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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren,
um den Schaum und/oder die Trübung
in einer Blutsubstanz zu reduzieren, sowie Antischaummittel, um
den Schaum und die Trübung
in einer Blutsubstanz zu reduzieren. Dieses Verfahren und diese
Antischaummittel sind besonders bei Verfahren zur Bearbeitung und
Behandlung von Blut besonders geeignet, beispielsweise bei einer
Anreicherung mit Sauerstoff, einer Autotransfusion, bei Plasmapherese-Verfahren
sowie allgemein bei einem extrakorporalen Kreislauf.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Bildung von Schaum bei einem
extrakorporalen Kreislauf (extracorporeal circulation circuit E.C.C.) tritt
hauptsächlich
beim Rücklauf
von den chirurgischen Absaugern zum Cardiotomiebehälter auf,
weil Luft unter Druck in das Blut eingeblasen wird. Man nimmt an,
dass die Bildung von Schaum in erster Linie durch die hohe Konzentration
von Albumin, etwa 30 bis 40 mg/ml, hervorgerufen wird, das im Blut
vorhanden ist. Die Schaumbildung tritt als Ergebnis der Bewegung
von Blut und Luft beim Vorhandensein von Albumin auf, das als Stabilisierungsmittel
wirkt.
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Die Zerstörung des Schaums in Vorrichtungen
zur Behandlung von Blut erfolgt derzeit unter Verwendung von Silikonverbindungen,
beispielsweise der Antischaumverbindung A (Dow Corning), bei der
es sich um eine Emulsion von Silikonöl und Siliziumdioxid handelt.
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Die jüngsten Forschungen mit Silikonöl, besonders
bei der Verwendung in Brustprothesen, haben zu einer Sensibilisierung
der öffentlichen
Meinung geführt,
was die Verwendung von Silikon auf dem Gebiet der Biomedizin betrifft.
Obwohl man keine karzinogenen Wirkungen von Silikon, weder in Form
eines Öls
noch in Form eines Gels, gefunden hat, wurden einige Auswirkungen
auf das Immunsystem entdeckt. Im Besonderen wurde eine adjuvante
Wirkung von Silikon auf das Immunsystem gefunden. In diesem Zusammenhang
sei auf Chang, Plastic and Reconstructive Surgery, Band 92, Nr.
3, Seite 469–473,
(1993), sowie auf Naim et al., Immunological Investigations, Band
22, Nr. 2, Seite 151–161,
(1993), verwiesen.
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Der Hauptgegenstand der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu kennzeichnen, um Schaum
im Blut zu reduzieren, jedoch unter Wahrung jener Reduzierung des
Schaums, die man durch die Verwendung von Silikon-Antischaummittel
erreichen kann, ohne dass dem Blut Mittel beigegeben werden müssen, die
nicht vollständig
biokompatibel oder hämokompatibel
sind.
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Es sind Verfahren zur Schaumreduzierung
bekannt, die auf physikalischen/mechanischen Vorrichtungen beruhen.
Diese Vorrichtungen können
direkt in den venösen
Behälter
und/oder in den Cardiotomiebehälter eingesetzt
werden. Einige Bespiele dafür
sind:
- (a) Mikrokanäle,
die durch eine Bearbeitung der Oberfläche von Kunststoffen ausgebildet
werden, beispielsweise Teflon, Polykarbonat; Delryn, PVC;
- (b) Filtergewebe aus Dacron und Teflon;
- (c) Metallkämme
oder bearbeitete Stahl- und Titanflächen; und
- (d) ein elastomerer Silikonbelag für den Polyurethanschaum des
venösen
Behälters.
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Chemisch/physikalische-Zerstörungssysteme,
die auf der Verwendung von Antischaummitteln beruhen, mit denen
die Ausbildung von Schaum verhindert oder die Menge des Schaums
reduziert werden kann, ohne dass dessen Ausbildung verhindert wird,
sind ebenfalls bekannt.
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Unter den Antischaummitteln sind
zusätzlich
zu jenem Antischaummittel, das unter der Warenbezeichnung Compound
A vertrieben wird und bereits erwähnt wurde, oberflächenaktive
Mittel, die zur Klasse der Polyalkylenoxide gehören (beispielsweise Verbindungen,
die unter der Warenbezeichnung PLURONIC vertrieben werden), Amide
und Sulfonverbindungen von langkettigen Alkenen, Perfluorether und
Polyetherpolyole bekannt.
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Der von Vardar-Sukan in J. Chem.
Tech. Biotechnol., Band 43, Seite 39–47, (1988), veröffentliche
Artikel berichtet über
eine Untersuchung, die sich auf die Wirksamkeit von natürlichen Ölen als
Antischaummittel in Bioprozessen bezieht. Im Besonderen wurde in
diesem Artikel die Wirksamkeit von natürlichen Ölen als Antischaummittel in
Substraten untersucht, die aus wässrigen
Lösungen
von Sojamehl und Zuckerrüben
bestehen, die Gärungsmedien
simulierten. Die Wirksamkeit von verschiedenen natürlichen Ölen als
Antischaummittel wurde in diesen Substraten untersucht, wobei die
natürlichen Öle in Konzentrationen
zwischen 0,2 und 1% beigegeben wurden. Die Schlussfolgerung war,
dass sich die Wirksamkeit in Abhängigkeit
vom Substrat stark ändert.
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Im Hinblick auf die relativ hohen
Konzentrationen, mit denen im Artikel von Vardar-Sukan eine zufriedenstellende
Schaumunterdrückung
erreicht wurde, muss gesagt werden, dass die Verwendung dieser Mittel nicht
für eine
Zerstörung
von Schaum im Blut ins Auge gefasst werden kann, da in diesem Fall
die Freisetzung des Mittels in das Blut unbedingt auf einem minimalen
Niveau gehalten werden muss.
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Überraschenderweise
wurde als Ergebnis der vorliegenden Erfindung herausgefunden, dass
Fettsäure-Triglyceride
eine unterdrückende
Wirkung auf Schaum im Blut und dessen Derivate besitzen, die äquivalent der
Wirkung von herkömmlichen
Antischaummitteln ist, die für
diesen Zweck verwendet werden, wenn ein kontaktvermittelndes Substrat
mit ihnen imprägniert
wird, oder sie auf ein derartiges Substrat aufgetragen werden, das
mit einer Blutsubstanz in Berührung
steht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung liefert ein Verfahren
zum Reduzieren des Schaums in einer Blutsubstanz, wobei das Verfahren
einen Schritt enthält,
bei dem zumindest ein Teil der Blutsubstanz mit einem kontaktvermittelnden Substrat
in Berührung
gebracht wird, das ein Antischaummittel enthält, wobei das Antischaummittel
ein Triglycerid von einer oder mehreren gesättigten oder ungesättigten
C14-C24 Fettsäuren oder
ein Gemisch von Triglyceriden enthält, die eine oder mehrere gesättigte oder
ungesättigte
C14-C24 Fettsäuren besitzen,
wobei das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden einen HLB-Wert
(HLB hydrophilic-lipophilic balance) von 5 bis 10 besitzt.
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Weiters liefert die Erfindung eine
Vorrichtung zum Bearbeiten, Transportieren oder Speichern von Blut, wobei
die Vorrichtung ein poröses
Substrat enthält,
das mit einem Antischaummittel getränkt, beschichtet oder imprägniert ist,
das eine Dispersion enthält
von: (a) einem Triglycerid von einer oder mehreren gesättigten
oder ungesättigten
C14-C24 Fettsäuren oder
ein Gemisch von Triglyceriden, wobei das Triglycerid oder das Gemisch von
Triglyceriden einen HLB-Wert von 5 bis 10 besitzt; und (b) einem
hydrophoben Füllstoff,
der eine Teilchengröße von 0,001 μm bis 0,05 μm besitzt.
Vorzugsweise handelt es sich beim porösen Substrat um einen Polyurethanschaum
mit einer Porosität
von 10 ppi bis 40 ppi, der mit dem Antischaummittel getränkt oder
beschichtet ist.
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Zusätzliche Merkmale und Vorteile
der Erfindung sind in der nun folgenden Beschreibung dargelegt und
teilweise aus der Beschreibung ersichtlich. Die Gegenstände sowie
weitere Vorteile der Erfindung werden mit dem Verfahren zur Schaumreduzierung
in einer Blutsubstanz, mit Vorrichtungen, die das Antischaummittel enthalten,
sowie durch deren Anwendun gen verwirklicht und erreicht, wie dies
im Besonderen in der Beschreibung und den Ansprüchen dargelegt ist.
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Es sei darauf hingewiesen, dass sowohl
die obige allgemeine Beschreibung als auch die nun folgende ausführliche
Beschreibung beispielhaft und erläuternd sind, wobei sie dazu
dienen, um eine weitere Erläuterung
der Erfindung zu liefern, wie sie beansprucht wird.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung liefert ein Verfahren,
um den Schaum in einer Blutsubstanz zu reduzieren, wobei das Verfahren
einen Schritt enthält,
bei dem zumindest ein Teil der Blutsubstanz mit einem kontaktvermittelnden Substrat
in Berührung
gebracht wird, das ein Antischaummittel enthält, wobei das Antischaummittel
ein Triglycerid von einer oder mehreren gesättigten oder ungesättigten
C14-C24 Fettsäuren oder
ein Gemisch von Triglyceriden enthält, die eine oder mehrere gesättigte oder
ungesättigte
C14-C24 Fettsäuren besitzen,
wobei das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden einen HLB-Wert
von 5 bis 10 besitzt.
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In der nun folgenden Beschreibung
und in den Ansprüchen
soll der Ausdruck Blutsubstanz so verstanden werden, dass er sowohl
Ganzblut als auch dessen Bestandteile und Derivate einschließt. Alle
diese Blutsubstanzen bilden einen Schaum und/oder eine Trübung, wenn
sie unter Luft einer Behandlung unterzogen werden. Der Ausdruck
Triglyceride von Fettsäuren
ist so zu verstehen, dass er sowohl Glycerinester mit einer einzigen
Fettsäurenart
sowie gemischte Ester einschließt.
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Der HLB-Wert wird vom Gleichgewicht
zwischen den hydrophilen und den lipophilen (hydrophoben) Anteilen
des betreffenden Moleküls
bestimmt. Die numerischen HLB-Werte für die verschiedenen funktionellen Gruppen
sind in der Literatur aufgelistet, wobei der empirische HLB-Wert
für ein
vorgegebenes Molekül
dadurch berechnet wird, dass zur algebraischen Summe der numerischen
Werte der HLB-Werte der funktionellen Gruppen der Wert 7 addiert
wird. Die am wenigsten hydrophilen oberflächenaktiven Mittel besitzen
niedrige HLB-Werte, während
ansteigende HLB-Werte einen ansteigenden hydrophilen Charakter kennzeichnen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Blutsubstanz aus Ganzblut, den Blutbestandteilen
oder den Blutderivaten ausgewählt.
Bei einer anderen Ausführungsform
werden die eine oder die mehreren Fettsäuren des Triglycerids aus Ricinolsäure, Ölsäure, Li nolsäure, Linolensäure, Palmitinsäure oder
Stearinsäure
ausgewählt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht
das Antischaummittel aus einer Dispersion, wobei das Antischaummittel
einen hydrophoben Füllstoff
enthält.
Der hydrophobe Füllstoff
besitzt vorzugsweise eine Teilchengröße von 0,001 μm bis 0,05 μm. Die Konzentration
des hydrophoben Füllstoffs
in der Dispersion liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10 Volumsprozenten
bezogen auf das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden.
Der hydrophobe Füllstoff
besteht vorzugsweise aus pyrogenem Siliziumdioxid, das mit Siloxanen
und/oder Silanolen hydrophob gemacht wurde.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden Rizinusöl. Bei einer
anderen Ausführungsform
enthält
das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden zumindest 80
Gewichtsprozente eines Triglycerids der Ricinolsäure. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
besteht das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden im Wesentlichen
aus Rizinusöl.
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Die Dispersion des Antischaummittels
und des Füllstoffs
wird vorzugsweise auf ein kontaktvermittelndes Substrat unter Verwendung
eines Bindemittels aufgebracht, das vorzugsweise von einem biokompatiblen Lösungsmittel
gebildet wird, das nach der Imprägnierung
des Substrats entfernt wird, beispielsweise verdampft. Bei einer
Ausführungsform
wird das kontaktvermittelnde Substrat dadurch hergestellt, dass
das Antischaummittel auf das kontaktvermittelnde Substrat in einem
Lösungsmittel
aufgebracht und dann das Lösungsmittel
verdampft wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Lösungsmittel
aus Isopropylalkohol, wobei die Konzentration des Antischaummittels,
einschließlich
irgendeines hydrophoben Füllstoffs, bezogen
auf das Lösungsmittel
im Bereich von 10 bis 40 Volumsprozenten liegt. Das kontaktvermittelnde
Substrat besteht vorzugsweise aus einem Polyurethanschaum.
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Der hydrophobe Füllstoff besitzt vorzugsweise
eine Teilchengröße von 0,001 μm bis 0,05 μm. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Konzentration des hydrophoben Füllstoffs im Bereich von 1 bis
10 Volumsprozenten bezogen auf das Triglycerid oder das Gemisch
von Triglyceriden. Bei einer anderen Ausführungsform besteht der hydrophobe
Füllstoff
aus pyrogenem Siliziumdioxid, das mit Siloxanen und/oder Silanolen
hydrophob gemacht wurde. Bei einer anderen Ausführungsform enthält das Triglycerid
oder das Gemisch von Triglyceriden Rizinusöl. Bei einer anderen Ausführungsform
enthält
das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden zumindest 80
Gewichtsprozente eines Triglycerids der Ricinolsäure. Bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
besteht das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden im Wesentlichen
aus Rizinusöl.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das poröse
Substrat aus einem Polyurethanschaum mit einer Porosität von 10
ppi bis 40 ppi, der mit dem Antischaummittel getränkt oder
beschichtet ist, das eine Dispersion enthält aus: (a) einem Triglycerid
von einer oder mehreren gesättigten
oder ungesättigten
C14-C24 Fettsäuren oder
einem Gemisch von Triglyceriden, die eine oder mehrere gesättigte oder
ungesättigte
C14-C24 Fettsäuren besitzen,
wobei das Triglycerid oder das Gemisch von Triglyceriden einen HLB-Wert
von 5 bis 10 besitzt; und (b) einem hydrophoben Füllstoff.
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Die Erfindung liefert weiters eine
Vorrichtung zum Behandeln, Transportieren oder Speichern von Blut, wobei
die Vorrichtung ein poröses
Substrat enthält,
das mit dem Antischaummittel getränkt, beschichtet oder imprägniert ist.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
wird die Vorrichtung aus einem Cardiotomiebehälter, einem venösen Behälter oder
einem kombinierten Cardiotomiebehälter und venösen Behälter ausgewählt. Die Vorrichtung
kann auch ein Blutfilter sein.
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Es wird die Verwendung des Triglycerids
der Ricinolsäure
und Gemischen dieses Triglycerids mit Triglyceriden von anderen
Fettsäuren
bevorzugt, bei denen die Konzentration der Triglyceride der Ricinolsäure vorzugsweise über 80 Gewichtsprozenten
liegt.
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Natürliches oder synthetisches
Rizinusöl,
beispielsweise Rizinusöl
F.U. (Farmacopia Ufficiale – offizielle
Pharmakopöe)
oder das Polyol Monomer PUR 634B (Morton International), das zur
Herstellung von Polyurethan verwendet wird und im Wesentlichen aus
Rizinusöl
besteht, werden auf dem Gebiet der Erfindung vorteilhaft als Schaumunterdrückungsmittel
verwendet.
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Rizinusöl F.U. besitzt im Allgemeinen
eine Reinheit von 90%, wobei der Rest von einem Gemisch aus gesättigten
und ungesättigten
C14-C24 Säuren besteht,
unter denen Ölsäure (7– 8%) und
Linolsäure
(3–5%) vorherrschen,
mit kleinen Konzentrationen von gesättigten Fettsäuren in
der Größenordnung
von 2–3%.
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Rizinusöl neigt, wie alle ungesättigten
Triglyceride, von Natur aus zu einer Reaktion mit dem Sauerstoff in
der Luft. Der Vorgang wird durch verschiedene chemische Katalysatoren,
durch Licht und durch Hitze beschleunigt. Um eine derartige Reaktion
zu verhindern, wird Rizinus öl
normalerweise während
der Herstellung mit Antioxidantien gemischt, beispielsweise mit
Phenolen und Aminen.
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Das Triglycerid oder das Gemisch
aus Triglyceriden und Fettsäuren,
das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann somit kleine
Konzentrationen von Antioxidantien aufweisen, wie sie oben erwähnt wurden,
wenn auch in Konzentrationen, die keine negative Auswirkung auf
die Biokompatibilität
des Antischaummittels besitzen.
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Unter den hydrophoben Teilchen, die
auf dem Gebiet der Erfindung verwendet werden können, seien Siliziumdioxid-Aerogel,
Aluminium- oder Titanoxid, pyrogenes Siliziumdioxid sowie Mikroteilchen
von Polymeren, beispielsweise Polyäthylen und PTFE, erwähnt.
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Die Verwendung von pyrogenem Siliziumdioxid,
das beispielsweise unter der Warenbezeichnung Aerosil R/972 vertrieben
wird; wird besonders bevorzugt. Dieser Füllstoff besteht im Wesentlichen
aus kugelförmigen
Teilchen, die vorzugsweise einen mittleren Durchmesser zwischen
0,007 und 0,04 μm
besitzen. Diese Teilchen besitzen vorzugsweise eine glatte Oberfläche ohne
Poren und werden durch an die Oberfläche gebundene Siloxan- oder
Silanolgruppen hydrophob gemacht.
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Die Konzentration des hydrophoben
Füllstoffs
in der Dispersion des Antischaummittels und des hydrophoben Füllstoffs
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10 Volumsprozenten, am besten
von 4 bis 6 Volumsprozenten, bezogen auf das Triglycerid oder das
Gemisch von Triglyceriden.
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Das kontaktvermittelnde Substrat,
das mit dem Antischaummittel getränkt, beschichtet oder imprägniert ist,
besteht aus einem offenzelligen Polyurethanschaum, wie er allgemein
bei Cardiotomiebehältern,
venösen
Behältern
sowie kombinierten Cardiotomiebehältern und venösen Behältern verwendet
wird. In einigen Fällen
trennt der Polyurethanschaum die Cardiotomiebehälter und die venösen Behälter. Es
können
auch andere poröse
Substrate verwendet werden, beispielsweise Faservliese, Filze und ähnliches.
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Der erste Schritt in einem Verfahren
zur Herstellung des Antischaummittels enthält das Mischen des Füllstoffs
in das Triglycerid. Im zweiten Schritt wird das Gemisch aus dem
Füllstoff
und dem Triglycerid im Lösungsmittel
dispergiert, um die Zusammensetzung zum Imprägnieren des porösen Substrats
herzustellen. Wenn es sich beim hydrophoben Füllstoff um Siliziumdioxid handelt,
das ein äußerst feines
Pulver und daher nur schwer zu handhaben ist, wird bevorzugt, ein
erstes Gemisch des Triglycerids mit dem Siliziumdioxid in einem
viel größeren Verhältnis von
Siliziumdioxid zu Rizinusöl
herzustellen, als dies verwendet würde, und dann mehr Triglycerid
beizugeben, bis man das gewünschte
Verhältnis
von Triglycerid zu Rizinusöl
erhält.
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Beispiel
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Für
die Herstellung des Antischaummittels wurden als Triglycerid Rizinusöl und als
Füllstoff
das Produkt Aerosil R/972 (Degussa Italia) verwendet. Beim verwendeten
Rizinusöl
handelte es sich sowohl um das Pharmaprodukt F.U. als auch um PUR
SYSTEM 634B Polyol von Morton International; das im Wesentlichen aus
Rizinusöl
besteht.
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Das Rizinusöl und das Siliziumdioxid wurden
in einem Mörser
im Verhältnis
1 : 1 (v/v) gemischt, um eine homogene Dispersion zu erzeugen.
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Das Gemisch, das man durch die Dispersion
von Siliziumdioxid in Rizinusöl
erhält,
wurde entgast, beispielsweise unter Vakuum, um die im vorhergegangenen
Schritt eingefangenen Luftblasen vollständig zu entfernen.
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Das Verhältnis von Siliziumdioxid zu
Rizinusöl
von 5 Volumsprozenten erreichte man durch eine Verdünnung der
vorher vorbereiteten konzentrierten Emulsion mit Rizinusöl.
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Die Emulsion, die man durch die Dispersion
von Siliziumdioxid in Rizinusöl
erhält,
wurde dann dazu verwendet, um eine 1 : 5 (v/v) Lösung in Isopropanol herzustellen.
Die so erhaltene Lösung
wurde dann direkt zum Imprägnieren
des Polyurethanschaums verwendet. Vorzugsweise wurden Schäume mit
einer Porosität von
10 bis 40 ppi (Poren pro Inch) verwendet.
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Die Schäume wurden vorteilhaft mit
Freon oder einem anderen Lösungsmittel
gewaschen und dann durch Eintauchen in das vorher hergestellte Antischaummittel
unter statischen Bedingungen imprägniert, wobei die Eintauchzeiten
in der Größenordnung
von 5 Minuten lagen. Nach dem Ende der Imprägnierung wurden die Schäume mit
Isopropanol in zwei aufeinander folgenden Schritten mit einer Gesamtzeit
von etwa 5 Minuten gewaschen. Nachdem das Abspülen beendet war, wurden die
Schäume
in einem Trockenschrank bei 70°C
für etwa
15 Minuten getrocknet.
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Mit dem oben beschriebenen Imprägniervorgang
für den
Schaum konnte eine reproduzierbare Menge des Antischaummittels an
den Polyurethanschaum gebunden werden. Die Prüfung erfolgte durch das Abwägen von
SORIN-Proben aus der Standardproduktion des Polyurethanschaums (17,5
cm × 14
cm × 10
mm) mit 30 und 20 ppi, vor und nach der Bearbeitung. Die folgenden
Mengen des Antischaummittels, das auf die Schäume aufgebracht wurde, erhielt
man durch eine Mittelwertbildung der Differenzen im Gewicht der
Proben vor und nach dem Imprägniervorgang
für den
Schaum:
30 ppi Schaum: 0,8 g ± 0,2 g
20 ppi Schaum:
0,7 g ± 0,2
g
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Wie man aus den folgenden Versuchen
erkennt, war das Verfahren, bei dem die Schäume durch Eintauchen mit dem
Antischaummittel imprägniert
wurden, auch im Hinblick auf die Auswaschtests besonders zufriedenstellend.
Es können
jedoch auch andere Verfahren verwendet werden, um das Antischaummittel
an das poröse
Substrat zu binden. Beispielsweise kann eine Vernetzung des Triglycerids
(Polyol) mit dem Schaum mit Hilfe von Isocyanat verwendet werden,
um das Antischaummittel an das poröse Substrat zu binden.
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Prüfverfahren
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Die Leistungsfähigkeit des Antischaummittels
wurde mit einer Reihe von Vergleichstests unter Verwendung eines
SORIN VRF 40 Hard Shell Venous Reservoir mit einem Integral Cardiotomy
Filter geprüft,
der einen Cardiotomiebehälter
aufweist, der vom venösen
Behälter
durch den Polyurethanschaum getrennt ist. Der Polyurethanschaum
des Cardiotomiebehälters
eines SORIN VRF 40 wurde mit dem Antischaummittel behandelt, das
oben beschrieben wurde, während
der Polyurethanschaum des Cardiotomiebehälters eines anderen SORIN VRF
40 (Kontrollbehälter)
mit der Antischaumverbindung A (Dow Corning) behandelt wurde.
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Funktionsprüfung
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Die Arbeitsweise der Vorrichtungen,
die mit dem Antischaummittel behandelt wurden, das oben beschrieben
wurde, wurde unter Verwendung eines experimentellen Systems geprüft, bei
dem der zu prüfende Behälter und
der Kontrollbehälter
parallel mit Hilfe einer peristaltischen Pumpe im geschlossenen
Kreislauf mit heparinisiertem Rinderblut angespeist wurden.
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Zuerst wurden die Vorrichtungen unter
normalen Bedingungen mit einem Vergleich der Wirksamkeit des Antischaummittels
untersucht, worauf eine Funktionsprüfung der Vorrichtung unter
extremen Bedingungen durch die Anspeisung des Testkreislaufs mit
einer sehr starken Luftströmung
und ein Vergleich des Verhaltens mit einem Produktionsbehälter durchgeführt wurden.
Dazu wurde der Testkreislauf mit einem Durchflussmengenmesser versehen,
der die beiden Kreisläufe
mit gleichen und bemessenen parallelen Luftströmungen stromaufwärts der
peristaltischen Pumpe und stromabwärts des zu prüfenden Behälters bzw.
stromabwärts
des Kontrollbehälters
anspeisen konnte.
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Die Funktionalitätsprüfung der Vorrichtungen wurde
unter normalen Betriebsbedingungen mit einer Strömungsgeschwindigkeit der peristaltischen
Pumpe für
den extrakorporalen Kreislauf von 3 l/min für eine Dauer von 60 Minuten
durchgeführt.
Es wurden keine Unterschiede zwischen dem Betrieb der Testvorrichtung und
der Kontrollvorrichtung gefunden.
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Es wurde eine Funktionsprüfung unter
verschärften
Betriebsbedingungen mit einer Strömungsgeschwindigkeit der Pumpe
des extrakorporalen Kreislaufs von 3 l/min für eine Dauer von 4 Stunden
mit der Zufuhr einer Luftströmung
in die beiden parallelen Kreisläufe
von 0,15 l/min durchgeführt,
ohne dass irgendwelche Unterschiede zwischen der Arbeitsweise der
beiden Vorrichtungen bemerkt werden konnte.
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Es wurde ein Dauerversuch der Vorrichtungen
unter normalen Betriebsbedingungen mit einer Strömungsgeschwindigkeit der Pumpe
des extrakorporalen Kreislaufs von 3 l/min für eine Prüfdauer von 6 Stunden ohne Unterbrechung
durchgeführt,
wobei wiederum keine Unterschiede zwischen der Arbeitsweise der
beiden Vorrichtungen entdeckt werden konnten.
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Bioverträglichkeitsprüfungen
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Die Bioverträglichkeitsprüfungen wurden
mit Hilfe von subkutanen Reiztests und systemischen Toxizitätsprüfungen mit
dem Rizinusöl
F.U. und dem Rizinusöl
Polyol (Morton International's PUR SYSTEM 634B Polyol) durchgeführt. Diese
Tests zeigten keine Reaktion einer subkutanen Reizung oder einer
systemischen Toxizität.
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Es wurden weitere Bioverträglichkeitsprüfungen auf
dem Eluat durchgeführt,
das vom SORIN-Behälter stammte,
der mit dem Antischaummittel der Erfindung behandelt wurde, das
oben beschrieben wurde. Im Besonderen zeigten die Zytotoxizitätsprüfung, die
Mutagenitätsprüfung sowie
die Prüfung
auf allergische Sensibilisierung und der Hämolysetest keine schädlichen
oder potentiell schädlichen
Wirkungen.
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Freisetzungsprüfungen
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Nachdem die Prüfung der Wirksamkeit des Antischaummittels,
das oben beschrieben wurde, im Vergleich zu herkömmlichen Antischaummitteln
beendet war, wurde die Menge von Rizinusöl, die während des extrakorporalen Kreislaufs
in das Blut freigesetzt werden könnte,
geprüft.
Es ist bekannt, dass, besonders wegen des Auswaschens des Silikonöls (Antischaummittel
A) aus dem Polyurethanschaum, Probleme auftreten können, die
durch eine Kumulie rang des Antischaummittels im Blut entstehen,
wegen der Schwierigkeit, mit der diese Substanz im Organismus metabolisiert
wird.
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Aufgrund dieser Überlegungen wurde das tatsächliche
Auswaschen des Antischaummittels (Rizinusöl) während des extrakorporalen Kreislaufs
in Rinderblut untersucht, um die Kapazität für eine Metabolisierung der
freigesetzten Substanz zu bestimmen. Die Untersuchungen über eine
Freisetzung des Antischaummittels (Rizinusöl) in Rinderblut erfolgte unter
den folgenden Bedingungen. Die Untersuchungseinrichtung bestand aus
einem extrakorporalen Kreislauf im Zusammenhang mit einem SORIN-Behälter voll
mit Blut.
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Das Versuchsstück bestand aus einem SORIN-Behälter mit
einem Polyurethanschaum, der mit einem Antischaummittel (Rizinusöl) behandelt
wurde, wie dies beim vorherigen Beispiel der Fall war. Der extrakorporale
Kreislauf enthielt 3 Liter reines Rinderblut mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 3 Liter/Minute. Das Experiment dauerte 6 Stunden ohne Unterbrechung.
Die Untersuchung zum Messen der Triglyceride im Blut erfolgte mit
dem Boehringer GPO-PAP kolorimetrischen, enzymatischen Test.
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Die Versuchsergebnisse der mit dem
Blut durchgeführten
Prüfungen
waren sehr zufrieden stellend, wie dies die folgende Tabelle zeigt:
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Eine aus den experimentellen Daten
abgeleitete Freisetzungskurve für
Rizinusöl
in das Blut ergab 0,30 mg/min als die im extrakorporalen Kreislauf
ausgewaschene Menge des Antischaummittels. Aus diesen Daten ist
ersichtlich, dass die gesamte theoretische Menge von Rizinusöl, die im
Blut nach einem extrakorporalen Kreislauf von 6 Stunden gefunden
werden kann, 110 mg beträgt,
und dies bei einer Freisetzungsgeschwindigkeit von 0,3 mg/min.
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Wenn berücksichtigt wird, dass Rizinusöl, ähnlich wie
andere Triglyceride der Erfindung, vom menschlichen Organismus während tatsächlicher
in vivo Prüfungen
metabolisiert werden kann, so ist eine Kumulierung der Substanz,
wie sie in der ex vivo Untersuchung gefunden wurde, nicht möglich.
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Die obige Beschreibung dient zur
Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung und ist nicht dazu vorgesehen, um das Gebiet der Erfindung
irgendwie einzuschränken.
Für Fachleute
ist ersichtlich, dass verschiedene Abänderungen und Abarten im Verfahren
zum Redu zieren von Schaum in einer Blutsubstanz, in den Vorrichtungen
sowie, bei deren Anwendungen vorgenommen werden können, ohne
vom Geist oder Bereich der Erfindung abzuweichen. Es ist daher beabsichtigt,
dass die vorliegende Erfindung die Abänderungen und Abarten dieser
Erfindung abdeckt, vorausgesetzt, dass sie im Bereich der angeschlossenen
Ansprüche und
deren Äquivalente
zu liegen kommen.