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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein wässrige
vernetzbare Polymerzusammensetzungen, insbesondere Emulsionen oder
Dispersionen. Die vorliegenden vernetzbaren wässrigen Polymerzusammensetzungen
sind besonders nützlich
als Beschichtungen oder Bindemittel in lagerstabilen Ein-Komponenten-Beschichtungszusammensetzungen,
die eine geringe Feuchtigkeitsdurchlässigkeit aufweisen.
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Es ist bestens bekannt, dass die
Dauerhaftigkeit und der ästhetische
Wert verschiedener Substrate durch das Aufbringen einer polymeren
Beschichtung auf die Oberfläche
solcher Substrate erhalten oder erhöht werden können und dass das Vernetzen
nach dem Aufbringen die Leistungsfähigkeit der Beschichtung verbessert
(z. B. durch Verbessern der Filmhärte und -festigkeit, sowie
chemische Beständigkeitseigenschaften). Diese
Verbesserungen sind von besonderem Wert für Substrate, die gegenüber Belastungen
durch die Umgebung geschützt
werden müssen,
oder für
Substrate, an denen Schleif- bzw. Scheuermittel oder organische Lösungsmittel
(Reinigungsmittel) häufig
angewandt werden.
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Wenn Polymerteilchen-Dispersionen
Aminstickstoff-reaktive funktionelle Carbonylgruppen enthalten, gestaltet
sich die Aufrechterhaltung der Dispersionsstabilität in Gegenwart
von polyfunktionellen Aminen als schwierig. Ein Weg, eine stabile
Polymerteilchen-Dispersion in einem wässrigen Träger zu erhalten, besteht darin,
funktionelle Carboxylgruppen in das Polymergrundgerüst einzuführen. Es
wird angenommen, dass in einem wässrigen
Träger
bei einem pH-Wert, der gleich oder größer ist als der pKa-Wert der
Säuregruppe,
einige der an der Oberfläche
der Polymerteilchen lokalisierten Carboxylgruppen ionisieren und
eine dispersionsstabilisierende elektrische Doppelschicht um das
Polymerteilchen bilden. Es müssen
ausreichend viele Carboxylgruppen vorhanden sein, um die Reaktion
zwischen den Aminstickstoffgruppen des Vernetzungsmittels und den
Carbonylgruppen, die sich an den dispergierten Polymerteilchen befinden,
zu blockieren. Beispiele für
solche Zusammensetzungen sind in
EP 555 774 A1 (Kriessmann et al.) und WO
93/16133 (Esser) offenbart. Der größte Nachteil dieser Methode
liegt darin, dass, obwohl die Carboxylgruppen an dem Polymergrundgerüst die Dispersion
stabilisieren, diese Gruppen auch die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
der resultierenden Beschichtung erhöhen. Das bedeutet, dass in
der resultierenden Polymerbeschichtung die Gegenwart der Carboxylgruppen
die Menge an Wasser erhöht,
die durch die Beschichtung hindurchtreten kann oder durch die Beschichtung
selbst absorbiert wird, wodurch das Substrat durch mehr Wasser angegriffen
werden kann.
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Eine alternative Methode zur Stabilisierung
der Polymerteilchen-Dispersion besteht darin, bestimmte hydrophile
Verbindungen (wie z. B. Amin-funktionelle Polyalkenoxid-Verbindungen)
in die Dispersion einzubringen. Beispiele für solche Zusammensetzungen
sind in WO 95/09209 (Serelis et al.) offenbart, welche lehrt, dass
der Einsatz eines Polyoxyalkylenamin-Vernetzungsmittels die Lagerstabilität der Zusammensetzungen erhöht. Diese
Zusammensetzungen haben jedoch den gleichen Nachteil wie die vorangehend
beschriebenen Zusammensetzungen, da die Anwesenheit solcher Polyoxyalkylenamine
auch dafür
bekannt ist, die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit solcher Beschichtungen
zu erhöhen.
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Das Problem der Lagerstabilität wird in
den oben erwähnten
Referenzen adressiert, allerdings auf Kosten der Beschichtungsleistungsfähigkeit – entweder
durch den Einbau großer
Mengen an Carbonsäure
in das Polymergrundgerüst
oder durch den Einsatz hydrophiler dispersionsstabilisierender Vernetzungsmittel
wie z. B. Polyoxyalkyldiamine. Was somit wünschenswert ist, ist eine lagerstabile
Ein-Komponenten-Zusammensetzung, in der die Leistungsfähigkeit
der Beschichtung (d. h. die Wasserbeständigkeit) nicht eingebüßt wird.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung umfassen: (a) eine polymere Komponente,
umfassend eine wässrige
Dispersion von Emulsions-polymerisierten Latex-Polymerteilchen, neutralisiert
auf einen pH-Weri von nicht niedriger als 6, wobei das Polymer einen
Hansch-Wert von 1,5 oder größer, eine
Säurezahl
von 0–25,
mindestens 5 Gewichtsprozent ("Gew.-%") von Monomereinheiten mit
einer funktionellen Carbonylgruppe, die in der Lage ist, mit einem
von einem Acetessigsäureester
abgeleiteten Stickstoff-Anteil
zu reagieren, und mindestens 1 Gew.-% Monomereinheiten, die eine
funktionelle Nicht-Säuregruppe
mit Wasserstoff-bindungsfähigen
Anteilen aufweisen, aufweist, und (b) ein Vernetzungsmittel, umfassend eine
Stickstoff-haltige Verbindung mit mindestens zwei funktionellen
Stickstoffgruppen, die in der Lage sind, mit einem funktionellen
Carbonyl-Anteil,
ausgewählt
aus Ethylendiamin, Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Piperazin, Aminoethylpiperazin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin, Cyclohexyldiamin, Isopherondiamin,
Triaminoethylamin, Diaminoethanolamin, Phenylendiamin, Biphenyldiamin
und 2-Methylpentamethylendiamin, zu reagieren, wobei das Verhältnis der
Moläquivalente
eines solchen Vernetzungsmittels zu den reaktiven Carbonyl-Anteilen
mindestens 0,25 : 1 beträgt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie in dieser Patentschrift verwendet,
haben die folgenden Begriffe die folgenden Bedeutungen, es sei denn
der Zusammenhang zeigt eindeutig etwas anderes an. "Vernetzbar"
und "vernetzen" beziehen sich auf die Bildung einer neuen chemischen
Bindung zwischen existierenden Polymerketten, und "aushärten" steht
für das
Vernetzen von Polymeren nach Aufbringung auf das Substrat. "Lagerstabil"
bezieht sich auf eine Beschichtungszusammensetzung, in der die reaktiven
Komponenten sich innerhalb des Aufbewahrungsbehälters im Wesentlichen nicht
vernetzen, selbst bei lang andauernder Lagerung. "Gebrauchsfähigkeitsdauer"
oder "Lagerbeständigkeit"
bezeichnet die Zeitspanne, während
der eine Zusammensetzung lagerstabil ist. "Zwei-Komponenten-" steht
für Beschichtungszusammensetzungen
(oder -systeme), in denen die Komponenten separat gelagert und erst
kurz vor der Verwendung miteinander gemischt werden; auf der anderen
Seite bezieht sich "Ein-Komponenten-" auf Beschichtungszusammensetzungen,
in denen die Komponenten in einem Behälter gelagert werden. Bereichsangaben
sind so zu verstehen, dass die angegebenen Werte einzubeziehen sind,
es sei denn etwas anderes ist ausdrücklich angegeben.
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Die lagerstabilen Ein-Komponenten-Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung mit mehreren Bestandteilen werden mindestens
5 Gew.-% Feststoffe der eine funktionelle Carbonylgruppe-enthaltenden
Polymerkomponente, bezogen auf das Gesamtgewicht der Endzusammensetzung,
einschließen.
Es ist bevorzugt, dass die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise 5–70
Gew.-%, und am meisten bevorzugt 10–50 Gew.-% Feststoffe der eine
funktionelle Carbonylgruppe-enthaltenden Polymerkomponente einschließen werden.
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Die Polymerkomponente der vorliegenden
Erfindung wird durch Emulsionspolymerisationstechniken, die dem
Fachmann bekannt sind, hergestellt. Ethylenisch ungesättigte Monomere
können
zur Herstellung der Emulsions- oder Dispersionspolymere, die die
polymere Komponente der vorliegenden Erfindung ausmachen, eingesetzt
werden. Beispiele für
geeignete Monomere beinhalten ethylenisch ungesättigte Monomere wie z. B. Acrylestermonomere,
einschließlich
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Decylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Lauryl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, Isodecyl(meth)acrylat,
Oleyl(meth)acrylat, Palmityl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat,
Hydroxyethyl(meth)acrylat und Hydroxypropyl(meth)acrylat, Acrylamid
oder substituierte Acrylamide, Styrol oder substituierte Styrole,
Butadien, Ethylen, Vinylacetat, Vinylester von „Versatic"-Säure (eine
tertiäre
Monocarbonsäure mit
C9-, C10-, und C11-Kettenlänge; der Vinylester ist auch
als "Vinylversatat" bekannt) oder andere Vinylester, Vinylmonomere,
wie z. B. Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylpyridin, N-Vinylpyrrolidon;
nicht-reaktive Aminomonomere wie z. B. N,N'-Dimethylamino(meth)acrylat,
Chloropren und Acrylonitril oder Methacrylonitril. Darüber hinaus
können
polyfunktionelle ethylenisch ungesättigte Monomere eingebaut werden,
einschließlich
Allyl-, Vinyl- und Crotylester von Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und
Fumarsäuren,
Di- und Tri(meth)acrylat-Derivate, Divinylbenzol, Diallylphthalat,
Triallylcyanurat und Polyvinylether von Glykolen und Glycerolen.
Geeignete copolymerisierbare ethylenisch ungesättigte Säuremonomere schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Monomethylitacortat, Monomethylfumarat, Monobutylfumarat, Maleinsäureanhydrid,
2-Acrylamido-2-methyl-l-propansulfonsäure, Natriumvinylsulfonat und
Phosphoethylmethacrylat.
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Die Polymerkomponente wird einen
Hansch-Wert von 1,5 oder größer und
eine Säurezahl
von 0–25 aufweisen.
Die Säurezahl
des Polymers beträgt
vorzugsweise 1–20
und am meisten bevorzugt 5–15.
Die polymere Komponente wird-zusätzlich
mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 8 Gew.-% und am meisten
bevorzugt mindestens 12 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des Monomers,
das diese Gruppe enthält) einer
funktionellen Carbonylgruppe, die in der Lage ist, mit einem Aminstickstoff-Anteil
zu reagieren, und mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 3
Gew.-% und am meisten bevorzugt mindestens 5 Gew.-% (bezogen auf
das Gewicht des Monomers, das diese Gruppe enthält) einer funktionellen Nicht-Säuregruppe
mit wasserstoffbindungsfähigen
Anteilen enthalten.
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Die Monomereinheiten mit Wasserstoff-bindungsfähigen Anteilen
der polymeren Komponente können einschließen, sind
aber nicht beschränkt
auf Hydroxy, Amido, Alkylether, Nitrilo, tertiäres Amino oder Mercapto. Beispiele
für solche
funktionellen Bestandteile schließen Monomere wie z. B. Hydroxyethyl(meth)acrylat,
Hydroxypropyl(meth)acrylat, Acrylonitril, Acrylamid, Methacrylamid,
N-(Hydroxyethyl)(meth)acrylamid, N,Nbis(hydroxyethyl)-(meth)acrylamid,
Dimethylaminoethylmethacrylat und Kettenübertragungsmittel oder Initiatoren,
die Wasserstoff-bindungsfähige
Anteile enthalten, wie z. B. Hydroxyethylmercaptan, 2,2'-Azobisisobutyronitril,
2-(Carbamoylazo)isobutyronitril, oder 2,2'-Azobis[2-methyl-N-(2-hydroxyethyl)propionamid]
ein.
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Die Monomereinheiten mit der Amin-reaktiven,
Carbonyl-funktionellen Gruppe sind von den Estern von Acetessigsäure abgeleitet.
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Zur Herstellung der Polymerkomponente
kann jedes beliebige Kettenübertragungsmittel,
oder Gemische davon, eingesetzt werden, um das Molekulargewicht
zu kontrollieren. Geeignete Kettenübertragungsmittel schließen z. B.
C1- bis C12-Alkyl
oder funktionelle Alkylmercaptane, Alkyl- oder funktionelle Alkylmercaptoalkanoate
oder halogenierte Kohlenwasserstoffe ein; diese können in
dem Polymer in Konzentrationen von 0,1–10 Gew.%, bezogen auf das
Polymergewicht, eingesetzt werden.
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Die ethylenisch ungesättigten
Monomere werden typischerweise in Gegenwart von wasserlöslichen oder öllöslichen
Initiatoren (d. h. Persulfaten, Peroxiden, Hydroperoxiden, Percarbonaten,
Peracetaten, Perbenzoaten, Azo-funktionellen Verbindungen und anderen,
freie Radikale erzeugenden Spezies) polymerisiert.
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Chelatbildner können in der Emulsions- und
Dispersionspolymerisation eingesetzt werden, um Stabilität zu gewährleisten.
Solche Mittel schließen
solche mit multi-funktionellen polaren Gruppen ein und sind in der
Lage, Komplexe mit Metallionen einzugehen. Typische Chelatbildner,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf: Phosphorsäure,
Phosphate und Polyphosphate, n-Phosphonoalkyl-n-Carbonsäuren, gem-Diphosphonoalkane
und gem-Diphosphonohydroxyalkane, Verbindungen, die einen oder mehrere
Amindi(methylenphosphonsäure)-Anteile
enthalten wie z. B. Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure) und
Diethylentriamin-N,N,N',N'',N''-penta(methylenphosphonsäure), Verbindungen,
die einen oder mehrere Amindi(methylencarbonsäure)-Anteile enthalten wie
N-(2-Hydroxyethyl)ethylendiamintriessigsäure ("HEDTA"), Ethylendiamintetraessigsäure ("EDTA")
und Nitrilotris(methylencarbonsäure)
sowie ihre Alkalimetall- und Ammoniumsalze. Solche Mittel werden in
der vorliegenden Erfindung in Mengen von 0–5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtpolymergewicht, eingesetzt.
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Oberflächenaktive Mittel bzw. Tenside
werden gewöhnlich
bei Emulsions- oder Dispersionspolymerisationen eingesetzt, um Stabilität zu gewährleisten
und um die Partikelgröße zu kontrollieren.
Herkömmliche Tenside
schließen
anionische oder nicht-ionische Emulgatoren und ihre Kombinationen
ein. Typische anionische Emulgatoren schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf:
Alkali- oder Ammoniumalkylsulfate, Alkylsulfonate, Salze von Fettsäuren, Ester
von Sulfobernsteinsäuresalzen,
Alkyldiphenyletherdisulfonate und Salze oder freie Säuren von
komplexen organischen Phosphatestern. Typische nicht-ionische Emulgatoren
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Polyether z. B. Ethylenoxid- und Propylenoxid-Kondensate, die geradkettige
und verzweigtkettige Alkyl- und Alkylaryl-polyethylenglykolund -polypropylenglykolether
und -thioether, Alkylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanole mit Alkylgruppen,
enthaltend von ungefähr
7 bis ungefähr
18 Kohlenstoffatomen, und mit von ungefähr 4 bis ungefähr 100 Ethylenoxyeinheiten
und Polyoxy-alkylen-Derivaten von Hexit, einschließlich Sorbitane,
Sorbide, Mannitane und Mannide, einschließen. Tenside können in
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Konzentrationen
von 0,1 bis 3 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Endzusammensetzung, eingesetzt werden.
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Stickstoff-haltige Verbindungen mit
mindestens zwei Carbonylgruppe-reaktiven Aminstickstoffen, die als
Vernetzungsmittel in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden,
sind Ethylendiamin, Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Piperazin, Aminoethylpiperazin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin, Cyclohexyldiamin, Isopherondiamin,
Triaminoethylamin, Diaminoethanolamin, Phenylendiamin, 2-Methylpentamethylendiamin
und Biphenyldiamin. Ein solches Vernetzungsmittel wird in einer
Menge eingesetzt, die ausreicht, um mit mindestens 0,25 Äquivalenten
von Carbonyl-funktionellen Gruppen, die in der Polymerkomponente
vorhanden sind, vorzugsweise in einer Menge, die ausreicht, um mit
mindestens 0,5 Äquivalenten
von Carbonyl-funktionellen Gruppen und am meisten bevorzugt mit
mindestens 1 Äquivalenten
von Carbonyl-funktionellen Gruppen zu reagieren. Dies bedeutet,
dass das Molverhältnis
eines solchen Vernetzungsmittels zu reaktiven Carbonyl-Anteilen
mindestens 0,25 : 1, vorzugsweise 0,5 : 1 und am meisten bevorzugt
1 : 1 beträgt.
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Andere optionale Bestandteile, die
in dieser Erfindung beinhaltet sein können, schließen Co-Lösungsmittel, Pigmente, Füllstoffe,
Dispergiermittel, Benetzungsmittel, Schaumverhüter, UV-Absorptionsmittel,
Antioxidantien, Biozide und Stabilisatoren ein.
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Die lagerstabilen Ein-Komponenten-Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung aus mehreren Bestandteilen werden im
Allgemeinen durch Mischen der Polymerkomponente und des Vernetzungsmittels
unter Umwälzen
oder Rühren,
anschließendes
Zugeben der optionalen Bestandteile (wie gewünscht) in beliebiger Reihenfolge
der Zugabe, die keine Inkompatibilität zwischen den Bestandteilen
verursacht, hergestellt. Bestandteile, die sich in dem wässrigen
Träger
nicht lösen
(wie beispielsweise Pigmente und Füllstoffe) können in der wässrigen
Polymerkomponente oder einem wässrigen
Träger
oder Co-Lösungsmittel unter
Einsatz einer Mischvorrichtung mit starker Scherung wie eine Sandmühle oder
ein COWLES-Dissolver dispergiert werden. Der pH der Beschichtungszusammensetzung
kann durch Zugabe einer Säure
oder einer Base, unter Umwälzung,
eingestellt werden. Beispiele für
die Base schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf,
Ammoniak, Diethylamin, Triethylamin, Dimethylethanolamin, Triethanolamin,
Natriumhydroxid, Kaliurnhydroxid und Natriumacetat. Beispiele für die Säure schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, Essigsäure, Ameisensäure, Salzsäure, Salpetersäure und
Toluensulfonsäure.
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Die Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung können
eingesetzt werden, um Beschichtungen auf geeigneten Substraten wie
beispielsweise Holz und rekonstituierten Holzprodukten, Beton, Asphalt,
Faserzement, Stein, Marmor, Ton, Kunststoffen (z. B. Polystyrol,
Polyethylen, ABS, Polyurethan, Polyethylenterphthalat, Polybutylenterphthalat,
Polypropylen, Polyphenylen, Polycarbonat, Polyacrylat, PVC, Noryl® und Polysulfon),
Papier, Pappe und Metall (eisenhaltig sowie nicht-eisenhaltig) bereitzustellen.
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Die Anstrichzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können
auf gewünschte
Substrate unter Einsatz herkömmlicher
Aufbringungstechniken aufgebracht werden, wie konventionelle oder
luftlose Sprüh-, Roll-,
Bürsten-,
Vorhang-, Ausschwemmungs-, und Eintauch-Beschichtungsmethoden. Nach
dem Aufbiringen auf das Substrat können die Beschichtungszusammensetzungen
bei Umgebungs- oder erhöhten
Temperaturen ausgehärtet
bzw. vernetzt werden.
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Neben Beschichtungsanwendungen, können die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung auch allein oder in
Kombination mit anderen Bestandteilen eingesetzt werden, um z. B.
Kleb- bzw. Haftstoffe, Schlichte- oder Leimmittel, Verbundstoffe,
Imprägniermittel,
Gussteile, Dichtungsmassen und Vlies-Bindemittel bereitzustellen.
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Die folgenden Beispiele sollen verschiedene
Aspekte der vorliegenden Erfindung weiter veranschaulichen, sie
sollen aber den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht in irgendeiner
Weise beschränken.
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Beispiel 1
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Ein gerührtes Reaktionsgefäß, enthaltend
1012 Gramm ("g") entionisiertes Wasser, 2,3 g sulfatiertes Nonylphenolethoxylat-Tensid
und 29,7 g Itaconsäure,
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre auf 82°C erhitzt. Eine Charge von 155
g Monomeremulsion, siehe nachstehend, wurde zu dem Reaktionsgefäß mit einer
Spülung
von 25 g entionisiertem Wasser hinzugegeben, gefolgt von 5 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 30 g entionisiertem Wasser. Nach 13 Minuten wurden die Restmenge
der Monomeremulsion und eine Lösung
von 3 g Ammoniumpersulfat in 100 g entionisiertem Wasser in das
Reaktionsgefäß über einen
Zeitraum von 2,5 Stunden gepumpt, während die Temperatur im Reaktionsgefäß auf 82°C gehalten
wurde. Dreißig
Minuten nach Vervollständigung
der Zugaben wurde der Ansatz auf 65°C abgekühlt und wässrige Lösungen von 0,15% Eisensulfatheptahydrat,
10% t-Butylhydroperoxid und 7% Isoascorbinsäure wurden dem Reaktionsgefäß zugesetzt.
Der Ansatz wurde weiter auf 45°C
abgekühlt
und mit wässrigem
Ammoniak auf einen pH von 9–9,5
neutralisiert. Die endgültige
Polymerdispersion hatte einen Feststoffgehalt von 46,5 Gew.-%.
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Beispiel 2
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Ein gerührter Reaktor, enthaltend 1047
g entionisiertes Wasser, 2,3 g sulfatiertes Nonylphenolethoxylat-Tensid
und 6,9 g Natriumcarbonat, wurde auf 82°C unter Stickstoffatmosphäre erhitzt.
Eine Charge von 155 g Monomeremulsion, wie unten gezeigt, wurde
zu dem Reaktor mit einer Spülung
von 25 g entionisiertem Wasser hinzugegeben, gefolgt von 5 g Ammoniumpersulfat,
gelöst
in 30 g entionisiertem Wasser. Nach 18 Minuten wurden die restliche
Menge an Monomeremulsion und eine Lösung von 3 g Ammoniumpersulfat
in 100 g entionisiertem Wasser in den Reaktor über eine Zeitspanne von 2,5
Stunden gepumpt, wobei die Reaktortemperatur während dieser Zeit bei 80°C gehalten
wurde. Dreißig
Minuten nach Vervollständigung
der Zuführungen wurde
der Ansatz auf 65°C
gekühlt
und wässrige
Lösungen
von 0,15% Eisensulfatheptahydrat, 10% t-Butylhydroperoxid und 7%
Isoascorbinsäure
wurden dem Reaktor zugesetzt. Der Ansatz wurde weiter auf 45°C gekühlt und
mit Ammoniak auf einen pH-Weri von 9–9,5 neutralisiert. Die endgültige Polymerdispersion
hatte einen Feststoffgehalt von 46,5 Gew.-%.
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Beispiele 3–25
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Die folgenden Beispiele 3–25 wurden
unter Einsatz ähnlicher
Methoden wie denen aus den Beispielen 1 und 2 hergestellt, mit der
Abweichung, dass alternative Monomerzusammensetzungen eingesetzt
wurden, wie in der folgenden Tabelle gezeigt ist. Die Monomerzusammensetzung
ist in Gew.-% des Gesamtmonomergehalts, wie er zur Herstellung der
Polymerbeispiele eingesetzt wurde, dargestellt. Die in den Beispielen
3–25 verwendeten
Abkürzungen
sind nachfolgend aufgelistet.
EA | Ethylacrylat |
EHA | Ethylhexylacrylat |
BA | Butylacrylat |
STY | Styrol |
MMA | Methylmethacrylat |
AAEM | Acetoacetoxyethylmethacrylat |
HEMA | Hydroxyethylmethacrylat |
ALMA | Allylmethacrylat |
PGMM | Propylenglykolmonomethacrylat |
IA | Itaconsäure |
MAA | Methacrylsäure |
MAM | Methacrylamid |
AEP | Aminoethylpiperazin |
HMDA | Hexamethylendiamin |
Dytek A* | 2-Methylpentamethylendiamin |
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Die Beispiele 3 bis 25 wurden hinsichtlich
der Ein-Komponenten-Lagerstabilität durch Mischen von 50 g der
Beispielzusammensetzung mit 1 Moläquivalent des in der Tabelle
aufgelisteten Amins getestet. Die Mischungsverhältnisse bezogen sich auf das
Acetoacetoxyethylmethacrylat-Moläquivalent
der Beispielzusammensetzung und das reaktive Amin stickstoffäquivalentgewicht
des ausgewählten
Amins. Nach dem Mischen wurden die Proben in einen abgedichteten
Behälter
gegeben, der dann für
10 Tage bei 60°C
in einen Ofen gegeben wurde. Proben, die während dieser Stabilitätstests
nicht gelierten, wurden als Ein-Komponenten-lagerungsstabil
angesehen ("Test bestanden").
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Hansch-Werte werden als relatives
Maß für die Hydrophobizität einer
Polymerzusammensetzung angewandt. Monomer-Hansch-Werte wurden nach
der Methode von A. J. Leo in Chem. Rev., (1993) 93(4): 1281–1306 erhalten.
Polymer-Hansch-Werte, wie in den folgenden Tabellen gezeigt, wurden
durch Summieren der Produkte der Monomer-Gewichtsprozente mit ihren
jeweiligen Monomer-Hansch-Werten berechnet.
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Diskussion:
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Die Beispiele 3 und 4 zeigen, dass
hydrophile Polymere (solche mit niedrigen Hansch-Werten) nicht lagerstabil sind, wenn
sie mit polyfunktionellen Polyaminen gemischt werden. Beispiel 5
zeigt marginale Stabilität,
was sich darin zeigt, dass es frei von Gel bleibt, wenn es mit einem
polyfunktionellen Polyamin (HMDA), aber nicht mit einem anderen
(AEP) gemischt wird. Die Beispiele 7–18, 20–23 und 25 zeigen, dass hydrophobe Polymere
(solche mit einem Hansch-Wert über
1,5) lagerstabil sind, vorausgesetzt, dass die Polymere funktionelle
Nicht-Säuregruppen
mit Wasserstoff-bindungsfähigen
Anteilen enthalten (HEMA, PGMM und MAM sind Beispiele für Monomere,
die, wenn sie in ein Polymer eingebaut werden, solche Anteile bereitstellen).
Beispiele 6, 19 und 24 zeigen, dass, selbst wenn das Polymer hydrophob
ist (was durch einen Hansch-Wert von gößer als 1,5 zum Ausdruck kommt),
ohne die Gegenwart von funktionellen Nicht-Säuregruppen mit Wasserstoff-bindungsfähigen Anteilen
in dem Polymer eine Lagerstabilität nicht erreicht wird.
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Die folgenden Beispiele 26–28 veranschaulichen
die Nützlichkeit
der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung als Bindemittel
für Beschichtungsanwendungen.
Zur Darstellung der Verwendbarkeit der Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung als Bindemittel für
Beschichtungsanwendungen werden die hier eingesetzten Testmethoden
nachstehend beschrieben.
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Heizblock-Test – Testprobenstücke aus
Pappe (7,6 × 10,2 × 1,3 cm)
wurden mit einem Dry Primer-Anstrich auf ~1,5 Mil beschichtet und
auf eine Höchsttemperatur
auf der Pappenoberfläche
von 177°C
gehärtet, anschließend ließ man die
Oberflächentemperatur
auf 60°C
abkühlen.
Die Testprobenstücke
wurden dann senkrecht mit den sich gegenüberstehend angeordneten Flächen für 6 Minuten
mit 15,5 kg/cm2 mittels einer Carver-Presse
zusammengedrückt.
Dabei wurden rückseitig
verstärkte
Isolierplatten auf beiden Seiten des Testprobenstücks verwendet.
Die Heizplatten wurden nicht aufgeheizt. Die Beschichtung wurde
als annehmbar angesehen, wenn nur geringe oder keine Kraft erforderlich
war, um die Probenstücke
zu trennen und keine Beschädigung
des Films auftrat.
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Adhäsionstest – Testprobenstücke aus
Pappe (7,6 × 10,2 × 1,3 cm)
wurden mit einem Dry Primer-Anstrich auf ~1,5 Mil beschichtet und
auf eine Höchsttemperatur
auf der Pappenoberfläche
von 177°C
gehärtet. Nachdem
man sie bei Raumtemperatur für
mindestens einen Tag konditionieren ließ, wurde ein Klebeband (#250)
auf der Oberfläche
aufgebracht und schnell in einem 90°-Winkel wieder abgezogen. Die
Adhäsion
wird als Verlust in Prozent angegeben. Alternativ kann der Test
auf einer X-eingeritzten bzw. X-angerissenen oder auf einer vor
dem Testen für
1 Stunde in entionisiertem Wasser eingeweichten Oberfläche durchgeführt werden.
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MEK-Doppelreibungen – Testprobenstücke aus
Pappe (7,6 × 10,2 × 1,3 cm)
wurden mit einem Dry Primer-Anstrich auf ~1,5 Mil beschichtet und
unter den spezifizierten Bedingungen gehärtet. Ein Leinentuch (Grade
20B) wurde um den mit einem Gummihandschuh überzogenen Zeigefinger des
Prüfers
gewickelt. Der mit dem Leinentuch umhüllte Finger wurde dann in Methylethylketon
(MEK) eingetaucht, herausgenommen und auf die Oberfläche des
gehärteten
Films in einem 45°-Winkel
platziert. Die Filmoberfläche
wurde anschließend mit
mäßigem Druck
unter Vorwärts-
und Rückwärts-Streichbewegungen
gerieben. Die Anzahl der Streich- bzw. Reibbewegungen die erforderlich
war, um den Film zu durchbrechen, um das Substrat freizulegen, wurde als
Endpunkt angesehen.
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Beispiel 26
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Eine Pigment-Basis wurde unter Einsatz
eines COWLES-Dissolvers aus den in der nachstehenden Tabelle aufgelisteten
Bestandteilen zubereitet.
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Zu 59,3 g dieser Pigment-Basis wurden
50 g (46,2 Gew.-% Gesamtfeststoffe) des in Beispiel 13 hergestellten
Emulsionspolymers, 2,4 g Ethylenglykolmonobutylether und 0,4 g Aminoethylethanolamin
hinzugegeben. Der resultierende Anstrich wurde auf ein rekonstituiertes
Pappesubstrat unter Verwendung eines Drawdown-Geräts ("Draw-down
bar") aufgebracht (um eine Filmdicke von 1,5 Mil zu ergeben) und
für 30
Sekunden in einem Ofen bei 177°C
gehärtet,
dann wurde Infrarot-erhitzt bis die Temperatur der Pappen-Oberfläche 177°C erreichte.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Beschichtung getestet und es wurde
festgestellt, dass sie >200
Methylethylketon ("MEK")-Doppelreibungen und 0% Adhäsionsverlust
lieferte.
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Beispiel 27
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Zu 60,25 g der Pigment-Basis, wie
in Beispiel 26 beschrieben, wurden 50 g (46,8 Gew.-% Gesamtfeststoffe)
des im Beispiel 20 hergestellten Emulsionspolymers, 2,4 g Ethylenglykolmonobutylether
und 0,53 g Aminoethylpiperazin hinzugegeben. Der so hergestellte
Anstrich wurde wie im Beispiel 26 aufgetragen, um einen Film mit >200 MEK-Doppelreibungen
und guter Heizblockbeständigkeit
(was der Beweis dafür
war, dass kein Anhaften der Platte zu beobachten war, wenn die beschichteten
Oberflächen
des Substrats einander gegenüberliegend
angeordnet wurden und mit 15,5 kg/cm2 und
66°C für 6 Minuten
zusammengedrückt
wurden) zu ergeben.
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Beispiel 28
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Eine weiße Pigment-Basis wurde unter
Einsatz eines COWLES-Dissolvers aus den in nachstehender Tabelle
aufgelisteten Bestandteilen hergestellt.
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Zu 38,5 g der weißen Pigment-Basis wurden 83,5
g (46,5 Gew.-% Gesamtfeststoffe) des im Beispiel 22 hergestellten
Emulsionspolymers, 3,3 g 10% Propylenglykolmonobutylether und 1,5
g 2-Methyl-l,5-pentandiamin hinzugegeben. Der Anstrich wurde auf
ein rekonstituiertes Holzsubstrat aufgetragen und für 14 Tage bei
Raumtemperatur trocknen gelassen. Die gehärtete Beschichtung zeigte gute
Beschichtungseigenschaften, was sich in 0% Adhäsionsverlust nach einem Klebeband-Abziehtest
zeigte.
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Beispiel 29
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Dieses Beispiel zeigt die Nützlichkeit
eines polymeren polyfunktionellen Polyamins als Vernetzungsmittel
für die
Polymere der vorliegenden Erfindung.
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Ein 45%-iger (Pigmentvolumenkonzentration)
Grauanstrich wurde durch das Mischen (unter Rühren) von 25,0 g der im Beispiel
14 hergestellten Polymeremulsion mit 46,4 Gew.-% Feststoffen, 2,59
g einer 29 Gew.-%-Lösung
von Poly(hydroxyethylaminoethyl)methacrylat, 35,7 g der im Beispiel
26 hergestellten Pigment-Basis und 1,4 g Ethylenglykolmonobutylether
hergestellt. Der so hergestellte Anstrich enthielt 0,5 Moläquivalente
von reaktionsfähigem
Aminstickstoff pro 1,0 Moläquivalent
von Acetoacetoxy-funktionelle Gruppe-enthaltendem Polymer. Der Anstrich
wurde auf ein Substrat aus Hartpappe mit einem Draht-Drawdown-Gerät ("wire
draw-down rod") aufgetragen, um einen Trockenfilm von 1,5 Mil nach
dem Härten
für 30
Sekunden bei 177°C
zu liefern, gefolgt durch Aushärten
im Infrarot-Ofen, bis die Plattenoberfläche eine Temperatur von 177°C aufwies,
zu ergeben. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur zeigte der gehärtete Film mehr als 200 MEK-Doppelreibungen
und einen Cobb-Wert
von 2 g/100 cm2. Der Cobb-Test (TAPPI-Standardtestmethode
T 441 os-77) ist ein Maß für das durch
einen Anstrichfilm hindurch in ein Substrat auf Holzbasis aufgenommene Wasser.
Der gehärtete
Film wurde auch hinsichtlich der Heizblockbeständigkeit getestet, indem zwei
mit Anstrichen beschichtete und sich gegenüberstehende Probenstücke bei
15,5 kg/cm2 und 66°C für sechs Minuten gepresst wurden.
Der Anstrich dieses Beispiels zeigte kein Verkleben oder Beschädigung des
Films gemäß dem gerade
beschriebenen Test hinsichtlich der Heizblockbeständigkeit.
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Beispiel 30
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Dieses Beispiel zeigt die Nützlichkeit
der vorliegenden Erfindung als Vernetzungsbindemittel bei Umgebungstemperatur
in einer weißen
20%igen (Pigmentvolumenkonzentration) Beschichtung.
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Ein Emulsionspolymer mit einer Zusammensetzung
von 46,8 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat, 38,2 Gew.-% Methylmethacrylat,
10 Gew.-% Acetoacetoxyethylmethacrylat, 3 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat, 1,5
Gew.-% Itaconsäure
und 0,5 Gew.-% Allylmethacrylat wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel
1 hergestellt. Zu 67,2 g dieser Emulsion (46% Feststoffe) wurden
(unter Rühren
mittels eines COWLES-Dissolvers) 1,6 g Dispergiermittel, 12,4 g
Titaniumdioxid (TiO2), 1,4 g Siliziumoxid,
1,5 g Talkum, 7,4 g Ton, 0,04 g Bentonit (Dickungsmittel), 10,2
g Wasser und 0,14 g Entschäumungsmittel
hinzugegeben. Nach Beendigung des COWLES-Mischvorgangs wurden 1,0
g 1,5-Diamino-2-methylpentan und 1,6 g Ethylenglykolmonobutylether
unter leichtem Rühren
hinzugegeben. Der so hergestellte Anstrich wurde auf eine Aluminiumplatte
unter Einsatz eines Draht-Drawdown-Geräts („wire drawdown rod") aufgetragen,
um nach dem Trocknen einen Trockenfilm von 1,5 Mil zu ergeben. Nach
1 Woche Härten
bei Raumtemperatur zeigte die Platte >200 MEK-Doppelreibungen.
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Beispiel 31
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Dieses Beispiel demonstriert die
Ein-Komponenten-Lagerstabilität
eines Emulsionspolymers, das keine Säure enthält.
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Ein Emulsionspolymer mit einem Feststoffgehalt
von 44,6 Gew.-% und einer Zusammensetzung von 35 Gew.-% Butylacrylat,
45 Gew.-% Styrol, 15 Gew.-% Acetoacetoxyethylmethacrylat und 5 Gew.-%
Hydroxyethylmethacrylat wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel
1 hergestellt. Zu 50,0 g des Emulsionspolymers wurden unter Rühren 0,89
g 1,2-Diaminocyclohexan hinzugegeben. Das so hergestellte Gemisch
erwies sich als Ein-Komponenten-lagerstabil, was daran zu erkennen
ist, dass es fluid- und gelfrei nach Hitzealterung in einem Ofen
bei 60°C
für 10
Tage blieb.
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Beispiel 32
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Dieses Beispiel veranschaulicht den
Einfluss der Säurefunktionalität im Polymer
auf das Erhöhen
der Wasserpenetration durch einen gehärteten Anstrichfilm, der aus
dem Säurefunktionalität-enthaltenden
Polymer besteht.
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Ein Emulsionspolymer mit einem Feststoffgehalt
von 46,4 Gew.-% und einer Zusammensetzung von 31 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat,
46,9 Gew.-% Styrol, 15 Gew.-% Acetoacetoxyethylmethacrylat, 4,6
Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat, 2,0 Gew.-% Methacrylsäure und
0,5 Gew.-% Allylmethacrylat wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel
1 hergestellt. Ein zweites Emulsionspolymer ohne Säurefunktionalität und mit
einer Zusammensetzung aus 31 Gew.-% 2-Ethylhexylacrylat, 48,9 Gew.-%
Styrol, 15 Gew.-% Acetoacetoxyethylmethacrylat, 4,6 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat
und 0,5 Gew.-% Allylmethacrylat wurde gleichzeitig hergestellt. Anstrichfarben
(52% Pigmentvolumenkonzentration) wurden aus der jeweiligen Emulsion
durch Mischen von 50,0 g eines jeden Emulsionspolymers mit 1,15
g 1,2-Diaminocylcohexan und 114 g eines Anstrichschliffgrunds mit
einem Feststoffgehalt von 69,2 Gew.-% bestehend aus Titaniumdioxid,
Ton, Eisenoxid, Entschäumungsmittel,
Propylenglykolmonobutylether und Wasser hergestellt. Jede Anstrichfarbe
wurden mit einem Draht-Drawdown-Gerät („wire draw-down
bar") auf 7,6 × 10,2 × 1,3 cm-Testprobenstücke aus
Hartpappe aufgetragen und für
30 Sekunden in einem auf 177°C
eingestellten Ofen gehärtet,
gefolgt durch Erhitzen der Oberfläche in einem Infrarot-Ofen
bis eine Oberflächentemperatur
von 177°C
erreicht wurde. Die Wasserpermeabilität wurde mit der Cobb-Methode
gemessen, bei der ein Rohr von 2,5 cm Länge und 6 cm Durchmesser auf
der gestrichenen Oberfläche
des Testprobenstückes
stehend befestigt wird, das Rohr mit Wasser gefüllt wird und die Gewichtszunahme
des Testprobenstücks
nach 24 Stunden als Funktion in Gramm Wasser, das pro 100 cm2 absorbiert wurde ("g/100 cm2"),
gemessen wird. Die aus dem Säure-haltigen
Emulsionspolymer hergestellte Anstrichfarbe zeigte einen Cobb-Wert
von 9 g/100 cm2, während die aus dem oben beschriebenen Emulsionspolymer
ohne Säure
hergestellte Anstrichfarbe einen Cobb-Wert von 3 g/100 cm2 ergab.
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Beispiele 33–35
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Die folgenden Beispiele 33–35 veranschaulichen
den Einfluss auf die Wasserpermeabilität, wenn ein Polyoxyalkylenpolyaminamin
zur Vernetzung eines Acetoacetat-funktionellen Polymers eingesetzt
wird.
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Anstrichfarben (20% Pigmentvolumenkonzentration)
wurden nach der unten stehenden Tabelle hergestellt und entweder
mit einem Polyoxyalkylenpolyamin (Mn = 600) oder einem aliphatischen
Diamin (1,2 Diaminocyclohexan) vernetzt:
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Die Anstrichfarben aus den Beispielen
33–35
wurden unter Einsatz eines Draht-Drawdown-Geräts („wire draw
down bar") auf 7,6 × 10,2 × 1,3 cm
abmessende Testprobenstücken
aus Pappe aufgetragen, um äquivalente
Trockenfilmdicken zu ergeben. Die beschichteten Testprobenstücke wurden
bei Raumtemperatur für
1 Woche gehärtet,
und dann hinsichtlich der Wasserpermeabilität mit der Cobb-Methode getestet.
Das Beispiel 33 ergab einen Cobb-Wert von 14 g/100 cm2,
Beispiel 34 einen Cobb-Wert von 17 g/100 cm2 und
Beispiel 35 einen Cobb-Wert von 12 g/100 cm2,
was zeigt, dass das Erhöhen
der Konzentration des Polyoxyalkylenpolyamin-Vernetzungsmittels
zu einem Anstieg der Wasserpermeabilität führt.