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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Zusammensetzungen und Verfahren zur Bekämpfung des Wachstums von Mikroorganismen
auf einer Vielzahl von Substraten und in wässrigen Systemen. Genauer gesagt, betrifft
die Erfindung eine Kombination eines Mikrobizids mit einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung, wobei die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung die mikrobizide Wirkung des Mikrobizids verstärkt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine große Vielfalt kommerzieller,
industrieller, landwirtschaftlicher und aus Holz bestehender Materialien
oder Produkte ist Gegenstand mikrobiellen Angriffs oder mikrobieller
Zersetzung, die deren wirtschaftlichen Wert herabsetzt oder zerstört. Beispiele
solcher Materialien oder Produkte beinhalten Oberflächenbeschichtungen,
Nutzholz, Samen, Pflanzen, Leder und Kunststoffe. Die verschiedenen
Temperaturen, bei denen solche Materialien oder Produkte hergestellt,
gelagert oder verwendet werden und ebenso die ihnen eigenen Eigenschaften,
machen diese für
die Vermehrung, den Angriff und die Zersetzung durch gewöhnliche
Mikroorganismen wie Algen, Pilze, Hefen und Bakterien empfindlich.
Diese Mikroorganismen können
während der
Herstellung oder anderer industrieller Prozesse eingeführt werden,
sowie durch den Kontakt mit Luft, Behältern, Leitungen, technischen
Vorrichtungen und Menschen. Sie können ebenfalls eingeschleppt
werden, während
das Material oder Produkt benutzt wird, z. B. durch mehrfaches Öffnen und
Wiederverschließen
von Verpackungen oder durch das Rühren oder Entnehmen von Material
mit kontaminierten Objekten. Wässrige Systeme
sind ebenfalls hochgradig empfindlich gegenüber mikrobiologischem Wachstum,
Angriff und Abbau. Diese wässrigen
Systeme können
Süßwassersysteme,
Systeme auf Basis von schwach salzigem Wasser oder Salzwassersysteme
sein. Beispielhafte wässrige
Systeme beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf Latexe, Tenside, Dispersionsmittel,
Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Klebstoffe, Stärken, Wachse,
Proteine, Emulgatoren, Celluloseprodukte, Metall-Arbeitsflüssigkeiten,
Kühlwasser,
Abwasser, wässrige
Emulsionen, wässrige
Detergentien, Anstrichzusammensetzungen, Zusammensetzungen von Farben,
bzw. Anstrichfarben, in wässriger
Lösung
formulierte Harze, Emulsionen oder Suspensionen. Diese Systeme enthalten
oft relativ große
Mengen an Wasser und organischem Material, was sie zu Umweltsystemen
macht, die für
mikrobielles Wachstum und somit für mikrobiellen Angriff und
Abbau gut geeignet sind.
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Die mikrobielle Zersetzung wässriger
Systeme kann sich in einer Vielzahl von Problemen manifestieren,
wie etwa dem Verlust von Viskosität, Gasbildung, unangenehmen
Gerüchen,
vermindertem pH, dem Zusammenbrechen von Emulsionen, Farbänderung
und Gelierung. Zusätzlich
kann mikrobielle Beeinträchtigung wässriger
Systeme eine Verschmutzung des damit in Beziehung stehenden Systems
der Wasserversorgung verursachen, das Kühltürme, Pumpen, Wärmeaustauscher,
Leitungen, Heizsysteme, Waschsysteme und andere ähnliche Systeme beinhalten
kann.
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Ein anderes unangenehmes Phänomen, das
in wässrigen
Systemen, besonders in wässrigen
industriellen Prozessflüssigkeiten,
auftritt, ist die Bildung von Schleim. Schleimbildung kann in Systemen
mit Süßwasser,
leicht salzigem Wasser und in Salzwasser-Systemen auftreten. Schleim
besteht aus filzigen Ablagerungen von Mikroorganismen, Fasern und
Fragmenten. Er kann fadenziehend, teigig, gummiartig, Tapioka-artig
oder hart sein und kann einen charakteristischen unerwünschten
Geruch haben, der verschieden von dem des wässrigen Systems ist, in dem
er gebildet wird. Die an seiner Bildung beteiligten Mikroorganismen
sind hauptsächlich
verschiedene Spezies Sporen-bildender und keine Sporen bildender
Bakterien, insbesondere kapselige Formen von Bakterien, die gelatinöse Substanzen
sekretieren, die die Zellen umhüllen
oder einschließen.
Schleimbildende Mikroorganismen beinhalten auch filamentöse Bakterien,
filamentöse
Pilze des Schimmelpilztyps, Hefe und Hefeartige Organismen. Schleim
vermindert die Ausbeuten bei der Produktion und verur sacht Verstopfung,
Anhäufungen
und andere Probleme in industriellen Wassersystemen.
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Verschiedene als Mikrobizide bekannte
Chemikalien sind verwendet worden, um die mikrobielle Beeinträchtigung
von industriellen Systemen, Rohmaterialien und Produkten zu verhindern.
Beispiele solcher Mikrobizide beinhalten:
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Kathon: ein aus zwei Komponenten
bestehendes Mikrobizid-Gemisch von 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on (CMI)
und 2-Methyl-4-isothiazolin-3-on (MI). Kathon ist ein Mikrobizid
mit breitem Wirkungsspektrum, das in der Zellstoff- und Papierindustrie
verwendet wird. Kathon wird ebenfalls empfohlen, um Bakterien und
Pilze in wasser-basierten Papierbeschichtungen und Beschichtungsbestandteilen
zu kontrol- lieren. Kathon ist erhältlich bei Rohm und Haas, Philadelphia
PA und als Busan® 1078 bei den Buckman
Laboratories, Memphis TN. Busan® 1078
enthält
als Wirkstoffe 1,15 Gewichts-% an CMI und 0,35 Gewichts-% an MI.
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CMI und MI besitzen die folgenden
chemischen Strukturen:
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Bronopol:2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol.
Bronopol ist als MYACIDE® bei der ANGUS Chemical
Company, Northbrook IL, erhältlich.
Bronopol wird zur Behandlung von Wasser, Flüssigkeiten zur Ölproduktion, Schächten zur
Abfalleingabe und im Zusammenhang mit Zellstoff und Papier verwendet.
Die chemische Formel von Bronopol ist:
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IPBC: Iodpropargyl-butyl-carbamat.
IPBC ist bei der Troy Chemical, Newark, NJ, erhältlich. IPBC ist ein wirksames
Fungizid, insbesondere in Zusammensetzungen zur Oberflächenbeschichtung
wie etwa Formulierungen von Anstrichfarben. IPBC ist in den US-Patenten
Nr. 3,923,870 und Nr. 5,219,875 offenbart. IPBC hat die folgende
chemische Formel:
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IPC: Iodpropargyl-carbamat. IPC,
ein wirksames Mikrobizid in wässrigen
Systemen und auf zahlreichen Substraten, ist in den US-Patenten
Nr. 4,945,109 und Nr. 5,328,926, offenbart. Die chemische Formel von
IPC ist:
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DBNPA: 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid.
DBNPA ist bei den Buckman Laboratories, Memphis, TN, unter dem Produktnamen
Busan® 94
erhältlich.
DBNPA ist ein Breitspektrum-Bakterizid und wird insbesondere dazu
verwendet, um Schleim in der Zellstoff- und Papierindustrie zu kontrollieren.
Busan® 94
enthält
als Wirkstoff 20 Gewichts-% an DBNPA. DBNPA hat die chemische Struktur:
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Tribromphenol: 2,4,6-Tribromphenol.
Trimbromphenol ist ein gegen Pilze wirkendes Mittel und ist bei der
Great Lakes Chemical, West Lafayette, IN unter dem Handelsnamen
GREAT LAKES PH-73 erhältlich.
Die chemische Formel von Tribromphenol ist:
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BIT: 1,2-Benzisothiazolin-3-on. 1,2-Benzisothiazolin-3-on
ist ein Biozid, das für
eine Vielzahl wässriger Systeme
nützlich
ist, wie etwa Metall-Arbeitsflüssigkeiten,
Farbanstriche, Klebstoffe, auf Stärke basierende Produkte, Lösungen von
Celluloseether, Harz- und Gummiemulsionen. 1,2-Benzisothiazolin-3-on
ist bei der ICI Speciality Chemicals, Melbourne, Australia, unter
dem Produktnamen Proxel GXL-20 erhältlich, einer wässrigen
Lösung
von Dipropylen-Glycol mit 20 Gewichts-% 1,2-Benz isothiazolin-3-on
als Wirkstoff. 1,2-Benzisothiazolin-3-on hat die folgende chemische
Struktur:
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Trotz der Existenz solcher Mikrobizide
ist die Industrie beständig
auf der Suche nach kosten-effizienterer Technologie, die einen gleichwertigen
oder besseren Schutz bei niedrigeren Kosten und geringerer Konzentration
bietet. Die Konzentration konventioneller Mikrobizide und die entsprechenden
Behandlungskosten für
solche Anwendungen können
relativ hoch sein. Wichtige Faktoren bei der Suche nach kostengünstigeren Fungiziden
beinhalten die Dauer der mikrobiziden Wirkung, die Problemlosigkeit
der Anwendung und die Wirksamkeit des Mikrobizids pro Gewichtseinheit.
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GB-A-2184945 und US-A-5182277 betreffen
die Verwendung von Kombinationen, enthaltend N-alkyl-Morpholine
und bestimmte fungizide Agenzien. DD-A-281336 betrifft außerdem die
Verwendung von N-alkyl-dimethylmorpholinen und deren Salzen mit
bestimmten Fungiziden.
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Im Hinblick auf die Suche der Industrie
nach kostengünstigeren
Mikrobiziden bietet die vorliegende Erfindung eine Verbesserung
im Bezug auf bestehende Produkte und Praktiken.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Steigerung der Wirksamkei bestimmter Mikrobizide.
Dieses Verfahren wendet ein bestimmtes Mikrobizid und eine N-alkyl-heterozyklische
Verbindung auf ein Substrat oder ein wässriges System an, das dem
Wachstum von Mikroorganismen ausgesetzt ist.
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Die N-alkyl-heterozyklische Verbindung
wird in einer Menge angewandt, die wirksam ist, die mikrobizide
Aktivität
des Mikrobizids zu verstärken.
Die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung hat die Formel:
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Bei der N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung kann n von 5 bis 17 variieren, und der durch
definierte
heterozyklische Ring ist ein substituierter oder unsubstituierter
Ring mit vier bis acht Ringmitgliedern. Die Kombination des Mikrobizids
mit einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung erreicht – bei
niedrigeren Konzentrationen und geringeren Kosten – gemäß obiger
Diskussion eine bessere mikrobizide Wirksamkeit gegen mikrobiologischen
Angriff oder mikrobiologische Zersetzung als das Mikrobizid alleine.
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Eine Ausführungsform der Erfindung stellt
eine Mikrobizid-Zusammensetzung bereit. Die Zusammensetzung enthält a) mindestens
ein Mikrobizid ausgewählt
aus 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on,
2-Methyl-4-isothiazolin-3-on, Iodpropargyl-butyl-carbamat, Iodpropargyl-carbamat, 2,2-Dibrom-3-nitril-propionamid, Tribromphenol,
1,2-Benzisothiazolin-3-on, und Gemischen hiervon und b) eine N-alkyl-heterozyklische
Verbindung der obigen Formel. In der Zusammensetzung liegen das
Mikrobizid (a) und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung (b) in
einer kombinierten Menge vor, die wirksam ist, um das Wachstum wenigstens
eines Mikroorganismus zu kontrollieren und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung (b) liegt in einer Menge vor, die wirksam ist, um die
mikrobizide Wirkung des Mikrobizids (a) zu verstärken.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um das Wachstum eines Mikroorganismus
auf einem Substrat zu kontrollieren. Dieses Verfahren kontaktiert
ein für
das Wachstum von Mikroorganismen empfindli- ches Substrat mit mindestens
einem Mikrobizid gemäß der obigen Definition
in (a) und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung mit der obigen
Formel. Das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung
liegen in einer kombinierten Menge vor, die wirksam ist, um das
Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus auf dem Substrat zu kontrollieren
und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung (b) liegt in einer Menge
vor, die wirksam ist, um die mikrobizide Wirkung des Mikrobizids
(a) zu verstärken.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung stellt
ein Verfahren zur Bekämp
fung des Wachstums von Mikroorganismen in einem wässrigen
System bereit, das dazu befähigt
ist, das Wachstum eines Mikroorganismus zu fördern. Dieses Verfahren behandelt
das wässrige
System mit mindestens einem bestimmten Mikrobizid und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung wie oben beschrieben. Das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung liegen in einer kombinierten Menge vor, die wirksam ist,
um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus in dem wässrigen
System zu kontrollieren, und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung
(b) liegt in einer Menge vor, die wirksam ist, um die mikrobizide
Wirkung des Mikrobizids (a) zu ver- stärken.
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Die Kombination eines bestimmten
Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung gemäß der Erfindung
ist nützlich,
um mikrobiologischen Angriff, Abbau und Beeinträchtigung bei verschiedenen
Typen von Rohmaterialien und Produkten wie etwa Leder, Textilien,
Zellstoff, Papier und Pappe, Beschichtungen, Nutzholz und ebenso
bei landwirtschaftlichen Produkten wie etwa Samen und Nutzpflanzen
zu verhindern. In vorteilhafter Weise kann die Kombination in verschiedenen
industriellen Verfahren eingesetzt werden, die der Präparation
oder Herstellung dieser Produkte dienen. Dem entsprechend verwenden
weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Kombination, um das Wachstum von
Mikroorganismen auf oder in solchen Industrieprodukten, Rohmaterialien
oder Prozessen zu kontrollieren.
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Die vorstehenden und andere Merkmale
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden
detaillierten Beschreibung und den bevorzugten Aus führungsformen
deutlicher werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren, um die Wirksamkeit der speziellen Mikrobizide zu
verstärken.
Dieses Verfahren wendet das Mikrobizid und eine N-alkyl-heterozyklische
Verbindung auf ein Substrat oder wässriges System an, das dem
Wachstum von Mikroorganismen ausgesetzt ist. Die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung wird in einer Menge eingesetzt, die wirksam ist, um die
mikrobizide Wirkung des Mikrobizids zu verstärken.
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Gemäß der Erfindung zeigt die Kombination
eines bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heteroryklischen
Verbindung eine unerwartete, gesteigerte mikrobizide Wirkung. Das
bedeutet, dass die Kombination des Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung im Vergleich zur mikrobiziden Potenz des Mikrobizids
alleine eine überlegene
mikrobizide Wirkung bei niedrigeren Mikrobizid-Konzentrationen erreicht.
Somit verstärkt
die N-alkyl-heterozyklische Verbindung die mikrobizide Aktivität des Mikrobizids
oder steigert diese sogar synergistisch. Eine derartige überlegene
Wirkung stellt einen deutlichen ökonomischen
Vorteil dar und erhöht
die individuelle Wirksamkeit des Mikrobizids pro Gewichtseinheit.
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Gemäß der Erfindung kann eine N-alkyl-heterozyklische
Verbindung verwendet werden, um die Wirksamkeit jedes in Anspruch
1 spezifizierten Mikrobizids oder einer Mischung solcher Mikrobizide
zu steigern. Konkret sind diese Mikrobizide 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on,
2-Methyl-4-isothiazolin-3-on, Iodpropargyl-butyl-carbamat, Iodpropargyl-carbamat,
2,2-Dibrom-3-nitril-propionamid, Tribromphenol, 1,2-Benzisothiazolin-3-on,
und Gemische hiervon. Die N-alkyl-heterozyklische Verbindung oder
eine Mischung der N-alkyl-heterozyklischen Verbindungen können mit
und in der gleichen Weise verwendet werden, in der das spezifische Mikrobizid
verwendet wird. Bevorzugt werden eine oder mehrere N-alkyl-heterozyklische
Verbindungen in die Formulierung des Mikrobizids einbezogen.
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Bei einer Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung eine Mikrobizid-Zusammensetzung,
die mindestens eines der obigen Mikrobizide und eine N-alkyl-heterozyklische Verbindung
enthält.
Das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung liegen
in einer kombinierten Menge vor, die wirksam ist, um das Wachstum
wenigstens eines Mikroorganismus zu kontrollieren.
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Die N-alkyl-heteroryklischen Verbindungen,
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, haben die folgende
allgemeine Formel:
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Die Variable „n" kann von 5 bis 17 variieren, bevorzugt
variiert sie von 9 bis 15. Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist n gleich 11. Die durch CH3CnH2n- definierte Alkylkette kann verzweigt
oder unverzweigt sein. Verzweigte Alkylketten können etwas von ihrer Löslichkeit
in Wasser oder anderen wässrigen
Systemen einbüßen. Im
allgemeinen sind unverzweigte Alkylgruppen bevorzugt.
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Der durch
definierte
heterozyklische Ring kann vier bis acht Ringmitglie der aufweisen;
bevorzugt ist er ein Ring mit fünf, sechs,
sieben oder acht Ringmitgliedern. Bei der am stärksten bevorzugten Ausführungsform
ist der heterozyklische Ring ein sechs-gliedriger Ring.
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Obwohl der heterozyklische Ring stets
ein Stickstoffatom enthält,
ist der restliche Teil im allgemeinen ein Kohlenstoffring. Der Ring
kann jedoch auch ein oder mehr zusätzliche Heteroatome ausgewählt aus
N, O oder S enthalten. Der Ring kann gesättigt oder ungesättigt sein.
Der Ring kann außerdem übliche Substituenten
wie Alkylgruppen, substituierte Alkylgruppen, Alkenylgruppen, substituierte
Alkenylgruppen, Aminogruppen, eine Oxogruppe zur Ausbildung eines
zyklischen Ketons, Halogene etc. aufweisen. Der heterozyklische Ring
kann auch Teil einer multiplen Ringstruktur sein.
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Die unten aufgelisteten Heterozyklen
stellen beispielhaft substituierte oder unsubstituierte heterozyklische
Ringe dar, die in den N-alkyl-heterozyklischen Verbindungen Verwendung
finden können,
die in den bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Beispiele fünf-gliedriger
heterozyklischer Ringe beinhalten, ohne jedoch dadurch limitiert
zu sein, Pyrrolidinyl, 2-Pyrrolidinonyl, Pyrrolinyl, Pyrazolidinyl,
Pyrazolinyl, Pyrazolyl, Imidazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolyl
und Oxazolidinyl. Sechs-gliedrige Ringe beinhalten, ohne jedoch
dadurch limitiert zu sein, Piperidinyl, Piperazinyl und Morpholinyl.
Sieben- und acht-gliedrige Ringe wie Hexamethyleniminyl und Heptamethyleniminyl
können
ebenfalls für
die vorliegende Erfindung verwendet werden. Jemand mit durchschnittlichen
Fähigkeiten
wird erkennen, dass andere heterozyklische Ringe ebenfalls verwendet
werden können.
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N-alkyl-heterozyklische Verbindungen,
die für
die Erfindung nutzbar sind, sind entweder kommerziell bei chemischen
Lieferanten erhältlich
oder können
unter Verwendung wohlbekannter Literatur-Methoden aus Ausgangsmaterialien
hergestellt werden. Auf das in US-Patent Nr. 5,250,194 offenbarte
beispielhafte Verfahren wird hier ausdrücklich Bezug genommen.
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Das US-Patent Nr. 5,250,194 beschreibt
außerdem
N-dodecyl-heterozyklische Verbindungen und deren Verwendung als
Mikrobizide für
wässrige
Systeme zur Hemmung des Wachstums von Mikroorganismen, die Schleimbildung
in wässrigen
Systemen sowie den Strukturverlust oder den Zerfall von Substanzen,
die für mikrobielles
Wachstum empfindlich sind. Ein Beispiel einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung, die als derartiges Mikrobizid verwendbar ist, ist N-dodecyl-morpholin
(DDM). DDM wird von der BASF GmbH und der Buckman Laboratories International
Inc., Memphis, TN, hergestellt.
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Bevorzugte N-alkyl-heterozyklische
Verbindungen zur Verwendung bei der vor liegenden Erfindung beinhalten
N-Dodecyl-morpholin, N-Dodecyl-imidazol, N-Dodecyl-2,6-dimethyl-morpholin, N-Dodecyl-5-chlormethyl-2-oxazolidinon,
N-Dodecyl-2-pyrrolidinon,
N-Dodecyl-hexamethylenimin, N-Dodecyl-pyrrolidin, N-Dodecyl-3-methyl-piperidin,
N-Dodecyl-piperidin, N-Dodecyl-4-methyl-piperidin und N-Dodecyl-2-methyl-piperidin.
Die bevorzugtesten dieser Verbindungen sind N-Dodecyl-morpholin
(DDM) und N-Dodecyl-imidazol (DDI).
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In Abhängigkeit von der Anwendung
können
die mikrobiziden Zusammenset zungen gemäß der vorliegenden Erfindung
in unterschiedlichen, in der Technik bekannten Formen hergestellt
werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung in flüssiger Form
als wässrige
Lösung
präpariert
werden, ebenso als Dispersion, Emulsion oder als Suspension, einer
Dispersion oder Suspension in einem Nicht-Lösungsmittel, oder als Lösung durch
Auflösen
des Mikrobizids und der N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in einem
Lösungsmittel oder
einer Lösungsmittel-Kombination.
Geeignete Lösungsmittel
beinhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein, Methylether von Glykolen, M-Pyrol oder Petroleum-Destillate.
Die mikrobizide Zusammensetzung kann als Konzentrat zur Verdünnung vor
ihrer beabsichtigten Benutzung hergestellt werden. Übliche Zusätze wie
Tenside, Emulgatoren, Dispersionsmittel und dergleichen können – wie in
der Technik bekannt – eingesetzt
werden, um die Löslichkeit
des Mikrobizids oder der N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in
einer flüssigen
Zusammensetzung oder einem flüssigen
System, wie einer wässrigen
Zusammensetzung, bzw. einem wässrigen System
zu verbessern. In vielen Fällen
kann die biozide Zusammensetzung der Erfindung durch einfaches Schütteln in
Lösung
gebracht werden.
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Mikrobizide Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können
unter Verwendung in der Technik bekannter Mittel auch in fester
Formhergestellt werden, z. B. als Puder oder Tablette. In einem
bevorzugten Herstellungsverfahren wird ein flüssiges Produkt, das das Mikrobizid
enthält,
auf einem Träger
wie Kieselerde oder Kaolin abgelagert und mit einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung in Form einer Flüssigkeit
oder Lösung
gemischt, um ein Puder oder eine Tablette herzustellen. Das Mikrobizid
und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung können in einer gemeinsamen Zusammensetzung
vorliegen. Alternativ können
das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung als separate
Komponenten eingesetzt werden, so dass die kombinierte Menge für die beabsichtigte
Verwendung wirksam ist, um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus zu
kontrollieren.
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Wie oben diskutiert, verstärkt die
N-alkyl-heterozyklische Verbindung erfindungsgemäß die mikrobizide Wirkung des
Mikrobizids oder steigert diese sogar in synergistischer Weise.
Somit stellt die Kombination einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung
mit einem bestimmten Mikrobizid im Vergleich zur mikrobiziden Potenz
des Mikrobizids alleine eine überlegene
mikrobizide Aktivität
zur Bekämpfung
des Wachstums von Mikroorganismen bereit. Gemäß der vorliegenden Erfindung
bedeutet die Bekämpfung
des Wachstums eines Mikroorganismus auf einem Substrat oder in einem
wässrigen
System" eine Kontrolle
in Richtung eines Niveaus, auf dem Niveau oder unterhalb eines gewünschten
Niveaus und für
eine gewünschte
Zeitspanne für
das bestimmte Substrat oder System. Dies kann zwischen einer vollständigen Vorbeugung
oder Inhibition von mikrobiologischem Wachstum bis hin zur Kontrolle
auf einem bestimmten gewünschten
Niveau und einer gewünschten
Zeitspanne variieren. Die hier beschriebene Kombination eines Mikrobizids
und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung kann in vielen Fällen die
Zahl der insgesamt messbaren mikrobiologischen Einheiten auf nicht
detektierbare Grenzwerte senken und diesen Wert auf diesem Niveau
für eine
wesentliche Zeitspanne aufrecht erhalten. Entsprechend kann die
Kombination verwendet werden, um ein Substrat oder System zu konservieren.
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Die wirksame Menge, bzw. der wirksame
Prozentanteil der Kombination eines Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung, die jeweils zum Erreichen des gewünschten Ergebnisses nötig sind,
werden in Abhängigkeit
von dem zu schüt zenden
Substrat oder wässrigen
System, den Bedingungen für
mikrobielles Wachstum, dem spezifischen Mikrobizid sowie dem Ausmaß des gewünschten
Schutzes etwas variieren. Für
eine bestimmte Anwendung kann die Menge der Wahl vor der Behandlung
des gesamten betroffenen Substrats oder Systems durch Routinetestung
mit verschiedenen Mengen ermittelt werden. Im allgemeinen wird eine
auf einem Substrat verwendete wirksame Menge zwischen etwa 0,0001
Gewichts-% und etwa 4 Gewichts-% schwanken; bevorzugt liegt diese
bei etwa 0,0001 % bis etwa 0,2%. Bei wässrigen Systemen kann eine
wirksame Menge von etwa 0,5 bis etwa 5000 Anteilen pro Million (parts
per million, ppm) reichen; in bevorzugterer Form reicht sie von
etwa 5 bis etwa 1000 ppm des wässrigen
Systems und in der bevorzugtesten Form von etwa 10 bis etwa 25 ppm. Ähnliche
Mengenanteile führen
zu einer wirksamen Kontrolle der Schleimbildung. Wirksame Mengen
zur Schleimkontrolle liegen zwischen etwa 1 bis etwa 200 ppm und
in bevorzugterer Form zwischen etwa 1 bis etwa 25 ppm des wässrigen
Systems.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Kombinationen eines speziellen Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung solche Kombinationen, die ein Gewichtsverhältnis des
Mikrobizids zu der N-alkyl-heterozyklischen Verbindung von etwa
99 : 1 bis etwa 1 : 99 aufweisen. In bevorzugterer Form variiert
dieses Verhältnis
zwischen etwa 60 : 10 und etwa 10 : 60, und in der bevorzugtesten
Form zwischen etwa 50 : 50 und etwa 25 : 75. Das Gewichtsverhältnis kann
in Abhängigkeit
von dem Mikrobizid, der beabsichtigten Verwendung, dem anzutreffenden
Mikroorganismus und ebenso in Abhängigkeit von dem speziellen
Material, Produkt oder System, auf das die erfindungsgemäße Kombination
angewendet wird, variieren.
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Die Kombination eines bestimmten
Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung zur Bekämpfung von
Mikroorganismen kann bei einer Vielzahl industrieller Verwendungen
und Verfahren angewendet werden. Die Kombination kann anstelle von
und in der gleichen Weise wie andere, traditionell in den entsprechenden
Industrien angewandte Mikrobizide verwendet werden. Wie oben diskutiert,
umfassen solche Industrien, ohne darauf beschränkt zu sein, die Lederindustrie,
die Holzindustrie, die papierherstellende Industrie, die Textilindustrie,
die landwirtschaftliche Industrie und die Beschichtungsindustrie.
Die Kombination eines Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung kann auch bei wässrigen
Systemen wie den zuvor diskutierten verwendet werden, die mikrobiologischem
Angriff und Abbau ausgesetzt sind. Die durch mikrobiologischen Angriff
und Zerfall bei diesen verschiedenen Verwendungen verursachten Schwierigkeiten
sind oben beschrieben worden. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Kombination
eines bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung zur Bekämpfung
des Wachstums von Mikroorganismen in bestimmten exemplarischen Anwendungen
wird unten beschrieben.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Bekämpfung
des Wachstums von Mikroorganismen auf verschiedenen Substraten.
Das Verfahren beinhaltet den Schritt, ein für mikrobiologisches Wachstum
oder mikrobiologischen Angriff empfindliches Substrat mit einem
bestimmten Mikrobizid und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung
wie oben beschrieben zu kontaktieren. Das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung liegen in einer kombinierten Menge vor, die wirksam ist,
um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus auf dem Substrat
zu kontrollieren. Bevorzugt kann das Verfahren verwendet werden,
um nahezu das gesamte mikrobiologische Wachstum auf dem Substrat
zu eliminieren oder zu verhindern. Wie oben diskutiert, können das
Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung zusammen oder
als separate Zusammensetzungen appliziert werden. Bevorzugte Anwendungen
dieses allgemeinen Verfahrens sind unten diskutiert.
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In der Lederindustrie kann die Kombination
eines Mikrobizids und einer Nalkyl-heterozyklischen Verbindung verwendet
werden, um während
des Gerbungsvorgangs das Wachstum von Mikroorganismen auf einer
Haut zu kontrollieren. Um diese Bekämpfung zu erreichen, wird die
Haut mit einer kombinierten Menge eines bestimmten Mikrobizids und
einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung kontaktiert, die wirksam
ist, um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus auf der Haut
zu kontrollieren. Die Kombination des Mikrobizids und der N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung kann im Gerbungsprozess in ähnlichen Mengen und in ähnlicher
Weise wie bei der Applikation anderer in der Gerbungsindustrie eingesetzter
Mikrobizide verwendet werden. Der Typ der Haut kann jede Art von
Haut oder Leder sein, die gegerbt wird, z. B. Kuhhaut, Schlangenhaut,
Krokodilhaut, Schafhaut und dergleichen. Die verwendete Menge wird
zu einem gewissen Grad vom benötigten
Ausmaß der mikrobiologischen
Widerstandsfähigkeit
abhängen
und kann vom Fachmann problemlos bestimmt werden.
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Ein typischer Gerbungsvorgang umfasst
eine Anzahl von Stadien, umfassend, jedoch nicht beschränkt auf
eine Beizphase, eine Chromgerbungsphase, eine pflanzliche Gerbungsphase,
eine Waschphase nach der Gerbung, eine Phase der Nachgerbung, eine
Phase der Färbung
und eine Phase der Einweichung durch Fett. Die Kombination eines
bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung
kann – zusätzlich zu
denjenigen Stadien, bei denen ein bekanntes mikrobiologisches Problem
auftritt – während aller
Prozessphasen des Gerbungsprozesses verwendet werden. Bei jeder
Phase kann die Kombination eines bestimmten Mikrobizids und einer
N-alkyl-heterozyklischen Verbindung eine Komponente der entsprechenden Gerbungsflüssigkeit
sein, die auf die der Gerbung unterzogene Haut angewendet wird.
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Der Einbau des Mikrobizids und einer
N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in eine Gerbungsflüssigkeit
schützt
die Haut während
des Gerbungsvorgangs vor mikrobiologischer Beeinträchtigung.
Vorzugsweise wird die Kombination in einer geeigneten Flüssigkeit
zur Verwendung im Gerbungsprozess gleichförmig verteilt, z. B. durch
Schütteln.
Typische Gerbungsflüssigkeiten
beinhalten z. B. eine Beizflüssigkeit,
eine Chromgerbungs-Flüssigkeit,
eine pflanzliche Gerbungsflüssigkeit,
eine Waschlösung
zur Anwendung nach der Gerbung, eine Flüssigkeit für Nachgerbung, eine Farbflüssigkeit
und eine fetthaltige Flüssigkeit.
Dieses Anwendungsverfahren stellt sicher, dass die Kombination,
die auf die Häute
angewendet wird, diese gegen mikrobiologischen Angriff, Verfall
oder andere mikrobiologische Abbauprozesse schützt.
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In einer recht analogen Weise kann
die erfindungsgemäße Kombination
auch eingesetzt werden, um das Wachstum von Mikroorganismen während eines
Verfahrens der Textilherstellung auf einem Textil-Substrat zu kontrollieren.
Das Kontaktieren des Textil-Substrates mit einer Kombination eines
bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung
gemäß der Erfinding
kontrolliert wirksam das Wachstum eines Mikroorganismus auf dem
Textil-Substrat. Bei einem Textil-Verfahren kann die Kombination
in ähnlichen
Mengen und in ähnlicher
Weise wie andere üblicherweise
bei solchen Verfahren eingesetzte Mikrobizide verwendet werden.
Wie der durchschnittlich Befähigte
einschätzen
wird, werden spezifische Mengen allge mein vom Textil-Substrat und
dem Ausmaß der
benötigten
mikrobiologischen Wider standsfähigkeit
abhängen.
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Der Schritt, das Textil-Substrat
mit einer Kombination eines bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung zu kontaktieren, kann unter Verwendung in der Textiltechnik
bekannter Mittel ausgeführt
werden. Um mikrobiologisches Wachstum zu kontrollieren, wird das
Textil-Substrat in einem Textil-Verfahren im allgemeinen in ein
Bad getaucht, das ein Mikrobizid alleine oder zusammen mit anderen
Chemikalien zur Behandlung des Textil-Substrates enthält. Alternativ
kann das Textil-Substrat mit einer Formulierung eingesprüht werden,
die ein Mikrobizid enthält.
In dem Bad oder dem Spray liegt die efindungsgemäße Kombination eines Mikrobizids
und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in einer kombinierten
Menge vor, die wirksam ist, um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus
auf dem Textil-Substrat zu kontrollieren. Bevorzugt sind das Bad
und das Spray Zusammensetzungen auf wässriger Basis.
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Um den Wert ihrer Rohmaterialien
und Produkte zu erhalten, muss auch die Holzindustrie das Wachstum
von Mikroorganismen kontrollieren, um den mikrobiologischen Abbau
des Holzes zu verhindern. Die erfindungsgemäße Kombination eines bestimmten
Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung ist wirkungsvoll,
um das Wachstum von Mikroorganismen auf Holz zu kontrollieren.
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Die Kombination eines bestimmten
Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung kann zum
Schutz des Holzes in ähnlichen
Mengen und in ähnlicher
Weise verwendet werden, wie dies bei anderen in der Holzindustrie
verwendeten Mikrobiziden Anwendung findet. Das Kontaktieren des
Holzes mit einer wirksamen Menge der Kombination kann z. B. durchgeführt werden,
indem das Holz mit einer wässrigen
Formulierung, enthaltend die Kombination eines bestimmten Mikrobizids
und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung, eingesprüht wird
oder indem das Holz in ein Tauchbad eingetaucht wird, das die Kombination
enthält oder
durch andere in der Technik bekannte Mittel. Das Eintauchen des
Holzes in ein wässriges
Bad ist be- vorzugt.
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Das bestimmte Mikrobizid und die
N-alkyl-heterozyklische Verbindung werden vorzugsweise vor dem Eintauchen
des Holzes in das Bad gleichförmig
in dem Bad verteilt (z. B. durch Schütteln). Im allgemeinen wird das
Holz in das Bad eingetaucht, hochgezogen und nach Abtropfen durch
Luft getrocknet. Die Tauchzeit wird – wie in der Technik bekannt – von einer
Vielzahl von Faktoren wie dem Mikrobizid, dem gewünschten
Ausmaß der
mikrobiologischen Widerstandsfähigkeit,
dem Feuchtigkeitsgehalt des Holzes, der Art und Dichte des Holzes
etc. abhängen.
Es kann Druck angewendet werden, um das Eindringen der Kombination
in das zu behandelnde Holz zu fördern.
Außerdem
kann ein Vakuum auf die Oberfläche
des Holzes angesetzt werden, um das Holz zu entgasen und eine verstärkte Benetzung
des Holzes mit einem die Mikrobizid-Kombination enthaltenden Bad
zu fördern.
Die erfindungsgemäße Kombination
eines bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung hat auch im Bereich der landwirtschaftlichen Industrie
Anwendungen. Zur Bekämpfung
des Wachstums von Mikroorganismen auf einem Samen oder einer Pflanze
können
der Samen oder die Pflanze mit einem bestimmten Mikrobizid und einer
N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in einer kombinierten Menge
kontaktiert werden, die wirksam ist, um das Wachstum wenigstens
eines Mikroorganismus auf dem Samen oder der Pflanze zu kontrollieren.
Dieser Schritt des Kontaktierens kann unter Verwendung von Mitteln und
Mengen ausgeführt
werden, die in der landwirtschaftlichen Industrie für andere
Mikrobizide bekannt sind. Zum Beispiel kann der Samen oder die Pflanze
mit einer wässrigen
Lösung,
die die Kombination des Mikrobizids und der N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung enthält,
eingesprüht
werden; ebenso können
sie in ein Bad getaucht werden, das die Kombination enthält. Nach
dem Einsprühen
oder Tauchen wird der Samen oder die Pflanze im allgemeinen durch
in der Technik bekannte Mittel wie Abtropfen, Wärmetrocknung oder Lufttrocknung
getrocknet. Bei Pflanzen oder Nutzpflanzen kann die Kombination
auch mittels Tränkung
des Bodens appliziert werden. Das Tränken des Bodens ist besonders
vorteilhaft, wenn die betreffenden Mikroorganismen das die Pflanze
umgebende Erdreich bewohnen.
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Wiederum ein weiterer Aspekt der
vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bekämpfung des Wachstums von Mikroorganismen
in einem wässrigen
System, das dazu befähigt
ist, derartiges Wachstum zu fördern.
Das wässrige
System wird mit einem bestimmten Mikrobizid und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung derart behandelt, dass das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung in einer kombinierten Menge vorliegen, die wirksam ist,
um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus in dem wässrigen System
zu kontrollieren. Dies beinhaltet die Kontrolle und bevorzugt die
Verhinderung von Schleimbildung in dem wässrigen System.
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Beispiele verschiedener wässriger
Systeme beinhalten, sind jedoch nicht limitiert auf Latexe, Tenside, Dispersionsmittel,
Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Klebstoffe, Stärken, Wachse,
Proteine, Emulgatoren, Cellulose-Produkte, wässrige Emulsionen, wässrige Detergentien,
Beschichtungszusammensetzungen, Zusammensetzungen von Farben und
Anstrichfarben, Alaunzusammensetzungen, in wässriger Lösung formulierte Harze, Emulsionen
oder Suspensionen. Die Kombination kann auch in wässrigen
Systemen angewendet werden, die in industriellen Verfahren verwendet
werden, wie etwa Metall-Arbeitsflüssigkeiten, Kühlwässern (sowohl
in zufließendem
als auch in abfließendem
Kühlwasser)
und Abwässern
enthaltend Abwasser oder Wasser aus dem sanitären Bereich, das der Abfallbehandlung
im Wasser, z. B. der Abwasserbehandlung, unterzogen wird.
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Ebenso wie im Fall der anderen oben
diskutierten Anwendungen, kann die erfindungsgemäße Kombination in den gleichen
Mengen und in der gleichen Weise verwendet werden wie traditionell
bei diesen verschiedenen wässrigen
Systemen verwendete Mikrobizide. Die Kombination schützt das
wässrige
System nicht nur vor der Benutzung und während der Speicherung, sondern
in vielen Fällen
auch, wenn das wässrige
System angewendet wird oder – bei
geeigneten Anwendungen – sogar,
nachdem das wässrige
System getrocknet ist. Bei Verwendung in der Formulierung einer
Anstrichfarbe z. B. schützt
die Kombination nicht nur die Farbe in dem Kanister, sondern auch
den Farbfilm, nachdem dieser auf ein Substrat aufgetragen wurde.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Bekämpfung des Wachstums von Mikroorganismen
auf Papier oder beim Verfahren der Papierherstellung, z. B. in einem
Zellstoff- oder Papierbrei sowie auf einem fertigen Papierprodukt
wie etwa Pappe. Das Papier, der Zellstoff oder der entsprechende
Brei werden mit einem bestimmten Mikrobizid und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung in einer kombinierten Menge kontaktiert, die wirksam
ist, um das Wachstum wenigstens eines Mikroorganismus auf dem Papier,
dem Zellstoff oder in dem Brei zu kontrollieren. Der Schritt des
Kontaktierens wird unter Verwendung von Mitteln und Mengen durchgeführt, die
in der Technik der Papierherstellung bekannt sind.
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Gemäß diesem Aspekt der Erfindung
kann z. B. eine entstehende Papierrolle, bzw. Papierbahn (oder eine
feuchte Rolle oder Lage Zellstoff) auf einer Maschine der Papierherstellung
mit der Kombination eines bestimmten Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung kontaktiert werden, indem eine wässrige Dispersion, enthaltend
das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung, auf den
Zellstoff aufgesprüht
wird, nachdem der Zellstoff bei einem Verfahren der Papierherstellung
die Pressen verlässt.
Alternativ können
das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung in ein Bad eingebracht werden, das an der Feuchtpresse
oder der Leimpresse verwendet wird, wobei die Rolle, bzw. Lage zusammengedrückt wird,
damit die Kombination zusammen mit jedwedem anderen an der Presse
applizierten Agens in die Rolle, bzw. Lage aufgenommen wird. Weiterhin
alternativ kann der Zellstoff kontaktiert werden, indem das Mikrobizid
und die N-alkyl-heterozyklische Verbindung in die Mischung aus Zellstoff
und Kreidewasserlösung
gemischt werden, bevorzugt bevor der Zellstoff den Formdraht erreicht.
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Bei der Behandlung von Papier (wobei
dieses Pappe und andere auf Zellulose basierende Produkte oder Substrate
einschließt)
können
das Mikrobizid und die N-alkyl-heterozyklische
Verbindung Zellstoffbreien im Auflaufkasten zugefügt werden,
ebenso können
sie der Substrat-bildenden Lösung
oder dem System der Kreidewasserlösung zugegeben werden, um das
Wassersystem selbst zu behandeln oder um eine Aufnahme in den Körper des
Papiers zu erreichen. Alternativ, und so wie bei anderen bekannten
Mikrobiziden, kann die erfindungsgemäße Kombination eines bestimmten
Mikrobizids und einer N-alkyl-heterozyklischen Verbindung in eine
Beschichtung gemischt werden, die zum Beschichten des fertigen Papiers
verwendet wird.
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Die Wirksamkeit der oben beschriebenen
Kombinationen ist unter Verwendung von Standard-Labortechniken gemäß unten
stehender Beschreibung bestätigt
worden. In vielen Fällen
verstärkt
die N-alkyl-heterozyklische Verbindung die mikrobizide Wirkung des
bestimmten Mikrobizids oder steigert diese sogar in synergistischer
Weise.
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Die folgenden Beispiele sind dazu
gedacht, die vorliegende Erfindung beispielhaft darzustellen, nicht jedoch,
diese zu beschränken.
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Beispiele:
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Ein Verfahren zur Bestimmung einer
potenzierenden oder gar synergistischen Wechselwirkung zwischen
zwei Verbindungen verwendet die gleichen Techniken und Apparate,
wie sie bei der fundamentalen Bestimmung der fungiziden Aktivität einer
einzelnen Verbindung verwendet werden. Jedoch erfordert die Identifizierung
einer Wechselwirkung zwischen zwei Verbindungen eine spezifische
Anordnung der Behandlungen in einem experimentellen Aufbau, der
als „faktorielle" Anordnung bekannt
ist. Dies wird üblicher
Weise unter Verwendung eines „Schachbrett"-artigen Aufbaus
durchgeführt,
bei dem jede vertikale Spalte eine unterschiedliche Konzentration
von Verbindung A repräsentiert,
während
jede horizontale Reihe eine unterschiedliche Konzentration von Verbindung
B repräsentiert.
Die Konzentrationsreihen für
jede Verbindung alleine beginnen bei „null". Somit enthält der korrekte faktorielle
Aufbau:
- (a) eine Kontrolle „ohne Chemikalie" (Position Reihe
1, Spalte 1)
- (b) Ergebnisse für
die Konzentrationsreihen jeder Chemikalie alleine (bei Reihe 1:
Chemikalie B = 0, daher alleinige Konzentrationsreihe von Chemikalie
A; Spalte 1: Chemikalie A = 0, daher alleinige Konzentrationsreihe
von Chemikalie B), und
- (c) Jede Konzentration von Verbindung A in Kombination mit jeder
Konzentration von Verbindung B.
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Bei dem Verfahren wird jede Position
in dem faktoriellen Aufbau oder Schachbrett-Aufbau durch ein Kulturröhren eingenommen,
das 5 ml eines sterilen flüssigen
Kulturmediums enthält.
Individuelle Stammlösungen
werden für
beide Verbindungen hergestellt und das passende Volumen (μl) wird zum
Medium hinzu gegeben, um die vom Testprotokoll festgelegte, erforderliche
Konzentration zu erreichen. Jedes Röhrchen wird mit 100 μl einer Sporen-Suspension
angeimpft, die von dem Test-Pilz (Aspergillus niger) hergestellt
wurde. Die Suspension wird hergestellt, indem die Oberfläche einer
Lebendkultur (Agar-Schrägfläche) betupft
wird und die gesammelten Sporen in eine Flasche, enthaltend 100
ml steriles Wasser, eingeführt
werden. Die Sporen-Suspension ist fertig, wenn die optische Dichte
bei 686 nm gleich 0,28 beträgt.
Die angeimpften Behandlungsansätze
werden im Dunklen bei 28°C
für sieben Tage
inkubiert. Alle Röhrchen
werden dann auf die Anwesenheit oder Abwesenheit von Pilz-Matten,
welche auf der Oberfläche
des Flüssigmediums
wachsen, getestet.
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Die wesentlichen Elemente der aufgezeichneten
Daten sind:
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- (1) die niedrigste Konzentration (minimale inhibitorische
Konzentration, MIC) jeder einzeln vorliegenden Testverbindung, bei
der kein Wachstum auftrat, und
- (2) die niedrigste Konzentration von Verbindung A in Kombination
mit Verbindung B, bei der kein Wachstum auftrat.
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Das obige Verfahren wurde verwendet,
um den potenzierenden Effekt einer Nalkyl-heterozyklischen Verbindung
bei verschiedenen Mikrobiziden zu bestimmen. Die Tabellen 1–12 zeigen
die Ergebnisse der verschiedenen Tests und die Verstärkung der
mikrobiziden Wirkung bei Verwendung einer N-alkyl-heterozyklischen
Verbindung. Die Tabellen 1–12
präsentieren
sowohl die niedrigsten Konzentrationen jeder einzeln vorliegenden
Testverbindung, bei der kein Wachstum auftrat als auch die niedrigste
Konzentration von Verbindung A in Kombination mit Verbindung B,
bei der kein Wachstum auftrat. Ein Pluszeichen (+) repräsentiert
das Vorliegen einer Pilzmatte und ein Minuszeichen (–) repräsentiert
die Abwesenheit einer Pilzmatte. Es wurden die folgenden Verbindungen
oder Formulierungen verwendet:
- – Dodecyl-Morpholin
(DDM), Ausmaß der
technischen Reinheit: 85–95%;
- – Dodecyl-Imidazol
(DDI), Ausmaß der
technischen Reinheit: 85–95%;
- – Kathon,
Produkt: Busan® 1078,
Buckman Laboratories Inc., Memphis, TN;
- – Iodpropargyl-butyl-carbamat
(IPBC); Ausmaß der
technischen Reinheit: 95%;
- – Iodpropargyl-carbamat
(IPC); Ausmaß der
technischen Reinheit: 95%;
- – 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid
(DBNPA), Produkt: Busan® 94, Buckman Laboratories
Inc., Memphis, TN;
- – Tribromphenol,
Produkt: GREAT LAKES PH-73, Great Lakes Chemical, West Lafayette,
IN; und
- – 1,2-Benzisothiazolin-3-on;
Prozel GXL-20, ICI Specialty Chemicals;
-
Tabelle
1: Tribromphenol (Verbindung A) und DDM (Verbindung B)
-
Tabelle
2: IPBC (Verbindung A) und DDM (Verbindung B)
-
Tabelle
3: IPC (Verbindung A) und DDM (Verbindung B)
-
Tabelle
4: Kathon (Verbindung A) und DDM (Verbindung B)
-
Tabelle
5: DBNPA (Verbindung A) und DDM (Verbindung B)
-
Tabelle
6: Kathon (Verbindung A) und DDI (Verbindung B)
-
Tabelle
7: IPBC (Verbindung A) und DDI (Verbindung B)
-
Tabelle
8: IPC (Verbindung A) und DDI (Verbindung B)
-
Tabelle
9: Tribromphenol (Verbindung A) und DDI (Verbindung B)
-
Tabelle
10: Proxel GXL-20 (Verbindung A) und DDI (Verbindung B)