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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft allgemein die Verbindung elektrischer Bauelemente
mit Substraten und speziellen das Aufschmelzlöten und insbesondere die Entwicklung
von Verkapselung erzeugenden Massen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Als
Verkapselungsmittel für
Halbleiterbauelemente sind seit mehr als 25 Jahren Epoxyharz-Zusammensetzungen
verwendet worden, wie der am 10. Juni, 1969, erteilten US-P-3 449
641 als Fundstelle zu entnehmen ist.
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Mit
Anhydrid gehärtete
Epoxyharz-Verkapselungsmittel, die in den Flip-Chip-Fertigungsmethoden angewendet werden,
wurden in den US-P-4 999 699, erteilt am 12. März, 1991, und US-P-5 250 848,
erteilt am 5. Oktober, 1993, beschrieben. Zusammensetzungen zum
Erzeugen von Verkapselungsmitteln werden nach dem elektrischen Zusammenschalten
aufgebracht.
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Die
Aufbringung einer Zusammensetzung zum Erzeugen eines Verkapselungsmittels
(Verkapselung) vor dem Zusammenschalten mit Hilfe des Aufschmelzlötens, wobei
die elektrische Zusammenschaltung in Gegenwart einer verkapselnden
Zusammensetzung erfolgt, wurde in der am 7. Juli, 1992, erteilten
US-P-5 128 746 beschrieben. In der US-P-5 128 746 werden Flip-Chip-Herstellungsverfahren
beschrieben, wo das elektrische Zusammenschalten durch Zugabe eines
Flussmittels zu einer Mischung von Epoxyharz und Vernetzungsmittel
vor dem Härten
erfolgt. Während
des Aufschmelzlötens
wird das Flussmittel aktiviert und das Harz vernetzt.
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Die
Verwendung von Vernetzungsmitteln mit Flussmitteleigenschaften findet
sich im Stand der Technik in der Internationalen Patentveröffentlichung
nach PCT WO 93/06943, veröffentlicht
am 15. April, 1993, und ihrer US-Entsprechung der US-P-5 376 403,
erteilt am 27. Dezember, 1994. In der Veröffentlichung wurde ein aktiviertes
Sintern unter Verwendung eines geschützten Vernetzungsmittels mit
Flussmitteleigenschaften in einem Metallpulver und Epoxyharzsystem
beschrieben, worin das Lötmittel
in Form des leitfähigen
Films verwendet wird. Die Zugabe des Lötmittelpulvers wird zum Sintern
des Metallpulvers verwendet, das im typischen Fall Kupfer oder Silber
ist, bevor das Harz gehärtet
ist, um massive elektrisch leitende Brücken zwischen den Pulvermetallpartikeln
zu schaffen.
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Die
Verwendung warmhärtender
synthetischer Polymerharze gemeinsam mit Lötflussmitteln wurde in der
am 12. Februar, 1974, erteilten US-P-3 791 027 beschrieben. Darin
wurden Zusammensetzungen aus Epoxidharz beschrieben, worin die Flussmittel
mit dem Epoxidharz unter Verfestigung von Lötverbindungen reagieren.
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Elektrisch
leitfähige
Klebstoffzusammensetzungen, in denen Lötmittelpulver, ein chemisch
geschütztes
Vernetzungsmittel mit Flussmitteleigenschaften und ein reaktionsfähiges Monomer
oder Polymer (einschließlich
Epoxyharze) enthalten sind, wurden in der am 27. Dezember, 1994,
erteilten US-P-5 376 403 beschrieben.
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In
der vorliegenden Erfindung ist der Flussmittelzusatz der US-P-5
128 746 eliminiert, während
die Funktion der Flussmittelwirkung bewahrt wird, indem ein Vernetzungsmittel
gewählt
wird, das über
die Eigenschaft verfügt,
auch als Flussmittel zu dienen. In der Flip-Chip-Fertigungsmethode
der vorliegenden Erfindung, wo die elektrische Zusammenschaltung
im Inneren der verkapselnden Zusammensetzung erfolgt, beruht die bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung im Auswählen
einer Kombination eines Vernetzungsmittels mit doppelter Funktion
und eines warmhärtenden
Harzes oder einer Kombination eines solchen Mittels und eines warmhärtenden
Harzes mit einem ausgewählten
Katalysator und in der Kontrolle der Folge von Aufschmelzlöten und
Gelbildung, um eine Verzögerung
des Lötens
zu vermeiden. Dieses wird dadurch erreicht, dass eine Zusammensetzung
eines Verkapselungsmittels bereitgestellt wird, die unter Profil-Lötmittelrückflussbedingungen
bei Oberflächenmontage
wirkt, in der die Gelbildung (der Gelbildungspunkt ist erreicht)
nach dem Schmelzen des Lötmittels
erfolgt, d.h. das Gel ist erzeugt/die Gelbildung tritt auf nach
dem Aufschmelzlöten,
wodurch das Löten
nicht verzögert
wird.
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Wie
unter Bezugnahme auf "MANUFACTURING
TECHNIQUES FOR SURFACE MOUNTED ASSEMBLIES", Wassink, R. K. und Verguld, M. F.,
1995, ELECTROCHEMICAL PUBLICATIONS, LTD., zu entnehmen ist, sind
verschiedene Konzepte des IR-Lötens
zu einer Hauptmethode übergegangen,
nämlich
dem Heißkonvektionslöten. Abgesehen
von dieser Methode sind andere Methoden jedoch lediglich in speziellen
Fällen
angewendet worden, wie beispielsweise das Widerstandslöten bei
Bondverbindung mit dem Außenanschluss
der Kontaktfahne und dem Löten
auf Folien.
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In
Wassink et al., S. 275, 276 wird ein typisches Profil für das Aufschmelzlöten beschrieben.
Zur Anwendung gelangt ein Heißluft-Konvektionslötofen mit
einer Zahl von Zonen, deren Temperatur separat geregelt werden kann,
um das gewünschte
Temperaturprofil entlang der Länge
des gesamten Ofens zu erzielen. Ein solches Profil macht es möglich, dass
alle Verbindungsbereiche die Löttemperaturen
mit begrenzten Temperaturdifferenzen zwischen den Verbin dungsbereichen
der Bauelemente mit unterschiedlicher thermischer Masse erreichen.
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Wassink
et al., beschreiben das typische Herangehen im dreistufigen Beheizen
bekannter Ausführung,
das oftmals beim Aufschmelzlöten
unter Verwendung mehrfacher Heißluft-Konvektionsöfen angewendet wird.
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Wie
ebenfalls in Wassink et al. beschrieben wird, umfassen die drei
Schritte:
- (i) beginnend mit einem schnellen
Erhitzen, um Wärme
in das Produkt einzutragen (damit wird die Ofenlänge herabgesetzt);
- (ii) der zweite Schritt zielt auf einem Temperaturausgleich,
d.h. die Verminderung der Temperaturunterschiede; in der Regel eine
Art von Temperaturplateau für
die heißesten
Teile, das angestrebt wird, während der
Temperaturanstieg der kältesten
Teile relativ gering gewählt
wird; die Wirksamkeit dieses Schrittes lässt sich leicht anhand der
Temperaturunterschiede einschätzen,
die an der Baugruppe unmittelbar vor ihrem Eintritt in den nächsten Verfahrensschritt
bestehen;
- (iii) abschließendes
rasches Erhitzen und nachfolgendes Kühlen.
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Wie
weiter in Wassink et al. beschrieben wird, ist jede Grenze des Profils
durch die höchstzulässige thermische
Last eines der Teile der Baugruppe begrenzt, die verlötet werden
soll.
- • Die
maximale Temperatur (Spitzentemperatur) wird durch das Trägermaterial
der Leiterplatte bestimmt. Höhere
Temperaturen als 280°C
werden eine Schichtentrennung bewirken (Hinweis: in den meisten
Fällen ist
die Leiterplatte das heißeste
Bauteil).
- • Die
kleinste Löttemperatur
(Spitzentemperatur) wird durch das Benetzen der Bauelementmetallisierungen bestimmt.
- • Die
maximale Zeit und Temperatur des Ausgleichbereichs werden durch
die Lötpaste
bestimmt. Im Fall einer zu starken Wärmebehandlung wird der Aktivator
(Flussmittel) in der Lötpaste
in dieser Phase des Prozesses bereits verbraucht sein.
- • Die
Zeitdauer, in der sich das Lot im schmelzflüssigen Zustand befindet (in
Verbindung mit einer maximalen Temperatur), ist durch die Erzeugung
intermetallischer Schichten im Inneren der Lötverbindung eingeschränkt. Diese
Schichten machen die Lötverbindung
spröder.
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Die
speziellen Werte der vorgenannten Grenzen werden auf der Grundlage
der zur Anwendung gelangenden Bauelemente und des Leiterplattenmaterials
bestimmt.
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Ein
Lötmittelrückflussprofil
bei Oberflächenmontage
für ein
63Sn/37Pb-Lötmittel,
welches die typischen Bereich veranschaulicht, ist in 4 dargestellt.
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In
der US-P-3 791 027 ("Angelo"), deren Offenbarung
hiermit als Fundstelle einbezogen ist, werden Polymere und andere
Materialien beschrieben, die chemische Funktionalitäten enthalten,
wie beispielsweise Amid, Amino, Carboxyl, Imino und Mercaptan, die
als Flussmittel dienen. Beim Löten
von Metallen können
diese Materialien mit Materialien kombiniert werden, die andere
Funktionalitäten
enthalten, wie beispielsweise Epoxid und Isocyanat, um warmhärtende Polymere
zu erzeugen. Angelo beschreibt drei Polymerkategorien in seiner
Erfindung, die nachfolgend ausgeführt werden.
- 1.
Chemische Funktionalitäten,
wie beispielsweise mit Carboxy terminiertes Polybutadien und mit
Carboxy terminiertes Polyisobutylen, die bei alleiniger Verwendung
nicht härten
und mit Lösemitteln
leicht entfernt werden. Diese sind im Wesentlichen Flussmittel und
enthalten die gleichen chemischen Funktionalitäten, wie sie in herkömmlichen
Lötflussmitteln
angetroffen werden.
- 2. Formulierungen, die nicht vernetzend sind und unter Einleitung
von Wärme
weich werden oder schmelzflüssig.
Bei den in Angelo zitierten Beispielen sind Versarid 712 und Acryloidat
70 einbezogen. Da keine Vernetzung stattfindet, sind diese Formulierungen ähnlich dem üblichen
Kampfer oder Flussmitteln auf Harzbasis, wie sie häufig beim
Aufschmelzlöten
zur Anwendung gelangen und die chemische Funktionalitäten enthalten,
wie beispielsweise Amino, Carboxyl, Amid, usw. Damit sind die gleichen
chemischen Funktionalitäten
sowohl beim herkömmlichen
Kampfer und Harzflussmitteln sowie in den von Angelo zitierten Beispielen
vorhanden, die nicht unter Bildung eines warmhärtenden Polymers chemisch vernetzen
und damit unter Verwendung eines Lösemittels entfernt werden können oder
erneut erhitzt und erneut geschmolzen werden können, um ein erneutes Löten der
Lötverbindungen
zu ermöglichen.
- 3. Kombinationen von Materialien, die die zur Unterstützung der
Lötmittelbenetzung
erforderlichen Funktionalitäten
enthalten, wie beispielsweise Carboxy, Amino, usw., sowie Materialien,
die chemisch unter Bildung von warmhärtenden Polymeren reagieren,
die nicht unter Verwendung eines Lösemittels oder erneutem Hitzen
oder erneutem Schmelzen ohne weiteres entfernt werden können. Speziell
zeigt Angelo Beispiele von Kombinationen von Materialien, die derartige
Funktionalitäten
mit Epoxyharzmaterialien enthalten, die beim Erhitzen vernetzte
Netzwerke bilden, die nicht ohne weiteres entfernt oder nicht erneut schmelzflüssig werden
können.
Angelo zitiert die Nützlichkeit
solcher Kombination in ihrer Fähigkeit,
die Festigkeit der Lötverbindung
in Situationen zu verstärken,
wenn es eine nur geringe Aussicht dafür gibt, dass eine Lötverbindung
erneut gelötet
werden muss.
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Pennisi,
et al. beschreiben in der US-P-5 128 746 ebenfalls die Anwendung
von Kombinationen von Materialien, die chemische Funktionalitäten enthalten,
die dafür
bekannt sind, dass sie als Flussmittel und Materialien dienen, wie
beispielsweise Epoxyharze, die unter Eintragung von Wärme reagiert
haben, chemisch vernetzte Polymere bilden, die die Lötverbindungen
fester machen und nicht leicht entfernbar sind. Obgleich Pennisi
die Funktion der warmhärtenden
Epoxypolymere zur Gewährung
eines Umweltschutzes im Bezug auf Flip-Chip beschreibt, ist das
Epoxy-Verkapselungsmittel, das von Pennisi beschrieben wird, auch
dafür bekannt,
dass es die brüchigen
Lötverbindungen
verstärkt.
Pennisi listet Flussmittel auf, wie beispielsweise Äpfelsäure und
andere Dicarbonsäuren,
die Metalloxide entfernen und eine Lötmittelbenetzung fördern. Im
Wesentlichen wird ein Material, Äpfelsäure, das
die Carboxyl-funktionelle Gruppe enthält und dafür bekannt ist, dass es die
Benetzung des Lötmittels
fördert,
mit Materialien kombiniert, Epoxyharze, die eine Vernetzung warmhärtender
Polymere erzeugen.
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In
einem von Capote in der US-P-5 376 403 beschriebenen dritten Beispiel
wird ein Material, das eine chemische Funktionalität enthält, wie
beispielsweise Carboxyl, und dafür
bekannt ist, dass es das Vernetzen von Lötmittel fördert, mit Materialien kombiniert,
die eine Vernetzung warmhärtender
Polymere erzeugen, die in Druckfarbensystemen verwendet werden,
die das Schmelzen niedrig schmelzender Legierungspulver mit hoch
schmelzenden Metallen unterstützen
und die Aggression des resultierenden Metallnetzwerkes an einem Substrat
fördern.
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In
jedem Fall (Angelo, Pennisi, Capote), in welchem ein Material, das
eine chemische Funktionalität enthält, von
der bekannt ist, dass sie die Lötmittelvernetzung
fördert,
mit Materialien kombiniert, wie beispielsweise Epoxyharze, die warmhärtende Polymere
erzeugen, wobei ein Verfahren zum Erhitzen beschrieben wird, in
welchem die Baugruppe rasch bis oberhalb des Schmelzpunktes des
Lötmittels
erhitzt wird. Die Anwendung von Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes
des Lötmittels
von 183°C
ist entscheidend, da das Lötmittel
flüssig
werden muss, um die Metalloberfläche
zu benetzen.
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Da
warmhärtende
Polymere unter Einbringung von Wärme
aktiviert werden müssen,
um Vernetzungsreaktionen zu stimulieren, kommt es darauf an, die
Kinetik der Härtung
zu verstehen, die bei dem Härten
der ausgewählten
Materialkombinationen beteiligt ist. Durch chemisches Schützen des
vernetzenden Materials der Kombination versichert Capote, dass die
Vernetzungs reaktionen verzögert
sind und bei dem in seiner Erfindung beschriebenen Prozess des raschen
Erhitzens geeignet sind.
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Ähnliche
Methoden des Erhitzens werden bei Angelo und Pennisi beschrieben,
wo von beiden die Anwendung von Wärme während des Lötprozesses als "rasch" und "schnell" beschrieben wird.
Wie bereits von Wassink et al. beschrieben, wird im typischen Fall
zum Löten
von elektronischen Bauelementen auf Substratplatten ein dreistufiges
Erhitzungsprofil angewendet. Ein rasches Erhitzen würde, wie
es bei Angelo, Pennisi und Capote gefordert wird, die Teile und
Baugruppen während
des Lötens
nachteilig beeinflussen. Dieses schließt eine Beschädigung der
Bauelemente bei hohen thermischen Durchlaufraten ein.
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Daher
trifft man häufig
auf den Erwärmungsschritt,
der unter Anwendung von Mehrzonenöfen auszuführen ist, mit denen es den
Materialien in den Baugruppen möglich
ist, thermisches Gleichgewicht bei Temperaturen oberhalb von Raumtemperatur
und jedoch unterhalb des Schmelzpunktes des Lötmittels (183°C) zu erreichen,
um den Wärmeschock
und die nachfolgende Beschädigung
zu verringern. Im SMT ist dieser Prozess des Erhitzens als ein Lötmittelrückflussprofil
bei Oberflächenmontage
bekannt.
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Daher
werden bei Anwendung von Kombinationen, wie sie von Angelo, Pennisi
und Capote ausgeführt wurden,
bei denen Materialien, die chemische Funktionalitäten enthalten,
wie beispielsweise Carboxyl und Amino, und dafür bekannt sind, dass sie das
Vernetzen von Lötmittel
fördern,
mit Materialien kombiniert, die vernetzte warmhärtende Polymere unter Eintragung
von Wärme
bilden, Prozesse des Erhitzens angewendet, bei denen keine hohe
Heizgeschwindigkeit bis zu der Lötmitteltemperatur
beteiligt ist, anstelle dessen jedoch die Materialien die Möglichkeit
haben, in der fertigen Baugruppe verwendet zu werden und thermisches
Gleichgewicht zu erreichen. Oberhalb von Raumtemperatur und jedoch
unterhalb der Temperatur des Lötens
kommt es darauf an, die Härtungskinetik
der Kombination von warmhärtenden
Materialien angesichts des gewünschten
nicht-schnellen Heizprofils zu verstehen, um ein wesentliches Vernetzen
der Kombination vor dem Schmelzpunkt des Lötmittels zu vermeiden.
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Die vorliegende
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Formulierungen zum Verkapseln aus
warmhärtendem
Epoxyharz, worin das Vernetzungsmittel als Flussmittel beim Aufschmelzlöten dient.
In die Formulierung einbezogen sind Systeme, in denen das Vernetzen
des Harzes mit einem solchen Vernetzungsmittel mit zwei Aufgaben
mit Hilfe eines Zinnoctoat-Katalysators bewirkt wird. In der vorliegenden
Erfindung wirkt das Vernetzungsmittel als ein Flussmittel unter
Bedin gungen des Aufschmelzlötens
und wirkt als Vernetzungsmittel bei dem beteiligten Harzsystem in
einer solchen Weise, dass das Löten
nicht durch vorzeitiges Erstarren behindert wird.
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In
Systemen der vorliegenden Erfindung, worin es um elektrische Verbindungen
entlang einer einzigen Achse geht und das Aufschmelzlöten in einem
flüssigen
Harzsystem erfolgt, kommt es auf die Reihenfolge der Schritte des
Vernetzens gegenüber
dem Aufschmelzlöten
an.
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Entscheidend
ist, dass der Gelbildungspunkt des Systems nicht vor der Erzeugung
der Zusammenschaltung durch flüssiges
Lot erreicht wird, wobei die Zusammenschaltung bei der Temperatur
des Aufschmelzlötens
zustande kommt.
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Es
ist festgestellt worden, dass, wenn der Gelbildungspunkt vor dem
Schmelzen des Lötmittels
erreicht wird, das Lötmittel
nicht zum Benetzen kommt und nicht wirksam in die anliegende Stelle
eindringt, wo die elektrische Zusammenschaltung ausgeführt werden
soll, da das Lot in seinem Fließen
eingeschränkt
ist.
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Es
wird angenommen, dass der entscheidende Punkt dieser Anforderung
in dem System der vorliegenden Erfindung von der Unfähigkeit
des Lötmittels
herrührt,
in ein Harzsystem zu fließen,
in welchem der Gelbildungspunkt erreicht worden ist. Es wird angenommen,
dass das geschmolzene Lot dort, wo das Harzsystem, welches das Lot
umgibt, flüssig
ist, selbst dann, wenn die Viskosität groß ist, verläuft und sich mit dem anliegenden
Zielbereich verbindet und durch das Vernetzungsmittel flüssig gemacht
wird. Wo tatsächlich
eine Mischphase vorhanden ist, erfolgt ein Benetzen, Bonden und
Verschmelzen; während
jedoch sobald der Gelbildungspunkt erreicht ist und das Schmelzen
erfolgt die Beobachtung des gehärteten
Produktes das Versagen einer erfolgreichen Zusammenschaltung und
das Versagen des Benetzens und Fließens demonstriert.
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Einer
der Aspekte der vorliegenden Erfindung betrifft eine Kapselmasse
erzeugende Zusammensetzung auf Basis von Epoxyharz zur Verwendung
im Aufschmelzlöten
eines elektrischen Bauelements auf ein Substrat. Die Zusammensetzung
bildet ein Säureanhydrid-Epoxyharzsystem.
Die als Flussmittel wirkende Verkapselungsmasse ist aus einem Epoxyharz
zusammengesetzt, einem Anhydrid als Vernetzungsmittel für das Harz,
das auch als Flussmittel unter Aufschmelzlotbedingungen wirkt, und
aus einem Zinnoctoat-Katalysator. Die Kombination von Verbindungen,
die die Verkapselungsmasse ausmacht, wird so ausgewählt, dass
eine Zusammensetzung bereitgestellt wird, die den Gelbildungspunkt
nicht vor der Erzeugung der elektrischen Zusammenschaltung unter
den Bedingungen des Aufschmelzlötens
erreicht.
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Bei
dem warmhärtenden
Harz handelt es sich um ein Epoxyharz und das Vernetzungsmittel
wird ausgewählt
aus Anhydriden, die von sich aus die zusätzliche Aktivität des Fluxierens
unter Temperaturen des Aufschmelzlötens besitzen.
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Zieht
man speziell eutektische Zinn/Blei-Löttemperaturen (183°C) in Betracht,
so schließen
Beispiele von Anhydriden, die als Flussmittel dienen, ein: Succinsäureanhydrid,
Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid, Polyadipinsäurepolyanhydride,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanyhdrid,
Polyazelainsäurepolyanhydride
sowie Mischungen davon. Das Flussmittel der Wahl ist Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid
und die den Katalysator enthaltende Zusammensetzung des Verkapselungsmittels
der Wahl Zinnoctoat.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenbau
und Verkapselung integrierter Schaltkreise, wie beispielsweise Flip-Chips
oder Nagelkopf-Gittergruppen, in denen das Aufschmelzlöten mit
Hilfe der Kapselmasse bildenden Zusammensetzung vorgenommen wird.
Es kommt darauf an, dass der Katalysator die Gelbildung während oder
nach dem Löten
fördert,
jedoch kein Harz-Gel (ein Gel bei oder jenseits des Gelbildungspunktes)
vor dem Löten
bildet, um nicht das Löten
durch Bildung eines Gels vor dem Löten zu behindern.
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Ein
noch anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein elektrisches
Bauelement, das über eins
Vielzahl elektrischer Anschlüsse
verfügt,
wobei jeder Anschluss aus einem Löthöcker besteht; betrifft ein Substrat
zur Aufnahme des Bauelementes mit einer Vielzahl von elektrischen
Anschlüssen
entsprechend den Anschlüssen
des elektrischen Bauelementes; und betrifft ein Material zum Verkapseln,
welches Metalloxide von den Oberflächen der elektrischen Zusammenschaltungen
sowohl des Bauelements als auch des Substrats entfernt. Ein solches
Material zum Verkapseln setzt sich bevorzugt aus einem Epoxyharz
zusammen, einem Zinnoxid-Katalysator und einem Anhydrid, das als
Flussmittel zur Entfernung der Oxidbeläge von den Bauelementanschlüssen und
den Substratanschlüssen
vor und während
des Lötens
dient und auch mit dem Epoxy reagiert. Der Gelbildungspunkt der
die Kapselmasse erzeugenden Zusammensetzung wird bei oder oberhalb
der Löttemperatur
erreicht. In der Baugruppe wird das Material zum Verkapseln zwischen
den Öffnungen
zwischen elektrischem Bauelement und Substrat abgesetzt und füllt diese
aus. Dieses kann entweder dadurch erfolgen, dass die Kapselmasse
auf die Platte gegeben wird und anschließend das Bauelement auf die
Kapselmasse gedrückt
wird oder durch Eintauchen des Bauelementes in die Kapselmasse,
bevor es auf der Platte angeordnet wird. Nach dem Erhitzen bis zur
Löttemperatur
ist das Lötmittel
aufgeschmolzen und stellt eine elektrische Verbindung des elektrischen
Bauelementes mit dem Substrat her. Der in der Kapselmasse vorhandene Katalysator
fördert
die Gelbildung während
oder nach dem Löten,
so dass das Löten
nicht durch eine vorzeitige Gelbildung behindert wird. Mit anderen
Worten erfolgt das Fluxieren und Aufschmelzlöten vor dem Gelbildungspunkt
des Harzsystems.
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Eigenschaften des Verkapselungsmittels
(der gehärteten
Verkapselungsmasse)
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Die
physikalischen Eigenschaften des gehärteten Epoxy-Verkapselungsmittels
schließen
solche messbaren Eigenschaften ein wie Glasübergangstemperatur, Zugfestigkeit,
E-Modul, Dielektrizitätskonstante und
Verlustfaktor. Diese Eigenschaften beeinflussen die Zuverlässigkeit
des fertig gekapselten Bauelementes. Die Anwendung des Erzeugnisses,
welches das gekapselte Bauelement enthält, bestimmt die physikalischen Eigenschaften,
die das Verkapselungsmittel haben muss.
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Beispielsweise
werden bei Flip-Chip-Bauelementen im typischen Fall Glasübergangstemperaturen
bei oder oberhalb von 120°C
gefordert. Die Wahl der Harz- und Anhydrid-Komponenten wird daher
auf Zusammensetzungen eingeschränkt
sein, die die Glasübergangstemperaturen
bei oder oberhalb von 120°C
bieten. Unter den Harzen der Wahl für diese Anwendung sind DGEBA-Harze, EEW 180–190.
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Auswahl des
Harzes
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Die
Wahl des Harzes in dem System hängt
von den gewünschten
Eigenschaften des Endproduktes ab. Die Funktionalität des Harzes
und seine chemische Struktur werden von der Vernetzungsdichte des
gehärteten
Systems beeinflusst. Im typischen Fall werden DGEBA oder Novolakharze
mit Anhydrid-gehärteten Systemen
bevorzugt. Epoxyharze, die auf Methylen-Dianilin basieren, wie beispielsweise
MY720 von Ciba Geigy, oder Harze, die ein Amin enthalten, werden
eine vorzeitige Gelbildung vor dem Löten bewirken, da das Amin als
Katalysator wirkt. Daher sind diese letzteren Epoxyharze zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung nicht akzeptabel.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von Zusammensetzungen,
die als Flussmittel und Härtungsmittel
für warmhärtende Epoxidharze
wirken, wobei die Epoxidharze in den Formulierungen der Verkapselungsmittel
die Harze der Wahl sind, die unter Profil-Lötmittelrückflussbedingungen bei Oberflächenmontage,
die für
die Montagearchitektur und Zusammensetzung der Bondierungsstellen
zugeschnitten sind, verwendet werden und auf diese angepasst sind.
Die Verkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung sind auf Rück flusstemperaturprofil
und die Zusammensetzung der Bondierungsstelle basierend formuliert,
die nach dem Schmelzen die elektrische Zusammenschaltung erzeugt.
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Damit
schließt
das Lötprofil
in solchen Fällen
gemäß der vorliegenden
Erfindung das Erhitzen der Bauelemente der Baugruppe bis zu einer
Temperatur unterhalb der Löttemperatur
ein, um eine Schädigung
der Baugruppenteile zu vermeiden, die gegenüber Schäden bei hohen thermischen Ablaufgeschwindigkeiten
anfällig
sind. Dieser Schritt des Erhitzens hängt von der Größe, von
der Masse und von den Materialien ab, die in den Baugruppen zur
Anwendung gelangen und wird auf dem Fachgebiet als das Durchdringungs-
oder Gleichgewichtsstufe des Profils bezeichnet. In Verbindung mit
Rechner-Hauptplatinen, Fernsprechanlagen und Platten kleinerer Baugruppen
nähert
sich die Targettemperatur am Ende der Durchdringungsstufe vorzugsweise
dem Schmelzpunkt des Lötmittels
und kann bis etwa 20°C
unterhalb des Schmelzpunktes des Lötmittels und bis zu dem Schmelzpunkt
davon erreichen. Die Dauer der Wärmeaufbringung,
um die Target-Gleichgewichtstemperatur zu erreichen, variiert im
typischen Fall und kann bei etwa 30 bis etwa 120 Sekunden bei Baugruppen
mit großem
Oberflächenaufbau
liegen. Dem Durchdringungsschritt geht ein schneller Temperaturanstieg
voran, der als "Rampenschritt" bezeichnet wird;
die Anstiegsgeschwindigkeit der Temperaturen wird so ausgewählt, dass
eine maximale Wärmeeintragung
ohne Beschädigung
erzielt wird, wie beispielsweise Mikrorisse, Verwerfungen und dergleichen,
und hängt
von der beteiligten Architektur und den Materialien ab. Im Fall
typischer Baugruppen mit großer
Oberflächenmontage
sind Temperaturanstiege von 1°C bis
4°C pro
Sekunde vor dem Durchtränken
die Norm. Der letzte Schritt umfasst einen Schritt des schnellen Erhitzens,
gefolgt von dem Durchtränken,
wo die Baugruppe rasch bis zu einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
des Lötmittelpulvers
erhitzt wird, um die Metallverbindung zwischen den Bauelementen
der Baugruppe zu erzeugen. Im typischen Fall ist das eine Bauelement
der Baugruppe ein elektrisches Bauelement, wie beispielsweise ein
gepackter oder loser Integrierter Schaltkreis, und das andere Bauelement
ein Substrat für
mikroelektronische Schaltkreise, auf dem sich die Metall-Bondierungsstellen
befinden. Auf dem Fachgebiet wird dieser Schritt als die Spike-Stufe
mit einer Gesamtzeit oberhalb des Schmelzpunktes typischerweise
im Bereich von etwa 30 bis 90 Sekunden bezeichnet. Die Spitzentemperatur
an jeder beliebigen Stelle auf der Baugruppe liegt bevorzugt im
Bereich von 205° bis
235°C.
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Bei
Baugruppen mit geringer thermischer Masse, d.h. Baugruppen mit weniger
als 0,157 cm (0,062 inch) Dicke und/oder Baugruppen mit einer Fläche typischerweise
von 64,5 cm2 (10 inch2)
oder weniger wird die Wärmeeintragung
im typischen Fall unter Verwendung einer glatten, nicht abgestuften
Rampe mit einer Geschwindigkeit von 1° bis 4°C pro Sekunde erreicht. Die
Lotschmelze wird im typischen Fall bei Baugruppen mit geringer thermischer
Masse in einem Zeitraum erreicht, der von etwas weniger als 1 min
bis zu etwa 3 min variiert.
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In
dem Maße
wie die thermische Masse der Baugruppe zunimmt, werden geringere
Heizgeschwindigkeiten und abgestufte Prozesse eingesetzt, um solche
Baugruppen bis zum thermischen Gleichgewicht vor dem Rückfluss
zu bringen.
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Ein
Kriterium für
die Auswahl und Kombination von warmhärtendem Harz und Vernetzungsmittel
(ob in Gegenwart eines Katalysators oder auf andere Weise), um die
erforderliche Folge des Erzielens der Lötmittelschmelze vor dem Erreichen
des Gelbildungspunktes zu erhalten, beruht in der Auswahl einer
Kombination eines warmhärtenden
Harzes und Vernetzungsmittels, die beim Erhitzen unter Anwendung
der Differentialscanningkalorimetrie ("DSC")
eine Auslösung
der exothermen Reaktion im Bereich von etwa 140° bis 180°C bei einer eutektischen Blei-Zinn-Mischung
zeigt. Die exotherme Aktivität,
die unter Anwendung der DSC beobachtet wird, korreliert mit der
Aktivität
des Vernetzens. Der Spitzenwert dieser Exotherme korreliert wiederum
mit dem Wert der Vernetzung, der die Gelbildung anzeigt.
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Obgleich
in der Endanalyse die Gelbildung für die spezielle Kombination
empirisch ermittelt wird und Ausnahmen auftreten, besteht das Selektionskriterium,
das allgemein anwendbar ist, darin, dass man Polymersysteme wählt, worin
die exotherme Aktivität,
wie sie unter Anwendung der DSC beobachtet wird, vorzugsweise bei
einer Temperatur von nicht weniger als 40°C unterhalb des Schmelzpunktes
des Lötmittels
initiiert wird und wobei die aufgezeichnete Spitze der exothermen
Aktivität
bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Lötmittels
liegt.
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Die
bevorzugten Vernetzungsmittel und Flussmittel mit zweifacher Funktion
für das
Verkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung sind Anhydride und
einschließlich
speziell Polyanhydride hoher Aktivität.
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Zusätzlich zu
den vorgenannten Anhydriden schließen andere Vernetzungsmittel,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
wenn auch nicht notwendigerweise mit dem gleichen Erfolg, Materialien
ein, die chemische Funktionalitäten
enthalten, wie beispielsweise Carboxyl, Amino, Imino, Amid und Mercaptan,
wie sie bei Angelo beschrieben wurden, die von sich aus als Flussmittel
sowie als Vernetzungsmittel wirken.
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Zur
Anwendung können
Amin-Vernetzungsmittel gelangen, die die erforderliche Latenzzeit
gewähren (Gelbildungspunkt
bei oder oberhalb des Schmelzpunktes des Lötmittelpulvers), wie beispielsweise
Aificure -LX-1 (hergestellt von Ajinomoto Co., Inc., Tokyo, Japan),
bei dem es sich um ein heterocyclisches Diamin mit einem aktiven
Wasserstoff-Äquivalent
von 67 handelt.
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Ebenfalls
können
als Vernetzungsmittel Amide und andere bekannte Stickstoff enthaltende
Härtungsmittel
verwendet werden, wie beispielsweise Melamin, Dicyandiamid, Imidazole,
Hydrazide, Thioharnstoffe und dergleichen.
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Ebenfalls
verwendbar als Vernetzungsmittel sind die gut bekannten mehrwertigen
Phenole, bei denen es sich um Polykondensate von einem oder mehreren
Phenolen handelt, wie beispielsweise Phenol, verschiedene Alkylphenole
und Naphthole, mit Aldehyden, wie beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd,
Acrolein, Glyoxal, Benzaldehyd, Naphthaldehyd und Hydroxybenzaldehyd,
oder Ketone, wie beispielsweise Cyclohexanon und Acetophenon; mehrwertige
Phenole vom Vinyl-Polymerisationstyp, wie beispielsweise Polyvinylphenol
und Polyisopropenylphenole, die mehrwertigen Phenole der vorliegenden
ersten Erfindung, Reaktionsprodukte von Phenolen vom Friedel-Crafts-Typ
mit Diolen, wie beispielsweise solche, die durch die Formel (1)
dargestellt werden:
-
-
Dialkoxyverbindungen,
die durch die folgende Formel (2) dargestellt werden:
oder Dihalogene, die durch
die folgende Formel (3) dargestellt werden:
sowie Reaktionsprodukte von
Phenolen vom Friedel-Crafts-Typ mit Diolefinen, wie beispielsweise
Dicyclopentadien und Diisopropenylbenzol.
-
In
den Baugruppen, bei denen die den Vernetzungsmitteln innewohnende
Fähigkeit
als Flussmittel zu dienen unzureichend ist, um geeignete metallur gische
Lötverbindungen
zu erzeugen, kann es notwendig sein, zusätzliche Flussmittel zuzusetzen,
um die Flussmittelwirksamkeit der Formulierung zu erhöhen.
-
Zur
Erhöhung
der Flussmittelwirksamkeit, die das Verkapselungsmittel besitzt
und auf die Kombination von Vernetzungsmittel und warmhärtendem
Harz zurückzuführen ist,
können
andere bekannte Flussmittel in geringen Mengen zugesetzt werden,
so dass die Eigenschaften des gehärteten warmhärtenden
Polymers nicht nachteilig beeinflusst werden. Darüber hinaus
können
bei der Auswahl der Flussmittel, die allgemeinen Vernetzungsmittel
der vorliegenden Erfindung mit Flussmittelaktivität oder die
ergänzenden
Flussmittel, niedermolekulare Zusammensetzungen, die ein Ausgasen
unter den zum Einsatz gelangenden Bedingungen des Aufschmelzlötens bei
Oberflächenmontage
bewirken, nicht verwendet werden, da der Zusammenhalt der Verkapselung
in Frage gestellt wird, wenn durch das Vorhandensein von Hohlräumen in
der Kapselmasse ein Ausgasen auftritt. Dementsprechend sollten Dicarbonsäure-Flussmittel,
die ein Ausgasen erzeugen, vermieden werden.
-
Darüber hinaus
muss bei der Auswahl eines zusätzlichen
Flussmittels sein Einfluss auf Materialeigenschaften berücksichtigt
werden, wie beispielsweise Adhäsion,
Zugfestigkeit, Feuchtigkeitsaufnahme oder Glasübergangstemperatur. Dementsprechend
scheinen Verbindungen aufgrund einer hohen Flussmittelwirksamkeit
die Verbindungen der Wahl zu sein, wie beispielsweise Dicarbonsäuren, die
die Glasübergangstemperatur
und die physikalischen Volumeneigenschaften des fertigen Polymernetzwerks
verringern und, wenn überhaupt,
in solchen Mengen zur Anwendung gelangen müssen, dass das resultierende
Polymer nicht beeinträchtigt
wird.
-
Es
ist festgestellt worden, dass mit Carboxy terminierte Polyester,
die in der US-P-5 439 164 in Formulierungen von Druckfarben verwendet
werden, als zusätzliche
Flussmitteladditive in den Verkapselungsmitteln der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
-
Es
ist ebenfalls festgestellt worden, dass, wo die Vernetzungsmittel
in den verwendeten Mengen über eine
unzureichende Wirksamkeit als Flussmittel zum Erzielen des erforderlichen
Umfanges der Oxidentfernung haben, unter den bevorzugten Additiven
solche sind, die sich vernetzen oder chemisch im Inneren der Polymermatrix
gebunden werden und die physikalischen Eigenschaften des resultierenden
Polymernetzwerkes nicht hemmen. Für diesen Zweck sind mit Carboxy
terminierte Polyester als Flussmitteladditiv für geeignet ermittelt worden.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zum Verkapseln, das zur
Verwendung unter Profil-Lötmittelrückflussbedingungen
bei Oberflächenmontage
geeignet ist und betrifft ein Verfahren zum elektrischen Zusammenschalten
eines elektrischen Bauelementes, das über eine Mehrzahl von Anschlüssen von
Metallbondierungsstellen verfügt,
mit einem Substrat zum Aufnehmen von Bauelementen, das über eine
Mehrzahl von Metallanschlussstellen entsprechend den Anschlüssen des
elektrischen Bauelementes unter Bedingungen des Lötmittelrückflusses
bei Oberflächenmontage.
Diese Bedingungen variieren in Abhängigkeit von dem an den anderen
Löthöckern verwendeten
Lötmittel,
das im typischen Fall die Metallbondierungsstelle an dem elektrischen
Bauelement bildet, und der Zusammensetzung und Architektur des beteiligten
elektrischen Bauelements und Substrats. Das Protokoll, das verfolgt
wird, ist dem in 4 hierin beschriebenen Protokoll gleichwertig.
Das zum Einsatz gelangende Verkapselungsmittel besteht aus einem
warmhärtenden
Epoxyharz, einem Zinnoctoat und einem Vernetzungsmittel, das unterhalb
der Schmelztemperatur des Lötmittels
zur Wirkung kommt und als Flussmittel, welches Oxidüberzüge von der
Oberfläche
der Metallbondierungsstellen auf dem elektrischen Bauelement und
auf dem Substrat zum Aufnehmen der Bauelemente entfernt, wenn es bis
zu der besagten Schmelztemperatur des Lötmittels erhitzt wird. Die
Kombination des warmhärtenden
Epoxyharzes und Vernetzungsmittels hat einen Gelbildungspunkt bei
oder oberhalb der Schmelztemperatur des Lötmittels und vorzugsweise oberhalb
der Schmelztemperatur des Lötmittels.
Das Verfahren umfasst die Schritte: a) Entfernen des Oxidüberzuges
von der Oberfläche
der Metallbondierungsstellen, während
sich das Mittel zum Verkapseln in flüssigem Zustand befindet; b)
Schmelzen des Lötmittels
an den Metallbondierungsstellen zum elektrischen Verbinden des elektrischen
Bauelementes, das eine Mehrzahl von Anschlüssen von Metallbondierungsstellen
hat, mit dem Substrat zum Aufnehmen der Bauelemente, welches die
Mehrzahl von Anschlüssen
von Metallbondierungsstellen hat, die den Anschlüssen des elektrischen Bauelementes
entsprechen, während
das Mittel zum Verkapseln sich in flüssiger Form befindet und bevor
das Mittel zum Verkapseln seinen Gelbildungspunkt erreicht; sodann
c) Erzeugen eines Gels der Verkapselungsmasse; d.h. Erreichen des
Gelbildungspunktes. Danach kann das Gel unter Erzeugung des Verkapselungsmittels
gehärtet
werden, wodurch ein Schutz und eine Verbesserung der mechanischen
Verbindung gewährt
werden.
-
Das
warmhärtende
Harz ist ein Epoxid. Die bevorzugten Vernetzungsmittel sind ein
Polyanhydrid und mit Carboxy terminierte Polyester.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen
einer Baugruppe mit geringer thermisch wirksamer Masse, indem gleichzeitig
während
des Aufschmelzlötens
mit Oberflächenmontage
ein elektrisches Bauelement, das über eine Mehrzahl von Anschlüssen von
Metallbondierungsstellen verfügt,
mit einem Substrat zum Aufnehmen eines Bauelementes, das über eine
Mehrzahl von Metall-Anschlussstellen entsprechend den Anschlüssen des
elektrischen Bauelementes unter Nutzung eines Verkapselungsmittels
gekapselt und elektrisch verbunden wird, welches Mittel ein warmhärtendes
Epoxyharz, einen Zinnoctoat-Katalysator und ein Vernetzungsmittel
aufweist, welches unterhalb der Schmelztemperatur des Lötmittels
zur Wirkung kommt und als ein Flussmittel, das Oxidüberzüge von der
Oberfläche
der Metallbondierungsstellen auf dem elektrischen Bauelement und
auf dem Substrat zur Aufnahme von Bauelementen entfernt. Die Kombination
von warmhärtendem
Harz und Vernetzungsmittel hat einen Gelbildungspunkt bei oder oberhalb
und vorzugsweise oberhalb der Schmelztemperatur des Lötmittels.
Bei diesem Verfahren wird die Baugruppe mit geringer thermischer
Masse stufenweise mit einer Geschwindigkeit von etwa 1°C bis etwa
4°C pro
Sekunde für eine
ausreichende Zeit erhöht,
um das Schmelzen des Lötmittels
und eine elektrische Zusammenschaltung zu erzielen. Die Schritte
des Verfahrens werden nacheinander während des stufenweisen Anstiegs
wie folgt ausgeführt:
- 1. der Oxidüberzug
wird von der Oberfläche
der Metallbondierungsstellen entfernt, während sich das Mittel zum Verkapseln
in flüssigem
Zustand befindet;
- 2. Schmelzen des Lötmittels,
welches eine oder die anderen Bondierungsstellen umfassen kann,
um das elektrische Bauelement, das über eine Mehrzahl von Anschlüssen von
Metallbondierungsstellen verfügt
mit dem Bauelement tragenden Substrat elektrisch zu verbinden, das
eine Mehrzahl von Anschlüssen
von Metallbondierungsstellen hat, die den Anschlüssen des elektrischen Bauelementes
entsprechen (wobei sich das Mittel zum Verkapseln während dieses
Schrittes in einem flüssigen
Zustand befindet und das Schmelzen des Lotes eintritt, bevor das
Mittel zum Verkapseln seinen Gelbildungspunkt erreicht); und anschließend
- 3. Erzeugen des Verkapselungsgels am Gelbildungspunkt.
-
Danach
wird das resultierende Gel zum Verkapseln der elektrischen Lötverbindungen
gehärtet.
Die bevorzugten Vernetzungsmittel sind Polyanhydrid und mit Carboxy
terminierte Polyester.
-
Ein
noch anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein spezielles
Verkapselungsmittel zum Verkapseln und elektrischen Verbinden einer
Metallbondierungsstelle eines ersten elektrischen Bauelementes mit
einer Metallbon dierungsstelle eines zweiten elektrischen Bauelementes
unter Lötmittelrückflussbedingungen
bei Oberflächenmontage.
Das Verkapselungsmittel weist ein Epoxyharz auf; ein Vernetzungsmittel
für das Harz,
das außerdem
als ein Flussmittel wirkt und Oxidüberzüge von der Oberfläche des
ersten und zweiten elektrischen Bauelementes entfernt; sowie einen
Zinnoctoat-Katalysator zum Katalysieren des Vernetzens des Epoxyharzes
mit dem Vernetzungsmittel, wobei die Peak-Exotherme der Mischung
von Katalysator, Epoxyharz und Vernetzungsmittel, gemessen unter
Anwendung der DSC bei einer stufenweisen Anstiegsgeschwindigkeit
von 10° pro
Minute bei oder oberhalb des Lötmittelschmelzpunktes
liegt, wodurch der Gelbildungspunkt des vernetzten Epoxyharzes nach
dem Schmelzen des Lotes erreicht wird. Bei dem Katalysator handelt
es sich um Zinnoctoat. Die bevorzugten Vernetzungsmittel sind Polyanhydride.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Auswählen
der Komponenten des Verkapselungsmittels, wobei das Verkapselungsmittel
ein warmhärtendes
Epoxyharz aufweist, ein Vernetzungsmittel, das außerdem als
ein Flussmittel wirkt, sowie wahlweise einen vernetzenden Zinnoctoat-Katalysator,
welches Verfahren umfasst: a) Festlegen des Schmelzpunktes des beteiligten
Lötmittels
an den Metallbondierungsstellen; b) Erhitzen der Verkapselungsmasse
bis zu einer Temperatur, die über
den Schmelzpunkt eines solchen Lötmittels
hinaus geht; c) Messen der exothermen Aktivität des Verkapselungsmittels
während
des Schrittes des Erhitzens b); d) Festlegen der Temperatur bei
der Peak der endothermen Aktivität
auftritt; und e) als ein Verkapselungsmittel ein Mittel zum Verkapseln
auswählen,
welches den Peak der exothermen Aktivität bei oder oberhalb des Schmelzpunktes
des Lötmittels
zeigt.
-
Das
Verfahren zum Auswählen
schließt
geeigneterweise auch die Festlegung der Initiierung der exothermen
Aktivität
ein und die Wahl des Verkapselungsmittels beruht auch auf der Initiierung
einer durch Wärmetönung ablaufenden
Reaktion. Das ausgewählte
Verkapselungsmittel ist ein solches, bei dem die Initiierung der
exothermen Aktivität
bei einer Temperatur auftritt, die nicht weniger als 40°C und vorzugsweise
nicht weniger als 30°C
unterhalb der Schmelztemperatur des Lötmittels liegt.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine Seitenansicht im Schnitt eines Bauelementes vor der Aufbringung
auf ein Substrat;
-
2 ist
eine Seitenansicht im Schnitt eines Bauelementes nach dem Aufschmelzlöten auf
ein Substrat;
-
3 ist
ein Profil des Aufschmelzlötens
des Lötverfahrens
der vorliegenden Erfindung;
-
4 ist
ein Profil des Aufschmelzlötens
mit Oberflächenmontage
für 63Sn/37Pb-Lot
auch anwendbar auf Sn62/Pb36/Ag02-Lot und veranschaulicht typische
Parameter, wo solche Lötmittel
verwendet werden;
-
5 ist
ein spezielles Profil unter Bezugnahme auf Beispiel 4;
-
6 ist
eine graphische Darstellung, die die Kurve der Wärmetönung in Abhängigkeit von der Temperatur
des Verkapselungsmittels entsprechend der Beschreibung in Beispiel
1 zeigt;
-
7 ist
eine graphische Darstellung, die die Kurve der Wärmetönung in Abhängigkeit von der Temperatur
des Verkapselungsmittels entsprechend der Beschreibung in Beispiel
4 zeigt.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Das
katalytisch aktivierte Verkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung
weist auf: (1) ein warmhärtendes
Epoxyharz, (2) ein Vernetzungsmittel für ein solches Harz, das auch
während
des Aufschmelzlötens als
ein Flussmittel wirkt, und (3) einen Zinnoctoat-Katalysator. Die
Komponenten des Verkapselungsmittels werden so ausgewählt und
kombiniert, dass sie in Kombination eine Zusammensetzung mit einer
Temperatur des Gelbildungspunktes bei oder oberhalb der Löttemperatur
bilden, wodurch das Oberflächenlöten nicht durch
eine Gelbildung vor dem Löten
behindert wird, wenn ein Temperaturprofil der Oberflächenmontage
zur Anwendung gelangt. Wie hierin verwendet, ist die Temperatur
des Gelbildungspunktes die Temperatur, bei der das beteiligte warmhärtende Harzsystem
nach Initiierung des katalysierten Vernetzens der Gelbildungspunkt erreicht
wird. Vereinfacht kann man sagen, das Verfahren der vorliegenden
Erfindung erzeugt keine zufriedenstellende elektrische Verbindung
wenn vor dem Schmelzen des Lötmittels,
das bei der Schmelztemperatur des Lötmittels erfolgt, der Gelbildungspunkt
des beteiligten Epoxyharzsystems erreicht wird. Das Vernetzungsmittel
wirkt während
des Lötschrittes
als Flussmittel. Das Vernetzungsmittel härtet das Epoxyharz und übt diese
letztere Funktion zusammen mit einem Katalysator aus, der die vernetzende
Aktivität
katalysiert und eine Gelbildung bei oder oberhalb der Löttemperatur
bewirkt, bei der die elektrische Verbindung mit der Lötmittelschmelze
zustande kommt. Andere Aufgaben und Vorteile werden dem Fachmann
auf dem Gebiet anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
der Erfindung offensichtlich.
-
In
den Systemen der vorliegenden Erfindung kommt es auf die Reihenfolge
der Verfahrensschritte des Vernetzens in Bezug auf das Aufschmelzlöten an.
-
Entscheidend
ist, dass der Gelbildungspunkt des Systems nicht vor der Erzeugung
der Verbindung durch das flüssige
Lötmittel
(Lötmittelschmelze)
erreicht wird, die bei der Temperatur des Aufschmelzlötens mit Oberflächenmontage
zustande kommt.
-
Es
ist festgestellt worden, dass, wenn der Gelbildungspunkt vor dem
Schmelzen des Lötmittels
erreicht wird, das Lötmittel
die anliegenden Stellen nicht benetzt und mit diesen nicht wirksam
in Verbindung tritt, die elektrisch verbunden werden sollen, da
der Lötmittelfluss
eingeschränkt
ist.
-
Es
wird angenommen, dass der entscheidende Punkt dieser Anforderung
in dem System der vorliegenden Erfindung von der Unfähigkeit
des Lötmittels
herrührt,
in ein Harzsystem zu fließen,
in welchem der Gelbildungspunkt erreicht worden ist. Es wird angenommen,
dass das geschmolzene Lot dort, wo das Harzsystem flüssig ist,
welches das Lot umgibt, selbst dann, wenn die Viskosität groß ist, verläuft und
sich mit dem anliegenden Zielbereich verbindet und durch das Vernetzungsmittel
flüssig
gemacht wird. Wo tatsächlich
eine Mischphase vorhanden ist, erfolgt ein Benetzen, Bonden und
Verschmelzen; während
jedoch sobald der Gelbildungspunkt erreicht ist und das Schmelzen
erfolgt die Beobachtung des gehärteten
Produktes das Versagen einer erfolgreichen Zusammenschaltung und
das Versagen des Benetzens und Fließens demonstriert.
-
Bezug
nehmend auf 1, wird ein Substrat 100 mit
einem Metallisierungsmuster 110 selektiv mit einem Material
zum Verkapseln 120 beschichtet. Bei dem Material handelt
es sich um eine Zusammensetzung, die eine Verkapselungsmasse erzeugt
und ein warmhärtendes
Harz aufweist, ein Vernetzungsmittel für das Harz, das auch als ein
Flussmittel zum Aufschmelzlöten
dient, und einen Katalysator, der so ausgewählt ist, dass in Kombination
mit Harz und Flussmittel eine Zusammensetzung geschaffen wird, in
der die Gelbildung des Harzes das Löten nicht beeinträchtigt.
-
Ein
Beispiel für
ein geeignetes Material zum Verkapseln umfasst (1) ein Epoxyharz,
Diglycidylether von Bisphenol A mit einem Epoxid-Äquivalentmasse
von 188, (2) Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid als Vernetzungsmittel
und Flussmittel und (3) Zinnoctoat-Katalysator. Das Vernetzungsmittel
ist ein Anhydrid-Vernetzungsmittel, das auch als Flussmittel wirkt.
Das MTHPA-Vernetzungsmittel wird mit dem Zinnoctoat-Katalysator
so zusammengebracht, dass es das Vernetzen bei einer Temperatur
bei oder oberhalb von etwa der Löttemperatur katalysiert,
wodurch eine vorzeitige Gelbildung vor der Erzeugung der elektrischen
Verbindungen durch Aufschmelzlöten
vermieden wird.
-
Die
Menge des Anhydrids im Bezug auf das Epoxy liegt vorzugsweise im
Bereich von etwa 75 Teilen bis etwa 85 Teilen Anhydrid pro 100 Teile
Epoxyharz (75 bis 85 phr) (("phr"-Masseteile eines
Additivs pro 100 Masseteile Harz)).
-
Die
Menge des Katalysators in der Zusammensetzung liegt vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,1% bis etwa 5 Gew.-%. Im Fall von Zinnoctoat
liegt die Menge vorzugsweise von etwa 1,5% bis etwa 2,5 Gew.-% und
die optimale Menge beträgt
etwa 2,0 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung zum
Erzeugen eines Verkapselungsmittels einschließlich Katalysator.
-
Ein
Bauelement 130, das Löthöcker 140 enthält, wird
so in Position gebracht, dass sich die Löthöcker 140 und die aktive
Oberfläche 150 gegenüber dem
Substrat 100 befinden und mit dem Metallisierungsmuster 110 des
Substrats 100 ausgerichtet sind. Bezug nehmend auf 2 wird
das mit Löthöcker versehene
Bauelement 230 in innigen Kontakt mit dem Metallisierungsmuster 210 gebracht.
Die Zusammensetzung 220 zum Erzeugen des Verkapselungsmittels
benetzt das Bauelement 230 und gewährleistet die vollständige Abdeckung
der aktiven Oberflächen 250 des
Bauelementes 230. Der Meniskus 260 liefert um
den Umfang des Bauelementes 230 herum eine zusammenhängende Dichtung,
um die aktive Oberfläche 250 gegenüber Kontamination
aus der Umgebung zu schützen.
Das in der Zusammensetzung 220 zum Erzeugen des Verkapselungsmittels
enthaltende Vernetzungsmittel überzieht
die Löthöcker 240 und
das Metallisierungsmuster 210.
-
Es
sollte als selbstverständlich
gelten, dass sich, obgleich die Zeichnungen ein Bauelement 130 als einen
Integrierten Schaltkreis zeigen, der verkapselt ist und mit einem
Substrat verbunden ist, Ausführungsformen
unter Verwendung anderer Arten von oberflächenmontierten Bauelementen,
die über
Löthöcker verfügen oder
nicht, innerhalb des Schutzumfanges befinden.
-
Die
Baugruppe 270 wird in konventioneller Weise einem Aufschmelzlöten unterzogen,
wobei das als Flussmittel wirkende Vernetzungsmittel die Oxide auf
der Lötstelle 240 und
der Metallisierungsoberfläche 210 reduziert
und ein Legieren des Lötmittels
mit dem Metall ermöglicht.
-
3 stellt
ein typisches Profil der Oberflächenmontage
dar. Mit der vorliegenden Erfindung kann sowohl ein Löten als
auch Verkapseln erreicht werden, indem ein solches typisches Profil
eingehalten wird, gefolgt von einer Nachhärtung bei wesentlich niedrigeren
Temperaturen als beim Löten
im Einklang mit dem Profil und im typischen Fall bei 150°C für etwa 1
bis 2 Stunden. Veranschaulicht man sich die Bedingungen der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf das in 3 dargestellte
Profil der Oberflächenmontage,
so würde eine
Gelbildung vor dem Aufschmelzlöten,
Zone 3, das Löten
behindern. Eine vorzeitige Gelbildung vor dem Aufschmelzlöten bildet
eine physikalische Barriere, die das Lötmittel an dem Benetzen der
Target-Metalloberfläche
hindert.
-
In 3,
Zone 1, zeigt der Schritt des Vorheizens im Zusammenhang mit den
Parametern der Temperatur (Ordinate) und der Zeitdauer (Abszisse),
dass die gesamte Baugruppe, die das Substrat umfasst, die Bauelemente
und das Verkapselungsmittel, im typischen Fall bis zu einer Temperatur
von 25° bis
50°C unterhalb
der Schmelztemperatur des Lötmittels
vorgeheizt wird. Zone 2 zeigt den Eindringschritt und veranschaulicht
die Dauer des Eindringens, wo die Temperatur der Baugruppe zum Ausgleich
kommt. Zone 3 zeigt den Aufschmelzschritt, wenn das Aufschmelzen
zustande kommt. Zone 4 zeigt den Kühlschritt. Das in 3 veranschaulichte
Profil zur Oberflächenmontage
ist lediglich ein veranschaulichendes typisches Profil, das unter anderem
für die
Ausführungsform
der Erfindung gilt, die in Beispiel 1 exemplifiziert ist. Zeitdauer
und Temperatur, von denen das Löten
abhängig
ist, hängen
von dem Verkapselungsmittel und anderen Parametern des Verfahrens
ab.
-
Auswahl von
Komponenten für
das Verkapselungssystem bei vorgegebenen Aufschmelzprofilen
-
Wie
hierin ausgeführt
wurde, betrifft die vorliegende Erfindung Lötpastenformulierungen und Verfahren zu
ihrer Anwendung, die speziell ausgelegt sind zur Erzeugung von schützend verkapselten
Isotropen elektrischen Anschlüssen
unter Aufschmelzprofil-Bedingungen, wie sie in der Fertigung von
Baugruppen mit geringer und großer
Masse angewendet werden. Derartige Aufschmelzprofilbedingungen erfordern
die Anwendung von Wärme über eine
Zeitdauer und die Verkapselungsformulierung ist entscheidend, um
ein zufriedenstellendes Benetzen und eine Lötmittelschmelze zu erzielen,
um an den Bondierungsstellen eine elektrische Zusammenschaltung
zu schaffen sowie ein zufriedenstellendes Einhäusen/mechanisches Bondieren.
-
Bei
der Auswahl des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Verkapselungsmittels,
kommt es auf die Auswahl des warmhärtenden Epoxyharzes und der
Vernetzungsmittel an, welche die in der vorliegenden Erfindung geforderten
doppelten Funktionen haben, damit ein zufriedenstellendes elektrisches
und mechanisches Bondieren an den elektrischen Bondierungsstellen
zustande kommen können.
Nachfolgend werden die Bedingungen und die Auswahl des Verkapselungsmittels
diskutiert.
-
Während des
Aufschmelzprofils darf das Polymer vor dem Schmelzen des Lötmittels
nicht seinen Gelbildungspunkt erreichen, da das schmelzflüssige Lot
das Polymer verdrängen
muss, um die Bondierungsoberfläche
zu benetzen. Wenn das Polymer seinen Gelbildungspunkt zu schnell
erreicht, wird zwischen den Metalloberflächen eine Polymerbarriere gebildet.
Da diese Gelbildung das Lötmittel
am Benetzen des Lötauges
des Metallkontaktes des Substrates behindert, kommt es darauf an,
den Härtungsmechanismus
und die Kinetik des Polymers zu verstehen, um die Wirkung auf das
Löten zu
verstehen.
-
Bei
warmhärtenden
Polymeren leitet die Einbringung von Wärme die irreversible Reaktion
zwischen dem Epoxyharz und dem Vernetzungsmittel ein. Während des
Härtungsprozesses
reagieren die Moleküle
des Epoxyharzes mit den Molekülen
des Vernetzungsmittels unter Bildung langer Polymerketten und Netzwerke mit
zunehmender Viskosität.
Mit dem Wachsen des Netzwerkes wird ein als Gelbildungspunkt bezeichneter Punkt
einer unendlich großen
Viskosität
erreicht. An dieser Stelle geht das Polymer von einer viskosen Flüssigkeit
zu einem Feststoff über,
der nicht fließt.
-
Die
Gelbildungszeit der warmhärtenden
Harze findet man gewöhnlich
unter isothermen Bedingungen. Beispielsweise können Epoxyproben bei einer
Härtungstemperatur
erhitzt und unter Anwendung viskosimetrischer Methoden getestet
werden, um die Gelbildungszeit zu ermitteln. Ein Beispiel für eine solche
Methode ist das Erhitzen von Epoxyharzen in Probeplatten, während gleichzeitig
der Widerstand des Fließens
gemessen wird.
-
Da
die Erwärmungsmethode
während
der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Prozesse nicht isotherm
ist sondern anstelle dessen eine geringfügige Erwärmung der Probe bis zu Löttemperaturen
beteiligt ist, ist es wichtig, die Gelbildung des Polymers durch
Untersuchung der Härtungskinetik
zu ermitteln.
-
Zur
Untersuchung der Härtungskinetik
der warmhärtenden
Polymere können
mehrere Methoden angewendet werden. Eine dieser Methoden ist die
dynamisch-mechanische Analyse (DMA), mit der die Fähigkeit des
Polymers gemessen wird, mechanische Energie zu speichern und abzuleiten.
Eine andere übliche
Methode ist die Anwendung der Differentialscanningkalorimetrie (DSC),
bei der die Wärmeänderungen
gemessen werden.
-
Da
die chemische Reaktion von warmhärtenden
Harzen während
der Polymerisation exotherm ist, lässt sich die Wärmeänderung
unter Anwendung der DSC messen und in Verbindung mit dem Umfang
der chemischen Reaktion bringen. Wie von Hadad in Epoxy Resins,
Chemistry and Technology, May, Herausg., Marcel Dekker, 1988, S.
1130, beschrieben wird, "geht
man von der Annahme aus, dass die während der Härtung abgegebene Energiemenge
proportional zu dem Umfang der chemischen Reaktion ist".
-
Unter
Anwendung der von Hadad beschriebenen Methoden ist es möglich, die
kinetische Aktivierungsenergie zu bestimmen, die für die Einleitung
der Polymerisation erforderlich ist. Eine dieser Methoden umfasst die
Erzeugung von DSC-Scans unter Verwendung verschiedener Erwärmungsgeschwindigkeiten,
wie sie in dem Standard ASTM Methode E 698-79 beschrieben wird.
Da jedoch der entscheidende Gelbildungspunkt zur Vermeidung einer
Beeinträchtigung
eines richtigen Lötens,
wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben wird, empirisch bestimmt
werden muss, erweist sich die DSC nur als eine Richtlinie für geeignete
Materialkombinationen als nützlich,
wie der Lötprozess
zuvor in Wertebereichen beschrieben worden ist. Daher wird ein einziger
DSC-Scan bei einer singulären
Erwärmungsgeschwindigkeit
benutzt, um die Beziehung zwischen Härtungskinetik warmhärtender
Polymere und ihrer Anwendbarkeit zum Einsatz in dem in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen Verfahren zum Löten.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung einer Art der Ausführungsform
der Erfindung.
-
Beispiel 1
-
Es
wurde ein Verkapselungsmaterial der vorliegenden Erfindung mit Fließmitteleigenschaften
hergestellt, indem die folgenden Komponenten vereint wurden:
Komponente | Gew.-% |
Shell
828 (DGEBA-EEW = 188) | 54,5 |
A & C AC220J (MTHPA) | 43,5 |
Catachek
860 (Zinnoctoat) | 2 |
-
Das
Material wurde auf der Kupferoberfläche einer üblichen kupferkaschieren Leiterplatte
FR-4 ausgestrichen. Auf das Epoxid wurde ein kleiner Ring aus eutektischem
Lot 63Sn/37Pb aufgebracht. Die Leiterplatte wurde in einen IR-Aufschmelzofen
gegeben. Das Profil war das für
Lotpaste verwendete übliche
Lötpasten-Reflow.
Der Ring wurde auf den Kupfer aufgelötet und hinterließ einen
Epoxy-Rest, der sich jenseits seines Gelbildungspunktes befand.
-
Beispiel 2
-
Das
hergestellte Verkapselungsmaterial wurde auf die Oberfläche des
Metalls, Kupfer, gegeben, das auf einem organischen Substrat, wie
beispielsweise FR-4, kaschiert war. Auf der Oberfläche des
Epoxids wurde ein festes Stück
von eutektischem Lot 63Sn/37Pb aufgebracht. Die Testplatte, die
jetzt sowohl das Verkapselungsmaterial als auch das Lot auf der
Oberfläche
des Metalls enthielt, wurde in einen Aufschmelzofen gegeben, entweder
ein IR-Ofen oder Heißluftofen,
und dem in 3 gezeigten Standard-Aufschmelzprofil
unterworfen. Das Epoxymaterial dient zuerst als ein Flussmittel
und unterstützt
das Bondieren des Lötmittels
mit dem Kupfer. Nach dem Aufschmelzen erstarrte das Epoxid, d.h.
es ist eine ordentliche Zusammenschaltung festzustellen.
-
Beispiel 3
-
Das
in Beispiel 1 hergestellte Verkapselungsmaterial wird auf die Metallbondierungsstellen
auf Substrate gegeben, auf denen eine Löthöcker-Komponente, wie beispielsweise ein Flip-Chip,
aufgebracht war. Die Flip-Chip-Form
wird auf das Verkapselungsmaterial gesetzt, so dass das Verkapselungsmaterial
den Spalt zwischen der Form und dem Substrat mit den Berührungsflächen ausfüllt, wobei
das Substrat organisch sein kann, wie beispielsweise FR-4, oder anorganisch
sein kann, wie beispielsweise aus Glas oder Keramik. Die Metallbondierungsstellen
sind aus Kupfer oder Gold mit oder ohne einer Plattierung von Lötmittel.
Die Löthöcker auf
der Form bestehen aus eutektischen 63Sn/37Pb, worauf das Lötmittel
von den Formhöckern
aufschmilzt und sich mit den Bondierungsstellen auf dem Substrat
verbindet. Geeigneterweise lässt
sich eine hoch schmelzende Legierung verwenden, wie beispielsweise
63Sn/37Pb, in welchem Fall die eutektische Lötmittel-Plattierung auf der
Metallbondierungsstelle aufschmilzt und sich mit den Löthöckern verbindet.
Auf der Form, der Flip-Chip-Form,
werden Verkapselungsmaterial und Substrat ausgerichtet und in einen
Aufschmelzofen gegeben, der entweder ein IR-Ofen oder ein Heißluftofen
ist, und dem in 3 gezeigten Profil des Standardaufschmelzens
unterworfen. Während
des Aufschmelzprozesses dient die MTHPA-Komponente des Verkapselungsmaterials
als ein Flussmittel und ermöglicht
das Verlöten
des Bauelementes mit der Leiterplatte. Das Zusammenbringen von MTHPA
und Zinnoctoat gewährleistet
außerdem
einen angemessenen Vernetzungsgrad während des Aufschmelzprozesses,
was zu einem Harzgel führt,
das zum Nachhärten
geeignet ist und worin der Gelbildungspunkt in dem Gesamtprozess
zu einem Zeitpunkt erreicht wird, wo das Verlöten nicht behindert wird.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung einer Art der Ausführung der
Erfindung unter Einbeziehung der Wahl der Komponenten des Verkapselungsmittels.
-
Beispiel 4
-
Entsprechend
den in der Literatur, die von den chemischen Zulieferbetrieben verfügbar ist,
beschriebenen Formulierungen wurde eine Mischung hergestellt aus
einem Bisphenol A-Epoxyharz (Shell Epon 828), Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid
(MTHPA) (Lonza AC220J) und dem Katalysator Tris(dimethylaminomethyl)-Phenol, üblicherweise
bezeichnet als DMP-30 (Lonza AC-30):
Epon
828 | 55
Teile |
MTHPA | 43
Teile |
DMP-30 | 2
Teile |
-
Die
resultierende Zusammensetzung wurde auf Kupfer ausgestrichen, das
zusammen mit einem Stück
Lot 63Sn/37Pb bis 250°C
nach der Methode erhitzt wurde, die von Angelo (US-P-3 791 027)
ausgeführt wurde,
und wurde rasch entsprechend der Beschreibung in Pennisi, US-P-5
128 746, und Capote, US-P-5 376 403, erhitzt. Es wurde festgestellt,
dass das Anhydrid (MTHPA) die Oberflächenoxide von den Metalloberflächen beseitigte,
womit es dem Lötmittel
möglich
war, auf dem Kupfer eine Benetzung einzugehen und eine metallurgische
Verbindung zu bilden.
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Die
gleiche Mischung wurde sodann auf der Metalloberfläche eines
FR-4-Substrats aus
Epoxyglas ausgestrichen, das mit Kupfer zusammen mit einem Stück Lot 63Sn/37Pb
kaschiert war. Das Substrat, das die Epoxyzusammensetzung und Lötperle enthielt,
wurde in einen IR-Aufschmelzofen mit mehrfachen Heizzonen gegeben.
Die Temperaturen der Zonen und die Bandgeschwindigkeit des Ofens
sind zuvor so profiliert worden, dass das in 5 gezeigte
Profil der Oberflächentemperatur
des Substrats erhalten wurde.
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Unter
Anwendung dieses Temperaturprofils der Lötperle kam es zu keinem Benetzen
der Kupferoberfläche
auf der FR-4 und Bildung einer metallurgischen Verbindung. Anstelle
dessen blieb die Lötperle
in ihrer ursprünglichen
Form und wurde in dem gehärteten
Epoxid eingekapselt.
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Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen empirischen Lötversuchen wurde die DSC angewendet, um
die Härtungskinetik
des vorgenannten Epoxids zu untersuchen. Unter Anwendung einer Probe
von 50 mg und einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/min von 50°C bis 230°C wurde das Einsetzen der Härtungsexothermen
bei 100°C
festgestellt, während
die Peak-Exotherme entsprechend der Darstellung in 6 bei
130°C beobachtet
wurde. Unter Anwendung einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/min tritt
daher das Maximum der Exotherme der Härtungsreaktion 50°C unterhalb
des Schmelzpunktes des Lötmittels
auf.
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Beispiel 5
-
Unter
Verwendung der gleichen Kombination von Harz und Anhydrid wie in
Beispiel 4 wurde als Katalysator Lonza ACPI (ein markengeschütztes Imidazol)
verwendet.
Epon
828 | 55
Teile |
MTHPA | 43
Teile |
ACPI | 2
Teile |
-
Diese
Mischungen wurden mit Lötperlen
verwendet und auf Kupfer rasch erhitzt. Das Anhydrid entfernte die
Metalloxide und das Lot benetzte die Kupferoberfläche und
breitete sich auf dieser aus. Sobald jedoch die Zusammensetzung
auf dem Kupfer über
dem organischen FR-4-Substrat ausgebreitet wurde und in dem Mehrzonenofen
erhitzt wurde, war das Ergebnis das gleiche, wie es in Beispiel
4 beschrieben wurde. Das Lot änderte
seine Form nicht und breitete sich nicht auf der Metalloberfläche aus.
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Der
DSC-Scan von 50° bis
230°C bei
10°C/min
auf einer 50 mg-Probe zeigte das Einsetzen der Exotherme bei 100°C und einen
Peak bei 130°C.
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Obgleich
ein schnelles Erhitzen der Kombination der Materialien dem Lot eine
Ausbreitung auf dem Kupfer erlaubte, hatte das beschriebene Epoxysystem
beim langsamen Erhitzen bis zum Schmelzpunkt des Lötmittels
unter Verwendung eines Mehrzonenofens wiederum nicht die nötige Latenzzeit,
um vor dem Verlöten
flüssig
zu bleiben.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung der Kombination von Epon 828
und MTHPA mit mehreren anderen bekannten Anhydrid-gehärteten Epoxy-Katalysatoren
beobachtet, einschließlich
Dimethylaminomethylphenol (Lonza AC-10), Zinkoctoat (Shepard Chemicals),
Benzyldimethylamin (Lonza BDMA), Diazabicycloundecen (Air Products
Amicure DBU-E), 2-Ethylhexansäure-Salz
von Diazabicycloundecen (Air Products Amicure SA-102), 2-Heptadecylimidazol
(Air Products Curezol 2MA-OK), 2-Heptadecylimidazol (Air Products
C17Z), 2,4-Diamino-6(2'-methylimidazoleyl-(1'))ethyl-s-tri (Air
Products 2MZ Azine). In jedem Fall wurde der Katalysator mit einem
Bisphenol A-Harz (EEW 190) verwendet, wie beispielsweise Shell Epon
828, und mit Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid mit 80 Teilen bezogen
auf das Gewicht des Harzes. Unter Verwendung der vorgenannten Katalysatoren
mit 1 bis 5 Teilen bezogen auf das Gewicht des Harzes zeigte sich
bei den Mischungen, dass sie die Metalloxide entfernten und das
Ausbreiten von 63Sn/37Pb-Lötmittel
auf Kupfer beim raschen Erhitzen förderten, allerdings zu schnelle
härteten
und das Verlöten
behinderten, wenn das Erhitzen langsam in einem mit Förderband versehenen
Mehrzonenofen entsprechend der Beschreibung in Beispiel 4 ausgeführt wurde.
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Beispiel 6
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Als
Katalysator für
die in Beispiel 1 beschriebene Zusammensetzung aus Bisphenol A-Harz
und MTHPA wurde Zinn(II)-octoat (Ferro Bedford Catachek 860) gewählt.
Epon
828 | 55
Teile |
MTHPA | 43
Teile |
Zinn(II)-octoat | 2
Teile |
-
Diese
Mischung wurde mit Lötperlen
verwendet und auf Kupfer rasch erhitzt. Das Anhydrid entfernte die
Metalloxide und das Lötmittel
benetzte die Kupferoberfläche
und breitete sich auf dieser aus. Sobald jedoch die Zusammensetzung
auf dem Kupfer über
dem organischen FR-4-Substrat ausgebreitet wurde und in dem Mehrzonenofen
erhitzt wurde, breitete sich das Lot auf der Metalloberfläche des
Kupfers aus und das Epoxid war teilweise erstarrt. Damit gewährte die
Auswahl des Katalysators bei dieser Kombination von Harz und Vernetzungsmittel
die Latenzzeit für
die Gelbildung, damit diese nach dem Löten erfolgen konnte.
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Der
DSC-Scan von 50° bis
230°C bei
10°C/min
auf einer 50 mg-Probe zeigte das Einsetzen der Exotherme bei 150°C und einen
Peak ausreichend oberhalb von 200°C,
wie in 7 gezeigt wird. Damit liegt die Peak-Exotherme,
die zur Vorhersage der Latenzzeit verwendet wird, ausreichend oberhalb
des Schmelzpunktes des Lötmittels
mit 183°C.
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Beispiel 7
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Unter
Verwendung von Zinn(II)-octoat als Katalysator mit MTHPA zusammen
mit einem multifunktionellen Harz, wie beispielsweise N,N,N',N'-Tetraglycidyl-4,4'-methylenbisbenzolamin (Ciba Geigy MY720)
zeigte dieses tetrafunktionelle Harz ein höheres Reaktionsvermögen als
eines auf Basis von Bisphenol A. Es wurde eine Mischung von MY720
mit MTHPA mit einem stöchiometrischen
Verhältnis
bei 90% unter Verwendung von Zinn(II)-octoat als Katalysator angesetzt
und mit 1 Teil bezogen auf das Gewicht des Harzes zugegeben.
MY720 | 45 |
MTHPA | 54 |
Zinn(II)-octoat | 1 |
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Unter
Verwendung dieser Kombination breitete sich das Lötmittel
in der Methode mit dem schnellen Erhitzen entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 1 auf Kupfer aus und bildete mit Kupfer eine metallurgische
Verbindung. Wenn jedoch die Heizmethode unter Einbeziehung des Mehrzonenofens
angewendet wurde, breitete sich das Lötmittel nicht auf dem Kupfer
aus oder benetzte dieses. Das gleiche Ergebnis zeigte sich beim
Weglassen von Zinn(II)-octoat und Verwendung der beschriebenen Kombination
MY70/MTHPA. Das Lötmittel
wurde am Benetzen des Kupfers beim Erhitzen der Probe in dem Mehrzonenofen
behindert.
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Das
Ergebnis des beobachteten Verlötens
ist ähnlich
wie in Beispiel 1, wenn cycloaliphatische Harze, wie beispielsweise
3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat
(Union Carbide ERL-4221) in Kombination mit MTHPA und unter Verwendung
von Zinn(II)-octoat als Katalysator verwendet wurden. Die Zusammensetzung
härtete
vor dem Schmelzpunkt (Erreichen) des Lötmittels und behinderte das
Ausbreiten des Lötmittels
auf dem Kupfer.
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Ein
DSC-Scan der Zusammensetzung:
ERL-4221 | 49
Teile |
MTHPA | 49
Teile |
Zinn(II)-octoat | 2
Teile |
zeigte das Einsetzen der Exothermen bei 90°C mit einer
Peak-Exothermen bei 155°C
bei einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/min. Damit ist der Peak der
Exotherme, der mit der Geschwindigkeit der chemischen Reaktion korreliert,
unterhalb des Schmelzpunktes der Lötmittellegierung.
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Es
wurde ein Gemisch von Epoxyharzen EPON 828 und ERL 4221 mit MTHPA
und Zinn(II)-octoat als Katalysator verwendet.
ERL-4221 | 24,5 |
Epon
828 | 24,5 |
MTHPA | 49 |
Zinn(II)-octoat | 2 |
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Dieses
Lötmittelsystem
zeigte ein Verlöten
der Legierung 63Sn/37Pb mit Kupfer bei raschem Erhitzen, zeigte
ein Verlöten
jedoch nicht bei Anwendung des Mehrzonenofens. Die DSC-Einsatztemperatur
begann bei einer höheren
Temperatur von 120°C
im Vergleich zu der Zusammensetzung unter Verwendung des cycloaliphatischen
Harzes (ERL-4221) allein. Obgleich die Peak-Exotherme nahezu identisch
in der Temperatur mit dem einkomponentigen Harzsystem war, war dennoch
die Höhe
der Exothermen geringer bei dem gemischten Harzsystem, was zeigt,
dass weniger Wärme
abgegeben wurde und damit eine kleinere chemische Aktivität. Damit
gewähren
Mischungen von hoch reaktiven Harzen, wie beispielsweise cycloaliphatische
Harze, mit MTHPA nicht die erforderliche Latenzzeit.
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Beispiel 8
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Es
wurde ein Blend von Bisphenol A-System, MTHPA und einem Katalysator
vom Dicyandiamid-Typ (Ajinomoto Ajicure AH-150) bei verschiedenen
Katalysatormengen verwendet.
Epon
828 | 52
bis 56 Teile |
AH-150 | 40
bis 43 Teile |
AH-150 | 1
bis 8 Teile |
-
Unter
Verwendung von Katalysatormengen von 1 bis 2 Teilen bezogen auf
das Gewicht des Harzes wurde festgestellt, dass sowohl die 63Sn/37Pb-Legierung
unter Anwendung des schnellen Beheizens als auch unter Anwendung
des Mehrzonenofens gelötet
wurde. Wenn jedoch Konzentrationen oberhalb von 3 Teilen bezogen
auf das Gewicht des Harzes der Zusammensetzungen verwendet wurden,
wurde bei Anwendung des Mehrzonen-Heizprofils das Lötmittel
am Ausbreiten gehindert. Somit ist die Katalysatormenge für die Geschwindigkeit
der Reaktion entscheidend. Die DSC-Exothermen offenbaren, dass das
Einsetzen der Peak-Exotherme bei niedrigeren Temperaturen eintritt,
wenn die Katalysatorkonzentration zunimmt.
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Das Aufschmelzprofil
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Die
Auswahl des vernetzenden Katalysators (Beschleunigers) beruht auf
der Notwendigkeit, die Gelbildung während des Lötprozesses zu verhindern. Die
wichtigste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die als Aufschmelzlöten bekannte
Methode des Lötens.
Beim Aufschmelzlöten
werden die mit der Leiterplatte oder dem Substrat zu verlötenden Bauelemente
auf das PCB oder auf das Substrat aufgesetzt und ein derartiger
Zusammenbau durch einen Ofen geschickt, der verschiedenen Heizzonen
enthält.
Im typischen Fall gibt es drei Heizzonen. Die erste Zone oder Beheizungsstufe
wird üblicherweise
als die "Rampe" bezeichnet. In dieser
Zone wird die Oberflächentemperatur
der Platte rasch erhöht,
um die Materialien der Platte und die Bauelemente zu erwärmen. In
der zweiten Zone, auch als die "Eindringung" bekannt, kann sich
die Temperatur der Platte an diesen Temperaturbereich über eine
Zeitdauer angleichen, die kurz sein kann (1 bis 3 min), um die Temperaturdifferenzen
auf der Oberfläche
der Platte und der Bauelemente zu verringern. Die Eindringzeit wird
von dem Typ der Platte, von dem Lötmittel und den Bauelementen,
die zur Anwendung kommen abhängen.
Der dritte Schritt umfasst eine schnelle Temperaturspitze, die den Schmelzpunkt
des Lötmittels überschreitet.
Die Temperaturen der Zonen werden daher von der Schmelztemperatur
des Lötmittels
bestimmt. Da der Schmelzpunkt von 63Sn/37Pb 183°C beträgt, beträgt die Eindringtemperatur in
der Regel 120° bis
160°C. Die
Peak-Temperatur beim Aufschmelzen beträgt in der Regel 200° bis 300°C.
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Der Katalysator
-
Wenn
in das Verkapselungsmittel der vorliegenden Erfindung ein Katalysator
einbezogen ist, kommt es auf die Wahl des Katalysators an, die auf
der Fähigkeit
des Katalysators in dem Epoxysystem beruht, das Vernetzen bis zu
dem Punkt der Gelbildung (Gelbildungspunkt) während oder nach des Aufschmelzprozesses ohne
Behinderung des Aufschmelzlötens
zu katalysieren.
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Als
Erklärung,
eine nicht katalysierte Kombination eines Bisphenol A-Harzes mit einem
Phthalsäureanhydrid-Derivat,
wie beispielsweise MTHPA, würde
bei Anwendung in einem Prozess des Aufschmelzlötens das Löten nicht behindern, würde aber
auch ihren Gelbildungspunkt während
des Aufschmelzprozesses nicht erreichen. Derartige Systeme würden 6 bis
48 Stunden des Nachhärtens
unterhalb der Löttemperatur
(im typischen Fall 150°C)
zu benötigen,
um eine Erstarrung und vollständige
Vernetzung zu erreichen. Daher ist ein Katalysator erforderlich,
um die Gesamtdauer des Härtens
dieser Systeme herabzusetzen. Allerdings ist festgestellt worden,
dass, wenn ein Katalysator gewählt
wird, der in einem zu hohen Maße
aktiv ist, das System eine Gelbildung unterhalb der Löttemperatur
erreicht und den Lötprozess
durch Bildung einer physischen Barriere zwischen Lötmittel
und Targetmetall behindert.
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Anhydrid-Katalysatoren
des Amin-Typs haben dieses nachteilige Phänomen gezeigt. Beispiele für nicht
akzeptierbare Katalysatoren sind Benzyldimethylamin, Dimethylaminomethylphenol,
Tris(dimethylaminomethyl)phenol, Triethanolamin und Monoethanolamin.
Wenn diese Amine als Katalysatoren gemeinsam mit Bisphenol A-Epoxyharzen
verwendet werden, wie beispielsweise Shell EPON 828, und Phthalsäureanhydrid-Derivate,
wie beispielsweise MTHPA, indem das übliche Aufschmelzprotokoll
zur Anwendung gelangt, kommt eine vorzeitige Gelbildung zustande,
die ein ordnungsgemäßes Löten verhindert.
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Andere übliche Epoxy-Katalysatoren
mit Anhydridhärtung
haben gezeigt, dass sie für
das Löten
nachteilig sind, wie in Beispiel 5 detailliert wurde, wenn Blends
von Bisphenol A-Harzen und MTHPA zur Anwendung gelangen.
-
Zinnoctoat
als der Katalysator der Wahl bei diesen Systemen ist ein Metallsalz
von Zinn und 2-Ethylhexansäure.
Obgleich nicht daran gebunden sein zu wollen, wird davon ausgegangen,
dass sich die Aktivität des
Katalysators aus der Oxidation des Zinns von Sn+2 zu
Sn+4 und der Dissoziation des Zinns von
der 2-Ethylhexansäure
ergibt. Wenn das Zinnoctoat unter Anwendung der Differentialscanningkalorimetrie
getestet wird, lässt
sich eine Exotherme bei 185° bis
190°C feststellen.
Es ist beobachtet worden und wird daher angenommen, dass die Temperatur,
bei der die Exotherme auftritt, mit der Temperatur korreliert, bei
der die Katalyse des Vernetzens eintritt. Dementsprechend entspricht
eine der Methoden der Bewertung des Einsetzens der katalytischen
Aktivität,
wo der Katalysemechanismus des Katalysators eingeschätzt werden
muss derjenigen von Zinnoctoat, bei der die Exotherme des Katalysators
mit der Temperatur in Korrelation zu bringen ist, bei der die Katalyse
des Vernetzens eintritt.
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Bei
Verwendung in Kombination mit MTHPA und Bisphenol A-Harzen hat sich
Zinn(II)-octoat als wirksam erwiesen, für die erforderliche Latenzzeit
zu sorgen, die benötigt
wird, um eine vorzeitige Gelbildung des Polymers vor dem Löten zu verhindern.
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Die
Wahl von Zinn(II)-octoat als ein Beschleuniger (vernetzender Katalysator)
verhindert eine signifikante Gelbildung des Epoxids während der
Rampen- und Eindringstufen, um zu ermöglichen, dass das Löten stattfinden
kann, wenn ein Temperaturprofil des Aufschmelzens für Sn/37Pb-Lot
oder Legierungen mit ähnlichen
Schmelzpunkten angewendet wird.
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Ein
anderes Beispiel für
ein geeignetes Verkapselungsmittel umfasst (1) ein Epoxyharz, Diglycidylether
von Bisphenol A mit einem Epoxid-Äquivalentgewicht von 185 bis
192, (2) MTHPA als Vernetzungsmittel und Flussmittel sowie (3) Zinnoctoat
als Katalysator. Das Vernetzungsmittel ist ein Anhydrid-Vernetzungsmittel,
welches auch als Flussmittel wirkt. Das MTHPA-Vernetzungsmittel
wird mit dem Zinnoctoat-Katalysator zusammengebracht, der das Vernetzen
bei einer Temperatur bei oder oberhalb von etwa der Löttemperatur
katalysiert, wodurch eine vorzeitige Gelbildung vor der Erzeugung
des/der elektrischen Verbindungen) während des Aufschmelzlötens verhindert
wird.
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Die
Katalysatormenge in der Zusammensetzung liegt vorzugsweise im Bereich
von etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des
Verkapselungsmittels. Im Fall von Zinnoctoat liegt die bevorzugte
Menge bei etwa 2,5% bis etwa 7 Gew.-% und die optimale Menge beträgt etwa
5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Verkapselungsmittels.
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Optionale
Additive
-
Eine
Komponente, die wahlweise und vorteilhaft in das Verkapselungsmittel
der vorliegenden Erfindung einbezogen werden kann, ist ein Mittel
zum Verringern der Oberflächenspannung.
Dieses gelangt zur Anwendung, um den Kontaktwinkel an den Bondierungsflächen zu
verringern. Das die Oberflächenspannung
verringernde Mittel kann ein Tensid sein. Unter den geeigneten Tensiden
sind TWEEN®,
verfügbar
bei der ICI, Wilmington, Delaware, und Kaliumperfluoralkylsulfonate.
Sofern vorhanden, wird das Additiv zur Verringerung der Oberflächenspannung
vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1% bis etwa 1 Gew.-% des Gesamtgewichts des
Verkapselungsmittels zugesetzt.
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Eine
andere Komponente, die wahlweise der Zusammensetzung des Verkapselungsmittels
der vorliegenden Erfindung zugesetzt werden kann, ist ein Haftvermittler,
der über
die Fähigkeit
verfügt,
die Bindung von Epoxid an Metall zu verstärken. Geeignete Haftvermittler
schließen
organische Silane und Titanate ein. Ein geeignetes Organosilan ist
6040, 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, verfügbar bei der Dow Corning Corp.
of Midland, Michigan. Ein geeignetes Titanat ist LICA 38, Neopentyl(diallyl)oxy-tri(dioctyl)pyrophosphatotitanat,
verfügbar
bei Kenrich Petro Chemicals, Inc., in Bayonne, New Jersey. Der Haftvermittler
wird vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1% bis etwa 1 Gew.-% bezogen
auf das Gesamtgewicht des Verkapselungsmittels zugesetzt.
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Eine
noch andere Komponente, die wahlweise in der Zusammensetzung des
Verkapselungsmittels der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen
kann, ist ein Schaumverhütungsmittel,
wie beispielsweise FORM BLASTTM 1326, ein
Alkoxylat von Fettestern, verfügbar
bei Ross Chemicals. Das Schaumverhütungsmittel wird vorzugsweise
in Mengen von etwa 0,1% bis etwa 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des
Verkapselungsmittel zugesetzt.