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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Wasserhärtbare Zusammensetzungen
auf der Basis von thermoplastischen Polymeren mit hydrolysierbaren
Silan-Einheiten werden zunehmend interessant, da Umgebungs-, Gesundheits-
und Sicherheitsbedenken bei anderen Härtungstechnologien zunehmen.
Derartige Zusammensetzungen weisen ausgezeichnete Eigenschaften
der Witterungs-, chemischen und Wasserbeständigkeit auf, da die Alkoxysilyl-Gruppe
durch eine Kohlenstoff-Silicium-Bindung anstelle einer labilen Kohlenstoff-Sauerstoff-Silicium-Verknüpfung mit
der Polymerkette verbunden ist; deshalb sind die Wasser-, Alkali-
und Säurebeständigkeit
verglichen mit einem System, bei dem Silicate oder Silane durch
physikalisches Mischen zugesetzt werden, bemerkenswert verbessert.
Ein Nachteil von wasserhärtbaren
silylierten Polymerzusammensetzungen ist jedoch, dass sie unter
normalen Bedingungen der Herstellung, Handhabung und Lagerung dazu
tendieren zu vernetzen, insbesondere wenn sie in Wasser dispergiert
werden. Als Ergebnis hat die relativ schlechte Lagerbeständigkeit
derartiger Zusammensetzungen tendenziell ihre breite kommerzielle
Akzeptanz begrenzt und die Verwendung von silylierten Polymeren
in wässrigen
polymeren Produkten auf diejenigen mit sehr niedrigen Silankonzentrationen, typisch
weniger als 1,0 Gewichtsprozent, beschränkt.
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Eine
Modifikation von wasserhärtbaren
Zusammensetzungen, um das Problem der verfrühten Vernetzung zu mildern,
ist im U.S. Patent Nr. 4,526,930 beschrieben, welches relativ wasserstabile,
schmelzverarbeitbare thermoplastische Polymere mit hydrolysierbaren
Silan-Einheiten lehrt. Diese silylierten Polymere werden nur durch
die Reaktion mit einem Organotitanat aktiviert oder leicht wasserhärtbar gemacht,
das mindestens eine leicht hydrolysierbare Gruppe aufweist, die
mit einer Estergruppe des Silans einen Esteraustausch eingeht. Obwohl
das Titanat als Silanol-Kondensationskatalysator funktioniert, ist
es in der festen Alkylenaycrylat-Matrix, nicht in Wasser dispergiert.
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Die
ungeprüfte
japanische Patentanmeldung Nr. 6025502 lehrt eine Zusammensetzung,
die eine Polymeremulsion umfasst, welche durch Zugabe eines Zinnkatalysators
(eines Diorganozinncarboxylats), der in Wasser unlöslich ist,
zu silylierten Vinylpolymeren nach der Emulsionspolymerisation erhalten
wird. Die Zugabe eines in Wasser unlöslichen Zinnkatalysators ist
jedoch für
derartige Filme nicht geeignet, da aus den heterogenen Katalysatoren
und den Emulsionspolymermischungen Defekte resultieren, wie die
Bildung von Kratern und granulären
Teilchen auf der Oberfläche
und eine ungleichmäßige Vernetzung
in der Filmstruktur. Darüber
hinaus weisen die darin gelehrten Silane Alkoxygruppen mit einer
Länge von
mindestens acht Kohlenstoffatomen und im Allgemeinen einer geraden
Kette auf.
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Diese
japanische Patentanmeldung lehrt auch nicht-unterschiedene Härtungskatalysatoren,
die allgemein für
Silan/Ester-Hydrolyse- und Kondensationsreaktionen verwendet werden. Ähnliche
Beispiele für
Katalysatoren für
Silanester und Silanol-haltige Zusammensetzungen können in
der Literatur gefunden werden, welche Katalysatoren offenbart, die
in Systemen auf organischer Lösungsmittel-Basis
gelöst
sind, um eine geeignete Härtung
sicherzustellen.
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Beispielsweise
ist es seit langem bekannt, dass Diorganozinndicarboxylate Katalysatoren
für die
Polymerisation von Organosilicium-Verbindungen sind. Jedoch leiden
die Diorganozinndicarboxylate trotz ihrer erwiesenen Nützlichkeit
an mehreren Nachteilen. Einer ist die relative Instabilität der Verbindung,
wie durch den Aktivitätsverlust
beim Stehen, insbesondere unter feuchten Bedingungen, gezeigt. Das
Phänomen
ist noch ausgeprägter,
wenn der Katalysator in Form einer wässrigen Emulsion vorliegt.
Viele Zinn-Verbindungen könne
auch bei längerer
Lagerung eine Hydrolyse eingehen und zu katalytischen inaktiven
Formen zurückkehren.
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So
ist es klar, dass es einen Bedarf an dispergierten silylierten Einkomponenten-Polymersystemen
auf Wasser-Basis gibt, die bei der Lagerung in Wasser eine gute
Stabilität
aufweisen und Filme mit einer guten Qualität nach der Auftragung und dem
Trocknen erzeugen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verfahren zur
Herstellung und Verfahren zur Verwendung von in Wasser dispergierbaren
oder emulgierbaren härtbaren
Polymeren bereit, die mindestens eine hydrolysierbare Alkoxysilan-Gruppe
aufweisen und die klar die Herausforderungen der obigen Probleme
erfüllen.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Zusammensetzungen und Verfahren
zur Herstellung von Zusammensetzungen aus silylierten Polymeren,
die durch organometallische Katalysatoren härtbar sind und die eine gute
Stabilität
bei der Lagerung in Wasser aufweisen. Diese Zusammensetzungen schließen auch
einen Katalysator, Wasser und gegebenenfalls andere Bestandteile
ein. Die Zusammensetzungen können
in Beschichtungsmitteln, Klebstoffen und Dichtungsmitteln verwendet
werden. Eine beispielhafte Verwendung ist die Glasfaserschlichtung.
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Die
Zusammensetzungen weisen Gebrauchsfähigkeitsdauern von mindestens
zwölf Monaten
auf. Bevorzugter weisen diese Zusammensetzungen Gebrauchsfähigkeitsdauern
von mindestens 24 Monaten auf.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 stellt Fotografien von
Vinylacryl-Latexüberzügen auf
Edelstahl dar, die durch hydrolytisch stabile, mit Wasser mischbare
und in Wasser dispergierbare Katalysatoren gehärtet wurden.
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2 stellt Fotografien von
Vinylacryl-Latexüberzügen auf
Edelstahl dar, die durch hydrolytisch stabile, in Wasser unlösliche Katalysatoren
gehärtet
wurden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
härtbaren
wässrigen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen: (I) ein stabiles, in
Wasser dispergierbares oder emulgierbares härtbares Polymer, das eine sterisch
gehinderte alkoxylierte Silan-Gruppe zu 0,1 bis 75 Gewichtsprozent
der Gesamt-Zusammensetzung enthält;
(II) (einen) in Wasser dispergierbare(n) oder in Wasser lösliche(n)
organometallische(n) Katalysator(en) zu 0,1 bis 10 Gewichtsprozent der
Gesamt-Zusammensetzung; (III) Wasser zu 99,8 bis 24,9 Gewichtsprozent;
und gegebenenfalls (IV) andere Bestandteile.
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(I) Polymer
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Polymere
zur Verwendung hierin sind in Wasser dispergierbare oder emulgierbare
härtbare
Polymere, die seitenständige
und/oder endständige
Silylester-Gruppen (d. h. Alkoxysilan) aufweisen, wobei mindestens einige
der seitenständigen
und/oder endständigen
Silylester-Gruppen Silane sind, die sterisch gehindert sind. Die
sterische Hinderung des Silylesters verhindert die Hydrolyse des
Silanesters und ermöglicht
eine längere Gebrauchsfähigkeitsdauer.
Der Silan-Monomerteil des Polymers sollte zu 0,1 bis 50 Molprozent
der Monomere vorliegen, die verwendet werden, um das Polymer zu
bilden. Die Variation der Silanmenge in dem Polymer beeinflusst
die Verhaltenseigenschaften der Zusammensetzung.
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Das
Polymer kann als Emulsion oder Dispersion zu Wasser gegeben werden.
Wenn das Polymer eine Emulsion ist, ist eine gewisse Menge an Emulgator
erforderlich.
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Die
Polymere zur Verwendung hierin umfassen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
Vinyle, Acryle, Vinylacryle, Polyurethane, Polyamide, Epoxys, Polystyrole,
Polyester, Vinylester, Polyolefine, Polyethylen, Polypropylen und
Alkyde. Copolymere, die mindestens zwei verschiedene Monomere verwenden,
können
ebenfalls verwendet werden. Die Silylester-Gruppe (d. h. R3SiR2 a(OR)1 3–a) ist am häufigsten
durch eine Alkylengruppe an dem Polymer angebracht. Die Polymere
sollten Molekulargewichte zwischen 1000 und drei Millionen aufweisen.
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Erläuternde
Beispiele für
monomere organofunktionelle Silane zur Einverleibung in das Polymer,
wenn eine Radikaladditionspolymerisation verwendet wird, umfassen
Acrylatoalkylalkoxysilane, Methacrylatoalkylalkoxysilane oder Vinylalkoxysilan-Monomere,
wie 3-Methacryloxypropyltriisopropoxysilan, 3-Methacryloxypropyltriisobutoxysilan,
3-Methacryloxypropyltrioctoxysilan, Vinyltriisobutoxysilan, Vinyltri-n-decoxysilan
und Vinlytri-tert-butoxysilan. Andere polymerisierbare Silane, wie
Maleate, können
verwendet werden. Silyl-terminierte Polymere werden durch Umsetzung
von Kettenübertragungsmitteln,
wie 3-Mercaptopropyltriisobutoxysilantrimethoxysilan, gebildet.
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Erläuternde
Beispiele für
monomere organofunktionelle Silane zur Einverleibung in das Polymer,
wenn das Polymer durch Kondensationspolymerisation gebildet wird,
umfassen 3-Aminopropyltriisopropoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyldiisobutoxysilan,
4-Mercaptobutyldimethyloctyloxysilan, 3-Isocyanatopropyltri-sek-butoxysilan
und 3-Glycidoxypropylmethyldipentoxysilan. Polymere, die durch Kondensationspolymerisation
gebildet werden, schließen
Polyurethane, Epoxys, Polyester, Vinylester, Polyharnstoffe, Polyamide
und ähnliche
Arten von Polymeren ein.
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Die
Silane können
auf ein existierendes Polymer gepfropft oder als Endgruppen angebracht
werden oder sie können
ein Comonomer bei der Produktion des Polymers sein.
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Weiter
kann die seitenständige
und/oder endständige
Silan-Gruppe des Polymers durch die Struktur R2 a(R1O)3–aSiR3 dargestellt werden, worin R1 eine
sterisch gehinderte C3- bis C10-Alkylgruppe
in gerad- oder verzweigtkettigter Konfiguration ist; R2 eine
einwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe mit einem bis zehn Kohlenstoffatomen
ist; R3 eine Alkylen-, Arylen-, Aralkylen-Gruppe
oder die Polymerhauptkette selbst ist, mit der Maßgabe, dass
das SiR3 durch eine Si-C-Bindung an das
Polymer gebunden ist; und "a" einen Wert von 0,
1 oder 2 aufweist.
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Erläuternd für geeignete
sterisch gehinderte geradkettige Kohlenwasserstoff-Reste zur Verwendung als
R1 in der oben angegebenen Formel sind n-Butyl,
n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl-, n-Nonyl und n-Decyl und Cyclo-Reste, wie
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl und Bicycloheptyl.
Erläuternd
für geeignete
verzweigtkettige Kohlenwasserstoff-Reste für R1 sind
Alkylreste wie Isooctyl, 1-Ethyl-3-methylpentyl und 1,5-Dimethylhexyl,
4-Methyl-2-pentyl. Bei dem am meisten bevorzugten R1 handelt
es sich um sterisch gehinderte Gruppen mit weniger als fünf Kohlenstoffen
und bevorzugt weniger als vier Kohlenstoffen, wie Isopropyl, sek-Butyl,
Isobutyl und sek-Amyl.
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R2 ist ein einwertiger Kohlenwasserstoff mit
einem bis zehn Kohlenstoffatomen, beispielsweise eine Alkylgruppe
(z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Octyl oder Decyl) oder einer Arylgruppe
(z. B. Phenyl, Benzyl oder Tolyl). R3 ist
die Gruppe, welche die seitenständige
oder endständige
Silan-Gruppe mit der Polymerhauptkette verknüpft und kann eine gerade oder
verzweigte Alkylgruppe, Aralkylgruppe oder Arylgruppe sein, weist
im Allgemeinen etwa 1 bis 18 Kohlenstoffe auf und kann daran Substituenten
aufweisen oder kann das Polymer selbst sein. Das Siliciumatom ist
durch eine Silicium-Kohlenstoff-Bindung
an R3 an das Polymer gebunden, was dem silylierten
Polymer hydrolytische und thermische Stabilität liefert.
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Substituenten
an der Gruppe R3 können einen Ersatz eines Kohlenstoffatoms
durch Atome wie Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel einschließen, mit
der Maßgabe,
dass das Kohlenstoffatom, das dem Silicium benachbart ist, nicht
ersetzt ist. Andere Substituenten schließen den Ersatz des Wasserstoffatoms,
das am Kohlenstoff angebracht ist, durch Halogenatome, Stickstoff,
Schwefel, Sauerstoff und organofunktionelle Gruppen, wie Cyano,
Harnstoff, Ester, Amide und Oxo, ein.
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Die
Polymere können
durch jede in der Technik bekannte Polymerisationstechnik hergestellt
werden, wie Suspensionspolymerisation, Grenzflächenpolymerisation, Lösungspolymerisation
oder Emulsionspolymerisation. Die Emulsionspolymerisation von ethylenisch
ungesättigten
Monomeren in Anwesenheit gewisser Tenside ist die bevorzugte Polymerisationstechnik
bei Vinyl- und acrylischen Polymeren, da die wässrige Dispersion von so gebildeten
Latex-Polymerteilchen direkt oder mit minimaler Aufarbeitung bei
der Herstellung der wässrigen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
Diese Polymerisationen können
durchgeführt
werden, wie es in der Technik wohlbekannt ist.
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Polymere,
die für
eine Dispergierung in Wasser geeignet sind, enthalten gewöhnlich löslich machende Gruppen,
wie nichtionische, anionische oder kationische Gruppen. Nichtionische
Gruppen schließen
Amino, Hydroxyl, Carboxyl und Polyalkylenoxid ein. Anionische Gruppen
schließen
Salze von Sulfaten, Phosphaten, Carboxylaten und dergleichen ein.
Kationische Gruppen schließen
protonierte Amine, quartäre
Ammoniumsalze und dergleichen ein. Kombinationen der obigen löslich machenden
Gruppen von nichtionischen mit entweder kationischen oder anionischen
Gruppen können
verwendet werden. Polymerdispersionen können durch in der Technik wohlbekannte
Verfahren hergestellt werden.
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Emulsionen
von Polymeren, die eine Silyl-Gruppe mit sterisch gehinderten Alkoxy-Gruppen
enthalten, können
unter Verwendung von Emulgatoren und in der Technik wohlbekannten
Verfahren hergestellt werden. Die Emulgatoren zur Verwendung hierin
schließen
nichtionische, anionische und kationische Tenside oder Mischungen
von nichtionischen mit anionischen oder kationischen Tensiden ein.
Beispiele für
die nichtionischen Tenside umfassen Polyoxyethylenalkylether, Polyoxyethylenalkylphenylether,
Polyoxyethylenfettsäureester, Sorbitanfettsäureester
und Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
Beispiele für
die anionischen Tenside umfassen Fettsäuresalze, Alkylsulfatestersalze,
Alkylbenzolsulfonat, Alkylphosphat, Alkyllalylsulfatestersalz und
Polyoxyethylenalkylphosphatester. Beispiele für die kationischen Tenside
umfassen quartäre
Ammoniumsalze, wie langkettiges Alkyltrimethylammoniumsalze, langkettiges
Alkylbenzyldimethylammoniumsalze und Di(langkettiges alkyl)dimethylammoniumsalze.
Eine weitere Auflistung von Tensiden, die in der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, kann diejenige sein, die in 1994 McCutcheon's Band 1: Emulsifiers
and Detergents, North American Edition (The Manufacturing Confectioner
Publishing Co., Glen Rock) 1994 beschrieben ist.
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Der
oder die Emulgator(en) sollten im Bereich von 0,05 bis 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Polymergewicht, und bevorzugt von 0,2 bis 20 Gewichtsprozent
der Polymer-Zusammensetzung vorliegen. Das geeignete HLB (hydrophil-lipophile
Gleichgewicht) der Tenside wird so gewählt, dass es dem HLB des speziellen
silylierten Polymers entspricht, das emulgiert wird. Das Verfahren
zur Auswahl des optimalen HLB für eine
Substanz ist dem Fachmann wohlbekannt und in "The HLB System" von ICI Americas Inc. beschrieben.
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Das
stabile, in Wasser dispergierbare oder emulgierbare härtbare Polymer,
das eine sterisch gehinderte alkoxylierte Silan-Gruppe enthält, sollte
zu 0,1 bis 75 Gewichtsprozent der Gesamt-Zusammensetzung vorliegen.
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(II) Katalysator
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Die
vorliegende Erfindung löst
die Probleme des Standes der Technik durch Verwendung wasserlöslicher
oder in Wasser emulgierbarer Härtungskatalysatoren,
die zuvor nicht mit wässrigen
Zusammensetzungen von silylierten Polymeren verwendet wurden, um
derartige Polymere zu härten.
Geeignete Katalysatoren zur Verwendung hierin sind hydrolytisch
stabile, in Wasser emulgierbare oder wasserlösliche organometallische Katalysatoren,
wie hydrolytisch stabile Organotitanat-, Organozinn-, chelatisierte
Titan-, Aluminium- und Zirconium-Verbindungen und deren Kombinationen.
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Hydrolytisch
stabil bedeutet, dass der organometallische Katalysator in Anwesenheit
von Wasser bei einem pH zwischen 5,5 und 8,5 ausreichend stabil
ist, so dass weniger als 50 Prozent des organometallischen Katalysators
ihre katalytische Aktivität
in einem Zeitraum von zwölf
Monaten verlieren. Die katalytische Aktivität des organometallischen Katalysators
geht aufgrund der Dissoziation des oder der kovalent gebundenen und/oder
koordinativ gebundenen Liganden in Wasser verloren, was zum Ergebnis
hat, dass der Katalysator aus der Lösung ausfällt oder inaktive metallische
Spezies, wie metallische Oxide, bildet.
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Wasserlöslich bedeutet
eine Löslichkeit
von mehr als 2 Gewichtsprozent von Wasser bei Raumtemperatur. Es
wird angemerkt, dass die in Wasser emulgierbaren Katalysatoren die
Zugabe eines Emulgators erfordern. Die Emulgatoren und das Verfahren
zur Emulsionsherstellung sind die gleichen wie diejenigen, die für die Emulgierung
des Polymers beschrieben wurden, mit der Maßgabe, dass die Emulgatoren,
die verwendet werden, um die Emulsionen der Katalysatoren herzustellen,
mit den Emulgatoren kompatibel sind, die verwendet werden, um Emulsionen
des Polymers herzustellen. Wasserlösliche Katalysatoren werden
gegenüber
in Wasser emulgierbaren Katalysatoren bevorzugt, da es möglich ist,
dass die emulgierbaren Katalysatoren sich beim Stehen absetzen und
die Härtung
und Eigenschaften der Zusammensetzung beeinflussen.
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Die
allgemeine Struktur der organometallischen Katalysatoren zur Verwendung
hierin wird durch: R4 bMLc dargestellt, worin M ein Übergangsmetallion,
wie Titan, Zinn, Aluminium oder Zirconium ist, R4 eine
einwertige Kohlenwasserstoff-Gruppe mit einem bis zehn Kohlenstoffatomen
ist; L jeweils gleich oder verschieden sein kann und Liganden sind,
die kovalent oder koordinativ an das Metallion gebunden sind; b
einen Wert von null bis vier aufweist; und c einen Wert von eins
bis sechs aufweist, mit der Maßgabe,
dass b + c zwischen zwei und sechs liegt.
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Beispielhafte
R4 sind Alkyle (z. B. Methyl, Ethyl, Octyl
oder Decyl), Aryle (z. B. Phenyl oder Naphthyl), substituierte Aryle
(z. B. Chlorphenyl, Tolyl oder Cyanophenyl) oder Aralkyle (z. B.
Benzyl oder Phenethyl). Beispielhafte Ls sind Schwefel, Mercaptide,
Wasser, Hydroxyl, Ammoniak, Amid oder bevorzugt eine Heteroatom-unsubstituierte
Alkylen-, Arylen- oder Aralkylen-Gruppe mit einem bis zwanzig Kohlenstoffen,
die Substituenten daran aufweisen und Heteroatome, wie Sauerstoff,
Stickstoff oder Schwefel aufweisen können. Die Substituenten schließen Halogene,
Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff, Cyano, Harnstoff, Ester, Amid
und ähnliche
Gruppen ein. L kann mehr als ein Heteroatom enthalten, das kovalent
mit dem Metallion binden kann.
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Die
allgemeine Struktur von Titan-Chelaten zur Verwendung hierin wird
durch
dargestellt, worin X eine
funktionelle Gruppe darstellt, die Sauerstoff oder Stickstoff enthält, und
Y eine Alkylkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffen darstellt und R
4 einen Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aryl-
oder Aralkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffen darstellt.
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Beispiele
für lösliche chelatisierte
Titanate und wässrige
chelatisierte Titanate sind Dihydroxybis[2-hydroxypropanato(2-)-O1,O2]titanat, gemischte Titanorthoester-Komplexe,
Acetylacetonat-Chelat, Bis(ethyl-3-oxobutanolato-O1,O3)bis(2-propanolato)titan und Alkanolamin-Komplex
von Titan. Andere hydrolytisch stabile Titan-Katalysatoren sind
in Feld et al., "The
Chemistry of Titanium" (1965)
aufgeführt.
Bevorzugte Katalysatoren sind TYZOR®131,
TYZOR LA und TYZOR 101, im Handel erhältlich von DuPont de Nemours & Co.
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Emulgierbare,
hydrolytisch stabile Organozinn-Katalysatoren sind ebenfalls für diese
Erfindung nützlich.
Beispiele dafür
sind die Mercaptoalkohol-, Mercaptid- oder Sulfid-Formen von Diorganozinn
mit einer Sn-S- oder Sn=S-Bindung. Weiter sind erläuternde
Beispiele Verbindungen des R
2Sn(SCOO)-Typs,
wie (n-C
4H
9)
2Sn(SCH
2COO); Verbindungen
vom R
2Sn(SS)-Typ, wie (n-C
8H
17)
2Sn(SCH
2COOCH
2CH
2OCOCH
2S); Verbindungen
vom R
2Sn(SCH
2COOR)
2-Typ, wie (n-C
4H
9)
2Sn(SCH
2COOC
8H
17-iso)
2; Verbindungen vom RSn(SCH
2COOR)
3-Typ, wie (n-C
4H
9)Sn(CH
2COOC
8H
17-iso)
3; Verbindungen R
2Sn=S,
wie (n-C
8H
17)
2Sn=S und
worin R
5 =
Alkyl oder Aryl mit 1–8
Kohlenstoffatomen; W = -S- oder -O-; und Z = -CH
2CH(CH
2OH)- oder -CH
2CH(OH)CH
2-. Bevorzugte Beispiele sind FOMREZ UL-1,
UL-22 und UL-32 von Witco und Dibutylzinnbis(1-thioglycerin).
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Der
Katalysator sollte in einer Menge von mindestens 0,1 Gewichtsprozent
der Gesamt-Zusammensetzung
vorliegen. Weniger als 0,1 Prozent des katalytischen Metalls erzeugen
gewöhnlich
keine signifikante Auswirkung auf die Reaktion. Allgemein gesprochen,
kann der Katalysator in einer Menge von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent,
bevorzugt 0,1 bis 10 Gewichtsprozent aus Kostenüberlegungen und wegen der Farbbeibehaltung
des Polymers verwendet werden.
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(III) Wasser
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Wasser
sollte zu 99,8 bis 24,9 Gewichtsprozent der Zusammensetzung vorliegen.
Wasser kann entweder zu (I) oder (II) vor der Vereinigung der Komponenten
(I) und (II) gegeben werden.
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(IV) Andere Bestandteile
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Der
bevorzugte pH-Bereich der vorliegenden wässrigen Zusammensetzungen beträgt etwa
5,5 bis 8,5, wobei er am meisten bevorzugt 7,0 ist. So ist es im
Allgemeinen wünschenswert,
dass die wässrige
Dispersion auch eine geringe Menge eines Puffers enthält. Jedes
herkömmliche
Puffermittel oder alle Mischungen derartiger Mittel, die in der
Technik bekannt sind, können
verwendet werden, wie Natriumacetat und Natriumbicarbonat. Der Puffer
sollte zu etwa 1,0 Gewichtsteilen oder weniger, bezogen auf 100
Gewichtsteile Polymer, vorliegen.
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Weiter
können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eine geeignete
Menge an Verdickungsmitteln (wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure), Füllstoffen,
Pigmenten, Farbstoffen, Wärmestabilisierungsmitteln,
Konservierungsmitteln und Durchdringungsmittel (wie wässrigem
Ammoniak) und anderen üblichen
Zusätzen
einschließen.
Zusätzlich können kommerziell
erhältliche
Polymerdispersionen auf Wasser-Basis mit den in Wasser dispergierbaren
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung gemischt werden, vorausgesetzt,
dass sie keine Instabilität verursachen.
Beispiele umfassen herkömmlich
bekannte wässrige
Acryle, Cellulose-Derivate,
Aminoplaste, Urethane, Polyester, Alkyde, Epoxy-Systeme, Silicone
oder deren Mischungen.
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Nichtionische
Tenside mit einem hydrophil-lipophilen Gleichgewicht (HLB) in einem
Bereich, der geeignet ist, den Katalysator und/oder das Polymer
zu emulgieren, können
ebenfalls hierin verwendet werden. Die fakultativen Bestandteile
können
zu jedem Zeitpunkt zugesetzt werden, obwohl in den meisten Fällen der Katalysator
zuletzt zugesetzt werden sollte.
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HERSTELLUNGSVERFAHREN
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden durch Zugabe
der Katalysatoren zu der Dispersion oder Emulsion des silylierten
Polymers hergestellt. Das Verfahren, das verwendet wird, um diese Komponenten
zu mischen, ist nicht kritisch, und jede üblicherweise verwendete Niedrigscher-Ausrüstung, wie ein
Schaufel- oder Blattmischer, ist geeignet.
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VERWENDUNG/VORTEIL
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Die
Zusammensetzungen bilden keine Keimkristalle oder gelieren nicht über eine
zwölfmonatige
Zeitspanne der Raumtemperaturlagerung. Bevorzugter weisen die Zusammensetzungen
eine Gebrauchsfähigkeitsdauer
von mindestens vierundzwanzig Monaten auf.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind dazu bestimmt,
bei der Verwendung gehärtet
zu werden. Sie können
bei einem Bereich von Temperaturen, einschließlich Umgebungshärtung oder
Härtung
bei erhöhter
Temperatur, gehärtet
werden. Eine derartige Härtung
kann durch Standardmittel der Technik bewerkstelligt werden.
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Es
ist möglich,
die Zusammensetzungen für
vielfältige
Zwecke, z. B. Anstrichmittel, Klebstoffe, Beschichtungsmaterialien,
Bindemittel und Dichtungsmittel, zu verwenden und den Vorteil der
obigen ausgezeichneten Eigenschaften der Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung wahrzunehmen. Die gehärteten
Zusammensetzungen bilden einen Überzug
mit ausgezeichnetem Glanz, ausgezeichneter Lösungsmittelbeständigkeit,
Haftung, Härte,
Abriebbeständigkeit
und Kratzbeständigkeit.
Die Zusammensetzungen dieser Erfindung sind filmbildend und sind
zur Bildung von Schutz- und/oder Wasserabweisungsüberzügen auf
einer Vielfalt von Substraten, wie Metall, Holz, Textilien, Leder
und Keramiken, nützlich.
Eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann abhängig
von der Anwesenheit von Pigmenten und anderen herkömmlichen
Komponenten als Grundieranstrich, Klaranstrich, Druckpastenbindemittel,
Schlichte, Beschichtungsmittel oder Grundiermittel verwendet werden.
Die gehärteten
Filme, die eine überlegene
Transparenz und Lösungsmittelbeständigkeit
aufweisen, können
ohne Oberflächendefekte
gebildet werden. Waschbeständige
Beschichtungen können
geschaffen werden.
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MEK-Doppelreibungstests,
der Gelgehalt und die NMP-Anstrichhaftungstests der Latexfilme erläutern die
verstärkte
Siloxan-Vernetzung, die durch die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Katalysatoren bewirkt wird. Gehärtete Zusammensetzungen, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind, weisen eine MEK-Reibebeständigkeit
(durchgeführt
gemäß ASTM D
4752-87) von mindestens 20 und vorzugsweise mindestens 40 nach Härtung unter
bilden Bedingungen und über
kurze Zeitspannen auf. Die gehärteten
Zusammensetzungen weisen eine verbesserte Haftung, durchgeführt gemäß dem NMP-Verfahren,
das in Sabata et al., Journal of Adhesion Science and Technology,
7 (11), 1153–1170
(1993) beschrieben ist, von mindestens zehn Minuten und vorzugsweise
mindestens zwanzig Minuten auf.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele werden angegeben, um ohne Absicht, die Erfindung
darauf zu beschränken, das
Verständnis
dieser Erfindung zu erleichtern. Alle Teile in diesen Beispielen
sind auf Gewicht bezogen.
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Beispiele 1–18 und
Vergleichsbeispiele I–VIII.
Herstellung von silyliertem Polymer
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Die
Herstellung eines Vinylacryl-Latex, der 3-Methacryloxypropyltriisopropoxysilan,
Silan A, als Comonomer enthält,
wird angegeben. Das Molverhältnis
von Vinylacetat/Butylacrylat/Silan-Monomeren betrug 86,3/9,8/3,9.
Der Latex wurde durch ein halbkontinuierliches Chargenverfahren
hergestellt. 419,5 Teile deionisiertes Wasser, 26,5 Teile Igepal
CA-897, 3 Teile Igepal CA-630, 2 Teile Natriumbicarbonat und 2,5
Teile Natrosol 250 MXR wurden in einen Einliter-Reaktor eingetragen,
der mit einem Überkopfkühler und
einem Metallschaufelrührer
ausgestattet war. Das System wurde mit einem Heizmantel auf 65°C erwärmt und
mit Stickstoff gespült.
Dann wurden 1,8 Teile Ammoniumpersulfat und 3,6 Teile Alipal EP-110
dazugegeben. Zehn Prozent der Monomer-Mischung (hergestellt durch
Vormischen von 385 Teilen Vinylacetat, 65 Teilen Butylacrylat und 66
Teilen oder 4 Mol-% 3-Methacryloxypropyltriisopropoxysilan) wurden
dann in weniger als 1 Minute dazugegeben. Die Temperatur wurde unter
75°C gehalten.
Nach der Zugabe ließ man
die Reaktion weitere 15 Minuten fortdauern. Die Rührgeschwindigkeit
wurde konstant bei 150 U/min gehalten. Nachdem der Samenlatex durch dieses
Chargenverfahren hergestellt worden war, wurden die verbleibenden
90% der Monomer-Mischung über einen
dreistündigen
Zeitraum mit einer solchen Geschwindigkeit zugesetzt, welche gestattete,
dass die Reaktionswärme
entfernt und die Reaktionstemperatur bei 75°C beibehalten wurde. Als die
Monomer-Mischung vollständig zugesetzt
war, wurde die Emulsion 30 Minuten bei 75°C gehalten, und 0,1 Teile t-Butylhydroperoxid-70
wurden dazugegeben. 25 Teile 2%-iges Natriumformaldehydsulfoxylat
wurden über
eine Zeitspanne von einer Stunde dazugegeben, während die Temperatur bei 75°C gehalten
wurde. Nach Beendigung der Reaktion wurde der pH der Reaktionslösung durch
Zugabe einer 5%-igen Ammoniaklösung
auf 7,5 eingestellt.
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Das
Verfahren zur Synthese eines Vinylacryl-Latex, der 3-Methacryloxypropyltriisopropoxysilan
(A) enthält,
wurde unter Verwendung anderer Silan-Monomere wiederholt. Diese
Silan-Monomere waren 3-Methacryloxypropyltriisobutoxysilan
(B), 3-Methacryloxypropyltrioctoxysilan (C), Vinyltriisobutoxysilan
(D) und Vinyltri-tert-butoxysilan (E). Die verwendete Menge der
Silan-Monomere wurde variiert. In diesen Beispielen wurden Silan-Konzentrationen
im Bereich von 0,17 bis 4 Molprozent unter Verwendung eines homogenen Verfahrens
(Samen-Polymere, gefolgt von unterdosierter Monomereinspeisung),
Kern-Schalen-Technologie oder
verzögerter
Silan-Monomer-Zugabe bei den letzten 10% der Polymerisation verwendet.
Die Feststoffgehalte lagen im Bereich von 44% bis 56%. Die Teilchengrößen lagen
im Bereich von 0,1 bis 1 μm.
Die Menge jedes verwendeten Monomers, um die silylierten Polymere
herzustellen, sind in Tabelle I angegeben.
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Als
Vergleich wurden diese Verfahren für die Synthese von Emulsionspolymeren
wiederholt, die 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(X), Vinyltriethoxysilan (Y) und kein Silan enthielten. Die silylierten
Polymere enthielten 4 Molprozent Silan X, das während der Herstellung gelierte.
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Die
silylierten Polymere, die drei Gewichtsprozent Silan Y enthielten,
ergaben einen Latex mit einer Viskosität von 740 cP. Als die Konzentration
des Silans Y auf 7,7 Gew.-% der Polymere erhöht wurde, ergab der Latex eine
hohe Viskosität
(5800 cP) und gelierte nach 1 Woche Lagerung bei Umgebungsbedingungen. Die
Mengen jedes verwendeten Monomers, um die Polymere herzustellen,
die als Vergleichsbeispiele verwendet wurden, sind in der nachstehenden
Tabelle I aufgeführt.
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Tabelle
I Die Gewichts- und Molprozente von Monomeren, die verwendet wurden,
um Emulsionen von silyliertem Polymer der vorliegenden Erfindung
und Vergleichsbeispiele herzustellen
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Beispiele 19–31 – Lagerstabilität der Zusammensetzungen
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Die
Lagerstabilitäten
der wässrigen
Polymere, welche die sterisch gehinderten Alkoxygruppen enthielten,
in Anwesenheit der Härtungskatalysatoren
wurden durch die Zusammensetzungsviskosität und durch 29Si-NMR-Spektroskopie
bestimmt. Die Katalysatoren der vorliegenden Erfindung wurden zu
den Emulsionen von silyliertem Polymer der vorliegenden Erfindung,
die in Tabelle I beschrieben wurden, gegeben und fünf Minuten
mit einem Paddel gerührt.
Die Arten und Mengen (Gewichtsprozent) der Katalysatoren, die zu
den Emulsionen von silyliertem Polymer gegeben wurden, sind in den
Tabellen II und III wiederholt. Die Viskositäten, mitgeteilt in Centipoise
(cP), wurden unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters, Nr.
3 Spindel, gemäß ASTM D
2196-86 für
die Zusammensetzungen bestimmt.
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Die
in Tabelle II mitgeteilten Beispiele 19–28 erfuhren über eine
zweimonatige Zeitspanne nur eine leichte Zunahme der Viskosität. Beispielsweise
nahm bei der Emulsion von silyliertem Polymer, die in Beispiel 9
beschrieben wird, und in Anwesenheit von fünf Gewichtsprozent TYZOR 131-Katalysator
die Viskosität
nach Lagerung bei Raumtemperatur über zwei Monate nur von 960
auf 1060 cP zu (Beispiel 21). Als Emulsionen von silyliertem Polymer
unter Verwendung hoher Mengen an Alkoxysilyl-Gruppen hergestellt
wurden, die nicht sterisch gehindert waren, gelierten die Zusammensetzungen
innerhalb kurzer Zeitspannen (d. h. einer Woche) nach Herstellung,
selbst wenn keine Härtungskatalysatoren
anwesend waren (wie in den Vergleichsbeispielen XI–XIII gezeigt).
Die Emulsionen von Polymeren, die sterisch gehinderte Alkoxysilyl-Gruppen
enthalten, sind in Abwesenheit eines Härtungskatalysators stabil,
wie in den Vergleichsbeispielen IX und X gezeigt.
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Die
Stabilität
der Emulsionen von Polymeren, die sterisch gehinderte Alkoxysilyl-Gruppen
enthalten, in Anwesenheit der Härtungskatalysatoren
der vorliegenden Erfindung wurden auch unter Verwendung von 29Si-Spektroskopie bestimmt. Diese Technik
misst direkt den Härtungsgrad,
der in den Zusammensetzungen stattfindet, durch Messen der Mengen
an Silylester-Gruppen [-Si(OR)3], die irgendeine
Vernetzungs- oder Härtungsreaktion
eingegangen sind oder nicht. Die Beispiele 29–31, wie in der nachstehenden
Tabelle III angezeigt, zeigen, dass die Silylester-Gruppe keinerlei
Härtung
eingegangen ist und deshalb 100% der Silicium-Spezies ausmacht,
die nach Lagerung über
mehr als 40 Tage bei Raumtemperatur vorliegt. Als keine Härtungskatalysatoren
anwesend waren, waren die Emulsionen des Standes der Technik stabil,
wie in den Vergleichsbeispielen XIV–XVI angezeigt.
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Tabelle
II Viskosität
von silyliertem Polymer in Abwesenheit und Anwesenheit von Katalysatoren
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Tabelle
III –
29Si-NMR-Analyse von Emulsionen von silyliertem
Polymer und Vergleichsbeispiele
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Polymer-Si(OR)3 stellt die Menge an Silylester dar, die
nicht unter Bildung von Siloxan-Bindungen oder -Vernetzungen (Si-O-Si)
reagiert hat.
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Beispiele 32–36 – Gelgehalt
von gehärteten
Zusammensetzungen
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Die
Wirksamkeit der Härtungskatalysatoren
bei der Förderung
der Vernetzung des Polymers, das sterisch gehinderte Alkoxysilyl-Gruppen
enthält,
wird durch den Gelgehalt von Filmen demonstriert. Der Gelgehalt wurde
bestimmt, indem man Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
oder Vergleichsbeispiele in eine Petri-Schale goss und sie entweder
zehn Tage oder zehn Wochen bei Raumtemperatur härten ließ. Ein Gramm des getrockneten
(gehärteten)
Films wurde entfernt und in kleine rechteckige Stücke aufgeteilt,
die gewogen (w1), in eine Cellulosehülse gegeben
und zwölf
Stunden unter Stickstoffatmosphäre
unter Verwendung eines Soxhlet-Extraktors mit Methylethylketon-
(MEK-) Lösungsmittel
extrahiert wurden. Nach der Extraktion wurde die Probe, die in der
Hülse verblieb,
getrocknet, und die verbleibende Probe wurde gewogen (w2).
Der Gelgehalt wurde durch die Gleichung: Gelgehalt (%) = [(w1 – w2)/w1] × 100 bestimmt,
worin w1 und w2 wie
oben sind. Die in Tabelle IV angegebenen Daten zeigen, dass der
Gelgehalt der Polymere, die sterisch gehinderte Alkoxysilyl-Gruppen
enthielten, signifikant höher
war, wenn sie in Anwesenheit der Katalysatoren gehärtet wurden
(Beispiele 32–35),
als wenn sie in Abwesenheit des Katalysators gehärtet wurden (Vergleichsbeispiele XVII–XX). Beispielsweise
ergab das Polymer, das in Beispiel 5 beschrieben ist, Gelgehalte
von 75,6 und 49,9 Prozent, wenn es in Anwesenheit von 5 Prozent
TYZOR 131 bzw. in Abwesenheit von Katalysator gehärtet wurde.
Selbst lange Härtungszeiten,
wie zehn Wochen bei Raumtemperatur, lieferten nicht den gleichen
hohen Härtungsgrad.
Die tert-Butoxysilyl-Gruppe von Polymer 16 war sterisch so gehindert,
dass sie nicht härtete, selbst
in Anwesenheit des Härtungskatalysators.
Ein Vergleichspolymer, das kein Silan enthielt, wie ein Polymer,
das im Vergleichsbeispiel VIII beschrieben ist, vernetzte nicht,
selbst wenn man es zehn Wochen stehen ließ. Der Gelgehalt des getrockneten
Polymers VIII war null Prozent.
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Tabelle
IV Gelgehalt von Filmen, die aus Emulsionen von silyliertem Polymer
in Anwesenheit und Abwesenheit von Härtungskatalysatoren gegossen
wurden
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Beispiele 37–42 – Filmqualität
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Die
Filmqualität
oder das Filmaussehen hängt
in hohem Maß von
der Wahl der Härtungskatalysatoren ab.
Beispielsweise ergab der wasserlösliche
Katalysator in den Beispielen 37–38 oder der emulgierte Katalysator
der vorliegenden Erfindung in den Beispielen 39–42, wenn er in Kombination
mit den Emulsionen von Polymeren verwendet wurde, die sterisch gehinderte
Alkoxysilyl-Gruppen
enthielten, gehärtete
Filme, die glatt und frei von Oberflächendefekten waren, wie in 1 angezeigt, welche die
Beispiele 37–42
als Platten B–G zeigt,
wobei die Platte A die Platte ohne Anwesenheit des Katalysators
anzeigt. Die Arten und Mengen des verwendeten Katalysators sind
in Tabelle V angegeben.
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Die
Katalysatoremulsionen wurden durch Emulgieren eines Organozinn-Katalysators
mit einem kompatiblen Emulgator hergestellt, so dass eine stabile
Emulsion gebildet wird, die leicht in wässrigen Systemen dispergierbar
ist. Beispiele für
Katalysatoremulsionen sind Elf Atochem PE-1013, Witco FOMREZ UL-1,
FOMREZ UL-22 und UL-32. Zu 5 Gramm jedes der flüssigen Katalysatoren wurden
7,1 Gramm IGEPAL CA-987 gegeben, gefolgt von zusätzlichen 7,9 Gramm doppelt
destilliertem Wasser. Die Mischung wurde etwa dreißig Minuten
heftig gerührt.
Das PE-1013 hatte eine stabile Mikroemulsion zum Ergebnis. FOMREZ
UL-1, UL-22 und UL-32 bildeten Emulsionen, die stabil waren.
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Filme
wurden hergestellt, indem man sie unter Verwendung eines Ausziehstabes
auf phosphatierte Edelstahlplatten goss. Die Trockenfilmdicke betrug
2 Mil [50,8 μm].
Die Filme wurde sieben Tage bei 23°C und 50% relativer Feuchtigkeit
gehärtet.
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Wenn
Katalysatoren, die üblicherweise
verwendet worden sind, um Polymere auf Lösungsmittel-Basis oder reine Polymere zu härten, die
Silyl-Gruppen enthalten, wie die Alkylzinncarboxyate, Amine oder
Titanatester, in wässrigen
Dispersionspolymersystemen verwendet werden, können die gehärteten Filme
viele Oberflächendefekte
enthalten, wie in den Vergleichsbeispielen XXIII–XXVII in Tabelle V und in
Figur 2 gezeigt, worin die Platten B–G den Vergleichsbeispielen
XXIII–XXVII
entsprechen, wobei die Platte A keinen Katalysator aufweist. Diese
Beispiele und Figuren erläutern
die Bedeutung der Auswahl des Härtungskatalysators
aus den in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Gruppen, um
Filme mit gleichförmiger
Härtung
und frei von Defekten zu erzielen.
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Die
Nützlichkeit
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wird durch die
Verbesserung der Lösungsmittelbeständigkeit
und Haftung von gehärteten
Zusammensetzungen gezeigt. Die Lösungsmittelbeständigkeit
wurde in MEK-Doppelreibungen bestimmt, wie in ASTM D 4752-87 beschrieben.
Die Filme wurde entweder durch Wärmebehandlung
oder durch Trocknen gehärtet.
Die Wärmebehandlungsbedingungen waren
121°C über zwanzig
Minuten, gefolgt von sieben Tagen bei 23°C und 50% relativer Feuchtigkeit.
Die Daten, die in Tabelle VI angegeben sind, zeigen, dass die Katalysatormenge
der vorliegenden Erfindung für die
Lösungsmittelbeständigkeit
des gehärteten
Films wichtig ist. Filme von Polymeren, die sterisch gehinderte Alkoxysilyl-Gruppen
und keine Katalysatoren enthalten, ergaben MEK-Doppelreibungen von
lediglich 12 bis 22, wie in den Vergleichsbeispielen XXXV–XXXVIII
gezeigt. Wenn das Polymer keine Silyl-Gruppen enthält, ist die
Lösungsmittelbeständigkeit
sehr schlecht, sie ergibt lediglich 5 bis 9 MEK-Doppelreibungen.
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Die
Filme, die aus Emulsionen von Polymeren, die sterisch gehinderte
Alkoxysilyl-Gruppen enthielten, und Katalysatoren der vorliegenden
Erfindung gegossen waren, ergaben eine gute Lösungsmittelbeständigkeit.
Darüber
hinaus ist die Lösungsmittelbeständigkeit
sehr gut, vorausgesetzt, dass die Katalysatorkonzentration nicht
zu niedrig ist. Beispielsweise ergaben Filme, die aus Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung gegossen waren, in denen die Konzentration
des Katalysators 0,5% oder höher
war, MEK-Doppelreibungen zwischen 21 und 128, unabhängig davon,
ob die Filme entweder durch das Erwärmungsbehandlungs- oder Lufttrocknungsverfahren
gehärtet
wurden, wie in den Beispielen 45 bis 50 und 53 bis 86 gezeigt. Bei
niedrigen Katalysatorkonzentrationen (wie 0,05 Prozent) verloren
die Filme etwas ihrer Lösungsmittelbeständigkeit,
wie in den Beispielen 43, 44, 51 und 52 gezeigt. Die Alterung der
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung über ausgedehnte Lagerzeiten
war für
die Lösungsmittelbeständigkeitseigenschaften
von gehärteten
Filmen nicht schädlich.
Zum Beispiel ergaben Zusammensetzungen, die über Zeitspannen von zwei bis acht
Wochen vor dem Gießen
der Filme gealtert worden waren, eine Lösungsmittelbeständigkeit,
die gleich oder besser war als diejenige von Filmen, die aus frisch
hergestellten Zusammensetzungen gegossen wurden, wie in den Beispielen
59 bis 78 gezeigt.
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Tabelle
V Überzugsfilmqualität von Emulsionen
von silylierten Polymer, gehärtet
in Anwesenheit von wasserlöslichem
oder in Wasser dispergierbarem Katalysator der vorliegenden Erfindung
und Vergleichsbeispiele
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Tabelle
VI Die Lösungsmittelbeständigkeit
von gehärteten
Filmen aus silyliertem Polymer, wie durch Methylethylketon-Doppelreibungen
bestimmt
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Beispiele 87–91 – Haftungseigenschaften
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Die
Haftung der gehärteten
Filme verbesserte sich, als die Konzentration des Katalysators der
vorliegenden Erfindung erhöht
wurde, wie in Tabelle VII gezeigt. Die Haftung der gehärteten Filme
der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wurde durch den NMP-Anstrichhaftungstest
bestimmt, wie oben beschrieben. Als die Menge an TYZOR LA-Katalysator
von 0,05 auf 2,0 Gewichtsprozent erhöht wurde, verbesserte sich
die NMP-Haftung von 5,6 auf 56 Minuten, wie in den Beispielen 88–91 gezeigt.
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Tabelle
VII – Daten über Anstrichhaftung
von Filmen