1. Technisches Gebiet der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein bilderzeugendes
Element zur Herstellung von verbesserten lithografischen
Druckplatten nach dem
Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung von verbesserten lithografischen Druckplatten
nach dem Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren.
2. Allgemeiner Stand der Technik.
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Die Prinzipien des Silberkomplex-Diffusionsübertragungs-
Umkehrverfahrens, im nachfolgenden als DTR-Verfahren bezeichnet,
werden z. B. in der US-P 2 352 014 und im Buch "Photographic
Silver Halide Diffusion Processes" von André Rott und Edith
Weyde - The Focal Press - London und New York, (1972),
beschrieben.
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Beim DTR-Verfahren wird das nicht entwickelte
Silberhalogenid eines informationsmäßig belichteten fotografischen
Silberhalogenid-Emulsionsschichtmaterials mittels eines
sogenannten Silberhalogenid-Lösungsmittels in lösliche
Silberkomplexverbindungen umgewandelt, die man dann in ein
Bildempfangselement diffundieren läßt, wo sie mit einer
Entwicklersubstanz, in der Regel in Gegenwart physikalischer
Entwicklungskeime, reduziert werden, wobei ein Silberbild mit im
Vergleich zu dem schwarzen Silberbild, das in den belichteten
Bereichen des fotografischen Materials erhalten wurde,
umgekehrten Bilddichtewerten ("DTR-Bild") erzeugt wird.
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Ein Material, das ein DTR-Bild trägt, kann als
Flachdruckplatte, in der die DTR-Silberbildbereiche die
wasserabweisenden farbaufnehmenden Bereiche auf einem
wasseraufnehmenden farbabstoßenden Untergrund bilden, benutzt
werden.
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Die Erzeugung des DTR-Bildes kann in der
Bildempfangsschicht eines Blatt- oder Bahnmaterials, das bezüglich des
fotografischen Silberhalogenid-Emulsionsschichtmaterials ein
separates Element darstellt (ein sogenanntes
DTR-Doppelblattelement) erfolgen, oder in der Bildempfangsschicht eines
sogenannten Einzelträgerelements, das ebenfalls als
Einblattelement bezeichnet wird und das mindestens eine fotografische
Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält, die mit einer
Bildempfangsschicht, die dazu in wasserdurchlässiger Beziehung
steht, eine Einheit bildet. Diese letztere Einblattvariante
wird für die Herstellung von Offsetdruckplatten nach dem
DTR-Verfahren bevorzugt. So beschreibt zum Beispiel die
GB-P 1 241 661 ein Verfahren zur Herstellung einer
Flachdruckform, die aus einem Blattmaterial mit einer hydrophilen
Außenkolloidschicht besteht, auf deren Oberfläche ein
Silberbild konzentriert ist, das sich gemäß dem Silberkomplex-
Diffusionsübertragungsumkehrverfahren aus einer unterliegenden
belichteten Silberhalogenid-Emulsionsschicht gebildet hat. Das
auf der Oberfläche erstellte Silberbild eignet sich zum Drucken
von Bildern in einem lithografischen, mit einem Feuchtwasser
arbeitenden Druckverfahren.
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Handelsübliche lithografische Druckplattenvorläufer des
letzteren Typs enthalten in der Regel auf einem Träger der
angegebenen Reihe nach eine als Lichthofschutzschicht dienende
Grundierschicht, eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht und eine
physikalische Entwicklungskeime enthaltende Oberflächenschicht,
in der das Silberbild erzeugt wird.
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Solche lithografischen Druckplattenvorläufer, ebenfalls als
bilderzeugende Elemente bezeichnet, können einer
Kamerabelichtung oder einer Abtastbelichtung wie z. B. einer Laserbelichtung
oder einer LED-Belichtung unterzogen werden. Letzterer
Belichtungstyp beinhaltet den Vorteil, daß die Herstellung der
Druckplatte dadurch vereinfacht wird, daß die zur Belichtung des
bilderzeugenden Elements zu verwendende Klebemontage völlig auf
Rechner hergestellt werden kann. Diese rechnererzeugte
Klebemontage wird dann einem Belichter, der z. B. mit einem das
bilderzeugende Element belichtenden Laser ausgestattet ist,
zugeführt.
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Die EP-A-633504 betrifft die Abhängigkeit der
lithografischen Eigenschaften von mesoionische Verbindungen
enthaltenden Druckplatten vom Erschöpfungsgrad der alkalischen
Verarbeitungsflüssigkeit. Aus dieser Patentanmeldung ist
bekannt, daß das Gewichtsverhältnis der Menge hydrophiles
Kolloid zu Silber in der Silberhalogenid-Emulsionsschicht
vorzugsweise nicht über 1,2 hinauskommt.
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Die EP-A-557616 betrifft die Verbesserung des Bildkontrasts
und der Bildschärfe ohne Herabsetzung der Empfindlichkeit der
Silberhalogenidemulsion. Diese Patentanmeldung beschreibt ein
bilderzeugendes Element mit einer Lichthofschutzschicht und
einer eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion mit 2 g
AgNO&sub3;/m² und 2,62 g Gelatine/m² enthaltenden Schicht.
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Man hat festgestellt, daß DTR-Materialien Druckflecken
aufweisen, d. h. die nicht-belichteten Bereiche eines DTR-
Materials werden teilweise entwickelbar, wenn auf diese Bereiche
Druck ausgeübt wird, was zu einem Verlust an Silber in den
Silber aufnehmenden (druckenden) Bereichen der
Silberempfangsschicht und somit einer Herabsetzung der Auflagenfestigkeit der
Druckplatte führt, was ein ernstes Problem darstellt.
3. Zusammenfassung der vorliegenden Erfindung.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
bilderzeugendes Element, mit dem Druckplatten mit einer
verbesserten Qualität, d. h. einer besseren Auflagenfestigkeit,
erhalten werden können.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte nach dem Silbersalz-
Diffusionsübertragungsverfahren.
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Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Die vorliegende Erfindung verschafft ein bilderzeugendes
Element, das auf einem Träger der angegebenen Reihe nach (i)
eine Grundierschicht mit einem Bindemittel in einer Menge
zwischen 1 und 3 g/m², (ii) eine lichtempfindliche Schicht mit
einer spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsion, wobei
die Emulsion hauptsächlich aus Silberchlorid besteht, jedoch
Bromid in einer Menge zwischen 0,1 mol-% und 40 mol-% und Iodid
in einer Menge zwischen 0 mol-% und 2 mol-% enthält, und (iii)
eine physikalische Entwicklungskeime enthaltende Empfangsschicht
in wasserdurchlässiger Beziehung zur lichtempfindlichen Schicht
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
Gelatine zu (als eine äquivalente Menge AgNO&sub3; ausgedrücktem)
Silberhalogenid in der lichtempfindlichen Schicht wenigstens
1,35 beträgt.
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Die vorliegende Erfindung verschafft weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte,
wobei ein obendefiniertes bilderzeugendes Element bildmäßig
belichtet und anschließend ein so erhaltenes bilderzeugendes
Element in Gegenwart einer oder mehrerer Entwicklersubstanzen
und eines oder mehrerer Silberhalogenid-Lösungsmittel mittels
einer alkalischen Verarbeitungsflüssigkeit entwickelt wird.
4. Detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung.
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Durch Verwendung eines obenbeschriebenen bilderzeugenden
Elements, in dem das Gewichtsverhältnis von Gelatine zu (als
eine äquivalente Menge AgNO&sub3; ausgedrücktem) Silberhalogenid in
der lichtempfindlichen Schicht wenigstens 1,35 beträgt, wird
eine erhebliche Herabsetzung der Anzahl und Dichte der
Druckflecken im bilderzeugenden Material erzielt. Parallel dazu wird
ebenfalls eine erhebliche Verbesserung der Auflagenfestigkeit
einer durch Belichtung und Entwicklung des bilderzeugenden
Elements in einem DTR-Verfahren erhaltenen Druckplatte erzielt.
Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis von Gelatine zu (als
eine äquivalente Menge AgNO&sub3; ausgedrücktem) Silberhalogenid in
der lichtempfindlichen Schicht wenigstens 1,4, besonders
bevorzugt wenigstens 1,6.
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Das erfindungsgemäße bilderzeugende Element enthält im
wesentlichen auf einer Seite eines Trägers eine
lichtempfindliche, die obenbeschriebene Silberhalogenidemulsion enthaltende
Schicht und eine physikalische Entwicklungskeime enthaltende
Bildempfangsschicht in wasserdurchlässiger Beziehung zur
Emulsionsschicht.
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In wasserdurchlässigem Kontakt miteinander stehende
Schichten sind Schichten, die aneinander grenzen oder nur durch
eine oder mehrere wasserdurchlässige Schichten voneinander
getrennt sind. Bei der Auswahl der wasserdurchlässigen Schicht
wird darauf Rücksicht genommen, daß sie die Diffusion von Wasser
oder von in einer wäßrigen Lösung enthaltenen Verbindungen, z. B.
Entwicklern oder komplexierten Silberionen, nicht weitgehend
hemmt oder beschränkt.
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Geeignete Träger zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung können lichtundurchlässig oder lichtdurchlässig sein,
wobei es sich z. B. um einen Träger aus Papier oder Harz handeln
kann. Bei Verwendung eines Trägers aus Papier ist ein auf einer
oder beiden Seiten mit einem α-Olefinpolymeren beschichteter
Träger bevorzugt, z. B. ein mit einer gegebenenfalls einen
Lichthofschutzfarbstoff oder ein Lichthofschutzpigment
enthaltenden Polyethylenschicht überzogener Träger. Es ist
ebenfalls möglich, einen Träger aus organischem Harz zu
verwenden, wie z. B. eine Cellulosenitratfolie, eine
Celluloseacetatfolie, eine Polyvinylacetalfolie, eine
Polystyrolfolie, eine Polyethylenterephthalatfolie, eine
Polycarbonatfolie, eine Polyvinylchloridfolie oder Folien aus
Poly-α-Olefinen wie eine Polyethylen- oder Polypropylenfolie.
Solch eine Folie aus organischem Harz ist vorzugsweise 0,07 bis
0,35 mm stark. Diese Träger aus organischem Harz sind
vorzugsweise mit einer die Haftung der gelatinehaltigen
Schichten verbessernden Schicht überzogen.
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Eine besonders geeignete haftungsverbessernde Schicht
enthält ein Copolymeres mit wasserlöslichen Monomeren und
wasserunlöslichen Monomeren in einem Molverhältnis zwischen 1 : 99
und 20 : 80. Das wasserlösliche Monomere ist vorzugsweise ein
Monomeres mit einer oder mehreren Carbonsäuregruppen. Ein
Beispiel für ein besonders bevorzugtes Copolymeres für den
Gebrauch in der haftungsverbessernden Schicht ist ein Polymeres
mit 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%
Itakonsäure. Geeignete Polymere mit Itakonsäure sind z. B.
Copolymere von Itakonsäure und Vinylidenchlorid, Copolymere von
Itakonsäure, Vinylidenchlorid und Vinylacetat, Copolymere von
Itakonsäure, Vinylidenchlorid und Methyl(meth)acrylat,
Copolymere von Itakonsäure und Vinylchlorid, Copolymere von
Itakonsäure, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und
Methyl(meth)acrylat usw. Besonders bevorzugte Copolymere von
Itakonsäure, Vinylidenchlorid und gegebenenfalls
Methyl(meth)acrylat sind Copolymere mit einer Menge Itakonsäure
zwischen 1% und 5%, einer Menge Vinylidenchlorid zwischen 70%
und 95% und einer Menge Methyl(meth)acrylat zwischen 0% und 15%.
Die haftungsverbessernde Schicht enthält vorzugsweise keine
Gelatine.
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Auf diese haftungsverbessernde Schicht kann eine
zusätzliche Zwischenschicht mit Mikroteilchen mit einem
mittleren Durchmesser von weniger als 50 nm, vorzugsweise
kolloidaler Kieselsäure und Gelatine, vorzugsweise in einem
Gewichtsverhältnis von 1 : 2 und 2 : 1, aufgetragen werden.
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Die Erzeugung der fotografischen Silberhalogenidemulsionen
kann aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden nach
verschiedenen Verfahren erfolgen, wie z. B. von P. Glafkidès in
"Chimie et Physique Photographiques", Paul Montel, Paris (1967),
von G. F. Duffin in "Photographic Emulsion Chemistry", The Focal
Press, London (1966), und von V. L. Zelikman et al in "Making and
Coating Photographic Emulsion", The Focal Press, London (1966),
beschrieben.
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Die erfindungsgemäß benutzten fotografischen
Silberhalogenidemulsionen können dadurch hergestellt werden, daß man
die Halogenid- und Silberlösungen unter teilweise oder völlig
gesteuerten Bedingungen von Temperatur, Verhältnissen,
Reihenfolge der Zugabe und Zugabegeschwindigkeit mischt. Die
Auffällung des Silberhalogenids kann gemäß dem
Einzeleinlaufverfahren oder Doppeleinlaufverfahren erfolgen.
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Die Silberhalogenidteilchen der erfindungsgemäß verwendeten
fotografischen Emulsionen können eine reguläre Kristallform wie
eine kubische oder oktaedrische Form oder eine Übergangsform
haben. Sie können ebenfalls eine irreguläre Kristallform wie
eine sphärische Form haben oder tafelförmig sein, oder können
andererseits eine Kompositkristallform, die eine Mischung aus
den regulären und irregulären Kristallformen umfaßt, aufweisen.
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Die Silberhalogenidemulsion zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung ist eine Silberchloridbromidemulsion mit
einem Silberbromidgehalt zwischen 0,1 mol-% und 40 mol-% und
kann Silberiodid in einer Menge bis zu 2 mol-% enthalten. Der
Silberbromidgehalt liegt vorzugsweise zwischen 1 mol-% und 30
mol-%. Eine Emulsion mit mehr als 5 mol-% Silberbromid gehört
vorzugsweise zu dem den Fachleuten allgemein bekannten Kern-
Hüllen-Typ, dies heißt, daß wesentlich die Gesamtmenge Bromid im
Kern konzentriert ist. Dieser Kern enthält vorzugsweise 10 bis
40% der Gesamtmenge gefälltes Silberhalogenid, während die Hülle
vorzugsweise aus 60 bis 90% der Gesamtmenge gefälltes
Silberhalogenid besteht. Eine besonders bevorzugte
Silberhalogenidemulsion dieser Art wird in der US 5 059 508 beschrieben.
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Die mittlere Korngröße der Silberhalogenidkörner kann
variieren zwischen 0,10 und 0,70 um, vorzugsweise zwischen 0,20
und 0,45 um.
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Die Korngrößenverteilung der Silberhalogenidteilchen der
erfindungsgemäß zu benutzenden fotografischen Emulsionen kann
homodispers oder heterodispers sein. Bei einer homodispersen
Korngrößenverteilung weicht die Größe von 95% der Körner um
nicht mehr als 30% von der durchschnittlichen Korngröße ab.
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Vorzugsweise werden während der Fällungsstufe iridium-
und/oder rhodiumhaltige Verbindungen oder eine Mischung aus
beiden Verbindungen zugegeben. Das Verhältnis dieser zugegebenen
Verbindungen variiert zwischen 10&supmin;&sup8; und 10&supmin;³ Mol pro Mol AgNO&sub3;,
vorzugsweise zwischen 10&supmin;&sup7; und 10&supmin;&sup5; Mol pro Mol AgNO&sub3;. Infolge
dieser Zugabe bilden sich im Silberhalogenidkristallgitter
geringe Mengen Iridium und/oder Rhodium, sogenannte Iridium-
und/oder Rhodiumdotierstoffe. Wie den Fachleuten bekannt
beschreiben zahlreiche wissenschaftliche Ausgaben und
Patentveröffentlichungen die während der Herstellung der
Emulsion vorgenommene Zugabe von Iridium oder Rhodium
enthaltenden Verbindungen oder von Verbindungen, die andere
Elemente der Gruppe VIII des Periodischen Systems enthalten.
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Die Emulsionen können z. B. durch Zugabe schwefelhaltiger
Verbindungen, wie z. B. Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff
und Natriumthiosulfat, während der chemischen Reifungsstufe
chemisch sensibilisiert werden. Reduktionsmittel, z. B. die in
den BE-P 493 464 und 568 687 beschriebenen Zinnverbindungen, und
Polyamine wie Diethyltriamin oder Derivate von
Aminomethansulfonsäure können ebenfalls als chemische
Sensibilisierungsmittel eingesetzt werden. Als weitere chemische
Sensibilisierungsmittel sind Edelmetalle und Edelmetallverbindungen wie
Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthen und Rhodium geeignet.
Dieses chemische Sensibilisierungsverfahren wird in dem Artikel
von R. KOSLOWSKY, Z. Wiss. Photogr. Photophys. Photochem. 46,
65-72 (1951), beschrieben.
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Die Silberhalogenidemulsionen des DTR-Elements können je
nach der Spektralemission der Belichtungsquelle, für die das
DTR-Element entworfen ist, spektral sensibilisiert werden.
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Als Sensibilisierungsfarbstoffe für den sichtbaren
Spektralbereich kommen Methinfarbstoffe wie die von F. M. Hamer
in "The Cyanine Dyes and Related Compounds", 1964, John Wiley &
Sons, beschriebenen in Frage. Zu den für diesen Zweck
einsetzbaren Farbstoffen zählen Cyaninfarbstoffe,
Merocyaninfarbstoffe, Cyaninkomplexfarbstoffe,
Merocyaninkomplexfarbstoffe, homöopolare Cyaninfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe und Hemioxonolfarbstoffe. Zu den
Cyaninfarbstoffen, Merocyaninfarbstoffen und
Merocyaninkomplexfarbstoffen gehörende Farbstoffe sind besonders wertvoll.
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Im Falle einer herkömmlichen Lichtquelle, wie z. B.
Wolframlicht, wird ein Sensibilisierungsfarbstoff für den grünen
Bereich benötigt. Bei Belichtung mit einem Argon-Ionenlaser wird
ein Sensibilisierungsfarbstoff für den blauen Bereich
einverleibt. Bei Belichtung mit einer Rotlichtquelle, wie zum
Beispiel einer LED-Diode oder einem He-Ne-Laser, wird ein
Sensibilisierungsfarbstoff für den roten Bereich verwendet.
Bei Belichtung mit einem Halbleiterlaser werden besondere, für
das nahe Infrarot geeignete spektralsensibilisierende Farbstoffe
benötigt. In Frage kommende Sensibilisierungsfarbstoffe für den
Infrarotbereich sind u. a. aus den US-PS'en 2 095 854, 2 095 856,
2 955 939, 3 482 978, 3 552 974, 3 573 921, 3 582 344, 3 623 881
und 3 695 888 bekannt.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Sensibilisierungsfarbstoffe für
den blauen, grünen, roten und Infrarotbereich sind in der
EP-A 554 585 beschrieben.
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Zum Verbessern der Empfindlichkeit im roten Bereich oder im
nahen Infrarotbereich können sogenannte Supersensibilisatoren in
Kombination mit Rot- oder Infrarotsensibilisierungsfarbstoffen
benutzt werden. Geeignete Supersensibilisatoren sind dem Aufsatz
28952 in Research Disclosure, Band 289, Mai 1988, zu entnehmen.
Besonders bevorzugte Supersensibilisatoren zur Verwendung in
Kombination mit Sensibilisierungsfarbstoffen für den
Infrarotbereich gehören zur Klasse von 2,2'-Disulfonsäure und 4,4'-Di-
(1,3,5-triazin-2-ylamino)-stilbenen, wie in den US-P 3 695 888
und EP-A 609 571 beschrieben. Die Spektralsensibilisatoren
können den fotografischen Emulsionen in Form einer wäßrigen
Lösung, einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel oder in
Form einer Dispersion zugesetzt werden.
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Die Silberhalogenidemulsionen können die üblichen
Stabilisatoren enthalten. Als Stabilisatoren kommen Azaindene,
vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene, insbesondere die mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen substituierten, in Frage. Derartige
Verbindungen werden von BIRR in Z. Wiss. Photogr. Photophys.
Photochem. 47, 2-27 (1952), beschrieben. Als weitere geeignete
Stabilisatoren kommen u. a. heterocyclische Mercaptoverbindungen,
z. B. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre Benzthiazol-Derivate und
Benztriazol, in Frage. Bevorzugte Verbindungen sind
mercaptosubstituierte Pyrimidin-Derivate, wie in der US-P 3 692 527
beschrieben.
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Die Silberhalogenidemulsionen können pH-steuernde
Ingredienzien enthalten. Vorzugsweise wird die Emulsionsschicht
bei einem in der Nähe des isoelektrischen Punkts der Gelatine
liegenden pn-Wert aufgetragen, um die Stabilitätseigenschaften
der aufgetragenen Schicht zu verbessern. Weitere Ingredienzien
wie Antischleiermittel, Entwicklungsbeschleuniger, Netzmittel
und Härter für Gelatine können ebenfalls in den Emulsionen
enthalten sein. Die Silberhalogenid-Emulsionsschicht kann
Schirmfarbstoffe enthalten, durch die das Streulicht absorbiert
und dadurch die Bildschärfe erhöht wird. Geeignete
lichtabsorbierende Farbstoffe werden u. a. in den US-P 4 092 168,
US-P 4 311 787 und DE-P 24 53 217 beschrieben.
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Genauere Angaben über Zusammensetzung, Herstellung und
Auftrag von Silberhalogenidemulsionen sind z. B. dem Product
Licensing Index, Band 92, Dezember 1971, Aufsatz 9232,
Seite 107-109, zu entnehmen.
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Die physikalische Entwicklungskeime enthaltende Schicht
kann zwar vorzugsweise frei von hydrophilem Bindemittel sein,
enthält jedoch zur Verbesserung der Hydrophilie der Oberfläche
vorzugsweise eine Menge von bis zu 80 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht dieser Schicht, eines hydrophilen Kolloids wie
z. B. Polyvinylalkohol. Als Entwicklungskeime zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung werden Sulfide von Schwermetallen,
wie z. B. Antimon-, Wismut-, Cadmium-, Cobalt-, Blei-, Nickel-,
Palladium-, Platin-, Silber- und Zinksulfide bevorzugt.
Erfindungsgemäß besonders geeignete Entwicklungskeime sind
Palladiumsulfidkeime. Als weitere geeignete Entwicklungskeime
sind Schwermetallsalze wie z. B. Selenide, Polyselenide,
Polysulfide, Mercaptane und Zinn(II)-halogenide zu nennen.
Schwermetalle, vorzugsweise Silber, Gold, Platin, Palladium und
Quecksilber, können in kolloidaler Form eingesetzt werden.
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Zwischen dem Träger und der
Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält das bilderzeugende Element eine Grundierschicht,
die ein Bindemittel in einer Menge zwischen 1 und 3 g/m²,
vorzugsweise zwischen 1 und 2,3 g/m², besonders bevorzugt
zwischen 1 und 1,7 g/m² enthält. Die Grundierschicht enthält
vorzugsweise eine Lichthofschutzsubstanz, wie z. B.
lichtabsorbierende Farbstoffe, die das zur bildmäßigen
Belichtung des bilderzeugenden Elements benutzte Licht
absorbieren. Als Alternative kann als Lichthofschutzsubstanz
feinverteilter Gasruß benutzt werden. Andererseits können zur
Steigerung der Empfindlichkeit lichtreflektierende Pigmente wie
z. B. Titandioxid in der Grundierschicht enthalten sein.
Weiterhin kann diese Schicht Härter, Mattiermittel, wie z. B.
Kieselsäureteilchen, und Netzmittel enthalten. Geeignete
Mattiermittel weisen vorzugsweise einen mittleren Durchmesser
zwischen 2 und 10 um und besonders bevorzugt zwischen 2 um
und 5
um auf. Die Mattiermittel werden in der Regel in einer
Gesamtmenge zwischen 0,1 g/m² und 2,5 g/m² im bilderzeugenden
Element benutzt. Zumindest ein Teil dieser Mattiermittel
und/oder hichtreflexionspigmente kann ebenfalls in der
Silberhalogenid-Emulsionsschicht und/oder der Deckschicht
vorliegen. Als weitere Alternative können die
lichtreflektierenden Pigmente in einer separaten, zwischen der
Grundierschicht und der lichtempfindlichen Silberhalogenid-
Emulsionsschicht angeordneten Schicht vorliegen. Vorzugsweise
wird die Grundierschicht wie die Emulsionsschicht bei einem in
der Nähe des isoelektrischen Punkts der Gelatine in der
Grundierschicht liegenden pH-Wert aufgetragen.
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Nach einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten
Ausführungsform enthält die Grundierschicht ebenfalls einen
Füllstoff, der teilweise das Bindemittel der Grundierschicht
ersetzen kann. Als erfindungsgemäß nutzbare Füllstoffe sind
anorganische Teilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser
zwischen 3 nm und 100 nm zu nennen, z. B. Kieselsäure und
Titandioxid. Ein besonders bevorzugter Füllstoff ist kolloidale
Kieselsäure mit einem mittleren Teilchendurchmesser zwischen 4
und 20 nm. Wir haben festgestellt, daß durch Zugabe eines
Füllstoffes in der Grundierschicht eine Verbesserung der
Hydrophilie der Nicht-Bildbereiche und somit auch des
Unterschieds in Farbanziehung zwischen den Bildbereichen und
Nicht-Bildbereichen erzielt wird. Die Füllstoffteilchen können
in einer Menge zwischen 0,1 und 1,5 g/m² und besonders bevorzugt
zwischen 0,2 und 0,9 g/m² verwendet werden. Mischungen aus
verschiedenen Typen von Füllstoffen kommen ebenfalls in Frage.
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In einer erfindungsgemäßen bevorzugten Ausführungsform ist
an der lichtunempfindlichen Seite des Trägers eine Rückschicht
angebracht. Diese Schicht, die als Rollschutzschicht dienen
kann, kann u. a. Mattiermittel, wie z. B. Kieselsäureteilchen,
Gleitmittel, Antistatika, lichtabsorbierende Farbstoffe,
Trübungsmittel, z. B. Titandioxid, und die üblichen Ingredienzien
wie Härter und Netzmittel enthalten. Die Rückschicht kann als
eine einzelne Schicht oder aber als Doppelschichtverband
aufgetragen werden und lichtdurchlässig oder lichtundurchlässig
sein.
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Die hydrophilen Schichten enthalten in der Regel Gelatine
als hydrophiles Kolloidbindemittel. Zum Anpassen der
rheologischen Eigenschaften der Schicht können Mischungen aus
unterschiedlichen Gelatinen mit unterschiedlichen
Viskositätswerten benutzt werden. Wie bei der Emulsionsschicht erfolgt der
Auftrag der anderen hydrophilen Schichten vorzugsweise bei einem
in der Nähe des isoelektrischen Punkts der Gelatine liegenden
pH-Wert. Anstelle von oder zusammen mit Gelatine kann man aber
ein oder mehrere natürliche und/oder synthetische hydrophile
Kolloide verwenden, z. B. Albumin, Casein, Zein,
Polyvinylalkohol, Alginsäuren oder deren Salze, Cellulose-Derivate wie
Carboxymethylcellulose, modifizierte Gelatine, z. B.
Phthaloylgelatine usw.
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Das Härten der hydrophilen Schichten des fotografischen
Elements, insbesondere bei Verwendung von Gelatine als
Bindemittel, kann mit geeigneten Härtern erfolgen, wie solchen
des Vinylsulfon-Typs, z. B. Methylenbis(sulfonylethylen),
Aldehyden, wie z. B. Formaldehyd, Glyoxal, und Glutaraldehyd,
N-Methylolverbindungen, wie z. B. Dimethylolharnstoff und
Methyloldimethylhydantoin, aktiven Halogenverbindungen, wie z. B.
2,4-Dichlor-6-hydroxy-s-triazin, Triacrylformal und
Mucohalogensäuren, wie z. B. Mucochlorsäure und Mucophenoxychlorsäure. Diese
Härter können allein oder kombiniert eingesetzt werden. Die
Bindemittel können ebenfalls mit Schnellhärtern wie
Carbamoylpyridiniumsalzen der in der US 4 063 952 beschriebenen Art
gehärtet werden.
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Vorzugsweise werden als Härter solche des Aldehyd-Typs
verwendet. Die Härter können in einem weiten
Konzentrationsbereich eingesetzt werden, kommen jedoch vorzugsweise in einer
Menge von 4% bis 7%, bezogen auf das hydrophile Kolloid, zum
Einsatz. In den verschiedenen Schichten des bilderzeugenden
Elements können unterschiedliche Mengen Härter verwendet werden
oder das Härten einer Schicht kann durch Diffusion eines Härters
aus einer anderen Schicht angepaßt werden.
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Weiterhin können im erfindungsgemäß benutzten
bilderzeugenden Element verschiedene Arten oberflächenaktiver
Mittel (Tenside) in der fotografischen Emulsionsschicht oder in
wenigstens einer anderen hydrophilen Kolloidschicht enthalten
sein. Beispiele für geeignete Tenside sind z. B. in der EP 545452
beschrieben. Vorzugsweise werden Verbindungen mit perfluorierten
Alkylgruppen verwendet.
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Das erfindungsgemäße fotografische Material kann weiterhin
verschiedene andere Zusatzmittel wie z. B. Verbindungen zur
Verbesserung der Maßhaltigkeit des fotografischen Elements, UV-
Absorptionsmittel, Abstandshalter und Weichmacher enthalten.
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Als Zusatzmittel zur Verbesserung der Maßhaltigkeit des
fotografischen Elements kommen z. B. Dispersionen eines
wasserlöslichen oder schwerlöslichen, synthetischen Polymeren,
wie z. B. Polymere von Alkyl(meth)acrylaten,
Alkoxy(meth)acrylaten, Glycidyl(meth)acrylaten, (Meth)acrylamiden,
Vinylestern, Acrylnitrilen, Olefinen und Styrolen, oder
Copolymere der obengenannten Monomeren mit Acrylsäuren,
Methacrylsäuren, α,β-ungesättigten Dicarbonsäuren,
Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, Sulfoalkyl(meth)acrylaten und
Styrolsulfonsäuren in Frage.
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Das obenbeschriebene erfindungsgemäße bilderzeugende
DTR-Einzelbogenelement belichtet man bildmäßig durch eine
Kurzzeit-Abtastbelichtung hoher Intensität, z. B. mit einem Laser
oder einer LED-Vorrichtung. Danach wird das bebilderte Element
mittels einer alkalischen Verarbeitungsflüssigkeit in Gegenwart
einer oder mehrerer Entwicklersubstanzen und eines oder mehrerer
Silberhalogenid-Lösungsmittel entwickelt.
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Erfindungsgemäß nutzbare Silberhalogenidentwickler sind
vorzugsweise des p-Dihydroxybenzol-Typs, z. B. Hydrochinon,
Methylhydrochinon oder Chlorhydrochinon, vorzugsweise in
Kombination mit einem Hilfsentwickler des 1-Phenyl-3-
pyrazolidinon-Typs und/oder p-Monomethylaminophenol. Besonders
nutzbare Hilfsentwickler sind Entwickler des Phenidon-Typs, z. B.
1-Phenyl-3-pyrazolidinon, 1-Phenyl-4-monomethyl-3-pyrazolidinon
und 1-Phenyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidinon. Andere Entwickler
kommen aber ebenfalls in Frage. Die Entwicklersubstanzen können
in einer alkalischen Verarbeitungsflüssigkeit enthalten sein,
sind jedoch vorzugsweise in einer oder mehreren Schichten des
fotografischen Elements eingebettet. Im letzteren Fall dient die
alkalische Verarbeitungsflüssigkeit lediglich als alkalische
Aktivierflüssigkeit.
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Der pH-Wert der alkalischen Flüssigkeit liegt vorzugsweise
zwischen 9 und 14, besonders bevorzugt zwischen 10 und 14 und
läßt sich mit Hilfe einer organischen oder anorganischen
alkalischen Substanz einstellen. Beispiele für geeignete
alkalische Substanzen sind z. B. Natriumhydroxid, Carbonate,
Phosphates, Alkanolamine oder Mischungen derselben.
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Die alkalische Verarbeitungsflüssigkeit enthält
vorzugsweise ebenfalls ein Konservierungsmittel mit antioxidierender
Wirkung, z. B. Sulfitionen. Weiterhin können ein
Verdickungsmittel, Antischleiermittel, z. B. ein Benztriazol, mit dem
bekanntlich die Auflagenfestigkeit verbessert wird,
Calciumkomplexbildner, Silberschlammschutzmittel,
Entwicklungsbeschleuniger und Härter, einschließlich latenter Härter,
enthalten sein.
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Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete
Silberkomplexbildner, ebenfalls als Silberhalogenid-
Lösungsmittel bezeichnet, sind z. B. Thiosulfat oder Thiocyanat
in einer Menge zwischen 5 g und 50 g pro Liter. Weitere
interessante Silberhalogenid-Komplexbildner sind z. B. Sulfit,
Amine, 2-Mercaptobenzoesäure, cyclische Imidverbindungen wie
z. B. Uracil, 5,5-Dialkylhydantoine, Alkylsulfone und
Oxazolidone.
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Weitere Silberhalogenid-Lösungsmittel zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung sind Alkanolamine. Die Alkanolamine
können in einer vorzugsweise zwischen 0,1 Gew.-% und 5 Gew.-%
eingestellten Konzentration in der alkalischen
Verarbeitungsflüssigkeit benutzt werden. Das Alkanolamin kann aber teilweise
oder vollständig in einer oder mehreren Schichten des
bilderzeugenden Elements vorliegen.
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Noch weitere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
bevorzugte Silberhalogenid-Lösungsmittel sind Thioether,
vorzugsweise Di- oder Polythioether, wie sie z. B. in den US-P-4
960 683 und EP-A 554 585 beschrieben werden.
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Noch weitere geeignete Silberhalogenid-Lösungsmittel sind
mesoionische Verbindungen, vorzugsweise 1,2,4-Triazolium-3-
thiolate, wie z. B. in der EP-A 554 585 beschrieben.
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Kombinationen von unterschiedlichen Silberhalogenid-
Lösungsmitteln lassen sich ebenfalls benutzen und es ist
ebenfalls möglich, wenigstens ein Silberhalogenid-Lösungsmittel
einer geeigneten Schicht des bilderzeugenden Elements und
wenigstens ein anderes Silberhalogenid-Lösungsmittel der
Entwicklerlösung oder Aktivatorlösung einzuverleiben.
Vorzugsweise werden sie in die alkalische Verarbeitungsflüssigkeit
eingebettet.
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Nach der Entwicklungsstufe erfolgt vorzugsweise eine
Neutralisierung der Oberfläche des bebilderten Elements, das zu
diesem Zweck durch eine Neutralisierflüssigkeit mit einem pH
zwischen 4 und 8 geführt wird. Der pH-Wert einer frischen
Neutralisierlösung liegt vorzugsweise zwischen 5 und 7. Die
Neutralisierflüssigkeit enthält vorzugsweise einen Puffer, z. B.
einen Phosphatpuffer, einen Citratpuffer, ein Amin oder eine
Mischung derselben. Die Neutralisierlösung kann weiterhin
Bakterizide, z. B. Phenol, Thymol oder 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan,
wie in der EP 0 150 517 beschrieben, und Netzmittel wie z. B.
Saponine oder Pluronic® usw. enthalten. Die Flüssigkeit kann
weiterhin Substanzen, z. B. Kieselsäure, enthalten, die das nach
der Verarbeitung des DTR-Elements erhaltene Hydrophob-hydrophil-
Gleichgewicht der Druckplatte beeinflussen. Schließlich kann die
Neutralisierlösung Netzmittel, vorzugsweise Verbindungen mit
Perfluoralkylgruppen, enthalten.
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Zum Verbessern der Differenzierung zwischen dem hydrophoben
Silberbild und dem hydrophilen Hintergrund enthalten die
alkalische Verarbeitungsflüssigkeit und/oder die
Neutralisierflüssigkeit vorzugsweise ein oder mehrere
Hydrophobierungsmittel. In der Regel enthalten diese Verbindungen eine
Mercaptogruppe oder Thiolatgruppe und einen oder mehrere hydrophobe
Substituenten, z. B. die in den US-P 3 776 728 und US-P 4 563 410
beschriebenen. Bevorzugte Hydrophobierungsmittel sind
2-Mercapto-1,3,4-thiadiazole wie in den DE-A 12 28 927 und
US-P 4 563 410 beschrieben, 2-Mercapto-5-alkyl-1,3,4-oxadiazole,
3-Mercapto-5-alkyl-1,2,4-triazole und langkettige (wenigstens 5
Kohlenstoff atome enthaltende) alkylsubstituierte
Mercaptotetrazole. Besonders bevorzugte Verbindungen sind 2-Mercapto-
5-n-heptyl-1,3,4-oxadiazol und 3-Mercapto-4-acetamido-5-n-
heptylalkyl-1,2,4-triazole.
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So wird eine lithografische Druckplatte erhalten.
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Die vorliegende Erfindung wird jetzt anhand der folgenden
Beispiele veranschaulicht, ohne sie jedoch darauf zu
beschränken. Alle Teile bedeuten Gewichtsteile, wenn nichts
anders vermerkt ist.
BEISPIEL 1
Herstellung einer Silberhalogenidemulsion
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Die Herstellung einer Silberhalogenid-Gelatineemulsion
erfolgt durch Doppeleinlauf, indem unter Rühren eine wäßrige
AgNO&sub3;-Lösung mit einem Verhältnis von 2 Mol AgNO&sub3;/l und eine
wäßrige Lösung mit einem Verhältnis von 1,7 Mol NaCl/l, 0,48 Mol
KBr/l und 0,001 Mol KI/l langsam vermischt werden. Vor der
Fällung werden der Silbernitratlösung 5 · 10&supmin;&sup4; Mol/l
Natriumhexachlororhodat zugesetzt. Während eines zweiten Teils der
Fällung wird eine wäßrige AgNO&sub3;-Lösung mit einem Verhältnis von
1 Mol AgNO&sub3;/l langsam mit einer wäßrigen NaCl-Lösung mit einem
Verhältnis von 1,3 Mol NaCl/l vermischt.
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Die Temperatur während der Bildung des Silberhalogenids
beträgt 55ºC.
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Man erhält eine Kern/Hülle-Emulsion mit 22 mol-%
Silberbromid und 0,5 mol-% Silberiodid.
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Die erhaltene Kern/Hülle-Emulsion wird abgekühlt, geflockt
und gewaschen. Gelatine wird in einer zulänglichen Menge
zugesetzt, um ein Gewichtsverhältnis von 2/3 von Gelatine zu als
eine äquivalente Menge Silbernitrat ausgedrücktem
Silberhalogenid zu erhalten. Danach wird unter Verwendung von
Thiosulfat- und Goldsalzen in einer herkömmlichen, den Fachleuten
bekannten Weise eine chemische Reifung vorgenommen. Schließlich
wird die Emulsion für den spektralen Rotbereich (600-700 nm)
empfindlich gemacht und wird Gelatine in einer zulänglichen
Menge zugesetzt, um ein Gewichtsverhältnis von Gelatine zu (als
eine äquivalente Menge AgO&sub3; ausgedrücktem) Silberhalogenid von
0,9 (Emulsion A), 1 (Emulsion B), 1,7 (Emulsion C) oder 1,8
(Emulsion D) zu erhalten.
Herstellung der bilderzeugenden Elemente
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Auf einen mit einer haftungsverbessernden Schicht
überzogenen Polyethylenterephthalat-Filmträger vergießt man
Gelatine in einer Menge von 0,4 g/m² und kolloidale Kieselsäure
mit einer mittleren Teilchengröße von 7 nm in einer Menge von
0,4 g/m² enthaltende Zwischenschicht. Die haftungsverbessernde
Schicht enthält ein Copolymeres von Itakonsäure (2%),
Vinylidenchlorid (88%) und Methylmethacrylat (10%) in einem
Gesamtverhältnis von etwa 0,2 g/m².
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Fotografische DTR-Einblattmaterialien werden folgendermaßen
hergestellt. Auf eine Seite des obenbeschriebenen
Polyethylenterephthalat-Filmträgers werden durch Doppelbeschichtung zwei
Schichten aufgetragen. Die an den Träger grenzende Schicht ist
die Grundierschicht oder die Lichthofschutzschicht, die andere
Schicht die Emulsionsschicht. Die Emulsion wird in einer 1,5 g
AgNO&sub3;/m² entsprechenden Menge Silberhalogenid aufgetragen. Diese
Emulsionsschicht enthält 0,1 g/m² 1-Phenyl-3-pyrazolidinon.
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Die Grundierschicht oder Lichthofschutzschicht enthält
Gasruß und Gelatine in einem Verhältnis von 2,7 g/m²
(bilderzeugendes Element 1) oder 1,5 g/m² (bilderzeugende
Elemente 2 und 3). Die bilderzeugenden Elemente 1 und 2 werden
mit Emulsion A beschichtet, bilderzeugendes Element 3 mit
Emulsion C.
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Nach Trocknung werden diese Schichten 5 Tage lang bei einer
Temperatur von 40ºC aufbewahrt und anschließend mit einer PdS-
Keime, Hydrochinon in einem Verhältnis von 0,4 g/m² und
Formaldehyd in einem Verhältnis von 100 mg/m² enthaltenden
Schicht überzogen.
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Die folgenden Verarbeitungslösungen werden hergestellt:
Aktivatorlösung
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Natriumhydroxid 30 g
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Natriumsulfitanh. 33 g
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Kaliumthiocyanat 20 g
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3-Mercapto-4-acetamido-5-n.heptyl-1,2,4-triazol 0,15 g
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Wasser zum Auffüllen auf 1 l
Neutralisierlösung
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Zitronensäure 10 g
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Natriumcitrat 35 g
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Cystein 1 g
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Natriumsulfitanh. 5 g
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Phenol 50 mg
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Wasser zum Auffüllen auf 1 l
Feuchtwasser
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Wasser 880 ml
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Zitronensäure 6 g
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Borsäure 8,4 g
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Natriumsulfatanh. 25 g
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Ethylenglycol 100 g
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kolloidale Kieselsäure 28 g
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Ein nicht-belichtetes Muster von jedem der
obenbeschriebenen DTR-Materialien wird unter Dunkelkammerlichtbedingungen
mit einem kleinen Rad in Kontakt gebracht. Das Rad macht unter
konstantem Druck eine kreisförmige Bewegung über die Platte.
Nach 10 Umdrehungen des Rads wird das DTR-Material zunächst 15 s
bei 30ºC mit der obenbeschriebenen Aktivatorlösung und
anschließend bei 25ºC mit der obenbeschriebenen
Neutralisierlösung verarbeitet und schließlich getrocknet. Man mißt die
minimale Aufsichtsdichte eines nicht-verarbeiteten Bereichs
(vergleichender Bereich) und des verarbeiteten Bereichs jedes
verarbeiteten Musters. Die Ergebnisse werden in Tabelle 1
aufgelistet. Es ist deutlich, daß die auf den bilderzeugenden
Materialien 1 und 2 (vergleichende Materialien) erhaltenen
Druckflecken deutlich ausgesprochener sind als die auf Muster 3
(erfindungsgemäßes Muster) erhaltenen Druckflecken.
Tabelle 1
Bemerkungen
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a) Gesi. das Gewichtsverhältnis der Gelatine zum (als AgNO&sub3;
ausgedrückten) Silberhalogenid in der Emulsionsschicht.
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b) Dmin Aufsicht: die gemessene minimale Aufsichtsdichte für
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A) einen nicht-verarbeiteten Bereich des Materials.
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B) einen verarbeiteten Bereich des Materials.
BEISPIEL 2
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Bilderzeugendes Element 4 wird in identischer Weise wie
bilderzeugendes Element 1 hergestellt, jedoch mit dem
Unterschied, daß die Grundierschicht 2,7 g/m² Gelatine enthält
und mit Emulsion B beschichtet ist. Bilderzeugendes Element 5
wird in identischer Weise wie bilderzeugendes Element 1
hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Grundierschicht
1,4 g/m² Gelatine enthält und mit Emulsion D beschichtet ist.
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Ein nicht-belichtetes Muster von jedem dieser zwei
obenbeschriebenen DTR-Materialien wird unter
Dunkelkammerlicht
bedingungen mit einem kleinen Rad in Kontakt gebracht: Das Rad
macht unter konstantem Druck eine kreisförmige Bewegung über die
Platte. Nach 10 Umdrehungen des Rads wird das DTR-Material
zunächst bildmäßig in einem mit einem HeNe-Laser ausgestatteten
Belichter belichtet, anschließend 15 s bei 30ºC mit der
obenbeschriebenen Aktivatorlösung und danach bei 25ºC mit der
obenbeschriebenen Neutralisierlösung verarbeitet und schließlich
getrocknet. Man mißt die minimale Aufsichtsdichte eines
nichtverarbeiteten Bereichs (vergleichender Bereich) und des
verarbeiteten Bereichs jedes verarbeiteten Musters. Die
Ergebnisse werden in Tabelle 2 aufgelistet. Es ist deutlich, daß
die auf bilderzeugendem Material 4 (vergleichendes Material)
erhaltenen Druckflecken deutlich ausgesprochener sind als die
auf Muster 5 (erfindungsgemäßes Muster) erhaltenen Druckflecken.
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Die zwei so hergestellten Druckplatten werden in dieselbe
Offsetpresse (HEIDELBERG GTO 46) eingespannt und unter
identischen Bedingungen in einem Druckzyklus eingesetzt.
Während des Druckzyklus benutzt man das obenbeschriebene
Feuchtwasser in einem Verhältnis von 5% in einer wäßrigen Lösung
mit 10% Isopropanol und als Druckfarbe die von Kast+Ehinger AG,
Deutschland, vertriebene Druckfarbe K+E 125. Man benutzt ein
zusammendrückbares Gummituch.
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Die Druckplatten werden in bezug auf Verschleiß in den
unter Druck behandelten Bereichen ausgewertet. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 2 aufgelistet (je höher die Ziffer, um so
größer der Verschleiß). Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der
Verschleiß in den behandelten Bereichen der mit bilderzeugendem
Element 4 (vergleichendes Element) erhaltenen Druckplatte größer
ist als der Verschleiß in den behandelten Bereichen der mit
bilderzeugendem Element 5 (erfindungsgemäßes Element) erhaltenen
Druckplatte.
Tabelle 2
Bemerkungen
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a) , b) siehe Tabelle 1.
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c) Verschleiß: ausgedruckt als Rasterverschleiß eines 20%igen
Punkts zwischen dem 50. Abzug und dem 5.000. Abzug.
BEISPIEL 3
Herstellung der Silberhalogenidemulsionsgießlösungen
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Eine Silberchloridbromidemulsion mit 98 mol-% Chlorid, 1,7
mol-% Bromid und 0,3 mol-% Iodid wird nach dem
Doppeleinlaufverfahren hergestellt. Die mittlere Teilchengröße der
Silberhalogenidkörner beträgt 0,4 um (Durchmesser einer Sphäre mit
gleichem Volumen) und die Emulsion enthält Rhodiumionen als
Innendotierstoff. Die Emulsion wird orthochromatisch
sensibilisiert und mit 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol stabilisiert.
Schließlich wird der Emulsion Gelatine zugesetzt, um ein
Gewichtsverhältnis von Gelatine zu (als eine äquivalente Menge
AgNO&sub3; ausgedrücktem) Silberhalogenid von 0,9 (Emulsion E) oder
1,7 (Emulsion F) zu erhalten.
Herstellung der bilderzeugenden Elemente
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Bilderzeugendes Element 6 wird in identischer Weise wie
bilderzeugendes Element 1 hergestellt, jedoch mit dem
Unterschied, daß die Grundierschicht 2,7 g/m² Gelatine enthält
und mit Emulsion E beschichtet ist. Bilderzeugendes Element 7
wird in identischer Weise wie bilderzeugendes Element 1
hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Grundierschicht
1,5 g/m² Gelatine enthält und mit Emulsion F beschichtet ist.
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Ein nicht-belichtetes Muster von jedem dieser zwei
obenbeschriebenen DTR-Materialien wird unter
Dunkelkammerlichtbedingungen mit einem kleinen Rad in Kontakt gebracht. Das Rad
macht unter konstantem Druck eine kreisförmige Bewegung über die
Platte. Nach 10 Umdrehungen des Rads wird das DTR-Material
zunächst bildmäßig durch einen Raster in einer Kamera belichtet,
anschließend 15 s bei 30ºC mit der obenbeschriebenen
Aktivatorlösung und danach bei 25ºC mit der obenbeschriebenen
Neutralisierlösung verarbeitet und schließlich getrocknet. Man
mißt die minimale Aufsichtsdichte eines nicht-verarbeiteten
Bereichs (vergleichender Bereich) und des verarbeiteten Bereichs
jedes verarbeiteten Musters. Die Ergebnisse werden in Tabelle 3
aufgelistet. Es ist deutlich, daß die auf bilderzeugendem
Material 6 (vergleichendes Material) erhaltenen Druckflecken
deutlich ausgesprochener sind als die auf Muster 7
(erfindungsgemäßes Muster) erhaltenen Druckflecken.
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Die zwei so hergestellten Druckplatten werden in dieselbe
Offsetpresse (HEIDELBERG GTO 46) eingespannt und unter
identischen Bedingungen in einem Druckzyklus eingesetzt.
Während des Druckzyklus benutzt man das obenbeschriebene
Feuchtwasser in einem Verhältnis von 5% in einer wäßrigen Lösung
mit 10% Isopropanol und als Druckfarbe die von Kast+Ehinger AG,
Deutschland, vertriebene Druckfarbe K+E 125. Man benutzt ein
zusammendrückbares Gummituch.
-
Die Druckplatten werden in bezug auf Verschleiß in den
unter Druck behandelten Bereichen ausgewertet. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 3 aufgelistet (je höher die Ziffer, um so
größer der Verschleiß). Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der
Verschleiß in den behandelten Bereichen der mit bilderzeugendem
Element 6 (vergleichendes Element) erhaltenen Druckplatte größer
ist als der Verschleiß in den behandelten Bereichen der mit
bilderzeugendem Element 7 (erfindungsgemäßes Element) erhaltenen
Druckplatte.
Tabelle 3
Bemerkungen
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a) , b), c): siehe Tabelle 1.