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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Beschichtungszusammensetzung zur Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften von ausgehärteten
Behälterbeschichtungszusammensetzungen,
wenn diese einer Dampfbehandlung unterworfen werden.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Carbamat-funktionelle Polymere sind
auf dem Gebiet der Beschichtungen für ihren hohen Glanz und ihre
Säurebeständigkeit
bekannt. Beispiele dieser Technologie können beispielsweise in EP-A-594142, WO-A-9410211
und WO-A-9410212 gefunden werden, welche Beschichtungen für den Automobilbereich
betreffen. Eine etwas breitere Verwendung von carbamat-funktionellen
Verbindungen für
Beschichtungen ist in US-A-5475064
offenbart. Die Verwendung von nicht-polymeren Verbindungen, umfassend
carbamat-funktionelle Gruppen wie jene, die in der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden, wurden jedoch bisher nicht offenbart.
Außerdem
wurden Beschichtungen, welche carbamat-funktionelle Verbindungen
enthalten, bisher nicht als Beschichtungen für Verpackungsbehälter benutzt.
Die Technik zur Beschichtung von Verpackungsbehältern ist bereits bekannt.
Wie jedoch beispielsweise aus JP-A-7305022 entnommen werden kann,
wurden bisher beispielsweise Acrylatpolymere zur Beschichtung von
Verpackungsbehältern
benutzt, welche mit Aminoharzen vernetzt waren.
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Auf dem Gebiet der Beschichtungszusammensetzungen
für Verpackungsbehälter werden
an Behälter,
die für
die Verwendung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie beabsichtigt waren,
im Allgemeinen eine Reihe an Anforderungen gestellt, damit sie kommerziell
akzeptabel sind. Die Beschichtung sollte gut am Basismetall haften
und Flexibilität,
Dehnfähigkeit
und Haftungscharakteristiken aufweisen, um die Verarbeitung des
Behälters
selbst zu überstehen.
Die Beschichtung muss in der Lage sein, Hitze zu widerstehen, wie sie
während
der Verarbeitung des Behälters
und seiner Inhalte auftreten. Zusätzlich sollte die Beschichtung selbst
nicht den Geschmack des Lebensmittels oder Getränks beeinflussen, welches in
den Behälter
kommt.
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Behälterbeschichtungen werden einer
Dampfbehandlung und längeren
Backzyklen unterworfen. Die Dampfbehandlung verursacht oft einen
Defekt in der Behälterbeschichtung,
die Trübung
(blush) genannt wird, welche eine Schleierbildung des Films ist,
von dem man annimmt, dass es durch die Absorption von Wasser verursacht
wird. Die Trübung
tritt besonders bei Behälterbeschichtungen
auf, die hohen Temperaturen und hohen Feuchtigkeitsbedingungen während der
Dampfbehandlung ausgesetzt sind.
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Es ist wünschenswert, dass Behälterbeschichtungszusammensetzungen
ausgehärtete
Filme zur Verfügung
stellen, die gegenüber
Defekten durch eine Dampfbehandlung resistent sind. Diese Defekte
beinhalten Wasserflecken und Trübung
sowie eine verminderte Lösungsmittelbeständigkeit
und Glanzbeibehaltung.
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Behälterbeschichtungen, welche
hydroxyl-funktionelle polymere Harze enthalten, zeigen verschiedene
Nachteile, wie einen geringen Widerstand gegen Trübung und
Wasserflecken, verringerte Lösungsmittelresistenz
und schlechte Glanzbeibehaltung, wenn sie einer Dampfbehandlung
ausgesetzt werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Beschichtungszusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, sowie ein Verfahren zur Verbesserung des Widerstands von
Behälterfilmen
gegenüber
dem Abbau bei Aussetzung einer Dampfbehandlung. Eine weitere Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das zur Verfügung stellen einer Behälterbeschichtungszusammensetzung,
welche carbamat-funktionelle Verbindungen umfasst, sowie einen Gegenstand,
der mit dieser Beschichtungszusammensetzung beschichtet ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung einer Beschichtungszusammensetzung zur Beschichtung
von Verpackungsbehältern,
wie sie in Anspruch 1 definiert ist, sowie eine Beschichtungszusammensetzung,
wie sie in Anspruch 13 definiert ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Verbesserung des Widerstands von Behälterfilmen
gegenüber
Defekten, wie Trübung
und Wasserflecken, bei der Aussetzung einer Dampfbehandlung, während ein
ausgehärteter
Film mit gutem Lösungsmittelwiderstand
und guter Glanzbeibehaltung zur Verfügung gestellt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist in Anspruch 16 definiert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin einen beschichteten Gegenstand, umfassend einen Verpackungsbehälter, auf
welchem ein ausgehärteter
Film aus der Beschichtungszusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
gebildet ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Es wurde gefunden, dass Filme, die
aus Beschichtungszusammensetzungen gebildet wurden, welche carbamat-modifizierte
Verbindungen enthalten, bei Aussetzung einer Dampfbehandlung der
Behälter
einen verbesserten Widerstand gegenüber Trübung und Wasserflecken zeigen
sowie einen verbesserten Widerstand gegenüber Lösungsmitteln und Glanzbeibehaltung,
im Vergleich zu Beschichtungszusammensetzungen, welche hydroxy-funktionelle
polymere Harze enthalten.
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Geeignete carbamat-substituierte
Verbindungen für
erfindungsgemäße Zwecke
beinhalten sowohl nicht-polymere als auch polymere organische Verbindungen.
Geeignete nicht-polymere organische Verbindungen beinhalten jene,
welche ein Molekulargewicht von 75 bis 2000 haben und eine Vielzahl
von carbamat-aktiven Wasserstoffen umfassen. Beispiele von carbamat-modifizierten
Polymeren beinhalten acrylische und modifizierte acrylische Polymere,
Polyurethanpolymere, Epoxy- und modifizierte Epoxypolymere, Polyesterpolymere,
Alkydpolymere und Polyetherpolymere.
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Die carbamat-substituierten, nicht-polymeren
Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 75 bis 2000 können erfindungsgemäß auf verschiedenen
Wegen hergestellt werden. Einfache käuflich erwerbliche Carbamate
oder Harnstoffverbindungen, wie Methylcarbamat oder Butylcarbamat,
können
erfindungsgemäß als carbamatsubstituierte
Komponenten verwendet werden. Es kann oft wünschenswert sein, den Einschluß von Hydroxylgruppen
in solchen Verbindungen zu vermeiden, da sie während der Aushärtung zur
Bildung von empfindlichen Etherbrücken führen. Die Verbindungen, die
als carbamat-substituierte Verbindungen nützlich sind, umfassen eine
Vielzahl an carbamat-aktiven Wasserstoffen. Das kann mit einer einfachen
primären (-O-CO-NH2) Carbamatgruppe erreicht werden, es wird
aber bevorzugt durch eine Vielzahl an Carbamatgruppen erreicht,
und noch bevorzugter durch eine Vielzahl an primären Carbamatgruppen.
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Eine Möglichkeit, die carbamat-substitutierten
nicht-polymeren Verbindungen herzustellen, ist die Umsetzung eines
Alkohols („Alkohol" wird hierin definiert
als eine oder mehrere OH-Gruppen habend) mit einem Harnstoff, um
eine Verbindung mit (einer) Carbamatgruppe(n) zu bilden. Diese Reaktion
wird durch Erhitzen einer Mischung des Alkohols und Harnstoffs erreicht.
Eine weitere Technik ist die Reaktion eines Polyols mit einem Monoisocyanat
(beispielsweise Methylisocyanat), um eine Verbindung mit mehreren
sekundären
Carbamatgruppen zu bilden, oder die Umsetzung eines Alkohols mit
Cyansäure,
um eine Verbindung mit (einer) primären Carbamatgruppe(n) zu bilden
(unsubstituierte Carbamate). Diese Reaktion wird ebenfalls unter
Erwärmung
durchgeführt,
bevorzugt in Gegenwart eines Katalysators, wie er aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Carbamate können außerdem durch Reaktion eines
Alkohols mit Phosgen und anschließend Ammoniak hergestellt werden,
um eine Verbindung mit (einer) primären Carbamatgruppe(n) zu bilden,
oder durch Reaktion eines Polyols mit Phosgen und anschließend einem
primären
Amin, um eine Verbindung mit sekundären Carbamatgruppen zu bilden.
Ein weiterer Ansatz ist die Umsetzung eines Isocyanates (beispielsweise
HDI, IPDI) mit einer Verbindung, wie Hydoxypropylcarbamat, um ein
lsocyanatderivat mit endständigen
Carbamatgruppen zu bilden. Schließlich können Carbamate durch Umcarbamylieren
hergestellt werden, wobei ein Alkohol oder Hydroxyalkylcarbamat
mit einem Alkylcarbamat reagiert (beispielsweise Methylcarbamat,
Ethylcarbamat, Butylcarbamat), um eine Verbindung zu bilden, die
primäre
Carbamatgruppen enthält.
Diese Reaktion wird unter Erwärmen
durchgeführt,
bevorzugt in Gegenwart eines Katalysators, wie einem organometallischen Katalysator
(beispielsweise Dibutylzinndilaurat). Andere Techniken zur Herstellung
von Carbamaten sind außerdem
aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise in P. Adams & F. Baron, „Esters
of Carbamic Acid",
Chemical Review, v. 65, 1965, beschrieben. Verschiedene Alkohole
können
zur Herstellung der erfindungsgemäßen carbamatfunktionellen Verbindungen
verwendet werden. Sie haben im Allgemeinen 1 bis 160 Kohlenstoffatome,
bevorzugt 1 bis 60 Kohlenstoffatome, und können monofunktionell und polyfunktionell
sein (bevorzugt mit einer Funktionalität von 2 bis 3), aliphatisch,
aromatisch oder cycloaliphatisch. Sie können lediglich OH-Gruppen enthalten
oder OH-Gruppen
und zusätzlich
Heteroatome, wie O, S, Si, N, P und andere Gruppen, wie Estergruppen,
Ethergruppen, Aminogruppen oder ungesättigte Stellen. Beispiele für geeignete Alkohole
beinhalten 1,6-Hexandiol, 1,2-Hexandiol, 2-Ethyl-1,3-hexandiol,
Ethyl-propyl-1,5-pentandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol,
2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol, 1,3-Dihydroxyacetondimer,
2-Buten-1,4-diol, Pantothenol, Dimethyltartrat, Pentaethylenglykol,
Dimethylsilyldipropanol und 2,2'-Thiodiethanol.
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Ein weiterer Ansatz ist die Umsetzung
eines Isocyanats (bevorzugt eines Diisocyanats, wie HDI, IPDI) mit
einer Verbindung, wie Hydroxypropylcarbamat, um ein Polyisocyanatderivat
mit endständigen
Carbamatgruppen zu bilden, wie in EP-A-636660 beschrieben. Das Polyisocyanat
kann ein aliphatisches Polyisocyanat sein, beinhaltend ein cycloaliphatisches
Polyisocyanat oder ein aromatisches Polyisocyanat. Geeignete aliphatische
Polyisocyanate beinhalten aliphatische Diisocyanate, wie Ethylendiisocyanat,
1,2-Diisocyanatopropan, 1,3-Diisocyanatopropan, 1,6-Diisocyanatohexan,
1,4-Butylendiisocyanat, Lysindiisocyanat, 1,4-Methylenbiscyclohexylisocyanat und Isophorondiisocyanat.
Geeignete aromatische Diisocyanate und araliphatische Diisocyanate
beinhalten die verschiedenen Isomere von Toluoldiisocyanat, m-Xylylendiisocyanat,
und p-Xylylendiisocyanat, außerdem
können
4-Chlor-1,3-phenylendiisocyanat,
1,5-Tetrahydronaphthalindiisocyanat, 4,4'-Dibenzyldiisocyanat
und 1,2,4-Benzoltrüsocyanat
verwendet werden. Zusätzlich
können
verschiedene Isomere von α,α,α',α'-Tetramethylxyloldüsocyanat verwendet werden.
Biurets von Isocyanaten, wie DESMODUR® N100
von Mobay, können
außerdem
nützlich
sein.
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In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform
wird ein Polyisocyanat mit einer Verbindung, welche eine isocyanat-reaktive
Gruppe und eine Carbamatgruppe enthält, umgesetzt, beispielsweise
ein Hydroxyalkylcarbamat, wie Hydroxypropylcarbamat oder Hydroxyethylcarbamat.
Alternativ kann das Polyisocyanat mit Substituenten versehen sein,
welche die Fähigkeit
haben, nach Beenden der Reaktion mit dem Polyisocyanat Carbamatgruppen
zu bilden. Beispielsweise kann das Polyisocyanat mit einer Verbindung
umgesetzt werden, welche eine aktive Wasserstoffgruppe (beispielsweise
Hydroxyl) und eine cyclische Carbonatgruppe hat (beispielsweise
das Reaktionsprodukt von Glycidol und CO2),
und die cyclischen Carbonatgruppen werden anschließend mit
Ammoniak umgesetzt, um eine carbamat-funktionelle Gruppe zu bilden.
Alternativ kann das Polyisocyanat mit einer aktiven Wasserstoffgruppe
(beispielsweise Hydroxyl) und einer Epoxygruppe umgesetzt werden,
und anschließend
mit CO2, um die Epoxygruppe in ein cyclisches
Carbonat umzuwandeln, und die cyclischen Carbonatgruppen werden
anschließend
mit Ammoniak umgesetzt, um carbamat-funktionelle Gruppen zu bilden.
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Eine weitere Synthesemethode ist
die erste Umsetzung der Isocyanatgruppen des Polyisocyanats mit einer
Verbindung, die eine Gruppe hat, die mit dem Isocyanat reagieren
kann, sowie eine nicht-NCO-funktionelle Gruppe. Dieses Addukt wird
anschließend
mit einer Verbindung umgesetzt, welche mindestens eine Carbamatgruppe
oder Gruppe umfasst, die zu einem Carbamat konvertiert werden kann,
sowie mindestens eine Gruppe, die mit den nicht-NCO-funktionellen
Gruppen reagieren kann. Beispiele von nicht-NCO-funktionellen Gruppen
beinhalten Carboxyl, Epoxy, Hydroxyl und Amino. Beispielsweise kann
ein OH-funktionelles Polyisocyanat (welches durch Reaktion eines
Polyisocyanats mit einem Aminoalkohol gebildet werden kann) mit
dem Sauerstoff des COO-Teils der Carbamatgruppe eines Alkylcarbamats
oder mit der Methylolgruppe von Methylolacrylamid (NO-CH2-NH-CO-CH=CH2) reagieren.
Im Fall der COO-Gruppe des Alkylcarbamats vollzieht die Hydroxylgruppe
des Polyurethans eine Umesterung mit der COO-Gruppe, woraus resultiert,
dass die Carbamatgruppe am Polyurethan hängt. Im Fall von Methylolacrylamid
wird die ungesättigte
Doppelbindung anschließend
mit Peroxid, Kohlendioxid und Ammoniak, wie oben beschrieben, umgesetzt.
Die Epoxygruppen werden dann mit Kohlendioxid umgesetzt, um cyclische
Carbonatgruppen zu bilden, welche anschließend zu Carbamatgruppen durch
Reaktion mit Ammoniak konvertiert werden. Alternativ kann ein säure-funktionelles Polyisocyanat
(welches durch Reaktion eines Polyisocyanats mit einer hydroxyfunktionellen
Carbonsäure
gebildet werden kann) mit Essigsäureanhydrid
umgesetzt werden, um ein anhydrid-funktionelles Triisocyanurat zu
erzeugen, welches dann mit einem Hydroxycarbamat reagiert werden
kann.
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Die oben beschriebenen Polyisocyanate
sind an Verbindungen angelagert, welche eine Carbamatgruppe oder
eine Gruppe enthalten, welche zu einem Carbamat konvertiert werden
kann, sowie eine Gruppe, die mit der NCO- oder nicht-NCO-funtkionellen
Gruppe des Polysiocyanats reagieren kann. Carbamat-enthaltende Verbindungen,
die an die NCO-Gruppen eines Diisocyanats oder eines Isocyanurats
angelagert werden können,
sind bevorzugt aktiven Wasserstoff enthaltende Carbamate, wie Hydroxyalkylcarbamate
(beispielsweise Hydroxypropylcarbamat oder Hydroxyethylcarbamat).
Verbindungen, welche Gruppen enthalten, die zu einem Carbamat umgewandelt
werden können,
und Gruppen, die mit NCO reagieren können, beinhalten aktiven Wasserstoff
beinhaltende cyclische Carbonatverbindungen, die durch Reaktion
mit Ammoniak zum Carbamat umgewandelt werden können (beispielsweise das Reaktionsprodukt
von Glycidol und CO2), Monoglycidylether
(beispielsweise Cardura E®) welche zum Carbamat
durch Reaktion mit CO2 und anschließend Ammoniak
umgewandelt werden können,
und Monoglycidylester (beispielsweise das Reaktionsprodukt einer
Carbonsäure
und Epichlorhydrin), die durch Reaktion mit CO2 und
anschließend
Ammoniak zum Carbamat umgewandelt werden können, Allylalkohole, worin
die Alkoholgruppe mit NCO reagieren kann und die Doppelbindung zum
Carbamat durch Reaktion mit Peroxid umgewandelt werden kann, und
Vinylester, worin die Estergruppe mit NCO reaktiv ist und die Vinylgruppe
zum Carbamat durch Reaktion mit Peroxid, anschließend CO2, und dann mit Ammoniak umgewandelt werden
kann.
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Die Verbindung (a) hat im Allgemeinen
ein Molekulargewicht von 75 bis 2000, und bevorzugt von 75 bis 1500.
Wie hierin verwendet, bedeutet Molekulargewicht das zahlenmittlere
durchschnittliche Molekulargewicht. Das Molekulargewicht kann mittels
der GPC-Methode bestimmt werden. Die Glasübergangstemperatur, Tg, der Komponenten (a) und (b) kann so eingestellt
werden, dass eine ausgehärtete
Beschichtung erhalten wird, die die Glasübergangstemperatur für die jeweilige
bestimmte Anwendung hat. Die Verbindung (a) wird bevorzugt zwischen
3 und 50% verwendet (basierend auf dem Gesamtharzfeststoffgehalt
der Beschichtungszusammensetzung), und bevorzugt zwischen 30 und
50%.
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Die Carbamatgruppen der Verbindung
(a) sind gemäß der Formel:
worin R Wasserstoff oder
Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist. Bevorzugt ist R Wasserstoff
oder Methyl, und noch bevorzugter ist R Wasserstoff.
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Wie oben erwähnt, können verschiedene Polymere
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Polyester, beinhaltend
Alkydpolymere mit Carbamatfunktionalität, können außerdem gebildet werden durch
- (a) Umsetzen eines cyclischen Hydroxyalkylcarbonats
mit Ammoniak, Ammoniumhydroxid oder einem primären Amin, um einen zweiwertigen
Alkohol mit einer anhängenden
Carbamatgruppe zu bilden,
- (b) Umsetzen des zweiwertigen Alkohols aus (a) und eines cyclischen
Anhydrids, um eine Halbesterdisäure zu
bilden, an welcher die Carbamatgruppe anhängt, und
- (c) Umsetzen einer Mischung, umfassend die Halbesterdisäure aus
Schritt (b) und ein Polyol, um einen Polyester zu bilden, an welchem
die Carbamatgruppen anhängen.
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Das cyclische Hydroxyalkylcarbonat,
welches erfindungsgemäß benutzt
wird, kann über
mehrere Ansätze
hergestellt werden. Gewisse cyclische Hydoxyalkylcarbonate, wie
3-Hydroxypropylcarbonat
(Glycerincarbonat) sind käuflich
erhältlich.
Cyclische Carbonatverbindungen können
durch jeden von verschiedenen Ansätzen synthetisiert werden.
Ein Ansatz beinhaltet die Umsetzung einer eine Epoxygruppe enthaltenden Verbindung
mit CO
2, bevorzugt unter Druck mit einem
Katalysator. Geeignete Katalysatoren beinhalten jeden, der einen
Oxiranring aktiviert, wie quarternäre Salze von tertiären Aminen
(beispielsweise Tetramethylammoniumbromid), Zinn und/oder Phosphorkomplexsalze
(beispielsweise (CH
3)
3SNI
: (CH
3)
4PI). Epoxide
können außerdem mit
b-Bytyrolacton in der Gegenwart solcher Katalysatoren reagieren.
Ein weiterer Ansatz ist das Reagieren eines Glykol-ähnlichen
Glycerins bei Temperaturen von mindestens 80°C (üblicherweise unter Rückfluss)
mit Diethylcarbonat in der Gegenwart eines Katalysators (beispielsweise
Kaliumcarbonat), um ein Hydroxyalkylcarbonat zu bilden. Alternativ
kann eine funktionelle Verbindung, welche ein Ketal eines 1,2-Diols mit
der folgenden Struktur enthält:
mit Wasser bei Temperaturen
von mindestens 60°C
am Ring geöffnet
werden, bevorzugt mit Spuren an Säure, um ein 1,2-Glykol zu bilden,
welches anschließend
mit Diethylcarbonat reagiert, um ein cyclisches Carbonat zu bilden.
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Cyclische Carbonate haben typischerweise
5 bis 6-gliedrige Ringe, wie aus dem Stand der Technik bekannt.
5-gliedrige Ringe sind auf Grund ihrer einfachen Synthese und größeren kommerziellen
Erhältlichkeit bevorzugt.
Bevorzugte cyclische Hydroxyalkylcarbonate, wie sie in der Praxis
verwendet werden, sind gemäß der Formel:
worin R eine Hydroxyalkylgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
und bevorzugter 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, und worin n 1 oder 2
ist, welche substituiert sein kann mit einem oder mehreren Substituenten,
wie blockierten Aminen oder ungesättigten Gruppen. Bevorzugt
ist R -C
mH
2mOH,
worin die Hydroxylfunktion primär
oder sekundär
sein kann, und m ist 1 bis 8, und noch bevorzugter ist R-(CH
2)
p-OH, worin die
Hydroxylfunktion primär
ist und p 1 bis 2 ist.
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In Schritt (a) des Verfahrens zur
Bildung des Carbamat-substituierten Polyester reagiert das cyclische Hydroxyalkylcarbonat
mit Ammoniak, Ammoniumhydroxid oder einem primären Amin. Diese Reaktion wird
unter milden Bedingungen durchgeführt (beispielsweise 0 bis 60°C in Wasser,
Methanol oder anderen bekannten Lösungsmitteln). Die Reaktion
mit Ammoniak oder Ammoniumhydroxid resultiert in einem primären Carbamat und
ist bevorzugt. Die Reaktion mit einem primären Amin resultiert in einem
sekundären
(N-substituierten) Carbamat. Die ringöffnende Reaktion von Ammoniak,
Ammoniumhydroxid oder einem primären
Amin mit der cyclischen Carbonatgruppe resultiert in einer Carbamatgruppe,
wie sie oben beschrieben ist, und zusätzlich einer primären oder
sekundären
Hydroxylgruppe, welche an der polyesterbildenden Reaktion im nächsten erfindungsgemäßen Schritt
teilnimmt. Dieses Reaktionsprodukt umfasst demnach eine Carbamatgruppe,
die Hydroxylgruppe, die an der cyclischen Hydroxyalkylcarbonatgruppe
war, und eine Hydroxylgruppe, welche durch die Ringöffnung des
cyclischen Carbonats gebildet wurde.
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In Schritt (b) des oben beschriebenen
Verfahrens wird das Diol, welches eine Carbamatgruppe hat, die in
Schritt (a) gebildet wurde, mit einem Anhydrid umgesetzt, um eine
Halbesterdisäure
zu bilden, welche eine anhängende
Carbamatgruppe hat. Geeignete Anhydride beinhaften Phthalsäureanhydrid,
Terephthalsäureanhydrid,
Trimellitanhydrid, Pyromellitanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Methylhexahydrophthalsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
Glutaminsäureanhydrid,
1,2,4,5-bis-Anhydridcyclohexan. Die Anhydridreaktion wird üblicherweise
bei Temperaturen unter 120°C
durchgeführt,
bevorzugt unterhalb 110°C,
und am meisten bevorzugt unterhalb 90°C, welches vorteilhaft sein
kann, weil das Carbamatdiol dadurch nicht drastischen Reaktionsbedingungen
ausgesetzt ist, welche dazu führen
können, dass
Nebenreaktionen wie Ringschluß zum
ursprünglichen
cyclischen Carbonat ablaufen.
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In Schritt (c) des Verfahrens wird
eine Mischung, umfassend das Reaktionsprodukt aus Schritt (b) und einen
Polyol, umgesetzt, um einen Polyester zu bilden. Geeignete Polyole
enthalten generell mehr als 2, bevorzugt 2 bis ungefähr 10 Kohlenstoffatome,
noch bevorzugter ungefähr
2 bis 8 Kohlenstoffatome, zusätzlich zu
2 bis ungefähr
6, bevorzugt 2 bis ungefähr
4 Hydroxylgruppen. Einige bevorzugte Beispiele des Polyols sind eines
oder mehrere der folgenden: Neopentylglykol, Ethylenglykol, Propylenglykol,
2,3-Butylenglykol, Butandiol, Hexamethylendiol, 1,2-Cyclohexandimethanol,
1,3-Cyclohexandimethanoi,
1,4-Cyclohexandimethanol, Trimethylolpropan, Pentaerythritol, Neopentylglykol,
Hydroxypivalatdiethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol,
Dipropylenglyfol, Polypropylenglykol, Hexylenglykol, 2-Methyl-2-ethyl-1,3-propandiol, 2-Ethyl-1,3-hexandiol,
1,5-Pentandiol, Thiodiglykol, 1,3-Propandiol, 1,3-Butandiol, 2,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, 1,2-Cyclohexandiol, 1,3-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
Glycerol, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, 1,2,4-Butantiol,
1,2,6-Hexantriol, Dipentaerythritol, Tripentaerythritol, Mannitol,
Sorbitol, Methylglycosid, und ähnliche
Verbindungen, wie sie dem Fachmann bekannt sind, sowie Mischungen
davon. Abhängig
von den erwünschten
Eigenschaften des letztendlich erhaltenden Harzes können gewisse
andere Polyole in die Reaktionsmischung eingebaut werden, wie Fettsäurepolyole,
Phenolpalyole (beispielsweise Hydrochinon, Phenolphthalein, Bisphenol
A), oligomere oder polymere Polyole (beispielsweise vorgeformte
Polyesterpolyole).
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Die Reaktionsmischung in Schritt
(c) kann außerdem
zusätzliche
Polysäuren
umfassen. Der Gehalt solcher zusätzlichen
Polysäuren
wird durch das gewünschte
Level an Carbamatfunktionalität
des Polyesters festgelegt. Polysäuren,
wie sie erfindungsgemäß geeignet
sind, können
ungefähr
2 bis 34 Kohlenstoffatome in aliphatischen oder aromatischen Teilen
enthalten, und mindestens 2, bevorzugt nicht mehr als 4 Carboxygruppen,
welche alternativ in Form von Anhydridgruppen sein können. Die
Polysäuren
können
Polysäuren
oder cyclische Anhydride von Polysäuren sein, welche durch die
carbamat-enthaltenden Diole oder anderen Polyole während der
Polyesterreaktion am Ring geöffnet
werden können,
um Säuregruppen
für die
Polyesterkondensation zu bilden. Beispiele von geeigneten Polysäuren beinhalten
Phthalsäureanhydrid,
Phthalsäure,
Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Adipinsäure,
Succinsäure,
Glutarsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Cyclohexandicarbonsäure, Trimellitanhydrid,
Azelinsäure,
Sebacinsäure,
Dimersäure,
Pyromellitdianhydrid, substituierte Malein- und Fumarsäuren, wie
Citracon-, Chlormalein- oder Mesaconsäuren, substituierte Succinsäuren, wie Aconit-
und Itaconsäuren.
Mischungen von Polysäuren
können
ebenfalls verwendet werden. Zusätzliche
Komponenten sind Reaktionsmodifizierer, Katalysatoren, Lösungsmittel,
Dispergiermittel, und ähnliche,
wie aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die Eigenschaften des Polyols, des
Reaktionsprodukts aus Schritt (b), und anderer aktiver Verbindungen
können
so gewählt
werden, dass ein säure-endständiger Polyester
oder ein hydroxyl-endständiger
Polyester gebildet wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass
ein stöchiometrischer Überschuss
von Polysäure oder
Polyol verwendet wird.
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Wenn Wasserlöslichkeit gewünscht ist,
ist es wichtig, wasserstabilisierende Gruppen in den Polyester einzubauen.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass Wasserstabilisierende Polyetherpolyole
in die Reaktionsmischung eingebaut werden, wodurch sie in den Polyester
eingebaut werden, oder durch Verwendung von Dimethylolpropionsäure als
ein Polyol in der Reaktionsmischung.
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Ein Polyesterharz als Zwischenprodukt
mit hydroxyl- oder säure-endständigen Gruppen
kann durch Verwendung eines Überschusses
der Polysäure-
oder Polyolkomponente in der Polyesterreaktionsmischung hergestellt
werden. Die endständigen
Gruppen des Harzes können
durch Reaktion jener endständigen
Gruppen mit einem Überschuss
an Endcappermitteln, wie aus dem Stand der Technik bekannt ist,
kontrolliert werden. Wenn diese Zwischenproduktharze säure-endständig sind,
kann ein mono- oder multifunktioneller Alkohol verwendet werden,
um die Reaktion abzubrechen (die freien Säuregruppen zu blockieren),
am gewünschten
Punkt der Reaktion (wie durch Viskosität und Konzentration der anwesenden
Isocyanatgruppen bestimmt werden kann). MultifunktioneΠe Alkohole,
wie Ethylenglykol, Trimethylolpropan und hydroxylendständige Polyester
können
ebenfalls auf diese Weise verwendet werden. Wenn das Harz nur Carbamatfunktionalität und keine
Hydroxylfunktionalität
hat, kann das Polyesterharz als Zwischenprodukt bevorzugt mit einem
monofunktionellen Alkohol blockiert werden (beispielsweise n-Butanol).
Entsprechend kann ein hydroxylendständiges Harz als Zwischenprodukt
durch Reaktion mit einem Überschuss
an mono- oder polyfunktioneller
Säure blockiert
werden.
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Polyesterreaktionen werden üblicherweise
bei Temperaturen zwischen 140°C
und 260°C
durchgeführt,
und für
einen Zeitraum von 3 bis 15 Stunden, mit oder ohne die Verwendung
von Säureveresterungskatalysatoren,
wie Phosphorsäure
oder Toluolsulfonsäure
in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%. Die Reaktion wird optional
in Gegenwart eines Lösungsmittels
durchgeführt,
beispielsweise eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie aus dem
Stand der Technik bekannt ist. Die Reaktion kann als Einstufenreaktion
oder Mehrstufenreaktion durchgeführt
werden, beispielsweise als ein Zweistufenprozess. Die so hergestellten
Polyester haben üblicherweise
ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 1.000 bis 60.000.
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Ein carbamat-funktionelles Acryl
kann als eine polymere carbamat-funktionelle Verbindung verwendet werden.
Eine Möglichkeit,
solche Polymere herzustellen, ist die Herstellung eines Acrylmonomers
mit einer Carbamatfunktionalität
im Esterteil des Monomers. Solche Monomere sind aus dem Stand der
Technik bekannt und beispielsweise beschrieben in den US-Patenten
3,479,328; 3,674,838; 4,126,747; 4,279,833; 4,340,497, wobei die
Offenbarung dieser Patente hiermit durch Referenz beinhaltet ist.
Eine Synthesemethode beinhaltet die Reaktion eines Hydroxyesters
mit Harnstoff, um das Carbamyloxycarboxylat zu bilden (beispielsweise
carbamatmodifiziertes Acryl). In einer weiterer Synthesemethode
reagiert ein α,β-ungesättigter Säureester
mit einem Hydroxycarbamatester, um das Carbamyfoxycarboxylat zu
bilden. Eine weitere Technik beinhaltet die Bildung eines Hydroxyalkylcarbamats
durch Reagieren eines primären
oder sekundären
Amins oder Diamins mit einem cyclischen Carbonat, wie Ethylencarbonat.
Die Hydroxylgruppe des Hydroxyalkylcarbamats wird dann durch Reaktion
mit Acrylsäure
oder Methacrylsäure
verestert, um das Monomer zu bilden. Andere Methoden zur Herstellung
von carbamat-modifzierten Acrylmonomeren sind im Stand der Technik
beschrieben und können
ebenfalls verwendet werden. Das Acrylmonomer kann anschließend zusammen
mit anderen ethylenisch ungesättigten
Monomeren, falls erwünscht,
durch bekannte Techniken polymerisiert werden.
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Eine alternative Route zur Herstellung
eines carbamat-funktionellen Acrylpolymers, wie es in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet wird, ist die Umsetzung eines bereits gebildeten Polymers, wie
eines Acrylpolymers, mit einer weiteren Komponente, um eine carbamat-funktionelle
Gruppe zu bilden, die am Polymerrückgrat anhängt, wie in US-Patent 4,758,632
beschrieben, wobei die Offenbarung hierin durch Referenz beinhaltet
ist. Eine Technik zur Herstellung von Polymeren, welche als carbamat-funktionelle
Verbindung verwendet werden können,
beinhaltet die thermische Zersetzung von Harnstoff (um Ammoniak
und HNCO freizusetzen) in der Gegenwart eines hydroxy-funktionellen
Acrylpolymers, um das carbamat-funktionelle Acrylpofymer zu bilden.
Eine weitere Technik beinhaltet die Reaktion der Hydroxylgruppe
eines Hydroxyalkylcarbamats mit der Isocyanatgruppe eines isocyanat-funktionellen
Acryl- oder Vinylmonomers,
um die carbamat-funktionelle Acrylverbindung zu bilden. Isocyanat-funktionelle
Acryle sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise
in
US 4,301,257 beschrieben,
wobei die Offenbarung hierin durch Referenz beinhaltet ist. Isocyanatvinylmonomere
sind aus dem Stand der Technik bekannt und beinhalten ungesättigte m-Tetramethylxylolisocyanate
(verkauft von American Cyanamid als TMI
®).
Noch eine weitere Technik ist das Reagieren der cyclischen Carbonatgruppe
einer cyclischen carbonat-funktionellen Acrylverbindung mit Ammoniak,
um das carbamat-funktionelle Acryl herzustellen. Cyclische carbonatfunktionelle
Acrylpolymere sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise
in US-Patent 2,979,514 beschrieben, wobei die Offenbarung hierin
durch Referenz beinhaltet ist. Ein schwierigerer, aber durchführbarer
Weg, das Polymer herzustellen, ist die Transveresterung eines Acrylatpolymers
mit einem Hydroxyalkylcarbamat.
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Das carbamat-funktionelle Polymer
wird im Allgemeinen ein Molekulargewicht von 2.000 bis 20.000 haben,
und bevorzugt 4.000 bis 6.000. Das Molekulargewicht kann mittels
der GPC-Methode unter Verwendung eines Polystyrolstandards bestimmt
werden. Der Carbamatgehalt des Polymers, auf der Basis des Molekulargewichts
per Äquivalent
Carbamatfunktionalität,
wird im Allgemeinen zwischen 200 und 500 sein, und bevorzugt zwischen
300 und 350. Die Glasübergangstemperatur
Tg der Komponenten (a) und (b) kann so eingestellt
werden, dass ein vernetzte Zusammensetzung erhalten werden kann,
welche die für
die jeweilige Anwendung gewünschte
Glasübergangstemperatur
hat. Im Fall einer Beschichtung sollte die durchschnittliche Glasübergangstemperatur
der nicht reagierten Komponenten (a) und (b) zwischen 10°C und 80°C liegen,
wobei die individuellen Glasübergangstemperaturen
so eingestellt werden, dass eine optimale Leistung erhalten wird.
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Die carbamat-funktionelle Verbindung
kann ein Polymer umfassen, welches gemäß der statistisch verteilten
Wiederholungseinheiten gemäß der folgenden
Formel ist:
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In der obigen Formel ist R1 H oder CH3. R2 ist H, Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Cycloalkyl mit bis zu 6 Ringkohlenstoffatomen. Die Begriffe
Alkyl und Cycloalkyl sollen so verstanden werden, dass sie substituierte
Alkyl und Cycloalkylreste beinhalten, wie Halogen-substituiertes
Alkyl oder Cycloalkyl. Substituenten, die eine entgegengesetzte
Auswirkung auf die Eigenschaften des vernetzten Materials haben,
sollten jedoch vermieden werden. Beispielsweise sind Etherverbindungen
hydrolyseanfällig
und sollten deshalb an Stellen vermieden werden, wo die Etherbindung
in der vernetzten Matrix vorkommen würde. Die Werte x und y sind
Gewichtsprozente, wobei x zwischen 10 und 90% und bevorzugt 40 bis
60% ist, und y 90 bis 10% und bevorzugt 60 bis 40% ist.
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In der Formel bedeutet A Wiederholungseinheiten,
welche von ein oder mehreren ethylenisch ungesättigten Monomeren abgeleitet
werden. Solche Monomere zur Copolymerisation mit λcrylmonomeren
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie beinhalten Alkylester
von Acrylsäure
oder Methacrylsäure,
beispielsweise Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ehtylhexylacrylat,
Butylmethacrylat, Isodecylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylacrylat usw.; und Vinylmonomere, wie ungesättigte m-Tetramethylxylolisocyanate (verkauft
von American Cyanamid als TMI®), Styrol, Vinyltoluol
usw.
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L ist eine zweiwertige Verbindungsgruppe,
bevorzugt ein aliphatischer Rest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
eine cycloaliphatische oder aromatische Verbindungsgruppe mit 6
bis 10 Kohlenstoffatomen. Beispiele von L beinhalten
-(CH
2)-,
-(CH
2)
2-, -(CH
2)
4-, usw.. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist L -COO-L'-,
worin L' eine zweiwertige
Verbindungsgruppe ist. In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform
wird daher das carbamat-funktionelle Polymer durch die statistisch
verteilten Wiederholungseinheiten gemäß der folgenden Formel wiedergegeben:
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In dieser Formel sind R1,
R2, A, x und y wie oben definiert. L' kann eine zweiwertige
aliphatische Verbindungsgruppe sein, bevorzugt mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise -(CH2)-, -(CH2)2-, -(CH2)4- usw., oder eine zweiwertige cycloaliphatische
Verbindungsgruppe, bevorzugt mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Cyclohexyl usw.. Es können
jedoch andere zweiwertige Verbindungsgruppen verwendet werden, abhängig von
der Herstellungsmethode des Polymers. Wenn beispielsweise ein Hydroxyalkylcarbamat
an ein isyocyanat-funktionelles Acrylpolymer gehängt wird, würden die Verbindungsgruppen
L' eine -NHCOO-
Urethanverbindung als Rest der Isocyanatgruppe beinhalten.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird durch
eine Reaktion der carbamatfunktionellen Verbindung mit einer Komponente
(b) vernetzt, die eine Verbindung ist, die eine Mehrzahl an funktionellen
Gruppen aufweist, die mit den Carbamatgruppen des Polymers reagieren
können.
Solche reaktiven Gruppen beinhalten aktive Methylol- oder Methylalkoxygruppen
von Aminoplastvernetzungsmitteln oder von anderen Verbindungen,
wie Phenol/Formaldehydaddukten, Isocyanatgruppen, Siloxangruppen,
cyclische Carbonatgruppen und Anhydridgruppen. Beispiele für (b) Verbindungen
beinhalten ein Melaminformaldehydharz (beinhaltend monomere oder
polymere Melaminharze und teilweise oder vollständig alkylierte Melaminharze),
Harnstoffharze (beispielsweise Methylolharnstofte wie Harnstoff-Formaidehydharze,
Alkoxyharnstoffe wie butylierte Harnstoff-Formaldehydharze), Polyanhydride
(beispielsweise Polysuccinanhydrid) und Polysilaxane (beispielsweise
Trimethoxysiloxan). Aminoplastharze, wie Melaminformaldehydharz
oder Harnstoff-Formaldehydharz, sind besonders bevorzugt. Noch bevorzugter
sind Aminoplastharze, worin ein oder mehrere der Aminostickstoffe
mit einer Carbamatgruppe substituiert sind, zur Verwendung in einem
Verfahren mit einer Vernetzungstemperatur unter 150°C, wie in
der gleichzeitig eingereichten US-Patentanmeldung mit dem Titel „Carbamate-Defunctionalized
Aminoplast Curing for Polymer Compositions" auf den Namen John W. Rehfuss, beschrieben.
Die Verbindung (b) ist in der Beschichtungszusammensetzung in einer
Menge zwischen 1 und 50 Gew.-% vorhanden, bevorzugt zwischen 5,0
und 40 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht der Gesamtbeschichtungszusammensetzung.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann einen
Katalysator zur Verbesserung der Vernetzungsreaktion enthalten.
Wenn beispielsweise Aminoplastverbindungen, besonders monomere Melamine,
als Komponente (b) verwendet werden, kann ein starker Säurekatalysator
zur Verbesserung der Vernetzungsreaktion verwendet werden. Solche
Katalysatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt und beinhalten
beispielsweise p-Toluolsulfonsäure,
Dinonylnaphthalindisulfonsäure,
Dodecylbenzolsulfonsäure,
Phenylsäurephosphat,
Monobutylmaleat, Butylphosphat und Hydroxyphosphatester. Andere
Katalysatoren, die für
die Zusammensetzung der Erfindung nützlich sein können, beinhalten
Lewissäuren,
Zinksalze und Zinnsalze.
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Optional kann ein Lösungsmittel
in der vernetzbaren erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet
werden. Obwohl die erfindungsgemäße Zusammensetzung
beispielsweise in Form eines im Wesentlichen festen Pulvers oder
einer Dispersion verwendet werden kann, ist es oft wünschenswert,
dass die Zusammensetzung in einem im Wesentlichen flüssigen Zustand
vorliegt, was durch die Verwendung eines Lösungsmittels erreicht werden
kann. Dieses Lösungsmittel
sollte als Lösungsmittel
sowohl für
den carbamat-funktionellen Polyester als auch das Vernetzungsmittel
fungieren. Im Allgemeinen kann das Lösungsmittel jedes organische Lösungsmittel
und/oder Wassers ein, abhängig
von den Lösungseigenschaften
der Komponenten. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lösungsmittel
ein polares organisches Lösungsmittel.
Noch bevorzugter ist das Lösungsmittel
ein polares aliphatisches Lösungsmittel
oder polares aromatisches Lösungsmittel.
Noch bevorzugter ist das Lösungsmittel
ein Keton, Ester, Acetat, aprotisches Amid, aprotisches Sulfoxid
oder aprotisches Amin. Beispiele von nützlichen Lösungsmitteln beinhalten Methylethylketon,
Methylisobutylketon, m-Amyl-Acetat, Ethylenglykolbutyletheracetat,
Propyienglykof-monomethyletheracetat, Xylol, N-Methylpyrrolidon
oder Blends von aromatischen Kohlenwasserstoffen. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
ist das Lösungsmittel
Wasser oder eine Mischung von Wasser mit geringen Mengen an Co-Lösungsmitteln.
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In der Praxis kann die erfindungsgemäße vernetzbare
Zusammensetzung einen Katalysator zur Verbesserung der Vernetzungsreaktion
beinhalten. Wenn beispielsweise Aminoplastverbindungen, besonders monomere
Melamine, verwendet werden, kann ein starker Säurekatalysator zur Verbesserung
der Vernetzungsrektion verwendet werden. Solche Katalysatoren sind
aus dem Stand der Technik bekannt und beinhalten beispielsweise
p-Toluolsulfonsäure,
Dinonylnaphthalindisulfonsäure,
Dodecylbenzolsulfonsäure,
Phenylsäurephosphat,
Monobutylmaleat, Butylphosphat und Hydroxyphosphatester. Starke
Säurekatalysatoren
sind oft blockiert, zum Beispiel mit einem Amin. Andere Katalysatoren,
die in der Zusammensetzung der Erfindung verwendet werden können, beinhalten
Lewissäuren,
Zinksalze und Zinnsalze.
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In einer erfindungsgemäße bevorzugten
Ausführungsform
ist das Lösungsmittel
in der vernetzbaren Zusammensetzung in einer Menge von ungefähr 0,01
Gew.-% bis ungefähr
99 Gew.-% enthalten, bevorzugt von ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 60 Gew.-%,
und noch bevorzugter von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr 20
Gew.-%, basierend auf dem Gewicht der Gesamtbeschichtungszusammensetzung.
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Beschichtungszusammensetzungen können auf
einem Gegenstand mit jeder aus einer Anzahl an Techniken beschichtet
werden, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Diese beinhalten
beispielsweise Sprühbeschichtung,
Tauchbeschichtung, Rollbeschichtung, Überziehbeschichtung usw.. Für Behälter ist
die Sprühbeschichtung
bevorzugt.
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Weitere Hilfsstoffe, die verwendet
werden, können
in die Beschichtungszusammensetzung eingebaut werden, beispielsweise
Farbstoffe, Pigmente, Ausdehnungsstoffe, oberflächenaktive Stoffe, Füllstoffe,
Stabilisatoren, Benetzungshilfsmittel, Dispersionshilfsmittel, Klebverbesserer,
Rostschutzmittel, Fließvermittler,
thixotrope Hilfsmittel, Antioxidationsstoffe, Lichtstabilisatoren
usw.. Während
die Hilfsstoffe aus dem Stand der Technik bekannt sind, müssen die
Mengen so eingestellt werden, dass ein negativer Effekt auf die
Beschichtungseigenschaften vermieden wird.
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Die Beschichtungszusammensetzungen,
wie sie hierin beschrieben sind, werden bevorzugt Bedingungen ausgesetzt,
um die Beschichtungsschichten zu vernetzen. Obwohl verschiedene
Verfahren zur Vernetzung verwendet werden können, ist Wärmevernetzung bevorzugt. Im
Allgemeinen wird Wärmevernetzung durch
Aussetzung des beschichteten Gegenstands auf erhöhte Temperaturen durchgeführt, welche
hauptsächlich
durch eine strahlende Wärmequelle
hervorgerufen werden. Die Vernetzungstemperaturen werden variieren,
abhängig
von den entsprechenden Vernetzungshilfsmitteln, und sind üblicherweise
zwischen 150°C und
220°C. Die
Vernetzungszeit wird variieren, abhängig von den entsprechenden
verwendeten Komponenten und physikalischen Parametern, wie der Dicke
der Schichten, und übliche
Vernetzungszeiten sind von 5 bis 25 Minuten, und bevorzugt von 5
bis 10 Minuten für
die geblockten säurekatalysierten
Systeme.
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Die Beschichtungszusammensetzung
kann für
die externe oder interne Beschichtung der Behälter verwendet werden. Die
Beschichtung kann auf den Behälter
und/oder Behälterkomponenten
aufgebracht werden. Die Beschichtungszusammensetzungen sind für jedes
Substrat geeignet, beinhaltend Metall, Glas, Plastik, Holz, Stoff
oder Schaumstoff.
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Die Dampfbehandlung wird für eine Reihe
von Nahrungsmittelbehandlungen verwendet, beinhaltend die Pasteurisierung,
Sterilisation und das Kochen von Nahrungsmitteln und Getränkeprodukten.
Getränke,
beinhaltend, aber nicht darauf beschränkt, Bier, Milchgetränke, Säfte und
Saftgetränke
werden alle einer Wärmebehandlung
in den Behältern
unterzogen, in welchen sie verkauft werden. Entsprechend werden
Nahrungsmittelprodukte zum menschlichen und tierischen Verbrauch,
beinhaltend Gemüse,
Fleisch und Früchte,
einer Behandlung in Behältern
unterzogen, in welchen sie verkauft werden. Eine kurze Pasteurisierungszeit
kann für Getränke, wie
Bier, angewandt werden, welche eine Behandlung bei 80°C Temperatur
für ungefähr 15 bis
30 Minuten brauchen, während
ein Behälter
mit nicht gekochtem Fleisch eine deutlich längere Behandlungszeit bei höheren Temperaturen
benötigt,
beispielsweise 90 Minuten bei 125 bis 130°C. Im Allgemeinen bezieht man eine
Dampfbehandlung bei Temperaturen von 120 bis 130°C und Zeiten zwischen 45 und
90 Minuten auf eine Dampfretorte. Verfahrenszeiten und Temperaturen
variieren, abhängig
von dem Inhalt und der Menge an Nahrungsmitteln oder Getränken, die
behandelt werden.
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Die Vernetzungszusammensetzung wird
in einer Ausführungsform
als innere Beschichtung eines metallischen Nahrungsmittels- oder
Getränkebehälters verwendet.
Der beschichtete Behälter
wird befüllt
und anschließend
standardmäßigen Dampfbehandlungsbedingungen
zur Verarbeitung und/oder Pasteurisierung der Inhalte des Behälters unterzogen.
Die Dampfbehandlung wird im Allgemeinen bei Temperaturen zwischen 80°C und 130°C durchgeführt, bei
Drücken
zwischen 138 und 414 kPa (20 und 60 psi), für Zeiten von 15 bis 90 Minuten.
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Die erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
zeigen eine Fähigkeit,
Rost zu widerstehen, gute Haftungseigenschaften zu Metallsubstraten,
Flexibilität,
Wiederstand gegen Wasserflecken, Härte und Glanzbeständigkeit.
Die Beschichtung beeinträchtigt
den Geschmack des Nahrungsmittels oder Getränkeinhalts des Behälters nicht
nachteilig.
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Beispiele
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Referenzbeispiel 1 – Herstellung
eines Polyols mit mindestens einer anhängenden Carbamatgruppe
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Ein Dreihalsrundkolben wurde mit
einem Kühler,
einem Rührer,
einem Ammoniakeinlassrohr, ausgestattet mit einer porösen Glasspitze,
und einem Thermoelement ausgerüstet.
Dieser Apparat wurde dann in einem Metallbehälter platziert, welcher mit
Trockeneis, Wasser, Aceton und Natriumchlorid als Kältebad gefüllt war,
um die Temperatur der Reaktion zu kontrollieren. Dieser Reaktor
wurde mit Hydroxyalkylcyclocarbonat (Glycar®) sowie
einer äquimolaren
Menge an Methanol bestückt.
Die Temperatur der Reaktionskomponenten wurde auf 15°C gesenkt,
und anschließend
Ammoniakgas in Blasen durch die Reaktionsmischung geleitet, bis die
Temperatur auf 32°C
gestiegen war. Zu diesem Zeitpunkt wurde durchgängig gerührt und wieder auf 15°C gekühlt. Dieses
Verfahren wurde so lange durchgeführt, bis ein Carbonatpeak im
Infrarotspektrum nicht mehr zu sehen war. Das sollte nach ungefähr 12 Stunden
sein, abhängig
von der Größe der Reaktion
und der Ammoniakkonzentration.
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Nach dem alles Glycar® zu
Glykolcarbamat umgewandelt war, wurde der Reaktionsapparat umgebaut, so
dass eine beheizte Vakuumdestillation durchgeführt werden kann. Die Vakuumdestillation
wurde bei Raumtemperatur begonnen, um Siedeverzüge oder eine Überexpansion
des Systems zu verhindern. Die Temperatur wurde langsam auf 80°C erhitzt,
unter vollem Vakuum bei 28 mm Quecksilber. Die Vakuumdestillation
war vollständig,
als der Gaschromatograph frei von Ammoniak und Methanol war.
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Referenzbeispiel 2 – Herstellung
von disäurealiphatischen
Intermediaten mit anhängender
Carbamatfunktionalität
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Ein Dreihalsrundkalben wurde mit
einer perforierten Destillatianskolumne mit fünf Platten, einem Rührer, einem
Claisenaufsatz mit einer Lösungsmittelfalle
für 50
ml, einem Kühler,
einem Stickstoffeinlaßrohr
und einem Thermoelement ausgerüstet.
Dieser Reaktor würde
mit folgendem Inhalt bestückt:
Zutaten | Gewicht |
Carbamatglykol | 600.00 |
Hexahydromethylphthalsäureanhydrid | 1493.33 |
Methylamylketon
(MIAK) | 600.00 |
| 2693.33 |
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Der Rührapparat wurde gestartet,
der Kolben mit 10 g Toluol in der Sammelfalle bestückt und
langsam auf 110°C
erhitzt. Nach dem die Reaktion 110°C erreicht hatte, wurde die
Reaktion für
2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten (ein wenig Wasserdestillation
wurde bemerkt). Nach den zwei Stunden wurden die Säurezahl
und die Miliäquivalente
der Reaktion überprüft. Die
Milliäquivalente
waren im Bereich zwischen (211 bis 220).
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Referenzbeispiel 3 – Herstellung
von linearem Polyesterpalyol mit anhängenden funktionellen Gruppen
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Ein Dreihalsrundkolben wurde mit
einer perforierten Destillationssäule mit drei Platten, einem
Rührer, einem
Claisenaufsatz mit einer Lösungsmitteifalle
von 50 ml, einem Kühler,
einem Stickstoffeinlassrohr und einem Thermoelement bestückt. Dieser
Reaktor wurde mit folgendem beladen:
Zutaten | Gewicht |
Der
Vorläufer
aus Beispiel 2 | 980.00 |
1,6-Hexandiol | 190.74 |
Xylol | 50.00 |
Dibutylzinndilaurat | 0.15 |
| 1220.89 |
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Der Rührer und das Stickstoffeinlaßrohr wurden
gestartet. 30 g Toluol wurden in die Sammelfalle gegeben und langsam
auf 137,7°C
erhitzt. Als die Reaktion 137,7°C
erreicht hatte, wurde die Reaktion für vier Stunden bei dieser Temperatur
gehalten (es wurde ein Azeotrop von Toluol und Wasser beobachtet).
Nach vier Stunden wurde die Temperatur langsam bis auf 170°C erhöht (10° pro halbe
Stunde), wo ein sehr starkes Azeotrop von Toluol und Wasser beobachtet
wurde. Die Reaktion wurde für
8 Stunden bei 170°C
gehalten, und anschließend
die erste Säurezahl
gemessen. Die Säurezahl
wurde dann jede Stunde gemessen, bis die Reaktion einen Wert zwischen
(5 bis 10) AN oder (0,089 bis 0,178) Milliäquivalente pro Gramm hatte.
Nachdem die Reaktion die vorgegebene Säurezahl erreicht hatte, wurde
das Toluol zusammen mit dem Wasser abdestilliert, bis alles Toluol
gesammelt war. Die Reaktion wurde auf 100°C gekühlt und 700 g Exxate® 800
zur Reaktion gegeben, und das Gemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt.
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Die Erfindung wurde im Detail beschrieben,
mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
davon. Es sollte jedoch verstanden werden, dass Abweichungen und
Modifikationen innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung liegen.
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Referenzbeispiel 4 – carbamat-funktionelles
Acryl
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Ein 5 Liter Dreihalsrundkolben wurde
mit einem Rührer
am mittleren Hals versehen sowie einem Claisson®-Adapter
an einem der Seitenhälse.
Ein Thermoelement und ein Stickstoffrohr wurden durch die Mitte
des Claisson®-Adapters
und eine Monomereinlassleitung über
den Seitenhals des Adapters eingeführt. Der zweite Seitenhals
des Kolbens wurde mit einem Säulenpackmaterial,
einem konvertierbaren kontinuierlichen flüssig/Flüssigextraktor und einem wassergekühlten Kühler bestückt. Der
flüssig/Flüssigextraktor
enthielt 100 g deionisiertes Wasser, um Methanol von der Methanol/aromatischen
Lösungsmittel-Destillationsmischung
zu extrahieren.
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862,7 g Urethan-grade gemischte aromatische
Lösungsmittel
(Soivesso® 100),
418,9 g Methylcarbamat, 4,5 g Dibutylzinnoxid und 20 g Methanol
wurden in den Kolben gegeben. Die Mischung wurde gerührt und auf
130°C unter
Stickstoffzufuhr erhitzt. Als das Destillat anfing, im Flüssig/Flüssigextraktor
zu kondensieren, wurde die Stickstoffzufuhr unterbrochen.
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562,5 g Hydroxyethylmethacrylat,
194,0 g Styrol, 155,2 g 2-Ethylhexylmethacrylat, 381,4 g 2-Ethylhexylacrylat,
116,4 g Vazo® 67
(2,2'-Azobis(2-Mmthylbutannitril),
DuPont) und 93,5 g Solvesso® 100 wurden in einen getrennten
Behälter
gegeben. Diese Mischung wurde in den Reaktionskolben über einen
Zeitraum von 4 Stunden gepumpt. Am Ende dieser ersten Zugabe wurde
eine weitere Zugabe von 19,4 g Vazo® 67
und 112,2 g Solvesso® 100 über 30 Minuten zugegeben. Nach
der zweiten Initiatorzugabe wurden 487,0 g Toluol und 4,5 g Dibutylzinnoxid
zur Reaktionsmischung zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde dann
für 6 Stunden
bei 135°C
gehalten, oder bis die Hydroxylgruppen zu 90 bis 95% abreagiert
hatten, wie durch Hydroxylzahltitration bestimmt, und während dieser
Zeit destillierte ein Gemisch aus Methanol und Toluol in den Flüssig/Flüssigextraktor.
Die organische Schicht ließ man über den Überlauf
zurück
in die Reaktionsmischung zu fließen. Als die wässrige Schicht
mit dem Methanol fast ganz den Extraktor füllte und bevor diese Schicht über den Überlauf zurück in die
Reaktionsmischung gelangen kannte, wurde der Extraktor zeitweise
entfernt, ausgeleert und erneut mit 100 g deionisiertem Wasser während des
Verlaufs der Reaktion gefüllt.
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Nach Beendigung der Reaktion wurde
der Kolben auf 110°C
gekühlt
und Extraktor und Kondensator wurden entfernt. Die Mischung wurde
dann bei 110°C
für eine
Stunde vakuumdestilliert, um Toluol und zurückgebliebenen Überschuss
an Methylcarbamat zu entfernen. Nach der Destillation wurde das
carbamat-funktionelle Acryl auf 65% Feststoffgehalt mit einer Mischung
aus 1 : 1 Amylacetat und Ektasolve® EEP
Lösungsmittel reduziert
(Ethoxyethyipropionat, Eastman Chemical), anschließend gekühlt und
filtriert. Das carbamat-funktionelle Acrylcopolymerharz mit einem
gewichtsmittleren Molekulargewicht von 3615 Daltons, einer Polydispersität von 1,8,
einem Carbamatäquivalentgewicht
von 366 g/eq und einer berechneten Glasübergangstemperatur von 33°C wurde erhalten.