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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Assay-Vorrichtungen. Sie betrifft
insbesondere Wege, auf denen empfindliche Reagenzien innerhalb solcher
Vorrichtungen gegen einen durch Feuchtigkeit induzierten Abbau während der
Lagerung geschützt
werden können.
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Hintergrund
der Erfindung
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Derzeit
sind viele Assay-Vorrichtungen im Handel erhältlich, die für schnelle
einfache Tests im Berufsumfeld (Kliniken und Arztpraxen) oder zu
Hause (z. B. Schwangerschaftstests) bestimmt sind. Typischerweise basieren
solche Assays auf spezifischen Bindungsreaktionen und verwenden
daher empfindliche Reagenzien, z. B. Antikörper. Eine typische Testvorrichtung
wird einen Streifen aus porösem
Material in einem Kunststoffgehäuse
umfassen. Die Reagenzien sind in der Vorrichtung in trockenem Zustand
enthalten und wenn Probenflüssigkeit
(z. B. Urin) auf die Vorrichtung aufgebracht wird, wandert diese
durch das poröse
Material und initiiert eine oder mehrere spezifische Bindungsreaktionen,
die zu dem Testresultat führen.
Beispiele solche Vorrichtungen sind in EP-A-291194 beschrieben.
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Diese
Assay-Vorrichtungen werden in großem Umfang hergestellt und
vertrieben und müssen
eine lange Gebrauchsdauer haben. Der Anwender erwartet, dass der
Assay hochempfindlich ist und daher wäre jede Verschlechterung bei
der Leistungsfähigkeit
der Assayreagenzien während
der Lagerung inakzeptabel. Zu diesem Zweck ist es gängige Praxis,
solche Vorrichtungen in feuchtigkeitsundurchlässiger Einzelverpackung, z.
B. Aluminiumfolientasche, bereitzustellen. Innerhalb der Tasche
wird zusammen mit der Assay-Vorrichtung ein Trocknungsmittel bereitgestellt.
Herkömmlicherweise
liegt dieses in Form eines kleinen Briefchens mit Silicagel vor.
Als Alternative kann eine gepresste Trocknungsmitteltablette (üblicherweise Molekularsiebmaterial)
in die Vorrichtung selbst eingearbeitet werden. Beide dieser Ansätze haben
deutliche Nachteile.
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Die
Notwendigkeit, ein Briefchen-Trocknungsmittel in jede Folientasche
einzuschließen,
verkompliziert das Verpackungsverfahren. Wichtiger ist, dass das
Briefchen-Trocknungsmittel für
den Verbraucher ohne Wert ist und mit dem Rest der Verpackung weggeworfen
werden muss. Es kann leicht vom Rest der Verpackung abgetrennt werden.
Wenn es im Haus verlegt wurde, kann es von einem neugierigen Kind
gefunden werden und vielleicht mit möglicherweise verhängnisvollen
Folgen verzehrt werden.
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Der
Einschluss einer Trocknungsmitteltablette in die Vorrichtung selbst
fügt eine
weitere Stufe an den Zusammenbauprozess an und erfordert Formungsmerkmale,
um die Tablette einzupassen und die Tablette zurück zu halten. Bezüglich der
Lagerungsstabilität
kann im Vergleich zur Wirksamkeit eines äußeren Briefchens kein besonderer
Nutzen damit verbunden werden, dass eine interne Tablette an Trocknungsmittel
vorliegt.
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EP 0 560 410 offenbart Assay-Vorrichtungen,
die ein Gehäuse
umfassen, welches im wesentlichen einen Assay-Streifen einschließt, der
mindestens ein Reagens in einem trockenen Zustand hat, welches an einer
spezifischen Bindungsreaktion teilnimmt, um das Assayresultat nach
Aufbringen einer Probenflüssigkeit auf
die Vorrichtung zu zeigen, wobei das Gehäuse Mittel aufweist, wodurch
die Flüssigkeitsprobe
direkt oder indirekt auf den Assaystreifen aufgebracht werden kann,
und wobei eine entfernbare Kappe oder Hülle angeordnet ist, um das
Probenflüssigkeitsauftragungsmittel
zu schützen.
Die Assay-Vorrichtung ist mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen Verpackung
versehen.
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EP 0 454 967 offenbart einen
Behälter,
der speziell für
Arzneimittel und Halbluxusverbrauchsgüter geeignet ist, der einen
Einsatz hat, der aus Kunststoffmaterial besteht, in dem mehrere
Körner
eines Trocknungsmittel gebunden sind, wobei das Trocknungsmittel
derart eingearbeitet ist, dass die maximal mögliche Menge der Körner nicht
eingebettet ist, sondern an der Oberfläche der Höhlung des Behälters frei
liegt.
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Allgemeine
Beschreibung der Erfindung
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Durch
die Erfindung haben wir festgestellt, dass all diese Nachteile überwunden
werden können,
indem ein Trocknungsmittel in die Materialstruktur einer oder mehrerer
Kunststoffformen, aus denen die Vorrichtung zusammengebaut wird,
eingearbeitet wird.
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Die
Erfindung stellt eine Assay-Vorrichtung bereit, umfassend ein Gehäuse, das
ein Reagens oder mehrere Reagenzien, das/die gegenüber einem
durch Feuchtigkeit induzierten Abbau während der Lagerung empfindlich
ist/sind, einschließt,
wobei das Gehäuse
mindestens teilweise aus Trocknungsmittel enthaltendem Kunststoffmaterial
aufgebaut ist. Vorzugsweise ist das Trockenmittel enthaltende Kunststoffmaterial
in einem kein Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial eingemantelt
oder abgeschirmt; dies kann z. B. durch Sandwich-Spritzformen erreicht
werden.
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Zweckdienlicherweise
bildet das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial mindestens
einen Teil einer entfernbaren Kappe oder einer entfernbaren Umhüllung, welche
einen Teil der Vorrichtung, wie sie dem Verbraucher geliefert wird,
bildet; beispielsweise können
die Kappe oder die Umhüllung
ein Schutzmittel sein, durch das Probenflüssigkeit in den Rest der Vorrichtung
aufgenommen werden kann.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Assay-Vorrichtung,
umfassend innerhalb eines Gehäuses
einen Assaystreifen zusammen mit mindestens einem Reagens in trockenem
Zustand, das an einer spezifischen Bindungsreaktion teilnehmen kann,
um das Assayresultat nach Auftragung einer Probenflüssigkeit
auf die Vorrichtung anzuzeigen, wobei das Gehäuse ein Mittel hat, wodurch
die Probenflüssigkeit direkt
oder indirekt auf den Assaystreifen aufgetragen werden kann und
wobei eine entfernbare Kappe oder Umhüllung angeordnet ist, um das
Probenauftragsmittel zu schützen.
Die Kappe oder die Umhüllung
sollte Trocknungsmittel enthaltendes Kunststoffmaterial in einer
Menge eingearbeitet aufweisen, die ausreicht, um die Lagerungsstabilität des Reagens
zu erhöhen.
Vorzugsweise ist die Kappe oder die Umhüllung aus Trocknungsmittel
enthaltendem Kunststoffmaterial geformt.
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Vorzugsweise
umfasst das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial eine
Mischung aus Polystyrol und Silicagel. Diese kann in einem herkömmlichen
Kunststoffmaterial, z. B. Polystyrol, eingehüllt sein. Die Kappe oder Umhüllung wird
vorzugsweise durch ein Verfahren hergestellt, das Sandwich-Spritzformen
involviert.
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Sehr
geeignete Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterialien werden
in EP-A-0 599 690 beschrieben, deren Offenbarungen hier durch Referenz
aufgenommen werden. Ein typisches, Trocknungsmittel enthaltendes
Kunststoffmaterial wird, ausgedrückt
als Gew.-%, etwa 60 bis 65% thermoplastisches oder wärmehärtbares
Polymer, z. B. Polystyrol, und etwa 30% pulverförmiges Trocknungsmittel, z.
B. Silicagelstaub und/oder Molekularsiebstaub, umfassen. Die Eigenschaften
dieser Mischung können
verbessert werden, indem einige Prozent Elastomer und geringere
Mengen faserartigen Materials eingearbeitet werden. Trotz des Vorliegens
des Trocknungsmittels kann das gemischte Material unter Verwendung
der Techniken, die üblicherweise
in der Kunststoffformungsindustrie eingesetzt werden, geformt und
verarbeitet werden.
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Gemäß EP-A-0
599 690 umfasst ein ideales, Trocknungsmittel enthaltendes Kunststoffmaterial
eine Mischung aus:
- – einem beliebigen thermoplastischen
oder wärmehärtbaren
Polymer, speziell Polystyrole, Polyolefine (Polyethylen, Polypropylen),
Polyamide, Polyvinylchlorid allein oder kombiniert oder gesättigte Polyester,
Phenolharze, Bakelite und Polyurethane, allein oder als Kombination;
- – einem
Trocknungsmittel wie Silicagel und Molekularsiebe;
- – einem
Elastomer, z. B. Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR), Styrol-Ethylen-Butadien-Styrol-Copolymere (SEBS),
Butylkautschuke, Ethylen-Propylen-Kautschuke (EPR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke (EPDM),
Copolymere von Ethylen-Vinylacetat (EVA), Ethylen-Acrylat oder Acrylonitril-Butadien,
Polynorbornene, Polyisoprene, Polychloroprene oder Polybutadiene;
- – und
Fasern einer Länge
zwischen 0,5 und 4 mm, z. B. Acryl-, Polyester- oder Polyamidfasern oder Naturfasern
tierischen Ursprungs, z. B. Wolle oder Seide, oder pflanzlichen
Ursprungs, z. B. Baumwolle oder Leinen.
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Gegebenenfalls
kann das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial auch herkömmliche
anorganische oder organische Additive, insbesondere Weichmacher,
Stabilisatoren, Farbstoffe und Pigmente enthalten.
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Wenn
es gewünscht
wird, kann das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial verwendet
werden, um einen beliebigen Teil oder stattdessen die ganzen Kunststoffformen
zu bilden, aus denen die Assay-Vorrichtung hergestellt wird. Wir
haben allerdings festgestellt, dass ein idealer Umstand, bei dem
das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial zu verwenden
ist, die Herstellung einer getrennten Kappe oder einer getrennten
Umhüllung,
die mit der Assay-Vorrichtung verbunden ist, darstellt.
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Die
Assay-Vorrichtung muss ein bestimmtes Mittel haben, durch welches
Probenflüssigkeit
auf die Vorrichtung aufgetragen wird, um den Assay zu initiieren.
In einigen Vorrichtungen ist eine Öffnung im Formteil, in die
Probenflüssigkeit,
z. B. tropfenweise unter Verwendung einer Pipette, gegeben werden
kann. In anderen Vorrichtungen wird das Probenauftragen durch direkten
Kontakt der Vorrichtung mit einer Probenquelle, z. B. einem Urinstrom,
erreicht. Um eine Probensammlung in diesem letztgenannten Fall zu
erleichtern, ist die Vorrichtung manchmal mit einem porösen vorstehenden
Glied ausgestattet, das Probenflüssigkeit
aufnehmen kann und es irgendwo hin in die Vorrichtung übertragen
kann. In all diesen Formaten ist es nützlich, eine entfernbare Kappe
oder einen entfernbaren Deckel zu haben, der die Stelle des Probenzusatzes
schützen
kann.
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Es
gibt eine Reihe von Vorteilen, die mit dem Einschluss des Trocknungsmittels
in die Kappe im Vergleich zu einem beliebigen anderen Teil des Vorrichtungsformteils
verbunden sind. Die Kappe wird üblicherweise
eine relativ einfache Struktur haben, wohingegen die Hauptvorrichtungsformteile
eine komplizierte Gestalt haben können, bei der es notwendig
ist, spezifische physikalische Komponenten innerhalb der Vorrichtung
zu lokalisieren und zurückzuhalten.
Schwierigkeiten können
bei dem Versuch entstehen, eine komplizierte Hochpräzisionsstruktur
aus dem Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial zu formen.
Formungsschwierigkeiten treten viel weniger leicht bei der Herstellung
der strukturell einfacheren Kappe auf.
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Die
Kappe wird ein vergleichsweise kleiner Teil der gesamten Vorrichtung
sein, so dass weniger Trocknungsmittel enthaltendes Kunststoffmaterial
beim Formen erforderlich sein wird. Dies kann in Anbetracht der Kosten
von Bedeutung sein.
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Das
Vorliegen des Trocknungsmittels in der Kunststoffzusammensetzung
kann bewirken, dass das Formteil verfärbt aussieht. Aus ästhetischen
Gründen
sind für
diesen Vorrichtungstyp reinweiße
Kunststoffformteile bevorzugt. Das Vorliegen des Trocknungsmittels
kann durch Zusatz eines Pigments zu der Kunststoffzusammensetzung
maskiert werden. Eine Vorrichtung, bei der nur die Kappe verfärbt ist,
ist akzeptabler.
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Als
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist das Formteil der Vorrichtung, das das Trocknungsmittel
enthaltende Kunststoffmaterial enthält, vorzugsweise aus einer
Sandwichstruktur hergestellt, bei der mindestens die äußeren Oberflächen des
Formteils aus einem kein Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial
geformt sind. Eine ideale Kombination ist Trocknungsmittel enthaltendes
Polystyrol innerhalb einer Scheide aus "reinem" Polystyrol. Das Äußere des Formteils sieht daher
reinweiß aus,
allerdings verleiht das Vorliegen des Trocknungsmittels im Inneren
des Formteils die erforderliche Lagerungsstabilität.
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Durch
Einarbeiten des Trocknungsmittels in die Kappe in die Vorrichtung
kann die Assay-Vorrichtung selbst kleiner gemacht werden, da kein
Raum innerhalb des Vorrichtungskörpers
erforderlich ist, um eine Trocknungsmitteltablette aufzunehmen.
Es gibt auch keine Notwendigkeit, Raum in der Verpackung zu lassen, um
ein Trocknungsmittelbriefchen einzupassen.
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Während des
Zusammenbaus und der Verpackung einer Vorrichtung, die empfindliche
Reagenzien enthält,
ist es erforderlich, dass die Vorrichtung möglichst bald in einer trockenen
Umgebung versiegelt wird. Aus diesem Grund sollte das Trocknungsmittel
fähig sein,
atmosphärische
Feuchtigkeit in der unmittelbaren Nachbarschaft der empfindlichen
Reagenzien möglichst
schnell zu absorbieren. In dieser Hinsicht ist beides, ein äußeres Trocknungsmittelbriefchen
und eine innere Trocknungsmitteltablette, sehr wirksam. Es gibt
einen prompten Kontakt zwischen dem Trocknungsmaterial und der Atmosphäre innerhalb
der Vorrichtung und um die Vorrichtung. Wenn allerdings das Trocknungsmaterial
in dem Kunststoffmaterial eingeschlossen ist, wird erwartet, dass
die notwendige schnelle Absorption von atmosphärischer Feuchtigkeit beeinträchtigt ist.
Wir haben in Vergleichslagerungstests allerdings festgestellt, dass
die Effizienz des Trocknungsmittels durch diesen Einbau in das Kunststoffformteilmaterial
nicht signifikant verschlechtert wird. Dies gilt sogar dann, wenn
das Trocknungsmittel nur innerhalb der Kappe der Vorrichtung enthalten
ist. In dieser Konfiguration kann sich das Trocknungsmittel in einer
gewissen Entfernung von den empfindlichen Reagenzien befinden. Selbst
wenn der Trocknungsmittel enthaltende Kunststoff in der Kappe vollständig in
einem kein Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial eingehüllt ist,
ist die Wirksamkeit der feuchtigkeitsabsorbierenden Eigenschaften
nicht verschlechtert. In der Praxis kann atmosphärische Feuchtigkeit durch normale
Kunststoffmaterialien, z. B. Polystyrol des herkömmlichen Typs, die in Assay-Vorrichtungsformteilen
verwendet werden, gehen. Daher werden durch Einarbeiten des Trocknungsmittels
in die Kappe der Vorrichtung alle Lagerungsvorzüge, die mit den herkömmlichen
Trocknungsmittelsystemen verbunden sind, beibehalten, und es werden
die Nachteile solcher Systeme vermieden. Gegebenenfalls kann die
Kappe mit dem Rest der Vorrichtung während der Lagerung verbunden
sein, indem sie lose mit der Vorrichtung in einer üblichen
versiegelten Tasche vorliegt oder die Kappe kann an einem anderen
Teil als dem die Probe aufnehmenden Mittel in einer versiegelten
Tasche aufgenommen sein, wobei die Kappe während Verwendung der Assay-Vorrichtung
nur auf das probeaufnehmende Mittel aufgebracht wird.
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Beispielsweise
kann eine effektive Lagerungsstabilität in einer Assay-Vorrichtung
erreicht werden, wenn die Komponente der Vorrichtung, die aus dem
Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial geformt ist, eine
Mischung Trocknungsmittel enthaltendes/kein Trocknungsmittel enthaltendes Material
von 1 : 1 aufweist. Wenn daher z. B. eine Kappe oder ein Deckel
für die
Vorrichtung eine Masse von etwa 1 g hat, kann sie zweckdienlicherweise
durch Sandwich-Spritzgießen
hergestellt werden, wobei etwa 0,5 g herkömmliches Polystyrol und etwa
0,5 g Trocknungsmittel enthaltendes Polystyrol verwendet werden.
Ein optimaler Level an Trocknungsmittel ist etwa 30 Gew.-% des Trocknungsmittel
enthaltenden Polystyrols. Daher kann die Kappe oder der Deckel nützlicherweise
etwa 0,1 bis 0,2 g Trocknungsmittel, z. B. Siliciumdioxid, umfassen.
In einer typischen Assay-Vorrichtung des "Teststift"-Typs umfasst die Kappe etwa 20 bis
30% der Gesamtmasse der Kunststoffformteile.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird eine typische Assay-Vorrichtung der Erfindung, die
ein Trocknungsmittel im Kappenformungsmaterial eingearbeitet hat,
als Beispiel anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben; von diesen:
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stellt 1 eine
isometrische Ansicht einer Assay-Vorrichtung mit Kappe gemäß der Erfindung
dar;
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stellt 2 eine
Querschnittsseitenansicht der in 1 dargestellten
Vorrichtung und Kappe dar; und
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stellt 3 die
Querschnittsseitenansicht der Kappe (gesehen wie in 2)
in größerem Maßstab dar.
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Detaillierte
Beschreibung einer Ausführungsform
der Erfindung
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Was 1 angeht,
so umfasst die Vorrichtung ein Gehäuse 100 mit länglicher
rechteckiger Form, das an einem Ende 101 einen Teil 102 mit
reduzierter Querschnittsfläche
hat. Eine Kappe 103 kann an den Teil 102 angepasst
werden und kann gegen die Schulter 104 am Ende 101 des
Gehäuses
stoßen.
Die Kappe 103 ist getrennt vom Gehäuse 100 gezeigt. Ein
poröses
Element 106 erstreckt sich über das Ende 105 von
Teil 102 hinaus. Wenn Kappe 103 an den Teil 102 des
Gehäuses
angepasst ist, bedeckt sie das poröse Glied 106. Die Oberseite 107 des
Gehäuses 100 beinhaltet
zwei Öffnungen 108 und 109.
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Was 2 angeht,
so ist zu erkennen, dass Gehäuse 100 eine
hohle Konstruktion ist. Ein poröses Element 106 erstreckt
sich in das Gehäuse 100 und
kommt mit einem Streifen aus porösen
Trägermaterial 110, z.
B. Nitrocellulose, in Kontakt. Poröses Element 106 und
Streifen 110 überlappen,
um sicherzustellen, dass ein adäquater
Kontakt zwischen diesen zwei Materialien erfolgt und dass eine auf
Element 106 aufgebrachte Flüssigkeitsprobe Element 106 durchdringen
kann und in Streifen 110 fortschreiten kann. Streifen 110 erstreckt sich
weiter in das Gehäuse 100.
Streifen 110 wird durch einen Trägerstreifen 111, der
aus transparentem, feuchtigkeitsundurchlässigen Kunststoffmaterial gebildet
ist, "gestützt". Streifen 110 erstreckt
sich über
die Öffnungen 108 und 109 hinaus.
Innerhalb des Gehäuses 100 werden
mit den Bahnen 112 und 113 Mittel bereitgestellt,
um den Streifen 110 fest an Ort und Stelle zu halten. Die
Innenkonstruktionsdetails des Gehäuses sind diesbezüglich kein
signifikanter Aspekt der Erfindung, solange der Streifen innerhalb
des Gehäuses
fest an Ort und Stelle gehalten wird und das poröse Element 106 fest
im Gehäuse
gehalten wird und zwischen Element 106 und Streifen 110 ein
adäquater
fluidpermeabler Kontakt aufrecht erhalten wird. Der transparente
Stützstreifen 111 liegt
zwischen Streifen 110 und Öffnungen 108 und 109 und
kann als Dichtung gegenüber
einem Eintreten von Feuchtigkeit von außen über diese Öffnungen in das Gehäuse 100 wirken.
Wenn es gewünscht wird,
kann der verbleibende Raum 114 im Gehäuse eine Feuchtigkeit absorbierende
Senke enthalten, die überschüssige Probeflüssigkeit
auf Streifen 110 aufnimmt. Streifen 110 wird trockene
Reagenzien (nicht gezeigt) enthalten: zum Beispiel kann eine erste
Zone, die ein markiertes Reagens enthält, welches mobil ist, wenn
der Streifen befeuchtet wird, im Bereich zwischen dem porösen Element 106 und
der Öffnung 108 liegen. Alternativ
kann ein mobiles markiertes Reagens im trockenen Zustand im Probenaufnehmer 106 oder
in einem porösen
dazwischen liegenden Kissen (nicht gezeigt) lokalisiert sein. Eine
zweite Zone, die ein immobilisiertes, unmarkiertes Reagens enthält, wird
in der Region liegen, die durch die Öffnung 108 freigelegt
ist, damit, wenn die Vorrichtung in einem Assay verwendet wurde,
das Resultat durch die Öffnung 108 betrachtet
werden kann. Die Öffnung 109 stellt
Mittel bereit, durch welche eine Kontrollzone, die weitere Reagenzien enthält, die
es ermöglichen,
dass die adäquate
Feuchtigkeitspermeation durch den Streifen beobachtet wird.
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2 zeigt
die Kappe auch im Querschnitt und ihre Konstruktion kann gesehen
werden. Es wird auch auf 3 Bezug genommen, die die identische
Ansicht der Kappe in einem viel größeren Maßstab liefert. Die Kappe wurde
durch ein Monosandwich-Spritzgießverfahren aufgebaut und die
gesamte Kappenwandstruktur umfasst einen Kern 114 aus Trockenmittel
enthaltendem Kunststoffmaterial, der vollständig in einer äußeren Hülle 115 aus
kein Trockenmaterial enthaltendem Kunststoffmaterial umhüllt ist.
Somit ist die ganze sichtbare Oberfläche der Kappe, die die innere
Oberfläche 116 und
die äußere Oberfläche 117 umfasst,
von dem kein Trocknungsmittel enthaltenden Material gebildet. Kein
Teil des Trockenmittel enthaltenden Kerns ist direkt der Atmosphäre ausgesetzt.
Dies stellt sicher, dass alle sichtbaren Flächen der Kappe "reines" Kunststoffmaterial umfassen
und dass die Kappe als Ganzes ästhetisch
ansprechend ist. Es sind auch andere Konstruktionen möglich. Wenn
es gewünscht
wird, kann die ganze Kappe aus dem Trocknungsmittel enthaltenden
Kunststoffmaterial geformt werden. Alternativ kann sich die "reine" Hülle in einfacher
Weise über
die Außenseite
der Kappe erstrecken, wobei das Trocknungsmittel enthaltende Material
an den Innenflächen
der Kappe freigelegt bleibt. Ein oder mehrere der Körperformteile,
die das Vorrichtungsgehäuse
ausmachen, können
auch aus Trocknungsmittel enthaltendem Kunststoffmaterial hergestellt
werden, wenn dies gewünscht
wird.
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Bei
Verwendung wird die Schutzkappe 103 von der Halterung entfernt
und Element 106 wird einer Flüssigkeitsprobe eingesetzt,
beispielsweise indem es im Fall eines Schwangerschaftstests in einen
Urinstrom gehalten wird. Nachdem das Element 106 für eine ausreichend
lange Zeit der Flüssigkeitsprobe
ausgesetzt war, um sicherzustellen, dass das Element 106 mit
der Probe gesättigt
ist, kann die Kappe 103 wieder platziert werden und die
Vorrichtung kann vom Verwender für
einen geeigneten Zeitraum (z. B. 2 oder 3 Minuten) beiseite gelegt
werden, während
die Probe den Teststreifen 110 permeiert, um das analytische
Resultat zu liefern. Nach der geeigneten Zeit kann der Verwender
den Teststreifen durch die Öffnungen 108 und 109 betrachten und
kann feststellen, ob der Assay beendet ist, indem er die Kontrollzone
durch Öffnung 109 betrachtet,
und kann das Resultat des Assays feststellen, indem er die zweite
Zone durch Öffnung 108 betrachtet.
Alternativ kann die Assay-Vorrichtung von einer Maschine gelesen
werden, mit der das Assayresultat optisch bestimmt wird, z. B. durch
Reflexion oder Transmission durch den Streifen (in diesem Fall können eine
oder mehrere zusätzliche Öffnungen
im Vorrichtungsgehäuse
notwendig sein).
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Während der
Herstellung kann die Vorrichtung in einfacher Weise z. B. aus Kunststoffmaterial
zusammengebaut werden, wobei das Gehäuse 100 in zwei Teilen
(eine obere und eine untere Hälfte)
geformt wird, die sicher aneinander befestigt werden können (z.
B. durch Ultraschallschweißen),
nachdem das poröse
Element und der Teststreifen in eine der Hälften angeordnet wurden und
dann sandwichartig zwischen die zwei Hälften gebracht wurden. Der
Vorgang der Bildung dieses Sandwichaufbaus kann verwendet werden,
um das poröse
Element und den Teststreifen zu "kräuseln", um einen adäquaten,
flüssigkeitsleitenden
Kontakt zwischen ihnen zu begünstigen.
Kappe 103 wird als vollständig getrenntes Teil durch
Monosandwich-Spritzgießen geformt,
so dass das Trocknungsmittel enthaltende Kunststoffmaterial in dem
kein Trocknungsmittel enthaltenden Kunststoffmaterial eingehüllt ist,
wie es gezeigt wurde. Wenn es gewünscht wird, können die Öffnungen 108 und 109 mit
transparenten Einsätzen
oder Bedeckungen versehen werden, welche eine größere Sicherheit gegen das Eintreten
von äußerer Feuchtigkeit
von der Außenseite
des Gehäuses
sicherstellen können.
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Die
Erfindung kann bei der Herstellung einer Assay-Vorrichtung angewendet
werden, die empfindliche Assay-Reagenzien, z. B. Antikörper, in
einem Kunststoffgehäuse
verwendet. Die Natur der Probenflüssigkeit und des Analyten oder
der Analyten, der/die zu untersuchen ist/sind, ist nicht kritisch.
Die Erfindung findet daher in einem sehr weiten Bereich von Testvorrichtungen
Anwendung, wobei diese Testvorrichtungen gerichtet sind auf die
Detektion von Urinanalyten, z. B. Hormonen und ihre Metaboliten,
beispielsweise humanes chorionisches Gonadotropin (hCG), luteinisierendes
Hormon (LH), Follikelstimulierendes Hormon (FSH), Östron-3-glucuronid
(E3G) und Pregnandiol-3-glucuronid
(P3G); von Analyten, die mit sexuell übertragenen Krankheiten, z.
B. Chlamydia, in Verbindung stehen; von Drogen oder Arzneimitteln,
die einem Missbrauch unterliegen, und von pathogenen Organismen,
wie z. B. Lebensmittelpathogenen wie beispielsweise Listeria und Salmonella.
Diese involvierten Probenflüssigkeiten
können
Körperflüssigkeiten
wie z. B. Urin, Serum und Vollblut; Ausflussproben, kultivierte
Blutproben und Lebensmittelproben, die Verfahren zur mikrobiellen
Anreicherung unterzogen wurden, sein.
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BEISPIEL
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Das
folgende Beispiel demonstriert, dass ein Trocknungsmittel enthaltendes
Kunststoffmaterial gemäß der Erfindung
verwendet werden kann, um einer Assay-Vorrichtung wirksame Lagerungsstabilität zu verleihen.
In diesem Fall war der Test auf luteinisierendes Hormon (LH) in
Urin gerichtet und die Basis der Testvorrichtung war ein Sandwich-Immunassay-Format,
das an einem porösen
Nitrocellulosestreifen in einem Polystyrolgehäuse durchgeführt wird,
wobei ein mobiler, Partikel-markierter (blau gefärbter Latex) monoklonaler Antikörper, der
gegen LH spezifisch ist, und ein immobilisierter monoklonaler Anti-LH-Antikörper in
einer Detektionszone auf dem Streifen verwendet wurden. Der Test
wurde durchgeführt,
indem jede Vorrichtung in LH-enthaltenden Standardurin eingetaucht
wurde und das Assayresultat nach 5 Minuten bewertet wurde. Die relative
Akkumulierung von gefärbtem
Latex in der Detektionszone war proportional zu der Urin-LH-Konzentration.
Das Resultat wurde in willkürlichen
Einheiten durch optische Transmission unter Verwendung von Rotlicht,
Extinktion der Lichttransmission, die durch Vergleich mit einem
Teil des Streifens benachbart der Detektionszone beurteilt wurde,
bestimmt. Die Testvorrichtung war in einer Art konstruiert, die
der in den 1 bis 3 gezeigten
und oben beschriebenen vergleichbar war, außer dass die untere Hälfte des
Gehäuses
auch direkt eine einer Öffnung 108 gegenüberliegend
eingearbeitete Öffnung
aufwies, um eine Lichttransmission durch den Streifen zu ermöglichen.
Diese zweite Öffnung
wurde auch gegen ein starkes Eindringen von äußerer Feuchtigkeit während der
Probensammlung versiegelt. Jede Vorrichtung hatte eine Kappe, die
durch Monosandwich-Spritzgießen
hergestellt war und den in 3 gezeigten
Aufbau hatte. Der Kern der Kappe war aus einem Siliciumdioxid enthaltenden
Polystyrol (Mischung, enthaltend etwa 30% Siliciumdioxid und etwa 60%
Polystyrol) hergestellt, wie es umfangreich in EP-A- 0 599 690 beschrieben
ist; der Rest der Kappe umfasste herkömmliches weißes Polystyrol.
Der Kern stellte etwa 50% des Gesamtmaterials der Kappe dar.
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Vorrichtungen
dieses Typs wurden unter Umgebungsbedingungen hinsichtlich Temperatur
und Feuchtigkeit in herkömmlichen,
einzelversiegelten Aluminiumfolientaschen abgepackt und unter kontrollierten
Temperaturbedingungen bei Umgebungsfeuchtigkeit gelagert; die Probenvorrichtungen
wurden periodisch in LH-Tests eingesetzt. Als Vergleich wurden identische
Vorrichtungen (mit Kappen, die ganz aus normalem Polystyrol geformt
waren) unter identischen Bedingungen gelagert, wobei jede Vorrichtung
mit einem herkömmlichen
Silicagelbriefchen in ihrer Folientasche versehen war.
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Die
Tabellen I bis III unten geben die Vergleichslagerungsstabilität an, die
als LH-Assay-Resultate ausgedrückt
wird. Es ist keine signifikante Differenz zu erkennen, wodurch bestätigt wird,
dass das Trocknungsmittel in der Kappe genauso wirksam ist wie das
herkömmliche äußere Briefchen
mit Trocknungsmittel.
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6-MONATSSTABILITÄTS-DATEN
Tabelle
I
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Die
Wirksamkeit des Assays hängt
von den monoklonalen Antikörperreagenzien
ab, die in der Vorrichtung in trockenem Zustand vorliegen und einen
hohen Level an biologischer Aktivität trotz verlängerter
Lagerung beibehalten.