DE696263C - Dreizylindersternmotor mit vollkommenem Massenausgleich - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß die Bewegung der umlaufenden und der hin und her gehenden Massen von Kolbenmaschinen mit Massenkräften verbunden ist, die in störender Weise auf den Fundamentrahimien der Maschine übertragen werden und zu Erschütterungen und Schäden Anlaß geben.

Es ist bekannt, daß man zum Ausgleich dieser Massenkräfte u.a. umlaufende Gegengewichte anwendet, deren Fliehkräfte geeignet sind, die vorhandenen Massenkräfte mehr oder weniger exakt aufzuheben. Wo es sich darum handelt, die Oberschwingung der hin und her gehenden Massenkräfte, welche man Massenkraft zweiter Ordnung nennt, auszugleichen, werden gelegentlich umlaufende exzentrische Gewichte angewandt, die mit doppelter Kurbelwellendrehzahl umlaufen.

Der Massenausgleich von Sternmotoren bietet im allgemeinen wenig Schwierigkeiten, da sowohl die umlaufenden wie auch die hin und her gehenden Massenkräfte erster Ordnung restlos durch ein einfaches Gegengewicht auisglei'Chbar sind und sich die Massenkräfte zweiter Ordnung· bei allen Stern-.motoren mit mehr als drei Zylindern ohne weiteres gegenseitig aufheben.

Allein der DreizyHndersternmotor, dessen vorteilhafte Verwendbarkeit für Flugzeuge kleinerer Leistung im übrigen nicht bezweafelt werden kann, genießt den Vorteil des selbsttätigen Massenausglei'chs zweiter Ordnung nicht. Es besteht eine freie, in Zylinderebene umlaufende Restkraft von gleichbleibender Größe, welche mit doppelter Drehzahl entgegen dem Kurbelwellendrehsinri umläuft.

Es ist 'ein Vorschlag bekannt, die Massenkräfte beim Dreizylindersternimotor durch ex- * zentrische Massen auszugleichen, die auf den mit dem'Kurbelschenkel umlaufenden Achsen von eigens zu diesem Zweck angeordneten Planetenrädern befestigt "sein sollen.

Demgegenüber will- die vorliegende Erfin-

: dung exzentrische Massen anwenden, die sich

um iest im Motorgehäuse gelagerte Achsen drehen, und zwar sollen hierzu keine zusätzlichem Maschinenteile benutzt werden, sondern bekannte und gewohnte Teile des normalen Sternmotors. Es wird hierdurch jeder zusätzliche Raum- oder Gewichtsbedarf vermieden, jedoch der bisher niemals vollkommen, verwirklichte Massenausgleich des Dreizylindereternmoitoirs exakt erreicht und so dem. bisher

ίο weniger beliebten Dreizylindersternmotor ein größeres Anwendungsfeld eröffnet.

Wird z. B. der Antrieb der mit halber Kurbelwelleriidrehzahl gegensinnig umlaufenden Nockentrommel α des dreizyEndrigen Sternmotors durch Zwischenräder & mit feststehender Achse vorgenommen, die einerseits in ein außenverzahntes Ritzel d der Kurbelwelle, andererseits in den innenverzahnten Nockentrommelkranz d eingreifen, so ergeben sich· in eben diesen Zwischenrädern b zwanglos Maschinenteile, die sich mit doppelter. Drehzahl gegensinnig zur Kurbelwelle drehen. Die Zwischenräder müssen lediglich durch einseitiges Auefräsen so gestaltet werden, daß ihr Schwer punkt ausmittig zu liegen kommt und somit eine umlaufende Fliehkraft wie von einem Gegengewicht entsteht. Die Zwischenräder sind entsprechend Abb. 1 oder 2 paarweise oder zu dreien und mehreren gleichmäßig um die Achse zu verteilen, um eine resultierende Kraft zu erzeugen, welche stets die Achse schneidet.

In gleicher oder ähnlicher Weise lassen sich erfindungsgemäß solche mit doppelter Drehzahl gegensinnig umlaufenden Räder b in den Antrieb anderer Hilfseinrichtungen des Motorbetriebs einschalten, z. B. zum Antrieb von Pumpen, Gebläsen, Zündmagneten usw.

Von besonderem Wert ist die Schaffung solcher Möglichkeiten des Massenausgleichs auch auf der Propellerseite; denn die Zusammensetzung aller Fliehkräfte der in den doppelt schnell umlaufenden Rädern untergebrachten ausmittigen Gewichte soll ja eine in der Zylinderebene umlaufende Kraft ergeben, und dies läßt sich nur erreichen, wenn beiderseits der Zylinderebene Ausgleichsmassen umlaufen. Auch auf der Propellerseite ergeben sich zwanglos die gleichen Zwischenräder b, wie bereits beim Nockentrommelantrieb beschrieben, wenn die übliche Untersetzung 2: ι auf die Propellerwelle e durch Zwischenräder b mit feststehender Acnse vorgenommen wird, die erfindungsgemäß dem vollkommenen Massenausgleich durch einseitiges Ausfräsen 0. dgl. dienstbar gemacht werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dreizylindersternmotor mit vollkommenem Massenausgleich, dadurch gekennzeichnet, daß die Massenkräfte zweiter Ordnung durch doppelt schnell im Gegensinn zur Kurbelwellenumdrehung umlaufende exzentrische Massen ausgeglichen werden und daß diese exzentrischen Massen in den qm feststehende Achsen umlaufenden Zwischenrädern des Antriebs der Nockentrommel oder sonstiger Hilfseinrichtungen und des Untersetzungsgetriebes des Propellers angebracht oder ausgespart sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen