471 und WO 95/34647).
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Viele
Proteine sind bekannt, die die stabile integrative Transformation
von Pflanzenzellen mit exogener DNA fördern, wenn sie außerhalb
der Pflanzenzelle erzeugt und in Kombination mit der exogenen DNA übertragen
werden. Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Befund, daß solche
Proteine nicht außerhalb
der Pflanzenzelle erzeugt und mit der exogenen DNA assoziiert werden
müssen,
da sie natürlicherweise
geeignet sind, um die stabile integrative Transformation zu fördern. Stattdessen
kann die Übertragung
einer translatierbaren RNA oder eines chimären Gens, das ein solches Protein
codiert, auf die pflanzliche Transformationszielzelle auch wirksam
die stabile integrative Transformation einer gemeinsam übertragenen
exogenen DNA wirksam fördern.
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Es
ist eines der Hauptziele der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur stabilen Integration einer DNA von Interesse durch
Transformieren von Pflanzenzellen mit exogener DNA bereitzustellen. Dieses
verbesserte Verfahren umfaßt
allgemein das Versehen der Pflanzenzelle, auf die für die Transformation abgezielt
wird, mit wenigstens einem chimären
Gen oder RNA, die eines oder mehrere Proteine erzeugen kann, die
die Integration fördern,
in Kombination mit der exogenen DNA, die zu integrieren gewünscht ist.
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Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung wird eine Pflanzenzelle mit
- (a) einem DNA-Fragment, das aus der DNA von Interesse besteht,
die durch T-DNA-Randsequenzen gebunden ist;
- (b) wenigstens einen chimären
DNA- oder RNA-Molekül
transformiert, das in der Pflanzenzelle ein oder mehrere Proteine
exprimieren kann, die die Integration von DNA, die durch T-DNA-Randsequenzen
gebunden ist, fördern
können.
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Ein
exogenes DNA-Fragment von Interesse, auf das für die erfindungsgemäße Integration
abgezielt wird, kann jedes DNA-Fragment sein, das der Fachmann in
intakter Form in das eukaryontische Zellgenom integrieren möchte, wie
ein chimäres
Gen, das zur Expression einer besonderen biologisch aktiven RNA
(z.B. Antisense-RNA oder Ribozym) oder eines Proteins von Interesse
in der Pflanzenzelle oder resultierenden Pflanze oder Pflanzenzellkultur
geschaffen ist.
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Ein
Protein, das die Integration der exogenen DNA fördern kann, ist insbesondere
ein Protein, das durch die Virulenzregion von Agrobacterium Ti-
oder Ri-Plasmiden codiert wird, und das zur Ausrichtung der Integration
einer DNA von Interesse, die durch T-DNA-Randsequenzen gebunden
ist, in das Genom einer Pflanzenzelle verwendet wird.
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Insbesondere
stelle die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur
stabilen Transformation von Pflanzenzellen mit exogener DNA bereit,
das die positiven Eigenschaften des Agrobacterium tumefaciensvermittelten
T-DNA-Transfers und die Integration mit nicht-biologischen Übertragungsverfahren
kombiniert. Dieses verbesserte Verfahren umfaßt das Versehen einer Pflanzenzelle
mit dem exogenen DNA-Fragment, das in das pflanzliche Zellgenom
integriert werden soll, gebunden durch T-DNA-Ränder, neben wenigstens einem
chimären
Gen oder RNA, die in der Pflanzenzelle ein aus Agrobacterium stammendes
Protein exprimieren kann, das die Integration der exogenen DNA fördert. Das
aus Agrobacterium stammende Protein, das erfindungsgemäß bereitgestellt
wird, entspricht insbesondere VirD1, VirD2, VirC1, VirC2 oder VirE2.
Bevorzugt wird eine Kombination aus VirD2 und entweder VirD1, VirC1,
VirC2, VirE2 oder einer Unterkombination daraus verwendet. Am meisten
bevorzugt ist die Verwendung VirD2 allein, eine Kombination aus
VirD1 und VirD2 oder eine Kombination aus VirD, VirD2 und VirE2.
Die Expression des aus Agrobacterium stammenden Proteins (der Proteine)
in der Pflanzezelle verursacht die Integration der exogenen DNA
als intaktes Fragment mit vorhersagbaren Endpunkten.
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Erfindungsgemäß kann das
exogene DNA-Fragment, das durch T-DNA-Randsequenzen gebunden ist,
auf die Pflanzezelle durch nicht-biologische Mittel wie Elektroporation,
Mikroinjektion, induzierte Aufnahme und Mikroprojektilbombardierung übertragen
werden.
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Erfindungsgemäß können aus
Agrobacterium stammende Proteine auch auf die Pflanzenzelle durch nicht-biologische
Mittel in Form von DNA (chimäres
Gen, das in der Pflanzenzelle exprimierbar ist) oder RNA (RNA, die
in der Pflanzezelle translatierbar ist) übertragen werden.
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Das
exogene DNA-Fragment und aus Agrobacterium stammende Proteine in
Form von DNA oder RNA werden zeitweilig übertragen, so daß die aus
Agrobacterium stammenden Proteine in der Pflanzenzelle vorhanden
sind, nachdem die exogene DNA übertragen
wurde und bevor die exogene DNA integriert worden ist. Dies kann
bevorzugt durch gleichzeitige Übertragung
dieser Komponenten in einem einzelnen Schritt erreicht werden. Alternativ
kann die Pflanzenzelle, auf die zur Transformation abgezielt wird,
aus einer Pflanze oder Zellkultur stammen, die zuvor stabil mit
einem chimären
Gen (Genen) transformiert wurde, das aus Agrobacterium stammende
Proteine exprimieren kann.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung werden Pflanzenzellen, die stabil
mit einem diskreten DNA-Fragment transformiert sind, regeneriert,
um fruchtbare transgene Pflanzen zu erzeugen, die stabil ein gewünschtes
Transgen exprimieren und es auf Nachkommenschaft übertragen,
in der die stabile Expression des Transgens als Mendelsches Merkmal
vererbt wird.
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Die
folgenden Definitionen sollen das Verständnis der vorliegenden Erfindung
fördern:
Integration:
Wie hier verwendet, wird "Integration" verwendet, um allgemein
den Prozeß zu
bezeichnen, durch das ein in eine Pflanzenzelle übertragenes exogenes DNA-Molekül stabil
in die genomische DNA einer Pflanzenzelle aufgenommen wird.
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Mikroprojektilbombardierung:
Wie hier verwendet, wird "Mikroprojektilbombardierung" verwendet, um das
allgemeine Verfahren der Übertragung
von Nukleinsäuren,
einschließlich
DNA und RNA, auf eine lebende Zelle durch Auftragen der Nukleinsäuren auf
ein Mikroprojektil und Beschleunigen des beschichteten Mikroprojektils
in die lebende Zelle zu bezeichnen (siehe zum Beispiel Beispiele
1–4, US-PS
5,036,006; WO 91/02071 (Beschreibung der Anwendung dieses Ansatzes
zur Transformation von Pflanzen und Zellen davon), siehe auch US-PS
5,302,523; Koziel et al., Biotechnology 11: 194–200 (1993) (Beschreibung der
Transformation von Elite-Inzuchtlinien von Mais durch Partikelbombardierung);
Vasil et alo., Biotechnology 11: 1553–1558 (1993); Weeks et al.,
Plant Physiol. 102: 1077–1084
(1993); T. Tanaka et al., "Successful
expression in pollen of various plant species of in vitro synthesized
mRNA introcuced by particle bombardment", Plant Mol. Biol. 28: 337–341 (1995);
Vasil et al., Biotechnology 10: 667–674 (1992); L. Walker et al., "GUS Messenger RNA
Delivery and Expression in Plant Cells via Particle Bombardment", In Vitro Cell Dev.
Biol. 26: 70A-#218 (1990); A. Iida et al., Appl. Microbiol. Biotechnol.
33: 560–563
(1990); Gordon-Kamm et al., Plant Cell 2: 603–618 (1990); Fromm et al.,
Biotechnology 8: 833–839
(1990); H. Morikawa et al., Appl. Microbiol. Biotechnol. 31: 320–322 (1989)).
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Aerosolstrahlinjektion:
Wie hier verwendet, wird "Aerosolstrahlinjektion" verwendet, um das
Verfahren der physikalischen Übertragung
von Nukleinsäuren
auf eine lebende Zelle in Form eines Aerosolstrahls zu bezeichnen
(siehe z.B. US-PS 5,240,842).
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Elektroporation:
Wie verwendet, wird "Elektroporation" verwendet, um das
Verfahren der Übertragung von
biologischen Molekülen,
insbesondere Nukleinsäuren
wie DNA und RNA, auf lebende Zellen durch Unterwerfen der Zellen
einem elektrischen Impuls oder einer Entladung in Gegenwart der
biologischen Moleküle
zu bezeichnen (siehe z.B. US-PS 5,231,019; Kapitel 3 aus "Plant Genetic Transformation
and Gene Expression, A Laboratory Manual", Hrsg. J. Draper et al., veröffentlicht
von Blackwell Scientific Publications (1988); M.W. Saul et al., "Direct DNA Transfer
to Protoplasts With and Without Electroporation", Plant Molecular Biology Manual A1:
1–16 (1988);
K. Okada et al., "Introduction
of Functional RNA into Plant Protoplasts by Electroporation", Plant Cell Physiol.
27(4): 619–626
(1986); R.D. Shillito et al., "High
Efficiency Direct Gene Transfer to Plants", Biotechnology 3: 1099–1103 (1985);
EP 292 435 (Ciba-Geigy),
EP 392 225 (Ciby-Geigy) und
WO 93/07278 (Ciba-Geigy).
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Mikroinjektion:
Wie hier verwendet, wird "Mikroinjektion" verwendet, um ein
Verfahren der mechanischen Injektion einer biologischen Substanz,
insbesondere DNA oder RNA, direkt in eine lebende Zelle zu bezeichnen
(siehe z.B. Kapitel 3.4 aus "Plant
Genetic Transformation and Gene Expression, A Laboratory Manual", s.o.; M. Graessmann
et al., "Microinjektion
of Tissue Culture Cells",
Methods in Enzymology 101: 482–492
(1983)).
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Induzierte
Aufnahme: Wie hier verwendet, wird "induzierte Aufnahme" verwendet, um allgemein Verfahren zu
bezeichnen, die die Aufnahme von biologischen Substanzen, insbesondere
Nukleinsäuren,
durch lebende Zellen induzieren (siehe z.B. Hintergrundabschnitt
von US-PS 5,036,006). Solche Verfahren schließen insbesondere die Polyethylenglykol-(PEG)-vermittelte
Aufnahme (siehe z.B. Kapitel 3.2 aus "Plant Genetic Transformation and Gene
Expression, A Laboratory Manual",
Hrsg. J. Draper et al., veröffentlicht
von Blackwell Scientific Publications (1988); M.W. Saul et al., "Direct DNA Transfer
to Protoplasts With and Without Electroporation", s.o.; Negrutiu et al., Plant Mol.
Biol. 8: 363–373
(1987)) und Hitzeschockbehandlung (siehe US-PS 5,231,019) ein.
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VirD:
Wie hier verwendet, wird "VirD" verwendet, um die
aus dem Virulenz-(Vir)-D-Operon von Ti- oder Ri-Plasmiden stammenden
Gene oder Proteine zu bezeichnen, die die für den T-DNA-Transfer erforderlichen Funktionen
bereitstellen (für
eine Übersicht
siehe P.C. Zambryski, "Chronicles
from the Agrobacterium-plant cell DNA transfer story", Ann. Rev. Plant
Physiol. Plant Mol. Biol. 43: 465–490 (1992)). Besondere Gene
und entsprechende Proteine aus dieser Region werden durch Ziffern
entsprechend ihrem Auftreten auf dem VirD-Operon benannt. Zum Beispiel
wird das erste Gen im Virulenz D-Operon mit "VirD1" benannt, das zweite wird mit "VirD2" benannt, etc.
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Die
DNA der Virulenzregion wird normalerweise nicht auf die Pflanzenzelle übertragen,
noch wird sie in das pflanzliche Genom während des Agrobacterium-vermittelten
T-DNA-Transfers integriert. Stattdessen wirken die vir-Genprodukte
natürlicherweise
in trans zur Mobilisierung des T-DNA-Elements aus dem bakteriellen
Ti- oder Ri-Plasmid zum pflanzlichen Genom. Die T-Region und vir-Region
können
auf unterschiedlichen Plasmiden ohne Funktionsverlust getrennt werden
(A.J. De Framond et al., Bio/Technology 1:262–269 (1983); Hoekema et al.,
Nature 303: 179–180
(1983); M. Bevan, Nucleic Acids Res. 12: 8711–8721 (1984)).
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Zwei
durch die 5'-Hälfte des
VirD-Locus codierte Polypeptide spielen eine Schlüsselrolle
in der Einleitung der DNA-Verarbeitung für den T-DNA-Transfer aus Agrobacterium auf die Pflanzenzellen:
VirD1 und VirD2. VirD1- und
VirD2-Proteine werden durch das erste Gen bzw. das zweite Gen des
VirD-Operons codiert (S.E.
Stachel & E.W.
Nester, "The genetic
and transcriptional organization of the vir region of the A6 Ti
plasmid of Agrobacterium tumefaciens". EMBO J. 5: 1445–1454 (1986)). Genetische Studien
haben gezeigt, daß die T-Strangbildung
durch Produkte des VirD-Operons vermittelt wird (Yanofsky et al.,
Cell 47: 471–477
(1986); Stachel et al., EMBO J. 6:857–863 (1987)). Insbesondere
wurde gezeigt, daß die
ersten und zweiten Gene des VirD-Operons Polypeptide codieren, die
für die
T-DNA-Randspaltung erforderlich sind (De Vos & Zambryski, Mol. Plant. Microbe Inter.
2:43–52
(1989); Filichkin & Gelvin,
Mol. Microbiol. 8:915–926
(1993); Jayaswal et al., J. Bacteriol. 169: 5035–5045 (1987); Porter et al.,
Nucleic Acids Res. 15:7503–7515
(1987); Stachel et al., EMBO J. 6:857–863 (1987)). Diese Aktivität führt zur
Erzeugung von einsträngigen
Spaltungen (Brüchen "Nicks"), innerhalb der
T-DNA-Randsequenzen (S.E. Stachel et al., "Generation of single-stranded T-DNA
molecules during the initial stage of T-DNA transfer from Agrobacterium
tumefaciens to plant cells",
Nature (London) 322: 706–712
(198); Yanofsky et al., Cell 47: 471–477 (1986); Wang et al., Science
235: 587–591
(1987); Albright et al., J. Baceteriol. 169: 1046–1055 (1987)).
VirD1/VirD2 spalten die T-DNA-Randsequenz zwischen der dritten und
der vierten Base. Sobald diese gebrochenen Moleküle erzeugt wurden, wird die
Produktion der freien linearen ssDNA-Kopien des unteren Strangs
der T-DNA (T-Strang) beobachtet (Stachel et al., Nature (London)
322: 706–712
(1986); Stachel et al., EMBO J. 6: 857–863 (1987)). VirD2 bleibt
kovalent an das 5'-Ende
der T-DNA gebunden (für
eine Übersicht
siehe J.R. Zupan & P.
Zambryski, "Transfer
von T-DNA from Agrobacterium to the plant cell", Plant Physiol. 107: 1041–1047 (1995)).
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Studien
einer VirD2-Mutante, die die C-terminalen 50 % von VirD2 verloren
hat, haben gezeigt, daß nur
die N-terminalen 50 % von VirD2 für das Brechen der T-DNA-Ränder erforderlich
sind. Jedoch kann diese Mutante keine Tumoren in infizierten Pflanzen
hervorrufen. Der C-Terminus scheint somit eine Rolle im Transfer
von T-DNA in Pflanzenzellen zu haben (Übersicht in P.C. Zambryski, "Chronicles from the
Agrobacterium-plant cell DNA transfer story", Ann. Rev. Plant Physiol. Plant Mol.
Biol. 43: 465–490
(1992)). Diese Domäne enthält ein zweigeteiltes
Kernlokalisierungssignal (NLS) (Howard et al., Cell 68: 109–118 (1992)).
Die biologische Relevanz der NLS-Sequenzen wurde durch die Beobachtung
bestätigt,
daß Agrobacterium
ernsthaft in seiner Kanzerogenität
reduziert wird, wenn die zwei Grundstrukturen des zweigeteilten
NLS aus VirD2 deletiert werden (Shurvinton, Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) 89, 11837–11841
(1992)).
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VirD2
allein übt
eine ortsspezifische DNA-Spaltungs-Verbindungsreaktion an einsträngiger DNA
aus, was zeigt, daß dieses
Protein katalytische Aktivität
trägt,
die für
die DNA-Abspaltung erforderlich ist (Pansegrau et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 90: 11538–11542
(1993)). Es wurde von Scheiffle et al. berichtet, daß die Kombination
von VirD1 und VirD2 aus pTiC58 ausreichend ist, um die T-Rand-spezifische
Spaltung in vitro zu katalysieren, J. Biol. Chemistry 270: 1269–1276 (1995)
(aber siehe Jasper et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 91: 694–698 (1994)).
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Eine
Topoisomeraseaktivität
vom Typ I wurde für
VirD1-haltige Extrakte beschrieben (Ghai & Das, Proc. Natl. Acad. Sci. 86:
319–3113
(1989)). Diese Aktivität
wurde VirD1 zugeschrieben und als erforderlich für das Entspannen der DNA vorgeschlagen,
um sie zur Spaltung durch VirD2 vorzubereiten. Jedoch zeigte höher gereinigtes
VirD1-Protein keine Topo isomeraseaktivität (Scheiffle et al., J. Biol.
Chemistry 270:1269–1276 (1995)).
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Eine
Sequenzanalyse von VirD2 hat gezeigt, daß der N-Terminus zu 85 konserviert
unter Stämmen von
Agrobacterium ist, die Plasmide vom entweder Octopin-, Nopalin-
oder rhizogenen Typ tragen (Hirayama et al., Mol. Gen. Genet. 213:229–237 (1988);
Wang et al., J. Bacteriol. 172:4432–4440 (1990); Yanofsky et al., Cell
47:471–477
(1986)). Der C-Termius ist nur zu 25 konserviert, aber die höchste Ähnlichkeit
besteht in den letzten 30 Aminosäuren
mit den NLS-Signalen (Übersicht
von Zambryski, 1992).
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VirE:
Wie hierin verwendet, wird "VirE" verwendet, um die
aus dem Virulenz-(Vir)-E-Operon des Ti- und Ri-Plasmids stammenden
Gene oder entsprechenden Proteine zu bezeichnen, die Funktionen
bereitstellen, die für
den T-DNA-Transfer erforderlich sind. Der Begriff "VirE2" wird hier verwendet,
um das einsträngige DNA-(ssDNA)-bindende
Protein zu bezeichnen, das als das Produkt des VirE2-Gens auf dem
VirE-Operon identifiziert wurde (C. Gielt et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 84: 9006–9010
(1987); Citovsky et al., Science 240 501–504 (1988)). Es wird angenommen,
daß VirE2
den T-Strang entlang
seiner Länge
umhüllt.
Die Wechselwirkung dieses Proteins mit einsträngiger DNA ist unspezifisch.
Das Nopalin-VirE2-Protein (Hirooka et al., J. Bacteriol. 169: 1529–1536 (1987))
und das Octopin-VirE2-Protein (Winans et al., Nucleic Acids Res.
15: 825–837
(1987)) enthalten Kernlokalisierungssignale. Es wird angenommen,
daß das
VirE2-Protein ein Hauptteil des T-Komplexes ist und im Kerntransport
unterstützen
könnte
(für eine Übersicht
siehe Zupan & Zambryski,
Plant Physiol. 107: 1041–1047
(1995)). Transgene Pflanzen, die das VirE2-Gen exprimieren, können VirE-Mutanten
von Agrobacterium ergänzen,
was einen Nachweis liefert, daß das
VirE2-Protein eine wichtige Rolle in der Pflanzenzelle spielt (für eine Übersicht
siehe Zupan & Zambryski,
Plant Physiol. 107: 1041–1047 (1995)).
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VirC:
Wie hier verwendet, wird "VirC" verwendet, um den
VirC-Locus des Ti- und Ri-Plasmids zu bezeichnen, der zwei Polypeptide
codiert, VirC1 und VirC2 (M.F. Yanofsy & E.W. Nester, "Molecular characterization of a host-range-determining
locus from Agrobacterium tumefaciens", J. Bacteriol. 168: 237–243 (1986)). Es
wurde gezeigt, daß dieser
Locus das Brechen des T-DNA-Rands
in Agrobacterium steigert (N. Toto et al., "Role of the overdrive sequence in T-DNA
border cleavage in Agrobacterium",
Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 85 (22): 8558–8562 (1988)). Es wurde ebenfalls
gezeigt, daß VirC1
die T-Strang-Erzeugung in einem heterologen E. coli-System steigert,
wenn die Produkte der VirD1- und VirD2-Gene beschränkend sind
(G. De Vos & P. Zambryski, "Expression of Agrobacterium
nopaline specific VirD1, VirD2 und VirC1 and their requirement for T-strand
production in E. coli",
Molec. Plant Microbe Inter. 2: 42–52 (1989)). Obwohl durch DNA-Affinitätschromatographie
gezeigt wurde, daß VirC1
mit Octopin-Overdrive-Sequenzen wechselwirkt, ist die genaue Funktion
von VirCi unbekannt. Es mag mit VirD1 und VirD2 oder mit dem Rand-Repeat
und/oder der Overdrive-Sequenz assoziieren, um die Bruch- und T-Trans-Produktion
zu fördern
(N. Toto et al., "The
Agrobacterium tumefaciens virC1 gene product binds to overdrive,
a T-DNA transfer enhancer",
J. Bacteriol. 171: 6845–6849 (1989)).
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T-DNA-Ränder: Wie
hier verwendet, soll "T-DNA-Ränder" unperfekte direkte
Repeat-DNA-Sequenzen mit ca. 25 bp bezeichnen, die aufgrund ihrer
Gegenwart an beiden Enden eines DNA-Fragments dazu führen, daß das Fragment
als eine T-DNA erkannt wird und auf es durch Agrobacterium-Proteine
eingewirkt wird. Die T-DNA-Ränder,
die an einem Ende der T-DNA auftreten, werden nach Konvention als "links" oder "rechts" benannt. Die Konsensussequenz
für den
rechten Rand ist 5'-GNNTGNCAGGATATATNNNNNNGTNAN-3' (SEQ ID NO:1), und
die Konsensussequenz für
den linken Rand ist 5'-GGTGGCAGGATATATNNNNNNTGTAAA-3' (SEQ ID NO:2) (Jouanin
et al., Plant Mol. Biol. 12:75–85
(1989)). Jede DNA zwischen diesen Rändern wird aus Agrobacterium
auf die Pflanzenzelle übertragen
(für eine Übersicht
siehe P.C. Zambryski, "Chronicles
from the Agrobacterium-plant cell DNA transfer story", Ann. Rev. Plant
Physiol. Plant Mol. Biol. 43: 465–490 (1992)).
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Studien
des T-DNA-Gehalts aus unterschiedlichen transformierten Pflanzenlinien
haben gezeigt, daß die
Integration von T-DNA in das pflanzliche Genom häufig an (für den rechten Rand) oder nahe
(für den
linken Rand) dieser Rand-Repeats stattfindet (Slighton et al., EMBO
J. 4: 3069–3077
(1985); Gheysen et al., Genes & Dev.
5: 287–297
(1991); Mayerhofer et al., EMBO J. 10: 697–704 (1991); Ohta et al., Plant
J. 7: 157–164 (1995);
Koncz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 86: 8467–8471 (1989)).
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Trotz
der strukturellen Ähnlichkeiten
zwischen linken und rechten Rändern
haben Studien der Randfunktionen gezeigt, daß die T-DNA-Ränder differentiell
verwendet werden. Die Deletion oder Inversion der rechten Randsequenz
führt zu
einem fast vollständigen
Verlust des T-DNA-Transfers, wohingegen die Deletion des linken
Rand-Repeats fast keine Wirkung hat (C.H. Shaw et al., "The right hand copy
of the nopaline Ti plasmid 25 bp repeat is required for tumor formation", Nucleic Acids Res.
12: 6031–6041
(1984); G.C. Jen & M.-D. Chilton, "The right border
region of pTiT37 T-DNA is intrinsically more active than the left
border in promoting T-DNA transformation", Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 83: 3895–3899 (1986)).
Genetische Analysen zeigen, daß der
T-DNA-Transfer polar ist, wobei die Polarität durch die Orientierung der
Rand-Repeats bestimmt wird (Wang et al., Cell 38: 455–462 (1984);
Peralta and Ream, Proc. Natl. Acad. Sci. 82: 5112–5116 (1985)).
Dies beruht wahrscheinlich auf der Tatsache, daß der T-Strang in einer Richtung von rechts
nach links erzeugt wird (Albright et al., "Processing of the T-DNA of Agrobacterium
tumefaciens generates border nicks and linear, single-stranded T-DNA", J. Bacteriol. 16,
1046–1055
(1987)).
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Der
Sequenzzusammenhang der T-DNA-Ränder
beeinflußt
stark ihre Aktivität.
Sequenzen, die den rechten Rand umgeben, steigern, und Sequenzen,
die den linken Rand umgeben, vermindern den polaren DNA-Transfer
(K. Wang et al., "Sequence
context of the T-DNA border repeat element determines its relative activity
during T-DNA transfer to plant cells", Mol. Gen. Genet. 210: 338–346 (1987)).
Eine cis-aktive Sequenz mit 24 bp, als "Overdrive" bezeichnet, ist neben dem rechten Rand
des Octopinplasmids vorhanden (Peralta et al., EMBO J. 5:1137–1142 (1986);
Shurviton & Ream,
J. Bacteriol. 173: 5558–5563
(1991)). Overdrive stimuliert den T-DNA-Transfer selbst dann, wenn
es sich mehrere tausend Basenpaare entfernt vom Rand befindet (M.J.J.
van Haaren et al., "Overdrive
is a T-region transfer enhancer which stimulates T-strand production
in A. tumefaciens",
Nucleic Acids Res. 15: 8986–8997
(1987)). Jedoch kann es nicht selbst den T-DNA-Transfer vermitteln (E.G. Peralta et
al., "Overdrive,
a T-DNA-Transmission enhancer on the Agrobacterium tumefaciens tumor-inducing
plasmid" EMBO J.
5: 1137–1142
(1986); M.J.J. Van Haaren et al., "Functional analysis of the Agrobacterium
tumefaciens octopine Ti-plasmid left and right T-region border fragment", Plant Mol. Biol.
8: 95–104
(1987)). Die Overdrive-Sequenz war ursprünglich in einer Region rechts
des rechten Rand-Repeats von Octopin Ti-Plasmid-TL-DNA lokalisiert. Ähnliche
Sequenzen befinden sich neben dem rechten Rand-Repeat der Octopin-pTI-TR-Region
und den Agropin pRi-TL- und TR-Regionen (Slightom et al., "Nucleotide sequence
analysis of TL-DNA Agrobacterium rhizogenes type plasmid. Indentification
of open reading frames",
J. Biol. Chem. 261: 108–121
(1986); Jouanin et al., "Analysis
of TR-DNA junctions in the genome of a Convolvulus arvensis clone
transformed with Agrobacterium rhizogenes strain A4", Plant Mol. Biol.
12: 75–85
(1989)). Der Vergleich von Sequenzen in der Nachbarschaft des rechten
Rands zeigte eine als Kernsequenz bezeichnete Region mit 8 bp (5'-TGTTTGTT-3'), die in unterschiedlichen
Abständen
rechter Hand jedes rechten Rand-Repeats erscheint. Der rechte Rand
von pRi8196-T-DNA vom Mannopin-Typ enthält keine Sequenz in bezug auf
die Overdrive-Sequenz, sondern enthält eine unterschiedliche Sequenz
mit 8 bp (5'-ATTAGTTC-3'), die 6-mal wiederholt
wird (G. Hansen et al., "Agrobacterium
rhizogenes pRi8196 T-DNA: Mapping and DNA sequence of functions
involved in manopine synthesis and hairy root differentiation", Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) 88: 7763–7767
(1991)). Diese Sequenz ist tatsächlich
funktionell äquivalent
zu Overdrive (G. Hansen et al., "A
T-DNA transfer enhancer sequence in the vicinity of the right border
of Agrobacterium rhizogenes pRi8196", Plant Mol. Biol. 20: 113–122 (1992)).
Es gibt keine Sequenz, die der Overdrive-Sequenz nahe Nopalin-T-DNA-Rändern stark ähnelt (K.
Wang et al., "Sequence
context on the T-DNA border repeat element determines its relative
activity during T-DNA transfer to plant cells", Mol. Gen. Genet. 210, 338–346 (1987)), aber
dies schließt
nicht aus, daß eine
in dieser Region vorhandene Sequenz eine analoge Rolle spielt.
-
Die
in den Beispielen verwendete rechte Randsequenz mit 25 bp stammt
aus pTiAch5 (M.J.J. van Haaren, Plant Mol. Biol. 13: 523–531 (1989)).
Der auf Plasmid pNeoRBluc vorhandene linke Rand stammt aus pTiT37
(Bevan, Nucleic Acids Res., 12: 8711–8721 (1984)).
-
Obwohl
gezeigt wurde, daß Sequenzen,
die zum rechten Rand benachbart sind, den Transfer von DNA auf die
Pflanzenzelle steigern können,
wurde eine minimale Länge
der rechten Randsequenz in den in den Beispielen beschriebenen Experimenten
gewählt,
um eine mögliche
Unterbrechung der Expression des Luciferase-Gens zu minimieren.
Jedoch können
längere
rechte Randsequenzen, die eine verstärkerähnliche Sequenz wie Overdrive
enthalten, verwendet werden.
-
Chimäre Gene,
die in einer Pflanzenzelle ein Protein erzeugen können, das
die Integration einer DNA von Interesse fördert, können unter Verwendung von Standardtechniken
der Gentechnik konstruiert werden, wie die Beispiele veranschaulichen.
Ein solches chimäres
Gen wird aus einer DNA-Sequenz
bestehen, die für das
Protein codiert, funktionsfähig
verbunden mit geeigneten regulatorischen Signalen (z.B. Promotor,
Leitsequenz, Transkriptionsterminator, Polyadenylierungsort), die
die Expression der funktionsfähig
verbundenen codierenden Sequenz in einer Pflanzenzelle ausrichten.
Solche codierenden Sequenzen und regulatorischen Signale werden
auf diesem Gebiet gut beschrieben. Zur Verbesserung der Expression
des die Integration fördernden
Proteins kann eine synthetische Version der codierenden Sequenz
verwendet werden, die zur Expression in der Zielpflanzenzelle optimiert
ist.
-
mRNA,
die in einer Pflanzenzelle ein Protein erzeugen kann, das die Integration
fördert,
kann unter Verwendung von Standardsystemen zur Herstellung von translatierbaren
verkappten poly-A-mRNA-Transkripten hergestellt werden, die ein
gewünschtes
Protein codieren, wie die Beispiele veranschaulichen.
-
Es
wird für
den Fachmann leicht ersichtlich sein, daß die exogene DNA und chimäre Gene
oder RNAs, die Proteine codieren, die die stabile Integration von
exogener DNA fördern,
für die
Pflanzenzelle in einer Vielzahl von Wegen unter Verwendung von Standardtechniken
bereitgestellt werden können,
die auf diesem Gebiet verfügbar
sind. Die genaue weise, in der diese Komponenten auf die Pflanzenzelle übertragen
werden, ist nicht kritisch, solange die Proteine (das Protein),
die die stabile Integration der exogenen DNA fördern, in der gleichen Zelle
mit dem exogenen DNA-Fragment
während
des relevanten Zeitraums wie nachfolgend beschrieben erzeugt werden.
-
Zum
Erreichen der vorteilhaften Wirkung der Förderung der stabilen Integration
des exogenen DNA-Fragments in intakter Form ist es nicht notwendig,
daß die
Proteine, die diese Wirkung bereitstellen, in der Pflanzenzelle
entweder erzeugt werden, bevor das exogene DNA-Fragment für die Pflanzenzelle
bereitgestellt wird, oder nachdem die exogene DNA in die Pflanzenzelle
integriert wurde. Stattdessen ist es nur notwendig, daß diese
Proteine in der Pflanzenzelle erzeugt werden, so daß sie in
ausreichenden Mengen während
des Übergangszeitraums
vorhanden sind, nachdem das exogene DNA-Fragment für die Pflanzenzelle bereitgestellt
wird und bevor die exogene DNA integriert wurde. Jeder Ansatz, der
der Pflanzenzelle ein chimäres
Gen oder translatierbare RNA bereitstellt, so daß das codierte Protein während dieses
relevanten Zeitraums erzeugt wird, kann verwendet werden.
-
Wie
die hier bereitgestellten Beispiele veranschaulichen, besteht ein
Weg zum Erreichen der Produktion von ausreichenden Mengen dieser
Proteine während
des relevanten Zeitraums in der Einführung des chimären Gens
oder von translatierbarer RNA, die das Protein codiert, in die Pflanzenzelle
zusammen mit dem exogenen DNA-Fragment (d.h. gleichzeitige Übertragung
der Komponenten). Dieser Ansatz ist bevorzugt, weil er eine einzelne Übertragung
von Nukleinsäuremolekülen (DNA
oder DNA und RNA) auf die Pflanzenzelle beinhaltet, auf die die
Transformation abzielt. Ein anderer poten tieller vorteilhafter Aspekt
dieses Ansatzes besteht darin, daß er zum Erreichen einer vorübergehenden
Produktion des die Integration fördernden
Proteins während
des relevanten Zeitraums anstelle einer stabilen Produktion verwendet
werden kann, die das normale Wachstum und die Entwicklung der Pflanzenzelle
nachteilig beeinflussen könnte.
-
In
einem Aspekt wird die vorliegende Erfindung verwendet, um eine stabile
Transformation einer Pflanzenzelle mit einem durch T-DNA-Ränder gebundenen
intakten exogenen DNA-Fragment zu erreichen, ein Ergebnis, das die
Agrobacterium-vermittelte T-DNA-Transformation nachahmt. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden die folgenden Komponenten für die Pflanzenzelle
bereitgestellt, auf die die Transformation abzielt:
- (a) das exogene DNA-Fragment von Interesse, das in das pflanzliche
Zellgenom integriert werden soll, wobei das Fragment durch ein oder
mehrere T-DNA-Ränder
gebunden ist (ein einzelner T-DNA-Rand kann ausreichend sein, um
den T-DNA-Transfer zu bewirken, insbesondere einer ringförmigen T-DNA,
in der ein Rand sowohl rechten als auch linken Randfunktionen dienen
kann); und
- (b) wenigstens ein chimäres
Gen oder RNA, wobei jedes solche chimäre Gen oder RNA in der Pflanzenzelle
ein aus Agrobacterium stammendes Protein erzeugen kann, das entweder
allein oder in Kombination mit anderen solchen Proteinen die stabile
Integration des exogenen DNA-Fragments in intakter Form fördert.
-
Das
aus Agrobacterium stammende Protein, das in der Pflanzenzelle gemäß diesem
Aspekt der Erfindung erzeugt wird, schließt ohne Beschränkung Proteine
ein, die aus der Virulenzregion des Ti- oder Ti-Plasmids eines Agrobacteriums
stammen. Insbesondere schließt
dies VirC1, VirC2, VirD1, VirD2 und VirE2 ein. Bevorzugt sind die
erzeugten Proteine VirD2-Protein oder eine Kombination aus VirD2
mit entweder VirD1, VirE1 oder sowohl VirD1 als auch VirE2. Die
Expression der aus Agrobacterium stammenden Proteine in der Pflanzenzelle
verursacht die Integration der exogenen DNA als intaktes Fragment
mit vorhersagbaren Endpunkten. Die resultierende transformierte
Pflanzenzelle weist ein in ihr Genom integriertes exogenes DNA-Fragment
auf, das einer T-DNA von Agrobacterium ähnelt.
-
Chimäre Gene,
die ein aus Agrobacterium stammendes Protein der Erfindung in einer
Pflanzenzelle erzeugen können,
können
unter Verwendung von Standardtechniken der Gentechnik konstruiert
werden, wie die Beispiele veranschaulichen. Ein solches chimäres Gen
wird aus einer DNA-Sequenz bestehen, die für das aus Agrobacterium stammende
Protein codiert, funktionsfähig
verbunden mit den geeigneten regulatorischen Signalen (zum Beispiel
Promotor, Leitsequenz, Transkriptionsterminator, Polyadenylierungsort),
die die Expression der funktionsfähig verbundenen codierenden
Sequenz in einer Pflanzenzelle ausrichten. Solche codierenden Sequenzen
und regulatorischen Signale sind auf dem Gebiet leicht erhältlich.
Die codierenden VirD1- und VirD2-Sequenzen, die in den Beispielen
verwendet werden, werden in GenBank als Eingangs-Nr. M14762 bereitgestellt.
-
RNA,
die ein aus Agrobacterium stammendes Protein der Erfindung in einer
Pflanzenzelle erzeugen kann, kann unter Verwendung von Standardsystemen
zur Herstellung von translatierbaren verkappten poly-A-mRNA-Transkripten hergestellt
werden, die ein gewünschtes
Protein codieren, wie die Beispiele veranschaulichen.
-
Das
exogene DNA-Fragment, auf das zur Integration gemäß diesem
Aspekt der Erfindung abgezielt wird, kann jedes DNA-Fragment sein,
das der Fachmann in intakter Form in das pflanzliche Zellgenom integrierten
möchte,
wie zum Beispiel ein chimäres
Gen, das zur Expression einer besonderen biologisch wirksamen RNA
(z.B. Antisense-RNA oder Ribozym) oder eines Proteins von Interesse
in der Pflanzenzelle oder resultierenden Pflanze oder Pflanzenzellkultur
geschaffen wird. Die einzige Anforderung besteht darin, daß das Fragment
durch ein oder mehrere T-DNA-Ränder
gebunden ist, so daß es
durch die VirD1- und VirD2-Proteine erkannt und darauf eingewirkt
werden kann. Die Bindung solcher T-DNA-Ränder an ein exogenes DNA-Fragment
wird in Beispiel 1 beschrieben.
-
Der
beschriebene Transformationsprozeß führt zu einem vollständigen Satz
oder einer Sammlung von transformierten Zellen, die gewöhnlich durch
die Expression eines Markergens identifiziert werden. Die Regeneration
der Zellen zu Pflanzen liefert dann einen vollständigen Satz oder eine Sammlung
von transformierten Pflanzen. Der vollständige Satz von sowohl transformierten
Pflanzenzellen als auch transformierten regenerierten Pflanzen kann
durch die Natur ihrer Integrationsereignisse gekennzeichnet werden.
Ein Satz von Zellen oder Pflanzen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist durch mehr als 5 % an individuellen Pflanzenzellen oder Pflanzen
gekennzeichnet, die die DNA von Interesse umfassen, gebunden an
genomische DNA durch rechte T-DNA-Randsequenzen von Agrobacterium,
als ob sie unter Verwendung von Agroinfektion transformiert worden
wären.
Bevorzugt ist der Prozentanteil mehr als 10 %. Allgemein wird ein
Prozentanteil von 5 bis 70 % und besonders bevorzugt von 10 bis
50 % beobachtet. Ein Satz von transformierten Pflanzenzellen oder
Pflanzen beruht normalerweise auf 10 oder mehr unab hängigen Transformationsereignissen.
Bevorzugt wird ein einzelnes physikalisches Transformationsexperiment
zu mehr als 20, 30, 40 oder 50 unabhängigen Transformationsereignissen
führen.
Die Sätze
von transformierten Pflanzenzellen und Pflanzen sowie die Nachkommenschaft ihrer
individuellen Pflanzenzellen oder Pflanzen stellen einen weiteren
Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
-
Potentielle
Pflanzenziele schließen
sowohl einkeimblättrige
als auch zweikeimblättrige
Pflanzen oder Pflanzenzellen ein, insbesondere landwirtschaftlich
wichtige Nutzpflanzen wie Mais und andere Getreideanbauten wie Weizen,
Hafer, Roggen, Sorghum, Reis, Gerste, Hirse, Rasen und Futtergräser und
dgl. sowie Baumwolle, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Ölraps, Bananen, Pappel, Walnuß, Tabak
und Sojabohnen.
-
Jeder
Typ oder jede Quelle von Pflanzezellen, die als Ziel zur Transformation
durch einen oder mehrere der verschiedenen biologischen und nicht-biologischen Übertragungsmechanismen
dienen kann, die auf diesem Gebiet verfügbar sind, kann auch als Ziel
zur erfindungsgemäßen Transformation
dienen. Dies schließt ohne
Beschränkung
unreife und reife Embryos, Pollen, Protoplasten, Suspensionskulturzellen,
Kalluszellen, Keimblätter
oder andere Samen- und Sämlingsteile
und Blätter
oder Blattstücke
ein.
-
Durch
das Verfahren der Erfindung erhaltene transformierte Pflanzenzellen
werden eine integrierte intakte exogene DNA von Interesse enthalten.
Diese integrierte exogene DNA kann partielle T-DNA-Randsequenzen
einschließen,
die typischerweise auf integrierter DNA nach einem T-DNA-Insertionsereignis
bewahrt werden. Durch das Verfahren der Erfindung erhaltene transformierte
Pflanzenzellen können
zur Erzeugung von transgenen Pflanzenzellkulturen und fruchtbaren
transgenen Pflanzen gemäß fachbekannten
Standardverfahren verwendet werden.
-
Somit
ist ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung
einer fruchtbaren transgenen Pflanze mit einem exogenen DNA-Fragment,
gebunden durch T-DNA-Randsequenzen, das stabil in intakter Form
in ihr Genom integriert ist, umfassend:
- a)
Transformieren oder Integrieren der exogenen DNA in das Genom einer
Pflanzenzelle gemäß dem Verfahrender
Erfindung; und
- b) Regenerieren der Pflanzenzelle aus Schritt (a) zur Erzeugung
der fruchtbaren transgenen Pflanze.
-
Bevorzugt
wird die fruchtbare transgene Pflanze aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Tabak, Baumwolle, Ölraps,
Sojabohne, Mais, Weizen und Reis besteht.
-
Die
in die transgenen Pflanzen und daraus stammenden Samen manipulierten
genetischen Eigenschaften werden durch geschlechtliche Fortpflanzung
oder vegetatives Wachstum weitergegeben und können somit in Nachkommenschaftspflanzen
aufrechterhalten und vermehrt werden. Allgemein macht die Aufrechterhaltung
und Vermehrung Gebrauch von bekannten landwirtschaftlichen Verfahren,
die entwickelt werden, um den spezifischen Zwecken zu entsprechen,
wie Beackern, Säen
oder Ernten. Spezialisierte Prozesse wie Hydrokultur oder Gewächshaustechniken
können
auch eingesetzt werden. Da der wachsende Anbau für Befall und Schädigungen,
die durch Insekten oder Infektionen verursacht werden, sowie für Konkurrenz
durch Unkrautpflanzen anfällig
ist, werden Maßnahmen
ergriffen, um Unkräuter,
Pflanzenkrankheiten, Insekten, Nematoden und andere nachteilige
Bedingungen zu bekämpfen,
um den Ertrag zu verbessern. Diese schließen mechanische Maßnahmen
wie das Pflügen
des Bodens und der Entfernung von Unkräutern und infizierten Pflanzen
sowie die Ausbringung von Agrochemikalien wie Herbiziden, Fungiziden,
Gametoziden, Nematoziden, Wachstumsregulatoren, Reifungsmitteln
und Insektiziden ein.
-
Gebrauch
von den vorteilhaften genetischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen transgenen Pflanzen
und Samen kann ferner in der Pflanzenzüchtung gemacht werden, die
auf die Entwicklung von Pflanzen mit verbesserten Eigenschaften
wie Toleranz für
Schädlinge,
Herbizide oder Streß,
verbesserter Nährwert, erhöhter Ertrag
oder verbesserte Struktur, die weniger Verlust durch Umlegen oder
Zerfallen verursacht, abzielt. Die verschiedenen Züchtungsschritte
sind durch einen wohldefinierten menschlichen Eingriff wie Selektion
der zu kreuzenden Linien, Ausrichten der Bestäubung der Elternlinien oder
Selektion geeigneter Nachkommenschaftspflanzen gekennzeichnet. Abhängig von
den gewünschten
Eigenschaften werden unterschiedliche Züchtungsmaßnahmen ergriffen. Die relevanten
Techniken sind allgemein fachbekannt und schließen ohne Beschränkung Hybridisierung,
Inzucht, Rückkreuzungszüchtung,
Mehrfachlinienzüchtung,
Sortenmischung, interspezifische Hybridisierung, aneuploide Techniken
etc. ein. Hybridisierungstechniken schließen auch Sterilisierung von
Pflanzen ein, um männlich-
oder weiblich-sterile Pflanzen durch mechanische, chemische oder
biochemische Mittel zu liefern. Die Kreuzbestäubung einer männlich-sterilen
Pflanze mit Pollen einer unterschiedlichen Linie stellt sicher,
daß das
Genom der männlich-sterilen,
aber weiblich-fruchtbaren Pflanze gleichförmig Eigenschaften beider Elternlinien
erhalten wird. Somit können
erfindungsgemäße transgene
Samen und Pflanzen für
die Züchtung
von verbesserten Pflanzenlinien verwendet werden, die zum Beispiel
die Wirksamkeit herkömmlicher
Verfahren wie die Herbizid- oder Pestizidbehandlung erhöhen oder
es erlauben, auf die Verfahren aufgrund ihrer modifizierten genetischen
Eigenschaften zu verzichten. Alternativ können neue Anbauten mit verbesserter
Streßtoleranz
erhalten werden, die aufgrund ihrer optimierten genetischen "Ausrüstung" ein Ernteprodukt
besserer Qualität
als Produkte liefern, die vergleichbare nachteilige Entwicklungsbedingungen
nicht tolerieren konnten.
-
Bei
der Saatgutproduktion sind Keimungsqualität und Gleichförmigkeit
der Samen wesentliche Produkteigenschaften, wohingegen Keimungsqualität und Gleichförmigkeit
von Samen, die vom Landwirt geerntet und verkauft werden, nicht
wichtig sind. Da es schwierig ist, einen Anbau frei von anderen
Anbau- und Unkrautsamen zu halten, um saatgutbürtige Krankheiten zu bekämpfen, und
Saatgut mit guter Keimung zu erzeugen, wurden relativ umfangreiche
und wohldefinierte Saatgutproduktionspraktiken durch die Saatguterzeuger
entwickelt, die Erfahrung auf dem Gebiet der Züchtung, Konditionierung und
Vermarktung von reinem Saatgut haben. So ist es allgemeine Praxis
für den
Landwirt, zertifiziertes Saatgut zu kaufen, das spezifische Qualitätsstandards
erfüllt,
anstelle Saatgut zu verwenden, das aus seinem eigenen Anbau geerntet
wurde. Vermehrungsmaterial zur Verwendung als Samen wird herkömmlich mit
einem Schutzmittelüberzug
behandelt, der Herbizide, Insektizide, Fungizide, Bakterizide, Nematozide,
Molluskizide oder Mischungen daraus umfaßt. Herkömmlich verwendete Schutzmittelüberzüge umfassen
Verbindungen wie Captan, Carboxin, Thiram (TMTD®),
Methalaxyl (Apron®) und Pirimiphos-methyl
(Actellic®).
Nach Wunsch werden diese Verbindungen zusammen mit weiteren Trägern, Tensiden
oder ausbringungsfördernden
Hilfsstoffen formuliert, die herkömmlich auf dem Gebiet der Formulierung
eingesetzt werden, um Schutz gegen Schädigung bereitzustellen, die durch
bakterielle, pilzliche oder tierische Schädlinge verursacht wird. Die
Schutzmittelüberzüge können durch Tränken von
Fortpflanzungsmaterial mit einer flüssigen Formulierung oder durch
Beschichten mit einer kombinierten nassen oder trockenen Formulierung
aufgebracht werden. Andere Aufbringungsverfahren sind auch möglich, wie
zum Beispiel die auf die Knospen oder die Früchte gerichtete Behandlung.
-
Es
ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, neue landwirtschaftliche
Verfahren wie die oben exemplarisch dargestellten Verfahren bereitzustellen,
die durch die Verwendung von transgenen Pflanzen, trans genem Pflanzenmaterial
oder transgenem Saatgut gemäß der vorliegenden
Erfindung gekennzeichnet sind.
-
Es
wird für
den Fachmann leicht ersichtlich sein, daß die Komponenten dieses Verfahrens
(d.h. die exogene DNA und die chimären Gene oder RNAs, die Proteine
codieren, die die Integration der exogenen DNA fördern) für die Pflanzenzelle in einer
Vielzahl von Wegen unter Verwendung von auf diesem Gebiet verfügbaren Standardtechniken
bereitgestellt werden können.
Die genaue Weise, auf die diese Komponenten für die Pflanzenzelle bereitgestellt
werden, ist nicht kritisch, solange die Proteine, die die stabile
Integration der exogenen DNA fördern,
während
des relevanten Zeitraums wie oben beschrieben erzeugt werden.
-
Die
genaue Menge jeder Komponente, die für die Pflanzenzelle bereitgestellt
wird, ist gleichsam nicht kritisch und kann in Abhängigkeit
von der Art und weise, in der die Komponente übertragen wird, variieren. Nach
Wunsch kann der Fachmann routinemäßig die Menge jeder bereitgestellten
Komponente variieren, um das optimale Maß für jede unter Verwendung eines
besonderen Übertragungssystems
zu bestimmen. Eine erfolgreiche Kombination wird in Beispiel 1 beschrieben
und kann als Ausgangspunkt für
eine weitere Optimierung dienen.
-
Die Übertragung
der Komponenten dieses Verfahrens auf die Pflanzenzelle kann durch
eine Vielzahl von Techniken erreicht werden, die auf diesem Gebiet
für die Übertragung
von Nukleinsäuren
auf Pflanzenzellen verfügbar
sind, die ohne Beschränkung
biologische Mechanismen wie die Agrobacterium-vermittelte T-DNA-Transformation
(siehe z.B. WO 95/35388 mit dem Titel "Plant Genetic Transformation Methods
and Transgenic Plants")
und nicht-biologiche Mechanismen wie Mikroprojektilbombardierung,
Elektroporation, Mikroinjektion, induzierte Aufnahme und Aerosolstrahlinjektion
einschließen.
-
In
einem bevorzugten Ansatz wird ein einzelnes Verfahren zur Übertragung
aller Komponenten dieses Verfahrens (d.h. die exogene DNA und die
chimären
Gene oder RNAs, die Proteine codieren, die die Integration der exogenen
DNA fördern)
auf die Empfängerpflanzenzelle
verwendet.
-
Es
wird erwartet, daß mRNA,
die ein integrationsförderndes
Protein codiert, übertragen
gemäß der Erfindung,
das codierte Protein in der Pflanzenzelle für einen endlichen Zeitraum
erzeugt, bevor sie abgebaut wird. Es wird erwartet, daß das von
dieser mRNA erzeugte Protein in der Pflanzenzelle für einen
endlichen Zeitraum verbleibt, bevor es auch durch normale zelluläre Prozesse
abgebaut wird. Somit können
diese Proteine vorübergehend
auf die Pflanzenzelle in Form von RNA gemäß dem Verfahren der Erfindung übertragen werden.
Die vorübergehende Übertragung
dieser Proteine kann in denjenigen Situationen bevorzugt sein, in denen
die fortgesetzte Gegenwart solcher Proteine unerwünschte Wirkungen
haben kann. Die gleiche Wirkung kann durch Übertragen eines chimären Gens
erreicht werden, daß ein
integrationsförderndes
Protein in einer Form codiert, die nicht leicht in das pflanzliche
Zellgenom in einer funktionellen Form integrieren kann.
-
In
Fällen,
in denen die integrationsfördernden
Proteine für
die Zelle über
ein chimäres
Gen bereitgestellt werden, werden die jeweiligen chimären Gene
bevorzugt neben dem exogenen DNA-Fragment als separate DNA-Moleküle zusammen übertragen,
obwohl die unterschiedlichen Komponenten kombiniert und als einzelnes
DNA-Molekül übertragen
werden können.
Die Übertragung
als separate DNA-Moleküle
erlaubt die Variation und Optimierung des Verhältnisses von chimärem Gen
zu exogenem DNA-Fragment. Es ist auch wahrscheinlich zweckmäßiger, diese
Konstrukte auf separaten Molekülen
zu konstruieren.
-
Man
kann erwarten, daß die
stabile Aufnahme solcher chimären
Gene in das Genom über
eine zufällige
Integration mit einer meßbaren
Häufigkeit
relativ zur gerichteten Integration der durch T-DNA-Ränder gebundenen
exogenen DNA erfolgt. Zur Erleichterung der Trennung solcher zufälligen Integrationsereignisse von
der gerichteten Integration der exogenen DNA können die chimären Gene,
die die integrationsfördernden Proteine
codieren, bevorzugt als einzelnes DNA-Molekül getrennt von der exogenen
DNA übertragen
werden. Unter Verwendung dieses Ansatzes werden Kopien der chimären Gene
wahrscheinlich an einem unterschiedlichen Locus von der gerichteten
Integration der durch T-DNR-Ränder
gebundenen exogenen DNA integriert. Im Ergebnis wird die Trennung
der gerichteten Integrationsereignisse, die die exogene DNA beinhalten,
von den zufällig
integrierten VirD1- und VirD2-Genen
durch anschließende
Züchtung
von Pflanzen, die aus den transformierten Pflanzezellen stammen,
leicht erreicht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein pflanzlicher viraler Vektor als Träger zur Übertragung des chimären DNA-Gens
oder der RNA, die das integrationsfördernde Protein codiert, auf
die Pflanzenzelle verwendet. Solche Vektoren können aus pflanzlichen DNA-Virus-Replikons
wie Geminivirus-Replikons (M. Ugaki, Nucleic Acids Research 19:
371–377
(1994)) und RNA-Virusvektoren (R.W. Sablowski, Proc.Natl. Acad. Sci.
92: 6901–6907
(1995)) zur Aufnahme und Expression einer gewünschten DNA oder RNA in einer
Pflanzenzelle konstruiert werden. Da sich diese Vektoren typischerweise
in der Zielpflanzenzelle vermehren, wird eine Amplifikation des
chimären
Gens oder der RNA, die zu solchen Vektoren manipuliert ist, und
eine Zunahme des daraus erzeugten Proteins erreicht. Auch wird nicht
erwartet, daß virale
Vektoren dieses Typs in das Genom der Pflanzezelle integrieren,
weil die viralen Replikons, aus denen sie stammen, normalerweise
dies nicht tun. Somit hat dieses Verfahren die Vorteile der vorübergehenden
Erzeugung großer
Mengen der integrationsfördernden
Proteine, während
das Risiko der Integration von chimären Genen, die solche Proteine
codieren, reduziert wird. Es kann auch vorteilhaft sein, solche
viralen Vektoren systemisch zu verwenden, um zuvor Pflanzenzellen,
auf die für
die Transformation abgezielt wird, zu infizieren. Dieser Ansatz
erlaubt die Übertragung
der zur Integration gewünschten
exogenen DNA in höheren
Mengen durch Vermeidung der Notwendigkeit, DNA oder RNA, die die
integrationsfördernden
Proteine codieren, zusammen zu übertragen.
-
Ein
pflanzlicher viraler Vektor kann auch als Träger zur Übertragung des exogenen DNA-Fragments, auf
das für
die Integration abgezielt wird, auf die Pflanzenzelle verwendet
werden. Da sich diese Vektoren typischerweise in der Zielpflanzenzelle
vermehren, amplifiziert ihre Verwendung in dieser Weise die Anzahl
von exogenen DNA-Fragmentmatrizen, die für die Integration verfügbar sind.
-
Wenn
ein pflanzlicher viraler Vektor verwendet wird, um sowohl das exogene
DNA-Fragment, auf das für
die Integration abgezielt wird, als auch chimäre Gen, das das integrationsfördernde
Protein codiert, auf die Pflanzenzelle zu übertragen, kann der gleiche
virale Vektor zur Übertragung
beider Komponenten verwendet werden, oder zwei separate virale Vektoren
können
verwendet werden. Wenn die Agrobacterium-vermittelte Transformation
die zur Übertragung
des viralen Vektors (der Vektoren) auf die Pflanzenzelle verwendete
Technik ist, dann ist der Ansatz als "Agroinfektion" bekannt (siehe Grimsley et al., Nature
325: 177–179
(1987)).
-
Als
eine alternative zur gemeinsamen Übertragung der chimären Gene,
die die integrationsfördernden Proteine
codieren, mit der exogenen DNA kann die exogene DNA auf eine transgene
Pflanzenzelle übertragen werden,
die bereits diese chimären
Gene stabil in ihr Genom aufgenommen enthält. Transgene Pflanzen oder transgene
Pflanzenzellkulturen, die durch Transformation unter Verwendung
von Standardtechniken mit DNA-Molekülen erzeugt werden, die chimäre Gene
einschließen,
die integrationsfördernde
Proteine codieren, können
als Quelle für
solche transgenen Pflanzenzellen verwendet werden. Unter Verwendung
dieses Ansatzes können
gerichtete Integrationsereignisse, die die exogene DNA beinhalten,
von den stabil integrierten chimären
Genen durch anschließende
Züchtung
von Pflanze getrennt werden, die aus den transformierten Pflanzenzellen
stammen (siehe z.B. R. Peerbolte et al., "Transformation of plant protoplasts
with DNA: contransformation of non-selected calf thymus carrier
DNA and meiotic segregation of transforming DNA sequences", Plant Mol. Biol.
5 (4): 235–246
(1985)).
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung hier in bezug auf die Transformation einer
einzelnen Pflanzenzelle beschrieben wird, wird der Fachmann einsehen,
daß die Übertragungsverfahren,
auf denen die Erfindung beruht (ausgenommen Mikroinjektion), typischerweise
auf eine Population von Pflanzenzellen in Form einer Zellkultur,
eines Kallus oder eines aus einer ganzen Pflanze ausgeschnittenen
Gewebes angewendet werden. Als Ergebnis wurde eine Vielzahl von
Techniken zur Verwendung in Verbindung mit diesen Übertragungsverfahren zur
Identifizierung und/oder Selektion stabil transformierter Pflanzenzellen
aus einer gemischten Population von transformierten und untransformierten
Pflanzenzellen entwickelt (z.B. R. Dekeyser et al., "Evaluation of selectable
markers for rice transformation",
Plant Physiol. 90(1): 217–223
(1989)). Diese Techniken können
auch in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung in der gleichen
Weise verwendet werden. In bezug auf die exogene DNA-Komponente
wird erwogen, daß die
Transformation von Pflanzenzellen gemäß den Verfahren der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung nicht-biologischer Übertragungsverfahren in zwei
grundsätzlichen Typen
von Integrationsereignissen resultiert: (1) einfache Insertion des
intakten exogenen DNA-Fragments, das durch T-DNA-Ränder gebunden
ist, gerichtet durch die Gegenwart von Protein(en), das (die) solche
Integrationsereignisse fördern,
und (2) zufällige
Insertion von verschiedenen Anteilen und Permutationen der exogenen
DNA, die charakteristisch für
das verwendete nicht-biologische Übertragungsverfahren sind.
Diese zwei Typen von Integrationsereignissen können leicht durch Einsatz standardmäßiger molekularer
Analysewerkzeuge auf die genomische DNA der transformierten Pflanzenzelle
unterschieden werden, wie zum Beispiel Southern-Blot-Hybridisierung
von beschränkter
genomischer DNA unter Verwendung des exogenen DNA-Fragments oder
von Subfragmenten davon als Sonde, Techniken auf Basis von Polymerasekettenreaktion
(PCR), die zur Detektion der Gegenwart: des exogenen DNA-Fragments
in intakter Form geschaffen sind. Für Pflanzenzellen, die beide
Typen der Insertionsereignisse enthalten, können solche Ereignisse in transgenen
Pflanzen, die daraus abstammen, durch herkömmliche Züchtungsansätze getrennt werden. Unter
Verwendung dieser Werkzeuge können
transgene Pflanzenzellen oder Pflanzen mit einer einfachen Insertion
des intakten exogenen DNA-Fragments, das durch T-DNA-Ränder gebunden
ist, ausgehend von der Anwendung der vorliegenden Erfindung, identifiziert
und verwendet werden, um transgene Pflanzenzellkulturen und/oder transgene
Pflanzen und Nachkommenschaft zu erzeugen.
-
Es
versteht sich, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf verbesserte Integrationssysteme
auf Basis des Agrobacterium-T-DNA-Transfersystems beschränkt ist.
Zusätzliche
Systeme, die integrationsfördernde Proteine
und Erkennungssequenzen verwenden, die analog zu den Vir-Proteinen
und T-DNA-Rändern sind, können erfindungsgemäß modifiziert
werden, um die Häufigkeit
von einfachen Integrationsereignissen in einer Pflanzenzelle zu
verbessern, auf die für
die Transformation abgezielt wird. Zum Beispiel legen akkumulierte Daten
nahe, daß eine
enge Beziehung zwischen dem T-DNA-Transfer von Agrobacterium auf
Pflanzen und der Plasmid-vermittelten bakteriellen Konjugation besteht.
Sequenzverwandtschaften wurden gefunden zwischen (i) den Nick-Regionen
von T-Rändern
und dem incP-Transferursprung; (ii) Genklustern des virD-Operons
und Relaxase-Operons (TraI/TraJ). TraI und VirD2 sowie ihre Ziele – die RP4
oriT-Nick-Region bzw. T-Rand-Repeats – teilen signifikante Ähnlichkeiten
(siehe WO 88/03564 mit dem Titel "Plant Transformation"). In vitro sind TraI und VirD2 jeweils
ausreichend, um Brüche
in einsträngigen
Oligonukleotiden zu erzeugen, die ihre jeweiligen erkennenden Nick-Orte
tragen (siehe Pansegrau et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 90:11538–11542 (1993)).
In Gegenwart eines Überschusses
von Spaltprodukten können
sowohl TraI als auch VirD2 die entgegengesetzte Reaktion katalysieren,
wodurch zwei Stücke
von einsträngiger
DNA verbunden werden. VirD2 kann auch die Spaltung von oriT katalysieren.
Funktionelle Ähnlichkeiten
wurden auch zwischen den Geminivirus-Rep-Proteinen oder Proteinen,
die an der Replikation von bakteriellen Phagen und Plasmiden durch
den rollenden Kreis beteiligt sind, und andererseits Proteinen gefunden,
die am bakteriellen konjugativen DNA-Transfer oder am Transfer und
an der Integration der T-DNA aus Agrobacterium in das pflanzliche
Genom teilnehmen (F. Heyraud-Nitschke et al., Nucl. Acids Res. 910–916 (1995)).
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Beschreibung der Zeichnungen
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1(A–B):
In den in Beispiel 1 beschriebenen Experimenten verwendete Plasmidstrukturen
werden gezeigt. Komponenten dieser Plasmide werden im Abschnitt
Materialien und Methoden von Beispiel 1 beschrieben. RB entspricht
der rechten Randsequenz mit 25 bp. Restriktionsorte sind wie folgt
angegeben: E = EcoRI, P = PstI.
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2:
Ein schematisches Diagramm des pNeoRBLuc-Plasmids wird bereitgestellt.
LB, linker Rand; RB rechter Rand. Die oberen Kästen oberhalb des Diagramms
geben die für
die Southern-Blot-Analyse von Transformanten verwendeten Sonden
an. Restriktionsorte sind wie folgt angegeben: E = EcoRI; P = Pst;
X = XbaI, H = HindIII. "NOS" bezeichnet den Nopalinsynthasepromotor. "NPTII" bezeichnet das offene
Leseraster von Neomycinphosphotransferase II. "NOS T" bezeichnet den Nopalinsynthaseterminator. "CaMV 35S" bezeichnet den 35S-Promotor
aus dem Blumenkohlmosaikvirus (CaMV). "LUC" bezeichnet
das offene Leseraster für
Luciferase. "35S
T" bezeichnet den
Terminator des CaMV 35S-Transkripts.
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3:
Eine Sequenzanalyse von pflanzlichen DNA-Zielorten nach Transformation
mit pNeoRBLuc-, p35SD1- und p35SD2-Plasmiden wird bereitgestellt.
Zahlen bezeichnen die Bestimmungsnummern der Zielklone. Die von
pNeoRBLuc getragene rechte Randsequenz ist in Kleinbuchstaben geschrieben
(Zeile Rb.junction). Die Pflanzenzielsequenzen von Fragment 1, 2a,
3 bzw. 5 zeigen 100 % Homologie mit PSII von Tabak (X62426; nt 908),
100 % mit NtpII10 von Tabak (X70088; nt 573), 100 % mit Ribulose-1,5-bisphosphatcarboxylase
von Tabak (X02353; nt 2174) und 80 % Homologie mit einem Chlorophyll-bindenden
Protein von Petunia (M21317; nt 1013).
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4(A–F):
Karten von in den Beispielen 3 und 4 verwendeten Plasmiden werden
bereitgestellt. Die verwendeten Abkürzungen werden im Abschnitt "Materialien und Methoden" von Beispiel 3 beschrieben.
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5(A–B):
Schematische Darstellung der in Beispiel 5 verwendeten Plasmide
pwAdhD1, pwAdhD2, pwBarRBLuc und pBARRBLuc.
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6:
Schematische Darstellung von Plasmid pCIB1711 (siehe Beispiel 1).
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7:
Schematische Darstellung von Plasmid pCIB1711deltaB (siehe Beispiel
7).
-
8:
Schematische Darstellung von Plasmid pCIB1711deltaB-H,N (siehe Beispiel
7).
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9:
Schematische Darstellung von Plasmid pCIB1711-H,N-B (siehe Beispiel
7).
-
10: Schematische Darstellung von Plasmid pCIB1711-H,N
(siehe Beispiel 7).
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11: Schematische Darstellung von Plasmid pBS-NC
(siehe Beispiel 7).
-
12: Schematische Darstellung von Plasmid pB5-NC-RB
(siehe Beispiel 7).
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13: Schematische Darstellung von Plasmid UbiPATdl
(siehe Beispiel 7).
-
14: Schematische Darstellung von Plasmid LB.UbiPATdl
(siehe Beispiel 7).
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15: Schematische Darstellung von Plasmid pAVM1
(siehe Beispiel 7).
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16: Schematische Darstellung von Plasmid p35SD2
(siehe Beispiel 8).
-
17(A–B):
Schematische Darstellung der Herstellung der Fragmente A-C aus dem
EcoRI-Fragment von p35SD2, das das offene Leseraster von VirD2 enthält (siehe
Beispiel 8).
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18: Schematische Darstellung von Plasmid pTC182
(siehe Beispiel 8).
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19: Schematische Darstellung von Plasmid pTC182-A
(siehe Beispiel 8).
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20: Schematische Darstellung von Plasmid pTC182-A-B
(siehe Beispiel 8).
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21: Schematische Darstellung von Plasmid pUC21
(siehe Beispiel 8).
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22: Schematische Darstellung von Plasmid pC21-X
(siehe Beispiel 8).
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23: Schematische Darstellung von Plasmid ppUC21-C
(siehe Beispiel 8).
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24: Schematische Darstellung von Plasmid pUC21-VirD2
(siehe Beispiel 8).
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25: Schematische Darstellung von Plasmid T7polyA
(siehe Beispiel 8).
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26: Schematische Darstellung von Plasmid T7virD2polyA
(siehe Beispiel 8).
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Beispiele
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Standardmäßige rekombinante
DNA- und molekulare Klonierungstechniken, die hier verwendet werden,
sind allgemein fachbekannt und werden beschrieben von J. Sambrook,
E. F. Fritsch und T. Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory manual.
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1989) und
von T.J. Silhavy, M.L. Berman und L.W. Enquist, Experiments with
Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY (1984).
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Beispiel 1: "Agrolistische" Transformation von
Pflanzenzellen: Integration von in der Pflanze erzeugten T-Strängen nach
biolistischer Übertragung
von VirD1- und VirD2-Genen und eines selektierbaren Markergens mit
T-DMA-Rand
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A. Zusammenfassung
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Die
Virulenzgene VirD1 und VirD2 sind zum Ausschneiden von T-Strängen aus
dem Ti-Plasmid in Agrobacterium tumefaciens vor der Übertragung
auf Wirtspflanzenzellen erforderlich, wo T-DNA in die pflanzliche
Kern-DNA inseriert. wir haben die biolistische Übertragung von Plasmid-DNAs
eingesetzt, um auf Bindung und/oder ortsspezifisches Brechen ("Nicking") einer T-DNA- Randsequenz
durch VirD1 und VirD2 in der Pflanze zu untersuchen. Gold-Mikroprojektile
wurden mit einer Mischung aus 3 Plasmiden beschichtet, die VirD1-
bzw. VirD2-codierende Regionen unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors und ein
Testgen enthielten, das eine rechte Randsequenz enthielt, inseriert
zwischen dem CaMV35S-Promotor und der Luciferase-codierenden Region.
Wir maßen
die transiente Luciferase-Expression, um auf Integrität und transkriptionelle
Verfügbarkeit
des Testgens zu untersuchen. In sowohl Tabak- als auch Maiszellen
wurde die transiente Expression des Luciferase-Gens stark durch die gemeinsame Übertragung
von VirD1- und VirD2-Plasmiden gehemmt. Die Inhibierung war größer, wenn
das Verhältnis
von VirD-Plasmiden zum Testgenplasmid erhöht wurde. Eine signifikante
Inhibierung trat nur bei einer Orientierung der Randsequenz auf,
d.h. bei der Richtung, die zum VirD2-Bruch des DNA-Strangs führen würde, der
die Matrize für
Luciferase-mRNA
ist. Die Wirkung von VirD1 allein oder VirD2 allein war geringer.
Die biolistische Übertragung
eines Transformationsvektors mit einem selektierbaren Marker und
dem Luciferase-Testgen plus der Mischung von VirD-Plasmiden erzeugte
eine moderate Häufigkeit
von "agrolistischen" Insertionen, deren
rechte Verbindungen mit pflanzlicher DNA genau die Sequenz hatten,
die für
T-DNA-Insertionsereignisse erwartet wurde. Wir fanden sowohl biolistische
als auch "agrolistische" Ereignisse in einigen
Transformantenlinien.
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B. Einleitung
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Die
Genübertragung
durch Partikelbombardierung ist eine weithin akzeptierte Technik
mit breiten Anwendungen in der Pflanzentransformation geworden (Übersicht
in Ahl Goy und Duesing, 1995). Zum Beispiel wurde Mais durch diese
Technik entwickelt, der resistent gegen den Europäischen Maiszünsler ist
(Koziel et al., 1993). Im Verlauf der Produktentwicklung müssen die
Struktur und Kopiezahl der Transgene sowie ihre Stabilität festgestellt werden.
Das am stärksten
wünschenswerte
Produkt wäre
eines mit einem einzelnen einfachen Insert und keiner fremden Plasmidvektor-DNA.
Jedoch gibt es in der Pflanzentransformation durch Partikelbombardierung
eine Tendenz zur Integration von mehrfachen Kopien der eingeführten Gene,
einschließlich
Plasmidvektor (Klein et al., 1988, Klein et al, 1989; W.J. Gordon-Kamm
et al., 1990; Vasil et al., 1992; Y. Wan und P. Lemaux, 1994). Dieses
Verfahren scheint die Konkatemerisierung entweder vor oder während der Integration
zu fördern.
Die während
der biolistischen Transformation inserierten mehrfachen Kopien sind
allgemein genetisch verbunden und können nicht während der
anschließenden
Züchtung
aufgespalten werden.
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Mehrfache
Kopien von Transgenen können
zu Instabilität
ihrer Expression durch mehrere Mechanismen führen (Übersicht in M. Matzke und A.
Matzke, 1995): mehrfache Kopien von Transgenen können wechselwirken, um einander
und verwandte Wirtsgene durch epigenetische Mechanismen zu inaktivieren,
die verschiedentlich als "Kosuppression" oder "Gen-Silencing" markiert werden.
Zusätzlich
kann eine homologe Rekombination eine genetische Instabilität von mehrfachen
Kopien verursachen. Aus diesen Gründen sollte sich eine Reduzierung
der Kopiezahl von inserierten Transgenen als vorteilhaft für die Aufrechterhaltung
der Genauigkeit von eingeführten
Genen erweisen.
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Das
Integrationsmuster für über die
Agrobacterium-vermittelte Transformation eingeführte Fremdgene ist allgemein
deutlich unterschiedlich von demjenigen, das aus der Partikelbombardierung
von Pflanzenzellen resultiert (Übersicht
Chilton, 1993). Die Anzahl von Kopien von intakten und umgelagerten
Transgenen, die aus der biolistischen Übertragung resultieren, übersteigt
häufig
stark die Kopiezahl von Transgenen, die in Pflanzen durch das Agrobacterium-System
eingeführt
werden. Agrobacterium hat einen Mechanismus entwickelt, in dem die übertragenen
Gene auf Plasmiden lokalisiert werden, die als Tumor-induzierende
(Ti) oder Wurzel-induzierende (Ri) Plasmide bezeichnet werden (Übersicht
in Kado, 1993). Ein als T-DNA (übertragene DNA)
aus Ti- oder Ri-Plasmid-DNA bezeichnetes spezifisches Segment, das
auf dem Ti/Ri-Plasmid von gerichteten wiederholten Randsequenzen
mit 25 bp flankiert wird, wandert aus dem Bakterium in den Pflanzenzellkern
und wird in die chromosomale DNA der Pflanze integriert. Ein komplizierter
Mechanismus für
den DNA-Transfer wird durch eine Reihe von Virulenz-(vir)-Genen
codiert (Übersicht
in Zambryski, 1992). Die Aktivierung der vir-Gene führt zur
Erzeugung von ortsspezifischen Brüchen innerhalb der T-DNA-Rand-Repeats und
erzeugt ein lineares einsträngiges DNA-Molekül (T-Strang),
das dem unteren Strang der T-DNA entspricht. Das Brechen erfordert
zwei Polypeptide, die durch das VirD-Operon codiert werden: VirD1
und VirD2 (Stachel und Nester, 1986; Stachel et al., 1987; Herrera-Estrella
et al., 1988; DeVos und Zambryski, 1989; Durrenberger et al., 1989;
Howard et al., 1989; Koukolikova-Nicola et al., 1993). VirD1 weist
eine DNA-entspannende Aktivität
auf (Ghai und Das, 1990; Filichkin und Gelvin, 1993), wärend VirD2
eine Endonuklease-Aktivität
hat, die den unteren Strang der Randsequenz spaltet (Stachel et
al., 1986; Yanofsky et al., 1986; Wang et al., 1987; Albright et
al., 1987). Experimente in vitro haben auch gezeigt, daß gereinigtes
VirD2 spezifisch einsträngige DNA
spaltet (Pansegrau et al., 1993; Jasper et al.; 1994). Weder supercoiled
noch entspannte doppelsträngige DNA
wirkt als Substrat zur Spaltung durch VirD2 allein in vitro (Jasper
et al., 1994).
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VirD2
wird kovalent an das 5'-Ende
der gebrochenen DNA (Ward und Barnes, 1988; Young und Nester, 1988;
Howard et al., 1989) über
den Tyrosin-Rest 29 gebunden (Durrenberger et al., 1989; Vogel und
Das, 1992; Pansegrau et al. 1993). Eine zweite Spaltung an der linken
Randsequenz führt
zur Freisetzung des T-Strangs. Der T-Strang ist zusätzlich entlang
seiner Länge
durch ein einsträngiges
Bindungsprotein, VirE2, umhüllt.
VirD2 und VirE2 enthalten Kernlokalisierungssignale (NLSs), von
denen angenommen wird, daß sie den
T-Strang in den Pflanzenzellkern lotsen (Herrera-Estrella, 1990; Howard et al., 1992;
Shurvinton et al., 1992; Tinland et al., 1992; Rossi et al., 1993).
Die NLSs von VirD2 und VirE2 werden in Tabak und in Mais erkannt
(Citovsky et al., 1994), aber ihre Effizienz hängt vom Entwicklungsstadium
des Gewebes ab. Kürzliche Daten
stützen
die Ansicht, daß VirD2
an der Ligation des 5'-Endes
des T-Strangs an die pflanzliche DNA teilnehmen kann (Tinland et
al., 1995).
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In
der vorliegenden Untersuchung haben wird eine neue Pflanzentransformationstechnik
entwickelt, die einige der Vorteile des Agrobacterium-Systems mit der erwiesenen
hohen Effizienz des biolistischen und anderer Übertragungssysteme für ein weites
Spektrum von Nutzpflanzen kombiniert. Sie ist geschaffen, um das
interessierende Gen ohne Vektorsequenz wie bei T-DNA-Inserten zu
integrieren und die Kopiezahl zu kontrollieren. Unser Ansatz besteht
darin, Pflanzeexpressionskassetten für VirD1- und VirD2-Gene zu
verwenden, die mit einem transformierenden Plasmid, das T-DNA-Randsequenzen
enthält,
die einen selektierbaren Marker flankieren, gemeinsam übertragen
werden. Wir haben festgestellt, daß die vorübergehend exprimierten VirD1-
und VirD2-Genprodukte tatsächlich
T-DNA-Randsequenzen in der Pflanze spalten und Insertionsereignisse
vom T-DNA-Typ ("agrolistische" Ereignisse) nach
der biolistischen Übertragung
erzeugen können.
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C. Materialien und Methoden
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1. Plasmide
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Die
Strukturen aller in dieser Untersuchung verwendeten Plasmidinserte
sind in 1 dargestellt. pCIB1711 ist
ein pUC-Derivat, das das Leuchtkäfer-Luciferase-Gen
enthält,
angetrieben durch den Blumenkohlmosaikvirus 35S (CaMV35S)-Promotor.
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Konstruktion von pCIB1711
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pCIB1711
enthält
ein Luciferase-Gen, das an 35S-Expressionssignale gebunden ist.
Der Stammvektor pCIB710 (Rothstein et al., 1987) wurde vor der Insertion
des Luciferase-Gens durch Entfernung besonderer Restriktionsorte
PstI und NarI modifiziert. Der stromaufwärts des CaMV-Promotors befindliche
PstI-Ort wurde durch Spaltung an benachbarten SalI- und SphI-Restriktionsorten
und Ligation des synthetischen Linkers (5'-TCGACATG-3'] entfernt, um den SalI-Ort erneut zu
schaffen und die SphI- und PstI-Orte zu entfernen. Der 3' zu den CaMV-Polyadenylierungssequenzen
befindliche NarI-Ort
wurde durch Spaltung mit NarI und NdeI entfernt, wobei ein Fragment
mit 52 bp ausgeschnitten wurde, gefolgt von Klenow-Verdau und Ligation
mit abgestumpften Enden. Plasmide pJD204 (Ow et al., Science 234:
856–859
(1986)) und pDO0432 (De Wet et al., Mol. Cell. Biol. 7(2): 725–737 (1987))
wurden von Dr. Donald Helinski bzw. Dr. Steve Howell erhalten. Ein
HindIII-bamHI-Fragment
mit 1826 bp aus pJD204, das das Luciferase-Gen, 22 bp des Luciferase
5'-UTL und ca. 130
bp des 3'-Endes
enthielt, wurde mit einem synthetischen Linker, hergestellt aus
den Oligonukleotiden 5'-GATCCCTGCAGA-3' (SEQ ID NO:3) und
5'-AGCTTCTGCAGG-3' (SEQ ID NO:4), in
den BamHI-Ort von pCIB710 ligiert, um zwischen dem 35S-Promotor
und Polyadenylierungssignalen zu liegen.
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Die
Insertion des Luciferase-Genfragments in den modifizierten pCIB710-Vektor
erzeugte pCIB1701. pCIB1711 wurde durch Verdau von pCIB1701 mit
PstI und NarI und Ligation des resultierenden Plasmids mit einem
Linker R5B1, der die Leitsequenz und das 5'-Ende des Gens enthielt, konstruiert.
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Linker
R5B1 besteht aus einem Fragment, das aus den folgenden komplementären Oligomeren
hergestellt wird:
5'-ATCTCCACTGACGTAAGGGATGACGCACAATCCCACTATCCTTCGCAAGACCCTTCCTCT
ATATAAGGAAGTTCATTTCATTTGGAGAGGGATCCCTGCAGGACACGCTGAAATCACCAG TCTCTCTCTACAAATCTATCTCTCTCTATG-3' (SEQ ID NO: 5)
und
5'-GATCCATAGAGAGAGATAGATTTGTAGAGAGAGACTGGTGATTTCAGCGTGTCCTGCAGG
GATCCCTCTCCAAATGAAATGAACTTCCTTATATAGAGGAAGGGTCTTGCGAAGGATAGT GGGATTGTGCGTCATCCCTTACGTCAGTGGAGAT-3' (SEQ ID NO: 6).
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Zur
Einführung
von T-DNA-Rändern
wurden zwei synthetische Oligonukleotide, die der rechten Randsequenz
von LBA5269 (Van Haaren et al., 1989) entsprachen, verschmolzen,
um den folgenden Duplex zu liefern: 5'-ATCCGGCAGGATATATACCGTTGTAATTCTGCA-3' (SEQ ID NO:7). Dieser
Duplex, flankiert von BamHI-PstI-Orten, wurde in die entsprechenden
Orte in pCIB1711 zwischen dem Promotor und der Luciferase-codierenden
Sequenz inseriert, um pRB(+)Luc zu liefern. In pRB(–)Luc wurde
die rechte Randsequenz in umgekehrter Orientierung in bezug auf
den Promotor eingeführt.
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pNeoRBLuc
wurde zur stabilen Transformation von Tabaksuspensionszellen geschaffen
und enthält eine
linke Randsequenz, das Neomycinphosphotransferase-Gen (nptII) und
das Luciferase-Gen, wobei der rechte Rand zwischen dem Promotor
und der Luciferase-codierenden Region aus pRB(+)Luc inseriert ist (2).
Das durch den nos-(Nopalinsynthase)-Promotor angetriebene nptII-Gen wurde
aus dem Plasmid pBin19 als 2,2 kb-SacII-HindIII-Fragment ausgeschnitten
(Bevan, 1984). Die linke Randsequenz wurde aus pBin19 als BglII-EcoRI-Fragment
ausgeschnitten. Beide Fragmente wurden in XbaI-HindIII-Orte von pRB(+)Luc
inseriert. pNeoLuc ist das Äquivalent
von pNeoRBLuc ohne rechte Randsequenz, die zwischen dem CaMV35S-Promotor und der
Luciferase-codierenden Region inseriert ist.
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VirD1-
und VirD2-Gene aus pTiA6 wurden in den Expressionsvektor pMF6 subkloniert
(Callis et al., 1987), der aus dem CaMV35S-Promotor (0,5 kb), dem
ersten Adh1-Intron (0,5 kb) und der Nopalinsynthase-(nos)-Polyadenylierungsregion
(0,25 kb) besteht (1). Das 0,6 kb
EcoRI-PstI aus pAD1187 (Ghai und Das, 1989), das der VirD1-codierenden
Sequenz entspricht, wurde in pMF6 unter Erhalt von p35SAdhD1 kloniert.
Die VirD2-codierende Sequenz wurde als 1,8 kb EcoRI-Fragment aus
pAD1190 (Ghai und Das, 1989) ausgeschnitten und im pMF6 kloniert.
Die erhaltenen Plasmide, p35SAdhD2 und p35SAdhD2(rev), trugen die VirD2-codierende
Region in entweder Sense- oder Antisense-Orientierung. Die Adh1-Intronsequenz
wurde aus p35SAdhD1, p35SAdhD2 und p35SAdhD2(rev) deletiert, um
p35SD1, p35SD2 bzw. p35SD2(rev) für Experimente, die für Tabakgewebe
geschaffen wurden, zu erzeugen.
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pGUS
ist ein pUC-Derivat, das die β-Glucuronidase-(GUS)-codierende
Sequenz GUS-Gen unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors und das
Rhizinus-Katalasegen-Intron
enthält
(Ohta et al., 1990).
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2. Pflanzenmaterial
-
Maissuspensionszellen:
Suspensionskulturen von Mais (Zea mays L.) wurden aus gefrierkonserviertem
embryogenem Typ II-Kallus gestartet, der aus unreifen Embryos einer
mit B73 verwandten Elitelinie selektiert wurde. Ca. 1 g gefrierkonservierter
Kallus (DiMaio und Shillito, 1992) wurde zu 50 ml N6-Flüssigmedium (Chu
et al., 1975) gegeben, ergänzt
mit 30 g/l Saccharose und 2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) (2N63S).
Kulturen wurden bei 25°C
im Dunkeln auf einen Rundschüttler
mit 150 U/min inkubiert. Suspensionskulturen wurden alle 7 Tage
durch Übertragen
von 1 ml von Packed-Cell-Volume in 50 ml frisches 2N63S-Flüssigmedium
subkultiviert.
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Für die Bombardierungsexperimente
verwendete Maiszellsuspensionen wurden aus 3 Tage alten schnell
wachsenden Kulturen entnommen. Vor der Bombardierung wurden ca.
0,5 ml Packed-Volume-Zellen an 7 cm-Filtern (Whatman Nr. 4) vakuumfiltriert.
Die Filter wurden dann auf Gelrite-verfestigtes N6-Medium, das 120
g/l Saccharose enthielt, übertragen.
Ausplattierte Zellen wurden für
4 Stunden bei 25°C
vor der Bombardierung gehalten. Nach der Bombardierung wurden die
Platten bei 25°C
für 24
h inkubiert.
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Tabaksuspensionszellen:
Die Nicotiana tabacum-Zellinie NT-1 (An, 1985) wurde in Murashige-Skoog-Medium
(Murashige und Skoog) gezüchtet,
ergänzt
mit 2 mg/l 2,4-D und Saccharose (30 g/l) (MS3S). Zellen wurden einmal
pro Woche durch Zugabe von 5 ml Inokulum auf 100 ml frisches Medium
in 500 ml-Kolben subkultiviert. Die Kolben wurden bei 27°C auf einem
Rundschüttler
mit 125 U/min inkubiert. Teilmengen von 0,5 ml aus vier Tage alten
Kulturen wurden auf sterilen Filtern (Whatman Nr. 4) ausgebreitet,
die dann auf MS-Medium übertragen
wurden, ergänzt
mit 12 % Saccharose und gehalten bei Raumtemperatur für 4 Stunden
vor der Bombardierung.
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3. Bombardierung von Pflanzezellen
-
Gewebe
wurden mit Gold-Mikroprojektilen bombardiert, auf die eine Mischung
aus Plasmiden präzipitiert
war. pGUS-Plasmid-DNA wurde als interne Kontrolle für Mais-
und Tabakexperimente in allen Fällen
verwendet. Für
Co-Transformationsexperimente
trugen die Goldpartikel entweder eine gleiche Masse aller Plasmid-DNAs
(0,5 μg
von jeder Plasmid-DNA pro Zielplatte) oder ein 2:1-Molverhältnis von
Plasmiden, die VirD1- und VirD2-Gene tragen, zu Substratplasmid.
Für stabile
Transformationsexperimente enthielten Co- Transformationsmischungen ein 5:1-Molverhältnis von
Plasmiden, die VirD1-und
VirD2-Gene trugen, zu nptII-Selektionsplasmid. Jede Teilmenge von
Plasmidmischung, die pro Zielplatte bombardiert wurde, bestand aus
0,1 μg des
Selektionsmarkers und 0,5 μg
von jeweils p35SD1- und p35SD2-Plasmid-DNAs. Geeignete Mengen jeder DNA wurden
in einem Gesamtvolumen von 10 μl
vermischt und mit 50 μl
2,5 M CaCl2 und 20 μl 0,1 M spermidinfreier Base
zum Bewirken einer Ausfällung
auf 50 μl
von 1,0 μm
Gold-Mikroträgern
(60 mg/ml) ausgefällt. Mikroprojektilbombardierung
wurde mit der Biolistic-Vorrichtung
PDS-1000 He (DuPont) unter Verwendung von Berstscheiben mit 1500
psi durchgeführt,
wobei sich die Probe 8 cm unterhalb der Bremsschirmebene befand.
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4. Stabile Transformation
von Tabaksuspensionszellen
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24
h nach der Bombardierung wurden die Tabakzellen auf MS3S-Platten
mit 300 μg/ml
Kanamycin übertragen.
Unabhängige
Mikrokalli, die ca. 3 Wochen nach der Bombardierung erschienen,
wurden auf frische Platten übertragen,
die mit 300 μg/ml
Kanamycin ergänzt
waren. Nach zwei Subkulturen auf dem gleichem Medium wurden Suspensionskulturen
durch Überimpfen
von ca. 100 mg Tabakzellen in 25 ml Flüssigmedium, ergänzt mit
300 μg/ml
Kanamycin, eingeleitet.
-
5. Transiente Expressionsassays
-
Luciferase
wurde in Gewebeextrakten gemäß der Empfehlung
des Lieferanten getestet (Luciferase-Assaysytem, Promega). β-Glucuronidase-Aktivität wurde
durch einen Chemolumineszenz-Assay mit dem GUS-Light-Kit (Tropix)
bestimmt. Luciferase- und β-Glucoronidase-Aktivitäten werden
als Lichteinheiten ausgedrückt,
die durch ein Luminometer Analytical Luminescence Modell 2001 detektiert
werden, integriert über 10
Sekunden bei 25°C.
-
6. DNA-Extraktion und
Southern-Blot-Hybridisierung
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Zellkulturen
wurden durch Filtration 10 Tage nach der Impfung geerntet und in
flüssigem
Stickstoff eingefroren. DNA wurde wie beschrieben isoliert (Hall
et al., 1991).
-
Ca.
5 μg genomische
DNA wurden zum Verdau mit EcoRI verwendet. Nach Trennung an einem 0,7%igen
Agarose-Gel wurde die DNA auf Genescreen plus Membran übertragen,
und die Hybridisierung erfolgte gemäß den vom Hersteller beschriebenen
Bedingungen (NEN Research Products, DuPont). DNA-Sonden wurden mit [a-32P]dCTP
unter Verwendung des Oligo-Markierungskits von Pharmacia markiert.
Die neo-Sonde entsprach einem 2 kb-PstI-Fragment des nptII-Gens
(2). Die luc-Sonde entsprach einem 0,7 kb XbaI-EcoRI- Fragment des Luciferase-Gens
(2). Zur Entfernung von Sonden wurden die Membranen mit
einer Lösung
von 0,1 % SDS bei 100°C
für 5 min
gestrippt.
-
7. Klovierung von T-DNA/Pflanzen-DNA-Verbindungen
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DNA
(30 μg)
aus transgenen Tabak-Kalli wurde mit EcoRI verdaut und der präparativen
Elektrophorese an einem 1 % Sea-Plaque-Agarosegel (FMC) unterworfen.
Scheiben von Agarose, die der Größe der zu klonierenden
Fragmente entsprachen, wurden aus dem Gel ausgeschnitten, und DNA
wurde aus Agarose mit dem QIAquick Gel Extraction Kit (Qiagen) extrahiert.
Fragmente wurden dann in den dephosporylierten EcoRI-Ort von pUC19
kloniert. Ligationsmischungen wurden zur Transformation von E. coli
HB101-Zellen durch Elektroporation verwendet. Kolonien, die das
Plasmid mit dem korrekten Insert enthielten, wurde durch Koloniefilterhybridisierung
unter Verwendung eines 0,5 kb-CaMV35S-Promotorfragments als Sonde
identifiziert. Die Sequenz der Verbindung von Donorplasmid-DNA mit
Pflanzen-DNA wurde unter Verwendung des Primers 5'-CCACTATCCTTCGCAAGACC-3' (SEQ ID NO:8) analysiert,
der sich im CaMV35S-Promotor in einem Abstand von 106 bp von der
rechten Randsequenz befand.
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D. Ergebnisse
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1. Experimenteller Aufbau
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Zur
Untersuchung, ob VirD1- und VirD2-Genprodukte eine T-DNA-Randsequenz bei Expression
in Pflanzezellen brechen können,
konstruierten wir das Testplasmid pRB(+)Luc, das eine Substrat-T-DNA-Randsequenz
zwischen dem Promotor und der codierenden Region des Luciferase-Gens
enthält.
Die Insertion der rechten Randsequenz zwischen dem CaMV35S-Promotor
und der Luciferase-codierenden Region wechselwirkt nicht mit der
Expression des Luciferase-Gens in Pflanzengeweben (Daten nicht gezeigt).
Die Randsequenz befand sich in einer solchen Weise, daß ein ortsspezifischer
Bruch, eingeführt
durch VirD1- und VirD2-Genprodukte, zu einem Bruch des DNA-Strangs führen würde, der
eine Matrize für
die Luciferase-mRNA ist, und somit die Produktion von Luciferasetranskript
und -enzym verringern sollte. Nach Co-Bombardierung von Pflanzenzellen
mit pRB(+)Luc und Plasmiden, die die VirD-Gene tragen, sollte jedes
Brechen an der Randsequenz quantitativ durch Testen der Luciferaseaktivität meßbar sein.
Jedoch könnte
jede Abnahme an Luciferaseaktivität auch durch die Bindung von
VirD1- und VirD2-Genprodukten
an der Randsequenz erklärt
werden, die sich zwischen dem Promotor und der codierenden Sequenz
befindet, eine Bindung, die die Transkription des Luciferase-Gens
inhibieren könnte.
pRB(–)Luc,
ein Plasmid, das die Randsequenz in umgekehrter Orientierung in
bezug auf den Promotor enthält,
wurde deshalb untersucht, um zwischen diesen zwei Möglichkeiten
zu unterscheiden. Falls eine Abnahme der Luciferaseaktivät das Ergebnis
der Bindung der VirD-Genprodukte an die Randsequenz ist, dann würde diese
Abnahme wahrscheinlich selbst mit der Randsequenz in der umgekehrten
Orientierung beobachtet werden.
-
Da
VirD1- und VirD2-Proteine vorübergehend
in den bombardierten Pflanzenzellen erzeugt werden müssen, bevor
sie die Randsequenz brechen können,
würde jeder
solcher Bruch vermutlich auftreten, nachdem die Transkription des
Luciferase-Gens bereits begonnen hat. Deshalb würden Messungen der Luciferaseaktivität vermutlich
die VirD1- und Virb2-Aktivität
in Pflanzenzellen unterschätzen.
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Zur
Expression von VirD1- und VirD2-Genen in Pflanzenzellen wurden ihre
jeweiligen offenen Leseraster (ORFs) unter die Kontrolle des CaMV35S-Promotors gestellt.
Das VirD2-ORF wurde auch in Antisense-Orientierung in bezug auf
den Promotor eingeführt,
um als Kontrolle zu dienen. Da festgestellt wurde, daß die Gegenwart
des Alkoholdehydrogenase-1-Introns 1 aus Mais die Expression von
Genen in Mais erhöht (Callis
et al., 1987), konstruierten wir auch p35SAdhD1 und p35SAdhD2 (die
das zwischen dem Promotor und der codierenden Region von VirD1-
bzw. VirD2-ORF-Genen inserierte Intron enthalten) zur Verwendung
in transienten Expressionsexperimenten in Mais. Ein Plasmid, das
das β-Glucuronidase(GUS)-Gen
exprimiert, pGUS, wurde in jeder Bombardierung als interner Standard
zur Kontrolle auf Effizienz des DNA-Transfers eingeschlossen. In
allen Fällen
wird die Aktivität
des Reporters al Verhältnis
von Luciferasezu-GUS-Aktivität
ausgedrückt,
um auf Variabilität
der Effizient der DNA-Übertragung
zu korrigieren.
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2. Transiente Expressionsassays
zum Testen auf Spaltung der Randsequenz durch VirD1- und VirD2-Genprodukte
in der Pflanze
-
Mais-
und Tabakzellen wurden zuerst vorübergehend mit unserem Testplasmid
transformiert, das getrennt mit VirD1- und VirD2-Genen co-übertragen wurden, um individuell
auf ihre Fähigkeit
zu testen, die Transkription durch die T-DNA-Randsequenz zu beeinflussen.
Nach der gemeinsamen Übertragung
von entweder p35SD1-DNA oder p35SAdhD1-DNA mit pRB(+)LUC-DNA wurden
80 % der Kontrollstärke
von Luciferase-zu-GUS-Aktivität in Tabak-
und Maisgeweben beobachtet (Tabelle 1 und Tabelle 2, nachfolgend).
Die gemeinsame Übertragung
von p35SD2-DNA (Tabak) oder p35SAdhD2-DNA (Mais) mit pRB(+)LUC-DNA
führte zu
50 % und 80 % der Kontrollstärke
von Luciferase-zu-GUS-Aktivität
(Tabelle 1 und Tabelle 2, nachfolgend).
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Tabelle
1: Aktivität
von VirD1 und VirD2 in Tabaksuspensionszellen
-
Tabelle
1. Aktivität
von VirD1 und VirD2 in Tabakzellen. Plasmidkonstrukte werden in 1 beschrieben und wurden auf Tabakzellen
durch die Biolistic-Vorrichtung übertragen.
Zahlen in Klammern geben das Molverhältnis von Plasmiden an. Nach
Inkubation für
24 h wurden die Gewebe homogenisiert und Enzymaktivitäten bestimmt.
Aktivitäten
werden als Verhältnis
von Luciferase (Luc) zu β-Glucuronidase
(Glu) ausgedrückt. Unabhängige Bombardierungen
wurden analysiert, und die Daten werden als Mittelwerte von sechs
Wiederholungen plus oder minus Standardabweichung dargestellt. Prozentwerte
der Kontrolle werden aus dem Verhältnis der Luciferase-zu-β-Glucuronidase-Aktivitäten zu denjenigen
Aktivitäten
bestimmt, die mit Kontrollplasmid beobachtet werden.
-
Tabelle
2: Aktivität
von VirD1- und VirD2-Genen in Maissuspensionszellen
-
Tabelle
2: Aktivität
von VirD1 und VirD2 in Maiszellen. Aktivitäten sind wie in der Fußnote zu
Tabelle 1 beschrieben ausgedrückt.
-
Die
zwei vir-Gene schienen zusammen eine synergistische Wirkung zu haben.
Gleichzeitige Übertragung
durch die Biolistic-Vorrichtung von gleichen Mengen von pRB(+)LUC-DNA
mit beiden Plasmiden, die VirD1- und VirD2-Gene tragen (Verhältnis 1:1:1),
reduzierte die Luciferaseaktivität
auf ca. 20 % der Kontrolle in Tabak- (Tabelle 1) und 10 % in Maiszellen
(Tabelle 2). Bei einem höheren
Verhältnis
von VirD1- und VirD2-Plasmiden zu Testplasmid (2:2:1) wurde die
Luciferaseaktivität
weiter auf ca. 10 % in Tabakzellen (Tabelle 1) und 1 % in Maiszellen
(Tabelle 2) reduziert. Analoge Experimente unter Verwendung des
Kontrollplasmids p35SD2(rev) (Tabak) oder p35SAdhD2(rev) (Mais)
mit der VirD2-codierenden Sequenz in Antisense-Orientierung ergaben ähnliche
Ergebnisse zu denjenigen mit VirD1 allein (Tabelle 1 und Tabelle
2) wie erwartet. Dies zeigte, daß unser internes Standard-GUS-Gen
eine wirksame Kontrolle für
alle Effekte der Veränderung der
gesamten übertragenen
DNA-Konzentration war.
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Die
Umkehr der Orientierung des T-DNA-Rands im Testplasmid eliminierte
oder reduzierte stark jeglichen Einfluß von VirD1- und/oder VirD2-Genen auf die transiente
Expression des Luciferase-Gens. Wenn pRB(–)Luc in Tabakzellen zusammen
mit p35SD1- und p35SD2-Plasmid-DNA bombardiert wurde, wurde keine
signifikante Abnahme der Luciferaseaktivität beobachtet.
-
Gleichzeitige Übertragung
von pRB(–)Luc,
die mit p35SD1 oder p35SD2 separat durchgeführt wurde, zeigte gleichsam
keine signifikante Abnahme der Luciferaseaktivität (Tabelle 1). Diese Beobachtungen
zeigen deutlich, daß die
Abnahme der mit pRB(+)Luc-Testplasmid plus VirD1- und VirD2-Genen
beobachtete Abnahme der Luciferaseaktivität das Ergebnis eines strangspezifischen
Bruchs an der rechten Randsequenz durch vir-Genprodukte ähnlich demjenigen
war, der in Agrobacterium beobachtet wurde (für eine Übersicht siehe Zambryski, 1992).
-
3. Analyse von stabilen
Transformanten
-
Die
stabile Transformation von Tabaksuspensionszellen wurde als nächstes unternommen,
um die Aktivität
von VirD1- und VirD2-Genprodukten auf das Muster der DNA-Integration
nach gleichzeitiger Übertragung
dieser Gene mit ihrer Substrat-DNA durch die Biolistic-Vorrichtung
zu bewerten. Für
diese Experimente wurde pNeoRBLuc verwendet, das einen linken T-DNA-Rand, nptII als selektierbaren
Marker und das 35SRB(+)Luc-Gen mit dem rechten T-DNA-Rand, der zwischen
Promotor und Luciferase-codierende Region inseriert ist, enthält. In den
Ergebnissen und der nachfolgenden Diskussion bezeichnen wir diejenigen
DNA-Insertionen in das Tabakgenom als "agrolistische Ereignisse", die nach VirD1-
und VirD2-Aktivität
an Randsequenzen unter Erzeugung eines T-Strangs resultieren würden. Im
Gegensatz bezeichnen wir diejenigen DNA-Inserte als "biolistische Ereignisse", die den Prozeß darstellen,
der normalerweise nach der Genübertragung
in Pflanzenzellen durch die Biolistic-Vorrichtung auftritt. Das
ursprüngliche
Kriterium zur Unterscheidung von biolistischen Ereignissen und mutmaßlichen
agrolistischen Ereignissen war das Fehlen von Luciferaseaktivität im transformierten
Klon, das aus dem Ausschluß der
Luc-codierenden Region durch T-DNA-Ausschneiden aus pNeoRBLuc entsteht.
Auf der molekularen Ebene sollten die Transgene, die ein agrolistisches
Ereignis darstellen, mit der neo-Sonde und nicht mit der luc-Sonde
hybridisieren. Außerdem
sollte in einem agrolistischen Ereignis die Sequenz der Verbindung
zwischen eingeführter
DNA und pflanzlicher DNA genau dem rechten Randende eines T-Strangs
entsprechen. Beide Typen von Ereignissen können in der gleichen Pflanzenzelle
auftreten, aber solche Klone würden
genetisch als biolistische Ereignisse auf Basis der Gegenwart von
Luciferaseaktivität
bewertet werden. Sowohl biolistische als auch mutmaßliche agrolistische
Ereignisse wurden durch Southern-Hybridisierung untersucht, um die
Häufigkeit
jedes Insertionstyps zu messen.
-
Tabaksuspensionszellen
wurden mit Mikroprojektilen bombardiert, die mit pNeoRBLuc-Plasmid-DNA zusammen
mit p35SD1- und p35SD2-DNA in einem Verhältnis von 1:5:5 beschichtet
waren. Als Kontrollen wurde auch pNeoRBLuc-Plasmid allein bombardiert,
und das randlose Kontrollplasmid pNeoLuc wurde zusammen mit p35SD1
und p35SD2 bombardiert. Stabile Transformanten wurde durch Wachstum
auf kanamycinhaltigem Medium selektiert. Durchschnittlich 40 kanamycinresistente
Klone erschienen pro bombardiertem Filter, aber nur einer oder zwei
Kalli wurden weiter pro Platte analysiert. Ähnliche Zahlen von kanamycinresistenten
Kalli wurden nach Bombardierung mit den Kontrollplasmiden pNeoRBLuc-DNA
allein oder pNeoLuc-DNA plus p35SD1-DNA und p35SD2-DNA gewonnen.
-
Eine
grobe Schätzung
der Häufigkeit
von agrolistischen Ereignissen konnte durch das Verhältnis der Gesamtanzahl
von analysierten kanamycinresistenten Kalli, die keine Luciferase
exprimieren, zu den gesamten Kanamycin-Kalli gemacht werden. Gemäß diesem
Kriterium war die Häufigkeit
agrolistischer Ereignisse ca. 10 %; von 32 analysierten Kalluslinien
exprimierten 3 keine Luciferaseaktivität. Wie oben argumentiert ist diese
Anzahl wahrscheinlich eine Unterbewertung von agrolistischen Ereignissen,
weil agrolistische Ereignisse und biolistische Ereignisse in der
gleichen Pflanzenzelle stattfinden können.
-
4. Soutern-Blot-Analyse
von "biolistischen" Kontrollereignissen
-
Southern-Blot-Hybridisierung
wurde an DNA aus kanamycinresistenten Kontroll-Kalluslinien durchgeführt, die
nach Bombardierung mit (i) pNeoRBLuc allein und (ii) pNeoLuc-Plasmid,
co-bombardiert mit p35SD1- und p35SD2-DNAs, erhalten wurden. Genomische
DNA wurde mit EcoRI verdaut, was ein 3,9 kb-Fragment aus dem pNeoRBLuc-Plasmid
erzeugt, das homolog zu sowohl neo- als auch luc-Sonden ist (2).
Wenn genomische DNA-Verdaus mit der neo-Sonde hybridisiert wurden,
wiesen alle Bahnen eine hybridisierende Bande der vorhergesagten
Größe (3,9
kb) auf, und die Anzahl von intakten Fragmentkopien, beruhend auf
Vergleich der Hybridisierungsintensität mit Kopiekontrollbahnen,
variierte von 1 bis mehr als 10 pro Kern. Die Southern-Blot-Analyse
von transformierten Linien aus der Co-Bombardierung mit p35SD1-DNA
und p35SD2-DNA zusammen mit dem randlosen Kontrollplasmid pNeoLuc,
verwendet als Sonden, zeigte die Gegenwart von sowohl intakten als
auch umgelagerten Kopien des nptII-Gens in diesen Linien. Solche
Umlagerungen werden häufig
in Transformanten beobachtet, die durch die Biolistic-Vorrichtung
erhalten werden.
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5. Southern-Blot-Analyse
von agrolistischen Kandidatenereignissen
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Southern-Blot-Analyse
wurde auch an DNA aus 15 kanamycinresistenten Kalluslinien durchgeführt, die
nach Co-Bombardierung von pNeoRBLuc unter Verwendung von p35SD1-
und p35SD2-Plasmid-DNA als Hybridisierungssonden erhalten wurden.
Für die
Southern-Blot-Analyse wurden 13 Kalluslinien zufällig aus den 32 gewählt, die
positiv auf Luciferaseaktivität
testeten, neben drei Klonen, von denen festgestellt wurde, daß sie keine
Luciferase exprimieren. DNA aus den Luciferase-positiven Kalluslinien
enthielt eine Bande der vorhergesagten Größe (3,9 kb), die mit der neo-Sonde
hybridisierte. Die Anzahl von intakten nptII-Genkopien, beruhend
auf dem Vergleich der Hybridisierungsintensität mit Kopiekontrollbahnen,
reichte von 1 bis 10 pro Kern. Die Anzahl von beobachteten Kopien
war viel geringer in den mit pNeoLuc-DNA und p35SD1- und p35SD2-DNA
transformierten Kalli.
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Wir
beobachteten eine 3,4 kb-Bande in DNA aus allen transgenen Kalli,
die mit p35SD1- und p35SD2-DNA zusammen mit pNeoRBLuc bombardiert
wurden. Es wurde festgestellt, daß ein Fragment dieser Größe mit der
VirD2-Sonde in diesen Linien hybridisierte. Das für die neo-Sonde
verwendete Fragment enthielt ein Stück Terminatorsequenz, das auch
in p35SD1- und p35SD2-Konstrukten
vorhanden war, und obwohl es nur 1,2 % der markierten Sonde darstellt,
kann es viele Kopien von VirD-Geninserten geben, und dies könnte ein
Signal für
die beobachtete Größe ergeben.
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Wenn
Blots mit der luc-Sonde hybridisierten, konnten 3 Gruppen von transgenen
Kalluslinien unterschieden werden: (i) Kalluslinien mit Inserten,
die mit der neo-Sonde und der luc-Sonde hybridisierten; (ii) Kalluslinien,
in denen einige Inserte nur mit der neo-Sonde und einige Inserte
mit sowohl neo- als auch luc-Sonden hybridisierten; (iii) Kalluslinien
mit Inserten, die nur mit der neo-Sonde hybridisierten. Die erste
Gruppe von Kalli enthielt wahrscheinlich keine agrolistischen Ereignisse.
Die zweite Gruppe von Kalli enthielt wahrscheinlich zwei Arten von
Ereignissen: agrolistische Ereignisse, nachgewiesen durch die Gegenwart
von Fragmenten mit 4,8 kb, 4,6 kb und 5 kb, die mit der neo-Sonde
hybridisierten, und biolistische Ereignisse, nachgewiesen durch die
Gegenwart eines 3,9 kb-Fragments, das mit der luc-Sonde hybridisierte.
Die dritte Gruppe von Kalli wies nur mutmaßliche agrolistische Ereignisse
auf Basis ihrer Fähigkeit
zur Hybridisierung allein mit der neo-Sonde auf. Drei Kalluslinien
fielen in diese Gruppe; eine, die eine 3,2 kb hybridisierende Bande
enthielt, eine zweite, die zwei hybridisierende Banden von 3,8 kb
und 5 kb enthielt, und eine dritte, die eine Bande mit 5,5 kb enthielt. Diese
3 Hybridisierungsmuster waren einzigartig und stellten eindeutig
unabhängige
einzelne Zelltransformationsereignisse dar.
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Unter
16 durch Southern-Hybridisierung analysierten transgenen Tabaklinien
wiesen 10 biolistische Ereignisse auf, 3 wiesen mutmaßliche agrolistische
Ereignisse auf und 3 wiesen beide auf.
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6. Molekulare Analyse
von mutmaßlichen
agrolistischen Ereignissen
-
Die
Natur von mutmaßlichen
agrolistischen Insertionsereignissen wurde letztlich durch Bestimmung der
Sequenz der Verbindung zwischen integrierter DNA und pflanzlicher
DNA in Kalluslinien verifiziert, die Hybridisierungsmuster aufwiesen,
die übereinstimmend
mit solchen mutmaßlichen
Ereignissen waren. DNA-Fragmente aus diesen Kalluslinien, die diese
Verbindungen einschlossen, wurden kloniert und aus dem Inneren der
T-DNA-Ränder
heraus sequenziert (siehe Methoden). Die Nukleotidsequenz zeigte,
daß jedes
dieser Fragmente eine Sequenz enthielt, die Indikativ für eine Verbindung
aus rechter Rand und Pflanzen-DNA war. Der rechte Endpunkt der T-DNA
war identisch mit dem Bruchort der rechten Randsequenz von T-DNA.
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Die
pflanzliche Nukleotidsequenz in vier der fünf Fälle stimmte perfekt mit Tabak-Verbindungssequenzen überein,
die zuvor in cDNA-Form durch andere angegeben wurden. Interessanterweise
wird in allen vier Fällen
der rechte Rand von T-DNA inseriert, wobei der CaMV35S-Promotor
in der Antisense-Richtung in bezug auf die Pflanzengene in Regionen
mit viel AT nahe dem Polyadenylierungsort in der 5'-untranslatierten
Region des Gens orientiert ist. Keine zusätzlichen Nukleotide und keine
wiederholten Sequenzen wurden an den rechten Verbindungsorten beobachtet.
Es ist nicht möglich
schlußzufolgern,
ob etwaige Deletionen der Zielorte aufgetreten sind, weil der linke
Rand des Inserts nicht bestimmt wurde.
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Als
Kontrollen wurden auch DNA-Fragmente, die die rechte Randsequenz
und angrenzende Regionen auf einer Seite einschlossen, aus Kalluslinien
kloniert, die Hybridisierungsmuster aufwiesen, die übereinstimmend
mit DNA-Fragmenten
aus biolistischen Ereignissen waren. Die Nukleotidsequenz aus diesen
Ereignissen zeigte keine Verbindung aus rechter Randsequenz und
Pflanzen-DNA, sondern vielmehr die rechte Randsequenz voller Länge und
die erwartete Luciferase-codierende Sequenz darüber hinaus.
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E. Schlußfolgerung
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Die
Ti-Plasmid-codierten Virulenzproteine VirD1 und VirD2 sind für die Bildung
von T-Strängen
in Agrobacterium erforderlich. Hier stellen wir einen Nachweis für die T-DNA-Bildung
in der Pflanze und die Integration in Pflanzenzellen nach Einführung der
zwei Virulenzgene VirD1 und VirD2 durch die Biolistic-Vorrichtung
unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors zusammen mit einem Plasmid
dar, das die Randsequenzen beherbergt. Ca. 10 der transformierten
Tabakkalli wiesen agrolistische Inserte auf, d.h. DNA integrierte
nur nach der Wirkung von VirD1- und VirD2-Genprodukten. Eine ähnliche
Fraktion von transformierten Kalli enthielt sowohl agrolistische
Ereignisse als auch biolistische Ereignisse. Die Transgen-Pflanzen-DNA-Verbindungen in agrolistischen
Ereignissen zeigten eine ortsspezifische Spaltung innerhalb der
rechten Randsequenz in Übereinstimmung
mit zusammengestellten Daten, die zeigen, daß die rechte Rand-T-DNA gerade
nach den ersten 3 Nukleotiden des 25 bp-Repeats endet (Gheysen et
al., 1991; Mayerhofer et al., 1991; Ohba, 1995). Die Präzision der
Integrationsereignisse wurde als eine direkte Beteiligung von VirD2
im Rekombinationsprozeß im
Pflanzenzellkern interpretiert (Tinland et al., 1995).
-
Die
Integrationsorte der agrolistischen Ereignisse werden hier in transkribierten
Regionen identifiziert, was die Daten stützt, daß T-DNA vorzugsweise in potentiell
transkribierte genomische Loci in unterschiedlichen Pflanzenarten
integriert wird (Koncz et al., 1989; Herman et al., 1990; Kertbundit
et al., 1991), wobei T-DNA-Insertionen zufällig in Pflanzenchromosomen
verteilt sind (Chyi et al., 1986; Wallroth et al.; 1986). Obwohl
die T-DNA-Integration gewöhnlich
nicht mit großen
Umlagerungen in der Pflanzen-DNA korreliert, können Deletionen, Inversionen
und Duplikationen von Zielpflanzen-DNA-Sequenzen während der
T-DNA-Transformation
auftreten. Für
die hier untersuchten agrolistischen Ereignisse wurden keine große Umlagerung
in den Pflanzenzielorten festgestellt.
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Das übereinstimmende
Muster von agrolistischen Integrationen nahe dem Polyadenylierungssignal von
bekannten Licht-induzierbaren und/oder photosynthetischen Genen
von Tabak mit dem CaMV35S-Promotor am rechten Rand, gerichtet in
einer Antisense-Orientierung zum offenen Leseraster, ist verblüffend. In
dieser Orientierung kann die Insertion der T-DNA-Struktur ein Antisense-Transkript
erzeugen, das die Expression des entsprechenden Tabakgens inaktivieren
könnte.
Solche photosynthetischen Gene werden jedoch nicht von diesen nicht-photosynthetisch
kultivierten NT1-Zellen erfordert.
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Auf
Basis der transienten Expressionsexperimente, in denen die Spaltung
an der rechten Randsequenz mit hoher Häufigkeit aufzutreten schien,
wurde ein hoher Prozentanteil von Substratmolekülen offensichtlich gespalten. Überraschend
wird dieser Anteil nicht für
eine stabile Transformation bewahrt. Dies könnte durch eine Ligationsreaktion
an der rechten Randsequenz nach Spaltung durch VirD2 erklärt werden,
da In-vitro-Assays
gezeigt haben, daß VirD2
eine ortsspezifische Spalt-Verbindungs- Reaktion innerhalb einsträngiger Oligonukleotide
katalysiert, die T-DNA-Randsequenzen
enthalten (Pansegrau et al., 1993). Eine andere Erklärung kann
die Abwesenheit des einsträngigen
bindenden VirE2 sein, das für
eine effiziente Agrobacterium-vermittelte Transformation notwendig
ist. Obwohl man annehmen kann, daß es ein Äquivalent zum unspezifischen
einsträngigen
Bindungsprotein VirE2 in Pflanzezellen gibt, das den T-Strang binden
und schützen
könnte,
könnte
die Addition des virE2-Gens zusammen mit VirD1 und VirD2 die Effizienz
der Gewinnung von agrolistischen Ereignissen verbessern. Wir weisen
auf den Nachteil hin, daß die
begleitenden VirD1- und
VirD2-Gene, die mit dem transformierenden Plasmid gleichzeitig übertragen
werden, vermutlich biolistisch in die gleichen transformierten Linien
mit hoher Häufigkeit
integriert werden: die Co-Transformation ist sehr effizient in der
Biolistic-Vorrichtung. Diese unerwünschten Gene stellen eine unterschiedliche
Art von Fremd-DNA dar. Jedoch nehmen wir an, daß sie wegen ihres besonderen
Insertionsmechanismus nicht mit dem "agrolistischen" Insert verbunden werden und durch anschließende Züchtung der
transgenen Pflanze eliminiert werden können. Diese Annahme kann nicht
mit diesen transgenen NT1-Zellen untersucht werden, die nicht regenerierbar sind.
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Das
agrolistische Transformationssystem bietet mehrere besondere Vorteile:
(i) es sollte unmittelbar auf jedes Pflanzenzielgewebe anwendbar
sein, das für
biolistische Transformationsverfahren empfänglich ist. (ii) Die inserierte
DNA trägt
keine Fremdvektor-DNA. (iii) Weniger Kopien des Gens von Interesse
werden inseriert, als es der Fall für DNA ist, die ohne VirD1-
und VirD2-Gene übertragen
wird. Dies sollte Homologieregionen minimieren, die zu Instabilität beitragen
können.
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Der
agrolistische Ansatz kombiniert somit die besten Merkmale der biolistischen Übertragung
mit der Eleganz und Präzision
des Agrobacterium-T-DNA-Insertionsmechanismus,
um eine neue, weithin anwendbare Technologie zur Erzeugung von transgenen
Nutzpflanzen von landwirtschaftlichem Wert zu liefern.
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Beispiel 2: Konstruktion
von Pflanzenexpressionskassetten
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Zur
Expression in transgenen Pflanzen oder Pflanzenzellen beabsichtigte
Gensequenzen werden zuerst in Expressionskassetten hinter einem
geeigneten Promotor und stromaufwärts eines geeigneten Transkriptionsterminators
zusammengebaut, um ein chimäres
Gen zu erzeugen. Diese Expressionskassetten können leicht auf die oben in
Beispiel 3 beschriebenen Pflanzentransformationsvektoren übertragen
werden.
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Promotorselektion
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Die
Selektion eines in Expressionskassetten oder chimären Genen
verwendeten Promotors wird das räumliche
und zeitliche Expressionsmuster des Transgens in der transgenen
Pflanze bestimmen. Selektierte Promotoren werden Transgene in spezifischen
Zelltypen (wie Blattepidermiszellen, Mesophyllzellen, Wurzelkortexzellen)
oder in spezifischen Geweben oder Organen (Wurzeln, Blätter oder
Blüten
zum Beispiel) exprimieren werden, und diese Selektion wird den gewünschten
Ort der Expression des Transgens reflektieren. Alternativ kann der
gewählte
Promotor die Expression des Gens unter einem Licht-induzierten oder
anderen zeitlich regulierten Promotor antreiben. Eine weitere Alternative
besteht darin, daß der
selektierte Promotor chemisch reguliert wird. Dies würde die
Möglichkeit
der Induzierung der Expression des Transgens nur nach Wunsch und
verursacht durch Behandlung mit einem chemischen Induktor bereitstellen.
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Transkriptionsterminatoren
-
Eine
Vielzahl von Transkriptionsterminatoren sind zur Verwendung in Expressionskassetten
verfügbar. Diese
sind verantwortlich für
die Termination der Transkription über das Transgen hinaus und
für seine
korrekte Polyadenylierung. Geeignete Transkriptionsterminatoren
und diejenigen, von denen bekannt ist, daß sie in Pflanzen funktionieren,
schließen
den CaMV 35S-Terminator, den tml-Terminator, den Nopalinsynthase-Terminator und den
rbcS E9-Terminator aus der Erbse ein. Diese können sowohl in einkeimblättrigen
als auch zweikeimblättrigen
Pflanzen verwendet werden.
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Sequenzen zur Steigerung
oder Regulation der Expression
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Es
wurde festgestellt, daß zahlreiche
Sequenzen die Genexpression aus der Transkriptionseinheit heraus
steigern, und diese Sequenzen können
in Verbindung mit den Genen dieser Erfindung verwendet werden, um
ihre Expression in transgenen Pflanze zu erhöhen.
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Es
wurde gezeigt, daß verschiedene
Intron-Sequenzen die Expression steigern, insbesondere in einkeimblättrigen
Zellen. Zum Beispiel wurde festgestellt, daß die Introns des Mais-Adh1-Gens
signifikant die Expression des Gens vom Wildtyp unter seinem erkennenden
Promotor bei Einführung
in Maiszellen steigern. Es wurde festgestellt, daß Intron
1 besonders wirksam ist und die Expression in Fusionskonstrukten
mit dem Chloramphenicolacetyltransferase-Gen steigerte (Callis et
al., Genes Develop. 1: 1183–1200
(1987)). Im gleichen experimentellen System hatte das Intron aus
dem bronze1-Gen aus Mais eine ähnliche
Wirkung in der Steigerung der Expression (Callis et al., s.o.).
Intronsequenzen werden routinemäßig in Pflanzentransformationsvektoren
aufgenommen, typischerweise mit der nicht-translatierten Leitsequenz.
-
Eine
Anzahl von nicht-translatierten Leitsequenzen, die aus Viren stammen,
sind auch für
die Steigerung der Expression bekannt. Spezifisch wurde gezeigt,
daß Leitsequenzen
aus dem Tabakmosaikvirus (TMV, die "omega-Sequenz"), dem chlorotischen Maisscheckungsvirus
(MCMV) und dem Luzernemosaikvirus (AIMV) wirksam in der Steigerung
der Expression sind (z.B. Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15: 8693–8711 (1987);
Skuzeski et al., Plant Molec. Biol. 15: 65–79 (1990)).
-
Beispiel 3: Ein "Hit and Run"-Verfahren zum Bewirken
der ortsspezifischen Rekombination in biolistisch übertragener
DNA: gleichzeitige Übertragung
von Rekombinase-mRNA
-
A. Zusammenfassung
-
Wir
beschreiben ein Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung von DNA und mRNA
auf Pflanzenzellen unter Verwendung der Biolistic-Vorrichtung. Durch
Gelelektrophorese haben wir die Stabilität und Gewinnung von auf Mikroprojektilen
ausgefällter
DNA und RNA unter verschiedenen Bedingungen gezeigt. Zur Übertragung
von aktiver mRNA war die Ausfällung
durch CaCl2 allein oder CaCl2 plus
Spermidin plus Tris-Puffer wirksam, während ungepuffertes Spermidin
die RNA fragmentierte.
-
Unter
Verwendung effizienter Ausfällungsverfahren
und der Biolistic-Vorrichtung
für Mais-
und Tabakzellen zeigten wir die Expression von in vitro synthetisierter
verkappter polyadenylierter mRNA, die Leuchtkäfer-Luciferase codiert. Kinetische Studien
zeigten, daß die
Luciferase-mRNA-Expression
früher
ein Maximum zeigte als die transiente Expression einer 35S/Luciferase-DNA,
die gleichzeitig übertragen
wurde.
-
Zum
Aufzeigen der Aktivität
von biolistisch übertragener
mRNA, die R codiert, die ortsspezifische Rekombinase von Zygosaccharomyces
rouxii, übertrugen
wir gleichzeitig auf Maiszellen ein Substratplasmid, das einen umgekehrten
35S-Promotor enthielt, flankiert von invertierten Kopien von RS,
dem spezifischen Zielort mit 31 bp für die Rekombinase, gefolgt
von der 35S-Leitsequenz, dem Luciferase-Gen und 35S-Terminatorregionen.
Während
das Substratplasmid allein keine signifikante Luciferaseexpression
ergab, wurde sein 35S-Promotor bei gleichzeitiger Übertragung
mit R-mRNA durch Rekombinase geflippt, und Luciferaseenzym wurde
erzeugt.
-
Die
potentielle Verwendung von ortsspezifischen Rekombinasesystemen
zur Kontrolle der Transgeninsertion und Expression werden zusammen
mit den Vorteilen der transienten Einführung von Rekombinaseaktivität als mRNA
erörtert.
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B. Einleitung
-
Wenn
die Partikelbombardierung zur Genübertragung auf Pflanzenzellen
verwendet wird, inseriert die Transgen-DNA zufällig in das Genom, allgemein
an einem einzelnen Ort, der multiple Kopien enthält (Klein et al., 1988; Klein
et al., 1989; W.J. Gordon-Kamm et al., 1990; Vasil et al., 1992;
Y. Wan und P. Lemaux, 1994). Die Anordnung, Insertionposition und
häufig
hohe Kopiezahl von Transgenen können
zu Instabilität
der Expression durch mehrere Mechanismen führen: zum Beispiel durch Wechselwirkung
multipler Kopien von Transgenen, die einander durch Antisense oder
Methylierung oder "Silencing"-Mechanismen inaktivieren,
die nicht gut verstanden werden (Übersicht in M. Matzke und A.
Matzke, 1995). Weil die multiplen Kopien von Transgenen an einem
einzelnen Insertionsort verbunden sind, ist es nicht möglich, die
Kopiezahl durch Aufspaltung in nachfolgenden Generationen von Pflanzen
zu verringern. Sowohl für
grundlegende Studien der Transgenexpression als auch zur kommerziellen
Erzeugung von transgenen Nutzpflanzen für landwirtschaftliche Anwendungen
ist die Verbesserung der Anordnung und Expression von eingeführten Genen
eine hohe Priorität.
Ortsspezifische Rekombinationssysteme können als nützliches Mittel zur Vereinfachung
des Insertionsmusters von Transgenen oder sogar zu ihrer Ausrichtung
auf einen vorher festgelegten Ort im Pflanzengenom dienen (Albert
et al., 1995).
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Es
wurde gezeigt, daß mehrere
ortsspezifische Rekombinasen in Pflanzenzellen aktiv sind (für eine Übersicht
siehe Odell & Russell,
1994): das Cre/lox-System des Bakteriophagen P1, das FLP/FRT-Rekombinationssystem
aus dem 2 μ-Plasmid
von Saccharomyces cerevisiae und das R/RS-System aus dem pSR1-Plasmid
von Zygosaccharomyces rouxii (Matsuzaki et al., 1988). Dieses Systeme
sind von potentiellem Nutzen wegen ihrer Einfachheit; damit sie
vollständig
funktionsfähig
sind, brauchen sie nur ein einzelnes Rekombinaseprotein (Cre, FLP,
R) und sein entsprechendes Ziel, einen kurzen definierten Rekombinationsort (lox,
FLP bzw. RS). Ferner ist ihre Häufigkeit
der Rekombination bemerkenswert hoch. Die Rekombinase kann drei
Typen von DNA-Umlagerungen durch ihre Rekombinationsreaktionen vermitteln,
abhängig
vom Ort und der Orientierung der Erkennungsorte. Falls ein DNA-Fragment durch zwei
Erkennungsorte gebunden wird, die in bezug aufeinander invertiert
sind, erfolgt eine Inversion der dazwischenliegenden DNA. Falls
die zwei Erkennungsorte in der gleichen Orientierung sind, erfolgt
ein Ausschneiden und eine Zirkularisierung der dazwischenliegenden
DNA. Wenn die Erkennungsorte auf getrennten DNA-Molekülen sind,
erfolgt ein genetischer Austausch, und falls eines kreisförmig ist,
wird dieses Molekül
linear im anderen integriert.
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Ortsspezifische
Rekombinaseaktivität
kann verwendet werden, um die in Pflanzen eingeführten Transgene zu vereinfachen
und auszurichten. Falls diese Aktivität andauert, kann sie jedoch
die rekombinante Struktur instabil machen. Es ist deshalb wünschenswert,
die Rekombinaseaktivität
nur transient zu exprimieren. Dies wurde in einer kürzlichen
Untersuchung erreicht, die die ausgerichtete Integration eines lox-haltigen Transgens
in einem lox-Ort in einer transgenen Pflanze zeigte, die Cre exprimierte
(Albert et al., 1995). Weil sich der lox-Ort zwischen dem Promotor
und der codierenden Region des cre-Gens befand, inaktivierte das ortsspezifische
Rekombinationsereignis die Cre-Expression unter Stabilisierung des
Produkts. Alle untersuchten Integrationsereignisse waren eine einzige
Kopie auf Basis von Southern-Hybridisierungsanalyse.
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In
der vorliegenden Untersuchung haben wir das R/RS-ortsspezifische
Rekombinasesystem zur Verwendung mit biolistischer Genübertragung
angepaßt.
Es wurde gezeigt, daß das
R/RS-System effizient in Tabak funktioniert: wenn das R-Gen transient
in Protoplasten transformiert wurde, schaltete sein Genprodukt ein kryptisches
Glucuronidase-(GUS)-Gen durch ortsspezifische Inversion oder Ausschneiden
von DNA ein (Onouchi et al., 1992). Wir zeigen hier, daß die durch
Biolistik auf Mais- und Tabakzellen übertragene R-Rekombinase ähnlich funktioniert,
auch wenn mit geringerer Effizienz (die Effizienz könnte durch
Optimierung von Parametern erhöht
werden), um ein kryptisches Luciferase-Gen durch Flippen seines
Promotors einzuschalten. Außerdem
stellt die Verwendung von mRNA anstelle von NA zur Erzeugung von
Rekombinase sicher, daß sie
schnell nach Einführung
des DNA-Substrats in die Zelle erzeugt wird. Der Ziel-RS-Ort enthält eine
Palindrom-Nukleotidsequenz mit 31 bp, die aus einem Paar von invertierten
Repeats mit 14 bp besteht, die durch einen asymmetrischen Kern mit
3 bp getrennt sind (Matsuzaki et al., 1988). Zur Erzeugung von transgenen Pflanzen
ist es wünschenswert,
Rekombinase-RNA anstelle von DNA zu verwenden, um die Insertion
des R-Gens in das Pflanzengenom zu vermeiden und so die nur transiente
Rekombinaseexpression während
der frühen
Stufen der Transformation sicherzustellen. Wir beschreiben nachfolgend
ein Verfahren zur gleichzeitigen Einführung von mRNA, die für R-Rekombinase
codiert, zusammen mit einem Ziel-RS-haltigen kryptischen Luciferase-DNA-Konstrukt, was
zu transienter Rekombinaseaktivität führt, die die Luciferase-Genexpression aktiviert.
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C. Materialien und Methoden
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1. Pflanzenmaterialien
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Maiszellen:
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Suspensionskulturen
von Mais (Zea mays L.) wurden aus gefrierkonserviertem embryogenem
Kallus Typ II gestartet, der aus unreifen Embryos einer mit B73
verwandten Elitelinie selektiert wurde. Gefrierkonservierte Kalli
(DiMaio und Shillito, 1992) wurden schnell aufgetaut, und ca. 1
g wurde zu 50 ml N6-Flüssigmedium gegeben
(Chu et al., 1975), ergänzt
mit 30 g/l Saccharose und 2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) (2N63S).
Die Kulturen wurden bei 25°C
in der Dunkelheit auf einem Rundschüttler mit 150 U/min inkubiert. Suspensionskulturen
wurden alle 7 Tage durch Übertragen
von 2 ml Packed-Cell-Volumen in 50 ml 2N63S-Flüssigmedium subkultiviert.
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Teilmengen,
die 200 mg Zellen enthielten, wurden gleichmäßig auf sterilen Durapore-Filtern
ausgebreitet und auf Medium 2N6, ergänzt mit 12 Saccharose als Osmotikum,
plaziert. Die ausplattierten Zellen wurden bei Raumtemperatur für 4 Stunden
vor der Bombardierung und bis zu 24 Stunden nach der Bombardierung
gehalten.
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Tabakzellen:
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Die
Nicotiana tabacum-Zellinie NT-1 (An, 1985) wurde in Murashige-Skoog-Medium (Murashige & Skoog, 1962)
kultiviert, ergänzt
mit 2 mg/l 2,4-D und Saccharose (30 g/l). Die Zellen wurden einmal
pro Woche durch Zugabe von 5 ml Inokulum auf 100 ml frisches Medium
in 500 ml-Kolben subkultiviert. Die Kolben wurden bei 27°C auf einem
Rundschüttler
mit 125 U/min inkubiert. Teilmengen von 0,5 ml Zellen wurden vier
Tage nach der Subkultur auf sterilen Filtern (Whatman Nr. 4) ausgebreitet.
Die Filter wurden dann auf MS-Medium, ergänzt mit 12 % Saccharose, übertragen
und bei Raumtemperatur für
4 Stunden vor der Bombardierung und bis zu 24 Stunden nach der Bombardierung
gehalten.
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2. Plasmide
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T7LUCA50-Matrize
(4A) für
die In-vitro-Transkription von Leuchtkäfer-Luciferase-mRNA wurde konstruiert,
indem zuerst luc an einen T7-Promotor gebunden und dann das T7/luc-Fragment
in ein pUC18-Derivat mit einem poly-A-Insert inseriert wurde. Zur
Verbindung des T7-Promotors mit der luc-codierenden Region wurde
der T7-Promotor aus pET3 (Rosenberg et al., 1987) als BglII-Fragment
ausgeschnitten und in den BamHI-Ort von pUC19 zur Bildung von pAT26
kloniert. Die Sequenz von +9 bis +26 wurde durch einen BamHI-Ort
durch eine PCR-vermittelte Deletion zur Bildung von pAT27 ersetzt.
Das 35S-Leader-Luciferase-Fragment, ausgeschnitten aus pCIB1711
(4C, siehe unten) als BamHI/Asp718-Fragment, wurde
in pAT27 zur Bildung von T7Luc eingeführt. Das T7/luc-Insert aus
diesem Plasmid wurde zu pUC18A50X als XbaI/Asp718-Fragment geführt. pUC18A50X
ist ein pUC18-Derivat,
das ein Oligonukleotidpaar mit 50 A-Resten enthält, flankiert von Asp718- (5') und HindIII-(3') Überhängen, dessen
EcoRI-Ort zu einem XbaI-Ort
mit einem synthetischen Oligonukleotid umgewandelt wurde.
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pT7RecA50
(4B) ist ein pUC18A50X-Derivat, das den T7-Promotor,
die 35S-Leitsequenz und eine Rekombinase-codierende Region zusätzlich zu
seiner polyA-codierenden Region enthält. Das 35S Leader/Rekombinase-Fragment aus pRec
(siehe unten) wurde als BamHI/Asp718-Fragment ausgeschnitten und in
pAT27 zur Bildung von pT7Rec ligiert. Das Xba2/KpnI-Fragment aus pT7Rec
wurde als nächstes
in pUC18A50X zur Bildung von pT7RecA50 inseriert.
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pCIB1711
(4C) ist ein Derivat von pCIB710 (Rothstein et
al., 1987), in das die Luciferase-codierende Region aus pJD204 (de
Wet et al., 1987) als HindIII-BamHI-Fragment in den BamHI-Ort des
Vektors mit einem BamHI/PstI/HindIII-Oligonukleotid-Adapter am 5'-Ende zur Bildung
von pCIB1701 eingeführt
wurde. Die 35S-Promotor/Leitsequenz des resultierenden Plasmids
wurde maßgeschneidert,
um den BamHI-Ort exakt am Beginn der Transkription durch Substituieren
seines EcoRV-BamHI-Fragments gegen das von pDO435 (Ow et al., 1986)
zur Bildung von pCIB1700 zu positionieren. Der Hybrid 35S-Leader
(50 bp)/Luciferase-Leitsequenz (22 bp) aus pCIB1700 wurde am PstI-Ort
durch NarI im luc-Gen entfernt und durch ein synthetisches Oligonukleotid
ersetzt, das der 58 bp 35S-Leitsequenz und dem Start des luc-ORF
entsprach (siehe Carozzi et al., in Vorbereitung, für Einzelheiten
dieser Konstruktion).
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pRec
(4D) ist ein Derivat von pCIB1711, das den 35S-Promotor,
Leit- und Terminatorsequenzen bewahrt und die Luciferase-codierende
Region durch die Rekombinase-codierende Region ersetzt aufweist. Um
dies zu erreichen wurde das 5'-Ende
des Rekonmbinase-Gens aus pGAHR (Onouchi et al., 1991) als BamHI/BglII-Fragment
in die entsprechenden Orte von pSP72 (Promega) kloniert, und die
DNA zwischen Vektor XhoI und Insert PvuII-Orten wurde durch ein
Oligonukleotid: 5'-TCGAGTTGCATGCAG-3' (SEQ ID NO:9) ersetzt, so daß das Startcodon
von Rekombinase (unterstrichen) zu einem SphI-Ort umgewandelt wurde. Der pCIB1711-Vektor
wurde gleichsam modifiziert, um einen SphI-Ort am Ende der 35S-Leitsequenz
wie folgt zu plazieren: Das PstI/EcoRI-Fragment, das die 35S-Promotor/Leitsequenz
enthielt, wurde in den pSGpolyll-Vektor subkloniert, um seinen BamHI-Ort
besonders zu machen. Nach Verdau mit BamHI/XbaI wurde ein Linker, der
einen SphI-Ort enthielt, eingeführt:
5'-GATCGCAGCATGC(CTAG)-3' (SEQ ID NO:10; der
Teil in Klammern zeigt die Sequenz auf dem komplementären Strang
des Oligonukleotids an). Das resultierende modifizierte PstI/EcoRI-Fragment
wurde zum pCIB1711-Gerüst durch
3-Wegeligation wiederhergestellt. Das Rekombinasegen wurde anschließend anstelle
des luc-Gens in zwei aufeinanderfolgenden Ligationen wegen des internen SphI-Orts
eingeführt.
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p1RSLuc
(4E) ist ein Derivat von pCIB1711, in das der 31
bp-RS-Ort zwischen
dem 35S-Promotor und der 35S-Leitsequenz des Luciferase-Gens eingeführt wurde.
Das Promotorfragment zwischen HindIII- und PstI-Orten wurde zuerst
in pSGpoly7 zur Bildung von pSG35S subkloniert, und in den besonderen
BamHI-Ort wurde ein Oligonukleotidpaar, das der folgenden Sequenz
mit RS (fett) und einem HindIII-Ort (unterstrichen) entsprach, ligiert:
5'-GATCAAGCTTTTGATGAAAGAATACGTTATTCTTTCATCAA (GATC)-3' (SEQ ID NO: 11)
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Ein
Klon, dessen inseriertes Oligonukleotid durch Sequenzierung im Uhrzeigersinn
wie oben gezeigt bestimmt wurde, wurde gewählt, und sein RS-haltiges XbaI/PstI-Subfragment
wurde zum Gerüst
von pCIB1711 durch 3-Wegeligation zur Bildung von p1RSLuc wiederhergestellt.
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p2RSLuc
(4F) ist ein Derivat von pCIB1711, in das synthetische
RS-Orte an beiden Seiten des 35S-Promotors in entgegengesetzter
Orientierung eingeführt
wurden, und in dem der gesamte 35S-Promotor in bezug auf den Rest
des luc-Gens umgekehrt ist. Der oben beschriebene 35S-Promotorsubklon
pSG35S wurde mit HindIII/XbaI verdaut, und ein Oligonukleotidpaar,
das der folgenden Sequenz mit RS (fett geschrieben) und einem PstI-Ort
(unterstrichen) entsprach, wurde eingeführt:
5'-AGCTACTGCAGTTGATGAAAGAATACGTTATTCTTTCATCAA(CTAG)-3' (SEQ ID NO: 12)
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Der
resultierende Klon wurde mit BamHI verdaut, und eine zweite Kopie
von RS wurde durch Ligation in das im vorhergehenden Absatz beschriebene
Oligonukleotidpaar eingeführt.
Ein Klon wurde ausgewählt,
in dem die Orientierung des zweiten RS-Orts entgegen derjenigen
des ersten war (d.h.
5'-GATCAAGCTTTTGATGAAAG-AATACGTTATTCTTTCATCAA(GATC)-3' (SEQ ID NO: 13)
war
in Orientierung entgegen dem Uhrzeigersinn). Die Orientierung der
Palindrom-RS-Sequenz wird durch das unterstrichene zentrale asymmetrische
Trinukleotid CGT (oder ACG auf dem anderen Strang)
definiert. Aus dem resultierenden 2RS-Promotorklon wurde ein HindIII/PstI-Fragment
ausgeschnitten und zum pCIB1711-Gerüst durch 2-Wege-Ligation unter
Umkehrung der Orientierung des 35S-Promotorfragments zur Bildung
von p2RSLuc wiederhergestellt.
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3. mRNA-Synthese
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Die
T7lucA50- und T7RecA50-Plasmide (4A und 4B)
wurden mit HindIII linearisiert, das unmittelbar stromabwärts des
poly(A)-Abschnitts schneidet. Linearisierte DNA wurde mit Phenol/Chloroform
extrahiert und dann in Ethanol ausgefällt. In-vitro-Transkription
der linearisierten DNA wurde unter Verwendung der T7-Polymerase
aus dem T7 Cap-Scribe-Kit, das [m7G(5')ppp(5')] enthält (Boehringer),
durchgeführt.
Für einige
Experimente wurde das Transkriptionsprodukt unmittelbar mit RNase-freier
DNase (0,03 U/ml, Worthington Biochemical) in Gegenwart von rRNasin
(1 U/ml, Promega) für
5 min bei 37°C
behandelt und schließlich
mit Phenol/Chloroform extrahiert und mit Ethanol ausgefällt. Die
Integrität
und Konzentration von mRNA wurden durch Agarosegelelektrophorese
bestimmt.
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4. Sterilisation
von biolistischen Geräten
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Goldpartikel
(1,0 μm – Biorad,
0,3 μm – Heraeus)
wurden durch Plazieren von 60 mg der Partikel in 100 % Ethanol und
0,1 % DEPC sterilisiert. Die Partikel wurden 3-mal mit RNase-freiem
Wasser gespült
und dann in 1 ml RNAse-freiem Wasser oder 1 ml RNAse-freier 50%iger
Glycerin-Lösung resuspendiert.
Teilmengen von 50 μl
der hergestellten Partikel wurden für 6 Schüsse verwendet. Makroträger wurden
in 100%iges Ethanol und 0,1 % DEPC getaucht, dann 3-mal in 100%igem
Ethanol gespült
und luftgetrocknet. Bremsschirme wurde autoklaviert.
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5. Nukleinsäureausfällung
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DNA
wurde auf eine 50 μl-Suspension
von Goldpartikeln (60 mg/ml) unter Befolgen der Anweisungen von
Biorad ausgefällt.
mRNA wurde auf eine 50 μl-Suspension
von Goldpartikeln unter im Text angegebenen verschiedenen Bedingungen
ausgefällt.
Alle Ausfällungsreagenzien
waren RNase-frei und wurden zur Goldpartikelsuspension während kontinuierlichem
Verwirbeln bei 4°C
gegeben. Nach Zugabe aller Reagenzien wurde das Verwirbeln für 3 Minuten
fortgesetzt, worauf die Partikel durch kurzes Mikrozentrifugieren
(1 min) sedimentiert wurden. Der Rückstand wurde entfernt und
die Partikel wurden einmal mit kaltem 100%igem Ethanol gewaschen
und in 60 μl
100%igem Ethanol resuspendiert. Diese Mischung wurde verwirbelt,
und 10 μl-Teilmengen wurden
auf eine Makroträgerscheibe
pipettiert und in einem Abzug mit laminarem Strom luftgetrocknet.
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6. Mikroprojektilübertragung
auf Pflanzenzellen
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Mikroprojektile
wurden auf Pflanzenzellen durch einen Partikelbeschleuniger (PDS-1000/He-Vorrichtung)
unter Verwendung von Berstscheiben mit 1100–1550 psi übertragen, wobei sich die Probe
5,5 cm entfernt von der Startvorrichtung befand. Ein Sieb mit 100 μm Maschenweite
aus rostfreiem Stahl wurde auf der Hälfte zwischen dem Bremsschirm
und dem Gewebe plaziert. Zielplatten wurden einmal (Tabakzellen)
oder 2-mal (Maiszellen) bombardiert.
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7. Luciferase-Assays
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Luciferase
wurde in Gewebeextrakten mit dem Luciferase-Assaysystem von Promega
gemäß Herstellerempfehlung
getestet. Die Luciferaseaktivität
wird als Lichteinheiten ausgedrückt,
detektiert mit einem Luminometer Analytical Luminescence Modell
2001, integriert über
10 s bei 25°C.
Zur Berechnung der spezifischen Aktivität wurde die Protein-Konzentration
unter Verwendung des Bio-Rad-Protein-Assay-Kit bestimmt.
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Ergebnisse
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1. Ausfällung von
intakter mRNA auf Goldpartikeln
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Zur
Optimierung der mRNA-Übertragung
und anschließenden
Expression wurden mehrere Verfahren zur Ausfällung von mRNA auf Goldpartikeln
untersucht, und der Zustand und die Gewinnung von mRNA in der Ausfällung und
im Überstand
wurden durch Elektrophorese an Agarosegelen analysiert. Fraktionen
wurden als "Überstand" (direkt aus der
anfänglichen
Ausfällungsreaktion
pipettiert), "Gold" (in Wasser nach
mRNA-Ausfällung
suspendierte Goldpartikel) und "Wassereluat" (der Überstand,
nachdem in Wasser suspendierte mRNA-beschichtete Goldpartikel zentrifugiert
wurden) bezeichnet. Das Wassereluat wurde zur Bestimmung untersucht,
wie leicht die ausgefällte
mRNA nach Übertragung
auf die Pflanzenzelle erneut gelöst
werden konnte.
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Wenn
sie dem DuPont-DNA-Ausfällungsverfahren
mit 1,0 M CaCl2 und 16 mM Spermidin unterworfen wurde,
wurde mRNA ernsthaft beschädigt
(Daten nicht gezeigt). Die freie Base von Spermidin verursacht wahrscheinlich
eine alkalische Hydrolyse von RNA. Entsprechend wurden verschiedene
Konzentrationen von CaCl2 (1,0 M, 0,3 M
und 0,07 M) ohne Spermidin zur Ausfällung von mRNA auf Goldpartikeln
untersucht. 1,0 M CaCl2 ergab überlegene
Ergebnisse, und eine Inkubation von Goldpartikeln mit RNA in 1,0
M CaCl2 bei –20°C über Nacht erwies sich als Verbesserung
der Effizienz auf 90– 100
%. Die mRNA löste
sich leichter von den Partikeln in das Wassereluat nach zwei Ethanolspülungen als
nur nach einer, vermutlich wegen der CaCl2-Entfernung.
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2. Transiente Expression
von Luciferase-mRNA nach biolistischer Übertragung
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Zur
Bestimmung, ob auf Goldpartikel in dieser Weise ausgefällte mRNA
den biolistischen Übertragungsprozeß überlebt
und transient in Pflanzenzellen funktionieren kann, wurde in vitro
synthetisierte Luciferase-RNA auf Pflanzenzellen übertragen.
Die CaMV35S-Leitsequenz und ein poly(A)-Schwanz mit 50 Adenylat-Resten
wurden in das T7LucA50-Matrizenkonstrukt in einem Versuch eingeführt, die
Luciferaseexpression in Pflanzenzellen zu steigern. Verkappte Luciferase-mRNA
wurde auf Goldpartikeln mit 1,0 M CaCl2 ausgefällt und über Nacht
bei –20°C inkubiert,
und die Partikel wurden in Mais- und Tabaksuspensionszellen bombardiert.
Luciferase-Assays wurden 2, 6 und 24 Stunden nach der Übertragung
durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 3 gezeigt. Nach
2 Stunden wurde eine signifikante Luciferaseaktivität detektiert.
Die Aktivität
erhöhte
sich nach 6 Stunden, nahm aber nach 24 Stunden ab. Im Gegensatz
war die transiente Expression des DNA-Plasmids, das das 35-Luciferase-Gen enthielt
(pCIB1711), ausgefällt
auf Goldpartikeln durch das BioRad DNA-Schema, am höchsten nach
24 Stunden.
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Tabelle
3: Aufzeigen von Luciferaseaktivität in Tabakzellen und Maiszellen
nach Bombardierung mit Luciferase-RNA. Die Ergebnisse der Aktivitätsmessungen
(Lichteinheiten/μg
Protein) zu 2 h, 6 h und 24 h nach der Bombardierung sind gezeigt.
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3. Demonstration, daß das R/RS-Rekombinasesystem
in Mais funktioniert: ein invertierter Promotor wird geflippt, um
die transiente Luciferase-Expression einzuschalten
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Zur
Untersuchung, ob das ortsspezifische Rekombinasesystem R/RS aus
Z. rouxii in Mais funktionieren würde, wie es berichtet wurde,
daß es
in Tabak funktioniert (Onouchi et al., 1991), wurde ein doppelter
transienter Expressionsassay verwendet, in dem R-Rekombinase, transient
exprimiert in Maiszellen, einen Promotor flippen muß, um die
transiente Expression eines gleichzeitig übertragenen kryptischen Luciferase-Gens einzuschalten.
Als Positivkontrolle wurde der doppelte transiente Assay in Tabakzellen
getestet. Durch Mikroprojektilbombardierung wurde das pRec-Plasmid
(4D), das ein 35S-Rekombinasegen enthält, gleichzeitig auf
Maiszellen mit dem kryptischen Luciferaseplasmid p2RSLuc (4F) übertragen.
Das Flippen des Promotors von p2RS würde eine Kopie von RS (31 bp)
zwischen dem Promotor und dem luc-Gen zurücklassen, dessen Einfluß auf die
luc-Expression unbekannt
war. Wir konstruierten deshalb auch ein Plasmid als Positivkontrolle.
p1RSLuc wurde deshalb auch konstruiert (4E),
um das erwartete Produkt von p2RSLuc zu simulieren, invertiert durch
Rekombinase. p1RSLuc enthält
den korrekt orientierten, aber durch einen einzelnen RS-Ort von
der Leitsequenz und der Luciferase-codierenden Sequenz getrennten
CaMV355-Promotor. Es wurde festgestellt, daß p1RSLuc auf einem ähnlichen
Niveau zu demjenigen von pCIB1711 sowohl in Tabak als auch in Mais
exprimiert wurde (Daten nicht gezeigt); somit hat der RS-"Fußabdruck" im Gen nur eine
geringfügige
Wirkung auf die luc-Expression.
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Eine
Mischung aus Plasmiden p2RSLuc und pRec sowie die Kontrollplasmide
p2RSLuc allein, p1RSLuc und p1RSLuc plus pRec wurden auf Goldpartikeln
durch das BioRad-Protokoll ausgefällt und in Tabak- und Maiszellen
bombardiert (Tabelle 4). Während
R-Rekombinase das luc-Gen in Tabak mit wenigstens 4 % Effizienz
nach 24 Stunden einschaltete (26 000 gegenüber 597 000 Lichteinheiten/μg Protein),
schien der Prozeß weit
weniger effizient in Mais zu sein mit nur 0,27 % Effizienz (53 gegenüber 20 000
Lichteinheiten/μg Protein).
Die in Mais detektierte sehr geringe Aktivität wurde tatsächlich als
signifikant und reproduzierbar festgestellt. Das Merkmal, das die
Rekombinaseaktivität
in Mais in diesem Experiment begrenzt, könnten nukleare (geringe Transkription,
falsche Spleißorte,
Versagen der mRNA, den Kern zu verlassen) oder cytoplasmatische Ereignisse
(Anhalten der Translation, seltene Codonverwendung, mRNA-Instabilität, etc.)
sein. Falls das Problem nuklear wäre, sahen wir voraus, daß es durch
die biolistische Übertragung
von Rekombinase-mRNA umgangen werden könnte, die vermutlich das Transkript
direkt in das Cytoplasma einführen
würde.
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Tabelle
4: Rekombinaseaktivität
in Tabak- und Maiszellen nach Bombardierung. Ergebnisse des Mittelwerts und
der Standardabweichung der Luciferaseaktivität (Lichteinheiten/μg Protein)
aus 6 Wiederholungen für
Tabakzellen und 3 Wiederholungen für Maiszellen.
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Der
Zielort für
die Z. rouxii-Rekombinase wurde zuvor auf eine 58 bp-Region eingeengt
(Matsuzaki et al., Molecular and Cellular Biology 8, 955–962 (1988)),
die die hier eingesetzten 31 bp Palindromsequenz einschloß. Unsere
Ergebnisse zeigen, daß das
31 bp-Palindrom ausreichend ist, um das R-Gen-vermittelte Flippen
des Promotors unseres kryptischen Luciferasekonstrukts zu erlauben.
Somit ist diese abgekürzte
RS-Sequenz ausreichend für
die ortsspezifische Rekombination sowohl in Tabak als auch in Mais.
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4. Transiente Expression
von Luciferase-DNA über
Rekombinase-mRNA-Aktivität
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Rekombinase-mRNA
wurde mit p2RSLuc-DNA auf Goldpartikeln unter Bedingungen co-präzipitiert, die
die RNA-Gewinnung begünstigen:
1,0 M CaCl2 und Inkubation über Nacht
bei –20°C. Die Partikel
wurden in Maiszellen bombardiert, und Luciferaseaktivitäten wurden
2 und 24 Stunden später
gemessen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 5 gezeigt.
Die Luciferaseexpression war 2 Stunden nach der Bombardierung vernachlässigbar.
Nach 24 Stunden war die Luciferase-Expression sowohl für die mRNA-Rekombinasebehandlung
als auch für
die 35S-Rekombinase-DNA, die auf das 2RS-kryptische Luciferaseplasmid wirkte, offensichtlich.
Die Inversionsreaktion, wenn sie sich dem Gleichgewicht nähert, erreicht
einen Gleichgewichtszustand mit 50 % "ein" und
50 % "aus"-Orientierungen des
Promotors. Die maximale erwartete Stärke der Luciferaseexpression
wäre somit
50 % derjenigen der p1RSLuc-Aktivität. Das mRNA-angetriebene Flipping
erreichte die überraschend
hohe Effizienz von 67 % des theoretischen Maximums. Die Effizienz
der DNA-angetriebenen Inversion wurde auch signifikant verbessert,
jedoch zeigte das äußerst geringe
Niveau der p1RSLuc-Expression, daß das für mRNA entwickelte Ausfällungsverfahren
sehr ineffizient für
DNA war. Deshalb wurden weitere Ausfällungsbedingungen untersucht,
um einen optimalen Kompromiß zu
suchen, der effektiv für
sowohl DNA als auch RNA war.
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Tabelle
5: Demonstration der Rekombinase-RNA-Aktivität in Maiszellen. Die Luciferaseaktivität ist als
Lichteinheiten pro μg
Protein ausgedrückt
und wurde 2 Stunden und 24 Stunden nach der Bombardierung gemessen.
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5. Effiziente Co-Präzipitation
von mRNA und DNA auf Goldpartikeln
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In
einer Anstrengung, die Effizienz der gleichzeitigen Übertragung
von DNA mit mRNA zu verbessern, untersuchten wird erneut die Verwendung
von Spermidin in der Ausfällungsmischung,
aber schlossen die Zugabe von Tris-Puffer ein, um den pH abzusenken und
möglicherweise
den RNA-Abbau zu vermeiden. In Gegenwart von 50 mM Tris-Puffer bei
pH 7,5 wurden DNA und mRNA auf Partikeln unter Verwendung von 1,0M CaCl2 und 2, 4, 10 oder 16 mM Spermidin co-präzipitiert.
Die Effizienz der Nukleinsäureausfällung wurde
durch Agarosegelelektrophorese wie oben beschrieben untersucht.
Intakte DNA und mRNA wurden effizient auf Partikeln bei allen Spermidinkonzentrationen
ausgefällt
(Daten nicht gezeigt). Die geringste Konzentration erlaubte es mehr
DNA und mRNA, sich von den Partikeln in das Wasser erneut zu lösen, ein
möglicher
Vorteil für
die transiente Expression und stabile Transformation.
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In
einer endgültigen
Verfeinerung variierten wir die Konzentration von Tris-Puffer und
untersuchten auf Effizienz durch das Kriterium der biologischen
Aktivität:
Luc-mRNA wurde unter Verwendung von 2 mM Spermidin mit 5 mM (Behandlung
A) oder 50 mM (Behandlung B) Tris-Puffer pH 7,5 ausgefällt und
in Maiszellen bombardiert. 5 Stunden nach der Bombardierung betrugen
die transienten Expressionswerte 1091 und 8000 Lichteinheiten/μg Protein
für die
Behandlungen A bzw. B. Die unter Verwendung von 50 mM Tris erreichte
höhere
mRNA-Aktivität
stellt eine 3- bis 4-fache Verbesserung gegenüber vorhergehenden Ausfällungsbedingungen
mit 1,0 M CaCl2 und Inkubation über Nacht
bei –20°C (Tabelle
1) dar.
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Die
Behandlungen A und B wurden verwendet, um Rekombinase-mRNA mit p2RSLuc-DNA
auszufällen,
die in Mais- und Tabakzellen bombardiert wurde. Luciferaseaktivität wurde
nach 24 Stunden gemessen, wobei die Ergebnisse in der nachfolgenden
Tabelle 6 gezeigt sind. Die DNA-Expression verbesserte sich unter Verwendung
von sowohl 5 mM als auch 50 mM Tris, aber die Werte erreichten nicht
diejenigen, die unter Verwendung des BioRad-Ausfällungsverfahrens erreicht wurden
(Tabelle 4). Bedingungen, die die mRNA-Expression begünstigen, 50 mM Tris, ergaben
die höchsten
Effizienzwerte von Rekombinaseaktivität bei 18,9 % und 9,4 % für Mais bzw.
Tabak. Obwohl die Rekombinaseeffizienz geringer als in Tabelle 1
beobachtet ist, ist der höhere
Wert der DNA-Expression wichtig zum Erreichen einer stabilen Transformation.
Wir schließen
daraus, daß eine
geringe Spermidinkonzentration, gepuffert mit Tris, mit RNA- und
verbesserter DNA-Expression verwendet werden könnte.
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Tabelle
6: Rekombinase-mRNA-Expression in Tabak- und Maiszellen. mRNA (4 μg/6 Schüsse), p2RSLuc-DNA (2 μg/6 Schüsse) und
p1RSLuc-DNA (2 μg/6
Schüsse)
wurden in Tabak- und Maiszellen bombardiert. Aus dem β-Glucuronidase-Gen
synthetisierte mRNA wurde in Kontrollexperimenten verwendet. Luciferaseaktivität, ausgedrückt als
Lichteinheiten/μg
Protein wurde 24 Stunden nach der Bombardierung gemessen.
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E. Diskussion
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Wir
berichten hier über
ein Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung von mRNA und DNA
durch Partikelbombardierung, das die transiente Wirkung des mRNA-codierten
Proteins auf das DNA-Molekül
ermöglicht.
Gleichzeitige Übertragung
("Co-Übertragung") von mRNA und DNA
erlaubt die Einführung
von trans-wirkenden Funktionen in die Zelle ohne die Möglichkeit
der permanenten Expression, die aus stabiler Transformation resultiert.
Die mRNA-codierte Rekombinase wird nur transient aktiv während eines
kurzen Zeitraums zum Zeitpunkt der Übertragung. Dieser Ansatz kann
zur ortsspezi fischen Einführung
von Donor-DNA in einen RS-Ort im Pflanzengenom ohne die Komplikation
der Rekombinaseexpression in der resultierenden Pflanze verwendet
werden.
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Sowohl
die Agarosegel- als auch Luciferase-Expressionsstudien zeigen, daß Bedingungen,
die die DNA-Übertragung
begünstigen,
nicht optimal für
mRNA sind und umgekehrt. Durch unterschiedliche Ausfällungsbedingungen
kann man eine der zwei begünstigen,
um optimale Grade an umgelagerter DNA in der Zielpflanzenzelle zu
erreichen. Elektrophoretische Analyse der Nukleinsäure auf
den Goldpartikeln nach Ausfällung
erwies sich als ein elegantes Mittel zur qualitativen und quantitativen
Bewertung der Effizienz der unterschiedlichen Ausfällungsbedingungen.
Dieser Ansatz kann verwendet werden, um weitere Verfeinerungen der Nukleinsäureübertragungsbedingungen
durch Partikelbombardierung zu erforschen. Die letztliche Diagnostik muß jedoch
die biologische Aktivität
sein, da Gelelektrophorese nur die Bruttobeschädigung detektieren kann.
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Die
exogen in dieser Studie eingeführten
mRNA-Moleküle
wurden mit drei Merkmalen konstruiert, die dafür bekannt sind, eine Rolle
in der effizienten Transkriptexpression zu spielen. Eine Verkappung
wurde am 5'-Terminus addiert,
um als Erkennungsort für
die Bindung des eukaryontischen Startfaktors zu wirken, ein früher und
wesentlicher Schritt in der Translation. Eine Poly(A)-Schwanz mit
50 Adenylatresten wurde an den 3'-Terminus während der
In-vitro-Transkription synthetisiert, da nicht-adenylierte mRNAs
ca. 100- bis 200-fach weniger effizient als ihre adenylierten Entsprechungen
in elektroporierten Tabak-, Karotten-, Mais- und Reisprotoplasten
translatieren (Gallie et al., 1989 Plant Cell). Die Effizienz einer
polyadenylierten mRNA wurde ebenfalls als um eine Größenordnung
gesteigert in Gegenwart der 5'-Verkappung
nachgewiesen (Gallie, 1991). Die untranslatierte Leitsequenz von
CaMV35S wurde eingeschlossen, und es wurde gezeigt, daß sie die
Expression in sowohl Tabak als auch in Mais steigert (Gallie et
al., 1989 Plant Cell; Dowson Day et al., 1993).
-
Die
direkte Übertragung
von mRNA auf Pflanzenzellen liefert Vorteile für die Untersuchung von Zellfunktionen.
mRNA-Stabilität
und Translationseffizienz können
in vivo unabhängig
von Transkriptionsfaktoren, Reifung und Transport in das Cytoplasma
untersucht werden. Elektroporation (Higgs & Colbert, 1993) und Polyethylenlgykol
(Gallie, 1993, Plant Cell Reports) haben sich als nützliche
und effiziente Verfahren zur Einführung von mRNA in Pflanzeprotoplasten
erwiesen. Jedoch sind diese Übertragungsverfahren
auf Protoplasten beschränkt,
wohingegen die biolistische Übertragung weithin
für viele
Arten von Pflanzenzellen und -organen anwendbar ist. Proteine, die
nachteilig oder zu schädlich
bei stabiler Expression in transgenen Pflanzen sein könnten, können transient
aus durch Biolistik übertragener
mRNA exprimiert werden. Die Rekombinaseexpression in der R/RS-Pflanze könnte zum
Beispiel zu Mosaikmustern des Ausschneidens führen, genauso wie genetische
Kreuzungen, die zwischen Rekombinase-Gen-haltigen Pflanzen und Zielort-haltigen
Pflanzen durchgeführt
werden, häufig
zu chimärerer
Rekombinationsaktivität
und Mosaikexpression in F1-Pflanzen führen (Russell et al., 1992,
Onouchi et al., 1995).
-
Zur
Erzeugung von erfolgreich verbesserten transgenen Konstrukten in
einer Nutzpflanze kann das R/RS-System verwendet werden, um die
neuen Gene in der genauen Position der alten zu ersetzen. Somit können eine
erste transgene Kassette und ihr selektierbarer Marker (flankiert
von RS-Orten) durch eine zweite mit einem unterschiedlichen selektierbaren
Marker ersetzt werden. Im Gegenzug kann die zweite schließlich durch
eine dritte unter erneuter Verwendung des ersten selektierbaren
Markers ersetzt werden. Dieser Ansatz würde die Anzahl der erforderlichen
selektierbaren Marker reduzieren und würde eine Positionseffektvariation in
der transgenen Kassette vermeiden.
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Die
Verwendung von ortsspezifischen Rekombinationssystemen in Pflanzen
bietet das Potential für eine
größere Kontrolle
der transgenen Insertion und Expression. Rekombinasesysteme haben
die Insertion an einem vorher festgelegten Ort in einem Genom ermöglicht und
können
sogenannte "Positionseffekte" umgehen (Fukushige & Sauer, 1992;
Lakso et al., 1992; O'Gorman
et al., 1991). Rekombinase-vermittelte Deletions- und Inversionsereignisse
von Transgenen haben die Kontrolle der Genexpression und Entfernung
von selektierbaren Markergenen erlaubt (für eine Übersicht siehe Odell & Russel, 1994).
Die Einführung
von Rekombinaseaktivität
in Form von mRNA kann diese Verwendung durch Forcieren des Auftretens
von Rekombinationsereignissen früh
im Transformationsprozeß ausdehnen,
wobei das Risiko für
Mosaizismus reduziert wird. Zusätzlich
sollte mRNA-Übertragung
einen größeren Flexibilitätsgrad bei
der Schaffung von ortsspezifischen Integrationsschemata liefern,
die die Einführung
von genetischer Rekombinaseinformation in das Genom vermeiden.
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Beispiel 4: Co-Bombardierung
von mRNA, die die integrationsfördernden
Proteine VirD1 und VirD2 codiert, mit DNA in Tabak- und Maiszellen
-
Wie
in der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung angegeben, wird erwartet, daß die integrationsfördernden
Proteine, die auf die Pflanzen zelle übertragen werden, auf die zur
Transformation über
eine translatierbare RNA abgezielt wird, für einen endlichen Zeitraum
erzeugt werden, bis die translatierbare RNA abgebaut ist. Es wird
erwartet, daß das
aus dieser RNA erzeugte Protein in der Pflanzenzelle für einen
endlichen Zeitraum verbleibt, bevor es durch normale zelluläre Prozesse
ebenfalls abgebaut wird. Somit stellt die Übertragung von integrationsfördernden
Proteinen in Form von translatierbarer RNA einen Weg zur transienten Übertragung
solcher Proteine dar. Die transiente Übertragung dieser Protein kann
in denjenigen Situationen bevorzugt sein, in denen die fortgesetzte
Gegenwart solcher Proteine unerwünschte
Wirkungen haben kann. Das folgende Beispiel beschreibt einen solchen
Ansatz zur Übertragung
von VirD1- und VirD2-Proteinen
auf Pflanzenzellen zusammen mit einem durch T-DNA-Ränder gebundenen
DNA-Fragment. Die angegebenen Ergebnisse zeigen, daß die Vir-Proteine ihre verbundene
integrationsfördernde
Aktivität
erzeugten und auf das DNA-Fragment übertrugen.
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Verwendete Pflanzenmaterialien:
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Maiszellen:
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Suspensionskulturen
von Mais (Zea mays L.), gestartet aus gefrierkonserviertem embryogenem
Kallus Typ II, ausgewählt
aus unreifen Embryos einer mit B73 verwandten Elitelinie (2717),
wurden in N6-Flüssigmedium
(Chu et al., 1975) kultiviert, ergänzt mit 30 g/l Saccharose und
2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D)
(2N63S). Die Kulturen wurden bei 25°C in der Dunkelheit auf einem
Rundschüttler
mit 150 U/min inkubiert. Die Suspensionskulturen wurden alle 7 Tage
durch Übertragen
von 1 ml Packed-Cell-Volumen
in 50 ml frisches 2N63S-Flüssigmedium
subkultiviert. Für
Bombardierungsexperimente verwendete Maiszellsuspensionen wurden
aus 3 Tage alten schnell wachsenden Kulturen entnommen. Vor der
Bombardierung wurden ca. 0,5 ml Packed-Volume-Zellen auf 7 cm-Filtern
(Whatman Nr. 4) vakuumfiltriert.
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Tabakzellen:
-
Die
Nicotiana tabacum-Zellinie NT-1 wurde in Murashige-Skoog-Medium,
ergänzt
mit 2 mg/l 2,4-D und Saccharose (30 g/l), kultiviert. Die Zellen
wurden einmal pro Woche durch Zugabe von 5 ml Inokulum auf 100 ml
frisches Medium in 500 ml-Kolben subkultiviert. Die Kolben wurden
bei 27°C
auf einem Rundschüttler
mit 125 U/min inkubiert. Teilmengen von 0,5 ml aus den Zellen, 4
Tage nach der Subkultur, wurden auf einem sterilen Filter (Whatman
Nr. 4) ausgebreitet. Die Filter wurden dann auf MS-Medium überführt.
-
Plasmidkonstruktion:
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1 – Konstruktion eines Vektors,
der den T7-Promotor und den polyA-Schwanz enthält:
-
Ein
Polylinker (SphI-EcoRI-NheI-ClaI-BglIl-Asp718-HindIII-XhoI-Hind*III, unter Inaktivierung
des HindIII-Orts) wurde in die SphI-HindIII-Orte von pT7RecA50 inseriert (siehe
Beispiel 3). Das Oligonukleotid Asp718-A(50)-DraI-HindIII wurde dann in die
entsprechenden Orte inseriert, was zu pT7-A50 führte.
-
2 – Konstruktion von pT7D1A50:
-
Das
EcoRI-Bg1I2-Fragment, das die VirD1-codierende Region erhielt, die
zuvor in EcoRI-BamHI von pSG5 (aus dem EcoRI-BamHI-Fragment von
p35SAdh1D1) kloniert wurde, wurde in mit EcoRI und BglII verdautes
pT7-A50 inseriert.
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3 – Konstruktion von pT7D2A50:
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Zwei
Fragmente, EcoRI-BamHI (5'-Terminus)
und BamI-ClaI (3'-Terminus), der VirD2-codierenden
Region wurden in EcoRI-ClaI von pT7-A50 kloniert. Der 3'-Terminus wurde zuerst
als BamHI-HaeIII-Fragment im BamHI-EcoRV des pBluescript-Plasmids pSK kloniert,
um es zu einem BamHI-ClaI-Fragment
umzuwandeln.
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mRNA-Synthese:
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Die
T7D1A50- und T7D2A50-Plasmide wurden mit XhoI linearisiert, das
unmittelbar stromabwärts
des Poly(A)-Abschnitts schneidet. Linearisierte DNA wurde mit Phenol/Chloroform
extrahiert und dann mit Ethanol ausgefällt. In-vitro-Transkription
von linearisierter DNA wurde unter Verwendung der T7-Polymerase
aus dem T7 Cap-Scribe-Kit durchgeführt, das [m7G(5')ppp(5')] enthält (Boehringer).
Die Integrität
und Konzentration von mRNA, die VirD1 und VirD2 codiert, wurden
durch Agarosegelelektrophorese bestimmt.
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Sterilisation von biolistischer
Ausrüstung:
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Goldpartikel
(0,3 μm – Heraeus)
wurden durch Plazieren von 60 mg Partikel in 100 % Ethanol und 0,1 %
DEPC sterilisiert. Die Partikel wurden 3-mal mit RNase-freiem Wasser
gespült
und dann in 1 ml RNAse-freier 50%iger Glycerin-Lösung resuspendiert. Teilmengen
von 50 μl
an hergestellten Partikeln wurden für 6 Schüsse verwendet. Makroträger wurden
in 100 % Ethanol und 0,1 % DEPC getaucht, dann 3-mal in 100 % Ethanol
gespült
und luftgetrocknet. Bremsschirme wurden autoklaviert.
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Nukleinsäureausfällung:
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DNA
(1 μg) und
mRNA (etwa 8 μg:
4 μg VirD1
und 4 μg
VirD2 oder 8 μg
unspezifische mRNA für
die Kontrolle) wurden auf einer 50 μl-Suspension von Goldpartikeln
(60 mg/ml; 0,3 μm)
durch aufeinanderfolgende Zugabe von 0,5 μl Tris-Puffer (1 M), 50 μl CaCl2 (2,5 M) 2,5 μl 0,1 M Spermidin ausgefällt. Nachdem
alle Agenzien zugegeben waren, wurde das Verwirbeln für 3 Minuten
fortgesetzt, worauf die Partikel durch kurzes Mikrozentrifugieren
(1 min) sedimentiert wurden. Der Überstand wurde entfernt, und
die Partikel wurden einmal mit kaltem 100%igen Ethanol gewaschen
und in 60 ml 100%igem Ethanol resuspendiert. Diese Mischung wurde
verwirbelt, und 10 μl-Teilmengen wurden
auf eine Makroträgerscheibe
pipettiert und in einem Abzug mit laminarem Fluß luftgetrocknet.
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Mikroprojektilübertragung
in Pflanzenzellen:
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Mikroprojektile
wurden auf Pflanzenzellen durch einen Partikelbeschleuniger (PDS-He
1000; DuPont) unter Verwendung von 1100 psi Berstscheiben übertragen,
wobei sich die Probe 5,5 cm entfernt von der Abschußvorrichtung
befand. Ein Gitter mit 100 μm
mesh aus rostfreiem Stahl wurde auf halber Strecke zwischen der
Bremsplatte und dem Gewebe plaziert. Die Zielplatten wurden zweimal
bombardiert.
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Luciferase-Assays
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Luciferase
wurde in Gewebeextrakten mit dem Luciferase-Assaysystem von Promega
gemäß Herstelleranweisung
untersucht. Luciferaseaktivität
wird als Lichteinheiten ausgedrückt,
detektiert durch Luminometer "Analytical
Luminescence" Modell
2001 für
10 s bei 25°C.
Zur Berechnung der spezifischen Aktivität wurde die Proteinkonzentration
unter Verwendung des Bio-Rad
Proteinassaykit bestimmt.
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Ergebnisse:
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Luciferase-Assays
wurden 24 h nach der Bombardierung durchgeführt. mRNA von VirD1 und VirD2 wurde
mit p35SRBLuc co-bombardiert, das eine zwischen dem 35S-Promotor
und der Luciferase-codierenden Sequenz inserierte rechte Randsequenz
enthält.
Im Kontrollexperiment wurde p35SRBLuc mit unspezifischer mRNA bombardiert.
Die Ergebnisse eines Anfangsexperiments sind nachfolgend in Tabelle
7 gezeigt. Die Ergebnisse eines anschließenden Experiments werden in
Beispiel 8 beschrieben und sind in Tabelle 14 gezeigt.
-
Tabelle
7: Bombardierung von Pflanzenzellen mit VirD1- und VirD2-mRNA. Zahlen in Klammern
zeigen das Molverhältnis
von Plasmiden zu mRNA an. pGUS wurde auch in jedem Experiment co-bombardiert.
Nach Inkubation für
24 h wurden Gewebe homogenisiert und Enzymaktivitäten bestimmt.
Aktivitäten
werden als Verhältnis
von Luciferase (Luc) zu β-Glucuronidase
(Glu) ausgedrückt.
Unabhängige
Bombardierungen wurden analysiert und Daten sind als Mittelwerte
von drei Wiederholungen plus oder minus Standardabweichung dargestellt.
-
Schlußfolgerung:
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Nach
Co-Übertragung
von VirD1-mRNA und VirD2-mRNA mit pRB(+)Luc-DNA wurde eine 50%ige Abnahme
der Luciferaseaktivität
in diesem Experiment beobachtet (Tabelle 7). Die als mRNA auf die
Pflanzenzelle übertragenen
zwei vir-Gene schienen eine synergistische Wirkung zu haben. Diese
Beobachtungen weisen stark darauf hin, daß die beobachtete Abnahme der
Luciferaseaktivität
das Ergebnis eines strangspezifischen Bruchs ("Nick")
an der rechten Randsequenz durch die VirD1- und VirD2-Proteine war.
-
Beispiel 5: T-Strang-Integration
in das Maisgenom, erzeugt in der Pflanze
-
Zusammenfassung
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Eine
neue, hier als "agrolistisch" bezeichnete Pflanzentransformationstechnik
wurde entwickelt, die die Integration allein des Gens von Interesse,
ohne Vektorsequenz, wie in T-DNA-Inserten, und die Kontrolle der
Kopiezahl erlaubt. Der Ansatz besteht in der Verwendung von Pflanzenexpressionskassetten
für Virulenzgene,
gleichzeitig übertragen
durch die Biolistic-Vorrichtung mit einem Vektor, der T-DNA-Randsequenzen
enthält,
die einen selektierbaren Marker flankieren. In der vorliegenden
Untersuchung wurde das Weizenzwergvirus (WDV) als replizierender
Vektor zur Einführung
von pflanzenexprimierbaren Virulenzgenen (VirD1, VirD2 und VirE2)
und eines selektierbaren Markers, flankiert von den linken und rechten
Randsequenzen, in Maiszellen gewählt.
Es wurde festgestellt, daß VirD1-
und VirD2-Genprodukte tatsächlich
T-DNA-Randsequenzen in der Pflanze spalten und Insertionsereignisse
vom T-DNA-Typ ("agrolistische" Ereignisse) nach
biolistischer Übertragung
erzeugen können.
-
Einleitung
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Agrobacterium
wird weithin als Werkzeug zur genetischen Manipulation oder Veränderung
von Pflanzenzellen durch Transformation verwendet. Eine besondere
Region seines pathogenen Plasmids, die T-DNA, wird in das Pflanzengenom übertragen
und stabil darin integriert. Die T-DNA wird durch direkte Repeat-Sequenzen
mit 25 bp, die als Randsequenzen bezeichnet werden, begrenzt (für eine Übersicht
siehe Zupan & Zambryski,
1995). Jede zwischen T-Rändern
befindliche DNA-Sequenz kann effizient aus Agrobacterium auf die
Pflanzenzellen übertragen
werden. Jedoch ist der T-DNA-Transfer und ihre Integration durch
den Wirtebereich des Bakteriums beschränkt, was eine effiziente Transformation
der meisten zweikeimblättrigen,
aber nur weniger einkeimblättriger
Pflanzen erlaubt (für
eine Übersicht
siehe Chilton, 1994).
-
Um
die Lücke
zu füllen,
die aus dem beschränkten
Wirtebereich von Agrobacterium entsteht, ist es wünschenswert,
effiziente Verfahren zur genetischen Transformation von einkeimblättrigen
Pflanzen zu finden. Ein mögliches
Verfahren besteht in der Erzeugung des T-Komplexes in der Pflanze
durch Bereitstellen aller Werkzeuge für die Pflanzenzellen, die notwendig
für die
Rekonstruktion des Komplexes sind. Diese Werkzeuge sind: 1) das
interessierende Gen, flankiert von Randsequenz, und 2) die Virulenzgene
unter der Kontrolle einer Pflanzeexpressionskassette. Die VirD1-
und VirD2-Genprodukte
sind wesentlich für
den Schlüsselschritt der
T-DNA-Reifung (für
eine Übersicht
siehe Zupan & Zambryski,
1995). VirD2 ist eine strangspezifische Endonuklease, die bei Unterstützung durch
VirD1 spezifische Randsequenzen kennt. Beim Schneiden bleibt VirD2
kovalent an das 5'-Ende
der einsträngigen
DNA oder des T-Strangs gebunden. Der T-Strang ist durch ein einzelnes
einsträngiges
Bindungsprotein virE2 geschützt.
Der resultierende Nukleoproteinkomplex wird aus der Pflanzenzelle
exportiert. VirD2 enthält
Kernlokalisierungssignale, die den T-Strang in den Kern der Pflanzenzelle
schleusen. VirD2 kann an der Ligation des 5'-Endes des T-Strangs an das Pflanzengenom
teilnehmen (Tinland et al., 1995).
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In
der vorliegenden Untersuchung wurde das Weizenzwergvirus (WDV; Ugaki
et al., 1987) als replizierender Vektor in Pflanzen gewählt, um
die Bildung von T-Strängen
in der Pflanze und seine Integration in das Pflanzengenom zu untersuchen.
Der Zweck der Verwendung eines solchen Vektors besteht darin, daß sich Geminiviren
im Pflanzenzellkern in hohen Kopiezahlen vermehren und eine hochgradige
Expression erlauben.
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Materialien und Methoden
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Plasmide (siehe 5 für
eine schematische Darstellung)
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pCIB1711
ist ein pUC-Derivat, das das Leuchtkäferluciferasegen enthält, angetrieben
vom Blumenkohlmosaikvirus-35S-(CaMV35S)-Promotor. Es wird in Beispiel
3 beschrieben.
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pwiBarRBLuc
wurde zur stabilen Transformation von Mais-Suspensionszellen geschaffen
und enthält eine
linke Randsequenz, das Bar-Gen (Thompson et al. 1987), angetrieben
vom CaMV35S-Promotor, und das Luciferase-Gen, wobei die rechte Randsequenz
zwischen dem Promotor und der Luciferasecodierenden Region inseriert
ist. Das bar-Gen wurde aus pCIB3064 (Koziel et al., 1993) als HindIII-EcoRI-Fragment
ausgeschnitten. Der linke Rand wurde aus pBin19 als BglII-EcoRI-Fragment
ausgeschnitten (Bevan, 1984).
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VirD1-
und VirD2-Gene aus pTiA6 wurden zuerst in Expressionsvektoren pMF6
(Callis et al., 1987) subkloniert, die aus dem CaMV35S-Promotor
(0,5 kb), dem ersten Adh1-Intron (0,5 kb) und der Nopalinsynthase-(nos)-Polyadenylierungsregion
(0,25 kb) bestanden. Das 0,6 kb EcoRI-PstI-Fragment aus pAD1187
(Vogel und Das, 1992) und das 1,8 kb-Fragment aus pAD1190 wurden
in pMF6 kloniert, was p35SAdhD1 bzw. p35SAdhD2 lieferte. Das XbaI-NotI-Fragment aus
p35SAdhD1, das das VirD1-Gen unter der Kontrolle des 35S-Promotors umfaßt, wurde
in die NheI-Not-Orte eines modifizierten pwi-11 subkloniert. Ein
Polylinker (NheI-NotI-SpeI-KpnI-BglII) wurde in die besonderen BamHI-SalI-Orte
von pwi-11 eingeführt
(Ugaki et al., 1987). Das NotI-Fragment aus p35SAdhD2, das die VirD2-codierende
Sequenz unter der Kontrolle des 35S-Promotors umfaßt, wurde
in den besonderen NotI-Ort von pwi-11 subkloniert.
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Die
virE2-codierende Region wurde aus pw108 ausgeschnitten, das ein
3 kb XhoI-Fragment von Agrobacterium Ti-Plasmid pTiA6 enthält (Eingangs-Nr.
X04784) (Winans et al., 1987). Das 687 bp SacI-SmaI-Fragment von
pw108 wurde zuerst in die entsprechenden Orte von pBluescript KS-
(Stratagene, Inc.) kloniert, was zu pKS3'E2 führte.
Das 924 bp HaeIII-SacI-Fragment aus pw108 wurde mit dem SacI-PstI-Fragment
aus pKS3'E2 und
einem verschmolzenen Paar von DNA-Oligonukleotiden, flankiert von
EcoRI-kohäsiven
und abgestumpften Enden (5'-AATTCATGGATCTTTCTGGCAATGAGAAATCCAGG-3'; SEQ ID NO:14) kombiniert und
in die EcoRI-PstI-Orte von pBluescript KS- kloniert, was zu pKSE2
führte.
Ein XhoI-PstI-Fragment, das die gesamte VirE2-codierende Region
abdeckte, wurde dann in XhoI-PstI von pMF6 subkloniert, was zu p35SAdhE2
führt.
Das NotI-XbaI-Fragment, das den 35S-Promotor, das Adh1-Intron, die virE2-codierende
Region und den Nos-Terminator enthält, wurde in die NotI-NheI-Orte
von pwi-11 kloniert.
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pGUS
ist ein pUC-Derivat, das die β-Glucuronidase-(GUS)-codierende
Sequenz unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors und das Rhizinuscatalasegen-Intron
enthält
(Ohta et al., 1990).
-
Mais-Suspensionszellen:
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Die
Suspensionskultur von Zea Mays Sorte Black Maxican Sweet (BMS) wurde
in N6-Medien gehalten (Chu et al, 1975), ergänzt mit 30 g/l Saccharose und
2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
(2,4-D) (2N63S). Für
die Bombardierungsexperimente verwendete Maiszellsuspensionen wurden
aus 3 Tage alten schnell wachsenden Kulturen entnommen. Vor der
Bombardierung wurden ca. 0,5 ml von Packed-Volume-Zellen auf 7 cm-Filtern
(Whatman Nr. 4) vakuumfiltriert. Ausplattierte Zellen wurden 4 Stunden
bei 25°C
vor der Bombardierung auf Phytoagar-verfestigtem 2N6-Medium gehalten,
das 120 g/l Saccharose enthielt. Für die stabile Transformation
wurden die Filter auf 2N63S-verfestigtes Medium 24 Stunden nach
der Bombardierung übertragen.
Anschließende Übertragungen
der Filter auf frisches Medium mit zunehmender Konzentration von Basta
erfolgten in 8-tägigen
Intervallen, bis die Mehrzahl der Zellen in der Kultur zu wachsen
aufhörte.
Dies erfolgte allgemein nach 4 bis 6 Wochen der Selektion auf Platten,
die 8 bis 10 mg/l Basta enthielten. Auf dem Filter entwickelte unabhängige Kalli
wurden dann auf Phytoagar-verfestigtes Medium übertragen, ergänzt mit Basta
(10 mg/l). Nach zwei Subkulturen auf dem gleichen Medium wurden
die Suspensionskulturen durch Überimpfen
von ca. 100 mg Maiszellen in 25 ml Flüssigmedium, ergänzt mit
Basta (10 mg/l), zur DNA-Isolierung eingeleitet.
-
Bombardierung von Pflanzenzellen
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Gewebe
wurden mit Goldmikroprojektilen bombardiert, auf die eine Mischung
aus Plasmiden ausgefällt
war. pGUS-Plasmid-DNA wurde als interne Kontrolle in transienten
Experimenten verwendet. Für Co-Transformationsexperimente
trugen die Goldpartikel entweder eine gleiche Masse aller Plasmid-DNAs
(0,5 μg
von jeder Plasmid-DNA pro Zielplatte). Für stabile Transformationsexperimente
enthielten Co-Transformationsmischungen ein 1:1-oder 2:1-Molverhältnis von Plasmiden, die die
Virulenzgene trugen, zum bar-Selektionsplasmid.
Jede Teilmenge von Plasmidmischung, bombardiert pro Zielplatte,
bestand aus 0,4 μg
des Selektionsmarkers und jeweils 0,4 oder 0,8 μg von pwi35SAdhD1- und pwiAdh35SD2-
und/oder pwiAdh35SE2-Plasmid-DNAs.
-
Geeignete
Mengen von jeder DNA wurden in einem Gesamtvolumen von 10 μl vermischt
und mit 50 μl
2,5 M CaCl2 und 20 μl Spermidin freie Base ausgefällt, um
die Ausfällung
auf 50 μl
von 0,3 μm-Goldmikroträgern zu
bewirken (60 mg/ml). Die Mikroprojektilbombardierung wurde mit der
PDS-1000-He-Biolistikvorrichtung
(DuPont) unter Verwendung von 1100 psi-Berstscheiben durchgeführt, wobei
sich die Probe 8 cm unterhalb der Bremsschirmhalterung befand.
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Transiente Expressionsassays:
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Luciferase
wurde in Gewebeextrakten gemäß der Herstellerempfehlung
getestet (Luciferase-Assay-System, Promega). β-Glucuronidase-Aktivität wurde
durch einen Chemolumineszenz-Test mit dem GUS-Light-Kit (Tropix)
bestimmt. Luciferase- und β-Glucuronidase-Aktivitäten werden
als Lichteinheiten ausgedrückt,
detektiert mit einem Luminometer "Analytical Luminescence" Modell 2001, integriert über 10 s
bei 25°C.
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DNA-Extraktion und Southern-Blot-Hybridisierung
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Zellkulturen
wurden durch Filtration 10 Tage nach Inokulation geerntet und in
flüssigem
Stickstoff eingefroren. DNA wurde wie beschrieben isoliert (Hall
et al., 1991).
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Ca.
10 μg genomische
DNA wurden für
den Verdau mit EcoRI verwendet. Nach Trennung an einem 0,7%igen
Agarosegel wurde die DNA auf Amersham Hybond plus-Membran übertragen,
und die Hybridisierung wurde gemäß den vom
Hersteller (Amersham) beschriebenen Bedingungen durchgeführt. DNA-Sonden wurden
mit [a-32P]dCPT unter Verwendung des Oligo-Markierungskits
von Pharmacia markiert. Die Bar-Sonde entsprach einem 0,5 kb-BglII-Fragment
des Bar-Gens. Die luc-Sonde entsprach einem 0,7 kb XbaI-EcoRI-Fragment
des Luciferase-Gens. Zur Entfernung von Sonden wurden die Membranen
mit einer Lösung
von 0,1 % SDS bei 100°C
für 5 min
gestrippt.
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Klonierung von T-DNA/Pflanzen-DNA-Verbindungen
-
DNA
(30 μg)
aus transgenen Maiskalli wurde mit EcoRI verdaut und der präparativen
Elektrophorese an einem 0,8%igen Agarosegel unterworfen. Scheiben
aus Agarose, die der Größe der zu
klonierenden Fragmente entsprachen, wurden aus dem Gel geschnitten,
und DNA wurde aus Agarose mit dem Gene-Clean-Kit extrahiert. Fragmente
wurden dann in den dephosphorylierten EcoRI-Ort von pUC18 kloniert.
Ligationsmischungen wurden verwendet, um E. coli HB101-Zellen durch
Elektroporation zu transformieren. Kolonien, die das Plasmid mit
dem korrekten Insert enthielten, wurden durch Koloniefilterhybridisierung
unter Verwendung eines 0,5 kb Bar-Fragments als Sonde identifiziert.
DNA aus positiven Klonen wurde dann mit BamHI-EcoRI verdaut.
-
BamHI
hat einen Ort, der sich in einem Abstand von 3 bp von der rechten
Randsequenz befindet. Das Fragment wurde in die entsprechenden Orte
von pUC18 zurückkloniert.
Die Sequenz der Verbindung von Donorplasmid-DNA mit pflanzlicher
DNA wurde unter Verwendung des Universalprimers analysiert.
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Ergebnisse
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Transiente Expressionstests
zur Untersuchung auf Spaltung der Randsequenz durch VirD1- und VirD2-Genprodukte
in der Pflanze
-
Zur
Untersuchung, ob VirD1- und VirD2-Genprodukte eine T-DNA-Randsequenz bei Expression
in Pflanzenzellen brechen können
("Nick"), wurden die Testplasmide
pwiRBLuc und pRBLuc getestet. Sie enthielten eine Substrat-T-DNA-Randsequenz
zwischen dem Promotor und der codierenden Region des Luciferasegens.
pRBLuc ist ein pUC-Derivat, wohingegen pwi ein aus weizenzwergvirus
(WDV) stammender Vektor ist, der in Maiszellen replizieren kann
und aus den zwei komplementären
ORFs, C1 und C2, die für
die Replikation des Virus erforderlich sind, und dem p15A-Replikationsstartpunkt
aus E. coli besteht. Dieser Vektor enthält nicht ORF V1 und ORF V2,
die an der viralen Ausbreitung und Symptomentwicklung beteiligt
sind (Ugaki et al., 1991). Ein ortsspezifischer Bruch, eingeführt durch
virD1- und virD2-Genprodukte, würde
zu einem Bruch des DNA-Strangs führen,
der die Matrize für
die Luciferase-mRNA ist, und sollte somit die Erzeugung von Luciferasetranskript
und -enzym verringern. Nach Co-Bombardierung von Pflanzenzellen
mit pRBLuc oder pwiRBLuc und Plasmiden, die die virD-Gene unter
der Kontrolle des CaMV35S-Promotors tragen, sollte jedes Brechen
an der Randsequenz quantitativ durch Testen von Luciferaseaktivität meßbar sein.
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Ein
hoher Expressionsgrad des Luciferase-Gens wurde in Maiszellen erreicht,
die mit pRBLuc-DNA oder mit pwiRBLuc-DNA bombardiert wurden. Gleichzeitige Übertragung
von pwiD1-DNA und pwiD2-DNA mit pRBLuc-DNA oder mit pwiRBLuc-DNA
in Maiszellen führte
zu einer 10-fachen Abnahme von Luciferase- zu Gus-Aktivität (Tabelle
8). Gleichzeitige Übertragung
von pwiD2-DNA mit pwiRBLuc-DNA führte
ebenfalls zu einer 10-fachen Abnahme von Luciferase- zu GUS-Aktivität. Dieses
Ergebnis kann durch die Tatsache erklärt werden, daß WDV ein
Genom hat, das aus einer kreisförmigen
einsträngigen
DNA zusammengesetzt ist. Sie vermehren sich im Kern von infizierten
Zellen über
eine doppelsträngige
Zwischenstufe, die anschließend
als Matrize für
die Replikation der DNA des viralen Strangs im rollenden Kreis verwendet
wird (Saunders et al., 1991; Stenger et al., 1991). Es wurde gezeigt,
daß VirD2
in vitro einsträngiges
Oligonukleotid spaltet (Pansegrau et al., 1993; Jasper et al., 1994).
Somit ist VirD1 nicht für
die Spaltung der ssDNA-Form des Geminivirus erforderlich.
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Analyse von stabilen Transformanten
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Die
stabile Transformation von Mais-Suspensionszellen erfolgte zur Bewertung
der Aktivität
von virD1- und virD2-Genprodukten auf das Muster der DNA-Integration
nach gleichzeitiger Übertragung
dieser Gene mit ihrer Substrat-DNA durch die Biolistic-Vorrichtung.
Für diese
Experimente verwendeten wir pwiBarRBLuc und pBarRBLuc, die einen
linken T-DNA-Rand, Bar als selektierbaren Marker und das 35SRBLuc-Gen
enthalten, wobei der rechte T-DNA-Rand zwischen Promotor und Luciferase-codierender
Region inseriert ist. Die Durchmusterung auf virD-vermittelte Integrationsereignisse
war das Fehlen von Luciferaseaktivität im transformierten Klon,
die aus dem Ausschluß der
Luc-codierenden Region durch T-DNA-Ausschneiden aus pBarRBLuc oder
aus pwiBarLuc hervorgeht. Solche Ereignisse, die aus der Aktivität der vir-Genprodukte
auf Randsequenzen unter Erzeugung eines T-Strangs resultieren würden, wurden
als "agrolistische
Ereignisse" bezeichnet.
Im Gegensatz waren "biolistische
Ereignisse" Inserte
im Maisgenom, die den Prozeß darstellen,
der normalerweise nach der Genübertragung
in Pflanzenzellen durch die Biolistic-Vorrichtung auftritt.
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Mais-Suspensionszellen
wurden mit Mikroprojektilen bombardiert, die mit pBarRBLuc oder
pwiBarRBLuc-Plasmid-DNA zusammen mit pwiD1- und pwiD2-DNA in einem Verhältnis von
1:1:1 oder 1:2:2 beschichtet waren. Als Kontrollen wurden auch pwiBarRBLuc-
und pBarRBLuc-Plasmide allein bombardiert. Stabile Transformanten
wurden durch Wachstum auf Basta-haltigem Medium selektiert. Im Durchschnitt
8 bis 10 Basta-resistente Klone erschienen pro Filter 3 bis 4 Wochen
nach der Bombardierung, aber nur eine Untergruppe wurde weiter aus
jeder Platte analysiert. Wenn p35AdhE2-Plasmid-DNA gleichzeitig mit den anderen
Virulenzgenen übertragen
wurde, wurde eine geringfügig
höhere
Anzahl von Kalli pro Filter gewonnen (12–15). Eine grobe Abschätzung der
Häufigkeit
von agrolistischen Ereignissen konnte durch das Verhältnis der
Gesamtanzahl von analysierten Basta-resistenten Kalli, die keine
Luciferase exprimieren, zu den gesamten Basta-Kalli vorgenommen
werden. Nach diesem Kriterium betrug die Häufigkeit agrolistischer Ereignisse
ca. 20 %, wenn pBarRBLuc gleichzeitig mit pwi35SAdhD1- und pwi35SAdhD2-Plasmid-DNAs übertragen
wurde. Die Häufigkeit
erhöhte
sich auf ca. 40 %, wenn das verwendete Zielplasmid pwiBarRBLuc war.
Diese Häufigkeit
erhöhte sich
auf ca. 50 %, wenn auch pwi35SAdhE2 gleichzeitig mit den oben beschriebenen
Plasmiden übertragen wurden.
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Southern-Analyse
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Auf
der molekularen Ebene sollten die Inserte, die ein agrolistisches
Ereignis darstellen, mit der Bar-Sonde und nicht mit der luc-Sonde
hybridisieren. Außerdem
sollte in einem agrolistischen Ereignis die Sequenz der Verbindung
zwischen eingeführter
DNA und pflanzlicher DNA genau dem rechten Randende eines T-Strangs
entsprechen. Beide Typen von Ereignissen können in der gleichen Pflanzezelle
auftreten, aber solche Klone würden
genetisch als biolistische Ereignisse auf Basis der Gegenwart von
Luciferaseaktivität
bewertet werden. Sowohl biolistische als auch mutmaßliche agrolistische
Ereignisse wurden durch Southern-Hybridisierung zur Messung der
Häufigkeit
jedes Insertionstyps untersucht.
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Southern-Blot-Hybridisierung
wurde an DNA aus Basta-resistenten Kalluslinien durchgeführt, die
nach Bombardierung mit (i) pwiBarRBLuc-DNA, (ii) pwiBARBLuc-, pwiD1-
und pwiD2-DNAs, (iii) pwiBarRBLuc-, pwiD1-, pwiD2-und pwiE2-DNAs, (iv)
pBarRBLuc-DNA und (v) pBarRBLuc-, pwiD1- und pwiD2-DNAs erhalten wurden.
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Die
Analyse der Blots zeigte 3 Gruppen von transgenen Kalluslinien,
wie in Tabelle 9 zusammengefaßt:
(i) Kalluslinien, die sowohl mit der bar- als auch mit der neo-Sonde hybridisierten;
(ii) Kalluslinien, in denen einige Inserte nur mit der bar-Sonde
hybridisierten und einige Inserte mit beiden Sonden hybridisierten;
(iii) Kalluslinien mit Inserten, die nur mit der Bar-Sonde hybridisierten.
Die erste Gruppe von Kalli enthielt wahrscheinlich keine agrolistischen
Ereignisse. Die zweite Gruppe von Kalli enthielt wahrscheinlich
zwei Typen von Ereignissen: agrolistische Ereignisse und biolistische
Ereignisse. Die dritte Gruppe von Kalli wies nur mutmaßliche agrolistische
Ereignisse auf. Zum Beispiel enthielten unter den 10 transgenen
Maislinien, die aus dem pwiBarRBLuc-, pwiD1- und pwiD2-Transformationsexperiment
analysiert wurden, 3 biolistische Ereignisse, 6 enthielten mutmaßliche agrolistische
Ereignisse und eine hatte beide. Die Hybridisierungsmuster der separaten Linien
waren einzigartig, was zeigt, daß die Kalluslinien unabhängige Transformationsereignisse
waren.
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Molekulare
Analyse von mutmaßlichen
agrolistischen Ereignissens Die Natur der mutmaßlichen agrolistischen Ereignisse
wurde durch Bestimmung der Sequenz der Verbindung zwischen integrierter
DNA und pflanzlicher DNA verifiziert. Die Nukleotidsequenz zeigte,
daß jedes
dieser Fragmente eine rechter Rand/Pflanzen-DNA-Verbindung enthielt.
Der rechte Endpunkt des inserierten Fragments war identisch mit dem
Bruchort der rechten Randsequenz der T-DNA, wie für ein agrolistisches
Ereignis erwartet.
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Tabelle
8: Aktivität
von virD1 und virD2 in Maiszellen
-
DNA
wurde auf Maiszellen durch die Biolistic-Vorrichtung übertragen.
Zahlen in Klammern geben das Verhältnis der Plasmide an. Nach
Inkubation für
24 h wurden die Gewebe homogenisiert und Enzymaktivitäten bestimmt.
Ein Plasmid, das die β-Glucuronidase
(GUS) exprimiert, pGUS, wurde in jeder Bombardierung als Kontrolle
für die
Effizienz des DNA-Transfers eingeschlossen, und die Aktivität des Reportergens
wird als Verhältnis
der Luciferase-zu-GUS-Aktivität
ausgedrückt.
Unabhängige
Bombardierungen wurden analysiert, und Daten sind als Mittelwerte
von drei Wiederholungen plus oder minus Standardabweichung dargestellt.
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Tabelle
9: Analyse von Basta-resistenden Kalli, die aus der Bombardierung
von BMS-Zellen mit dem Zielplasmid allein und/oder mit Vir-Genen
gewonnen wurden.
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Zahlen
in Klammern geben die Konzentration der für die Transformationsexperimente
verwendeten DNA an.
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B
= biolistisches Ereignis; A = mutmaßliches agrolistisches Ereignis;
Southern = Zahl der durch Southern analysierten Kalli; Kallus =
Anzahl der für
die Luciferaseaktivität
analysierten Kalli.
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Beispiel 6: Expression
von VirD1 und VirD2 aus einem einzelnen Promotor in Mais- und Tabakzellen
-
Zum
Erreichen der Expression von bakteriellen Genen in Pflanzenzellen
müssen
die individuellen codierenden Regionen der bakteriellen Gene an
getrennte Pflanzenpromotoren fusioniert werden, weil prokaryontische
Promotoren nicht die Transkription in Pflanzenzellen erlauben werden.
Obwohl es machbar ist, jedes Gen an einen getrennten Promotor zu
fusionieren, könnte
dies mehrere Schwierigkeiten darstellen: Zum Beispiel Silencing,
falls der gleiche Promotor für
die unterschiedlichen Gene verwendet wird. Die in diesem Beispiel
gezeigte Strategie besteht darin, im Tandem zwei Gene an nur einen
Pflanzenpromotor zu binden. Die polygene Botschaft enthält die zwei
codierenden Sequenzen von virD1 und virD2, die zum virD-Operon von Agrobacterium
gehören.
-
Diese
zwei Polypeptid, die durch die 5'-Hälfte des
virD-Operons codiert werden, spielen eine Schlüsselrolle in der Einleitung
der DNA-Reifung
für den
DNA-Transfer aus Agrobacterium auf Pflanzenzellen. VirD2 ist eine
strangspezifische Endonuklease, die, unterstützt durch virD1, die T-DNA-Randsequenzen
zwischen der dritten und vierten Base spaltet. VirD2 bleibt kovalent
am 5'-Ende der T-DNA
gebunden, und es wird angenommen, daß es die T-DNA in die Pflanzenzellen
lenkt und an der Ligation des 5'-Endes
der T-DNA in das pflanzliche Genom teilnimmt. Es wurde gezeigt,
daß diese
zwei Proteine in Pflanzenzellen funktionsfähig sind, wenn sie an einen
Pflanzenpromotor gebunden sind.
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In
diesem Beispiel wurde eine Expressionseinheit, die aus virD1- und
virD2-Genen zusammengesetzt ist, angetrieben durch einen einzelnen
Pflanzenpromotor, konstruiert, die eine funktionelle Expression
in der Pflanze zeigte. Die individuellen Gene wurden entweder als
Transkriptionsfusion oder als Translationsfusionen gebunden, und
im letzteren Fall wurde gezeigt, daß sie ihre enzymatischen Aktivitäten in Pflanzenzellen
bewahren.
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Materialien und Methoden
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Konstruktion von D1-D2-
oder D2-D1-Funktionen:
-
Zwei
Fusionstypen wurden konstruiert:
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1) Transkriptionsfusion:
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Die
Sequenz der virD1- und virD2-codierenden Region mit dem zwischen
der virD1- und virD2-codierenden Region vorhandenen kleinen Zwischenraum
(33 nt) wurde verwendet. Das 1,1 kb NotI-PstI-Fragment von p35SD1
und das 1,5 kb PstI-XbaI-Fragment von p35D2 wurden in die NotI-SpeI-Orte
von pSK+ kloniert, was zu p35StpDID2 führte.
-
2) Translationsfusionen
-
Die
Virulenzgene virD1 und virD2 wurden auch über eine dazwischenliegende
Sequenz fusioniert, projiziert um eine freie Bewegung beider Proteine
zu erlauben, und die anfällig
für posttranslationale
Spaltung ist. Für
p35SD1D2 ist die virD1-codierende Region am 5'-Ende der Fusion, wohingegen p35SD2D1
die virD2-Region direkt hinter dem Promotor enthielt. Alle Modifikationen
wurden durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
Konstruktion
von p35SD1D2: Zur Schaffung einer Fusion virD1-virD2, die virD1
und virD2 codierte, wurden das Stoppcodon von D1 und das Startcodon
von virD2 entfernt. Dies erfolgte durch Klonierung eines verschmolzenen
Paares von DNA-Oligonukleotiden in das EcoRI-HindIII von pUC21, flankiert
von BanI-kohäsiven
und pvuI-kohäsiven
Enden zum 0,48 kb EcoRI-BanI
von p35SD1 und dem 0,25 kb PvuI-HindIII-Fragment von p35SD2. Das
verschmolzene Paar war aus den folgenden Oligonukleotiden zusammengesetzt:
5'-GTGCCTTGCCTTCTACTCCCCCAACTCCCTCTCCTAGCACGCCTCCGACACCTAGCCCCG
AT-3' (SEQ ID NO:
15)
und
5'-CGGGGCTAGGTGTCGGAGGCGTGCTAGGAGAGGGAGTTGGGGGAGTAGAAGGCAAG-3' (SEQ ID NO: 16).
-
Das
EcoRI-PstI-Fragment dieses Konstrukt, das die virD1-codierende Region,
den Linker und das 5'-Ende
der virD2-codierenden Region umfaßt, wurde dann in die EcoRI-PstI-Orte
von p35SD2 inseriert, was zu p35SD1D2 führte.
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Konstruktion
von p35SD2D1: In ähnlicher
Weise enthält
Plasmid pD2D2 die virD2-codierende Region am 5'-Ende von pD2D1, gebunden im Raster
an die virD1-codierende Region durch die gleiche dazwischenliegende
Sequenz. Die N-terminale codierende Sequenz von virD1 wurde zuerst
aus überlappenden
Oligonukleotiden rekonstruiert, um einen EcoRI-Ort am 5'-Ende bereitzustellen
und das erste Codon von virD1 zu deletieren
(5'-AATTCTCAAAACACACCAGAGTCACGTCGAGTGAGACTGCCATCAACCAGCAT-3'; SEQ ID NO: 17).
-
Diese
verschmolzenen Oligonukleotide wurden in pBluescript KS+ (Stratagene,
Inc.) kloniert, um pKS5'D1
zu liefern. Das 1,3 kb-SacII-BfaI-Fragment aus p35SD2 und die SacII-EcoRI-geschnittene pKS5'D1-Plasmid-DNA wurden
dann mit einem Linker verbunden, der am 5'-Ende eine Veränderung des BfaI-Orts enthielt,
so daß ihm
das native Stoppcodon von virD2 fehlt
(5'-TATCCTTCTACTCCCCCAACTCCCTCTCCTAGCACGCCTCCGACAC-CTAGC-3' (SEQ ID NO: 18)
und
5'-AATTGGCTAGGTGTCGGAGGCGTGCTAGGAGAGGGAGTTGGGGGAGTAGAAGGA-3' (SEQ ID NO: 19))
-
Das
EcoRI-ClaI-Fragment, das die virD2-codierende Region, den Linker
und das 5'-Ende
der virD1-codierenden Region umfaßt, wurde dann in die EcoRI-ClaI-Orte von p35SD1
kloniert, was zu p35SD2D1 führte.
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Konstruktion der Testplasmide
-
Die
Konstruktion von pwBarRBLuc, pRBLuc wurde in Beispiel 5 beschrieben.
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Pflanzenmaterial:
-
Die
Herstellung von Mais- (B73-Derivat) und Tabak (NT-1)-Suspensionszellen
zur Bombardierung durch die Biolistic-Vorrichtung wurde in den vorhergehenden
Beispiele beschrieben.
-
Bombardierung von Pflanzenzellen:
-
Gewebe
wurden mit Goldmikroprojektilen bombardiert, auf die eine Mischung
aus Plasmiden ausgefällt
war. Für
Co-Transformationsexperimente trugen die Goldpartikel 0,5 μg oder 1 μg des Testplasmids
mit insgesamt 2 μg
oder 4 μg
der Helferplasmide für
Tabak- bzw. Maiszellen. Eine geeignete Menge von DNA aus pUC18-Plasmid
wurde vermischt, um eine gleiche Masse von Plasmid-DNAs in der Mischung
zu bewahren (siehe Tabelle 10 und Tabelle 11). DNAs wurden mit 2,5
M CaCl2 und 0,1 M Spermidin freie Base auf
50 μl von 0,3 μm-Goldmikroträgern (60
mg/ml) ausgefällt.
Die Mikroprojektilbombardierung wurde mit der PDS-1000 He-Biolistikvorrichtung
(DuPont) unter Verwendung von 1550 psi-Berstscheiben durchgeführt, wobei
sich die Probe 8 cm unterhalb der Bremsschirmhalterung befand.
-
Transiente Expressionsassays:
-
Luciferase
wurde in Gewebeextrakten gemäß Herstellerempfehlung
getestet (Luciferase Assay System, Promega). Die Luciferaseaktivität wird als
Lichteinheiten ausgedrückt,
detektiert durch ein Luminometer "Analytical Luminescence" Modell 2001, integriert über 10 s
bei 25°C.
Für die
Berechnung der spezifischen Aktivität wurde die Proteinkonzentration
unter Verwendung des BioRad-Proteinassaykit bestimmt.
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Ergebnisse und Diskussion:
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Fusionsschemastrategie:
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Die
virD1- und virD2-Gene stammten aus dem Octopin-pTiA6-Plasmid von
Agrobacterium tumefaciens. Die von p35StpD1D2 getragene Transkriptionsfusion
enthält
die codierende Region von virD1 und virD2, wobei die native dazwischenliegende
Sequenz im virD-Operon vorhanden ist.
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Die
von p35SD1D2 und p35SD2D1 getragenen Translationsfusionen enthalten
die virD1- und virD2-codierenden Regionen, fusioniert über eine
dazwischenliegende Sequenz, die projiziert ist, um die freie Bewegung
beider Proteine zu erlauben, und die anfällig für posttranslationale Spaltung
ist.
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Funktionelle
Expression des Polygens in der Pflanze Zur Untersuchung der funktionellen
Expression der Transkriptions- und der Translationsfusionen wurden
p35StpD1D2, p35SD1D2 und p35SD2D1 gleichzeitig auf Pflanzenzellen
mit einem Testplasmid durch die Biolistic- Vorrichtung übertragen. Das Testplasmid
enthielt eine rechte Randsequenz, die zwischen dem Promotor und
der codierenden Region des Luciferasegens in einer solchen Weise
inseriert war, daß eine
strangspezifische Spaltung innerhalb dieser Sequenz zur Abnahme der
Luciferaseexpression führen
würde.
Zwei Typen von Testplasmiden wurden in Maiszellen untersucht: ein aus
pUC-stammendes Plasmid
(pRBLuc) und eine aus dem Weizenzwerg-Geminivirus stammendes Plasmid (pwBarRBLuc).
-
Mais-
und Tabakzellen wurden zuerst transient mit dem Testplasmid transformiert,
gleichzeitig übertragen
mit virD1- und virD2-Genen, jeweils angetrieben durch einen getrennten
Promotor, um auf ihre Fähigkeit zur
Beeinflussung der Transkription durch die T-DNA-Randsequenz zu testen.
Nach gleichzeitiger Übertragung
von p35SD1-DNA und p35SD2-DNA mit pRBLuc- oder pwBarRBLuc-DNA wurden
0,3 % und 1 % der Kontrollstärke
der Luciferaseaktivität
in Tabak- und Maisgeweben beobachtet. (Tabelle 10, Tabelle 11 und
Tabelle 12).
-
Die
zwei vir-Gene zusammen in einer Transkriptionsfusion schienen schwach
aktiv zu sein. Gleichzeitige Übertragung
durch die Biolistic-Vorrichtung
von gleichen Mengen von pRBLuc- und p35StpD1D2-DNAs (Verhältnis 1:1)
reduzierte die Luciferaseaktivität
auf ca. 57 % der Kontrolle in Tabak- (Tabelle 12) und 60–80 % in
Maiszellen (Tabelle 10 und Tabelle 11). Bei einem höheren Verhältnis von
p35StpD1D2-Plasmid zu Testplasmid (2:1) gab es keine signifikante
weitere Reduzierung der Luciferaseaktivität.
-
Analoge
Experimente unter Verwendung des p35SD1D2-Plasmids, das die Translationsfusion
trug, zeigten eine Reduzierung der Luciferaseaktivität auf ca.
12 % der Kontrolle in Tabak- (Tabelle 12) und 22–47 % in Maiszellen (Tabelle
10 und Tabelle 11). Bei einem höheren
Verhältnis
von p35SD1D2-Plasmid
zu Testplasmid (2:1) wurde die Luciferaseaktivität weiter auf ca. 2–5 % in
allen Fällen
reduziert.
-
Eine
Umkehrung der nativen Orientierung der Virulenzgene in der Translationsfusion
p35SD2D1 ergab Ergebnisse ähnlich
denjenigen mit p35SD1D2 (Tabellen 10, 11 und 12).
-
Diese
Beobachtungen weisen stark darauf hin, daß die Translationsfusionen
funktionell in der Pflanze waren.
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Tabelle
10: Aktivität
von Transkriptions- und Translationsfusionen in Maiszellen mit einem
aus pUC stammenden Vektor als Testplasmid.
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Tabelle
10: DNA wurde auf Maiszellen durch die Biolistic-Vorrichtung übertragen.
Zahlen in Klammern geben das Verhältnis von Plasmiden an. Nach
Inkubation für
24 h wurden die Gewebe homogenisiert und die Luciferaseaktivitäten bestimmt
und als Lichteinheiten/μg
Proteine ausgedrückt.
Unabhängige
Bombardierungen wurden analysiert und Daten sind als Mittelwerte
von 3 Wiederholungen plus oder minus Standardabweichung dargestellt.
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Tabelle
11: Aktivität
von Transkriptions- und Translationsfusionen in Maiszellen mit einem
aus Geminivirus stammenden Vektor als Testplasmid
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Tabelle
11: siehe Fußnote
für Tabelle
10
-
Tabelle
12: Aktivität
von Transkriptions- und Translationsfusionen in Tabakzellen
-
Tabelle
12: siehe Fußnote
für Tabelle
10
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Farbstoff 7: Rolle von
VirE2 in der Transformationseffizienz
-
Ein "heilender" Vektor wurde in
Maiszellen auf seine Fähigkeit
zur Erhöhung
der Häufigkeit
von agrolistischen Ereignissen getestet. Dieser verwendete Vektor
enthielt ein Polyadenylierungssignal innerhalb der T-DNA-Struktur zur Linken
des rechten Randes.
-
In
einem zweiten Teil des Experiments wurde virE2 mit virD1- und virD2-Genen
gleichzeitig übertragen.
Es wurde gezeigt, daß dieses
Protein für
den effizienten Transfer von T-DNA erforderlich ist, aber nicht für die T-DNA-Erzeugung
(Stachel et al., 1986). VirE2 bindet an einsträngige DNA in vitro cooperativ
und unspezifisch. VirE2 kann am Schutz des T-Strangs teilnehmen.
Das virE2-Protein ist das häufigste
in Agrobacterium tumefaciens nach Induktion der Virulenzgene erzeugte
Protein (Stachel et al., 1986). Da virE2 Kernlokalisierungssignale
besitzt und diese in Pflanzen erkannt werden (für eine Übersicht siehe Zupan und Zambryski, 1995),
werden höhere
Transformationsraten erwartet, wenn dieses Gen in die Pflanze eingeführt wird.
-
Materialien und Methoden:
-
Konstruktion von pAVM1:
Ein Vektor, der Polyadenylierungssignal am rechten Rand enthält (siehe 6–15)
-
Teil A. Konstruktion von
pCIB1711-HN
-
pCIB1711
wurde mit BamHI verdaut und zur Bildung von 1711deltaB religiert,
in dem der EcoRI-Ort (jetzt einzigartig) geschnitten und durch Insertion
eines Oligonukleotids zerstört
wurde, das gleichzeitig HindIII- und
NotI-Orte schaffte. Durch Sequenzanalyse wurde ein Klon identifiziert,
in dem diese Orte in der Orientierung (nach dem SacI-Ort) KpnI und
dann HindIII waren. Zur Wiederherstellung der fehlenden Teile des
ursprünglichen
Plasmids inserierten wir zuerst das große BamHI-Fragment, das die
Luc-codierende Region
in der korrekten Orientierung trägt,
unter Bildung von 1711-HN-B; wir ersetzten dann sein XbaI-Insert
durch den entsprechenden Teil des ursprünglichen pCIB1711, wodurch
die fehlende Leitsequenz wiedereingeführt wurde.
-
Teil B. Einführung einer
synthetischen Oligonukleotid-Randsequenz zwischen den EcoRI- und
BamHI-Orten am Ende der Luc-codierenden Region.
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Wir
subklonierten das NotI/ClaI-Fragment in pBluescript, wodurch die
EcoRI- und BamHI-Orte im Insert einzigartig gemacht wurden. Nach
Insertion des Randoligonukleotids zur Bildung von pBS-NC-RB brachten
wir sein modifiziertes NotI/ClaI-Insertfragment zurück zum pCIB1711-HN-Gerüst, wodurch pCIB1711-HN-RB
gebildet wurde.
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Teil C. Insertion eines
linken T-DNA-Rands in pUbiPATdeltaI
-
Zur
Eliminierung eines unerwünschten
EcoRI-Orts im Intron von pUCIAC verdauten wir das Plasmid (gezüchtet im
dam-minus-Stamm SCS110) mit ClaI unter Entfernung von zwei SmaII-Fragmenten,
einschließlich
eines EcoRI-Orts.
Wir führten
dann ein Oligonukleotid ein, das den ClaI-Ort entfernte und einen
SphI-Ort erzeugte, wodurch Plasmid pUbiPATdeltaI gebildet wurde.
In den jetzt einzigartigen EcoRI-Ort am Ende des chimären PAT-Gens
klonierten wir EcoRI-Fragment 29 von pTiT37, ein Ti-Plasmid vom
Nopalin-Typ, das
den linken Rand von T-DNA in einer Position 68 Basenpaare einwärts von
einem Ende trägt
(N.S. Yadav, J. Vanderleyden, D. Bennet, W.M. Barnes und M.-D. Chilton,
1982; "Short direct
repeats flank the T-DNA on a nopaline Ti plasmid", Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79, 6322–6326),
wodurch LB-UbiPATdeltaI gebildet wurde.
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Teil D. Zusammenbau von
pAVM1
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Das
HindIII-Insertfragment von pCIB1711-HN-RB wurde ausgeschnitten in
den HindIII-Ort von LB-UbiPATdeltaI ligiert. Durch Kartierung identifi zierten
wird ein Konstrukt, in dem die linken und rechten Ränder das PAT-Gen in korrekter
Orientierung für
den Transfer flankieren. Das resultierende Plasmid weist den Luc-Genpromotor
und die codierende Region außerhalb
der T-DNA auf, aber seinen Terminator gerade innerhalb des rechten
Randes.
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Mais-Suspensionszellen:
-
Die
Suspensionskultur von Zea Mays Sorte Black Mexican Sweet (MBS) wurde
in N6-Medien (Chu et al., 1975) gehalten, ergänzt mit 30 g/l Saccharose und
2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
(2,4-D) (2N63S). Für
die Bombardierungsexperimente verwendete Maiszellsuspensionen wurden
aus 3 Tage alten schnell wachsenden Kulturen entnommen. Vor Bombardierung
wurden ca. 0,5 ml Packed-Volume-Zellen an 7 cm-Filtern (Whatman
Nr. 4) vakuumfiltriert. Ausplattierte Zellen wurden 4 Stunden bei
25°C vor
der Bombardierung auf Phytoagar-verfestigtem 2N6-Medium gehalten,
das 120 g/l Saccharose enthielt. Für die stabile Transformation
wurden Filter auf 2N63S-verfestigtes Medium 24 Stunden nach der
Bombardierung übertragen.
Anschließende Übertragungen
von Filtern auf frisches Medium mit zunehmender Konzentration von
Basta erfolgten in 8-tägigen
Intervallen, bis die Mehrzahl der Zellen in der Kultur zu wachsen
aufhörte.
Dies erfolgte allgemein nach 4 bis 6 Wochen Selektion auf Platten,
die 8 bis 10 mg/l Basta enthielten. Auf dem Filter entwickelte unabhängige Kalli
wurden dann auf Phytoagar-verfestigtes Medium übertragen, ergänzt mit
Basta (10 mg/l). Nach zwei Subkulturen auf dem gleichen Medium wurden
Suspensionskulturen durch Überimpfen
von ca. 100 mg Maiszellen in 25 ml Flüssigmedium, ergänzt mit
Basta (10 mg/l), zur DNA-Isolierung eingeleitet.
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Bombardierung von Pflanzenzellen:
-
Gewebe
wurden mit Goldmikroprojektilen bombardiert, auf die eine Mischung
aus Plasmiden ausgefällt
war. Co-Transformationsmischungen enthielten ein 1:1,3-Verhältnis von
Plasmiden, die die Virulenzgene trugen, zum bar-Selektionsplasmid.
Jede Teilmenge von Plasmidmischung, die pro Zielplatte bombardiert
wurde, bestand aus 0,6 μg
des Selektionsmarkers und jeweils 0,8 μg von p35SAdhD1- und 35SAdhD2-
und/oder p35SAdhE2-Plasmid-DNAs.
Geeignete Mengen von jeder DNA wurden in einem Gesamtvolumen von
10 μl vermischt
und mit 50 μl
2,5 M CaCl2 und 20 μl 0,1 M Spermidin freie Base
ausgefällt,
um die Ausfällung
auf 50 μl
0,3 μm-Goldmikroträgern (60
mg/ml) zu bewirken. Die Mikroprojektilbombardierung wurde mit der
PDS-1000 He-Biolistikvorrichtung (DuPont) unter Verwendung von 1100
psi- Berstscheiben
durchgeführt,
wobei sich die Probe 8 cm unterhalb der Bremsschirmhalterung befand.
-
DNA-Extraktion und Southern-Blot-Hybridisierung
-
Zellkulturen
wurden durch Filtration 10 Tage nach der Impfung geerntet und in
flüssigem
Stickstoff eingefroren. DNA wurde wie beschrieben isoliert (Hall
et al., 1991).
-
Ca.
10 μg genomische
DNA wurden für
den Verdau mit EcoRI verwendet. Nach Trennung an einem 0,7%igen
Agarosegel wurde die DNA auf Amersham Hybond plus-Membran übertragen
und die Hybridisierung wurde gemäß den vom
Hersteller (Amersham) beschriebenen Bedingungen durchgeführt. DNA-Sonden
wurden mit [a-32P]dCTP unter Verwendung
des Oligo-Labelling-Kits von Pharmacia markiert. Die PAT-Sonde entsprach
einem 0,7 kb Pst-Fragment des pat-Gens. Die luc-Sonde entsprach
einem 0,7 kb XbaI-EcoRI-Fragment des Luciferase-Gens. Zur Entfernung
der Sonden wurden die Membranen mit einer Lösung aus 0,1 % SDS bei 100°C für 5 min
gestrippt.
-
Ergebnisse
-
Analyse von stabilen Transformanten
-
Die
stabile Transformation von Mais-Suspensionszellen wurde unternommen,
um die Wirkung des pAVM1-Vektors auf die Effizienz der Transformation
nach gleichzeitiger Übertragung
eines solchen Vektors mit den Virulenzgenen durch die Biolistic-Vorrichtung
zu bewerten. Ersterer Vektor hatte einen 35S-Promotor innerhalb
des rechten Randes in einer solchen Orientierung, daß er leicht
ein Mittel zur Expression des Antisense des Gens liefern konnte,
in das der T-Strang inseriert wurde. In diesem neuen Vektortyp war
der 35S-Promotor durch einen 35S-Terminator innerhalb des rechten
Randes ersetzt, so orientiert, um das Zielgen zu "heilen", sollte es am 3'-Ende inserieren.
-
Für dieses
Experiment wurde pAVM1 verwendet, das einen linken T-DNA-Rand, PAT als selektierbaren
Marker, einen 35S-Terminator, einen rechten T-DNA-Rand und das Luciferase-Gen außerhalb
der T-DNA-artigen Struktur enthält.
Wir bezeichnen diejenigen DNA-Insertionen in das Maisgenom als "agrolistische Ereignisse", die nach der Aktivität der vir-Genprodukte
an Randsequenzen resultieren würden,
wodurch ein T-Strang erzeugt wird. Im Gegensatz bezeichnen wir diejenigen
DNA-Inserte als "biolistische
Ereignisse", die
den Prozeß darstellen,
der normalerweise nach Genübertragung
in Pflanzenzellen durch die Biolistic-Vorrichtung erfolgt. Das anfängliche
Kriterium zur Unterscheidung von biolistischen Ereignissen und mutmaßlichen
agrolistischen Ereignissen war das Fehlen von Luciferase aktivität im transformierten
Klon, das aus dem Ausschluß der
Luc-codierenden
Region durch T-DNA-Ausschneiden aus pAVM1 entsteht.
-
Mais-Suspensionszellen
wurden mit Mikroprojektilen bombardiert, die mit pAVM1-Plasmid-DNA
zusammen mit p355AdhD1-, p35SAdhD2- und/oder p35SAdhE2-DNAs beschichtet
waren. Als Kontrolle wurde auch pAVM1 allein bombardiert. Stabile
Transformanten wurden durch Wachstum auf Bastahaltigem Medium selektiert.
Ca. 5 bis 8 Kalli konnten pro Filter nach Bombardierung mit pAVM1
allein gewonnen werden. Im Durchschnitt 10 Bastaresistente Klone
konnten pro Filter 4 bis 5 Wochen nach der Bombardierung von Maiszellen
mit pAVM1-, p355AdhD1-, p35SAdhD2- und p35SAdhE2-DNAs gewonnen werden.
Nur einige wurden weiter pro Platte analysiert. Ca. 2 bis 3 Kalli
erschienen auf dem mit pAVM1-, p35SAdhD1- und p35SAdhD2-DNAs bombardierten
Filter. Dieser Unterschied kann der Gegenwart des virE2-Gens zugeordnet werden,
das für
einsträngige
DNA bindendes Protein codiert, das am Schutz des T-Strangs beteiligt
ist. Es wurde gezeigt, daß dieses
Protein für
den effizienten Transfer der T-DNA erforderlich ist, aber nicht
für die T-DNA-Erzeugung
(Stachel et al., 1986).
-
Die
Häufigkeit
von agrolistischen Ereignissen konnte durch das Verhältnis der
Gesamtanzahl von analysierten Basta-resistenten Kalli, die nicht
Luciferase exprimieren, zu den gesamten Basta-resistenten Kalli
abgeschätzt
werden. Gemäß diesem
Kriterium war die Häufigkeit
von agrolistischen Ereignissen ca. 25 %, wenn pAVM1 gleichzeitig
mit p35SAdhD1- und p35SAdhD2-DNA übertragen wurde. Die Häufigkeit
erhöhte
sich geringfügig
auf ca. 50 %, wenn pwiE2 ebenfalls gleichzeitig mit den oben beschriebenen
Plasmiden übertragen wurde.
-
Southern-Analyse
-
Auf
der molekularen Ebene sollten die Transgene, die ein agrolistisches
Ereignis darstellen, mit der Bar-Sonde und nicht mit der luc-Sonde
hybridisieren. Beide Typen von Ereignissen können in der gleichen Pflanzenzelle
auftreten, aber solche Klone würden
genetisch als biolistische Ereignisse auf Basis der Gegenwart von
Luciferaseaktivität
bewertet werden. Sowohl biolistische als auch mutmaßliche agrolistische
Ereignisse wurden durch Southern-Hybridisierung zur Messung der
Häufigkeit
jedes Insertionstyps untersucht.
-
Southern-Blot-Hybridisierung
wurde an DNA aus Basta-resistenten Kalluslinien durchgeführt, die
nach Bombardierung mit (i) pAVM1-DNA und (ii) pAVM1-, p355AdhD1-,
p35SAdhD2- und p35SAdhE2-DNAs erhalten wurden. Die Ergebnisse sind
nachfolgend in Tabelle 13 zusammengefaßt.
-
Tabelle
13: Analyse von Basta-resistenten Kalli, die nach Bombardierung
von Maiszellen mit pAVM1 mit oder ohne die vir-Gene gewonnen wurden.
-
Schlußfolgerungen:
-
- a) Das Verhältnis
von agrolistischen Ereignissen zu biolistischen Ereignissen ist
ca. 35 % bei pAVM1 und ist im Bereich des gewöhnlich gefundenen Prozentwertes
von 20–40
%.
- b) Die Gegenwart von VirE2 kann die Transformationseffizienz
verbessern.
-
Da
virE2 Kernlokalisierungssignale besitzt und diese in Pflanzen erkannt
werden (für
eine Übersicht siehe
Zupan und Zambryski, Plant Physiol. 107:1041–1047 (1995)), wurden höhere Transformationsraten
erwartet, wenn dieses Gen in der Pflanze eingeführt war. Transgene Pflanze,
die das virE2-Gen
exprimieren, können
virE2-Mutanten von Agrobacterium ergänzen, was einen Nachweis liefert,
daß VirE2-Protein
eine wichtige Rolle in den Pflanzenzellen spielt.
-
Beispiel 8: Bombardierung
von VirD1- und VirD2-mRNA in Maiszellen
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Übertragung
von virD1- und virD1-Genen als mRNA auf Pflanzenzellen und ihre
Aktivität
auf T-DNA-Randsequenzen.
-
Materialien und Methoden:
-
Maiszellen:
-
Suspensionskulturen
von Mais (Zea mays L.), gestartet aus gefrierkonserviertem embryogenem
Kallus Typ II, selektiert aus unreifen Embryos einer mit B73 verwandten
Elitelinie, wurden in N6-Flüssigmedium (Chu
et al., 1975) kultiviert, ergänzt
mit 30 g/l Saccharose und 2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) (2N63S).
Die Kulturen wurden bei 25°C
in der Dunkelheit auf einem Rundschüttler mit 150 U/min inkubiert. Suspensionskulturen
wurden alle 7 Tage durch Übertragen
von 1 ml Packed-Cell-Volumen
in 50 ml frisches 2N63S-Flüssigmedium
subkultiviert. Die für
die Bombardierungsexperimente verwendeten Maiszellsuspensionen wurden
aus 3 Tage alten schnell wachsenden Kulturen entnommen. Vor der
Bombardierung wurden ca. 0,5 ml Packed-Volume-Zellen auf 7 cm-Filter
(Whatman Nr. 4) vakuumfiltriert.
-
Tabakzellen:
-
Die
Nicotiana tabacum-Zellinie NT-1 wurde in Murashige-Skoog-Medium
kultiviert, ergänzt
mit 2 mg/l 2,4-D und Saccharose (30 g/l). Die Zellen wurden einmal
pro Woche durch Zugabe von 5 ml Inokulum auf 100 ml frisches Medium
in 500 ml-Kolben subkultiviert. Die Kolben wurden bei 27°C auf einem
Rundschüttler
mit 125 U/min inkubiert. Teilmengen von 0,5 ml aus Zellen vier Tage
nach der Subkultur wurden auf einem sterilen Filter (Whatman Nr.
4) ausgebreitet. Die Filter wurden dann auf MS-Medium übertragen.
-
Plasmidkonstruktion:
-
Konstruktion eines Vektors,
der den T7-Promotor und den polyA-Schwanz enthält
-
Ein
Polylinker, der die folgenden Restriktionsorte enthielt (SphI-EcoRI-NheI-ClaI-BglII-Asp718-HindIII-XhoI-Hind*III,
mit dem letzten HindIII als Abtötungsort),
wurde in die Sph2-HindIII-Orte von pT7RecA40 inseriert. Ein als
Asp718-A(50)-DraI-HindIII bezeichnetes Oligomer wurde dann in die
entsprechenden Orte inseriert, um zu pT7-A50 zu führen. Die
komplementären
Stränge
dieses Oligomers haben die folgende Sequenz:
-
Konstruktion von pT7D1A50:
-
EcoRI-BglII-Fragment
der D1-codierenden Region, zuvor kloniert in EcoRI-BamHI von pSG5
(aus dem EcoRI-BamHI-Fragment von p35SAdh1D1).
-
Konstruktion von pT7D2polyA:
(siehe 16–26)
-
A. Isolierung von maßgeschneiderten
Fragmenten
-
Die
virD2-codierende Region wurde aus p35SD2 mit EcoRI geschnitten und
durch präparative
Gelelektrophorese und Extraktion von DNA aus Agarose isoliert. Interne
Orte erforderten, daß das
Maßschneidern der
5'- und 3'-Enden von virD2 an Subfragmenten unternommen
wurde. Das aus dem 5'-Ende
isolierte HindIII/EcoRI-Fragment wurde mit PvuI zurechtgestutzt,
um Fragment A zu erzeugen. Das aus dem 3'-Ende isolierte BamHI/EcoRI-Fragment
wurde mit HaeIII zurechtgestutzt, um Fragment C zu erzeugen. Das
zentrale Fragment B wurde durch HindIII/BamHI-Verdau erhalten.
-
B. Klonierung der Fragmente
A und B
-
Vektor
pTC182 wurde mit HindIII und SphI verdaut, und Fragment A plus Adapter-Oligonukleotide
für das
SphI-Ende (die das Startcodon wiederherstellten) wurden an die richtige
Stelle ligiert, wodurch pTC182-A gebildet wurde. Dieses Plasmid
wurde mit HindIII und BamHI verdaut, und Fragment B wurde an das
3'-Ende von A ligiert.
Das kombinierte Fragment AB wurde ausgeschnitten und nach BamHI/SphI-Verdau
des resultierenden Plasmids, pTC182-A-B, gelgereinigt.
-
C. Klonierung der Fragmente
AB und C in einem modifizierten pUC21-Vektor
-
Der
Teil des pUC21-Polylinkers zwischen BamHI- und XbaI-Orten wurden
entfernt und durch ein Oligonukleotidpaar ersetzt, das den Großteil der
Orte wiederhergestellte und einen in unserer Konstruktion erforderlichen
BglII-Ort addierte. Das resultierende Plasmid, pUC21-X, wurde mit
BamHI und EcoRV verdaut, und Fragment C wurde in den Vektor zur
Bildung von pUC21-C ligiert. Als nächstes wurde dieses Produkt
mit BamHI und SphI verdaut, und das obige isolierte Fragment AB
wurde einligiert, um virD2 zu rekonstruieren. Nach Verdau des resultierenden
Plasmids pUC21-virD2 mit SphI und BglII wurde das Fragment ABC gelgereinigt, das
maßgeschneidertes
virD2-ORF enthielt.
-
D. Klonierung von virD2
in einen T7-Transkriptionsvektor
-
T7polyA,
ein oben beschriebener Transkriptionsvektor, wurde mit SphI und
BglII verdaut, und Fragment ABC (=virD2) wurde in Position unterhalb
eines T7-Promotors und oberhalb eines Blocks von 42 A-Resten ligiert.
-
mRNA-Synthese:
-
Die
T7D1A50- und T7D2A50-Plasmide wurden mit XhoI linearisiert, das
unmittelbar stromabwärts
des Poly(A)-Abschitts schneidet. Linearisierte DNA wurde mit Phenol/Chloroform
extrahiert und dann aus Ethanol ausgefällt. Invitro-Transkription
von linearisierter DNA wurde unter Verwendung der T7-Polymerase aus dem T7
Cap-Scribe-Kit durchgeführt,
das [m7G(5')ppp(5')] enthält (Boehringer). Die Integrität und Konzentration
von mRNA wurden durch Agarosegelelektrophorese bestimmt.
-
Sterilisation von biolistischen
Geräten:
-
Goldpartikel
(0,3 μm – Heraeus)
wurden durch Plazieren von 60 mg von Partikeln in 100 % Ethanol und
0,1 % DEPC sterilisiert. Die Partikel wurden 3-mal mit RNase-freiem
Wasser gespült
und dann in 1 ml RNAse-freier 50%iger Glycerin-Lösung resuspendiert. Teilmengen
von 50 μl
hergestellten Partikeln wurden für 6
Schüsse
verwendet. Makroträger
wurden in 100 % Ethanol und 0,1 % DEPC getaucht, dann 3-mal in 100
% Ethanol gespült
und luftgetrocknet. Bremsgitter wurden autoklaviert.
-
Nukleinsäureausfällung:
-
DNA
(1 μg) und
mRNA (ca. 8 μg:
4 μg D1
und 4 μg
D2 oder 8 μg
unspezifische RNA) wurden auf einer 50 μl-Suspension von Goldpartikeln
(60 mg/ml; 0,3 μm)
durch aufeinanderfolgende Zugabe von 0,5 μl Tris-Puffer (1 M), 50 μl CaCl2 und 2,5 μl
0,1 M Spermidin ausgefällt.
Nach Zugabe aller Mittel wurde das Verwirbeln für 3 Minuten fortgesetzt, worauf
die Partikel durch kurzes Mikrozentrifugieren (1 min) sedimentiert
wurden. Der Überstand
wurde entfernt, und die Partikel wurden einmal mit kaltem 100%igem
Ethanol gewaschen und in 60 μl
100%igem Ethanol resuspendiert. Diese Mischung wurde verwirbelt
und 10 μl
Teilmengen wurden auf eine Makroträgerscheibe pipettiert und in
einem Abzug mit laminarem Strom luftgetrocknet.
-
Mikroprojektilübertragung
in Pflanzenzellen
-
Mikroprojektile
wurden auf Pflanzenzellen durch einen Partikelbeschleuniger (PDS-He1000;
DuPont) unter Verwendung von 1550 psi-Berstscheiben übertragen,
wobei sich die Probe 5,5 cm entfernt von der Startvorrichtung befand.
Ein Gitter mit 100 μm
mesh aus rostfreiem Stahl wurde auf halber Strecke zwischen der Bremsplatte
und dem Gewebe plaziert. Zielplatten wurden zweimal bombardiert.
-
Luciferaseassays:
-
Luciferase
und Gus wurden in Gewebeextrakten mit dem Luciferaseassay-System von Promega
gemäß Herstellerempfehlung
getestet. Luciferase und R-Glucuronidase-Aktivitäten werden als Lichteinheiten ausgedrückt, detektiert
durch ein Luminometer "Analytical
Luminescence" Modell
2001 für
10 s bei 25°C.
-
Ergebnisse:
-
Luciferaseassays
wurden 24 h nach der Bombardierung durchgeführt. mRNA von D1 und D2 wurde mit
p35SRBLuc co-bombardiert, das eine rechte Randsequenz enthält, die
zwischen dem 35S-Promotor und der Luciferasecodierenden Sequenz
inseriert ist. In den Kontrollexperimenten wurde p35SRBLuc mit unspezifischer
mRNA bombardiert, oder D1- und D2-mRNA wurde gleichzeitig mit pLUC-DNA übertragen,
die keine Randsequenzen enthält.
Die Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 14 gezeigt.
-
Tabelle
14: Gleichzeitige Übertragung
von D1- und D2-mRNA mit Zielplasmid in Maiszellen
-
Nach
Inkubation für
24 h wurden die Gewebe homogenisiert und die Enzymaktivitäten bestimmt.
Ein Plasmid, das die β-Glucuronidase
(GUS) exprimiert, pGUS, wurde in jeder Bombardierung als Kontrolle
für die Effizienz
des DNA-Transfers eingeschlossen, und die Aktivität des Reporters
wird als Verhältnis
von Luciferase- zu GUS-Aktivität
ausgedrückt.
Unabhängige
Bombardierungen wurden analysiert und die Daten sind als Mittelwerte
von 3 Wiederholungen plus oder minus Standardabweichung dargestellt.
Prozentuale Kontrollwerte werden aus dem Verhältnis der Luciferase- zu R-Glucuronidase-Aktivitäten zu denjenigen
Aktivitäten
bestimmt, die mit Kontrollplasmid beobachtet werden.
-
Schlußfolgerung:
-
Nach
gleichzeitiger Übertragung
von D1-mRNA und D2-mRNA mit pRB(+)Luc-DNA wurde eine 10-fache Abnahme
der Luciferaseaktivität
beobachtet. Die als mRNA auf die Pflanzenzelle übertragenen zwei vir-Gene schienen
eine synergistische Wirkung zu haben. Diese Beobachtungen weisen
sehr darauf hin, daß die
beobachtete Abnahme der Luciferaseaktivität das Ergebnis eines strangspezifischen
Bruchs an der rechten Randsequenz durch vir-Genprodukte war.
-
Der
Vorteil der mRNA-Übertragung
besteht darin, daß ihre
Wirkung notwendigerweise vorübergehend ist.
Deshalb gibt es keine Fremd-DNA der Helferplasmide.
-
Beispiel 9: "Agrolistik" bei Protoplasten
-
Transformationstechnologien
sind ein wichtiges Werkzeug für
die genetische Manipulation und Verbesserung von Nutzpflanzenarten
(Raskin, 1996). Verschiedene Systeme der Transformation erlauben
den direkten Transfer von fremdem genetischem Material in Zellen,
die zu fruchtbaren Pflanzen führen
können.
Diese Systeme schließen
die Übertragung
von DNA auf Protoplasten mittels Elektroporation oder direkter DNA-Aufnahme,
die Mikroinjektion in Zellen und den Gentransfer durch Bombardierung
mit DNA-beschichteten
Mikroprojektilen ein (für
eine Übersicht
siehe Morrish und Fromm, 1992). In den bestehenden Übertragungssystemen
gibt es eine Tendenz hin zur Integration von mehrfachen Kopien des
Fremdgens. Es besteht ein Bedarf an einem Ansatz, der zu einem einfachen
Muster der Integration des Fremdgens ohne Vektorsequenzen führen würde.
-
Das
hier beschriebene Transformationsverfahren, als "Agrolistik" bezeichnet, hat das Potential, zu transgenem
Material mit einem einfachen Insertionsmuster des Fremdgens und
zum Ausschluß von
Vektorsequenzen zu führen.
Der Ansatz besteht in der Verwendung von Pflanzenexpressionskassetten
für Virulenzgene,
die eine Schlüsselrolle
in der Bildung und im Schutz der T-DNA spielen (virD1, virD2 und
virE2), gleichzeitig übertragen
mit einem Plasmid, das T-DNA-Randsequenzen enthält, die einen selektierbaren
Marker flankieren. In den vorhergehenden Beispielen wurde gezeigt,
daß diese
Technologie funktioniert, wenn all diese Elemente auf die Pflanzenzelle
durch die Biolistic-Vorrichtung übertragen
werden.
-
In
diesem Beispiel setzen wir Verfahren zur direkten DNA-Übertragung
auf Protoplasten ein, um all diese Elemente zu übertragen. Wir haben festgestellt,
daß virD1-
und virD2-Genprodukte, die auf diese Weise übertragen werden, tatsächlich Insertionsereignisse
vom T-DNA-Typ erzeugen können
und daß der
Einschluß des
virE2-Genproduktes die Häufigkeit
der Transformation erhöhen
kann.
-
Materialien und Methoden
-
Plasmide
-
pCIB1711
ist ein pUC-Derivat, das das Leuchtkäferluciferasegen enthält, angetrieben
durch den Blumenkohlmosaikvirus-35S-(CaMV35S)-Promotor, und wird in Beispiel 3 beschrieben.
Zur Einführung
von T-DNA-Rändern wurden
zwei synthetische Oligonukleotide, die der rechten Randsequenz von
LBA5269 entsprechen (Van Haaren et al., 1989), verschmolzen, um
den Duplex:
5'-ATCCGGCAGGATATATACCGTTGTAATTCTGCA-3' (SEQ ID NO: 22)
zu
liefern. Dieser Duplex, flankiert von BamHI-Pst2-Orten, wurde in
die entsprechenden Orte in pCIB1711 zwischen dem Promotor und der
Luciferasecodierenden Sequenz inseriert, was pRBLuc lieferte (siehe 2).
-
pNeoRBLuc
enthält
eine linke Randsequenz, das Neomycinphosphotransferase-Gen (nptII) und das Luciferase-Gen,
wobei der rechte Rand zwischen dem Promotor und der Luciferase-codierenden
Region aus pRB(+)Luc inseriert ist. Das durch den nos- (Nopalinsynthase)-Promotor
angetriebene nptII-Gen wurde aus dem Plasmid pBin19 als 2,2 kb-SacII-HindIII-Fragment
ausgeschnitten. Die linke Randsequenz wurde aus pBin19 als BglII-EcoRI-Fragment
ausgeschnitten. Diese beiden Fragment wurden in XbaI-HindIII-Orte
von pRB(+)Luc inseriert. pNeoLuc ist das Äquivalent von pNeoRBluc, wobei
keine rechte Randsequenz zwischen dem CaMV35S-Promotor und der Luciferase-codierenden
Region inseriert ist.
-
Die
virD1- und virD2-Gene aus pTiA6 wurden in den Expressionsvektor
pMF6 subkloniert (Callis et al., 1987), der aus dem CaMV35S-Promotor
(0,5 kb), dem ersten Adh1-Intron (0,5 kb) und der Nopalinsynthase-(nos)-Polyadenylierungsregion
(0,25 kb) besteht (1). Das 0,6 kb
EcoRI-PstI-Fragment
aus pAD1187, das der virD1-codierenden Sequenz entspricht, wurde
in pMF6 kloniert, was p35SAdhD1 lieferte. Die virD2-codierende Sequenz
wurde als 1,8 kb EcoRI-Fragment aus pAD1190 ausgeschnitten (Ghai & Das, 1989) und
in pMF6 kloniert, was zu p35SAdhD2 führte.
-
Die
virE2-codierende Region wurde aus pw108 kloniert, das ein 3 kb XhoI-Fragment
von Agrobacterium Ti-Plasmid pTiA6 (Eingangs-Nr. X04784) (Winans
et al., 1987) enthält.
Das 687 bp SacI-SmaI-Fragment von pw108 wurde zuerst in die entsprechenden
Orte von pKS(–)
kloniert, um zu pKS3'E2
zu führen.
Das 924 bp HaeIII-SacI-Fragment aus pw108 wurde mit dem SacI-PstI-Fragment von
pKS3'E2 und einem
verschmolzenen Paar von DNA-Oligonukleotiden kombiniert, flankiert
von EcoRI-Kohäsiven
und abgestumpften Enden
(5'-AATTCATGGATCTTTCTGGCAATGAGAAATCCAGG-3'; SEQ ID NO: 23),
und
in die EcoRI-PstI-Orte von pBluescript KS- (Stratagene, Inc.) kloniert,
um zu pKSE2 zu führen.
XhoI-PstI-Fragment, das die gesamte virE2-codierende Region umfaßte, wurde
dann in Xhol-PstI von pMF6 subkloniert, um zu p35SAdhE2 zu führen.
-
Pflanzenmaterial
-
Mais-Suspensionszellen
-
Die
Suspensionskultur von Zea Mays Sorte Black Mexican Sweet (BMS) wurde
in N6-Medien (Chu et al., 1975) gehalten, ergänzt mit 30 g/l Saccharose und
2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
(2,4-D) (2N63S). Für
die Experimente verwendete Maiszellsuspensionen wurden aus 3 Tage
alten schnell wachsenden Kulturen entnommen.
-
Protoplasten
wurden aus Zellsuspensionskultur von Mais-Inzucht-BMS (Black Mexican
sweet) isoliert, wie beschrieben in "Black Mexican sweet corn: its use for
tissue cultures. Maize for biological research", herausgegeben von W.F. Sheridan, Charlottesville,
Va., Plant Molecular Biology Association (1982), S. 385–388). Paromomycin
(200 mg/l) wurde im Medium 2 Tage nach der Transformation eingeschlossen.
Unabhängige
Mikrokalli, die ca. 4 Wochen nach der Transformation erschienen,
wurden auf frische Platten übertragen,
ergänzt mit
200 μg/ml
Paromomycin. Nach zwei Subkulturen auf dem gleichen Medium wurden
Suspensionskulturen durch Impfen von ca. 100 mg Maiszellen in 25
ml Flüssigmedium,
ergänzt
mit 20 μg/ml
Paromomycin, eingeleitet. Protoplasten wurden mit unterschiedlichen
Konzentrationen von pNeoRBLuc-DNA mit oder ohne p35SAdhD1, p35SAdhD2
und/oder p35SAdhE2 wie in Tabelle 15 beschrieben transformiert.
-
DNA-Extraktion und Southern
Blot-Hybridisierung
-
Zellkulturen
wurden durch Filtration 10 Tage nach dem Überimpfen geerntet und in flüssigem Stickstoff eingefroren.
DNA wurde wie beschrieben isoliert (Hall et al., 1991).
-
Ca.
10 μg genomische
DNA wurden für
den Verdau mit EcoRI verwendet. Nach Trennung an einem 0,7%igen
Agarosegel wurde die DNA auf Hybond+ Membran überführt und die Hybridisierung
gemäß den vom Hersteller
(Amersham) beschriebenen Bedingungen durchgeführt. DNA-Sonden wurden mit
[a-32P]dCTP unter Verwendung des Oligo-Labelling-Kit
von Pharmacia markiert. Die neo-Sonde entsprach einem 0,3 kb PstI-SphI-Fragment
des nptII-Gens. Die luc-Sonde entsprach einem 0,7 kb XbaI-EcoRI-Fragment
des Luciferase-Gens. Zur Entfernung von Sonden wurden die Membranen
mit einer Lösung
von 0,5 % SDS bei 100°C
für 5 min
gestrippt.
-
Ergebnisse:
-
Experimenteller Aufbau
-
Ein
Vektor wurde geschaffen, um die Durchmusterung auf VirD1- und VirD2-vermittelte
Insertionsereignisse durch einen genetischen Test zu erlauben. Der
Vektor pNeoRBLuc enthält
einen natürlichen
linken Rand aus einem Ti-Plasmid, nos-NPTII-nos (ein chimäres Neomycinphosphotransferase
II-Gen mit Nopalinsynthasepromotor und Terminatorsequenzen), einen
35S-Promotor, eine
synthetische rechte Randsequenz und die Luciferasecodierende Region.
Paromomycin-resistente Maiskalli, die durch den gewöhnlichen
Mechanismus transformiert wurden, würden fast unweigerlich das Luciferase-Gen
enthalten und Luciferase exprimieren. Im Gegensatz waren Klone,
die in der Expression von Luciferase versagen, Kandidatenprodukte
für das VirD1-
und VirD2-vermittelte Ausschneiden und die T-Strangintegration.
Zu Expression von virD1-, virD2- und virE2-Genen in Pflanzenzellen
wurden ihre jeweiligen offenen Leseraster (ORFs) unter die Kontrolle
des CaMV35S-Promotors gestellt.
-
Analyse von stabilen Transformanten:
-
Protoplasten
wurden mit pNeoRBLuc-Plasmid-DNA zusammen mit p35SAdhD1- und p35SAdhD2- und/oder
p35SAdhE2-DNAs in verschiedenen Verhältnissen transformiert. Als
Kontrolle wurde auch pNeoRBLuc-Plasmid allein übertragen. Stabile Transformanten
wurden durch Wachstum auf Paromomycinhaltigem Medium selektiert.
Durchschnittlich 120 Paromomycin-resistente Klone erschienen pro
Platte, wenn pNeoRBluc mit virD1- und virD2-Genen co-transformiert wurde,
aber nur 30 Kalli wurden weiter analysiert. Die Anzahl von Paromomycin-resistenten
Kalli konnte 250 erreichen, wenn virE2 zur Sammlung von Virulenzgenen
hinzugegeben wurde.
-
30
Paromomycin-resistente Klone wurden aus jedem Satz von Experimenten
analysiert, und es wurde festgestellt, daß ca. 10–40 % nicht Luciferase exprimierten,
was eine ca. 10 bis 40%ige Häufigkeit
von virD1- virD2-vermittelten
Integrationsereignissen nahelegt. Dies unterschätzte vermutlich die Häufigkeit
von "agrolistischen" Ereignissen, da
Klone, die beide Inserte enthalten, in der 90 % Luciferase-positiven
Gruppe eingeschlossen würden.
Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Häufigkeit von Kalli, die nicht
Luciferase exprimierten, die aus dem Experiment mit oder ohne das
virE2-Gen gewonnen wurden.
-
Southern-Blot-Analyse
von Transformantenklonen:
-
Southern-Blot-Hybridisierung
wurde an DNA aus Paromomycin-resistenten Kontrollkalluslinien durchgeführt, die
nach Bombardierung mit (i) pNeoRBLuc allein; (ii) pNeoRBLuc-Plasmid,
co-transformiert mit p35SAdhD1- und p35SAdhD2-DNAs, und (iii) pNeoRBLuc-Plasmid,
co-transformiert mit p35SAdhD1-, p35SAdhD2- und p35SAdhE2-DNAs,
erhalten wurden.
-
Genomische
DNA wurde mit EcoRI verdaut, was ein 3,9 kb-Fragment aus dem pNeoRBLuc-Plasmid erzeugt,
das homolog mit beiden neo- und luc-Sonden ist. EcoRI hat einen
Ort innerhalb des T-DNA-Strukturteils von pNeoRBLuc und einen anderen
in der Luciferase-codierenden Region.
-
Kontrolltransformanten,
die aus der Transformation von Protoplasten mit pNeoRBLuc allein
gewonnen wurden, wiesen das erwartete 3,9 kb EcoRI-Fragment auf, das
sowohl mit der luc- als auch mit der neo-Sonde hybridisiert. Die
Kopiezahl dieses Fragments ist größer als 5, und zusätzlich wurden
multiple Kopien von umgelagerter und/oder fragmentierter DNA beobachtet.
-
Southern-Blot-Analyse
von DNA aus Paromomycin-resistenten Kalluslinien, erhalten nach
gleichzeitiger Übertragung
von pNeoRBLuc mit p35SAdhD1-, p355AdhD2- und/oder p35SAdhE2-Plasmid-DNAs,
ist in Tabelle 15 dargestellt. Für
die Southern-Blot-Analyse wurden Kalluslinien gewählt, die
negativ auf Luciferaseaktivität
testeten. Zum Beispiel wiesen unter den 8 transgenen Maislinien,
die im Experiment #8 gewonnen und durch Southern-Hybridisierungen analysiert wurden,
4 biolistische Ereignisse auf, und 4 wiesen mutmaßliche agrolistische
Ereignisse auf. Die abgeschätzte
Anzahl von NPTII-Genkopien war allgemein 1 oder 2 pro Transformantengenom
gemäß Bewertung
durch einen Vergleich mit Kopiezahlstandards, die im gleichen Hybridisierungsfilter
eingeschlossen wurden. Die Kalluslinien, die genomische DNA enthielten,
die mit der neo-Sonde und der luc-Sonde hybridisierte, wiesen weniger
Kopien als die Kalluslinien auf, die aus der Transformation mit pNeoLuc-DNA
allein gewonnen wurden.
-
Tabelle
15: Transformationsexperimente:
-
-
Tabelle
15: Anzahl individueller Kalli, bewertet 4 Wochen nach der Transformation
-
Schlußfolgerung:
-
Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, daß diese
Technologie das Integrationsmuster des auf Protoplasten übertragenen
Fremdgens vereinfachen kann. Die Häufigkeit von VirD1-VirD2-vermittelter
Integration betrug ca. 20–30
%. Außerdem
verbesserte die Zugabe von virE2 die Transformationseffizienz. Diese
Technologie wird in der Gewinnung von transformierten Pflanzen mit
einfachem Integrationsmuster des interessierenden Gens und ohne
Fremd-DNA helfen.
-
Beispiel 10: Transformation
des CG00526-Genotyps von Mais durch direkte Bombardierung unreifer
zygotischer Embryos und Isolierung von transformiertem Kallus unter
Verwendung von Phosphinothricin als Selektionsmittel
-
Vorbereitung von DNA zur
Bombardierung unter Verwendung der Biolistic®-Vorrichtung
-
Unreife
Embryos oder Kallus vom Typ I aus Mais können wie in Koziel et al. beschrieben
transformiert werden, Biotechnology 11: 194–200, 1993, dessen relevante
Teile hier durch Verweis eingeführt
werden.
-
Die
DNA wird zur Mikroprojektilbombardierung durch chemische Ausfällung in
Gegenwart von Gold in Mikrometergröße (typischerweise 1,0 oder
0,3 mm Durchmesser) vorbereitet, im wesentlichen gemäß dem veröffentlichten
Verfahren. Zusätzlich
zu Gold können
andere dichte Partikel von Mikrometergröße verwendet werden, wie zum
Beispiel Wolfram oder Platin. In einer Modifikation des Verfahrens
werden die Partikel selbst zuerst durch Suspendieren in Wasser und
Ultraschallbehandlung vorbereitet. Die ultraschallbehandelten Partikel
werden dann durch Zentrifugieren pelletiert und in einer wäßrigen Lösung aus
50 % Glycerin resuspendiert. Auf diese Weise hergestellte Partikel
werden dann in individuellen Röhrchen,
die ca. 3 mg Goldpartikel pro Röhrchen
in einem Volumen von 50 μl
enthalten, in Teilmengen unterteilt. DNA wird in jedes Röhrchen in verschiedenen
Mengen gegeben, abhängig
von der Anzahl der zu verwendenden Plasmide, ihrer Größe und der
gewünschten
Endkonzentration an DNA.
-
Als
nächstes
werden ca. 50 μl
2,5 M CaCl2 und ca. 20 μl 0,1 M Spermidin in dieser
Reihenfolge zu jedem Röhrchen
unter Verwirbeln für
ca. 3 Minuten hinzugegeben. Der DNA/Gold-Komplex wird dann vorsichtig
zentrifugiert. Der Überstand
wird entfernt. Die Partikel werden einmal mit 250 μl absolutem
Ethanol gewaschen, erneut pelletiert und dann in ca. 75 μl frischem
absolutem Ethanol resuspendiert. Jedes auf diese Weise hergestellte
Röhrchen
hat ausreichend DNA/Goldkomplex für sechs "Schüsse" mit dem PDS-1000/He.
10 μl von
gut suspendiertem DNA/Goldkomplex werden jeweils auf jede Makroträgerbahn
in einer vibrationsfreien Umgebung pipettiert.
-
In
der PDS-1000/He-Vorrichtung wird ein Schub von Helium durch Bruch
einer Kunststoffscheibe freigesetzt, die in unterschiedlichen Druckgraden
verfügbar
ist. Zum Beispiel können
einzelne Scheiben oder Kombinationen aus Scheiben erhalten werde,
die bei 200, 450, 650, 900, 1100, 1350, 1550, 1800, 2000 und 2200
Pfund/Quadratzoll Helium bersten. Dieser Schub an Gas beschleunigt
die Makroträgerbahn,
die durch ein Gitter aus rostfreiem Stahl abgebremst wird. Das Gitter
kann unterschiedliche Maschenweiten haben, wie zum Beispiel 10 × 10,16 × 16, 24 × 24 etc.
Andere Einstellungen sind die Makroträger-Flugwege, der Zwischenraumabstand
und der Partikelflugweg. Diese Einstellungen werden im Detail im
Benutzerhandbuch des Herstellers beschrieben. Typischerweise werden
ein Zwischenraumabstand von ca. 5,5 mm, ein Makroträger-Flugweg
von ca. 10 mm und ein Partikel-Flugweg von ca. 6 bis 9 cm verwendet.
Zusätzlich
kann ein Gitter oder Prallblech in den Partikel-Flugweg zwischen
dem Bremsschirm und die Zielplatte eingefügt werden. Ein solcher Schirm
oder ein solches Prallblech stört
die Schockwelle aus dem sich ausdehnenden Gas, wodurch die Beschädigung des
Ziels reduziert wird. In einem Beispiel wird ein Gitter aus rostfreiem
Stahl mit einer Öffnung
von ca. 100 μm
verwendet. Andere Öffnungsgrößen und
Materialzusammensetzungen können
verwendet werden.
-
Die
unreifen Embryos oder embryogenen Kalli vom Typ I können auf
der Zielplatte in unterschiedlichen Mustern angeordnet werden. Durch
eine Reihe von Experimenten werden optimierte Muster für unreife
Embryos entwickelt. In einem optimierten Muster werden die unreifen
Embryos in einem kreis förmigen
Muster angeordnet, wobei der Kreis einen Durchmesser von ca. 2 cm
hat. Die unreifen Embryos werden auf dem Umfang des Kreises abgelegt.
Ca. 25 unreife Embryos werden auf jeder Zielplatte plaziert. Außerdem kann
die Zielplatte in einem Winkel relativ zum Mikroträger-Startaufbau
stehen. Dies stellt eine maximale Sättigung des basipetalen Teils
des unreifen Embryos durch die Partikelausbreitung sicher. Es ist
der basipetale Teil des unreifen Embryos, der zur embryogenen Reaktion
führt.
-
In
einem Beispiel für
die Bombardierung des embryogenen Kallus vom Typ I wird der Kallus
auf den Umfang eines Kreises mit einem Durchmesser von ca. 1 cm
auf einem Nährmittelmedium
plaziert. Die mechanischen Einstellungen der Bombardierungsvorrichtung
können
in Positionen ähnlich
oder identisch zu den oben aufgeführten Einstellungen für die Bombardierung
von unreifen Embryos plaziert werden.
-
Es
sollte bemerkt werden, daß das
Zielmuster und die Kanoneneinstellungen voneinander abhängig sind.
Mit anderen Worten kann die Verwendung von anderen mechanischen
Einstellungen an der Mikroprojektilbombardierungsvorrichtung andere
optimale Anordnungen des Empfängergewebes
auf der Zielplatte erzeugen. Andere Kombinationen von mechanischen
Einstellungen und Zielmustern sind im Umfang der Erfindung.
-
Transformation
-
Unreife
Embryos werden ca. 14 Tage nach der Selbstbestäubung erhalten. Die unreifen
zygotischen Embryos werden zu 25 pro Platte auf unterschiedliche
Zielplatten verteilt, die Medium enthalten, das die embryogene Kallusbildung
induzieren und stützen
kann. Die unreifen zygotischen Embryos werden mit einer Mischung
aus den Plasmiden p35SAdhD1, p35SAdhD2 und dem T-DNA-Zielplasmid
(pbarRBluc oder pAVM1) unter Verwendung der PDS1000/He-Vorrichtung
von BioRad bombardiert. Exprimierbare DNA für das virE2-Gen kann auch eingeschlossen
werden. Die Plasmide werden auf 0,3 oder 1 μm Goldpartikeln im wesentlichen
gemäß dem wie
oben beschrieben veröffentlichten
Verfahren ausgefällt.
Jede Zielplatte wird zweimal mit der Plasmid- und Gold-Zubereitung
unter Verwendung eines Berstdrucks von 1100–1300 psi beschossen.
-
Da
das Plasmid pbarRBluc ein chimäres
Gen enthält,
das für
Resistenz gegen Phosphinothricin codiert, wird diese Substanz zur
Selektion von transformierten Zellen in vitro verwendet. Diese Selektion
wird mit 3 mg/l einen Tag nach der Bombardierung angewendet und
für insgesamt
8–12 Wochen
aufrechterhalten. Der so erhaltene embryogene Kallus wird in Gegenwart
von 1 mg/l Phosphinothricin regeneriert.
-
Alle
Kalli werden durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test auf Resistenz gegen
PPT untersucht, wie beschrieben in US-Patentanmeldung 07/759,243,
eingereicht am 13. September 1991, dessen relevante Teile hier durch
Verweis eingeführt
werden. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen Indikatorfarbstoff
um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von PPT wachsen. Zellen,
die wachsen, erzeugen eine pH-Veränderung im Medium und verändern den
Indikator Chlorphenolrot zu Gelb (von Rot). Pflanzen, die das Resistenzgen
gegen PPT exprimieren, werden leicht in diesem Test identifiziert.
Pflanzen, die gemäß CR-Test
positiv sind, werden durch PCR auf Gegenwart des bar-Gens getestet.
-
Pflanzen,
die das selektierbare Markergen enthalten, werden auf Expression
des Luciferase-Gens getestet. Die Abwesenheit von Luciferaseaktivität ist ein
Indikator, daß der
Kallus ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches
Ereignis ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise
integriert wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber
ohne die Vermittlung von Agrobacterium. Pflanzen, die negativ für Luciferasegenexpression
sind, werden durch Southern-Blot analysiert. Das durch Southern-Blot-Analysen
beobachtete Bandenmuster zeigt an, welche Transformanten agrolistisch
waren.
-
Beispiel 11: Transformation
des A188-Genotyps von Mais durch direkte Bombardierung von unreifen
zygotischen Embryos und Isolierung von transformierten Pflanzen
unter Verwendung von Phosphinothricin als Selektionsmittel
-
Ein
Kolben vom Genotyp A188 wird selbstbestäubt, und unreife zygotische
Embryos werden ca. 12 bis 14 Tage später erhalten. Unreife zygotische
Embryos werden auf 2JMS+5Dc plus AgNO3-Medium
ausplattiert. Nach 16 bis 20 Stunden werden die unreifen zygotischen
Embryos auf das gleiche Medium übertragen, das
jedoch 12 % Saccharose enthält.
Nach 3 bis 5 Stunden werden die unreifen zygotischen Embryos mit
einer Mischung aus den Plasmiden p35SAdhD1, p35SAdhD2 und dem T-DNA-Zielplasmid
(pbarRBluc oder pAVM1) unter Verwendung der PDS1000/He-Vorrichtung
bombardiert. Exprimierbare DNA für
das virE2-Gen kann auch eingeschlossen werden. Die Plasmide werden
auf 0,3 oder 1 μm
Goldpartikeln im wesentlichen gemäß dem von BioRad veröffentlichten
Verfahren wie oben beschrieben ausgefällt. Die Partikel werden unter
Verwendung eines Berstdrucks von 1100–1300 psi Helium übertragen.
Jede Zielplatte wird zweimal mit der Plasmid- und Gold-Partikelzubereitung
beschossen. Nach Inkubation über
Nacht werden die unreifen Embryos auf frisches Erhaltungsmedium übertragen,
das 2 Saccharose und Phosphinothricin mit 5–10 mg/l enthält, und etwa
alle zwei Wochen auf das gleiche Medium subkultiviert. Der so erhalten
embryogene Kallus wird in Gegenwart von 1 mg/l Phosphinothricin
regeneriert.
-
Alle
Pflanzen, die regenerieren, werden durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test auf Resistenz
gegen PPT untersucht. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen
Indikatorfarbstoff um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von
PPT wachsen. Blattstücke,
die resistent gegen PPT sind, erzeugen eine pH-Veränderung
im Medium und verändern
den Indikator zu Gelb (von Rot). Pflanzen, die das Resistenzgen
gegen PPT exprimieren, werden leicht in diesem Test identifiziert.
Gemäß CR-Test
positive Pflanzen werden durch PCR auf Gegenwart des bar-Gens getestet.
-
Pflanzen,
die das selektierbare Markergen enthalten, werden auf Expression
des Luciferase-Gens getestet. Die Abwesenheit von Luciferaseaktivität ist ein
Indikator, daß Kallus
ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches Ereignis
ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise integriert
wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber ohne die Vermittlung
von Agrobacterium. Pflanzen, die negativ für Luciferasegenexpression sind,
werden durch Southern-Blot analysiert. Das Bandenmuster im Southern
Blot zeigt an, welche Transformanten agrolistisch sind.
-
Beispiel 12: Transformation
des CG00526-Genotyps von Mais durch Bombardierung von Kallus Typ
I, der aus unreifen zygotischen Embryos stammt, und Isolierung von
transformiertem Kallus unter Verwendung von Phosphinothricin als
Selektionsmittel
-
Kallus
vom Typ I wird aus unreifen zygotischen Embryos unter Verwendung
von Standardkulturtechniken erhalten. Zur Genübertragung werden ca. 300 mg
des Typ I-Kallus durch Zerkleinern mit einer Skalpellklinge, 3-maliges Spülen mit
Standardkulturmedium, das 18 % Saccharose enthält, und unmittelbares Plazieren
auf halbfestem Kulturmedium, das erneut 18 % Saccharose enthält, hergestellt.
Nach ca. 4 Stunden wird das Gewebe unter Verwendung der PDS-1000/He-Biolistic-Vorrichtung
von BioRad bombardiert. Plasmide werden auf 0,3 oder 1 μm-Goldpartikel
unter Verwendung des Standardprotokolls von BioRad ausgefällt. Ca. 16–20 Stunden
nach der Genübertragung
wird der Kallus auf Standardkulturmedium übertragen, das 2 Saccharose
und 10 mg/l Phosphinothricin als Basta enthält. Der Kallus wird zur Selektion
für 8 Wochen
subkultiviert, worauf überlebender
und wachsender Kallus auf Standardregenerationsmedium für die Erzeugung
von Pflanzen überführt wird.
-
Alle
Pflanzen, die regenerieren, werden durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test auf Resistenz
gegen PPT getestet. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen Indikatorfarbstoff
um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von PPT wachsen. Zellen
die wachsen, erzeugen eine pH-Veränderung im Medium und verändern den
Farbstoff zu Gelb (von Rot). Pflanzen, die das Resistenzgen gegen
PPT exprimieren, werden leicht in diesem Test identifiziert. Gemäß CR-Test
positive Pflanzen werden durch PCR auf Gegenwart des bar-Gens getestet.
-
Kalli,
die das selektierbare Markergen enthalten, werden zur Expression
des Luciferase-Gens getestet. Die Abwesenheit von Luciferaseaktivität ist ein
Indikator, daß der
Kallus ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches
Ereignis ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise
integriert wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber ohne
die Vermittlung von Agrobacterium. Pflanzen, die negativ für Luciferasegenexpression
sind, werden durch Southern-Blot analysiert. Das Bandenmuster im
Southern-Blot zeigt an, welche Transformanten agrolistisch sind.
-
Beispiel 13: Transformation
von Kallus des Genotyps von Mais der aus B73 stammt, durch Bombardierung
von bröckeligen
Suspensionakulturzellen, die aus unreifen zygotischen Embryos stammen,
und Isolierung von transformiertem Kallus unter Verwendung von Phosphinothricin
als Selektionsmittel.
-
Bröckeliger
Kallus stammte aus der Ausplattierung von unreifen Embryos vom aus
B73 stammenden Genotyp, wie in US-PS 5,350,689 beschrieben, das
hier durch Verweis eingeführt
wird.
-
Suspensionskulturen
wurden wöchentlich
in N6-Medium subkultiviert. 3 bis 5 Tage nach der Subkultur entnommene
Zellen wurden durch Filtrieren durch ein 710 μm-Filter aus rostfreiem Stahl
und anschließendes Verteilen
auf der Oberfläche
von Durapore-Membranen (siehe CGC1280/81) geerntet. Ca. 0,4 g Zellen
wurden auf der Oberfläche
von jeder Membran mit 47 mm Durchmesser verteilt. Die Membranen
wurden auf N6-Medium, das 12 % Saccharose enthielt, für 3–5 Stunden
vor Bombardierung mit einer Mischung aus den Plasmiden plaziert,
die die vir-Gene (35SAdhD1, p35SAdhD2) und das T-DNA-Zielplasmid
(pbarRBluc oder pAVM1) tragen, unter Verwendung der PDS1000/He-Vorrichtung.
Entweder gleiche Mengen (1:1:1) von VirD1-, VirD2- und 35S-bar-Ziel-T-DNA
(jeweils 1,3 μg
insgesamt als 2 Schüsse)
oder ein Überschuß von vir-Genen
(2:2:1 μg
als 2 Schüsse)
wurden auf die Zellen übertragen.
Exprimierbare DNA für
das virE2-Gen kann auch in solchen Experimenten eingeschlossen werden.
-
Die
Plasmide wurden auf 0,3 oder 1 μm
Goldpartikeln im wesentlichen gemäß dem von BioRad veröffentlichten
Verfahren wie oben beschrieben ausgefällt. Die Partikel wurden unter
Verwendung eines Berstdrucks von 1100–1300 psi Helium übertragen.
Jede Zielplatte erhielt 2 Schüsse.
Nach Inkubation über
Nacht wurden die Membranen mit dem Kallus auf frisches Erhaltungsmedium übertragen,
das 2 % Saccharose und Phosphinothricin mit 3 mg/ml enthielt. Nach
3 Wochen wurden die Zellen aus jedem Filter auf der Oberfläche von
3 Platten aus 2N6-Medium, das 10 mg/l Basta enthielt, ausgebreitet.
Vier Wochen später
wurden wachsende Kolonien auf frisches 2N6 mit 3 mg/l Basta übertragen,
und eine Woche später
wurden die so erhaltenen Kalli durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test
auf Resistenz gegen PPT getestet. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen
Indikatorfarbstoff um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von
PPT wachsen. Zellen, die wachsen, erzeugen eine pH-Veränderung
im Medium und verändern
den Indikator zu Gelb (von Rot). Kalli, die das Resistenzgen gegen
PPT exprimieren, wurden leicht in diesem Test identifiziert. Positive
Stücke
machten das Medium entweder Gelb oder Orange, was zumindest etwas
Resistenz gegen PPT anzeigt, und sie wurden auf 2N6-Medium, das
5 mg/l Basta enthielt, plaziert.
-
Gemäß CR-Test
positive Kalli wurden durch PCR auf Gegenwart des bar- oder PAT-Gens getestet.
-
Tabelle
16: Identifizierung von transformierten Linien von Kallus von Mais
-
Tabelle 16:
-
-
- #
- (1) und (2) waren
zwei doppelte Behandlungen
- *
- Diese Kolonie war
positiv für
Luciferase
- §
- Eine von diesen war
ein mutmaßliches
agrolistisches Ereignis
-
Kalluslinien,
die das selektierbare Markergen enthielten, wurden auf Expression
des Luciferasegens getestet. Die Abwesenheit von Luciferaseaktivität war ein
Indikator, daß der
Kallus ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches
Ereignis ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise
integriert wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber ohne
die Vermittlung von Agrobacterium. Kalluslinien, die negativ für Luciferasegenexpression
waren, wurden durch Southern-Blot analysiert. Das Bandenmuster im Southern-Blot
(Figur) zeigte an, welche Transformanten agrolistisch waren.
-
Tabelle
17: Analyse von Mais-Kalluslinien, gewonnen nach Bombardierung von
Maiszellen mit Konstrukten, die zur Übertragung von T-DNA-Inserten auf Mais
geeignet sind.
-
Die
Tabelle zeigt, daß von
23 Zellinien, die in diesem Experiment analysiert wurden, 11 Luciferaseaktivität fehlte,
und von 9 von den durch Southern-Blot analysierten vier nur T-DNA-artige
Inserte enthielten und zwei sowohl T-DNA-artige Inserte als auch
typische Inserte enthielten, die nach Verwendung eines nicht-biologischen
(in diesem Fall biolistischen) Verfahrens zur Übertragung der DNA gefunden
werden.
-
Beispiel 14: Transformation
von Kallus des CG00526-Genotyps von Mais durch Bombardierung von
Typ I-Kalluszellen, die aus unreifen zygotischen Embryos stammen,
und Isolierung von transformiertem Kallus unter Verwendung von Phosphinothricin
als Selektionsmittel
-
Kallus
stammte aus dem Ausplattieren von unreifen Embryos vom Genotyp CG00526
wie in Koziel et al. beschrieben, Biotechnology 11: 194–200, 1993.
Kulturen werden wöchentlich
auf Erhaltungsmedium (2DG4 + 0,5 mg/l 2,4-D) subkultiviert, und
2–3 Tage
nach der Subkultur entnommene Zellklumpen werden auf 2DG4-Medium,
das 12 % Saccharose enthält,
für 3–5 Stunden
plaziert. 16 Zielkallusstücke
pro Platte werden in einem Ring mit einem Durchmesser von 8–10 mm angeordnet.
Der Kallus wird mit einer Mischung aus den Plasmiden, die die vir-Gene
(35SAdhD1, p35SAdhD2) und das T-DNA-Zielplasmid (pbarRBluc oder
pAVM1) tragen, unter Verwendung der PDS1000/He-Vorrichtung bombardiert.
Entweder gleiche Mengen (1:1:1) von VirD1-,VirD2- und 35S-bar-Ziel-T-DNA
(jeweils 1,3 μg
insgesamt als 2 Schüsse)
oder ein Überschuß von vir-Genen
(2:2:1 μg
als 2 Schüsse)
werden auf die Zellen übertragen.
Exprimierbare DNA für
das virE2-Gen kann auch eingeschlossen werden.
-
Die
Plasmide werden auf 0,3 oder 1 μm-Godpartikeln
im wesentlichen gemäß dem von
BioRad veröffentlichten
Verfahren wie oben beschrieben aus gefällt. Die Partikel werden unter
Verwendung eines Berstdrucks von 650 psi Helium übertragen. Jede Zielplatte
erhält
zwei Schüsse.
Nach Inkubation über
Nacht wird der Kallus auf frisches Erhaltungsmedium übertragen,
das 2 % Saccharose enthält.
Nach weiteren zwei Wochen wird der wünschenswerte Kallus (der eine
für Typ
I typische Morphologie zeigt) auf Erhaltungsmedium subkultiviert,
das 120 mg/l Basta (PPT) enthält.
Vier Wochen später
wird wachsender Kallus auf frisches Erhaltungsmedium mit 30 mg/l
Basta übertragen.
-
Der
Kallus wird zur Selektion für
insgesamt 8 Wochen subkultiviert, worauf überlebender und wachsender
Kallus auf Standardregenerationsmedium für die Erzeugung von Pflanzen übertragen
wird.
-
Alle
Pflanzen, die regenerieren, werden durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test auf Resistenz
gegen PPT getestet. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen Indikatorfarbstoff
um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von PPT wachsen. Zellen,
die wachsen, erzeugen eine pH-Veränderung im Medium und verändern den
Indikator nach Gelb (von Rot). Pflanzen, die das Resistenzgen gegen
PPT exprimieren, werden leicht in diesem Test identifiziert. Gemäß CR-Test
positive Pflanzen werden durch PCR auf Gegenwart des bar-Gens getestet.
-
Pflanzen,
die das selektierbare Markergen enthalten, werden auf Expression
des Luciferasegens getestet. Die Abwesenheit der Luciferaseaktivität ist ein
Indikator, daß der
Kallus ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches
Ereignis ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise
integriert wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber ohne
Vermittlung von Agrobacterium. Pflanzen, die negativ für Luciferasegenexpression
sind, werden durch Southern-Blot analysiert. Das Bandenmuster im
Southern-Blot zeigt an, welche Transformanten agrolistisch sind.
-
Beispiel 15: Transformation
von Maisprotoplasten mit vir-Genen und einer T-DNA-Zielsequenz
-
Verfahren
zur Herstellung von Protoplasten aus Suspensionskultur von Zea mays
und Transformation mit DNA werden in US-PS 5,350,689 beschrieben.
Die zur Transformation der Protoplasten verwendete DNA besteht zum
Beispiel aus einer Mischung aus den Plasmiden p35SAdhD1, p35SAdhD2
und dem T-DNA-Zielplasmid (pbarRBluc oder pAVM1). Exprimierbare
DNA für
das virE2-Gen kann
auch eingeschlossen werden (siehe Beispiel 7). Kallus wird aus den
Protoplasten gewonnen und Pflanzen werden wie beschrieben unter Verwendung
von Phosphinothricin als Selektionsmittel regeneriert. Aus transformierten Protoplasten
stammende Zellen werden typischerweise durch Anwendung von Selektion
mit 3–5
mg/l PPT selektiert, beginnend 10 Tage nach der Behandlung mit der
DNA.
-
Alle
Pflanzen, die regenerieren, werden durch den Chlorphenolrot-(CR)-Test auf Resistenz
gegen PPT getestet. Dieser Test verwendet einen pH-empfindlichen Indikatorfarbstoff
um zu zeigen, welche Zellen in Gegenwart von PPT wachsen. Zellen,
die wachsen, erzeugen eine pH-Veränderung im Medium und verändern den
Indikator nach Gelb (von Rot). Pflanzen, die das Resistenzgen gegen
PPT exprimieren, werden leicht in diesem Test identifiziert. Gemäß CR-Test
positive Pflanzen werden durch PCR auf Gegenwart des bar-Gens getestet.
-
Pflanzen,
die das selektierbare Markergen enthalten, werden auf Expression
des Luciferasegens getestet. Die Abwesenheit von Luciferaseaktivität ist ein
Indikator, daß der
Kallus ein agrolistisches Ereignis sein kann. Ein agrolistisches
Ereignis ist eines, in dem die DNA in die Mais-DNA in einer Weise
integriert wird, die analog zur Insertion einer T-DNA ist, aber
ohne Vermittlung von Agrobacterium. Pflanzen, die negativ für Luciferasegenexpression
sind, werden durch Southern-Blot analysiert. Das Bandenmuster des
Southern-Blot zeigt an, welche Transformanten ein T-DNA-artiges Insert
haben. Die Klonierung und Sequenzierung der Randsequenzen kann durchgeführt werden,
um die Natur der Inserte zu bestätigen.
-
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-
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