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Die vorliegende Erfindung betrifft
Wellenausrichtung und insbesondere, aber nicht ausschließlich, die
Ausrichtung des Untertageendes eines Bohrgestänges zum Richtbohren eines
Bohrlochs in geologischen Formationen.
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Derzeit wird ein Großteil des
Richtbohrens in kleineren Lochgrößen, das
heißt
8,5 Zoll oder kleiner (216 mm oder kleiner), ausgeführt. In
den letzten Jahren hat ein großes
Interesse an Kostensenkung und erhöhter Produktivität von Randgebieten
zu einem größeren Bedarf
an Bohren von Bohrlöchern
mit starker Neigung und horizontalen Bohrlöchern geführt. Darüber hinaus erzeugt die Erkenntnis,
dass Formationsbeschädigung
eine größere Auswirkung auf
Produktivität
hatte als zuvor angenommen, ein schnell wachsendes Interesse an
Bohren mit Wickelrohren, so dass Bohren mit Wickelrohren jetzt Bohren mit
kleinerem Bohrlochdurchmesser bezüglich Wiedereintrittsbohrlocharbeit überholt
hat.
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Richtungssteuerung beim Bohren ist
erforderlich, kann aber schwierig sein, insbesondere bei kleineren
Bohrlochgrößen. Richtungssteuertechniken,
die für
größere Lochgrößen zur
Verfügung
stehen, bei denen das Gestänge
nominell starr ist und ein großes
Drehmoment zusammen mit großen Längskräften übertragen
kann, stehen zur Verwendung in Wickelrohrsystemen mit relativ kleinem Durchmesser,
bei denen die Futterrohre flexibel sind und keinen großen Kräften standhalten
können,
nicht zur Verfügung.
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Die EP-A-0, 212, 316 (= US-A-4, 694,
914) offenbart ein Bohrgestänge,
das eine Biegevorrichtung enthält,
die so eingestellt werden kann, dass sie entweder ein gerades Gestänge oder
ein Gestänge mit
einer Winkelabweichung fester Größe ergibt
Dieser Vorschlag nach dem Stand der Technik erfordert die Verwendung
eines Bohrlochmotors zum Antrieb des Meißels und erfordert des Weiteren,
dass das Bohrgestänge
von der Oberfläche
mit geringer Geschwindigkeit drehangetrieben wird. Drehung des Bohrgestänges in
einer Richtung erzeugt die gerade Konfiguration, während die
entgegengesetzte Richtung die gekrümmte Konfiguration erzeugt.
Es besteht keine Möglichkeit
einer kontrollierten Wahl eines Zwischenwinkels.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Wellenausrichtungssystem, bestehend aus einem ersten Wellenstützmittel
mit einer ersten Längsachse
und einem zweiten Wellenstützmittel
mit einer zweiten Längsachse,
einem Lagermittel, das drehbar das erste Wellenstützmittel
mit dem zweiten Wellenstützmittel
koppelt, wobei das Lagermittel eine Lagerdrehachse aufweist, wobei
das Lagermittel in Bezug auf das erste und zweite Wellenstützmittel
so arrangiert ist, dass die Lagerdrehachse in Bezug auf die erste Längsachse
in einem ersten Winkel, ungleich null, und in Bezug auf die zweite
Längsachse
in einem zweiten Winkel, ungleich null, ausgerichtet ist, wodurch
die relative Drehung des ersten und zweiten Wellenstützmittels
um ihre jeweiligen Längsachsen die
relative Winkelausrichtung der ersten und zweiten Längsachse
verändert.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuermittel der relativen Drehung wechselseitig mit dem ersten
und zweiten Wellenstützmittel
gekoppelt ist, um einen erwünschten
Grad an relativer Drehung des ersten und zweiten Wellenstützmittels
auf gesteuerte Weise zu bewirken, um einen entsprechenden erwünschten
Grad an Veränderung der
relativen Winkelausrichtung der ersten und zweiten Längsachse
zu bewirken.
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Das Wellenausrichtungssystem bildet
vorzugsweise einen Teil einer ausrichtbaren Wellenanordnung. In
besonders bevorzugten Formen der Erfindung wird die Wellenanordnung
in einer Richtbohrausrichtungsanordnung zur steuerbaren Ausrichtung des
Untertageendes eines Bohrgestänges
zur Ermöglichung
von Richtbohren eines Bohrlochs verwendet.
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Weiterhin stellt die vorliegende
Erfindung ein Richtbohrverfahren bereit, bei dem eine Richtbohrausrichtungsanordnung
nach der obigen Definition eingesetzt wird.
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Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung werden
in den Ansprüchen
definiert.
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Es werden nunmehr Ausführungsformen
der Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben; es zeigen darin:
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1A einen
Längsschnitt
einer vereinfachten Ausführungsform
einer ausrichtbaren Wellenanordnung, die die Grundzüge der Erfindung
dargestellt und in einem „ungekrümmten" Zustand konfiguriert ist;
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1B einen
Aufriss der vereinfachten Ausführungsform
nach 1A, die zu einem „gekrümmten" Zustand rekonfiguriert
ist;
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2A einen
Längsschnitt
einer bevorzugten Ausführungsform
einer ausrichtbaren Wellenanordnung, die in einem „ungekrümmten" Zustand konfiguriert
ist;
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2B,
die 2A entspricht, hingegen die bevorzugte
Ausführungsform,
die zu einem „gekrümmten" Zustand rekonfiguriert
ist;
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2C eine
Teilansicht von Teilen der bevorzugten Ausführungsform von 2A in
einem vergrößerten Maßstab;
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2D die
gleiche Ansicht wie 2C in einem stark
vergrößerten Maßstab;
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3 eine
perspektivische Explosionsdarstellung eines bei der bevorzugten
Ausführungsform eingesetzten
Getriebes in einem stark vergrößerten Maßstab;
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4A eine
Längsansicht
einer bevorzugten Ausführungsform
einer Richtbohrausrichtungsanordnung, die in einem „ungekrümmten" Zustand konfiguriert
ist;
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4B,
die 4A entspricht, hingegen die Anordnung,
die zu einem „gekrümmten" Zustand rekonfiguriert
ist;
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5 einen
Längsschnitt
einer bevorzugten Form eines Teils der Anordnung nach 4A in einem vergrößerten Maßstab;
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5A einen
als Schnitt ausgeführten
Aufriss eines Teils des in 5 gezeigten
Anordnungsteils in einem stark vergrößerten Maßstab;
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5B einen
als Schnitt ausgeführten
Aufriss eines anderen Teils des in 5 gezeigten
Anordnungsteils in einem stark vergrößerten Maßstab;
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6 eine
Endansicht der Komponente am linken Ende des in 5 gezeigten Anordnungsteils;
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7 einen
Aufriss des in 5 gezeigten Anordnungsteils
vom rechten Ende;
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8 einen
als Schnitt ausgeführten
Aufriss eines Anordnungsteils mit einer Form, die eine Alternative
zu der in 5A gezeigten darstellt;
und
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9 einen
als Schnitt ausgeführten
Aufriss eines Anordnungsteils mit einer Form, die eine weitere Alternative
zu der in 8 gezeigten dargestellt;
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10 einen
Querschnitt des in 9 gezeigten Aufbaus;
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11 einen
Längsschnitt
einer Richtbohrausrichtungsanordnung, die den
Aufbau von 9 enthält;
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12 einen
Längsschnitt
des Außenteils des
Aufbaus von 9, der in
der Anordnung von 11 enthalten ist;
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13 eine
Draufsicht eines Teils des Aufbaus nach 12;
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14 einen
Längsschnitt
der unteren (linken) Endbaugruppe der Anordnung nach 11;
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14A eine
vergrößerte Ansicht
eines Teils der Baugruppe von 14;
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15 einen
Längsschnitt
der oberen (rechten) Endbaugruppe nach der Anordnung von 11; und
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15A und 15B vergrößerte Ansichten von Teilen
nach der Baugruppe von 15.
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Zunächst auf 1A Bezug nehmend, umfasst eine ausrichtbare
Wellenanordnung 10 eine erste Wellenstütze 12 und eine zweite
Wellenstütze 14.
Die erste Wellenstütze 12 ist
eine hohle, röhrenförmige Komponente,
die innen mit einem Drehlager 16 versehen ist, dessen Drehachse
mit der Längsachse 18 der
ersten Wellenstütze 12 koaxial
ist. Die zweite Wellenstütze 14 ist
eine andere hohle, röhrenförmige Komponente,
die innen mit einem jeweiligen Drehlager 20 versehen ist,
dessen Drehachse mit der Längsachse 22 der
zweiten Wellenstütze 14 koaxial ist
Die erste und die zweite Wellenstütze 12 und 14 stoßen an jeweiligen
Stirnflächen 24 und 26 aneinander
an.
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Die Wellenstützen 12 und 14 sind
durch ein (nicht gezeigtes) Lager wechselseitig drehgekoppelt, wobei
das Lager eine relative Drehung zwischen den Stützen 12 und 14 gestattet,
während
ihre Stirnflächen 24 und 26 in
wechselseitigem Kontakt gehalten werden. Die Drehachse dieses Stütrenkopplungslagers
ist unter einem kleinen Winkel, ungleich null, auf jede der Längsachsen 18 und 22 ausgerichtet.
In 1A wird diese Winkelkonfiguration
dadurch dargestellt, dass die Stoßebene 28 der Stirnflächen 24 und 26 in
dem gleichen kleinen Winkel, ungleich null, in Bezug auf eine gedachte
Ebene 30 liegt, die genau in einem rechten Winkel zu den
beiden Längsachsen 18 und 22 liegt
(welche in der besonderen Konfiguration der in 1A gezeigten
Anordnung 10 koaxial sind). In dem in 1A gezeigten beispielhaften Aufbau beträgt der kleine
Winkel, ungleich null, 2 Grad.
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Weiterhin enthält die Anordnung 10 eine Welle 32,
die einen ersten Wellenabschnitt 34 und einen zweiten Wellenabschnitt 36 umfasst.
Der erste Wellenabschnitt 34 wird in dem Drehlager 16 zur
Drehung um eine erste Wellendrehachse, die mit der Längsachse 18 der
ersten Wellenstütze
12 koaxial ist,
drehbar gestützt.
Der zweite Wellenabschnitt 36 wird im Drehlager 20 zur
Drehung um eine zweite Wellendrehachse, die mit der Längsachse 22 der zweiten
Wellenstütze 14 koaxial
ist, drehbar gestützt. Der
erste und der zweite Wellenabschnitt 34 und 36 sind
mittels einer Wellenkopplung 38 zur gemeinsamen Drehung
wechselseitig gekoppelt, wobei die Wellenkopplung jener Art ist,
die zu einer unbegrenzt anhaltenden Drehung zwischen jeweiligen
Drehwellen, deren jeweilige Drehachsen sich wechselseitig schneiden,
aber nicht parallel sind, und zu ihrer Drehkopplung in der Lage
ist. Wie in 1A gezeigt, ist die Wellenkopplung 38 zwecks
dieser vereinfachten Erläuterung
der Grundzüge
der vorliegenden Erfindung jener Art, die als „Universalgelenk" oder Hooke-Gelenk
bekannt ist (wie gemeinhin bei Kardanwellen eingesetzt, zum Beispiel
den Triebsträngen
von Straßenfahrzeugen,
die das Getriebe mit der Hinterachse verbinden). Aus im Anschluss
erläuterten
Gründen
handelt es sich bei der bevorzugten Form der Wellenkopplung 38 jedoch
um eine Kopplung jener Art, die als „Doppelgelenk" (das heißt eine Kopplung,
die Drehung ohne zyklische Winkeländerungen zwischen Eingang
und Ausgang überträgt, wie
zum Beispiel ein Rzeppa-Gelenk oder ähnliche Gelenke, die in den
Naben von Straßenfahrzeugen mit
Vorderradantrieb verwendet werden) gezeigt wird. Als Alternative
dazu könnte
die Welle 32 als einstückige
Einheit mit einem flexiblen mittleren Abschnitt ausgebildet sein,
der Drehung zwischen ausgerichteten oder variabel nichtausgerichteten
Enden übertragen
kann. Aus weiteren Gründen,
die auch anschließend
erläutert
werden, wird darüber
hinaus bevorzugt, dass die Wellenabschnitte 34 und 36 hohl und
wechselseitig durch eine Kopplung 38 (beliebiger Form),
die auch hohl ist, verbunden sind, um eine Welle 32 zu
bilden, die druckbeaufschlagtes Fluid über ihre Länge befördern kann.
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Wenn die Wellenstützen 12 und 14 wechselseitig
drehbar ausgerichtet sind, wie in 1A gezeigt,
sind die jeweiligen Längsachsen 18 und 22
wechselseitig koaxial und ohne Abweichung,
da sich die Neigungen der Stirnflächen 24 und 26 wechselseitig
aufheben (wie anschließend
ausführlicher
erläutert).
Wenn die Wellenstützen 12 und 14 jedoch wechselseitig
um 180 Grad in die in 1B gezeigte Konfiguration
gedreht werden (wobei das Stützenkopplungslager
die geneigten Stirnflächen 24 und 26 jederzeit
in wechselseitigem Kontakt hält),
wird die Anordnung 10 „gekrümmt", und jede der Längsachsen 18 und 22 weicht
von der Drehmittellinie 40 um 2 Grad ab. Bei dieser „gekrümmten" Konfiguration kann
der Wellenabschnitt 36 durch Drehung des Wellenabschnitts 34 noch
immer gedreht werden (da die beiden Wellenabschnitte 34 und 36 zur
gemeinsamen Drehung mittels der Wellenkopplung 38 wechselseitig
gekoppelt sind), aber die Drehachse des Wellenabschnitts 36 (die
jederzeit mit der Längsachse 22 der
zweiten Wellenstütze 14 koaxial
ist) weicht nun um 4 Grad von der Drehachse des Wellenabschnitts 34 ab
(die jederzeit mit der Längsachse 18 der
ersten Wellenstütze 12 koaxial
ist).
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Die oben beschriebene Wellenabweichung von
4 Grad ist das Maximum, das mit der Anordnung 10 erreicht
werden kann, wobei die Winkelabweichung der Stirnflächen 24 und 26 bezüglich der Längsachsen
18 und 22 (das heißt
der Winkel zwischen den Ebenen 28 und 30) 2 Grad
beträgt.
Wellenabweichungen in einem Bereich zwischen 0 Grad und 4 Grad können durch
relatives Drehen der Wellenstützen 12 und 14 in
einem Ausmaß von
0 Grad bis 180 Grad gewählt
werden. Die Wellenabweichung variiert in Zyklen zwischen null und
Maximum mit jeden 180 Grad Stützendrehung.
Es können
verschiedene Abweichungsmaxima vorbestimmt werden, indem die Anordnung
mit einem anderen Abweichungswinkel in der Achse des Stützenkopplungslagers
gebildet wird.
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Die Richtung, in die der Wellenabschnitt 36 bezüglich des Wellenabschnitts 34 versetzt
wird, kann durch Drehen der ersten Wellenstütze 12 um die Längsachse 18 bezüglich einer
festgelegten Bezugsrichtung (zum Beispiel Norden), bis die Stütze 12 ausreichend
ausgerichtet ist, und dann Drehen der zweiten Wellenstütze 14 um
ihre eigene Längsachse 22 bezüglich der
ersten Wellenstütze 12,
bis sich die gewünschte
Wellenabweichung ergeben hat, gesteuert werden, wobei die Drehrichtung
der Stütze 12 derart
ist, dass die Stütze
14 (und der von der Stütze 14 drehbar
getragene Wellenabschnitt 36) in die gewünschten
Richtung versetzt ist. Anschließend werden
Aufbauten zur Durchführung
der Richtungssteuerung sowie der Abweichungssteuerung beschrieben.
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Es sei darauf hingewiesen, dass bei
normaler Verwendung der Anordnung 10 die Wellenstützen 12 und 14 nur
bei Änderungen
der Abweichung und/oder Richtung einer beabsichtigten Drehung unterliegen
und die Wellenstützen 12 und 14 (mit
Ausnahme einer möglichen
Längsbewegung)
statisch sind, während
die Welle 32 einer kontinuierlichen Drehung unterliegt
(zum Beispiel zum Zwecke der Bohrlochbohrung, wie unten beispielhaft
ausgeführt).
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Nunmehr auf die 2A und 2B Bezug nehmend, wird hier eine bevorzugte
Ausführungsform 100
einer ausrichtbaren Wellenanordnung gezeigt, die die gleichen allgemeinen
Grundzüge
wie die (oben anhand der 1A und 1B beschriebene) vereinfachte Ausführungsform
10 verwendet, aber gewisse Konstruktionsdetails enthält, um einen
praktischeren Aufbau zu erzeugen. Komponenten und Baugruppen der
bevorzugten Ausführungsform
nach den 2A und 2B,
die mit den Komponenten oder Baugruppen der vereinfachten Ausführungsform nach
den 1A und 1B identisch oder dazu äquivalent sind, erhalten die
gleiche Bezugszahl, der jedoch eine „1" vorangeht (das heißt bestimmte der Bezugszahlen
in den 2A und 2B sind
die entsprechenden Bezugszahlen aus den 1A und 1B plus „100"). Die folgende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
nach den 2A und 2B konzentriert
sich auf Merkmale, die sich von der vereinfachten Ausführungsform
nach den 1A und 1B unterscheiden, und somit sollte für eine vollständige Beschreibung
irgendeines Teils der bevorzugten Ausführungsform, der unten nicht
behandelt wird, auf die vorhergehende Beschreibung der identischen
oder äquivalenten
Teile der vereinfachten Ausführungsform
Bezug genommen werden.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform,
die in den 2A und 2B (die
hinsichtlich der Konfiguration und „Krümmung" den 1A bzw.
1B entsprechen) gezeigt wird, liegt der Hauptunterschied in der
Bereitstellung einer weiteren Stütze 150,
bei der es sich um ein hohles, röhrenförmiges Glied
handelt, das die erste Wellenstütze 112 mittels
eines Drehlagers 152 drehbar stützt. Im Gegensatz zum Lager
(das bei dieser Ausführungsform
als ein Drehlager 127 gezeigt wird), das die zweite Wellenstütze 114 drehbar
an die erste Wellenstütze 112 koppelt,
weist das Lager 152 eine Drehachse auf, die mit den Längsachsen
der Stützen 112 und 150 zusammenfällt. Dieses
Zusammenfallen von Achsen gewährleistet,
dass eine Drehung der Stütze 112 bezüglich der
weiteren Stütze 150 zu
keiner Abweichung der Stütze 112 bezüglich der
weiteren Stütze 150 führt.
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Die Drehachse des Lagers 127 weicht
um 1 1/2 Grad von den Längsachsen
der Stützen 112 und 114 ab,
so dass die maximale Wellenabweichung bei dieser bevorzugten Ausführungsform
3 Grad beträgt (siehe 2B).
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Bei der Ausführungsform nach den 2A und 2B handelt
es sich bei der Welle 132 um eine einstückige Ausführung mit ausreichender Flexibilität, um der
maximalen Abweichung Rechnung zu tragen, die aber immer noch eine
ausreichende Fähigkeit
zur Übertragung
von Drehkraft hat. Eine übermäßige Krümmung der
Welle 132 in ihrer maximalen Krümmungskonfiguration (siehe 2B) wird dadurch vermieden, dass Wellenlager
von der Stütze 112 weggelassen
werden.
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Durch Verankerung der weiteren Stütze 150 (zum
Beispiel durch Verwendung eines Verankerungsmittels, das unter Bezugnahme
auf die 4A, 4B, 5 und 5A unten
beschrieben wird) kann die Stütze 112 bezüglich der
nicht festgelegten Stütze 150 gedreht
werden, bis eine ausgewählte
Richtung erreicht wird, und die Stütze 114 kann bezüglich der Stütze 112 gedreht
werden, bis eine ausgewählte
Abweichung (in einem Bereich von 0 Grad bis 3 Grad) erreicht wird.
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Die Anordnung 100 ist mit
zwei Sätzen 160 und 190 von
Steuermitteln der relativen Drehung zum jeweiligen Kraftantrieb
der relativen Drehung der Stütze 112 bezüglich der
Stütze 150 und
zum Kraftantrieb der relativen Drehung der Stütze 114 bezüglich der
Stütze 112 versehen.
Der Drehsteuersatz 160 koppelt die Stütze 112 mit der Stütze 150 und wird
in 2C als vergrößertes Detail gezeigt. Der Drehsteuersatz 190 koppelt
die Stütze 114 mit
der Stütze 112 und
ist mit dem Satz 160 mit Ausnahme eines zusätzlichen
Merkmals identisch, das anschließend erwähnt werden wird. Demgemäß gilt die
folgende Beschreibung des Drehsteuersatzes 160 auch für den Satz 190 (mit
Ausnahme des zusätzlichen Merkmals
im Satz 190).
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Im Folgenden wird auf 2D Bezug genommen, die eine stark vergrößerte Version
von 2C ist. Der Satz 160 zur
Steuerung der relativen Drehung umfasst ein harmonisches Getriebe 162 der als „HDUR-IH
Größe 20" bekannten Art,
das von der Harmonic Drive Ltd (GB) herstellt wird und in 3 getrennt gezeigt ist.
Ein innenverzahnter Verzahnungsring 164 ist mittels Gewindestiften 166 an
der weiteren Stütze 150 befestigt.
Ein innenverzahnter Verzahnungsring 168 ist mittels Gewindestiften 172 über einen
Antriebsring 170 an der Stütze 112 befestigt.
Die innenverzahnten Verzahnungsringe 164 und 168 weisen
eine etwas unterschiedliche Zähnezahl auf
und werden durch einen gemeinsamen Flexspline-Ring 174 mit
Außenverzahnung,
die mit der Innenverzahnung in den Ringen 164 und 168 kämmt, gleichzeitig
in Eingriff genommen. Der Flexspline-Ring 174 wird mittels
eines Wave Generators 176 in Form einer um die gemeinsame
Achse des Getriebes 162 gedrehten Exzenterscheibe um die
Innenseite der Verzahnungsringe 164 und 168 gedreht. Durch
bekannte Techniken bewirkt dies eine Drehung des Verzahnungsrings 168 (und
folglich der Stütze 112)
bezüglich
des Verzahnungsrings 164 (und folglich der Stütze 150)
mit einer Drehgeschwindigkeit, die sehr viel geringer als die Drehgeschwindigkeit
des Wave Generators 176 ist, das heißt, das harmonische Getriebe 162 weist
ein sehr großes
Untersetrungsverhältnis
auf (in der Regel 160 : 1).
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Die allgemein ringförmige Gestalt
des harmonischen Getriebes 162 erleichtert seine Verwendung
in der röhrenförmigen Anordnung 100,
wobei sich das innewohnende große
Untersetrungsverhältnis
für die
Erfordernisse der Anordnung 100 besonders eignet. Insbesondere
passt die Welle 132 bequem durch die hohle Mitte des Getriebes 162.
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Die Kraft zur Drehung des Wave Generators 176 wird über eine
Oldham-Kupplung 178 von
der Welle 132 angezapft (um einer Exzentrizität der Welle 132,
die bei „Krümmungs"-Zuständen auftritt,
wie zum Beispiel in 2B gezeigt, Rechnung
zu tragen) und wird durch eine Kupplungs-/Brems-Einheit 180 gesteuert,
wie durch einen Rotations-Sensor 182 bestimmt,
der an den Wave Generator 176 gekoppelt ist, um seine Umdrehungsanzahl
und somit den Bruchteil einer Umdrehung, um den die Stütze 112 entsprechend
gedreht wird, zu erfassen.
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Wie bereits erwähnt, entspricht der Steuersatz 190 der
relativen Drehung dem Satz 160 mit der Ausnahme, dass der
Antriebsring 170 durch eine Drehung übertragende Kupplung ersetzt
wird, die bei Abweichungen von bis zu dem durch die relative Drehung
der Stützen 114 und 112 erzeugten
Maximum betrieben werden kann (wie durch Betrieb des Satzes 190 erzeugt;
siehe 2).
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Die Hauptkomponenten des harmonischen Getriebes
werden in 3 in perspektivischer
Explosionsdarstellung gezeigt. Bei der in 3 dargestellten Getriebeversion handelt
es sich bei dem Wave Generator 176 um eine Exzenterscheibe
mit einem lagermontierten Flexspline-Antriebsumfang; die Nabe der Exzenterscheibe
würde ausgebohrt
sein, um den Gebrauchsbedingungen bei der Anordnung 100 gerecht
zu werden.
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Eine bevorzugte Verwendung der ausrichtbaren
Wellenanordnung der Erfindung liegt in Form eines Richtbohrsystems
vor, von dem in den 4A und 4B (die den 2A bzw. 2B entsprechen) eine bevorzugte Ausführungsform
200 dargestellt ist. Die Konvention für die in den 4A und 4B verwendeten Bezugszahlen bezüglich der 2A und 2B ist die
gleiche wie die für
die in den 2A und 2B verwendeten
Bezugszahlen bezüglich
der 1A und 1B.
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Auf 4A Bezug
nehmend, ist die Stütze 212 außen mit
einem unterdimensionierten Stabilisator 202 in der Nähe des Meißels versehen,
und das freie Ende der Welle 232 ist mit einem Bohrmeißel 204 versehen,
wo er von der Stütze 214 vorragt.
Die weitere Stütze 250 erstreckt
sich weit in ihrer Längsrichtung
und enthält
einen radial ausfahrbaren Stabilisator 206, der zur zeitweisen
Verankerung der Stütze 250 betätigt werden
kann, um eine stabile Bezugsrichtung zur ordnungsgemäßen Ausrichtung
der Stütze 212 herzustellen,
wie durch einen (nicht gezeigten) Azimutsensor oder ein anderes
geeignetes in der sich in Längsrichtung
langerstreckenden Stütze 250 eingebautes
Messgerät
bestimmt. Steuersignale können
mittels einer eingebauten Kommunikationsverbindung 208 an
das System 200 gegeben werden.
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Nachdem die Stütze 212 ordnungsgemäß in die
erforderliche Richtung gedreht worden ist, wird die Stütze 214 bezüglich der
Stütze 212 gedreht,
um die erforderliche Abweichung zum weiteren Bohren zu erzeugen,
wie in 4B dargestellt.
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Teile des Systems 200 neben
dem Stabilisator 206 werden in 5, auf die nunmehr Bezug genommen wird,
in einem vergrößerten Maßstab gezeigt.
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Der Stabilisator 206 weist
drei um den Umfang verteilte (in 7 in
Endansicht gezeigte) Greifauflagen 301 auf, die durch Druckbeaufschlagung
der Unterseiten der Kolben 303, die unter den Auflagen 301 liegen
(in der vergrößerten Teilansicht von 5A deutlicher zu sehen), radial nach außen gedrückt werden
können.
Die Druckbeaufschlagung der Kolben 303 erfolgt von einer
allgemein ringförmigen
Axialmehrkolben-Taumelscheibenpumpe 305, deren ringförmiger)
Taumelscheibe oder Nockenring 307 unter der Steuerung einer
Kupplung 309, die über
eine Oldham-Kupplung 311 Kraft von der Welle 232 anzapft,
gezielt drehbar ist. Die Kupplung 309 wird dann betrieben,
wenn die Greifauflagen 301 ausgefahren werden sollen, um
den Stabilisator 206 in dem zuvor gebohrten Bohrloch zur
Messung und möglichen
Bohrrichtungsänderung
zu verankern. Die Pumpe 305 weist einen zwischen einer
inneren Hülse 315 und
der Innenseite der röhrenförmigen Stütze 250 definierten Ölspeicher 313 auf.
Der Speicher 313 ist durch einen (in 5B vergrößert gezeigten)
ringförmigen
Kolben 317 abgedeckt, der entlang der Hülse 315 „schwimmt", um für Druckausgleich
zu sorgen.
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Wenn die Verankerung des Stabilisators 206 gelöst werden
soll, werden die Greifauflagen 301 zurückgezogen, indem die Kupplung 309 geöffnet wird, um
die Pumpe 305 von der Welle 232 zu trennen und dadurch
zu gestatten, dass die Unterseite der die Auflagen ausfahrenden
Kolben 303 entlastet wird (entweder durch natürliche Leckage
oder durch ein (nicht gezeigtes) kontrolliertes Leck, woraufhin
die Auflagen 301 durch Stöße und/oder kontinuierlichen Druck
gegen das Bohrloch, falls erforderlich oder gewünscht kombiniert mit einer
geeigneten (nicht gezeigten) Anordnung von Federn, die auf die Greifauflagen 301 einwirken,
um sie radial nach innen zu drängen, „eingeschlagen" werden.
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Des Weiteren zeigt 5 das Übertageende der Anordnung 200,
wo die Welle 232 mit einem Verbinder 321 zur Befestigung
an einem drehbaren Bohrgestänge 323 versehen
ist. Der Verbinder 321 wird an dem Übertageende der Stütze 250 mittels
eines kombinierten Radial- und Drucklagersystems 325 drehbar
gestützt.
Das in 5 gezeigte Untertageende
des Abschnitts der Welle 232 wird durch einen Verzahnungsverbinder 327 zur
Drehverbindung mit dem Rest der Welle 232 gebildet. Die
Verbindung 327 ist am linken Ende von 5 und
in Endansicht in 6 zu sehen.
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Nunmehr auf 8 Bezug
nehmend wird hier ein Teil eines Stabilisators 406 und
seines zugehörigen
Hydraulikpumpensystems 405 gezeigt, die zusammen einen
Verankerungsaufbau bilden, der eine Alternative zu dem in 5A gezeigten bildet. Die in 8 verwendeten Bezugszahlen sind gemäß einer
Konvention ausgewählt,
die die Bezugszahlen von 8 auf gleiche
Weise mit in den vorherigen Figuren verwendeten Bezugszahlen in
Beziehung setzt wie die Beziehung zwischen den Bezugszahlen in den 4A und 4B und
den Bezugszahlen der
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2A und 2B, und wiederum die Beziehung zwischen
den Bezugszahlen der 2A und 2B und den Bezugszahlen der 1A und 1B.
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In 8 sind
nur die unteren Enden der radial ausfahrbaren Greifauflagen 407 gezeigt,
wobei auch ihre jeweiligen Kolben zur Erzeugung der Auswärtsbewegung
in 8 weggelassen sind.
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Während
die Greifauflagen 301 in der vorhergehenden Ausführungsform
(5–7)
direkt in jeweiligen im Körper
der weiteren Stütze 250 ausgebildeten
Aussparungen angeordnet waren, sind die Greifauflagen 401 in
der Ausführungsform
von 8 (an ihren unteren Enden) teilweise
in (nicht gezeigten) Greifauflagenhaltern, die mit der Außenseite
der Stütze 450 verschraubt
sind, angebracht.
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Während
die Pumpe 305 der vorherigen Ausführungsform eine Axialkolben-Taumelscheibenpumpe
war, handelt es sich des Weiteren bei der Pumpe 405 bei
der Ausführungsform
nach 8 um eine exzentergetriebene
Radialkolbenpumpe. Ein Ring aus gehärtetem Stahl 407 ist
mittels eines Zapfens 480, der sich radial teilweise sowohl
durch den Ring als auch die Welle erstreckt, um die Welle 432 herum
angebracht. Obgleich die Außenfläche der Welle 432 und
der Innendurchmesser des Rings 407 um die Mittellinie der
Welle 432 konzentrisch sind (das heißt in einem konstanten Radius
von der Drehachse der Welle 432 liegen), weist der Ring 407 eine Umfangsfläche 481 auf,
die exzentrisch zur Drehachse ist. Mit anderen Worten, obgleich
die Umfangsfläche 481 des
Rings 407 kreisförmig
ist, liegt sie nicht in einem konstanten Radius von der Drehachse
der Welle 432, und das Nachfahren einer Umfangsbahn um
den Umfang des Rings 407 herum hat eine zyklische Änderung
zwischen einer maximalen radialen Verschiebung und einer minimalen
radialen Verschiebung zur Folge.
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Der Körper der weiteren Stütze 450 ist
mit mehreren radial verlaufenden Durchgangsbohrungen 482 und 483 ausgebildet
(von denen zwei in 8 zu sehen sind),
die um den Umfang der Stütze 450 verteilt
und axial auf den Ring 407 ausgerichtet sind. Seitenbohrungen 484 und 485 erstrecken
sich sowohl radial als auch axial von der Bohrung 482 und schneiden
so für
einen anschließend
darzulegenden Zweck die Innenfläche
der Stütze 450.
Ebenso verlaufen Seitenbohrungen 486 und 487 sowohl
radial als auch axial von der Bohrung 483 und schneiden für einen
anschließend
darzulegenden Zweck die Innenfläche
der Stütze 450.
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Der Ringraum zwischen der Innenfläche der Stütze 450 und
der Außenfläche der
Welle 432 wird durch eine mittels eines O-Rings 489 und
anderer (in 8 nicht sichtbarer) Dichtungen
gegen die Innenfläche
der Stütze 450 abgedichtete
Hülse 488 hydraulisch
unterteilt. Das Volumen 490 auf der Außenseite der Hülse 488 bildet
einen die Seitenbohrungen 485 und 487 mit der
Unterseite der Kolben (in 8 nicht
gezeigt), die die Greifauflagen 401 gezielt dazu zwingen,
von der Stütze 450 radial
nach außen
auszufahren, wenn eine Verankerung erforderlich ist, verbindenden
Korridor. Das Volumen auf der Innenseite der Hülse 488 grenzt an
das axial unter dem Ring 407 liegende Volumen (links vom
Ring 407 mit Blickrichtung von 8)
an und bildet den Speicher 413, der Hydraulikflüssigkeit
als Vorrat für
die Pumpe 405 enthält,
wie nunmehr im Einzelnen erläutert.
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Ein kreisförmiges Stößelgehäuse 491 ist an der
Bohrung 482 mechanisch befestigt und hydraulisch dagegen
abgedichtet. Das Gehäuse 491 weist eine
radial verlaufende mittlere Bohrung 492 auf, die einen
Hubkolben 493 aufnimmt, der verschiebbar gegen die Gehäusebohrung 492 abgedichtet
ist. Das radial innere Ende 494 des Kolbens 493 erstreckt sich
radial durch das radial innere Ende der Bohrung 482 und
wird mittels einer (in 8 weggelassenen) Schrauben-Druckfeder,
die in der Bohrung 492 über dem radial äußeren Ende
des Kolbens 493 untergebracht ist, mit dem exzentrischen
Ringumfang 481 in Kontakt gehalten. Während sich die Welle 432 bezüglich der
weiteren Stütze 450 dreht,
dreht sich der Ring 407 bezüglich des Stößelgehäuses 491,
so dass der exzentrische Umfang 481 den Kolben 494 in seiner
Gehäusebohrung 492 hin
und her bewegt.
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Die Seitenbohrung 484 verbindet
mittels eines Einwegeventils 495 den Speicher 413 mit
der Gehäusebohrung 492,
wobei das Einwegeventil aus einer federbelasteten Kugel, die so
angeordnet ist, dass das Ventil 495 als ein automatisches
Einlassventil für
die Kolbenpumpe fungiert, besteht, wobei letztere durch die Kombination
aus dem Kolben 493 und der Bohrung 492 gebildet
wird (wobei die Pumpe durch relative Drehung des Rings 407 angetrieben wird).
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Die Seitenbohrung 485 verbindet
die Bohrung 492 mittels eines Einwegeventils 496 mit
dem Druckkorridor 490, der zwecks Ausfahren der Greifauflagen 401 zu
den Kolben führt,
wobei das Einwegeventil aus einer federbelasteten Kugel, die so
angeordnet ist, dass das Ventil 496 als ein automatisches
Auslassventil für
die Kolbenpumpe fungiert, besteht, wobei letztere durch die Kombination aus
dem Kolben 493 und der Bohrung 492 gebildet wird.
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Ein kreisförmiges Gehäuse 497 ist an der Bohrung 493 mechanisch
befestigt und hydraulisch dagegen abgedichtet. Das Gehäuse 493 verbindet mittels
der Seitenbohrungen 487 und 486 über ein am
Gehäuse
angebrachtes Druckbegrenzungs-Sicherheitsventil 498 hydraulisch
den Druckkorridor 490 mit dem Speicher 413, wobei
das Druckbegrenzungs-Sicherheitsventil
durch eine Kugel 499 gebildet wird, die durch eine Feder 500 belastet
wird, wobei die Federkraft (und folglich der Schließdruck des Ventils)
durch eine Schraube 501 eingestellt werden kann. Das Sicherheitsventil 498 verhindert
eine übermäßige Druckbeaufschlagung des
Korridors 490 durch Begrenzung seines Drucks bezüglich des Drucks
im Speicher 413 (der mittels eines (nicht gezeigten) schwimmenden
Ringkolbens, der zwischen der Welle 432 und der Stütze 450 zwecks
Definition eines Endes des Speichers 413 angeordnet ist,
ungefähr
auf Umgebungsdruck im Bohrloch gehalten wird).
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Nicht gezeigt in 8 ist
eine kalibrierte Entlüftung,
die den unter relativ hohem Druck stehenden Korridor 490 an
den unter relativ niedrigem Druck stehenden Speicher 413 koppelt,
so dass ein kontinuierliches Hydraulikflüssigkeitsleck von der Hochdruckseite
der Pumpe 405 zur Niederdruckseite der Pumpe 405 besteht,
wobei die Leckrate im Wesentlichen vorbestimmt und vorzugsweise
einstellbar ist. Die Funktion dieses Lecks besteht darin, den Korridor 490 zu
entlasten, wenn die Fördermenge
der Pumpe 405 niedrig oder null ist, das heißt, wenn
sich die Welle 432 bezüglich
des Körpers
der Stütze 450 langsam
dreht oder stationär
ist. Die Entlüftung
wird jedoch so gewählt,
dass wenn sich die Welle 432 bezüglich der Stütze 450 relativ
schnell dreht, wodurch die volumetrische Fördermenge der Pumpe 405 relativ
groß ist,
die Entlüftungsleckage
nicht dazu ausreicht, die gesamte Fördermenge der Pumpe 405 zu entleeren,
und sich Druck am Korridor 490 aufbaut.
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Wenn die Greifauflagen 401 ausgefahren werden
sollen, um die weitere Stütze 450 zeitweise mit
einem zuvor gebohrten Bohrloch zu verankern (in 8 nicht
gezeigt), wird die Drehgeschwindigkeit der Welle 432 bezüglich der
Stütze 450 von
Stillstand oder einer sehr niedrigen Drehgeschwindigkeit bis zu einer
relativ hohen Geschwindigkeit erhöht, bei der die volumetrische
Fördermenge
der Pumpe 405 die volumetrische Leckrate der oben beschriebenen
Druckentlastung ausreichend übersteigt,
so dass sich Druck im Korridor 490 aufbaut und die (in 8 nicht gezeigten) Kolben zwischen dem
Korridor 490 und den Greifauflagen 401 bezüglich der
Längsachse des
Stabilisators 406 radial nach außen gezwungen werden und letztendlich
bewirken, dass die Greifauflagen 401 das Bohrloch berühren und
den Stabilisator 406 an dieser Stelle verankern.
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Wenn die Greifauflagen 401 aus
ihrer das Bohrloch berührenden,
ausgefahrenen Position in ihre jeweilige radial innenliegende Position
zurückgezogen
werden sollen, um die Verankerung des Stabilisators 406 zu
lösen,
reicht es aus, die Drehgeschwindigkeit der Welle 432 in
einem geeigneten Maß zu
reduzieren, indem zum Beispiel die Welle 432 zu einem Stillstand
gebracht wird. Die Verringerung der Wellengeschwindigkeit reduziert
die Fördermenge
der Pumpe 405 unter die Höhe, bei der die Pumpenfördermenge
dazu ausreicht, Verluste durch die kalibrierte Entlüftung zu überwinden,
und folglich wird der Korridor 490 über die Entlüftung druckentlastet.
Durch diese Druckentlastung wird die Auflagen-Ausfahrkraft von den
Auflagen-Ausfahrkolben verringert und schließlich im Wesentlichen beseitigt, wodurch
die Auflagen 401 radial nach innen in die Stütze 450 zurückgezogen
werden können.
Das Zurückziehen
der Auflagen wird vorzugsweise durch (in 8 nicht
gezeigte) Federn unterstützt,
die so angeordnet sind, dass sie radial nach innen gerichtete Kräfte auf
jede der Auflagen 401 ausüben.
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Als Alternative zur Verwendung der
oben beschriebenen kontrollierten Entlüftung in Verbindung mit Verlangsamen
oder Anhalten der Drehung der Welle 432 zum Zurückziehen
der Greifauflagen 401 aus ihrer das Bohrloch berührenden,
ausgefahrenen Position in ihre jeweilige radial innenliegende Position
zur Lösung
der Verankerung des Stabilisators 406 kann die kontrollierte
Entlüftung
durch ein (in 8 nicht gezeigtes) fernsteuerbares
Ventil ersetzt werden, das den Korridor 490 mit dem Speicher 413 verbindet.
Das fernsteuerbare Ventil kann (zum Beispiel) ein Magnetventil oder
irgendeine andere geeignete Ventilform sein, deren Fähigkeit,
den Fluidstrom durchzulassen oder zu sperren, aus einer Entfernung,
zum Beispiel von der Übertageanlage
oben am Bohrloch, gezielt gesteuert werden kann. Durch Schließen des
fernsteuerbaren Ventils, während
sich die Welle 432 noch dreht, kann die Pumpe 405 den Korridor 490 mit
Druck beaufschlagen und somit die Greifauflagen 401 ausfahren.
Durch Öffnen
des fernsteuerbaren Ventils (mit oder ohne Verlangsamen oder Anhalten
der Drehung der Welle 432) wird Druck vom Korridor 490 zum
Speicher 413 abgelassen, wodurch die Greifauflagen 401 radial
einwärts des
Bohrlochs zurückgezogen
werden können.
Die Verwendung des fernsteuerbaren Ventils statt der kontrollierten
Entlüftung
erfordert das Hinzufügen
einer Steuerverbindung zu der Oberfläche (oder einer anderen Ventilsteuerstelle),
weist aber den Vorteil auf, dass die Drehung der Welle 432 während des Zurückziehens
der Greifauflagen 401 fortgeführt werden kann.
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Obgleich in 8 nur
eine eine Pumpe enthaltende Bohrung 482 gezeigt wird, könnten auch mehrere
solche Kolbenpumpeneinheiten vorgesehen werden, die sich jeweils
in ihrer jeweiligen Bohrung befinden (umfangsmäßig um die Stütze 450 in
axialer Ausrichtung auf den exzentrischen Ring 407 verteilt, der
den jeweiligen Kolben jeder solchen Pumpeneinheit radial hin und
her bewegt). Die Pumpe 405, das Sicherheitsventil 498 und
die kalibrierte Entlüftung sind
zweckmäßigerweise
innerhalb der größeren radialen
Erstreckung der am oberen Ende liegenden Schultern der drei Flügel des
Stabilisators 406 untergebracht (der einen ähnlichen
Gesamtaufbau besitzt wie der in 7 gezeigte
Stabilisator 206).
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Nunmehr auf die 9 und 10 Bezug nehmend, handelt es sich bei 9 um einen Längsschnitt einer bevorzugten
Ausführungsform
eines Stabilisators 606, der dem Stabilisator 406 von 8 allgemein ähnelt (jedoch gewisse Detailunterschiede aufweist,
die unten beschrieben werden), wobei der Stabilisator 406 nach 8 Teil einer (in den Zeichnungen nicht
gezeigten) Richtbohrausrichtungsanordnung ist, genauso wie der Stabilisator 206 nach 5A Teil der Richtbohrausrichtungsanordnung 200 nach 4A ist. 10 zeigt
einen Querschnitt des Hauptkörpers
des Stabilisators 606 und wird anschließend ausführlich erörtert. Die Bezugszahlen, die
für die
in den 9 und 10 dargestellten
Komponenten verwendet werden, basieren auf den Bezugszahlen, die
für die
in 8 dargestellten Komponenten verwendet
werden, auf die gleiche Weise wie die Bezugszahlen von 8 auf jenen der vorherigen Figuren basieren.
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Angesichts der vielen Ähnlichkeiten
des Stabilisators 606 mit dem Stabilisator 406 konzentriert sich
die folgende Beschreibung von 9 auf
jene Teile des Stabilisators 606, die sich deutlich vom
Stabilisator 406 unterscheiden. (Der Betrieb des Stabilisators 606 ist
im Wesentlichen identisch mit dem Betrieb des Stabilisators 406).
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Bei dem in 9 dargestellten
Stabilisator 606 ist das Druckbegrenzungs-Sicherheitsventil 698 vom
Gehäuse 697 zur
Seitenbohrung 686 versetzt worden. (Die Seitenbohrung 687 ist
einfach ein Durchgang für
Hydraulikflüssigkeit).
Das Gehäuse 697 weist
(im Gegensatz zum Gehäuse 497)
keine inneren Kanäle
auf, wobei Hydraulikflüssigkeit
mittels eines Teils der Bohrung 683 (in der das Gehäuse 697 angebracht
und abgedichtet ist), dessen lokaler Durchmesser etwas größer ist
als der lokale Durchmesser des Gehäuses 697, um das massive
Gehäuse 697 herum
fließt.
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Obgleich in 9 nur
zwei Greifauflagen 601 gezeigt werden, sind tatsächlich drei
solche Greifauflagen vorhanden, die jeweils in einem jeweiligen
der drei symmetrisch angeordneten Stabilisatorflügel 651 angebracht
sind, wie in 10 gezeigt (vergleiche 10 mit 7).
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Diesbezüglich ist 9 eigentlich
ein Schnitt in zwei Ebenen, die in einem Winkel von 120° zueinander
liegen, der aus Gründen
der Zweckmäßigkeit und Übersichtlichkeit
als ein scheinbarer (aber falscher) flacher Schnitt gezeigt wird.
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10 zeigt
einen Querschnitt des Stabilisatorkörpers 650 minus aller
anderen Komponenten. Die Greifauflagen 601 weisen jeweils
eine umgekehrte T-Form auf, die (in radial nach außen verlaufender Richtung)
(nicht gezeigte) Seitenflansche besitzt, die in Seitennuten 652 passen,
welche in jedem der sich in Längsrichtung
langerstreckenden Schlitze 653, die zur Aufnahme der Greifauflagen 601 aus
den Flügeln 651 ausgeschnitten
sind, ausgebildet sind. Diese Seitenflansche weisen (wenn sie zu
einem vollständigen
Stabilisator 606 zusammengebaut sind) in radialer Richtung
eine Dicke auf, die so viel geringer als die radiale Tiefe der Seitennuten 652 ist,
dass sich die Greifauflagen 601 zwischen ihrer ganz zurückgezogenen
und ganz ausgefahrenen Position radial in die und aus den Schlitze(n)
652 bewegen können.
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Die Greifauflagen 601 werden
in den Schlitzen 653 angebracht, indem sie über weggeschnittene
untere Enden der Flügel 651 in
Längsrichtung
in die Schlitze 653 eingeschoben werden. Mittels geeignet
geformter Halter 654 (9),
die am Stabilisatorkörper 650 befestigt
sind, werden die eingepassten Greifauflagen 601 festgehalten
und die weggeschnittenen unteren Enden der Flügel 651 wiederhergestellt.
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Vorzugsweise werden (nicht gezeigte)
Federn angebracht, um die Greifauflagen 601 und den Stabilisatorkörper 650 so
zu verbinden, dass die Greifauflagen 601 radial nach innen
in ihre jeweilige zurückgezogene
Position gedrängt
werden; wenn die Auflagenausfahrkolben 603 an ihren radial
innenliegenden Seiten nicht vom Förderstrom der Pumpe 605 über den
Druckkorridor 690 mit Druck beaufschlagt werden. Solche
Federn könnten
als (nicht gezeigte) gewellte Streifen aus Federstahl ausgeführt sein,
die zwischen den radial außenliegenden
Flächen
der Seitenflansche der Greifauflagen 601 und den radial
außenliegenden
Seiten der Seitennuten 652 angeordnet sind, wobei die Seitennuten
so dimensioniert sind, dass sie solche Federn neben der Dicke (in
radialer Richtung) der Greifauflagenseitenflansche plus den erforderlichen
Zwischenraum, um eine volle radiale Bewegung der Greifauflagen 601 zwischen
ihrer ganz zurückgezogenen
und ihrer ganz ausgefahrenen Position zu gestatten, aufnehmen können.
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Der Stabilisator 606 wird
in einer Richtbohrausrichtungsanordnung 600 verwendet,
die der in den 4A und 5 gezeigten Anordnung 200 allgemein ähnelt, wobei
die Anordnung 600 den Stabilisator 606 enthält, der
in 11 teilweise dargestellt ist (die
dem mittleren Teil von 4A entspricht,
wobei die rechte Hälfte
von 11 5 entspricht).
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Die äußeren Komponenten des Stabilisators 606 werden
in 12 als Schnitt (wobei 12 ein Schnitt in zwei Ebenen gemäß der gleichen
Konvention wie 9 ist) und in 13 als Draufsicht gezeigt (wobei die Greifauflagen 601 weggelassen sind,
um das Innere der Auflagenaufnahmeschlitze 653 zu zeigen).
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Die Ausrichtungsanordnung 600 unter
dem Stabilisator 606 (das linke Ende in der Darstellung von 11) wird in 14 in
einem vergrößerten Maßstab gezeigt,
wobei ein Teil von 14 in einem stärker vergrößerten Maßstab in 14A gezeigt wird. In 14A wird
der Druckausgleichs-Ringkolben 617 besonders detailliert
dargelegt (vergleiche 14A mit 5B). Die Ausrichtungsanordnung 600 über dem
Stabilisator 606 (das rechte Ende nach der Darstellung
von 11) wird in 15 in
einem vergrößerten Maßstab gezeigt
(wobei 15 allgemein dem rechten Teil von 5 entspricht). Die kombinierten
Radial- und Axialdrucklager in der Baugruppe nach 15 werden
in 15A in einem vergrößerten Maßstab in
Form eines Kegelrollenlagers gezeigt, während die getrennten Radial-
und Axialdrucklager (zusammen mit einer Dichtungsanordnung) in 15B in einem vergrößerten Maßstab in Form eines einreihigen
Rollenlagers gezeigt werden.
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Obgleich oben bestimmte Alternativen,
Modifikationen und Variationen beschrieben worden sind, ist die
Erfindung nicht darauf beschränkt,
und es können
andere Alternativen, Modifikationen und Variationen übernommen
werden, ohne von dem in den angehängten Ansprüchen definierten Schutzbereich der
Erfindung abzuweichen.