DE69622324T2

DE69622324T2 - Zahnärztliche Laservorrichtung zur Reinigungsbehandlung

Info

Publication number: DE69622324T2
Application number: DE69622324T
Authority: DE
Inventors: Walter Cechetti; Wolfgang Neuberger
Original assignee: Ceramoptec GmbH
Current assignee: Ceramoptec GmbH
Priority date: 1995-04-26
Filing date: 1996-04-24
Publication date: 2003-03-13
Anticipated expiration: 2016-04-25
Also published as: US5658148A; EP0743029B1; EP0743029A2; DE69622324D1; EP0743029A3

Description

Die Erfindung betrifft allgemein ein Instrument zur Zahn- und Mundreinigung oder -behandlung sowie eine in Verbindung mit diesem verwendete Flüssigkeit oder Paste.
Nach dem Stand der Technik ist die mechanische Reinigung der Zähne mit manuellen, elektrischen und/oder mit Wasserstrahl arbeitenden Geräten im allgemeinen nur oberflächlicher Natur und es findet hierbei kein Eindringen in das Hautgewebe oder in Zahnfleischtaschen statt, um Bakterien und Viren zu entfernen bzw. zu zerstören. Im Hinblick auf die Zerstörung von Bakterien und Viren hat Zahnpasta außerdem eine sehr eingeschränkte Wirkung. Bei der Biostimulation mit einem Laser mit geringer Ausgangsleistung entstehen Enzyme, die Viren und Bakterien auf den Zähnen, im Mund, auf dem Zahnfleisch und unterhalb des Zahnfleischsaums zerstören können. Folglich werden auch Entzündungen und Schmerzen beseitigt. Eine Bestrahlung mit einem gepulsten Diodenlaser mit unterschiedlichen Impulsfrequenzen aktiviert die natürliche Körperabwehr gegen Mundinfektionen. Ein optimaler Effekt läßt sich mit einem gepulsten GaAs-(Galliumarsenid-)Diodenlaser bei einer Impulsbreite von 200-300 nsec, λ = 904 nm, einer Leistung von 5-10 mW und einer Anwendungsdauer von 1-3 Minuten erzielen. Zur Behandlung unterschiedlicher zahnmedizinischer Situationen können drei verschiedene Repetitionsraten eingesetzt werden:
F1 = 73 Hz bei Periodontitis und Zahnschmerzen
F2 = 292 Hz bei Gingivitis und Stomatitis
F3 = 584 Hz bei Gingivitis, Stomatitis und periodontalen Erkrankungen.
Forschungen im Bereich der photodynamischen Therapien haben ergeben, dass als Nebenprodukt der Laserstrahlung bestimmte Substanzen entstehen. Diese Substanzen enthalten atomaren Sauerstoff oder Singulettsauerstoff, von dem man annimmt, dass er Tumorzellen zerstört. In ähnlicher Weise kann durch Laserstrahlung erzeugter atomarer Sauerstoff die Zerstörung von Bakterien und Viren im Mund beschleunigen. Es wurden Forschungen durchgeführt und dokumentiert, in denen festgestellt wurde, dass Gram positive und Gramnegative Bakterien gegenüber Singulettsauerstoff, der von einem physikalisch getrennten Photosensibilisator erzeugt wird, empfindlich reagieren. Durch Laserstrahlen werden demnach schädliche Bakterien im Mund zerstört. [Siehe z. B. Giuliana Valduga et. al., "Effect of Extracellularly Generated Singlet Oxygen on Gram-positive and Gram- negative Bacteria," J. Photochem. Photobiol. B. Biol., 21 (1993) 81-86.] Die Wellenlänge, mit der der Diodenlaser des Geräts betrieben wird, hängt von dem jeweils verwendeten Photosensibilisator ab. Ein Photosensibilisator, beispielsweise Phthalocyanin, kann von einem Diodenlaser im Dauerstrichbetrieb (cw-Diodenlaser) wie folgt aktiviert werden:
(a) Zn (II) Phthalocyanin wird bei λ, = 670 nm aktiviert.
(b) Si (IV) Naphthalocyanin wird bei λ = 780 nm aktiviert.
(c) Pd (OBu)&sub8; Naphthalocyanin wird bei λ, = 820 nm aktiviert.
In EP-A-0593375 wird ein Gerät zum Zähneputzen beschrieben. Bei diesem Gerät schickt man einen Laserstrahl durch einen zentralen Kanal innerhalb der Zahnbürste, bis er auf eines oder mehrere halbdurchlässige und ein voll reflektierendes Element am Ende trifft. Die reflektierenden Elemente sind im Kopf der Bürste befestigt und nutzen das Prinzip der Spiegeloptik, um den Laserstrahl parallel zu den langen Borstenachsen der Bürste zu führen. Der Bürstenkopf besteht aus einem transparenten Kunststoff, durch den das Laserlicht, nachdem es umgelenkt wurde, durch Zwischenräume zwischen den Borsten aus dem Kopf austreten kann.
Wenn der Laser aktiviert ist, wird sein Licht von den reflektierenden Elementen abgelenkt und tritt aus der Zahnbürste aus. In einigen Ausführungsbeispielen führt der Weg des Laserstrahls durch Kunststoff, bevor er auf die reflektierenden Elemente auftrifft und im wesentlichen senkrecht zu seiner ursprünglichen Ausbreitungsrichtung abgelenkt wird. Die vorliegende Erfindung kommt dem Bedarf nach einem oralen Reinigungs- oder Behandlungsgerät nach, das eine erhebliche zerstörende Wirkung auf Bakterien und Viren hat, die sich im Laufe der Zeit reproduzieren läßt, und das sicher und einfach im Betrieb ist.
Die Erfindung hat folgende Aufgaben:
1. Bereitstellen einer Vorrichtung, mit dem eine Strahlung mit niedriger Energie durch eine oder mehrere Flüssigkeitsdüsen innerhalb der Vorrichtung geleitet werden kann.
2. Bereitstellen einer Vorrichtung, mit dem die Zuführung von Strahlung mit niedriger Energie direkt aus einer kleinen Niedrigenergie- Strahlungsvorrichtung, beispielsweise einem Diodenlaser, an die zu behandelnden oder zu reinigenden Mundbereiche möglich ist.
3. Bereitstellen einer Vorrichtung, die auf Wunsch getrennt von einer Reinigungsvorrichtung verwendet werden kann, und die verschiedene Behandlungskombinationen ermöglicht, die über Schalter ausgewählt werden, welche die Strahlungsquelle kontrollieren, und die die Verwendung von hygienischen Einwegartikeln unterstützt, so daß mehrere Anwender die Vorrichtung nutzen können.
4. Bereitstellen eines Reinigungsmaterials in Form einer Zahnpasta oder Flüssigkeit, die in Verbindung mit der Mundreinigungsvorrichtung verwendet werden kann, die bei bestimmten Wellenlängen von der Strahlung aktiviert wird.
5. Decken des Bedarfs an einem preiswerten und verbraucherorientierten, in der Hand zu haltenden Zahn- und Mundreinigungsgerät, das Laserstrahlen mit niedriger Leistung abgibt, zur häuslichen Behandlung von Mundinfektionen, Gingivitis und periodontalen Erkrankungen, sowie zur Verwendung durch Zahnärzte und Zahnchirurgen zur Vorbereitung eines zahnchirurgischen Eingriffs, bei der Behandlung von Mundinfektionen oder während chirurgischer Eingriffe im Mund. Bei einer Verwendung in Verbindung mit der strahlungsaktivierten Zahnpasta oder Flüssigkeit ist die Wirkung auf Entzündungen und Infektionen im Mund erheblich.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Mundreinigungsvorrichtung bereit, in der Strahlung mit niedriger Energie zum Einsatz kommt, die die Zerstörung von Viren und Bakterien im Mund verbessert, die Blutzirkulation anregt und dadurch die körpereigene Abwehr bei einer Mundinfektion anregt. Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Vorrichtung, die eine erhebliche Wirkung auf die Behandlung aller Arten von Munderkrankungen, Entzündungen und Infektionen hat.
Zur selektiven Biostimulation kann alternativ zu einem gepulsten Diodenlaser ein CW-Diodenlaser mit oder ohne Photosensibilisatorflüssigkeit eingesetzt werden.
Laserstrahlen mit niedriger Leistung verbessern außerdem die Blutzirkulation und tragen damit zur Erhaltung der Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch bei. Die Erfindung wird all diesen Bedürfnissen gerecht durch ein verbraucherorientiertes Gerät, das die Vorteile der mechanischen Reinigung mit der Gewebedurchdringung und der Beseitigung von Viren/Bakterien vereinigt, indem gepulste oder cw-Strahlung mit niedriger Leistung eingesetzt wird.
Die Erfindung beschreibt außerdem eine zahnmedizinische Flüssigkeit oder Paste mit Photosensibilisator, die mit der Laserzahnbürste verwendet und von einer bestimmten Laser-Wellenlänge aktiviert wird. Durch die ergänzenden Photosensibilisator-Zahnpasten oder -flüssigkeiten wird die Wirksamkeit des laserunterstützten Reinigungsinstruments erhöht.
Die oben genannten sowie andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung und in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen deutlich.
Abb. 1 ist eine Darstellung des Endes der mechanischen Mundreinigungsvorrichtung; sie zeigt einen kreisförmigen festen Bürstenkopf, eine optische Faser und einen Flüssigkeitsstrahl innerhalb des Bürstenkopfes für die Zuführung des Laserstrahls, wobei das Ende der optischen Faser in einem unter Sicherheitsaspekten ermittelten Winkel endet.
Abb. 2 ist eine Darstellung des Endes der mechanischen Mundreinigungsvorrichtung aus Abb. 1, mit einem kreisförmigen rotierenden Bürstenkopf.
Abb. 3 ist ein Schnitt durch die mechanische Mundreinigungsvorrichtung, der einen Bürstenkopf, einen Diodenlaser, eine Spannungsversorgung, Kühlvorrichtungen und einen Antrieb zeigt.
Abb. 4 zeigt eine mechanische Mundreinigungsvorrichtung in einer Konsole, mit farbigen auswechselbaren Bürstenköpfen, einer Vorrichtung für einen Mundflüssigkeitsspender und elektrischen Komponenten.
Abb. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Kunststoffbürste 50 in vielen verschiedenen Farben gefertigt und von einem Handgriff abgenommen werden kann. Die Kunststoffbürste 50 umfasst einen Bürstenkopf 56, eine optische Faser 51 und ein Durchflussrohr für Wasser oder eine andere Flüssigkeit 52. Die optische Faser 51 führt die Strahlung von einer Strahlungsquelle zur Faserspitze 53, das in dem bezeichneten Winkel 54, bezogen auf die Längsachse der optischen Faser 51, endet. Das Durchflußrohr 52 führt Wasser oder Flüssigkeit unter Druck bis zur Faserspitze 53. Das Wasser oder die Flüssigkeit fließt durch das Durchflussrohr 52 über die Oberfläche der Faserspitze 53 und dann durch die Zuführungsöffnung für Flüssigkeit und Laserstrahlung 55 in den Bürstenkopf 56 und gelangt so in jeden proximalen Mundbereich, der gereinigt oder behandelt werden soll. Die Kunststoffbürste 50 wurde so konstruiert, dass sie die für den Gebrauch zu Hause notwendige Sicherheit aufweist, weil die Laserstrahlen, die die Faserspitze 53 erreichen, unschädlich nach oben in die Kunststoffbürste 50 reflektiert werden, wenn durch das Durchflussrohr 52 keine Flüssigkeit fließt. Dies ist auf den Winkel 54 zurückzuführen, durch den eine reflektierende Oberfläche entsteht, weil die Luft und die optische Faser 51 einen deutlich unterschiedlichen Wert für n (Brechungsindex) aufweisen. Wenn Flüssigkeit über die Oberfläche der Faserspitzes 53 fließt, wird die Laserstrahlung im wesentlichen parallel zur Längsachse der optischen Faser 51 geführt, wodurch sie über die Öffnung 55 bis zu den zu reinigenden oder zu behandelnden Mundbereichen geführt werden kann, zusammen mit der Flüssigkeit, die durch den Durchfluss 52 fließt. Dies ist deswegen der Fall, weil der Unterschied im Wert n zwischen der optischen Faser 51 und einer Flüssigkeit oder Wasser niedrig genug ist, so dass die Faserspitze 53 jetzt nicht als reflektierende, sondern als brechende Oberfläche dient.
Abb. 2 zeigt ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung, in dem die Kunststoffbürste 20 in vielen verschiedenen Farben hergestellt, von dem Griff abgenommen werden kann, und einen drehbaren Bürstenkopf 28 hat. Die Kunststoffbürste 20 umfasst eine optische Faser 21 und einen Durchfluss für Wasser oder Flüssigkeiten 22. Die optische Faser 21 führt die Strahlung von einer Strahlungsquelle bis zur Faserspitze 23, das in dem bezeichneten Winkel 24 in Bezug zu der Längsachse der optischen Faser 21 endet. Der Durchfluss 22 führt Wasser oder Flüssigkeit unter Druck bis zur Faserspitze 23 unmittelbar vor den drehbaren Bürstenkopf 28. Wie unter Bezugnahme auf Abb. 1 beschrieben wurde, fließt Wasser oder Flüssigkeit durch den Durchfluss 22 über die Oberfläche der Faserspitzes 23 und anschließend durch die Zuführungsöffnung für Flüssigkeit und Laserstrahlung 25 zu den Mundbereichen, die gereinigt oder behandelt werden sollen. Zusätzlich zu den bereits weiter oben beschriebenen Eigenschaften des Erfindungssystems können die sich drehenden Borsten der Zahnbürste können die Reinigung oder Behandlung vereinfachen. Die Strahlung von einem gepulsten Diodenlaser oder einem CW-Diodenlaser wird über die Kunststoff-Bürstenspitzen 50 oder 20 beim üblichen Zähneputzen genau bis zu der Stelle geführt, wo sie gebraucht wird. Die vorliegende Erfindung setzt in diesen Ausführungsbeispielen die Eigenschaften der einfachen Laser-Biostimulation um, bei der Enzyme erzeugt werden, welche die Nebenprodukte einer Gewebeentzündung beseitigen und verringern, dadurch Schwellungen reduzieren und damit eine Schmerzlinderung in dem entzündeten Gewebe unterstützen.
Abb. 3 zeigt einen Griff 31, der einen Diodenlaser 32 und eine elektrische Verdrahtung 33 sowie eine aus einem Peltierelement bestehende Kühlvorrichtung 34 umfasst. Die von dem Diodenlaser 32 abgegebene Strahlung wird über die auswechselbare Bürste 35 zugeführt. Der Griff 31 kann auch eine Batteriezelle oder Batteriezellen 36 umfassen, die den Diodenlaser 32 mit Strom versorgen.
Abb. 4 zeigt das mechanische Mundreinigungsgerät in einer Konsole 41, worin der Griff 42, der einen Diodenlaser umschließt, sicher abgestellt werden kann und die auswechselbaren Bürsten 43 leicht zugänglich sind. Die Konsole 41 enthält außerdem den Behälter 44 zur Aufbewahrung der Zahnpflege- bzw. Photosensibilisator-Flüssigkeit oder Paste. In der Konsole 41 ist ein Kabel von ausreichender Länge untergebracht, so dass die Bürste auch in der Zahnchirurgie oder auch anderweitig eingesetzt werden kann. Außerdem hat die Konsole 41 eine Mikropumpe für Flüssigkeiten unter Druck, die möglicherweise benötigt werden, sowie alle erforderlichen elektrischen Schaltungen.
In der vorliegenden Erfindung kann die zahnmedizinische Laserzahnbürstenvorrichtung in Kombination mit einer Photosensibilisator- Zahnpasta oder -Flüssigkeit verwendet werden, die auf die Borsten der Vorrichtung aufgetragen wird. Wenn die Photosensibilisatorflüssigkeit oder -paste von einer geeigneten Laserwellenlänge aktiviert wird, wird hochreaktiver Singulettsauerstoff erzeugt, der Bakterien zerstört. Die Methode ähnelt der photodynamischen Therapie von Tumoren, bei der der Photosensibilisator Singulettsauerstoff freisetzt, der die Tumorzellen zerstört. Die vorliegende Erfindung verwendet niedrige Laserenergie, die von einem gepulsten oder CW-Laser geliefert wird, und eine niedrige Konzentration eines Photosensibilisators für die Anwendung zu Hause. Die zahnmedizinische Laserzahnbürstenvorrichtung kann in Zusammenhang mit der Kieferchirurgie bei Abgabe einer mittleren Laserenergie und mit einer bestimmten Konzentration einer Photosensibilisatorflüssigkeit eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung garantiert eine gute Durchdringung des Mundgewebes.
Die Strahlung niedriger Leistung kann mit drei (3) unterschiedlichen Frequenzen abgegeben werden, die jeweils vom Bediener ausgewählt werden können und sich nach der jeweiligen Behandlung und der im Einzelfall verwendeten Photosensibilisatorflüssigkeit richten. Das Ergebnis ist eine photodynamische Therapie, bei der die Auswahl der Wellenlänge des Diodenlasers von der Art der durchzuführenden Behandlung abhängt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung und wie in den Zeichnungen dargestellt, kann der Diodenlaser zusammen mit seiner Stromversorgung in den Griff des Geräts integriert werden und, falls notwendig, mit Peltierelementen als Kühlsystem ausgestattet sein. Die Strahlung von einer Diodenlaserquelle wird durch eine oder mehrere Borsten einer auswechselbaren Bürste, die über einen festen oder drehbaren Bürstenkopf verfügt, oder durch Flüssigkeitsdüsen oder durch Öffnungen in dem Bürstenkopf zugeführt, entsprechend dem Strahlführungssystem. Der Diodenlaser wird mit einer Batterie oder Batteriezellen betrieben, die im Griff untergebracht sind. Die auswechselbaren Bürsten verfügen über einen von zwei Bürstenkopftypen:
(a) sich drehende Borsten, die durch den Kontakt der Borsten mit der Oberfläche im Mund oder durch den Druck der durch die Düsen fließenden Flüssigkeit aktiviert werden;
(b) feste Borsten, die durch den Kontakt der Borsten mit der Oberfläche im Mund oder durch den Druck der durch die Düsen fließenden Flüssigkeit aktiviert werden.
Die Drehbewegung der Borsten, die pulsierende Wirkung des Impulslasers und/oder der Druck der Flüssigkeitsstrahlen erhöhen die Wirksamkeit der Vorrichtung.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist außerdem der Griff, in dem der Diodenlaser untergebracht ist, über ein Kabel mit einer Konsole verbunden, in der sich elektrische Drähte und kleine Rohrleitungen für die Zuführung der zahnärztlichen Flüssigkeit befinden. Die Konsole enthält alle erforderlichen elektronischen Komponenten für den Betrieb der zahnmedizinischen Laserzahnbürstenvorrichtung. Die Konsole umfasst einen Behälter zur Aufnahme der zahnmedizinischen Flüssigkeit oder Paste und der Mikropumpe. Bei dieser zahnmedizinischen Flüssigkeit kann es sich um eine Zahnpasta, eine pharmakologische Substanz zur medizinischen Behandlung und/oder eine Photosensibilisatorflüssigkeit für eine der photodynamischen Therapie ähnliche Anwendung handeln.
In den Griff können verschiedene Wechselbürsten über eine einfache Steckverbindung eingesteckt werden, die eine optische Verbindung zwischen dem Diodenlaser und der optischen Faser in der Bürste sowie zwischen der Rohrleitung garantiert, über die die zahnmedizinische Flüssigkeit zu dem Durchflußrohr in der Bürste gelangt. Die Bürsten können verschiedenfarbig sein, so dass sie von den einzelnen Familienmitgliedern besser voneinander unterschieden werden können. Die Bürsten können außerdem sterilisiert werden, wenn sie von Zahnärzten und Kieferchirurgen verwendet werden. Nachdem das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurde, ist davon auszugehen, dass die Erfindung über die obige genaue Beschreibung hinausgehende Änderungen und Modifizierungen enthalten kann, die von einem Fachmann vorgenommen werden, die nicht von der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen im Anhang definiert wird, abweichen.

Claims

1. Eine zahnmedizinische Reinigungs- oder Behandlungsvorrichtung mit einem Griff, einem Bürstenkopf (56) mit einer Grundplatte und einer Vielzahl von Borsten, einer Strahlungsquelle, einer Stromquelle für die Strahlungsquelle, und einem Mittel zur Zuführung der Strahlung von der Strahlungsquelle zum freien Ende der Borsten, dadurch gekennzeichnet, dass:

das Mittel zur Zuführung für die Strahlung eine optische Faser (51, 21) umfasst, die optisch mit der Strahlungsquelle verbunden ist;

die optische Faser (51, 21) am Ende so abgeschlossen ist, dass die Längsachse der optischen Faser im wesentlichen auf eine Öffnung (55, 25) in dem Bürstenkopf (56) gerichtet ist;

die Öffnung (55, 25) den Durchtritt von Flüssigkeit und Strahlung in zu reinigende Mundbereiche erlaubt;

ein Durchflussrohr (52, 22) den Durchfluss von unter Druck befindlicher Flüssigkeit ermöglicht;

die optische Faser (51, 21) eine Faserspitze (53, 23) besitzt, die, bezogen auf die Längsachse der optischen Faser, eine im wesentlichen flache Oberfläche bildet;

das Durchflussrohr (52, 22) im wesentlichen im Bereich der Faserspitze (53, 23) ein offenes Ende aufweist;

eine Flüssigkeit, die aus dem offenen Ende austritt, über die Oberfläche der Faserspitze (53, 23) fließt;

ein Winkel zwischen der Oberfläche der Faserspitze (53, 23) und der Längsachse der optischen Faser im wesentlichen eine Brechungsfläche für die Strahlung bildet, während Flüssigkeit über die Oberfläche und dann zu der Öffnung fließt, wodurch die Strahlung im wesentlichen durch die Öffnung (55, 25) geführt wird;

der Winkel im wesentlichen eine reflektierende Fläche für die Strahlung bildet, wenn die Flüssigkeit nicht über die Oberfläche läuft, wodurch die Strahlung im wesentlichen in den Bürstenkopf (56) geführt wird.

2. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass:

die Strahlungsquelle ein Diodenlaser ist, der sich entweder in dem Griff (31) oder in einem getrennten Gehäuse befindet und mit dem Griff (31) über ein optisch leitendes Mittel verbunden ist.

3. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass:

die Vorrichtung mindestens einen Bürstenkopf (56) hat, der als Einwegartikel betrachtet wird.

4. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass:

der Bürstenkopf (56) und der Griff im wesentlichen starr über eine Halterung miteinander verbunden sind, so dass über den Bürstenkopf der notwendige Druck auf die betreffenden Mundbereiche ausgeübt werden kann und wobei die Halterung ein Auswechseln des Bürstenkopfes erlaubt.

5. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass:

die Grundplatte des Bürstenkopfes und die Vielzahl der Borsten über eine drehbare Vorrichtung (28) miteinander verbunden sind, die eine Bewegung der genannten Borsten in Bezug zu der genannten Grundplatte ermöglicht.

6. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass:

sie Mittel zur Zuführung und Auswahl verschiedener Strahlungsfrequenzen zur Behandlung einer bestimmten Infektion oder eines bestimmten Zustandes im Mund aufweist.

7. Eine zahnmedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, weiter gekennzeichnet dadurch, dass:

sie ein Mittel zur Zuführung und Auswahl von Laserstrahlung im Impulsbetrieb (pulsed mode) oder im Dauerbetrieb (continuous wave mode) aufweist.

8. Eine Methode zur Verwendung der zahnmedizinischen Reinigungs- oder Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der eine zahnmedizinische Flüssigkeit oder Paste, die Photosensibilisatorsubstanzen enthält, in Verbindung mit der zahnmedizinischen Vorrichtung verwendet wird, welche die Photosensibilisatorsubstanz auf einem Mundbereich, der mit der Flüssigkeit oder Paste bedeckt ist, aktivieren kann.

9. Eine Methode nach Anspruch 8 zur Verwendung der zahnmedizinischen Reinigungs- oder Behandlungsvorrichtung, bei der entweder gleichzeitig oder nach Aufbringung der Photosensibilisatorsubstanz auf die Mundbereiche die Substanz aktiviert wird, indem man sie der Strahlungsquelle der Vorrichtung aussetzt.